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Fanfiction

A Place In Time - Vergangenheit und Zukunft

von Dr. S

Huhu! Lieben Dank für die Kommis, aber da mein PC spinnt, kann ich sie mir grad nicht mal ansehen... Wäääh...
Na, ja... Nächstes Chap; Untertitel: Die absurden Träume des Draco Malfoy und drei Kinder in der Nokturngasse...
Viel Spaß und morgen darf ich rösten! Juhu!
Dr. S


Vergangenheit und Zukunft

Es läutete. Moment? Es läutete? Und warum ging kein Hauself hin?
Draco grummelte vor sich hin und schlich durch halb Malfoy Manor zur Tür. Vater würde das in seinem Arbeitszimmer nicht hören und Mutter war einkaufen. Also blieb die Unfähigkeit der Hauselfen mal wieder an ihm hängen! Wie immer! Scheiß Viecher…
Die Gänge wirkten endlos und Draco hatte schon das Gefühl gehabt, er hätte sich verlaufen. Aber er verlief sich nie in seinem eigenen Haus und da tauchte die Eingangstür auch schon auf. Juhu! Wie aus dem Nichts! Als hätte er nur daran denken müssen…
Ganz komisch kribbelte das in der Magengegend und dann kriegte er die schwere Tür auch nicht auf. Mit zusammengepressten Zähnen zog er sie mühsam zu sich und legte dann mit unschuldigen Hundeaugen den Kopf schief.
Niemand. Moment? Niemand?
„Nein! Ich!“, und Sirius lugte um die Ecke. „Überraschung!“
Draco kreischte auf und sprang Sirius in die ausgestreckten Arme. „Was machst du denn hier?“, fragte er und schaute grinsend hoch in die grauen Augen. Ah, das war so wunderbar vertraut und warm. So vermisst…
Sirius schlang beide Arme um Dracos Hüfte und strahlte ihn an. „Ich komm dich abholen. Was sonst?“, fragte er.
„Ui, toll!“, rief Draco, spielte mit Sirius Haaren und freute sich ungemein über das Küsschen auf die Stirn. „Und wo gehen wir hin?“
„Irgendwohin wo es warm ist.“, sagte Sirius grinsend. „Ich brauch Sonne nach zwölf Jahren Askaban.“
„Oh, aber ich hasse zu viel Sonne…“, schmollte Draco.
„Aber mich liebst du!“, sagte Sirius.
„Mhm…“, stimmte Draco zu. „Aber du magst mich doch nicht…“
„Doch, türlich!“, rief Sirius theatralisch. „Das war ein ganz dämliches Missverständnis. Ich hab dich ganz doll lieb!“
„Oi, schön!“, sagte Draco breit grinsend.
„Dann auf in den Süden!“ Sirius wollte sich mit Draco in den Armen umdrehen, aber der bewegte sich kein Stück.
„Aber Vater will mich hier haben. Er würde das nicht erlauben.“, sagte Draco niedergeschlagen.
„Doch, doch!“, sagte Sirius schnell. „Da hab ich mich drum gekümmert, keine Sorge. Dein scheiß Vater wird dich nie wieder unsittlich berühren.“
Draco legte ganz verwirrt den Kopf schief. „Wie hast du das denn gemacht?“, fragte er und wollte Sirius eigentlich gerne wohin treten, weil er seinen Vater beleidigt hatte, aber sein Fuß wollte nicht. Ohnehin war das so schwarz um ihn herum. Da war einfach nichts… Musste ja aber auch nicht. Immerhin war Alles was er braucht hier.
„Na, hör mal!“, sagte Sirius empört. „Ich bin ein verrückter Massenmörder! Alle haben Angst vor mir!“ Er lachte diabolisch.
„Och, ich will aber nicht, dass meine Eltern Angst vor dir haben.“, sagte Draco, drückte die Nase an Sirius Wange um dann ein bisschen zu schmusen und den unverkennbaren Geruch einzuatmen.
„Ja, weiß ich doch.“, sagte Sirius uns streichelte liebevoll über Dracos Hinterkopf. „Deine Mutti liebt mich! Die findet es ganz toll, das du mich magst.“
„Echt?“, fragte Draco unsicher.
„Türlich! Was soll sie denn auch dagegen haben, wo ich dich so glücklich mach?“, fragte Sirius und Draco zuckte kurz mit den Schultern.
„Dann muss ich nicht mehr zum dunklen Lord?“, fragte er.
„Doch, doch…“, sagte Sirius und stupste Draco mit dem Zeigefinger gegen die Nasenspitze. „Du musst doch noch deinen Freund rösten.“
„Oh, ja… Stimmt auch wieder.“, sagte Draco und schniefte niedergeschlagen. „Aber gleich danach fahren wir in den Süden, oder?“
Sirius nickte. „Was immer du willst.“, sagte er.
Draco klammerte sich an Sirius Rücken fest und schmiegte sich enger an ihn. „Geh nicht mehr weg, ja? Ich war so traurig…“, wisperte er.
„Und jetzt machst du so grässliche Fehler.“ Sirius schüttelte den Kopf. „Na, na, wenn ich dich dafür mal nicht hassen werd.“, sagte er und presste die Wange an Dracos Stirn, als der die Wange gegen Sirius Brustbein drückte.
„Aber das ist doch deine Schuld. Ich kann gar nichts dafür.“, murmelte Draco.
„Kannst ja immer noch zurück. Noch.“, sagte Sirius. „Mach einfach. Bitte. Nimm dir das Kissen und die Decke und schleich dich davon. Ich bin doch ganz in der Nähe.“ Er legte die ganze Hand auf Dracos Wange. „Bitte.“
Gefühlte Stunden genoss Draco es einfach, wie seine Wange gestreichelt wurde. „Nein.“, sagte er dann.
Sirius hob Dracos Kinn ein Stück, nickte und drückte ihm einen langen Kuss auf die Lippen. Glücklich lächelnd schloss Draco die Augen und als er sie wieder öffnete, da starrte er ganz verwirrt auf seinen eigenen Unterarm, den er gerade abknutschte. Sich räuspernd wischte Draco sich über die Lippen und schaute sich in dem dunklen Zimmer um. Regulus schlief ganz selig und seufzte ab und zu, aber sonst war kein Ton zu hören. Es war auch noch relativ dunkel und deswegen schob Draco den angewinkelten Arm wieder unter seine Wange und kuschelte sich zurück in seine Decke.
Scheiß Traum…

*

Das Geschirr klirrte während James selber den Tisch deckte. Damit hatte er die Hauselfen wieder mal völlig vor den Kopf gestoßen, aber er wollte es unbedingt selber machen. Mit Harry zusammen, damit er nicht zu verwöhnt wurde. Er wusste ja nicht, dass Harry alles andere als verhätschelt worden war. Sirius hatte sich dazu herabgelassen Hermine zu wecken.
„Bist du gar nicht müde?“, fragte Harry. Sein Vater war mit ihm zusammen aufgestanden und hatte wahrscheinlich keine Sekunde geschlafen. So wie Sirius.
„Bin noch jung.“, sagte James und reichte Harry die Teller. „Ich brauch nicht viel Schlaf. Kann ich heut Nachmittag mit Tatze kuscheln. Wie geht’s deinem Kopf?“
Harry stellte die Teller ab und befühlte die fette Beule, die er sich eben zugezogen hatte. „Passt schon.“, sagte er und fing an den Tisch in der Küche zu decken.
„Dad kann dir das heilen.“, sagte James und kümmerte sich um das Besteck.
„Ähm… Du, Dad?“, fragte Harry und James hielt in der Bewegung inne.
„Was willst du?“, fragte er grinsend.
„Häh?“, machte Harry verwirrt.
„Na, ich weiß schon, wann du mich ‚Dad‘ nennst.“, sagte James. „Wenn du was willst, oder so.“
„Hm, jaah…“, sagte Harry seufzend. „Gut, ich… Kann ich dich was fragen?“
„Immer verhüten.“, sagte James grinsend und prustete dann los. „Tschuldige… Was denn?“
„Was war in Ersten?“, fragte Harry geradeheraus.
James zog beide Augenbrauen hoch und schüttelte dann den Kopf. „Hast du gelauscht?“, fragte er und Harry wurde leicht rosa um die Nase. „Na, wie der Vater so der Sohn, was?“
„Ich hab keine Obsession für Wände.“, sagte Harry und bekam dafür die Zunge von James zu sehen. „Bitte, Dad! Das… klang recht interessant.“
James legte sein letztes Messer weg und setzte sich auf einen Holzstuhl um dann mit einer Hand auf dem Tisch herum zu klopfen. „Jaah… Erzählen kann ich’s dir ja. Ich seh da kein Problem.“, sagte er. „Aber sag’s Tatze, Moony und Wurmschwanz nicht. Sag’s am besten niemanden.“
Harry nickte schnell. Sein Kopf war gefüllt mit ‚Informationen! Informationen! Juhu!‘ und das wollte er jetzt mal beenden.
„Du weißt ja, das Moony ein Werwolf ist.“, sagte James und seufzte. Offenbar wusste er nicht ganz, wo er anfangen sollte. „Und wir… Oi, weißt du das überhaupt?“
„Das ihr Animagi seid?“, grinste Harry und James verdrehte die Augen.
„Jaah, war ja klar.“, sagte er und räusperte sich. „Jedenfalls… Einer zu werden, das ist Alles andere als einfach und besonders in unserem Alter. Vor Allem würde es dir keiner zeigen. Wir brauchten also… Hilfe. Schriftlicher Natur leider nur. McGonagall häufig Fragen zu stellen wäre aufgefallen. Hab ich natürlich trotzdem gemacht. Immerhin bin ich Klassenbester in Verwandlung. Hat nen Vorteil.“
Harry setzte sich ebenfalls hin und stützte beide Arme auf dem Tisch ab. „Das habt ihr schon in der Ersten gemerkt, das Remus ein Werwolf ist?“, fragte er.
James nickte. „Wir sind nicht dumm, Harry.“, sagte er grinsend. „Es ist nicht besonders unauffällig, wenn du einmal im Monat verschwindest und dein ganzer Körper sich nach dem Mond richtet. Solltest du ja selbst gemerkt haben, dass es einem in etwa nur zur Halbzeit gut geht. Jaah, und da kommt die Gryffindor’sche Neugierde durch und da sind wir relativ schnell drauf gekommen. Ende 1971? Jaah, 71, da gab es im Dezember nämlich zwei Mal Vollmond. Am Anfang des Monats und ganz am Ende. Remus ist über die Ferien in Hogwarts geblieben. Peter und ich auch, während Sirius nach Hause musste. Irgend so ein Familienkrempel.“
„Das gibt es? Zwei Mal im Monat?“, stöhnte Harry und rieb sich mit beiden Händen übers Gesicht.
„Selten, Harry, selten. Alle neunundzwanzig Tage.“, beruhigte James ihn. „Gut, wo war ich? Ach ja… Wir kamen dann relativ schnell auf diese Idee, dass wir Moony ja Gesellschaft leisten können. Als Tiere ist das möglich und Moony braucht das. Er ist nicht gerne allein. Auch wenn das natürlich keiner von uns verstehen kann.“ Er lächelte Harry kurz zu und schob sich die Brille hoch.
„Moony ging’s scheiße und wir waren Freunde. Er hat sich da am Anfang schwer mit getan, überhaupt Freunde zu finden. Erstmal sich hinter Büchern vergraben. Immer gemeint, das er deswegen in der Schule sei und nicht um Quidditch zu spielen oder Lehrern auf der Nase herumzutanzen. Na, ehrlich gesagt, war ich dafür ihn in Ruhe zu lassen. Wenn jemand keine Hilfe oder Unterstützung haben will, dann bitte.“ James musste plötzlich lachen.
„Ausgerechnet der Kerl, dessen Familie seit Generationen in Slytherin war hat mir eine kräftige Standpauke über Freundschaft gehalten.“, sagte James grinsend und fuhr sich mit beiden Händen durchs Haar. „Haben uns ordentlich gekabbelt. Hättest Wurmschwanz Gesicht sehen sollen. Er wusste nicht wohin mit seinen Pfoten. Na, am Ende war es wohl vor Allem das Risiko, das Tatze nicht locker lassen hat. Kennst ihn doch.“
„Kann ich mir vorstellen.“, sagte Harry nickend.
James drehte den Kopf und schaute aus dem Fenster. Die Sonne war gerade so eben über dem Horizont zu sehen. „Tatze war’s auch, der uns das nötige Material besorgt hat. Seine Familie… Die haben solche Bücher, weißte.“, sagte er. „Hat er gleich nach den Ferien mitgebracht und gestrahlt als hätte man ihm gerade gesagt, er müsse nie wieder Geschichtshausaufgaben machen.“
Harry prustete los. „Mann…“, sagte er kopfschüttelnd. „Und dann…“
„Wir haben noch nicht damit angefangen.“, sagte James. „Erst in der Zweiten. Uns haben ein paar Sachen gefehlt und eben als wir sowas besorgen wollten. Ich glaube in den Osterferien, da sind wir…“ Er zuckte mit den Schultern. „In was rein gestolpert. Drei Kinder in der Nokturngasse. Da kann ja nichts gut gehen. Du weißt was über Du-weißt-schon-wen?“
Harry nickte. „So ein bisschen.“, sagte er.
„Na, hoffentlich aus dem Geschichtsunterricht.“, sagte James grinsend und sah geflissentlich über Harrys Schlucken hinweg.
„Wieso sagt ihr nicht seinen Namen?“, fragte Harry.
„Haben wir damals noch.“, sagte James. „Damals hat das noch jeder. Erst ein bisschen später hat das angefangen. Der hat sich eben ausgebreitet. Am Anfang war es nur noch ein schwarzer Magier. Nicht zu vergleichen mit Grindelwald und solange Dumbledore lebt, wird es keine Gefahr geben, dachten wir. Tja, falsch gedacht.“
„Mhm…“, machte Harry. „Und in was…“
„Meeting?“, schlug James vor. „Volle Kanne. Zwölf dieser schwarzen Gestalten und die dachten sich wohl, dass sie ein paar kleine Kinder mal auf die Schippe nehmen können. War knapp…“
„Wie knapp?“, fragte Harry nach.
„Tatze hatte den Zauberstab schon an der Kehle und ich saß da hinter so ner Tonne und konnt mich nicht rühren.“, sagte James. „Glaub nicht, ich wollte das. War ein bisschen absurd, wie wir da rumgestolpert sind und na ja… So ein Lähmzauber wirkt immer.“ Grinsend schüttelte er den Kopf.
„Hat Sirius dich gelähmt?“, fragte Harry baff.
James schüttelte schnell den wirren Haarschopf. „Wurmschwanz.“, sagte er. „Hat er nie wieder so gut hinbekommen, so nen Zauber. Dann ist er abgehauen und hat keinen Ton gesagt wohin. Ich dacht der lässt uns hängen.“
„Kann ich mir vorstellen.“, sagte Harry kalt.
„Er hat uns das Leben gerettet.“, sagte James. „Ich vergess nie diesen Schweißtropfen auf Tatzes Schläfe, als der Kerl ihm irgendwas zugezischt hat. Hab’s nicht verstanden und Tatze vermeidet’s drüber zu reden. Na, Wurmschwanz hat sich dran erinnert, wen wir im Tropfenden Kessel gesehen haben und einer der Kerle, der war so hoch auf der Fahndungsliste, das kannst du dir gar nicht vorstellen. Krasse Sache als Alastor Moody da um die Ecke stolpert. Plus Anhang und Wurmschwanz. Rosier haben sie erwischt. Und wir nen Haufen Galleonen für den, ähm… Hinweis bekommen.“
„Rosier?“, fragte Harry verwirrt. „Der geht doch…“
James winkte ab. „Der doch nicht. Sein Alter.“, sagte er. „Seitdem darf der Sohnemann mit drei Frauen in einem Haus wohnen. Ich hab ja so viel Mitleid.“ James streckte grinsend die Zunge raus.
„Sitzt er in Askaban?“, fragte Harry und James nickte.
„Soll hart sein da.“, sagte er. „Aber hat der Kerl wirklich verdient. Die haben sich da was geliefert. So viele Flüche von denen ich noch nie was gehört habe. Aber meine Güte! Haben wir nen Ärger bekommen… Was macht ihr in der Nokturngasse, blah, blah!“, quiekte James und würgte. „Uh, der Vater deiner Freundin war da auch. Cooler Kerl, der…“
„Moin!“, rief Sirius fröhlich und schlitterte in die Küche. „Wie schaut’s? Oh, stör ich grad?“
„Nö.“, sagte James und stand wieder auf. „Möchtest du Waffeln, Liebling?“
„Gerne doch, Schnucki.“, sagte Sirius grinsend und setzte sich da hin, wo James eben gesessen hatte. Wie er bei null Stunden Schlaf so gut drauf sein konnte, das wusste Harry beim besten Willen nicht.
„Wo hast du Hermine gelassen?“, fragte Harry.
„In ihre Decke eingewickelt.“, sagte Sirius grinsend. „Mal schauen, wie lange sie braucht um nicht mehr wie ein Rollmops auszusehen.“ Die fiese Lache kriegte Harry schon gar nicht mehr mit, so schnell war er nach oben gerauscht um sein Gryffindor’sches Helfersyndrom zu befriedigen.

*

Die Nacht war brütend heiß und Draco lief der Schweiß nur so von der Stirn. Schwer atmend klappte er sein neues Lehrbuch der Zaubersprüche Band 4 zu und stand auf. Er brauchte ein Glas Wasser, aber um diese Uhrzeit konnte er keinen Hauselfen bestellen, das hatte Mutter ihm untersagt. Genauso wie jetzt noch auf zu sein. Ausschlafen sollte er sich solange Ferien waren. Draco verdrehte die hellgrauen Augen und schlich sich aus seinem Zimmer im ersten Obergeschoss von Malfoy Manor.
Es brannte noch Licht im Salon und Draco konnte Stimmen hören. Neugierde siegte wie öfter mal bei ihm und er öffnete die Tür ein Stück um ins Wohnzimmer zu sehen.
Sein Vater hatte Besuch. Draco hatte den Mann schon ein paar Mal gesehen, aber an seinen Namen konnte er sich nicht erinnern. Draco hatte immer Probleme gehabt sich Namen zu merken. Vorsichtig schob er die Tür noch ein Stück auf und lugte hindurch.
Der Mann war noch vollständig angezogen, vielleicht keine Zeit, den Mantel abzulegen, oder so, und machte einen reichen Eindruck. Er war jünger als Vater, hatte dunkelblondes Haar, das in einen Seitenscheitel gekämmt war und trug eine Brille in deren dicken Gläsern sich das Kaminfeuer spiegelte. Draco legte den Kopf schief und legte sich eine Hand auf den Magen. So ein komisch vertrautes Gefühl beschlich ihn…
„Du hast es also auch gemerkt?“, fragte der Mann gerade und fummelte an seinem linken Unterarm herum.
„Eindeutige Zeichen, Alexander.“, antwortete Lucius und verschränke die Arme vor der Brust. Alexander? Kam ihm bekannt vor, aber war ja auch kein seltener Name.
„Wir sitzen tief in der Scheiße, Lucius.“, sagte Alexander nervös. „Wenn er wirklich wieder da ist, dann sitzen wir verdammt tief in der Scheiße!“
„Charmant, aber ja…“, sagte Lucius. „Du hattest immer eine sehr gepflegte Ausdrucksweise.“
„Darum geht’s hier jetzt ja nicht.“, winkte Alexander ab. „Was sollen wir tun? Wenn der Dunkle zurück ist, dann wird er sich rächen.“
„Bei dir natürlich mehr, als bei mir.“, sagte Lucius fies lächelnd. „Immerhin habe ich nicht vorgetäuscht unter dem Imperius zu handeln.“
„Du weißt ganz genau, warum ich das getan habe.“, fauchte Alexander. „Im Gegensatz zu dir war das bei mir das einzige, das mich vor Askaban bewahrt hat. Will sicher nicht wie Matt enden. Aber darum geht’s ja jetzt gar nicht. Du sitzt genauso in der verschissenen Scheiße wie ich, wenn er wirklich wieder da ist!“
„Ich hab da bereits eine Idee und werde den anderen Bescheid sagen.“, sagte Lucius angespannt. „Die Quidditchweltmeisterschaft eignet sich perfekt für so etwas. Draco freut sich schon sehr darauf. Das einzig schlechte daran… Ich wollte ihm das eigentlich nicht verderben.“
Draco verzog die Mundwinkel. Na toll… Da hatte er sich so drauf gefreut und jetzt kam Vater bestimmt wieder was dazwischen.
„Gut… Wir treffen uns mit dem Rest um das zu besprechen.“, schloss Alexander und stand auf. Sein Blick fiel auf den Kaminsims und er starrte eine Weile auf die Bilder dort. „Wie geht’s Draco? Das letzte Mal als ich ihn gesehen habe, war er nur ein laufender Meter.“
„Er ist größer geworden.“, sagte Lucius, richtete sich ebenfalls auf und stellte sich direkt vor den Kamin. Alexander folgte ihm und Draco fiel das leicht nachgezogene rechte Bein auf.
„Und er sieht ihm immer noch sehr ähnlich.“, sagte Alexander.
„Er sieht ihm ähnlich, weil er mir ähnlich sah.“, sagte Lucius schnaubend und Draco verstand nicht wirklich wovon sie redeten. „Sein Charakter ist vollkommen anders. Hör auf deinen Freund in meinen Sohn zu projizieren. Wahrscheinlich gehörst du wohl eher ins St. Mungos.“
„Ich halte deinen Sohn nicht für Sunsh…“ Alexander schluckte. „Sorry… Für… Ist ja auch egal.“
„Beim dunklen Lord, Alexander!“, regte Lucius sich auf. „Das ist fünfzehn Jahre her. Komm drüber hinweg.“
„Ach, ich bin da längst drüber weg.“, winkte Alexander ab. „Wir haben nur so viele gute Leute verloren. Evan und Tony gleich zusammen… Und wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen. Wer hat denn seinen Sohn nach ihm benannt? Verknallter Gockel, du…“
„Das war Zufall. Wir hatten nicht viel miteinander zu tun.“, sagte Lucius kalt. „Es war Narzissas Idee. Schon seit sie klein war wollte sie ihren Sohn so nennen.“ Er drehte sich um und entdeckte Draco an der Tür.
„Ich sag ja nur.“, sagte Alexander. „Draco war mein…“
„Draco!“, sprach sein Vater ihn an und schritt schnell auf seinen Sohn zu. „Du sollst doch nicht lauschen.“
„Ich wollte mir nur ein Glas Wasser holen, Vater.“, sagte Draco und schauderte bei den unheimlichen Augen des Besuchs seines Vaters. Eins war dunkel, Draco konnte keine Farbe erkennen, aber das rechte war trüb und sehr hell. Ein kurzes Winken und Draco grüßte mit einem knappen Nicken.
„Wir haben dafür Hauselfen.“, sagte Lucius kopfschüttelnd. „Du sollst doch im Moment nicht aufstehen.“
„Entschuldige, Vater.“, sagte Draco und senkte den Blick.
„Geh wieder nach oben.“, sagte Lucius. „Ich komme gleich und bring dir etwas zutrinken.“
Draco schluckte und Tränen sammelten sich in seinen Augen. „Danke, Vater… Gute Nacht, Mr…“
„Avery.“, stellte Alexander sich vor. „Ich muss dann auch mal.“
Draco huschte vor seinem Vater die Treppen wieder hoch und hielt sich mit einer Hand am Geländer fest, um den Händedruck der beiden Männer knapp unter ihm genauestens im Blickfeld zu haben. Vater grinste so fies und Draco hatte keinen Grund dafür gesehen oder gehört.
„Vielleicht sollten wir uns alle morgen treffen.“, schlug Lucius mit einem ekelhaften Unterton vor. „Da hast du doch Zeit, oder?“
Draco konnte förmlich hören, wie der Besuch seine freie Hand kräftig zur Faust ballte. Eher gesagt die Handschuhe, die er trug, denn die verursachten ein knatschendes Geräusch.
„Wann immer du es für richtig hältst.“, zischte Mr. Avery kalt.
„Das freut mich.“, raunte Lucius ihm zu. „Aber solltest du nicht mal einen Hauselfen abstellen, der das Unkraut vom Granit entfährt? Was macht das denn für einen Eindruck?“
„Klappe, Malfoy.“, presste Mr. Avery hervor und schüttelte Lucius Hand ab. „Blutsverräter schau ich nicht mal mit meinem Arsch an! Tote erst recht nicht. Und jetzt entschuldige mich.“ Er schritt rasch, so rasch, wie es das Bein zu ließ, auf die Tür zu und öffnete sie.
„Aber die eigene Schwester, Alexander?“, seufzte Lucius. „So verwittert und einsam…“
„Tja, wir haben alle ein schwarzes Schaf in der Familie, was?“, gab Mr. Avery zurück und schaute über die Schulter. „Kann deine Frau ja ein Lied von singen.“
Lucius schnaubte und schloss einen längeren Moment die Augen, als die Tür zugedonnert wurde.
Draco drehte sich blitzschnell um und hastete die Treppen hoch, nach rechts um die Ecke. Was für ein widerlicher Mann! Wagte es tatsächlich die Familie seiner Mutter zu beleidigen! Vater hätte ihm mal den Spazierstock um die Ohren hauen sollen.
Kopfschüttelnd stapfte Draco in sein Zimmer zurück und nahm sein neues Schulbuch in die Hand, um es wegzuräumen. Das viel zu frühe Klacken, als die Tür geöffnet wurde, erschreckte Draco so sehr, das er das Lehrbuch der Zaubersprüche Band 4 einfach fallen ließ.
„Uaaah!“, kam es von rechts und Draco schreckte hoch. Er zuckte auch noch zusammen, als ein lautes Krachen folgte. Ein Blick zur Seite und Draco rieb sich über die Augen. Regulus war aus dem Bett gefallen und Draco prustete los.
Scheiß Traum wiedermal…

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Jaah, sicher! Traum… Was sonst?
Nope, das war Sommer 1994 in Malfoy Manor. Kurz vor der Quidditchweltmeisterschaft.
Wer will nicht mal ab und zu einen Blick auf die Zukunft/Vergangenheit, was immer es im Moment ist, werfen, was?


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