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Fanfiction

Tödliche Weihnachten - Tödliche Weihnachten

von Dr. S

Harry Potter verbrachte seine Weihnachtsferien dieses Jahr wieder in Hogwarts. Ungewöhnlich wenig Schüler entschieden sich dazu, es ihm gleich zu tun.
Seine beiden besten Freunde, Ron Weasley und Hermine Granger, seine Freundin, Ginny Weasley, Neville Longbottom, Luna Lovegood, Susan Bones, die Creevey Brüder, ein Erstklässler aus Ravenclaw und, zu Harrys größtem Missfallen, auch Draco Malfoy, Crabbe und Goyle.
Außer Dumbledore waren auch nur noch Professor Flitwick, Professor Snape und Professor Trelawney anwesend.

*

Harry und seine Freunde verbrachten den ersten Tag ihrer Ferien damit, eine ausgiebige Schneeballschlacht zu machen.
Draco, Crabbe und Goyle vergruben Neville in einem großen Haufen Schnee.
Und Luna machte sich auf die Suche nach Nargeln, die sie natürlich nicht fand.
Der erste Weihnachtsmorgen brachte neben schönen Geschenken auch die Nachricht, das Dumbledore sich auf den Weg ins Ministerium machte, um dem Minister aus der Patsche zu helfen.
Draco rempelte Harry an, als er aus der Großen Halle kam. „Angst, Potter? Jetzt wo dein geliebter Dumby nicht mehr da ist?“, fragte er und Crabbe und Goyle ließen die Fäuste knacken.
„Träum weiter, Malfoy.“, sagte Harry und ging mit Ron, Hermine und Ginny in den Gemeinschaftsraum.

*

Es war schon dunkel geworden, als Ginny und Hermine ins Bett gingen. Harry und Ron saßen noch eine Weile in ihren Lieblingssesseln und spielten Zaubererschach.
„Mann, Harry, ich hab Hunger!“, sagte Ron auf einmal.
Harry sah ihn verdutzt an. „Wir hatten gerade erst Abendessen!“, sagte er kopfschüttelnd.
„Komm, lass uns in die Küche gehen. Dobby hat bestimmt noch was für uns.“, sagte Ron und stand auf.
„Ich hol nur kurz den Tarnumhang.“, sagte Harry.
„Ist doch eh keiner da. Sogar Filch ist weg.“, sagte Ron.
„Aber wie ich mein Glück wieder kenne, findet Snape uns. Warte einfach kurz.“, sagte Harry und rannte rauf in den Jungenschlafsaal, wo Neville seine Erkältung auskurierte, weil Madam Pomfrey ebenfalls nicht da war.
Wenige Minuten später verließen Harry und Ron unsichtbar den Gemeinschaftsraum. Niemand kam ihnen auf ihrem Weg in die Quere. Ron blieb kurz vor der Küche stehen.
„Hast du das gehört, Harry?“, quiekte er.
„Nein, was denn? Snape?“, fragte er und drehte sich um. Nichts. Der Korridor lag leer und dunkel hinter ihnen.
Sie gingen weiter, wobei sich Ron immer wieder umdrehte. Als sie die Küche ereichten, war kein Hauself da.
„Wo sind die, Harry?“, fragte Ron.
Harry zuckte mit den Schultern. „Die schlafen bestimmt auch. Wird wohl nichts aus deinem Mitternachtssnack.“, sagte er.
Sie verließen die Küche wieder. Falls es überhaupt noch möglich war, war der Gang noch dunkler geworden. Die Rüstungen klapperten, wenn Harry und Ron an ihnen vorbeigingen. Sie durchquerten den Korridor im siebten Stock, als Ron wieder anhielt.
„Das hast du jetzt aber gehört!“, sagte er mit zitternder Stimme.
Harry drehte den Kopf und lauschte. „Nein, das hast du dir nur eingebildet.“, sagte er und ging weiter. Er zog den Tarnumhang von Ron, weil dieser stehen geblieben war.
„Ich hab was gehört…“, sagte er und lauschte angestrengt.
Harry seufzte und lauschte dann ebenfalls. Nichts. Harry wollte schon weiter gehen, da hörte er ein Schleifgeräusch. Etwas fiel zu Boden.
„Ich hab's auch gehört.“, sagte Harry und zog Ron hinter sich her. „Das kam aus dem Korridor nebenan.“
„Harry, lass uns lieber verschwinden.“, sagte Ron ängstlich, aber Harry ignorierte ihn.
Sie bogen um die Ecke und Ron entfuhr ein erstickter Schrei.
Harry konnte nichts sehen. Er kramte seinen Zauberstab hervor und ließ dabei den Tarnumhang fallen. „Lumos.“, murmelte er und war augenblicklich kreidebleich geworden.
Wenige Meter vor ihnen auf dem Steinboden, lag der Kopf von Professor Trelawney. Ihre Augen waren weit aufgerissen und ihr Mund halb offen.
Ron hielt sich die Hand vor den Mund. Aus ihrem sauber abgetrennten Hals lief das Blut wie in Strömen und hatte in kürzester Zeit den Boden überflutet. Von ihrem Körper war weit und breit keine Spur.
Harry hörte hastige Schritte und leuchtete um die Ecke. Snape kam in den Korridor.
„Was machen Sie um diese…“ Er verstummte, als sein Blick auf Trelawneys Kopf fiel.
„Sir, wir…“, fing Harry an, aber Snape hielt die Hand, damit er nicht weiter sprach.
„Wecken Sie Ihre Mitschüler und kommen Sie in die Große Halle. Teilen Sie sich nicht auf.“, sagte er schnell und verschwand dann im Dunkeln des Korridors.
Harry musste Ron von Trelawney wegziehen und hatte selbst Mühe, sich nicht zu übergeben.
Zurück im Gemeinschaftsraum weckten Sie Neville und die Creevey Brüder.
„Aber wir kommen nicht in den Mädchenschlafsaal.“, sagte Ron.
„Hermine! Ginny!“, rief Harry so laut es ging. Als nichts passierten riefen sie alle zusammen.
Ginny und Hermine kamen verwirrt herunter und Harry erzählte, was mit Trelawney passiert war. Hermine sah aus als wollte sie etwas sagen, aber Harry bedeutete ihr zu schweigen. Ginny klemmte sich an seinen Arm. Colin machte noch einen gefassten Eindruck, aber Dennis sah nicht gut aus. Neville murmelte die ganze Zeit irgendwelches Zeug und schniefte ab und zu in sein Taschentuch.
„Wir müssen in die Große Halle. Bleiben wir dicht zusammen. Snape wird uns schon erklären, was passiert ist.“, sagte Harry und sie verließen den Gemeinschaftsraum.
Die Gänge kamen ihnen noch nie so lang vor. Es schien eine Ewigkeit zu dauern, bis sie die Eingangshalle erreichten.
Die Dunkelheit schien selbst das Licht ihrer Zauberstäbe zu verschlucken. Sie gingen so dicht beieinander, das man nicht mal ein Blatt Pergament zwischen sie hätte klemmen können.
Jemand schrie. Harry schreckte auf.
„Das kam aus der Eingangshalle!“, sagte er und sie liefen so schnell sie konnten die letzten Treppen hinunter.
Dracos Blondschopf leuchtete im Dunkeln, wie eine Lampe. Harry konnte nicht sehen, ob Crabbe und Goyle bei ihm waren. Als er die Schritte hörte, schaute er sich zitternd um. Snape kam mit Luna, Susan und dem Erstklässler angelaufen. Als Harry näher kam, konnte er auch Crabbe und Goyle erkennen, die mit Professor Flitwick gerade aus der Großen Halle kamen.
Draco machte kreidebleich ein paar Schritte zurück und zeigte auf etwas.
Harry leuchtete an die Stelle. Hinter sich hörte er Würgegeräusche, Draco wich noch ein wenig zurück und fiel fast die Treppe hinunter.
An der Wand gelehnt, lag Trelawneys Körper, deutlich an der Kleidung zu erkennen. Die vielen Schals die sie immer trug, waren Blut durchtränkt.
„W-Was ist hier los?“, fragte Draco und seine Stimme rutschte eine Oktave höher.
„Verdammt, Draco, ich hab Ihnen gesagt, Sie sollen in der Großen Halle bleiben!“, keifte Snape und machte Anstalten nach Draco zu greifen, aber der wich aus und starrte auf die Leiche. Er wippte von den Zehen auf die Fersen und zurück.
„Potter, kommen Sie hier runter!“, sagte Snape.
Harry und die anderen Gryffindors taten wie ihnen geheißen und liefen an Draco, der immer noch vor und zurück wippte, vorbei, die Treppe herunter.
„Draco, kommen Sie hier runter!“, sagte Snape.
Es war immer noch stock finster. Nur die Spitzen der Zauberstäbe baten ein wenig Licht. Alle, außer Draco und der Erstklässler, hatten ihre entzündet. Die starrten nämlich immer noch den Kopflosen Körper an.
Snape drehte sich zu den Schülern um. „Gehen Sie in die Große Halle.“, sagte er.
„Oh, ja! Gehen wir in den größten und dunkelsten Raum in der ganzen Schule!“, quiekte Draco.
Plötzlich gingen alle Zauberstäbe aus und es war stockfinster. Man hörte nichts mehr, außer Nevilles Schniefen. Dann gingen die Lichter genauso schnell wieder an.
Die Hälfte der Schüler schrie auf und Draco sprang so schnell die Treppe runter, das er sich fast den Hals brach.
An der Wand war ein Schriftzug aus frischem Blut erschienen. Langsam lief das Blut die Wand hinunter. Snape leuchtete die Schrift an.
„Was steht da?“, wollte Harry wissen und versuchte nicht so ängstlich zu klingen wie er war.
„Gehen Sie in die Große Halle! Schnell!“, sagte Snape und drehte sich mit wehendem Umhang um. „Sie auch!“, sagte er zu Draco, der starr vor Angst auf der Treppe saß. Als der keine Anstalten machte sich zu bewegen, zog Snape ihn hoch. Da ging das Licht wieder aus. Harry hörte, wie etwas auf dem kalten Steinboden aufschlug. Ginnys Fingernägel krallten sich in seinen Oberarm. Es dauerte länger bis das Licht wieder anging.
Snape stand immer noch auf der obersten Stufe, aber Draco war nicht mehr dort. Harry folgte Snapes Blick zum Fuß der Treppe. Ginny kreischte ihm so laut ins Ohr, das es klingelte und auch die anderen Schüler schrieen so laut, das es wehtat. Wie aufgescheuchte Hühner liefen sie in die Große Halle. Harry blieb stehen und starrte auf Dracos leblosen Körper. Er sah aus, als würde er schlafen. Kein Tropfen Blut rann aus seinem Hals, wie bei Trelawney. Snape schritt so schnell er konnte an Draco vorbei, packte Harry am Umhang und zog ihn in die Große Halle.
Professor Flitwick hatte sie hell erleuchtet. Die Schüler saßen eng beieinander und die Mädchen weinten. Snape verschloss die Tür mit einem Zauber und drängte dann Harry dazu, sich zu setzen. Immer wieder blickten alle zur Tür, hinter der jetzt zwei Leichen lagen.
„Was ist hier los?“, fragte Harry nach einer Weile und sprang auf.
„Seien Sie ruhig, Potter.“, sagte Snape.
„Nein, da sind zwei Menschen tot! Wir wollen wissen, was hier los ist!“, brüllte Harry. Ginny packte ihm am Oberarm und zog ihn wieder zu sich runter.
„Ich weiß es nicht.“, sagte Snape. „Sind Sie jetzt bitte ruhig.“
„Vielleicht ist das wieder ein Basilisk?“, fiepte Neville.
„Ein Basilisk enthauptet nicht!“, sagte Harry und schaute in die angsterfüllten Gesichter seiner Mitschüler. „Und Draco war nicht versteinert.“
„Hast du ihn angefasst?“, fragte Ron
„Nein, aber das sieht man doch.“, sagte Harry.
„Und was… was machen wir mit den… den… Leichen?“, fragte Hermine und wischte sich mit dem Handrücken über die Augen. „Wir können sie doch nicht da draußen lassen, bei, was immer es ist!“
„Würden Sie sich bitte beruhigen?“, fragte Flitwick und reichte Susan ein Taschentuch.
„Ich geh jedenfalls nicht da raus und riskier mein Leben, nur um Leichen zu bergen!“, sagte Ron.
Es wurde still, bis auf Nevilles Schniefen. Die Schüler saßen da, wie ein Häufchen Elend und Professor Snape und Flitwick starrten stur auf die beiden Türen. Harry atmete schnell und schwer, während er verzweifelt versuchte zu realisieren, was passiert war. Trelawney war tot… Und auch Malfoy. Warum?
Die Tür an der vorderen Seite der Großen Halle schob sich langsam auf. Ein Luftzug fuhr durch die Halle und ließ die Lichter flackern. Alle schauten angsterfüllt nach vorne. Die Tür fiel mit einem lauten Krachen zu und die Lichter erloschen. Es herrschte Stille. Keiner wollte irgendwie auf sich aufmerksam machen. Nur wenn man ganz genau hinhörte, konnte man Nevilles Schniefen hören.
Wieder ging das Licht an. Alle schauten sich um, ob jemand fehlte.
„Wo ist Tim?“, fragte Flitwick.
Harry vermutete, dass das der Erstklässler war. Alle schauten sich um. Der Platz neben Luna war frei.
Hermine kreischte erschrocken auf. Alle Blicke folgten ihrem ausgestreckten Arm. Tim lag auf dem Gryffindortisch, die Arme ausgestreckt und ein Schwert, vermutlich von einer Rüstung, ragte ihm aus der Brust.
„Was stand an der Wand?“, presste Harry nach vielen Minuten des schockierten herum Stehens hervor.
Snape schluckte. Auch er schien Angst zu haben. „Ihr werdet alle sterben. Außer…“, sagte er.
„Außer was?“, quiekte Ron.
„Außer, ihr findet mich.“, sagte er.
Nevilles Schniefen war wieder das einzige Geräusch.
„Wir sollen das suchen? Was uns ohne viel Mühe umbringt?“, schluchzte Ginny und hielt sich weiter an Harry fest.
„Ansonsten bringt es uns auch um.“, sagte Harry und legte ihr einen Arm um die Schulter.
„Ich geh da nicht raus!“, sagte Susan.
„Wir sind doch nirgendwo sicher!“, piepste Colin.
„Ich gehe.“, sagte Harry.
„Sie gehen nicht, Potter!“, sagte Snape. „In solchen Fällen sollte man sich nicht trennen.“
„Und uns allen nacheinander beim Sterben zu zusehen? Nein, ich werde es oder ihn finden und das beenden!“, sagte Harry und schritt an Snape vorbei.
„Was meinen Sie mit ?ihn'“, fragte Snape und sah Harry durchdringend an.
„Ich weiß nicht, was es ist. Sie vielleicht?“, fragte Harry und drehte sich um.
„Was wollen Sie damit andeuten?“, fragte Snape.
„Sie waren da, als wir Professor Trelawneys… Kopf gefunden haben. Sie standen direkt neben Malfoy und am nächsten an Tim. Sie sind sozusagen… der Hauptverdächtige. Also hören Sie jetzt damit auf!“, sagte Harry.
Snape sah ihn einen Moment an und wäre es in einer anderen Situation, mit weniger Leichen, gewesen, dann hätte er bestimmt gelacht. „Tut mir leid, Potter, aber Sie liegen falsch. Wenn Sie aber unbedingt rausgehen wollen und sich umbringen lassen wollen, bitte, ich werde Sie nicht aufhalten.“, sagte er.
„Harry, du hast doch noch den Tarnumhang, oder?“, fragte Ron plötzlich.
Harry kniff für einen Moment die Augen zu. „Nein, der liegt oben bei dem… Kopf. Ich hab ihn dort verloren, glaube ich.“
„Jedenfalls wird keiner diese Halle verlassen! Wir stellen uns dicht im Kreis auf und wenn wir ein Geräusch hören oder das Licht ausgeht, schicken Sie Schockzauber aus!“, sagte Flitwick.
So standen sie eine halbe Ewigkeit im Kreis. Nichts passierte. Nevilles Schniefen brachte Harry allmählich zur Weißglut.
Dann passierte es wieder. Die Dunkelheit durchflutete die Große Halle und es wurde bitterkalt. Harry konnte seinen Atem sehen. Die Kälte schien alle um den Verstand zu bringen, denn keiner schickte Schockzauber aus. Nichts war zu hören.
Nichts? Harry schreckte auf und drehte sich um. Hinter ihm hätte Neville stehen müssen, aber er war verschwunden. Diesmal kehrte das Licht nicht zurück. Harry drehte den Kopf wieder nach vorne und schrie laut auf. Neville stand vor ihm und blinzelte ein paar Mal. Dann fiel die obere Hälfte seines Kopfes mit einem dumpfen Laut auf den Boden.
Die anderen Schüler schauten zu Harry und schrieen ebenfalls laut auf. Sie liefen in verschiedenen Richtungen. Manche versteckten sich unter den Tischen, andere rannten zu der Tür hinter dem Lehrertisch, aber Harry lief mit Ginny so schnell er konnte zur Tür. Er rannte so schnell er konnte die Stufen hoch, an der Wand mit Professor Trelawneys Körper vorbei und blieb erst stehen, als Ginny völlig außer Atem war.
„Harry, was machen wir jetzt?“, flüsterte sie.
„Wir sollten die anderen suchen.“, sagte Harry, weil ihm nichts anderes einfiel.
„Was ist mit dem Ding? Sollten wir nicht lieber das suchen? Dann hört es doch bestimmt auf?“, fragte Ginny zitternd.
„Ich will dich nicht in Gefahr bringen.“, sagte Harry und streichelte über Ginnys Wange, die durch Angstschweiß klitschnass war.
„Wir sind hier nirgendwo sicher.“, sagte sie. „Und ich möchte bei niemand anderem, als dir sein!“
Dann küsste sie ihn. Harry erwiderte den Kuss und für einen Moment vergas er fast, was passiert war. Nach einer gefühlten Ewigkeit lösten sie sich voneinander. Ginny hustete. Harry fühlte, wie etwas Warmes sein Gesicht traf. Dann klappte Ginny in seinen Armen zusammen.
„Nein… Nein! Ginny!“, rief er. „Bitte, du darfst nicht tot sein!“
Aber Ginny antwortete nicht mehr. Leblos lag sie in seinen Armen.
„Wo bist du?!“, schrie Harry in die Dunkelheit. „Warum tust du das?!“
Die Fackeln in Harrys Nähe flammten auf und Harry starrte auf Ginnys hell erleuchtetes Gesicht. Ihre Augen waren geschlossen und sie sah genauso schlafend aus wie Draco, nur das aus ihrem Mundwinkel ein kleiner Faden Blut über ihr Kinn lief.
Harry wandte den Blick von ihr ab. An der Wand stand wieder eine Nachricht.
Finde mich.
„Wo soll ich denn suchen?“, schrie Harry.
Das Licht ging wieder aus und Harry war, als würde ihm jemand etwas zu flüstern. Aber es konnte auch nur der Wind sein. Er hörte Schritte.
„Wer ist da?!“, rief er, legte Ginny sanft auf den Boden und stellte sich aufrecht hin.
„Harry? Ich bin's Hermine!“, sagte eine weibliche Stimme und kurz darauf fiel ihm seine beste Freundin um den Hals. „Es hat Ron… Ich… Oh, Harry!“
„Ginny auch…“, sagte er und fühlte sich so traurig wie noch nie in seinem Leben. Lange standen sie da und hielten sich einfach in den Armen. Ginnys Körper so nah neben ihm und bestimmt noch warm.
„Wir müssen hier weg!“, sagte Hermine.
„Nein, es will, dass wir es finden. Vielleicht tut es uns nichts, wenn wir es suchen?“, sagte Harry und zog Hermine mit sich. „Wen hat es bis jetzt getötet?“, fragte er und es ängstigte ihn, wie sachlich er dabei klang.
„Trelawney wurde enthauptet. Dann Malfoy, der einfach tot umgefallen ist. Den Ravenclaw Erstklässler Tim mit dem Schwert. Neville, dessen Kopf gespalten wurde. Ron wurde die Treppe runter gestoßen und Ginny, die wie Malfoy einfach tot umgefallen ist. Mehr weiß ich nicht. Ron und ich sind gelaufen und dann, als er…, da hab ich dich rufen hören.“, sagte Hermine so leise, das Harry nicht einmal laut atmen durfte um sie zu verstehen.
„Was haben die gemeinsam?“, fragte Harry weiter.
„Gar nichts, Harry.“, sagte Hermine und stand kurz vor einem Nervenzusammenbruch. „Außer, das sie leider alle über Weihnachten hier geblieben sind.“
Harry fuhr herum. Da waren wieder Schritte. Aber er konnte nichts erkennen.
„Bist du hier?“, rief er in die Dunkelheit. „Dann hab ich dich gefunden!“
Das Licht flammte wieder auf und Harry schaute sofort zur Wand. Er stutzte.
„Hermine, siehst du das auch?“, fragte er und las die Nachricht ein weiteres Mal.
Hermine nickte. „Was hat das zu bedeuten?“
Das Blut mit dem die Nachricht geschrieben war lief die Wand hinunter.
Angst, Potter?
Wo hatte Harry das schon gehört? Wieso hörte sich das so vertraut an?
Es fiel ihm wie Schuppen von den Augen. Mit der Hand schlug er sich auf die Stirn.
„Malfoy!“, sagte er laut.
Hermine schaute ihn fragend an. „Harry, was…?“, fing sie an. Doch sie stockte und wenig später lag ihr Kopf, genauso sauber abgetrennt wie Trelawneys, am Boden. Ihr Körper stand noch eine Weile aufrecht vor ihm. Dahinter nahm Draco Malfoy den Tarnumhang ab. Für einen Moment sah es so aus, als hätte man seinen Kopf auf ihren Körper gesetzt, dann fiel auch Hermines Körper auf den Boden.
Draco grinste scheinheilig. Blutspritzer waren auf seiner Wange zu sehen. „Hat ja gedauert, Potter.“
„Was…?“, fing Harry an.
„Ich hab Trelawney zuerst umgebracht. Ihren Kopf hab ich dort liegen lassen, damit die allgemeine Panik ausbricht. Ich wusste, das Snape zu dem Zeitpunkt seine Runde im siebten Stock dreht.“, unterbrach ihn Draco. „Ihren Körper hab ich durch einen Schwebezauber zur Treppe gebracht und dann den Angsthasen gespielt. Die Lichter hab ich ebenfalls durch einen Zauber gelöscht und die Nachricht an die Wand geschrieben.“
„Aber du warst tot! Ich hab dich gesehen.“, sagte Harry.
Dracos Lächeln wurde noch unheimlicher. „Jaah, ihr hättet ja auch den Puls fühlen können. Ihr habt ja nicht mal gemerkt, dass ich nicht mehr da war, als ihr raus gelaufen seid. Das Praktischste war aber, das du so blöd warst deinen Tarnumhang liegen zu lassen. So konnte ich vollkommen ruhig in die Große Halle schleichen und einen nach dem anderen…“
„Warum?!“, unterbrach ihn Harry. „Warum? Du bist ein Arsch, aber doch kein Mörder? Warum? Was haben sie dir getan?“ Tränen liefen ihm über die Wangen.
„Nun, das wirst du wohl nie erfahren.“, sagte Draco und kam einen Schritt auf Harry zu.
„Du hast gesagt, du hörst auf, wenn wir dich finden.“, sagte Harry schnell.
Dracos Mundwinkel zuckten kurz. „Aber ich hab dir einen Hinweis gegeben.“, sagte er und klang, als würde er auf die Richtigkeit seiner Hausaufgaben bestehen.
„Wirst du die anderen dann wenigstens leben lassen?“, keuchte Harry.
„Tut mir wirklich leid, Potter, aber dafür warst du wohl zu langsam. Du bist der letzte.“, sagte Draco und kam noch einen Schritt auf Harry zu. „Dann bist du wenigstens mit deinen Freunden wieder vereint.“ Er trat auf Hermine leblosen Körper und ging weiter auf Harry zu. „Wir sehen uns in der Hölle, Potter!“, sagte Draco.

*

Harry wachte schweißgebadet auf. Er war vor dem Kamin eingeschlafen. Vor ihm lagen noch die Zaubererschachfiguren. Ron war schon in den Schlafsaal gegangen.
Harry sah in die glühenden Kohlen und war noch nie so froh über einen Traum gewesen. Trotzdem ging er heute nicht mehr ins Bett. Noch so einen Traum würde er nicht vertragen…
Stattdessen nahm er sich sein Traumtagebuch für Wahrsagen und schrieb alles auf. Trelawney würde sich freuen und auch Malfoy würde seine Rolle bestimmt ansprechend finden.


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Er kann ausgezeichnet mit Schauspielern umgehen und schafft es, all seinen Filmen und Figuren viel Menschlichkeit einzuhauchen. Ich bin begeistert.
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