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Fanfiction

BETAVERSION: Hogwarts 1961: Das verbotene Irrlicht - Das letzte Opfer

von Kiosk

Hogwarts 1961: Ravenclaw/ Slytherin
Das verbotene Irrlicht

37. Das letzte Opfer

Hufflepuff/ Gryffindor Parallelkapitel von Feelicitas Lefay: Das letzte Opfer

Personen:
Erinys Norcross: Slytherin Zweitkläßlerin die zuvor in Kanada zur Schule ging

Ulysses Rathburn: Ravenclaw Erstkläßler. Trotzig, frühreif und ein Schulschwänzer

Nekoda Arkwright: Pockengesichtiger Ravenclaw Erstklässler

Klemencia (Klee) Greene: Muntere Gryffindor Erstklässlerin. Erinys liegt im Streit mit ihr

Aello Rigbey: Hyperaktive Slytherin Erstklässlerin, stammt von einer Adlerfrau ab

Dilanio Lowell: Slytherin Zweitklässler, der ewige Tischnachbar von Erinys

Garm Antipater: Bösartiger Slytherin Zweitkläßler. Von einem Werwolf angefallen

Rubeta Cox: Ravenclaw Erstkläßlerin, im Wald verschwunden. Zwilling von Arachne

Arachne Cox: Slytherin Erstkläßlerin, im Wald verschwunden, aber wieder aufgetaucht

Rabiesa Strickland: Bösartige Hufflepuff Erstkläßlerin, im Wald verschwunden

Imbellis Ermay: Verdorbene Schulschönheit die von der Schule geflogen ist

XXXXXXXXXXXXXXXXXXXX

Der April war ins Land gezogen und vertrieb die winterliche Kälte mit einem zarten, aber dennoch angenehmen Frühlingswetter. Darüber konnte sich niemand beschweren, außer vielleicht Erinys, der es viel zu warm war, und sich nach kanadischen Kältestürmen zurücksehnte.
Während die anderen im Zweifelsfall auf einen warmen Pullover zurückgriffen, lief Erinys lieber in der Sommerschuluniform herum und fluchte noch immer über die Wärme.
Allerdings hatte sie das seltsame Gefühl, das Ulysses es ein wenig zu sehr gefiel, obwohl er sich in den meisten Fällen damit ablenkte den schönen Humperschwestern aus Hufflepuff hinterher zu starren, die bei allen männlichen Wesen ein Blickfang waren…außer bei den Slytherins, die aus Prinzip nicht darauf achteten und sich lieber Hauseigenen Schönheiten zuwandten. Doch nachdem Imbellis Ermay die Schule verlassen hatte, waren die rar gesät oder noch zu jung.
Es war Freitag der 12. April, alleine schon in diesem Datum steckte der Frühling, und Erinys saß in Madame Burgundas Klassenzimmer und langweilte sich zu Tode.
Madame Burgunda hatte die teuren Winterpelze abgelegt und zeigte sich jetzt vorwiegend in hautengen Kleidern mit frischen Farben, und wenn sie nicht so unverschämt dick gewesen wäre, könnte sie damit sicher den ein oder anderen bezirzen.
„Das heutige Thema lautet: Der Ehevertrag.“ begann die Madame feierlich: „Könnten mir die Damen hier vielleicht verraten, was in einen solchen Vertrag gehört? Ja, Ms. Clarimonda?“
„Die Ausgeglichene Verteilung der Güter im Falle einer Scheidung?“
Burgunda starrte die Slytherin mit großen, grünumrahmten Augen an, als hätte sich Deike gerade vor ihren Augen in eine polynesische Giggelwumme verwandelt. Pikiert richtete sie ihr Monokel, das bei der Aufregung verrutscht war: „Nein, nein, nein Ms. Clarimonda. Fangen wir bei dem wahrscheinlichsten Fall an: Der Ehemann stirbt eines tragischen, mysteriösen Todes. Eine gute Ehefrau sollte davon profitieren. Achtet daher immer darauf, das ihr im Falle des Todes, alle Besitztümer eures verstorbenen Ehemannes zugeschrieben bekommt.“ Mit einem Flick ihres cremefarbenen Zauberstabes erschien dieser wichtige Leitsatz in violetten Lettern auf der Tafel. Madame Burgunda fuhr fort: „Und nun, wenden wir uns erst einmal der Garderobe zu. Wenn ihr den Ehevertrag aufsetzt, achtet auf eure Erscheinung. Zu aggressive Farben könnten den Mann abschrecken wie ein verängstigtes Karnickel. Ihr solltet unschuldig aber verführerisch wirken, ich empfehle Pastelltöne. Achtet darauf eure Wimpern mit diesem kleinen, praktischen Zauber zu verlängern, den ich euch letzte Woche gezeigt habe. Nur eine makellose Erscheinung garantiert euch einen Ehevertrag der zu euren Gunsten ausfällt und das wiederum garantiert euch, bei einem guten Ehemann…“, wieder ein Flick mit dem Zauberstab und auf der Tafel erschienen einige Strichzeichnungen, die Madame Burgunda schnell benannte: „Mindestens ein Haus. Achtet aber bitte auf die Lage Mädchen. Der falsche Standpunkt könnte eurem Äußeren schaden…“
Die Madame fand wieder kein Ende und redete und redete, wie üblich mit der überdurchschnittlichen Nennung der Wörter „tot“ und „tragischer Unfall“. Erinys schlief beinahe über ihren Notizen ein.
Nach dem Unterricht, sie bekamen natürlich Unmengen von Hausaufgaben auf, stolperte Erinys aus dem Klassenzimmer und war froh diese Tortur überstanden zu haben. Allerdings hatte sie kaum einen Fuß vor das Klassenzimmer gesetzt, als die Madame sie plötzlich zurückrief: „Ms. Norcross und Ms. Ermay, ich hätte euch gerne einmal gesprochen.“
Erinys` Herz zog sich zusammen und zusammen mit Amellus drängte sie zurück zu Burgunda.
Die Lehrerin wandte sich zuerst Amellus zu, und sie redeten gedämpft, aber Erinys konnte jedes Wort gut verstehen.
„Etwas neues von deiner Schwester, Amellus?“ fragte Burgunda.
Amellus schien die Sache unangenehm zu sein und sie senkte betreten den Blick: „Imbellis hat…nun ja…ähm…ich weiß nicht wie ich das sagen soll.“
„Lass dir Zeit, mein Liebes.“
„Nun, ich hab gehört das sie…etwas mit einigen Mitschülerinnen hatte und mit einem ihrer Lehrer.“ Amellus wurde ziemlich rot im Gesicht: „Und äh…sie ist dann aus Le Mistral rausgeworfen wurden wegen Sittenwidrigkeit oder so. Vater hat es aufgegeben denke ich. Er will sie verheiraten und endlich seine Ruhe haben. Imbellis ist das aber alles total egal, sie schreibt mir nicht einmal Briefe…“
Madame Burgundas Gesichtsausdruck war unergründlich, fast als hätte sie eine ihrer obligatorischen Gurkenmasken auf der Haut, die alles unter sich versteckten.
Sie entließ die etwas zerstreute und hochrote Amellus mit einigen aufmunternden Worten und wandte sich dann Erinys zu: „Ms. Norcross, deine Leistungen sind, und ich darf behaupten das es in fast jedem Unterricht so ist, sehr schlecht.“eEröffnete sie mit unerbittlicher Stimme.
Erinys Herz zog sich zusammen und sie wagte es kaum den Kopf zu heben.
„Wie willst du die Abschlußarbeiten schaffen, Ms. Norcross?“
„Üben?“ fragte Erinys vorsichtig.
Madame Burgunda sah aus, als müßte sie sich sehr anstrengen nicht laut los zu lachen: „Ich denke nicht das es noch etwas bringt. Du bist eine unbegabte Hexe, schön und gut. Aber in den Fächern, in denen du vielleicht noch gut abschneiden könntest, ohne deinen Zauberstab zu benutzen, arbeitest du nicht richtig mit, geschweige denn das du zuhörst.“
Erinys wollte etwas zu ihrer Verteidigung sagen, aber ihr Mund war wie ausgedörrt und in ihrem Kopf arbeiteten spröde Mahlsteine und keine Gedanken mehr.
„Versuch dein Glück Ms.Norcross, lerne fleißig, aber versprich dir nicht zu viel.“ Mit diesen Worten entließ sie Erinys. Die Slytherin rauschte so schnell von dannen wie sie konnte und stoppte in einem leeren Korridor. Wut und Trauer schnürten ihren Hals zu wenn sie daran dachte sitzenzubleiben.
Sie überschlug die Zeit, die ihr noch blieb bis zu den Abschlußprüfungen…und das war nicht mehr viel Zeit. Wie sollte sie es jemals schaffen aufzuholen? Das war ein Ding der Unmöglichkeit!
Es konnte einfach nicht klappen!
Aber sie konnte sich vielleicht wünschen, daß irgendein unwahrscheinlicher Zufall dafür sorgte, daß die Abschlußprüfungen ausfielen…

XXXXXXXXXX

Den Abend verbrachte Erinys damit mit ihrem Klassenkameraden Dilanio Lowell zu büffeln. Nicht das sie zuvor faul gewesen war, das auf keinen Fall, aber nun war sie so wild entschossen, das selbst Schlafentzug sie nicht mehr schocken konnte.
Dilanio wollte sie davon abhalten, aber Erinys hörte nicht auf ihn. Da der Astronomiekurs für die Jungen an diesem Freitag ausfiel - Professor Martoni hatte eine schwere Grippe und einen aufgerollten Zehennagel - hatte Dilanio auch keine Chance der arbeitswütigen Erinys zu entkommen.
Allerdings war es, trotz des Kaffees, nicht verwunderlich das die beiden Slytherins irgendwann nach Mitternacht erschöpft über ihren Schulbüchern einschliefen.
Erinys wurde irgendwann wachgerüttelt und wunderte sich im ersten Moment wo sie war. Wie ihr Bett sah es ganz und gar nicht aus und ihr Bett fühlte sich normalerweise auch nicht so hölzern und unbequem an.
„Was`n los?“ nuschelte sie in ihr aufgeschlagenes Schulbuch, ehemals ihr Kissen.
„Was tut ihr beide hier?“ fragte sie jemand. Erinys sah sich um und erkannte den Siebtkläßler Leopold Sandstone neben sich, der neugewählte Vertrauensschüler.
Leopold sah angespannt aber nicht verärgert aus, fast so als hätte er eigentlich andere Aufgaben zu erledigen, um die er sich aber im Grunde nicht kümmern wollte. Da kam ihm der Verweiß für die beiden Zweitkläßler wahrscheinlich genau richtig.
„Hör mal, es gibt gerade eine Menge Probleme.“ sagte er: „Geh in deinen Schlafsaal zurück.“
Den Rest hatte Erinys schon gar nicht mehr mitbekommen: „Es gibt Probleme?“ fragte sie und war mit einem Schlag hellwach.
Leopold rollte mit den Augen und wollte gerade zu einer nörgelnden Erklärung ansetzen, als sein Klassenkamerad Zyklon Boisón auf sie zutrat und hämisch lächelte: „Es gibt keine Probleme.“ berichtete er beflissen: „Zum ersten Mal seit langer Zeit ist die Welt wieder in Ordnung.“
„Wie meinst du das?“ fragte Erinys weiter.
Zyklon zuckte gespielt gelassen die Schultern: „Nun, das Irrlicht ist verschwunden.“
Die beiden Siebtkläßler hatten recht. Nachdem Erinys Dilanio wachgerüttelt hatte, der dagegen heftig protestierte, folgten sie Leopold und Zyklon in das Erdgeschoß. Dort hatten sich bereits einige Slytherins versammelt und starrten aus den Fenstern. Seit 6 Wochen war es die erste Nacht, in der kein geisterhafter Schein durch die Fenster fiel. Draußen war es stockfinster. Das Irrlicht war verschwunden.
In der Düsternis konnte Erinys einige Fackeln ausmachen, die flammend in der Luft zu tanzen schienen. Nur selten erhaschte sie den Blick auf einen der Träger, stellte aber sehr bald fest, das es sich um die Lehrer handeln mußten.
„Vielleicht wegen der Werwölfen?“ munkelten einige Slytherins.
„Ich glaube das hat eher was mit dem Irrlicht zu tun“, entschied Leopold: „Es ist nicht mehr da, das muss etwas zu bedeuten haben.“
Einige Schüler anderer Häuser drängten sich nun auf den Korridoren und im nahen Treppenhaus. Die nächtliche Ruhe schien vollkommen vergessen worden zu sein, selbst Haustiere und Hauselfen sah man unruhig durch die Gegend flitzen.
Nach einer Weile stieß Erinys jemand an und als sie sich umsah erkannte sie Ulysses und Nekoda. Ulysses sah sehr verschlafen aus, Nekoda hingegen war putzmunter: „Wißt ihr was los ist?“ fragte der pockennarbige Ravenclaw.
Erinys schüttelte den Kopf: „Nur daß das Irrlicht verschwunden ist…aber ich denke das sieht jeder Blinde.“
Ein wenig weiter entfernt sah sie die Gryffindor Klemencia in der Menge stehen. Wie üblich war sie ziemlich laut während sie ihren Freunden etwas erzählte und schien gar nicht so recht zu merken, das der halbe Korridor sie belauschte. Klees Nachricht war auch nicht gut, denn angeblich sollte Arachne Cox aus der Krankenstation verschwunden sein.
„Verschwunden?“ fragte Ulysses leise und wandte sich zu Erinys, Dilanio und Nekoda: „Was kann das bedeuten?“
„Ja, und was hat das Irrlicht damit zu tun?“ warf Nekoda ein: „Das ist doch ein komischer Zufall oder? Arachne verschwindet, das Licht verschwindet und das alles in der Selben Nacht.“
In Erinys` Verstand rastete plötzlich eine Erinnerung ein und sie suchte Ulysses` Blick: „Als wir Arachne in der Krankenstation…hmm…“besucht“ haben, hat sie doch irgendwas davon erzählt, das sie Rubetas Stimme hört oder?“
Ulysses stutzte und fröstelte sichtbar vor Müdigkeit: „Sie hat nur phantasiert, Erinys.“
„Möglich, aber sie hat es selbst geglaubt. Vielleicht ist sie deswegen in den Wald gerannt, weil sie glaubte Rubetas Stimme zu hören…oh Salazar! Das ist es! Irrlichter locken und rufen! Manchmal sogar mit den Stimmen der Toten! Das ist es doch was Irrlichter tun, so steht es in den Lehrbüchern! Es hat uns immer gerufen, egal wie! Und wir sind drauf reingefallen! Und Arachne jetzt auch!“
Die anderen drei Kinder sahen sie mit schreckensweiten Augen an, aber zumindest Ulysses schien all das nachvollziehen zu können und beendete es auch: „Und Irrlicht bleiben nur so lange wie sie hungrig sind. Wenn sie genug gefressen haben ruhen sie.“
Zusammengenommen kamen sie also nur auf eine einzige Lösung, auf eine einzige Schlußfolgerung: Arachne war dem Ruf des Irrlichts gefolgt, den niemand außer ihr in dieser Form gehört hatte. Denn das Irrlicht hatte sich der Stimme ihrer Zwillingsschwester Rubeta bedient. Arachne war der Stimme einer Toten gefolgt und das Irrlicht hatte sich an ihr sattgefressen.

XXXXXXXXXX

Die Lehrer kehrten erst am Morgen zurück. Erinys, Ulysses, Dilanio und Nekoda hatten sich in eine Ecke der Großen Halle verzogen und aßen ruhig ihr Frühstück, als Professor Dumbledore eintrat. Doch Dumbledore sagte nichts, sondern wandte sich lediglich an einen der Vertrauensschüler.
„Ich denke das ist ein schlechtes Zeichen.“ murmelte Ulysses als Dumbledore wieder gegangen war: „Er ist selten so ernst und bedrückt.“
Darauf mußte er Erinys nicht erst hinweisen, sie hatte es selbst sofort erkannt.
„Meinst du sie haben Arachne gefunden?“ fragte sie den Ravenclaw, der ihr natürlich keine genaue Antwort darauf geben konnte. Aber was wäre naheliegender als eine - tote - Arachne?

XXXXXXXXXX

Allerdings kam es anders. Es war überraschend, wenn auch nicht heiter. Die Lehrer hatten tatsächlich eine Leiche gefunden, aber es war nicht der tote Körper von Arachne. Es war Rabiesa Strickland. Das Mädchen das vor vielen Wochen in den Wäldern verschwunden war, zusammen mit Rubeta, Arachne und später auch Garm. Doch Rabiesa war die einzige die man fand, Gerüchten zufolge war ihr Leichnam weder verwest noch angefressen. Es war als hätte sie in Eiswasser gelegen, so kalt, das selbst die Spuren des Todes darin erfroren waren.
Natürlich hatte Erinys den Zeitungsartikel gelesen, das der Vater der Hufflepuff verhaftet wurden war und nun in Askaban einsaß…warum auch immer. Sie hatte den Zeitungsartikel nicht richtig verstanden, wollte auch niemanden fragen. Sie sagte sich, daß es Hufflepuffinterne Angelegenheiten waren und sie davon sowieso nur das Ende der Geschichte mitbekommen würde.
Ulysses schien davon mehr zu verstehen, aber er verlor nie ein Wort darüber. Doch nun, als die gesamte Schule mit Gerüchten über den Fund von Rabiesa bedient wurden war, brannte die Neugierde in Erinys.
„Was hat es mit Rabiesa auf sich?“ fragte sie den Ravenclaw als sie beide alleine waren: „Warum wurde ihr Vater verhaftet?“
Ulysses musterte sie mit einem kurzen Seitenblick: „Sie wurde mißbraucht.“ antwortete er, ohne mit der Wimper zu zucken.
„Mißbraucht?“ echote Erinys fragend.
„Vergewaltigt…das Wort hast du doch bestimmt schon gehört oder?“
Erinys hatte es tatsächlich öfters im Muggelfernsehen gehört. Nun, sie wußte daß es etwas Schlimmes darstellte, aber sie kannte keine Details. Sie dachte sich, daß es etwas ähnliches wie Mord sein mußte, denn Vergewaltigung und Mord waren zwei Begriffe die immer aneinander zu hängen schienen. Sie ließ sich nichts anmerken und tat so, als habe sie alles verstanden.
Die Lehrer betraten die Halle. In ihren Gesichtern lag eine schwere Form von Ernst und Verzweiflung, wie man es selten bei Erwachsenen sah. Schulleiter Dippet sah sehr mitgenommen aus, fast so als sei er in den letzten Stunden um Jahrzehnte gealtert.
Dumbledore übernahm die Ansprache: „Ich glaube die meisten von euch, haben mittlerweile davon gehört, was sich heute zugetragen hat.“ sagte er mit leicht belegter Stimme und schaute rund, begegnete zahlreiche Blicke.
„Dennoch muß ich euch mitteilen, das Arachne Cox spurlos aus der Krankenstation verschwunden ist und es keinerlei Anzeichen gibt welchen Weg sie gegangen ist. Das Irrlicht scheint sein letztes Opfer gefunden zu haben und ist verschwunden. All unsere Bemühungen Arachne zu finden waren zwecklos. Doch wie sich durch die Aufregung zweifellos rumgesprochen hat, haben wir doch jemanden finden können. Rabiesa Strickland lag einen Kilometer von hier in einer Baumlichtung, wir konnten nur noch den Tod feststellen.“
Dumbledore stockte und es schien ihm schwer zu fallen weiterzumachen, doch dann fuhr er ziemlich ruhig fort: „Die Öffentlichkeit und eure Eltern müssen benachrichtigt werden. Wir müssen einige Maßnahmen treffen um eure Sicherheit wieder gewährleisten zu können, unter diesen Umständen wird die Schule vorübergehend geschlossen. Das Schuljahr ist somit am heutigen Tag beendet. Die Abschlußarbeiten und Prüfungen fallen aus.“ Er hielt inne, doch keiner wagte es offen in Jubel auszubrechen, das ganze nahm jeden so mit, das niemand sich der Vorteile bewußt werden konnte.
„Ich bitte euch also darum, unverzüglich eure Sachen zu packen. Der Hogwartsexpress steht in Hogsmeade bereit.“ Professor Dumbledore nickte gedankenverloren, warf noch einen letzen Blick durch die Schülereihen und dann trat er zurück.
Nur Erinys spürte bei diesen Worten plötzlich flammende Freude und schämte sich im nächsten Moment gleich wieder dafür. Sie dachte nur daran dieses Schuljahr nun doch überstanden zu haben, trotz ihrer miserablen Noten. Und das obwohl Dumbledore gerade von Toten geredet hatte. Erinys blickte sich um und sah niemanden, der glücklich darüber schien. Um so erschreckender war es für sie zu erkennen, das sie ihr brennendes Glücksgefühl kaum bannen konnte. Nach all dem was geschehen war, konnte sie nicht traurig sein, sie sah ihren Vorteil genau vor Augen.
Und im nächsten Moment wurde ihr bewußt, daß es dieser Makel gewesen war, den der Sprechende Hut in ihrem Herzen gesehen hatte: „Oh, was für ein mutiges, tapferes Mädchen hier unter mir sitzt. Aber warum gehst du über Leichen um deine Ziele zu erreichen? Du kannst keine wahre Gryffindor sein, du bringst zuviel Leid für die, die dich lieben“

XXXXXXXXXX

So endete das Schuljahr und löste sich in einem chaotischen Trubel auf. Die Schüler rafften schnell ihre Besitztümer zusammen, als ob sie befürchteten das Irrlicht oder die Werwölfe könnten jeden Moment durch die Tore brechen.
Ulysses schmiß alles in seinen Koffer, und mit einiger Gewalt ließ dieser sich auch schließen. Nekoda wartete am Eingangsportal auf ihn, aber plötzlich fiel Ulysses siedend heiß ein, das er den Raben Nokturna vergessen hatte. Er ließ alles stehen und liegen und raste die Treppen hoch. Die Eulerei war mittlerweile so gut wie leer. Die ewige Prozedur begann, den verfluchten Raben von dem Gestänge herunterzulocken. Das Wildtier schien nicht ganz begreifen zu wollen, daß sein ehemaliger Retter nichts Böses von ihm wollte.
Nach langen Wochen hingebungsvoller Pflege betrachtete Nokturna Ulysses und Erinys immer noch als hundsgemeine Feinde, denen am besten mit Schnabelpicken beizukommen war.
Ulysses Puls stieg und am Ende hatte er einfach nicht mehr die Nerven. Er verhexte Nokturna, so das sie Stocksteif von ihrer Stange plumpste. Da Ulysses keinen Vogelkäfig hatte, musste er sich wieder den alten Karton suchen, der inzwischen schon gewaltig stank.
Als einer der letzten Schüler verließ er Hogwarts, kurz bevor Filch und Pringle die Schultore schließen wollten. Ulysses malte sich den Horror aus, was geschehen wäre, wenn sie ihn hier in der leeren Schule eingeschlossen hätten…er verfolgte diesen Gedanken so weit, das er sich sicher war Alpträume davon zu bekommen, wie die tote Arachne an eines der Fenster klopfte und der Lärm durch die leeren Korridore halte.
Ulysses schnappte seinen Koffer und lief davon.
Im Zug teilte er sich mit Erinys, Nekoda und Dilanio ein Abteil. Doch weil, durch das fluchtartige Verlassen der Schule, nicht alle Wagons verfügbar waren, drängten sich kurz nach der Anfahrt auch noch die Slytherin Erstkläßlerinnen Aello Rigbey und Coco Mahiri zu ihnen.
Es herrschte eine getrübte Stimmung. Erinys starrte gedankenverloren und mit leerem Blick aus dem Fenster und Ulysses stellte sich seinen ganz eigenen Dämonen: In London würde er seine Eltern wiedersehen. Sein Herz raste wenn er daran dachte, an all diese peinlichen Intimitäten die sie nun von ihm wußten, alles detailverliebt nacherzählt von Imbellis Ermay.
Und er hätte sich wirklich gewünscht, das es sich bei diesen Geschichten nur um ein wenig Fummelei gehandelt hätte…leider ging es aber weit darüber hinaus und endete längst nicht mit der Tatsache das Ulysses in diesem Schuljahr seine Unschuld verloren hatte.
Er wollte seinen Eltern um nichts in der Welt je wieder unter die Augen treten…leider war er aber nur noch einige Stunden vom Bahnhof entfernt.
Irgendwann nach Mitternacht erreichten sie Kings Cross. Die Schüler schleppten sich müde aus dem Zug, hinein in ein Aufgebot wartender Eltern. In Ulysses brannte die Pein, als er Forester und Bethesda in der Menge ausmachte. Mit schrecklichem Gefühl ging er auf sie zu, Erinys folgte ihm.
Seine Eltern sahen ihn mit unleserlichem Blick an. Keine überschwengliche Begrüßung, keine kleinen Überraschungsgeschenke, keine Umarmung. Forester klopfte ihm nur einmal kurz auf die Schulter: „Na mein Sohn, da sind ja komische Dinge in Hogwarts vorgefallen.“ sagte er mit nüchterner, distanzierter Stimme.
Um so herzlicher war die Begrüßung für Erinys. Bethesda überschüttete sie mit Lobgesängen wie hübsch sie doch geworden sei und Forester erzählte was sie sich für die Sommerferien vorgenommen hatten, um die Kinder bei Laune zu halten.
Erinys schien diese Aufmerksamkeit sehr unangenehm zu sein und warf Ulysses entschuldigende Blicke zu. Ulysses nahm es hin wie es war. Er stellte sich taub und gefühllos, obwohl er sich nichts sehnlicher wünschte, das seine Mutter ihn einmal in die Arme schloß.
Seine Eltern nahmen die Koffer und so verließen sie den Bahnhof. Draußen regnete es. Ulysses hatte das seltsame Gefühl, das seine Eltern versuchten ihn von Erinys abzudrängen. Er verfolgte diesen Gedanken nicht weiter.
„Wir haben übrigens ein kleines Arrangement für dich getroffen.“ eröffnete ihm sein Vater nach einiger Zeit.
Ulysses sah ihn verwirrt an: „Und was?“ fragte er hoffnungsvoll.
„Deine Mutter und ich möchten, daß du diesen Sommer ein wenig mehr um die Ohren hast. Unsere Nachbarin Huberta Hopkirk war der dringenden Meinung du sollten einige Pfunde abnehmen, junger Mann.“
Diese Worte brannten schmerzend heiß in Ulysses, eine Hitze die bis in seine Augen drang. Natürlich wußte er das selbst zu gut, aber er wollte nicht daß seine Eltern oder seine Nachbarn sich da einmischten.
„Und weiter?“ fragte er tapfer.
„Wir haben einen Privatlehrer für dich organisiert. Wenn du ein wenig lernst, bist du mit wichtigeren Dingen beschäftigt als…“, Forester stoppte und schien plötzlich zu begreifen, was er da gerade aussprechen wollte. Ulysses konnte sich die ungesagten Worte auch schon sehr gut denken.
„Naja, auf jeden Fall sollst du eine zweite Sprache lernen.“ fuhr Forester eiliger fort: „Russisch dürfte dir liegen. Ich spreche auch fließend russisch und viele meiner Geschäftspartner kommen aus Rußland. Und da du einmal mein Erbe antreten wirst…“
Ulysses hielt wenig von der Idee. Jetzt bestimmten seine Eltern sogar über die Zweitsprache die er lernen sollte? Seit wann mischten sie sich so in sein Leben ein?
„Um noch mal auf das Arrangement zu sprechen zu kommen.“ nahm Forester das Thema wieder auf: „Du wirst für einige Zeit bei einer anderen Familie unterkommen. Sehr anständige Leute. Ihr Sohn ist ein echter Musterknabe und vielleicht färbt es ja ab, bei deinen Flausen. Du kennst sie übrigens“
Ulysses starrte seinen Vater an: „Und wer?“ fragte er automatisch.
Forester Rathburn antwortete nicht darauf, aber sein Gesicht verriet das dieses Arrangement Ulysses auf keinen Fall zusagen würde.


Ende des ersten Schuljahres


SEHR WICHTIG: Ich würde euch gerne sagen wann genau die ersten Kapitel des Zweiten Schuljahres veröffentlicht werden, aber das weiß ich selbst noch nicht. Möglich dass dieses Schuljahr das einzige bleiben wird, was ich persönlich total schade fände. Der Grund: Das Projekt ist sehr sehr zeitintensiv und Feelicitas meinte, das man die Sache vielleicht bei einem Schuljahr belassen sollte, um dann in den anderen Geschichten (dort wo die Charas erwachsen sind) das Thema „was geschah in der Schulzeit“ nachzuerzählen. Ich persönlich bin da total gegen, weil so viele wichtige Dinge in der Schulzeit geschehen, die man einfach nicht in die anderen Storys reinquetschen kann ohne dass man sich damit den eigenen Text totschreibt. Man müsste dann soviel nachträglich erklären und das würde nicht gut rüber kommen. Besonders für Die dunkle Kolonie wäre es schön mehr über die Kindheitstage zu wissen weil einige spätere Themen (Der Tot von Ulysses Eltern, Elicius Rückkehr nach Hogwarts, Ulysses` Freundinnen, Elicius` Freundin, etc.) in DdK aufgegriffen und weiterbehandelt werden. Ich würde wahnsinnig gerne an den Schulgeschichten weiterarbeiten, aber ohne Feelicitas ist das nicht möglich. Wenn ihr also wollt dass die Schulgeschichten fortgeführt werden (und es lohnt sich! Das was bisher schon für das 2. Jahr geschrieben wurde ist sehr rasant und ereignisreich!) dann schreibt es uns, oder am besten Feelicitas damit sie es sich anderes überlegt. Es sind tolle Sachen für die nächsten 6 Schuljahre geplant, es wäre sehr schade drum.

Anderes Thema: Das erste Kapitel von Die dunkle Kolonie wurde gerade frisch veröffentlicht, wie ihr sehen werdet spielen Evan Rosier und Severus Snape eine große Rolle, aber die „alten“ Charaktere bleiben natürlich bestehen. Aber nicht vergessen das DdK ab 16 ist, und nicht so freundlich wie die Schulgeschichten.

Nightwish: Zu deinen Fragen, die ich natürlich gerne beantworte ;)
1. Nein, Nekoda Arkwright kommt nicht in DuR vor und wird meines Wissens auch nicht erwähnt.
2. Zu Rubeta und Rabiesa: Naja, was mit Rabiesa ist wissen wir ja jetzt. Bei Rubeta schweige ich, aber wie du dich vielleicht erinnerst werden sie und Arachne in DuR erwähnt und da wird eigentlich schon fast verraten was passierte.
3. Solange Band 7 nicht dagegen spricht, ist Erebus Nott tatsächlich Mr. Nott aus den HP-Büchern. Wenn Band Sieben dagegensprechen sollte, dann ich Erebus halt der Bruder von Mr. Nott ;)
4. Imperia Malfoy ist die ältere Schwester von Lucius und Lucius selbst ist in den Schulgeschichten auch schon eingeplant.
5. Öh…gute Frage. Ich weiß gar nicht wie alt die Klobande ist, moment, ich muss nachsehen…sie müssten jetzt alle drei 14 Jahre alt sein, also noch ziemlich jung. Sie sind Jahrgang 1959, 2 Jahre über Ulysses und 1 Jahr über Erinys.
6. Ich kenn Tuomas Holopainen nicht, hab ich auch noch nie gehört. Ich persönlich stell mir Veikko eher als so eine Art blonder Footballspieler vor, er sieht zumindest nicht schlecht aus.

Ravenne: Bei dem Projekt schreiben wir meist ein paar Handlungspunkte auf, die wir in den nächsten Kapiteln behandeln wollen, wir legen uns da aber nicht richtig fest und meistens hat man genügend Freiheiten beim Schreiben.


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

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