Forum | Chat | Galerie
 
Startseite | Favoriten
Harry Potter Xperts
Harry Potter Xperts
Startseite
Newsarchiv
Link us
Sitemap
Specials
Shop
Buch 7
Buch 6
Buch 5
Buch 4
Buch 3
Buch 2
Buch 1
Lexikon
Lustige Zitate
Gurkensalat
Hörbücher
Harry, A History
Steckbrief
Biographie
Werke
Erfolgsgeschichte
Interviews
Bilder
Harry Potter & Ich
JKRowling.com
Film 7, Teil 1 & 2
Film 6
Film 5
Film 4
Film 3
Film 2
Film 1
Schauspieler
Autogramme
Galerie
Musik
Videospiele
Downloads
Lesetipps
eBay-Auktionen
Webmaster
RSS-Feed
Geburtstage
Gewinnspiele
Twitter
Fanart
Fanfiction
User-CP
Quiz
Währungsrechner
Forum
F.A.Q.
Ãœber uns
Geschichte
Impressum

Fanfiction

BETAVERSION: Hogwarts 1961: Das verbotene Irrlicht - Im Märzmond

von Kiosk

Hogwarts 1961: Ravenclaw/ Slytherin
Das verbotene Irrlicht

36. Im Märzmond

Hufflepuff/ Gryffindor Parallelkapitel von Feelicitas Lefay: Im Märzmond

Personen:
Erinys Norcross: Slytherin Zweitkläßlerin die zuvor in Kanada zur Schule ging

Ulysses Rathburn: Ravenclaw Erstkläßler. Trotzig, frühreif und ein Schulschwänzer

Nathaniel Deepwood: Hufflepuff Erstklässler. Er und Ulysses hassen sich seit Kindertagen

Nekoda Arkwright: Pockengesichtiger Ravenclaw Erstkläßler

Aello Rigbey: Hyperaktive Slytherin Erstklässlerin, stammt von einer Adlerfrau ab

Dilanio Lowell: Slytherin Zweitklässler, der ewige Tischnachbar von Erinys

Garm Antipater: Bösartiger Slytherin Zweitkläßler. Von einem Werwolf angefallen

Imbellis Ermay: Verdorbene Schulschönheit die von der Schule geflogen ist

Nordica und Thusnelda: Slytherins. Die beiden besten Freundinnen von Imbellis

Pelamyse und Clapauzia: Hufflepuffs. Imbellis und Ulysses jubelten ihnen die Tränke unter

Die Klobande: Drei Unruhestifter die Jüngeren das Geld aus der Tasche ziehen. Bestehend aus Veikko, Erebus und Prester

Bisherige Handlung:
Nach den Geschehnissen im Wald bekommen diese erstmals einen neuen Namen: Die Verbotenen Wälder. Kurz darauf finden Erinys und Ulysses während einer Schneeballschlacht einen verletzten Raben, um den Ulysses sich kümmern muss…was ihm nicht gerade gefällt. Außerdem wurde ein neuer Club gegründet: Der Werwolfsfanklub…

XXXXXXXXXXXXXXXXXXX

Die Geschehnisse im Inneren der Verbotenen Wälder mochten vielleicht bislang ungelöst bleiben, aber das hinderte die Zeit nicht stetig voranzuschreiten, den Schnee von den Schloßgründen zu schmelzen und Knospen aus den Bäumen zu treiben.
Frühling und Alltag hielten Einzug, wenn es auch ein jämmerlicher Abklatsch des normalen Alltages war.
Erinys schuftete für die Schule, in Theorie wurde sie mittlerweile zu einer guten Schülerin, sofern das Thema sie interessierte, aber im Praxisnahen Unterricht sah es nach wie vor düster aus. Wenn ihr zum Beispiel aufgetragen wurde mit einem Zauberstab eine Kerze anzuzünden, schaffte sie es lediglich daß die Kerze am anderen Ende des Klassenzimmers einschlug, meistens in eine Glasvitrine. Oder wenn sie mit einem Avis einen Schwarm Singvögel beschwören sollte, brachte sie es allenfalls zu wurmartigen Auswüchsen, die aus der Spitze ihres Zauberstabes hervorquollen.
Erinys wollte es sich nicht eingestehen, aber sie war tatsächlich im Begriff sitzenzubleiben, egal wie sehr sie, oder ihre Nachhilfelehrerin Vestina sich noch bemühten.
Eines frühen Morgens hatte sie sich gerade an den Frühstückstisch gesetzt, und versenkte ihr Buttermüsli in einem Liter Milch, als sich eine fremde Schülerin krachend zu den Slytherins setzte. Die Slytherins schreckten auf wie ein Rudel Wölfe und wenn sie auch nicht mit den Zähnen fletschten, so starrten sie die Schülerin zumindest mit einem bitterbösen Blick an.
Allerdings kam Erinys irgend etwas an dem Mädchen bekannt vor und so sah sie etwas genauer hin. Die Schülerin war ganz offensichtlich schon etwas älter, mindestens in der sechsten Klasse, und sie war ziemlich dick, fast so dick wie Vestina Dearborn. Sie hatte kurze, schokoladenbraune Haare, und ihre Augen waren mit schwarzer Farbe umrahmt, war ansonsten aber ungeschminkt.
„Thusnelda?“ quiekte plötzlich die zierliche Amellus Ermay und sah die dicke Schülerin voller Unglauben an.
Nun war es auch für die anderen Slytherins offensichtlich: Das dicke, taffe Mädchen war niemand anderes als Thusnelda Hermengild. Thusnelda war eine der Freundinnen von Imbellis Ermay und immer so reichgeschmückt gewesen wie ein weihnachtlicher Tannenbaum, über dem man einen Schminktopf geschüttet hatte.
Doch jetzt sah Thusnelda eher wie das Gegenteil aus.
Nordica Mimosa, ihre beste Freundin, schien diese Verwandlung nicht zu überraschen aber sie sah sehr ungehalten darüber aus: „Tussi ist gerade auf ihrem Anti-Mädchenhaft Trip.“ lispelte sie dümmlich: „Sie will jetzt ein Junge sein.“
Thusnelda reagierte damit, indem sie seelenruhig eine Quidditchzeitschrift hervorzog und durchblätterte: „Ich habe halt genug von dieser Maskerade.“ Berichtete sie gedehnt, über die Heftseiten der Zeitschrift hinweg: „Das ist mir zu blöd geworden.“
„Woher der plötzliche Sinneswandel?“ fragte Leopold Sandstone interessiert.
Thusnelda wischte sich stürmisch die kurzen Haare aus dem Gesicht: „Könnt ihr euch das nicht denken? Ich war schwer enttäuscht von Imbellis und ich will damit nichts mehr zu tun haben. Am Anfang war es ja ganz lustig, aber ihr seht ja welchen Schaden Pelamyse und Clapauzia davongetragen haben…nicht zu vergessen die ganzen Stunden die Imbellis und der kleine Ulysses zusammen in irgendwelchen Abstellkammern verbracht haben.“
Einige Slytherins mußten automatisch kichern, aber Thusnelda warf ihnen einen finsteren Blick zu: „Das ist nicht komisch!“ rief sie energisch: „Es war dreckig und ekelerregend, noch dazu hatte Ulysses überhaupt keine Ahnung was er da tut!“
„Ja, oder was er da beleckt.“ meldete sich irgendein Slytherin, den aber weder Erinys noch Thusnelda erkennen konnten. Dennoch war es für Thusnelda mehr als sie hören wollte. Polternd sprang sie auf: „Schluß jetzt! Ihr könnt sicherlich alle nachvollziehen warum ich so reagiere! Hört auf Imbellis zu entschuldigen, wir haben doch alle gewußt das sie ein kaltherziges Miststück ist! Seit sie auf dieser privaten Zauberschule in Frankreich, Le Mistral, ist, hat sie noch keinem von uns einen Brief geschrieben! Eine tolle Freundin, wirklich! Ich muss blind gewesen sein!“
Thusnelda wirbelte davon und Erinys glaubte ihr Gezeter noch meilenweit entfernt hören zu können.
„Oh ha.“ meldete sich die kleine Aello Rigbey, die neben Erinys saß: „Ich muss zugeben, die dicke Donnerwalze überrascht mich immer wieder.“
Aello wußte ganz genau das sie damit gerade den Slytherinkodex gebrochen hatte, aber dank ihrer guten Reflexe konnte sie den meisten der umherfliegenden Müslischüsseln ausweichen.

XXXXXXXXXX

Gleich danach trafen sich Erinys und Ulysses im Flur. Es war noch ziemlich früh und Ulysses machte einen unheimlich verschlafenen Eindruck, aber er wollte sich auf keinen Fall wieder hinlegen, und auch Kaffee vertrug er nicht.
Deswegen begleitete er Erinys` eifriger Erzählerei immer mit ellenlangen Gähnen, wo dran sie sich aber keinesfalls störte: „Dieser dämliche Werwolfsfanklub, den die Klobande und ihre Freunde gegründet haben! Ich könnte mich da den ganzen Tag drüber aufregen!“ berichtete sie meckernd: „Sie wollen sogar Vollmondführungen durch den Wald organisieren!“
„Garm war ihr Kumpel.“ bemerkte Ulysses schleppend vor Müdigkeit: „Was würdest du machen, wenn ich gebissen worden wäre? Oder dein Bruder? Du würdest uns doch sicher auch suchen, oder nicht?“
Erinys schnaubte säuerlich: „Klar würde ich das…aber nicht bei Vollmond! Wenn sie Garm unbedingt finden wollen, dann sollten sie nicht anfangen zu suchen, wenn er gerade Heißhunger auf Menschenfleisch verspürt. Außerdem ist nicht gesagt das er überlebt hat, so viel Blut kann ein Mensch doch gar nicht verlieren, ohne zu sterben!“
Bevor Ulysses darauf ein ravenclawsches Kommentar abgeben konnte, trat jemand vor die beiden Kinder und starrte böse grinsend auf sie herab. Es war Veikko Johnson, der muskulöse Jugendliche und selbsternannte Werwolfsfan…abgesehen davon das Oberhaupt der Klobande.
„Na, na, na“, tadelte er Erinys: „So ein kleines Lästermädchen?“
Ulysses, der noch immer eine Rechnung mit der Klobande offen hatte, wollte automatisch wegrennen, aber als er sich umdrehte standen dort schon Prester Penkins und Erebus Nott in seinem Weg.
Veikko wischte sich eine blonde Strähne aus dem Gesicht und lächelte süffisant: „Und außerdem ist der Biß eines Werwolfes…ähm…“, das Lächeln bröckelte etwas: „Äh…Tutungs…Tutu…Erebus, wie hieß dieses Wort noch mal?“
„Blutungshemmend.“ antwortete der kleine, feiste Erebus Nott.
„Das heißt Garm hat keine Monatsblutungen mehr.“ meldete sich Prester wissend.
Veikko und Erebus warfen ihm einen ermahnenden Blick zu, aber Prester bemerkte gar nicht das er gerade ziemlichen Unsinn faselte.
„Halt die Klappe, Prester.“ knurrte Veikko unwirsch: „Es heißt das sich Garms Wunde schnell verschließt oder so.“
Erinys rollte genervt mit den Augen: „Das heißt das Garms Blutung schnell aufhört, aber zu diesem Zeitpunkt hatte er wahrscheinlich gar keinen Tropfen Blut mehr im Körper. Könntet ihr uns jetzt bitte durchlassen?“
Veikko trat großzügig zur Seite: „Aber gerne meine Dame. Nur dein kleiner, dicker Freund bleibt hier.“
Erinys beobachtete wie Ulysses den blonden Jugendlichen panisch anstarrte.
„Ihr habt ihn doch schon oft genug verprügelt!“ plapperte Erinys wagemutig drauf los: „Könnt ihr ihn nicht einfach mal in Ruhe lassen?“
Veikko lachte gespielt auf: „Warum sollten wir? Er hat seine dreckigen Pfoten auf Imbellis` makellosen Körper gelegt, und weil er zu blöde ist und die Sache mit den Tränken versaut hat, mußte Imbellis die Schule verlassen.“
„Das war sicher nicht Ulysses Schuld! Imbellis ist doch auf diese bescheuerte Idee gekommen!“ Nicht das Erinys geglaubt hatte, sie könne die Klobande wirklich umstimmen, denn die ließen nicht mit sich reden. Veikko drückte Ulysses gegen eine Steinwand und senkte seine Stimme zu einem gefährlichen Flüstern: „Na schön du kleiner Fettwanst! Möchtest du verprügelt werden?“
Ulysses schüttelte heftig den Kopf und seine grauen Augen waren hell vor Panik.
„Okay…tust du uns dann einen kleinen Gefallen?“ fragte Veikko weiter.
Ulysses zögerte verwirrt, nickte dann aber bestätigend.
Die Klobande strahlte und Veikko ließ Ulysses los und lachte ihn großmütterlich an: „Großartig! Hier nimm das!“ er zog einen großen Leinensack hervor und überreichte ihn Ulysses in einem fast schon feierlichen Akt.
„W-Was soll ich damit?“ fragte Ulysses perplex, als fürchtete er daß er sich selbst damit ersticken sollte.
„Geh in die Küche und hol soviel Fleisch wie du kannst. Egal ob roh oder nicht. Und wenn du damit fertig bist, kommst du hier her und bringst es uns, klar?“
Erinys und Ulysses wechselten einen vorsichtigen Blick, aber Ulysses schien zu dämmern was das bedeuten mußte: „Ihr wollt doch nicht Garm damit füttern oder?“
„Oh doch, heute ist Vollmond und er hat sicherlich einen Bärenhunger.“ sagte Veikko, aber dieser Vergleich war zu gebildeter Natur für den dummen Prester: „Ich dachte Garm ist ein Werwolf müßte das dann nicht Wolfshunger heißen?“ fragte er verwirrt.
Erebus Nott rollte mit den Augen und Veikko hatte erstaunlich viel Ähnlichkeit mit einem Teekessel, der kurz vor der Explosion stand: „Warum begleitest du eigentlich nicht Ulysses, Prester? Du könntest darauf aufpassen das der Moppel sich nicht den Bauch vollschlägt, sobald er in der Küche alleine ist.“
Prester strahlte weit über beide Ohren hinaus: „Darf ich wirklich, Veikko?“ fragte er.
„Klar.“
„Total genial! Komm Ulysses!“ mit stolzgeschwellter Brust marschierte Prester Richtung Küche und Ulysses folgte ihm etwas verdattert, den Leinensack hinter sich herschleifend. Der Ravenclaw warf noch einen Blick zu Erinys: „Treffen wir uns gleich in der Zweiten Eulerei?“ fragte er.
Erinys nickte: „Ja, beeil dich!“

XXXXXXXXXX

Zusammen mit Prester die Küche leer zu räumen, war für Ulysses die reinste Qual. Vor allem wegen Prester, der wahrscheinlich schon mehr Faustschläge in Ulysses` Bauch versenkt hatte, als er nun Fleischstücke in den Leinenbeutel warf.
Die Hauselfen waren natürlich eine große Hilfe. Sie überschütteten die Schüler mit allem was man auch nur annährend als eßbar einstufen konnte.
„Hier, hier, hier!“ rief ein sehr junger Hauself und drückte Ulysses eine Tafel Schokolade in die Hand auf der stand Echter Schweizer Schmankerl. Die Schokolade mit Biß!
Auf der Verpackung war eine Milchkuh abgebildet, die gerade einen dümmlich guckenden Muggelhirten verspeiste.
„Du bist doch schon dick genug!“ beschwerte sich Prester Penkins: „Schmeiß die in den Sack, dann kann Garm sich drüber freuen.“
Da der junge Hauself aber bei diesen Worten etwas enttäuscht aussah, wahrscheinlich dachte er, er hätte einen großen Fehler begangen, steckte Ulysses die Schokolade lieber heimlich in seine Robe. Der Hauself strahlte vor Glück.
Nach einer schieren Ewigkeit hatten Ulysses und Prester so viel Fleisch gesammelt um jeden Werwolf damit satt zu kriegen, auch wenn ein Werwolf wahrscheinlich lieber Ulysses oder Prester selbst vorgezogen hätte.
Sie schleiften den Leinensack zu Veikko und Erebus, die im Korridor auf sie warteten. Ulysses rechnete halb damit doch noch verprügelt zu werden, aber dafür schienen sich die drei Slytherins momentan nicht zu interessieren. Ulysses nutzte die Gunst der Stunde und machte sich schnell von dannen.
Oben in der Eulerei, kam ihm Erinys entgegen: „Wir gehen besser wieder runter.“ sagte sie schnell, bevor Ulysses die Zweite Eulerei betreten konnte.
„Warum?“ wollte er wissen.
Erinys Mimik verzog sich zu einer sehr mißmutigen Erscheinung: „Du warst nicht zufällig letztens in der Zweiten Eulerei?“ fragte sie.
„Nein, wieso? Ich hab da nur letztens Nokturna untergebracht weil sie sich mit den Eulen angelegt hat.“ Wenn Ulysses ehrlich war, hatten sich die Eulen eher mit dem verletzten Raben angelegt und Zielübung gespielt…Ulysses begann Vögel wirklich zu hassen.
„Kann es sein das Nokturna zufällig ein Interesse für ein gewisses Universumsmodell von einem gewissen Nathaniel Deepwood hat?“ harkte Erinys scharf nach.
Ulysses wurde mit einem mal sehr kalt: „Ähh…“ stocherte er unwohl in seinem Wortschatz herum: „Ich weiß es nicht, es ist vielleicht, unter Umständen, möglich. Aber wenn, dann wollte ich sicher nicht das das Universumsmodell kaputt geht, ich wußte überhaupt nicht mehr das es dort steht!“ verteidigte er sich. Er hatte wirklich keine Ahnung gehabt und ihm stand auch nicht der Sinn danach Nathaniels Sachen kaputtzumachen…aus diesem Alter war er längst raus.
Erinys schien ungeduldig zu sein, offensichtlich war ihr die Sache mehr als unangenehm. Sie drängte sich an Ulysses vorbei und er lief der Slytherin verwirrt hinterher: „Erinys! Ich wußte es doch wirklich nicht! Ich wollte doch nur das Nokturna ihre Ruhe hat! Und du wolltest doch das ich auf diesen bekloppten Raben aufpasse!“
Auf der Treppe erwischte er sie am Arm und hielt sie fest: „Warum glaubst du mir denn nicht?“ fragte er verzweifelt.
„Es ist nur so, das du wirklich ziemlich fies werden kannst, Ulysses.“ antwortete sie und sah ihn über ihre Schulter hinweg an: „Und du hast es letztens selbst gesagt, weißt du noch? Du hast gesagt der Sprechende Hut hätte dich gerne in Slytherin gesehen, weil du listig bist. Und ich weiß das du Nathaniel nicht magst…komischer Zufall, oder?“
Ihre dunkelblauen Augen hatten sich vor Argwohn verengt und sie starrte Ulysses abwartend an. Ulysses wiederum spürte den Drang sich Beleidigt und Stur zu stellen, kämpfte aber dagegen an: „Erinys…das Universumsmodell ist wirklich verdammt teuer gewesen, da bin ich mir sicher. Wenn ich Nathaniel ärgern will, dann schütte ich ihn höchstens viel Salz auf sein Essen, aber ich würde nie so weit gehen und dieses Ding da oben kaputt machen.“
Erinys schien seine Ehrlichkeit herauszuhören und gab sich damit zufrieden. Sie verpaßte Ulysses einen freundschaftlichen Schlag auf die Schulter: „Na schön, Kumpel. Was wollen wir jetzt machen?“
„Hast du Lust auf einen Schokoladenmampftag?“
„Bist du nicht schon dick genug, Ulysses?“
„Ach halt die Klappe.“

XXXXXXXXXX

Gegen Abend saßen sie mit Nekoda Arkwright, Dilanio Lowell und Aello Rigbey in einem der Korridore und hatten vor sich alle Süßigkeiten ausgebreitet, die sie auftreiben konnten. Nekoda und der Slytherin Dilanio wurden von Haus aus gesund ernährt, ihr Vorrat an Süßkram bestand höchstens aus Schokoreiswaffeln und Obst mit Schokoladenüberzug. Aello war das ziemliche Gegenteil und wurde von ihren Verwandten immer überschwenglich mit Dingen beschenkt, die nur aus 100 Prozent Zucker zu bestehen schienen. Komisch das Aello kein Fett ansetzte, aber das lag vielleicht daran das sie ein Mischwesen war.
Die Kinder mußten sehr schnell feststellen das die Schokoladentafel Echter Schweizer Schmankerl. Die Schokolade mit Biß! über einige Unannehmlichkeiten verfügte…zum Beispiel Zähne. Kaum war sie aus der Verpackung befreit, nahm die flüssige Schokolade die Form einer Kuh an und tapste muhend vor den Kindern davon.
Blöderweise tapste sie genau in die krallenbewehrten Pfoten von Filchs Katze Mary-Sue. Diese schien die Schokoladenkuh als Beutetier anzusehen, doch die Kuh wehrte sich beherzt gegen jede Attacke und Dilanio rettete die Schokolade mit einem heldenhaften Hechtsprung.
Aello klatschte quirlig, offenbar machte der ganze Zucker sie noch hyperaktiver als ohnehin schon.
Ulysses war zum platzen voll mit Schokolade und wollte sich am liebsten gar nicht im Spiegel betrachten. Selbst bei der mageren Erinys reckte sich ein kleines Bäuchlein über den Hosenbund und sie jammerte davon daß sie nie wieder einen Bissen hinunterkriegen würde.
„Ah, Leute…das war zu viel.“ seufzte Dilanio träge.
„Jaa…“, stimmte Nekoda dem Slytherin zu: „Am besten essen wir morgen gar nichts mehr.“
Aello richtete sich überraschend schwerfällig auf, und hielt sich den Bauch wie Pelamyse in ihren besten Tagen: „Okay…ich muss zurück zu dem Gemeinschaftsraum. Ich will nicht verpassen wenn die dämliche Klobande versucht Garm zu füttern.“
„Sollten wir das nicht besser einem Lehrer sagen?“ fragte Dilanio kritisch: „Ich meine, einen Werwolf zu füttern ist so ziemlich die schlechteste Idee, die die Klobande je hatte…und sie sind berühmt für ihre schlechten Ideen.“
Aello schenkte ihm ein herablassendes Schnaufen: „Schlechte Ideen?“ fragte sie spitz: „Durch ihre Klosteuer sind sie reiche Männer geworden…vor allem wegen dir Dili-Spätzchen, weil du ihnen vor lauter Angst immer schon im Voraus dein Taschengeld gibst.
Auf Dilanios Wangen bildeten sich verräterische, rote Flecken und Ulysses prustete bei dem Spitznamen „Dili-Spätzchen“ los.
„Lach nicht!“ quengelte Dilanio fast schon weinerlich.
Ulysses winkte ab, noch immer von gelegentlichen Prusten erschüttert: „Der ist von deiner Mutter stimmts? Keine Sorge, meine Mutter ist genau so schlimm…zum Beispiel Knause-Bause-Ulylein.“
Die fünf Kinder lachten laut los, aber Ulysses verging sehr schnell das Lachen. Schließlich hatten seine Eltern ihn in ihren Briefen schon lange nicht mehr so angeredet. Genaugenommen seit der Sache mit Imbellis und den intimen Dingen, die sie mitbekommen hatten. Jetzt bekam er selten Briefe von seinen Eltern und der Inhalt war immer sehr förmlich und trocken, fast so als schrieben sie einer fremden Person.
Ulysses wurde schlecht, und das kam nicht von der vielen Schokolade. Es war weil er daran dachte, daß seine Eltern vielleicht für immer so bleiben würden.
Aello wischte sich die Tränen aus den Augen: „Ah…herrlich! Okay, bin ich die einzige die mit ansehen will, wie Garms gesamter Fanklub von Garm gefressen wird?“ fragte sie.
Die übrigen Kinder sahen sich unwohl an, Aellos Worte waren sehr leichtfertig dahingesagt, aber im Grunde wußte jeder, daß genau das passieren konnte.
Nekoda kam ebenfalls auf die Beine: „Ich will zumindest wissen ob Garm noch am Leben ist. Wenn wir ihn sehen, oder heulen hören, dann wissen wir das er lebt.“
„Und woher willst du wissen das es genau Garm ist der vor dir steht?“ fragte Aello verwirrt.
Nekoda hatte dort natürlich eine Antwort drauf: „Eurasische Werwölfe haben in den meisten Fällen immer den Farbschlag, den sie auch als Menschen haben. Ein blonder Mensch würde als Werwolf wahrscheinlich hellgraues bis cremefarbenes Fell haben und ein schwarzer Mensch, würde ein pechschwarzes Fell haben. Es gibt sogar Albinos.“
Ulysses rollte mit den Augen: „Kommt das aus einem Lehrbuch?“ fragte er gedehnt.
„Nein, das hat mir Professor Hellingsgard gesagt, aber du hast gerade geschwänzt.“ Die beiden Ravenclaws funkelten sich böse an, aber Nekoda ließ schnell davon ab. Er war nicht der Mensch der sich gerne stritt: „Lassen wir das Ulysses. Kommst du nun mit?“

XXXXXXXXXX

Ulysses kam mit. Die fünf Kinder suchten sich den besten Platz, um das folgende Schauspiel gut beobachten zu können. Sie setzten sich nach draußen, auf die Stufen des Eingangsportals. Von hier aus hatten sie eine fabelhafte Sicht auf den nahen Wald und sie hörten die nahen Geräusche, die die Natur in den Wind entsandte. Es war noch kühl, schließlich war gerade erst der März angebrochen, aber die Luft besaß schon einen zerbrechlichen Hauch von Frühling.
Der Vollmond stand am Himmel und malte sein fahles Licht über die Welt. Und am Waldrand schlich, wie nun schon seit Wochen, das Irrlicht umher, immer auf der Suche nach Beute. Heute war es heller als sonst, fast als wollte es dem Mond huldigen, und seinen gespenstischen Glanz schenken.
Das Schloßportal öffnete sich und die fünf Kinder sahen sich um. Hinter ihnen stand der Werwolfsfanklub, oder vielmehr die vier Mitglieder aus dem der Klub bestand. Erebus und Prester trugen den Leinenbeutel voll mit Fleisch und Veikko und Erdoxia Selfridge kicherten verschworen herum.
Veikko fielen die fünf jüngeren Kinder erst auf, als er fast über Aello stolperte: „Huch?“ entfuhr es dem muskulösen Jugendlichen: „Was macht ihr denn hier? Wollt ihr etwa Garms offiziellen Fanklub beitreten?“
„Nein.“ antwortete Aello gelassen: „Wir wollen sehen wie ihr gefressen werdet.“
Veikko schenkte ihr ein überraschend wölfisches Zähnefletschen: „Warum sollten wir? Garm ist unser Kumpel, der wird uns doch nicht auffressen.“
„Aber vielleicht der neue Kumpel von Garm.“ meldete sich Nekoda, der gerade gelassen mit einem Zauber seine Brille reinigte: „Bestimmt ist der riesige Werwolf, der Garm gebissen und mitgenommen hat, immer noch bei ihm. Und ich glaube nicht das er zulassen wird, wenn ihr versucht Garm zu streicheln.“
Dem Fanklub wurde sichtlich mulmig, aber sie beschlossen lieber das Gesagte zu verdrängen. Viel zu mutig um wahrhafte Slytherins zu sein - oder viel zu dumm - setzten die vier ihren Weg zum Wald fort. Der Berg von Fleisch, den sie dabei mit sich trugen, roch so stark, das wahrscheinlich alle Werwölfe oberhalb des Äquators auf ein Freßchen hofften.
Am Waldrand angekommen, packten die vier Fanklubmitglieder eifrig das Fleisch aus dem Leinensack und warfen es auf einen Haufen. Selbst wenn keine Werwölfe in der Nähe waren, zumindest das Irrlicht wechselte langsam die Richtung, als habe es die Witterung aufgenommen.
Die fünf Kinder hatten sich währenddessen auf den Stufen aufgerichtet, und Aello erklomm gerade flink den Rücken der rechten Warzenschwein Statue, die vor dem Eingangsportal des Schlosses steinerne Wache hielt.
„Oh oh“, meldete sich die Slytherin. Aello hatte den bemerkenswert scharfen Blick der Adlerfrauen, und konnte den Waldrand so besser beobachten: „Ich kann nicht genau sagen was es ist, aber da hinten läuft irgendwas im Wald.“
„Wo?“ entfuhr es Erinys, doch in der Dämmerung konnten sie nichts weiter sehen.
Plötzlich hallte ein schauriges Geheul zu ihnen herüber und peitschte über die Schloßgründe wie der eiskalte Wind der Arktis. Zu diesem Klang mischte sich noch ein weiteres Jaulen, sehr viel verängstigter und von Qual verzerrt.
Das Gerücht stimmte: Es waren zwei Werwölfe im Wald. Und der mit dem hellen, kläglichen Geheul war eindeutig Garm, wer sonst hätte es sein können? Und ihr ehemaliger Schulkamerad schien gerade von höllischen Schmerzen gepeinigt zu sein.
Der Fanklub schien ihre Dummheit begriffen zu haben, als sie das viel zu nahe Heulen hörten. Augenblicklich ließen sie von ihrer Arbeit ab und rannten so schnell zum Schloß zurück, als wäre der Teufel selbst hinter ihnen her. Was vielleicht auch stimmte.
Niemand brauchte Aellos Sehkraft um das riesige Tier zu sehen, das sich plötzlich aus dem Dickicht schob, dort wo die Jugendlichen das Fleisch hin geworfen hatten.
Der Fanklub sah es ebenfalls und sie drehten sich danach um und starrten es gebannt an. In dem Licht des Vollmondes konnte man deutlich die mattbraune Farbe seines Fells erkennen, der Rücken hingegen war von einem schmutzigen Grau.
Der riesige Werwolf, eindeutig ein ausgewachsenes Tier und wahrscheinlich überdurchschnittlich groß, musterte die vier Jugendlichen mit lauerndem Blick, wand sich dann aber seelenruhig den Fleischbrocken zu, die vor ihm auf den Waldboden lagen. Gierig schlang er die Stücke herunter.
Der Fanklub setzte sich wieder in Bewegung, anfangs wie paralysiert, gewannen sie aber doch wieder an Geschwindigkeit und rannten auf das nahe Schultor zu. Wortlos stürzten sie hinein, die fünf jüngeren Kinder folgten ihnen eilig und verriegelten die Eingangstür hinter sich.
Die ganze Nacht lang hörte man noch den großen Werwolf heulen.

XXXXXXXXXX

Am nächsten Morgen mußten die Lehrer erst gar nicht die Ohren spitzen, um die Gerüchte mitzubekommen. Sie erfuhren von den plappernden Schülern alles was sie wissen mußten. Kaum war der Vollmond am Morgenhimmel verschwunden, machten sich Albus Dumbledore, Professor Hellingsgard und Professor Kesselbrand auf den Weg und durchsuchten mit gezogenen Zauberstäben, den nahen Waldrand. Ulysses und Erinys konnten sie aus einem der Fenster dabei beobachten.
„Was meinst du was die da tun?“ fragte Erinys.
„Ich denke sie suchen nach Garm…vielleicht liegt er irgendwo verletzt herum.“
„Ich hoffe sie finden ihn.“
„Ja, ich auch.“
Doch das taten sie nicht. Garm blieb verschwunden.

Fortsetzung folgt…


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel

Twitter
HPXperts-Shop
DVD: Der Hobbit 3
[DVD] [Blu-ray]
Top-News
Suche
Updates
Samstag, 01.07.
Neue FF von SarahGranger
Freitag, 02.06.
Neue FF von Laurien87
Mittwoch, 24.05.
Neue FF von Lily Potter
Zitat
Ich glaube, man hätte mich für geisteskrank erklärt, wenn ich mit all dem gerechnet hätte. Wer konnte das vorausahnen? Niemand. Ich jedenfalls nicht...
Joanne K. Rowling