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Fanfiction

BETAVERSION: Hogwarts 1961: Das verbotene Irrlicht - Die Verbotenen Wälder

von Kiosk

Hogwarts 1961: Ravenclaw/ Slytherin
Das verbotene Irrlicht

34. Die Verbotenen Wälder

Hufflepuff/ Gryffindor Parallelkapitel von Feelicitas Lefay: Neue Maßnahmen

Personen:
Erinys Norcross: Slytherin Zweitkläßlerin, die zuvor in Kanada zur Schule ging

Ulysses Rathburn: Ravenclaw Erstkläßler. Trotzig, frühreif und ein Schulschwänzer

Nekoda Arkwright: Ravenclaw Erstkläßler mit pockennarbigem Gesicht

Garm Antipater: Bösartiger Slytherin Zweitkläßler. Von einem Werwolf angefallen

Rubeta Cox: Ravenclaw Erstkläßlerin, im Wald verschwunden. Zwilling von Arachne

Arachne Cox: Slytherin Erstkläßlerin, im Wald verschwunden, aber wieder aufgetaucht

Rabiesa Strickland: Bösartige Hufflepuff Erstkläßlerin, im Wald verschwunden

Nathaniel Deepwood: Hufflepuff Erstklässler, Ulysses mag ihn nicht

Klemencia (Klee) Greene: Muntere Gryffindor Erstklässlerin, liegt im Streit mit Erinys

Imbellis Ermay: Verdorbene Schulschönheit die von der Schule flog

Die Klobande: Drei Unruhestifter die Jüngeren das Geld aus der Tasche ziehen. Bestehend aus Veikko, Erebus und Prester

Bisherige Handlung:
Irgendwas ist bei dem Waldausflug schiefgelaufen. Obwohl Lehrer anwesend waren, verschwanden die Coxschwestern und Rabiesa scheinbar spurlos. Anfangs nimmt das niemand wirklich ernst, doch dann taucht ein seltsames Licht in dem Wald auf, das kurz danach wieder verschwindet. Bei der Suchaktion wird Garm Antipater von einem Werwolf angefallen und verschleppt. Professor Hellingsgard streitet aber ab, das es etwas mit dem mysteriösen Schädel zu tun hat, den Erinys im Wald fand, und der das Böse von Hogwarts fernhalten sollte.

XXXXXXXXXXXXXXXXXXX

Es war mitten in der Nacht und tiefe Schwärze hatte sich über den Schlafsaal der Ravenclaws gelegt, einzig das fahle Licht eines abnehmenden Mondes ließ die Außenseite des Fensters erschimmern.
Ulysses lag wach in seinem Bett und starrte seinen Betthimmel an, der, wie üblich bei den Ravenclaws, das Muster eines fernen Sternenhimmels aufwies. Die zügige Kälte hatte Ulysses aufgeweckt, eines der Fenster mußte offenstehen, aber jetzt wo er wach war konnte er sich nicht dazu entschließen aufzustehen, um das Fenster zu schließen. Stattdessen drehte und wendete er sich, zupfte die Decke im Minutentakt zu recht, aber die frostige Februarluft fand immer wieder ihren Weg.
Nun lag Ulysses ruhig auf dem Rücken und versuchte sich den vergangenen Traum in das Gedächtnis zurückzurufen, obwohl jeder Erinnerungsstrang, den er gedanklich abtastete, zu Staub zerfiel.
Er wußte das Imbellis darin vorgekommen war und er hasste sich dafür, das er immer wieder von ihr träumte, oder vielmehr von ihrer nackten Haut. Doch dann hatte sich der Traum gewandelt, so plötzlich wie es nur Träume konnten, und er war wieder mit Rubeta Cox im Gleichschritt durch den Wald gezogen, und sie hatte ihm von ihrer Liebe zu Nathaniel Deepwood erzählt.
Warum mußten gerade die Cox Zwillinge verschwinden? Rabiesa Strickland, nun, sie war ein echtes Teufelsweib gewesen, und Garm Antipater war ein Unruhestifter.
Aber die Coxs waren einfach nur zwei kleine, pummelige Mädchen mit einem großen Herz für ekelige Tiere und einem fröhlichen Lächeln auf dem Gesicht.
Arachne mochte wieder aufgetaucht sein, aber was war mit Rubeta? Vielleicht hatte das Irrlicht sie doch nicht erwischt und statt dessen lief sie noch immer dort draußen herum, in der klirrenden Winterkälte, vollkommen verlassen und hilflos.
Und selbst ihre Kröte war nicht bei ihr.
Ulysses spürte wie sich seine Kehle zusammenzog und sein Hals begann zu schmerzen, so sehr mußte er sich anstrengen nicht zu weinen.
Und dabei hatte es so viele Anzeichen für diese Tragödie gegeben, angefangen beim Sprechenden Hut, der Tod und Blut erwähnt hatte…es hatte sich alles im Endeffekt bestätigt, selbst die düsteren Wahrsagungen der Slytherin Zweitkläßlerin Sybill Trelawnay.
Während sich seine Gedanken weiterhin im Kreis drehten und sich ineinander verschlungen, driftete Ulysses wieder Richtung Schlaf ab und Realität mischte sich mit Traum.

Ulysses stand inmitten des großen Nadelwaldes, seine Füße waren in zartem Neuschnee versunken. Er zitterte und als er an sich hinunterblickte, erkannte er daß er lediglich seinen Dunkelblauen Ravenclaw Schlafanzug trug. Sein Bauch war zu dick, er mußte dringend abnehmen…aber warum dachte er gerade jetzt daran, wo er doch in einem dunklen, gefährlichen Wald stand?
Der Junge drehte sich einmal um die eigene Achse. Hinter sich entdeckte er eine kleine Felsenhöhle, über die sich Puderschnee gelegt hatte.
Im Inneren der Höhle hockte Garm Antipater mit außergewöhnlich blasser Gesichtsfarbe.
„Musst du nicht zum Unterricht?“ fragte Ulysses den Zweitkläßler.
„Halt die Schnauze du Penner.“ gab Garm unwirsch zurück. Beim Sprechen entblößte er mehrere Reihen spitzer Zähne, die fast seinen gesamten Mund auszufüllen schienen.
„Hat der Werwolf dich geschnappt?“ fragte Ulysses weiter.
„Quatsch, ich wohne hier.“ antwortete Garm ehrlich: „Mein altes Haus ist abgebrannt und mein Bett in Hogwarts auch. Die drei Mädchen leben auch hier, Rabiesa und ich wollen heiraten.“ Kaum waren diese Worte aus ihm herausgesprudelt, senkte sich ein fahles Licht über die Wälder, fast so als sei der Mond vom Himmel gestürzt und schenkte nun diesem Ort hier sein entrücktes Leuchten.
Garm verschwand zähnefletschend im Inneren seiner Höhle: „Oh nein…“ jammerte er genervt: „Und ich habe meine Hausaufgaben schon wieder nicht gemacht.“
Ulysses blickte nachdenklich dem nahen Licht entgegen, das zarte Schatten auf den Boden warf und langsam näher kroch. Tatsächlich sah es aus wie Mondlicht, gefangen in einem irdischen Lichtkegel und in die Dunkelheit des Waldes mischte sich die traumhafte und unnachahmliche Farbe eines blasssilbernen Mondes.
Wie konnte etwas so entsetzliches wie das Irrlicht so schön und rein aussehen?
Ulysses hatte keine Angst es zu sehen, dieses Licht leuchtete nicht für ihn, sondern für die Verschwundenen. Und tatsächlich hörte er die Schreie dreier Mädchen, ganz in seiner Nähe. Ulysses ging, oder schwebte vielmehr über das Gestrüpp, zu ihnen hinüber und beobachtete das Geschehen wie ein unbeteiligter Zuschauer.
Er sah Rabiesa Strickland die träumerisch auf das Licht zuhielt, während Rubeta sie zurückhalten wollte und an dem Arm der Hufflepuff herumzog. Arachne stand abseits und schrie ihrer Zwillingsschwester panisch etwas zu, während Tränen ihr Gesicht hinabliefen.
„Uhhuu, wie unheimlich.“ meldete sich plötzlich Garm Antipater, der aus dem Nichts an Ulysses herangetreten war. Er nagte akribisch an einem Hähnchenknochen. Er gab seltsam knurrende Geräusche von sich ab, während er aß…oder vielmehr fraß. Am Ende wanderte selbst der Knochen in seinen Zähnestarrenden Haimund und mit lautem Krachen ließ er ihn zersplittern.
Ein mehrtöniges Schluchzen drang durch den kalten Nachtwind, so heiser und brüchig wie das Ferne Ächzen alter Bäume.
„Das sind die Geisterkinder.“ sagte Garm: „Sie singen jede Nacht traurige Symphonien und die Luft ist voll von ihren Stimmen. Die Wölfe heulen dazu.“
Garm spie die letzten Splitter des Knochens aus, als wäre es Kautabak, er drehte sich zu Ulysses um und betrachtete ihn aus dunklen Augen. Zu plötzlich um erschrocken zu sein, schnappte sein Kiefer auf und er bohrte Ulysses seine spitzen Zähne in den Hals, warf ihn zu Boden und zerfetzte seine Kehle.

Ulysses wachte durch seinen eigenen Schrei auf und war im ersten Moment milde überrascht, das er aufrecht in seinem Bett saß und nicht mehr auf dem schneebedeckten Waldboden lag. Er hielt sich den Hals, doch dort wo er soeben noch glaubte warmes Blut zu spüren, war nichts mehr. Garm war nicht mehr da, war nie da gewesen…es war nur ein Traum.
Stockend atmete Ulysses aus und Erleichterung machte sich in ihm breit. Er hörte wie sich Nekoda Arkwright murmelnd in seinem Bett herumwarf, offenbar noch mitten im Tiefschlaf.
Ulysses selbst konnte nicht mehr schlafen. Durch das offene Fenster war er ausgekühlt und selbst wenn er es schließen würde, hätte es zu lange gedauert bis ihm wieder warm unter der Daunendecke geworden wäre.
Ein Blick auf die magische Uhr, in dessen Inneren eine ewige Kerze brannte und so das Ziffernblatt erleuchtete, verriet ihm daß es bereits halb vier war. So seltsam es im Angesicht der Geschehnisse klang, aber in wenigen Stunden mußten sie alle wieder am Unterricht teilnehmen. Es lohnte sich nicht wieder schlafen zu gehen, denn bei all der Müdigkeit hätte Ulysses dann wahrscheinlich einfach verschlafen.
Statt dessen beschloß er sich anders zu betätigen, vielleicht könnte er unten im Gemeinschaftsraum das Kaminfeuer entzünden, bei einem Hauselfen eine Heiße Schokolade bestellen und sich ein wenig aufwärmen? Mit diesem groben Ziel vor Augen zog Ulysses sich schnell an und beschloß das Fenster zu schließen, bevor er morgen im Unterricht der einzige Ravenclaw sein würde, der nicht an Unterkühlung gestorben war.
Doch kaum war er an das Fenster getreten, erkannte er ein vertrautes Leuchten im Wald, das fern und langsam dort entlang zog: Das Irrlicht.
Erschrocken ächzte Ulysses und sprang einen Meter vom Fenster weg. Das Irrlicht ist wieder da? Aber warum?
Das Licht streifte so selenruhig umher, wie der Mond am Nachthimmel, entrückt schwebte es in dem finsteren Wald, als würde ihm alle Zeit der Ewigkeit zur Verfügung stehen.
„Ulysses, mach das Fenster zu, es ist kalt.“ hörte er Nekoda in sein Kissen nuscheln.
„Nekoda, sieh dir das an. Das Irrlicht ist wieder da! Es ist wieder im Wald!“
Augenblicklich schreckte Nekoda auf, kämpfte sich aus seinem Bett und trampelte polternd zum Fenster. Auch andere Schüler wachten nun auf und fragten verwirrt was denn passiert sei. Bei Erwähnung des Irrlichts jedoch, waren sie augenblicklich bei Sinn und Verstand und traten ebenfalls ans Fenster.
Im Nachhinein konnte niemand von ihnen sagen, wie lange sie dort gestanden hatten und das Irrlicht beobachteten. Aber Schlaf fand in dieser Nacht niemand mehr.

XXXXXXXXXX

Der Unterricht am Morgen war um so entsetzlicher, oder, um es mit Ulysses` neuem Wortschatz zu beschreiben: Es war pervers.
Keiner der Schüler konnte auch nur ein Fünkchen Aufmerksamkeit entwickeln und den Lehrern stand auch nicht der Sinn danach, eine Klasse zu unterrichten.
Am Morgen in der Großen Halle aber waren wichtige, neue Maßnahmen verkündet wurden: Das Betreten der Wälder war ab so fort strengstens verboten, selbst in Begleitung eines Lehrers. Und die namenlosen Wälder bekamen nun einen neuen Titel: Die Verbotenen Wälder.
So einfach schienen die Ereignisse also zu enden. Drei Schüler verschwanden, die Wälder bekamen einen neuen Namen und jeder versuchte genau so weiterzuleben wie zuvor, trotz des wandelnden Irrlichts in den Wäldern.
Kurz vor dem Mittagessen traf Ulysses auf Erinys, die ein sehr mißmutiges Gesicht machte.
„Kommst du mit raus?“ fragte die Slytherin: „Ich halte es hier in Hogwarts nicht mehr aus, all dieser Hass und dieses ewige Hin und Her. Es ist ekelhaft.“
Ulysses willige ein, obwohl er Hunger hatte und liebend gerne etwas essen würde. Die Schultore waren geschlossen, was normalerweise nicht vorkam um dieser Tageszeit. Zwar konnte man sie einfach öffnen, auch ohne Magie, aber Ulysses hatte das Gefühl, daß das Irrlicht der Grund dafür sein mußte.
Draußen auf dem Gelände war es schneidend kalt und der Wind zog Kreise über die Felder. Die beiden Kinder starrten eine Weile hinüber zu den Verbotenen Wäldern, aber das Irrlicht war nirgendwo mehr auszumachen, nicht an diesem hellen Tag.
„Was neues von Arachne Cox?“ fragte Ulysses.
„Du meinst ich müßte das wissen weil ich auch eine Slytherin bin?“ fragte Erinys scharf und überreizt. Ulysses sah sie verunsichert an und fragte sich was er falsch gemacht hatte…aber es war Erinys die sich dafür entschuldigte: „Tut mir Leid, Ulysses. Es ist nur weil alle immer sagen wir Slytherins seien Geheimniskrämer, die es sogar fertig bringen würden einen Zehnfachen Mord zu verschweigen.“
„Weißt du was mich an der verdammten Geschichte nervt?“ spie Ulysses aus und die ganzen Worte die sich zuvor unförmig in seinen Gedanken herumgetrieben hatten, bekamen plötzlich Kontur: „Erinys, du bist nicht Slytherin! Slytherin ist ein Haus! Gryffindor ist ein Haus! Wir haben angefangen zu glauben das jeder Hufflepuff einem anderen Hufflepuff gleicht, und jeder Slytherin einem anderen Slytherin. Und niemand scheint zu verstehen daß es mehr als diese vier Charaktere gibt, die uns die Häuser bieten! Sieh mich an, ich bin ein Ravenclaw, aber ich bin faul und gemein. Der Sprechende Hut hätte mich auch gerne nach Slytherin geschickt. Ich bin kein typischer Ravenclaw und kein typischer Slytherin, auch wenn die Leute mich als Ravenclaw bezeichnen…wir sind einfach wir selbst, die Häuser sagen fast gar nichts über uns aus…Mut, Klugheit, Freundlichkeit und Listigkeit, das sind recht wenige Eigenschaften um uns danach zu beurteilen oder?“
Erinys starrte ihn aus großen, dunkelblauen Augen heraus an, aber die Worte schienen ihr einzuleuchten: „Du hast recht…dieser Häuserkonflikt ist bescheuert. Ich habe Klee angeschrieen weil sie Slytherin beleidigt hat, dabei hat der Sprechende Hut gesagt das ich eine gute Gryffindor abgeben würde…“
„Warum bist du trotzdem in Slytherin gelandet?“ fragte Ulysses interessiert.
„Nun…“ Erinys stockte und plötzlich schien ihr die Sache unangenehm zu sein: „Der Hut sagte ich hätte den Willen mich zu beweisen und das ich zu Egoistisch sei um eine wahre Gryffindor zu werden…er sagte das ich alle Opfer in Kauf nehmen würde um mein Ziel zu erreichen. Mein Mut alleine hat nicht gereicht um nach Gryffindor zu kommen, obwohl ich davon mehr als genug hab, wie der Sprechende Hut meinte.“
Ulysses überlegte ob die Sachen zutreffend sein konnten. War Erinys so egoistisch? Und so Fixiert auf ihr Ziel? Welches Ziel überhaupt? Ulysses konnte es nicht sagen, obwohl er das düstere Gefühl hatte das er es eines fernen Tages erfahren würde.
Er wollte sie gerade erneut über den Gesundheitszustand von Arachne Cox fragen, da hörten sie plötzlich Gelächter in der Nähe. Ulysses Herz sank zum Erdboden, als er die Stimmen erkannte: Sie gehörten der Klobande.
Und er hatte mit der Klobande noch immer einige Rechnungen offen, nicht zu letzt wegen Imbellis. Ulysses wirbelte herum und entdeckte die drei Jugendlichen Slytherins ganz in der Nähe, verborgen hinter einem Busch. Aber offenbar hatten sie Ulysses und Erinys nicht gesehen und interessierten sich momentan für etwas anderes: Zwei Hufflepuff Mädchen die gerade das Schulgebäude verlassen hatten und sich offenbar ein wenig die Beine vertreten wollten. Ulysses erkannte die Erstkläßlerin Tiamar Lotus, eine hübsche Asiatin mit Mandelförmigen Augen, und ihre Freundin Effrata Riley.
Was immer die Mitglieder der Klobande mit den Erstkläßlerinnen vorhatten, es war sicher nicht gut. Schon sah man wie Veikko Johnson einen großen, spitzen Stein griff und auf die Mädchen warf, aber er verfehlte so gnadenlos, das die Hufflepuffs nicht einmal den Aufschlag hörten. Als nächstes versuchte sich Prester Penkins, aber in seinem Übermut traf er einen Baumstamm der zehn Meter vor den Mädchen stand.
Erebus Nott, der Klügste unter den Dummen, steigerte seine Trefferquote in weiser Voraussicht mit einem Zauber und schleuderte dann den Stein auf Tiamar. Der verzauberte Stein flog über sie hinweg, machte dann eine scharfe Kurve und traf die kleine Asiatin direkt an der Stirn. Die Hufflepuff heulte erschrocken auf, die Klobande gackerte verhallten und war im Begriff sich wegzuschleichen.
Zum Glück reagierte Erinys schnell und zog Ulysses am Arm mit sich, so daß sie sich noch rechtzeitig hinter einer alten Mauer verstecken konnten.
„So wie die drauf sind werden sie dich das nächste Klo runterspülen.“ kommentierte Erinys trocken, während sie beobachteten wie sich die Klobande wieder in das Innere des Schlosses verzog.
Ulysses bezweifelte stark das er in irgendein Klo hineinpassen würde, aber er pflichtete Erinys mit einem Kopfnicken bei.
„Sag mal…du und Klee, ihr habt euch doch gestritten, oder? Wegen dem Slytherinstolz.“ fragte er die Zweitkläßlerin.
Erinys musterte ihn aufmerksam und schien einen Moment einen Rückzieher machen zu wollen, beließ es aber: „Nicht nur wegen dem Slytherinstolz. Sie hat vor allem über dich abgelästert.“
Obwohl Ulysses wußte das Klemencia ihn nicht mochte - er mochte sie schließlich auch nicht - traf ihn die Sache und versetzte ihm einen Stich im Herzen. Die beiden hatten wegen ihm gestritten? Und das alles hinter seinen Rücken?
„Jetzt tu doch nicht so.“ äffte Erinys schnippisch: „Klee ist ein kleines Lästermäulchen, sie denkt nun mal nicht darüber nach, sondern macht gleich den Mund auf. Sie lästert über alle, aber sie meint es eigentlich nicht böse.“
„Toll.“ schnaubte Ulysses: „Ob sie es böse meint oder nicht, mich zumindest trifft es. Klar, ich hab auch gerne gelästert, aber jetzt wo so viele über mich herziehen weiß ich wie das ist. Ich hasse diese Lästereien.“
„Du hast recht, es ist nicht nett.“ stimmte Erinys bitter zu: „Deswegen will ich mich auch erst einmal nicht mehr mit Klee vertragen. Außerdem würden mir die Slytherins den Kopf abreißen, wenn ich ausgerechnet mit einer Gryffindor befreundet wäre. Bei einem Ravenclaw wie dir ist es nicht schlimm, von allen Schulhäusern sind die Ravenclaws noch die beliebtesten bei den Slytherins.“
Ulysses beobachtete eine Weile Tiamar Lotus, die sich noch immer den getroffenen Kopf hielt und stumm weinte, während Effrata sie zurück in das Schloß führte. Kaum waren die beiden Hufflepuffs verschwunden, erhoben sich Ulysses und Erinys wieder. „Du hast mir immer noch nicht gesagt, was nun mit Arachne ist.“ wies Ulysses die Slytherin darauf hin, während er seine Beine durchstreckte.
„Sie hat hohes Fieber und murmelt immer irgendwas vor sich hin, viel mehr weiß ich wirklich nicht. Peridot Pomfrey schweigt sich aus und beredet es nur mit den anderen Lehrern. Bald müßten eigentlich auch die Eltern der Vermißten auftauchen, es wundert mich eh das Hogwarts nicht überschwemmt ist mit Reportern.“
Das hatte Ulysses ebenfalls zu denken gegeben. Scheinbar hielt der Direktor die Wahrheit noch unter Verschluß und die Öffentlichkeit wußte wenig…oder interessierte es etwa niemanden? Nach allem was geschehen war, wirkte es beinahe surreal wie der Alltag sich langsam zurückschlicht, fast als handelte es sich bei den letzten Tagen lediglich um einzelne Traumfetzen die sich nicht untereinander verbinden ließen.
Die beiden Kinder wanderten ein wenig, hin zu einem größeren, gepreßten Schneefeld. Während Ulysses noch immer mit den Gedanken beim Verbotenen Wald war, nutzte Erinys die Gelegenheit und so bekam er einen ganzen Haufen Schnee ins Gesicht. Erschrocken japste er auf, als er das kalte Zeug im Gesicht spürte.
Erinys lachte schadenfroh und so begann eine mittelmäßige Schneeballschlacht, in der Erinys Talent zeigte Ulysses` Würfen auszuweichen und Ulysses im Gegenzug Talent zeigte Erinys` Würfen nicht auszuweichen.
„Okay, Schluß jetzt!“ keuchte Ulysses. Seine Hände brannten vor Kälte und bei jeder Bewegung spürte er wie Schnee seinen Nacken hinunterrieselte. Er wollte nichts mehr als ein heißes Bad, aber ihm fiel ein, das sie noch Unterricht hatten…er hatte gleich ausgerechnet Kräuterkunde, da stand ihm gar nicht der Sinn nach.
„Sieh, mal!“ rief Erinys plötzlich und deutete ein paar Meter entfernt. Dort, inmitten von Schnee, hockte ein schwarzes Bündel aus Federn und versuchte sich so klein wie möglich zu machen. Es war ein Rabe.
Erinys war innerhalb eines Herzschlages bei dem Tier, doch es flog nicht weg, sondern es versuchte kläglich davon zu humpeln. Er zog den linken Flügel nach und auch sein eines Bein wirkte nicht gesund.
„Als das Irrlicht aufgetaucht ist, sind die Raben vor Schreck weggeflogen.“ erinnerte Ulysses sie: „Es war Nacht und so sind viele von ihnen in der Luft zusammengestoßen und Abgestürzt…man hat gehört wie sie auf dem Boden aufgeschlagen sind.“
Erinys schien sich zu erinnern und kniete sich zu dem Raben hinunter: „Der Boden war ganz vereist und hart, meinst du viele sind dabei gestorben?“ fragte sie besorgt.
Ulysses war das eigentlich ziemlich egal, er wußte auch keine Antwort auf die Frage. Er beobachtete wie Erinys ihren langen Schal losband, den protestierenden Raben einfing und ihn mit dem dunkelgrünen Stoff vorsichtig umwickelte.
„Wir nehmen ihn mit.“ sagte sie: „Hier draußen erfriert er.“
Ulysses rollte mit den Augen, sagte aber nichts. Ehrlich, was hatten all diese Leute nur mit ihren Tieren am Hut? Überall wo man hinsah, tigerten Katzen durch die Korridore, quakten Kröten, tollten Frettchen und Ratten und zu guter Letzt war die Eulerei überfüllt mit Eulen. Nicht zu vergessen grausige Haustiere wie Vogelspinnen oder Exoten wie Polarfüchse und Fischotter.
„Und wer kümmert sich um den Raben, wenn du gleich in den Unterricht gehst?“ fragte Ulysses gedehnt.
„Klemencia hat Nerie doch auch immer mitgenommen und kein Lehrer hat sich beschwert.“
„Ja, Nerie ist ja auch handzahm, aber der Rabe hier nicht.“ Er deutete auf das sich windende und panisch krächzende Tier: „Außerdem machen wilde Tiere überall hin, wenn sie Angst haben. Das ist total ekelhaft.“
Erinys rollte mit den Augen: „Gehst du nie auf Klo?“ sagte sie beflissen.
„Ja, ich benutze das Klo, aber der Rabe tut das nicht. Siehst du, dein Schal ist schon voll!“
Erinys nahm das mit einem Schulternzucken hin und machte sich wieder auf den Weg zurück zum Schloß. Ulysses folgte ihr meckernd: „Komm schon Erinys, das ist nur ein blöder Rabe, laß ihn doch einfach liegen.“
Sie funkelte ihn zornig an: „Weißt du eigentlich das du ziemlich kaltherzig bist?“ schnappte sie: „Ob du es glaubst oder nicht, aber Tiere haben auch Gefühle und der Rabe würde genauso elendig verhungern wie du verhungern würdest…obwohl das bei dir wesentlich länger dauern würde!“
Ulysses starrte die Slytherin wütend an: „Wie freundlich!“ knurrte er beleidigt.
„Okay, tut mir leid. So meinte ich das nicht. Aber ich werde dem Raben helfen, aber vielleicht hat ein kluger Ravenclaw wie du ja eine bessere Idee?“
„Allerdings.“ antwortete er kühl: „Dank deiner Trefferkünste bin ich voller Schnee und kurz vor dem Erfrieren. Ich würde gerne ein heißes Bad nehmen.“
„Das ist keine Idee, Ulysses. Das nennt man Schwänzen. Es geht um den Raben hier.“
„Das meine ich ja auch!“ gab er barsch zurück und riß ihr den krächzenden Raben im Schalbündel aus der Hand: „Geh du in den Unterricht und ich nehm das Vieh mit. Ich packs in irgendeine Kiste und dann kann es mir beim Baden zuschauen.“
„Ich bin nicht sicher ob der Rabe dir beim Baden zuschauen will.“ äffte Erinys gespielt.
„Ich hatte eigentlich auch vor einen Sichtschutz für diesen Spanner zu benutzen!“
„Na, mach was du willst.“
„Mach ich auch!“
Und so stapfte Erinys zu ihrem Unterricht und Ulysses wandelte zitternd durch die Gänge und freute sich auf ein schönes, heißes Bad.

Fortsetzung folgt…

KakaKakao: Jepp, ich sag ja, der Anfang von DuR ist heftig, aber zumindest bezweifelt dann niemand mehr das eine bestimmte Person ein wahnsinniger Todesser geworden ist. Nach dem Anfang (bzw nach der Trauerfeier) kommt aber selten mal wieder was vor…na ja, hier und da mal wieder, aber im Vergleich zum restlichen Teil der Story, nehmen die brutalen Abschnitte eigentlich nur einen kleinen Teil ein. Aber na ja, es ist nicht jedermanns Geschmack, schließlich sind die Schulgeschichten ja eher niedlich, DuR ist aber sehr dunkel.

Elize7: Jepp, du hattest Recht ;)

Nightwish: Mmmh…wie sag ich das ohne zu spoilern? Das mit Liams Auge stimmt und die andere Person war Nathaniel ;)


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