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Fanfiction

BETAVERSION: Hogwarts 1961: Das verbotene Irrlicht - Nonsens

von Kiosk

Hogwarts 1961: Ravenclaw/ Slytherin
Das verbotene Irrlicht

30. Nonsens

Hufflepuff/ Gryffindor Parallelkapitel von Feelicitas Lefay:
Der Anfang einer großen Liebe

Personen:
Erinys Norcross: Slytherin Zweitkläßlerin die zuvor in Kanada zur Schule ging

Elicius Norcross: Der jüngere Bruder von Erinys. Besucht eine Zauberschule in Norwegen

Ulysses Rathburn: Ravenclaw Erstkläßler. Trotzig, frühreif und ein Schulschwänzer

Imbellis Ermay: Verdorbene Schulschönheit und Vertrauensschülerin der Slytherins

Pelamyse und Clapauzia: Zwei ältere Hufflepuff Mädchen. Ihnen wurden die Tränke verabreicht

Bisherige Handlung:
Die Geschichte mit den Tränken ist aufgeflogen und Imbellis protzte mit Details. Sie wurde dafür von der Schule geworfen und soll fortan in Frankreich ein Mädcheninternat besuchen.

XXXXXXXXXXXXXXXXXXXX

Hallo Elicius, 31. Januar 1962

toll das du im Kesselbootfahren so gut bist. Du bist schon auf dem Besen ein richtiges Talent gewesen, hab ich dir schon mal gesagt daß das ziemlich unfair ist? Ich kann nicht fliegen…naja, eigentlich ist es noch eines meiner besten Fächer, aber ich fall trotzdem dauernd runter. Ulysses meint zwar ich hätte ein entferntes und weit abgeschlagenes Talent (ist dir schon mal aufgefallen das er sich immer so ausdrückt? Andernfalls würde ich gar nicht auf die Idee kommen, daß er ein Ravenclaw ist), aber ich weiß daß er sogar noch schlechter ist als ich.
In Hogwarts ist gerade die Hölle los und manchmal wäre ich froh wenn ich auch in Espengard zur Schule gehen würde…ich weiß gar nicht wie ich dir das erklären soll, ich bin selbst total verwirrt. Es hat sich herausgestellt, das Ulysses mit Tränken dafür gesorgt hat, das Pelamyse so aussieht als wäre sie schwanger und das Clapauzia die Haare ausfallen. Du wunderst dich jetzt wahrscheinlich total darüber, das tue ich auch. Ich meine, Ulysses ist zwar komisch manchmal, aber das er zwei Menschen so etwas antun würde?
Es war vor allem Imbellis Ermays Idee. Sie ist deswegen von der Schule geflogen und die Slytherins haben so viele Punkte verloren, ich weiß nicht mal ob du schon bis dahin zählen kannst…aber die meisten Slytherins geben Ulysses und den Hufflepuffs die Schuld. Sie meinen das Ulysses es freiwillig getan hat und die Huffs sie provoziert hätten. Naja…ich weiß nicht. Pelamyses Röckchen waren doch etwas billig, aber wir Slytherins lassen uns ja normalerweise von so etwas nicht abschrecken.
Mit Imbellis und Ulysses ist etwas Komisches passiert während der ganzen Zeit…sie waren irgendwie ein Paar. Ich weiß, es klingt verrückt, aber so könnte man es bezeichnen. Die älteren Schüler nennen es Affäre (ich mußte extra nachfragen wie das geschrieben wird) oder sie nennen es „dreckige Spielchen“. Allmählich beginne ich das zu begreifen, es ist wahrscheinlich das gleiche wie zwischen Mutter und Vater.
Imbellis und Ulysses haben sich sogar mitten in der Großen Halle, vor der gesamten Schule, geküßt. Das ganze sah richtig heftig aus, selbst die Älteren fanden es unglaublich. Die ganze Schule zieht Ulysses jetzt damit auf, wann immer sie die Gelegenheit dazu haben (was nicht oft passiert, denn Ulysses ist meistens verschwunden). Sie geben ihm schreckliche Namen, Perversling ist da noch mit das Netteste. Die Höschengeschichte war übrigens auch nur eine Erfindung von Imbellis, aber Ulysses ist trotzdem bei fast jedem unten durch. Er tut mir Leid, aber ich weiß nicht wie ich ihm helfen soll, ich hab doch gar keine Ahnung. Ich muss mir irgend etwas einfallen lassen.
Ich habe mich deswegen auch mit Klee gestritten. Sie hat ihn und die Slytherins beleidigt. Ja, ich weiß, dieser Slytherinstolz ist vielleicht etwas übertrieben, aber sie meinte etwas von wegen „Ulysses ist so schlimm, der gehört eigentlich nach Slytherin!“ Da bin ich aufgestanden und gegangen. Das war echt zu viel, oder findest du, daß ich übertreibe? Ich meine, Klee tut ja gerade so, als hätten die Slytherins ihre gesamte Familie ermordet oder so. Von wegen: Sie hatte sogar Freunde dort und wir haben sie nett behandelt, obwohl wir ja auch hätten sagen können „Gryffindors sind uns zu dämlich, verschwinde bloß wieder!“
Wie auch immer. Klee kam heute und wollte sich bei mir deswegen entschuldigen. Aber ich hab ihr gesagt, daß sie echt zu weit gegangen ist und das ich keine Freundin will, die hinter meinem Rücken über mich ablästert. War vielleicht etwas blöd, denn ich weiß ja gar nicht ob sie hinter meinem Rücken über mich ablästert, sie lästert mir aber mitten ins Gesicht. Vielleicht ist das der naive Gryffindormut, von dem die älteren Slys immer sprechen?
Ich hab Klee gesagt, daß ich darüber nachdenken muss. Ich glaube sie war sehr enttäuscht und traurig darüber und ich bin mir gerade echt nicht sicher, ob ich die Sache nicht übertreibe.
Die Nachhilfestunden mit Vestina zeigen langsam Erfolg, aber ich weiß immer noch nicht, ob ich dieses Schuljahr schaffe. Slughorn bearbeitet schon die anderen Lehrer, damit ich bloß nicht durchfalle. Madame Burgunda ist deswegen durchgedreht und hat ihn durch die halbe Schule gejagt, du glaubst gar nicht wie laut die werden kann. Ich habe so wahnsinnige Angst durchzufallen, ich kann schon gar nicht mehr einschlafen. Ich kann mich auch auf gar nichts mehr konzentrieren, was natürlich blöd ist, denn eigentlich muss ich ja jetzt doppelt und dreifach büffeln.
Naja, ich wünsche dir noch viel Spaß in Norwegen (ist Tante Megaira eigentlich immer noch so nett zu dir im Unterricht? Und hat Cousin Paavo sich endlich von seiner Grippe erholt?). Ich will jetzt Ulysses suchen, hoffentlich versteckt er sich nicht wieder in irgendwelchen Geheimgängen oder so.

Bye, bye

Erinys

Sie legte die Schreibfeder zur Seite und band der Strixeule Humbug den Brief um das schuppige Bein. Die junge Eule sah kräftig und genährt aus und Erinys fragte sich nicht zum ersten mal, welchem Tier die Eule das nötige Blut aussaugte um satt zu werden. Allerdings hatte sich auch noch niemand über ihre blutsaugende Eule oder über blutleere Tierleichen beschwert.
Nachdem der Brief Richtung Norwegen abgeschickt war, machte sie sich auf den Weg Ulysses zu suchen. Ein solches Vorhaben war noch nie ganz einfach gewesen, Ulysses hielt sich schon seit Monaten auf Abstand, aber inzwischen glich er mehr einem herumstreifendem Geist, der sich bei bedarf in Luft auflösen konnte. Selbst die Klobande hatte ihre Mühe ihn aufzuspüren, obwohl sie tatkräftige Unterstützung vom Zweitkläßler Garm Antipater erhielten, dessen Strafarbeiten inzwischen nicht mehr den ganzen Tag ausfüllten…wahrscheinlich weil er sich, gehässig grinsend, bei Deike Clarimonda entschuldigt hatte und seine Eltern schnell für den Eratz ihres zerbrochenen Zauberstabes gesorgt hatten.
Sie traf Ulysses in einem der älteren Verstecke, in der Elfen-Werkstatt um genau zu sein. In diesem kleinen Miniatur Raum, wirkte selbst der kleine Erstkläßler wie ein Riese, obwohl er eines der kleinsten Kinder in ganz Hogwarts war.
Ulysses starrte trübe auf den staubigen Untergrund und blickte nicht einmal richtig auf, als sie sich durch die kleine Eingangstür mühte. Seine Haare waren pitschnaß und klebten unordentlich und struppig an seinem Kopf.
„Bist du ins Klo gefallen?“ fragte Erinys ihn und rutschte auf Knien näher, um nicht Gefahr zu laufen nähere Bekanntschaft mit der niedrigen Decke zu schließen.
„Ich hab geduscht.“ antwortete Ulysses ausweichend und fügte dann leiser hinzu: „Ich fühle mich immer so ekelhaft schmutzig wegen der ganzen Geschichte…und wegen Imbellis.“
Erinys wollte nicht weiter nachfragen, sie bezweifelte ohnehin das er sich näher dazu äußern würde. Was immer dort zwischen ihnen vorgefallen war, die Wörter „Ekelhaft“ und „Schmutzig“ galten in ganz Hogwarts als offizielle Umschreibung für die Dinge.
„Ich wollte dich eigentlich fragen, ob du jetzt morgen immer noch mit kommen willst. Du weißt ja, morgen geht's in den Wald und einige Lehrer kommen mit. Da brauchst du vor gar nichts Angst haben, weder vor Lichtern, Kröten oder anderen Schülern. Die Klobande kommt nämlich nicht mit, das habe ich heute herausgefunden.“
Ulysses sah sie mit einem unleserlichen Blick an und tiefes Elend verschleierte seine hellgrauen Augen. Für einen Moment war Erinys sicher, das er sie abwimmeln würde, doch dann senkte er geschlagen den Blick: „Na schön…sonst nervst du wahrscheinlich wieder rum.“
Erinys wußte nicht, ob es an der Gewohnheit lag ihren Bruder bei solchen Gelegenheiten kindlich zu umarmen, aber ehe sie sich's versah, hatte sie ihm schon ihre dünnen Arme um den Hals geschlungen. Sie dachte sich nicht viel dabei, es war nicht mehr als eine Umarmung unter Kindern, doch sie spürte wie Ulysses sich merklich verkrampfte und den Atem anhielt. Im nächsten Moment schloß er sich auch seinerseits der Umarmung an, aber es war weniger kindlich…irgendwie schwang bei ihm etwas sehr viel wissenderes mit, als kannte er die zweite Natur einer solchen Berührung. Für einen Augenblick hatte Erinys das deutliche Gefühl, als ob er sich eng an sie schmiegte, doch bevor sie diesen Gedanken weiter verfolgen konnte, hatte er sie schon energisch von sich geschoben.
Ulysses sah heillos verwirrt aus und auf seinen Wangen bildeten sich rötliche Schatten: „Mach das besser nicht mehr.“ sagte er drängend: „Ich denke nicht mehr über die gleichen Dinge, wie andere Erstkläßler.“
„Was meinst du?“ fragte sie heillos verwirrt.
„Du weißt genau was ich meine. Ich bin erst elf, aber in gewisser Hinsicht bin ich kein Kind mehr. Und das war dumm von mir...ich wäre lieber wieder so wie ihr.“ Seine Stimme wurde brüchig und er senkte schnell den Kopf, doch sie sah dennoch den verdächtigen Glanz in seinen Augen.
„Mach dir nichts draus Ulysses. Wir werden alle mal erwachsen, die einen früher, die anderen später. Da gibt es keinen Grund sich Sorgen zu machen.“

XXXXXXXXXX

Am nächsten Tag war Erinys nicht sehr überrascht, als ihr die Familieneule der Rathburns einen Brief auf den Frühstücksteller warf und sich dann wieder schwungvoll in die Lüfte erhob. Mit ihrer „Pflegefamilie“ hielt sie gerne Kontakt, aber ein unwohliges Gefühl stieg in ihr auf, als sie den Brief öffnete. Bethesda Rathburn war nicht mehr aus dem Tränenfluß zu retten gewesen, als sie von der Affäre ihres elfjährigen Sohnes erfahren hatte, die ganze Schule wußte davon. Ulysses sprach zwar nicht darüber, aber Erinys ahnte das ihm die Sache vor seinen Eltern am unangenehmsten sein mußte.
Sie rückte etwas vom Tisch ab, um den Brief vor neugierigen Augen -Aello wandte ihren Kopf bereits um mehr Grad als möglich sein durfte- zu schützen und las:

Liebe Erinys,

ich weiß gar nicht was ich dir schreiben könnte, mein Liebes. Die Geschichte mit meinem Sohn belastet mich schwer. Unsere Nachbarin Huberta Hopkirk kam zu mir und riet, ihn auf ein Jungeninternat für Zauberer zu schicken, wo man ihm diese Gedanken austreiben wird…aber ich glaube dadurch wird die Sache auch nicht besser. Wenn ich nur wüßte woher er dieses Verhalten hat, weder ich noch sein Vater waren so in unserer Kindheit und Jugend. Ich mache mir große Sorgen um ihn und das er an die Falschen Freunde geraten könnte. Ich dachte immer Ulysses wäre ein liebes Kind, ich hätte ihm diese Abscheulichkeiten niemals zugetraut. Aber zerbreche dir nicht den Kopf darüber, Erinys. Du wirst es ohnehin noch nicht verstehen. Aber ich will dir raten, sofort zu einem Lehrer zu gehen, wenn er irgendwie versuchen sollte dich anzufassen oder ähnliches. Die Lehrer wissen über alles Bescheid, ich habe sie angeschrieben und gebeten, daß sie auf ihn achten sollen, bevor er vielleicht andere Mädchen auf diese schiefe Bahn bringt.
Dein Bruder Elicius hat mir übrigens geschrieben und fragte ob er in den Sommerferien wieder zu uns kommen kann. Ihm gefällt Norwegen sehr gut und er findet schnell Anschluß überall, aber er möchte die Ferien unbedingt in England und vor allem mit dir verbringen.
Möchtest du denn die Ferien wieder bei uns verbringen?

In liebe
Bethesda

PS: Noch einmal: Sollte Ulysses versuchen dich anzufassen, oder wenn du beobachtest das er es bei einer anderen Schülerin versucht, wende dich bitte unverzüglich an einen Lehrer!

Erinys kam nicht einmal dazu das eben Gelesene zu verdauen oder zu verarbeiten. Ihr wurde mit einem Mal bewußt, das sie nicht die einzige war, die diesen Brief las. Sie wandte den Kopf und starrte auf eine Wand aus einem halben Dutzend älterer Slytherins, die alle über ihre Schulter gespäht hatten und die Zeilen so seelenruhig überflogen, als sei es das normalste der Welt nebenbei fremde Briefe zu lesen.
„Guck dir mal dieses perverse kleine Ding an…gerade mal aus der Wiege draußen und schon wälzt er sich mit Imbellis herum.“ schnarrte Hallodri Dangerfield, ein Fünfkläßler.
„Ekelhaft.“ kommentierte Dorothea von Solstein: „Der Kerl macht mir Angst. Ich wette das ist so einer der einem auflauert und dann anfällt.“
Der Spanier Emilio Primavera klopfte Erinys aufmunternd auf die Schulter: „Hast ja gehört Mädchen“, seufzte er bedeutungsschwer: „Wenn sogar die Mutter von dem Rathburn-Perversen dich vor ihm warnt, dann solltest du dich am besten demnächst vor ihm verstecken, bevor er dich anfällt.“
Erinys sprang von Stuhl auf, wollte den Älteren eigentlich noch einen zornigen Blick zu werfen, doch Tränen verschleierten ihre Sicht und sie rannte stolpernd aus der Großen Halle. Wie naiv war sie nur? Jeder Schüler bezeichnete Ulysses als Perversen, selbst die eigene Mutter…nur Erinys hielt noch immer an ihm fest, aus dem Grund weil sie nicht verstand was er getan hatte. Plötzlich ahnte sie, daß es einen Grund gab sich vor ihm zu fürchten, einen Grund sich vor ihm in acht zu nehmen. Wen bezeichnete sie da nur als Freund? Einen Perversen? Sie hatte Ulysses vehement vor allen verteidigt, hatte selbst Klee die Freundschaft gekündigt, nur um seine Ehre zu retten. Aber nun schien es tatsächlich so, als hätte er nichts davon verdient!
Sie fand ihn in einem der üblichen Korridore. Ulysses stand am Fenster, der Rucksack für den Waldausflug lag bereits fertig gepackt auf dem Boden. Es tat ihr im Herzen weh, als sie sah wie glücklich er sie anlächelte, als sie sich ihm nährte. Was sahen nur die anderen in ihm, das sie blind waren für seine freundlichen Momente?
Seine eigene Mutter hat mich gewarnt…wie kann eine Mutter das nur tun?
„Was ist los Erinys?“ fragte Ulysses mit aufkeimender Besorgnis, als sie näher trat. Erinys wollte etwas sagen, aber sie war unfähig das Wissen um die Ansichten seiner Mutter mit ihm zu teilen. Sie fühlte sich elendig das sie davon wußte und stille Zeugin wurde, wie die Beziehung zwischen der aufopfernden Mutter und dem verzogenen Muttersöhnchen in kleine Fetzten riß.
Erinys sollte einem Lehrer Bescheid geben, falls Ulysses versuchen sollte sie anzufassen…Nonsens.
Statt dessen war sie es, die ihn an den Schultern griff, zu sich in die Arme zog und fest an sich drückte, in der Hoffnung etwas von ihrem ehrlichen Trost könnte auf ihn überfließen. Und Ulysses erwiderte dankbar die Umarmung, auf die kindliche und naive Art eines ganz normalen Elfjährigen.

XXXXXXXXXX

Am späten Morgen sammelten sich die Ausflügler vor dem Schultor, scharrten sich zu kleinen Gruppen zusammen und warteten darauf daß es endlich los gehen würde. Professor Kesselbrand übernahm die Führung der Exkursion, während Professor Sprout mitgekommen war um den Schülern die Flora des Waldes näher zu bringen. Als zusätzliche Verstärkung war auch die Astronomielehrerin Martoni mit dabei, doch die litt ganz offensichtlich wieder unter einer ihrer Schlafattacken und kriegte die wimpernlosen Augen vor lauter Gähnen schon nicht mehr auf.
Ulysses blieb ein wenig auf Abstand, weil er bemerkte daß man ihm öfters mal einen bösen Blick zuwarf, besonders die Ravenclaws und Hufflepuffs sparten nicht damit. Während er unwohl den feuchten Erdboden anstarrte, verteilte Erinys ihrerseits böse Blicke an die dreisten Schüler, was aber nicht bei jedem Wirkung zeigte.
Die Dearborn Drillinge aus Gryffindor kicherten über alles und jeden, obwohl Ulysses sich vorkam, als galt es ganz alleine ihm. Erinys kümmerte sich auch darum: „Könntet ihr vielleicht mal die Klappe halten?“ zischte sie kalt.
Augenblicklich verstummten die nervigen Drillinge und starrten die Slytherin Zweitkläßlerin mit großen Augen an. Statt zu Kichern, wandten sie nun, wahrscheinlich zum ersten Mal, eine andere Form der Verständigung an: Sie tuschelten aufgebracht untereinander, wobei aber jeder, der nur angestrengt lauschte, die Worte sehr genau verstehen konnte.
Ulysses beschloß besser nicht zu genau hinzuhören.
„Du wirst sehen, der Waldausflug wird toll.“ meinte Erinys optimistisch: „Im Wald können wir uns ja etwas von den anderen absetzen.“ Sie senkte verschwörerisch die Stimme: „Außerdem müssen wir noch nach dem Schädel schauen.“
Ulysses hätte das ganze Vorhaben am liebsten abgebrochen, doch er wollte nicht schon wieder einsame Stunden in irgendeinem Versteck verbringen, er wollte bei ihr bleiben.
Zu seiner milden Überraschung schlossen sich auch die Cox Schwestern, Rubeta und Arachne, den Ausflüglern an, obwohl beide, zu Recht, eine Heidenangst vor dem Wald hatten. Die Ravenclaw Rubeta führte ihre häßliche, plumpe Kröte Steffi an einer blauen Leine, während Arachne der haarigen Spinne Vanessa eine grüne Leine um eines der Daumendicken Beine gebunden hatte.
Ulysses schauderte bei dem Anblick, aber Erinys war entzückt.
Die Coxs schienen die Geschehnisse um Ulysses dreckige Affäre entweder nicht mitbekommen zu haben, oder es erschien ihnen als unwichtig. Freudestrahlend nährten sie sich Ulysses und Erinys.
„Hi, Erinys.“ grüßte Rubeta: „Wie geht es Baby Haubert?“
Erinys grinste bösartig: „Ich hab ein kleines Terrarium aufgetrieben und es genau zwischen meinem und Imperia Malfoys Bett aufgestellt. Haubert treibt sie zum Wahnsinn, ich wußte gar nicht das es Menschen gibt die sich so davor ekeln können.“
Da war Imperia nicht die einzige, sagte sich Ulysses…er hasste Kröten ebenso.
„Warum seit ihr hier?“ fragte er die Cox Schwestern.
„Wir wollen unsere Tiere spazieren führen.“ antwortete Arachne stolz: „Die Wälder sind zwar unheimlich, aber jetzt sind ja Lehrer mit dabei.“
„Ihr könnt die doch auch auf den Wiesen und im Schloß spazieren führen?“ harkte Ulysses kritisch nach.
Rubeta zuckte mit den Schultern: „Ach…die beiden sollen mal mehr kennen lernen, als nur die Schule und so.“
Ulysses warf einen Blick auf die beiden Haustiere. Kröte Steffi betrachtete die Welt aus tumben Augen und Spinne Vanessa guckte auch nicht gerade intelligenter, trotz der vielen Augen. Ulysses glaubte das es den Tieren eigentlich vollkommen egal war, wo sie langspazierten, solange sie regelmäßig ihr Futter bekamen.
Zu guter Letzt schloß sich noch die Hufflepuff Rabiesa Strickland der Gruppe an, blieb aber auf Abstand und schenkte nicht einer Person das mildeste Lächeln. Statt dessen umwölkte ein verletzlicher Ausdruck ihr Gesicht.
Nachdem sie lange genug auf eventuelle Zuspätkommer gewartet hatten, gaben die Lehrer das Zeichen aufzubrechen. Die Gruppe marschierte durch den knisternden Februarreif der sich über die Wiesen gespannt hatte und umwanderte die vereinzelten Schneefelder, auf denen krüppelige Eisskulpturen der Wintersonne trotzten.
Die Dearborn Drillinge rannten lachend voraus, Rabiesa schlürfte elendig hinterer und die Slytherinerstkläßlerinnen Aello Rigbey und die exotische Coco Mahiri quatschten über ihr Lieblingsthema: Quidditch.
Ulysses starrte eine Weile auf Cocos schwarzes Lockenhaar in das sie einige Lilien eingeflochten hatte und musterte ihre kaffeebraune Hautfarbe…doch dann besann er sich eines besseren: Er wollte nicht mehr über Mädchen nachdenken, nicht so lange ihn die Gleichaltrigen Jungs in dieser Hinsicht eingeholt hatten. Er wollte nicht mehr als Perverser beschimpft werden, nur weil er frühreif war und weit mehr Erfahrung hatte.
Im Wald angekommen schälte sich Rubeta aus der kleinen Gruppe vor ihnen, nahm ihre Kröte auf den Arm und ließ sich zurückfallen bis sie mit Erinys und ihm auf gleicher Höhe war. Ulysses beobachtete die roten Flecken auf ihren tiefsitzenden Wangenknochen.
„Kann ich mal mit dir sprechen, Uly?“ fragte sie brüchig und warf Erinys einen entschuldigenden Blick zu: „Es geht um nichts schlimmes, keine Sorge. Ich möchte Ulysses nur was fragen.“
Erinys blickte verwirrt von einem zum anderen, ging dann aber schneller voran ohne daß sie in irgendeiner Form beleidigt wirkte.
Eine Weile gingen er und Rubeta nebeneinander her und Ulysses wartete, bis sie ihr verbissenes Schweigen endlich brach.
„Ähm…“, Rubeta stocherte in ihrem Wortschatz herum und schien beinahe den Atem vor Aufregung zu verlieren: „Ich möchte dich etwas fragen, aber versprich mir nicht zu lachen, ja?“
„Okay.“ antwortete Ulysses ehrlich.
„Ich glaube ich bin irgendwie verliebt…aber nicht in dich, keine Angst. Du warst doch auch in Imbellis verliebt oder? Woher wußtest du das?“
Ulysses sah seine Klassenkameradin verblüfft an, doch dann überlegte er ernsthaft wie er der Elfjährigen diese Frage beantworten könnte…wobei das Verliebt sein in Imbellis wahrscheinlich etwas vollkommen anderes war, als das naive Verliebt sein von Rubeta: „Ich konnte den Blick nicht von Imbellis lassen.“ begann er und betrachtete nachdenklich die hohen Wipfel der Bäume: „Alles was sie zu mir gesagt hat, hat mich glücklich gemacht…ich war einfach überglücklich wenn ich bei ihr sein konnte und sie mich ansah. Sie hat mir so gefallen, daß ich ihr auch gefallen wollte, auch wenn ich nicht so perfekt war wie sie und nicht so schön war wie sie. Aber egal was sie getan hat, es hat mir immer die Kehle zugeschnürt. Entweder vor Trauer oder vor Freude.“
Es war eine sehr milde Version auf die er zurückgegriffen hatte. Aus einer Zeit wo er noch gedacht hatte, Liebe wäre etwas reines und unnahbares…bis er begriffen hatte das es auch Begierde, Lügen und Kummer gab. Er hatte viel zu viel von Imbellis gelernt, in gewisser Hinsicht hatte sie ihn mit ihrer ganzen, zerstörerischen Art verschmutzt.
Und er hatte mehr verloren als nur seine Unschuld.
„In wen bist du verliebt, Rubeta?“ fragte er nach einiger Zeit.
Rubeta räusperte sich verhalten und Blut schoß ihr ins Gesicht: „Nathaniel Deepwood.“ stotterte sie unbeholfen.
Ulysses mußte sich alle Mühe geben nicht herablassend zu schnaufen. Er hasste Nathaniel seit Kindheitstagen, aber Rubeta mußte das nicht unbedingt wissen. Er wollte ihr keinen Dämpfer verpassen, nur weil er den seltsamen Hufflepuff nicht ausstehen konnte.
„Nathaniel ist so…immer wenn ich ihn sehe bekomme ich Herzklopfen, weißt du was ich meine Uly? Einmal hat er mich angesehen, als könnte er nie wieder wegsehen und da habe ich gemerkt daß ich ihn gern hab. Und ich möchte gerne mehr über ihn wissen, er soll mir alles erzählen und ich höre ihm zu. Aber es tut weh, weil ich nicht weiß wie ich es ihm sagen soll…da hab ich erfahren, daß du und er aus der gleichen Stadt kommen und das eure Familien eng befreundet sind. Du kennst ihn doch, oder?“
Die Situation lief langsam aus dem Ruder. So sehr Ulysses sich auch anstrengte, er konnte kaum eine Eigenschaft ausmachen, die er an Nathaniel schätzte. Egal an was er sich erinnerte, immer zog sich sein Herz vor Wut zusammen.
„Vielleicht schreibst du ihm einfach mal einen Brief?“ schlug Ulysses vor: „Er langweilt sich immer zu Hause, in den Sommerferien würde er sich bestimmt richtig freuen, wenn ihm viele Leute schreiben.“
„Wirklich?“
„Sicher.“ Ulysses hatte keine Ahnung, aber Nathaniel war nicht der Typ von Junge der einen liebgemeinten Brief einfach nicht beantworten oder darüber herziehen würde. Wenn er es sich recht überlegte, konnte man Nathaniel für diese Eigenschaft loben. Ulysses hätte einen naiven Liebesbrief von Rubeta wahrscheinlich ungeöffnet auf dem Tisch liegengelassen…plötzlich wurde ihm sehr unwohl bei diesem Gedanken.
„Bist du nicht sauer auf mich, weil ich dafür gesorgt habe das Ravenclaw 200 Hauspunkte verliert?“ fragte Ulysses nach einer Zeit vorsichtig.
„Nein.“ antwortete Rubeta schlicht: „Der Hauspokal ist mir eigentlich egal. Natürlich war es blöd von dir und so…aber das die anderen deswegen jetzt so fies zu dir sind, ist auch nicht fair. Du hast eben einen Fehler gemacht und du hast dich entschuldigt. Die Klobande, das sind böse Jungs…aber du bist nett, obwohl du immer so tust als wärest du es nicht.“
Ulysses mußte hart schlucken. Rubeta mochte nicht die klügste sein, aber ihre tröstenden Worte wirkten dennoch. Aber er war verwirrt, weil ihm so viele Menschen nun schon gesagt hatten daß er nett aussah, aber fies war…oder sie hatten zu ihm gesagt, das er fies tat, aber in Wirklichkeit nett war. Egal wie er es drehte und wendete, er wußte nicht welche Partei recht hatte, genausowenig wie er sich selbst eine Meinung darüber bilden konnte.
In den vorderen Reihen sah er Erinys, die ihm eifrig zuwinkte und scheinbar wollte, daß er unbedingt her kam. Sie schien aufgeregt.
Ulysses löste sich aus dem Gleichschritt mit Rubeta und lief zu der Slytherin hinüber.

Fortsetzung folgt…

Wichtige Mitteilung: Okay, ihr fragt euch jetzt wahrscheinlich was mit der Parallelgeschichte los ist, bzw. warum sie momentan nicht aktualisiert wird. Ich weiß es selber nicht, ich vermute aber stark das Feelies PC kaputt ist, weil der schon seit Urzeiten schlimme Macken hat und so. Wie gesagt, es ist nur eine Vermutung. Ich werde da bald mal anrufen und nachfragen. Allerdings: Die HG Parallelgeschichte läuft auf www. harrypotter-xperts. de (Leerzeichen bitte rauslöschen) weiter, da ich es hier stellvertretend für Feelie (und unter ihren Namen und natürlich mit ihrer Erlaubnis) veröffentliche. Ihr könnt dort also ungehindert weiterlesen.


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Susanne Gaschke, Die Zeit