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Fanfiction

BETAVERSION: Hogwarts 1961: Das verbotene Irrlicht - Pelamyses Baby

von Kiosk

Hogwarts 1961: Ravenclaw/ Slytherin
Das verbotene Irrlicht

29. Pelamyses Baby

Hufflepuff/ Gryffindor Parallelkapitel von Feelicitas Lefay: Pelamyses Baby

Personen:
Ulysses Rathburn: Ravenclaw Erstkläßler. Trotzig, frühreif und ein Schulschwänzer

Erinys Norcross: Slytherin Zweitkläßlerin, ging zuvor in Kanada zur Schule

Nekoda Arkwright: Ravenclaw Erstkläßler. Hat ein pockennarbiges Gesicht

Klemencia (Klee) Greene: Muntere Gryffindor Erstkläßlerin, etwas zu vorlaut

Liam Evonshare: Gryffindor Erstkläßler. Der beste Freund von Klemencia

Charley Greene: Hufflepuff Erstkläßler, der Zwillingsbruder von Klemencia

Nathaniel Deepwood: Hufflepuff Erstkläßler. Ulysses mag ihn nicht

Imbellis Ermay: Verdorbene Slytherin Schönheit. Die etwas dreckige Affäre und Ulysses…

Pelamyse Pleantfield: Aufreizende Hufflepuff mit viel zu kurzen Röcken

Clapauzia Heath: Ordnungsliebende, aber etwas wirre Hufflepuff Vertrauensschülerin

Bisherige Handlung:
Ulysses, einst so verliebt in Imbellis, erfüllte ihr einen kleinen, aber fatalen Wunsch: Er sollte Pelamyse und Clapauzia, zwei Hufflepuffs die Imbellis nicht ausstehen kann, heimlich Tränke in die Becher schütten. Der eine Trank ließ Clapauzias Haare ausfallen, der Andere spielt Pelamyse eine fast echte Schwangerschaft vor…nur ohne echtes Baby.

XXXXXXXXXXXXXXXXXXXX

Ende Januar gab es einige Veränderungen in Hogwarts zu bestaunen: Zum einen war da der allgemeine Streß, denn die Prüfungen am Ende des Schuljahres rückten immer näher, zum anderen war der Weihnachtliche Geist inzwischen bei jedem ausgetrieben und die meisten Schüler blickten dieser Tage nur noch mürrisch vor sich hin…aber am auffallendsten war die Tatsache, das Pelamyse Pleantfields Babybauch inzwischen die Größe eines kleinen Erdhügels angenommen hatte…es war ein Wunder das sie überhaupt noch laufen konnte, ohne vornüber zu kippen.
„Vielleicht bekommt sie ja Vierlinge.“ mutmaßte Erinys eines Abends, als sie gerade mit ihrer Nachhilfelehrerin, der Gryffindor Vestina Dearborn, in der Bibliothek saß. Vestina war, genau wie Pelamyse, Siebtkläßlerin und nach all diesen Schuljahren, dürften sich die beiden wohl gut genug kennen.
Die dicke Vestina blickte auf und strich sich nachdenklich mit der Schreibfeder über die fleischige Wange: „Hab ich auch schon dran gedacht…aber Pelamyse will sich nicht untersuchen lassen, ich glaube sie will die Sache ignorieren. Die Krankenschwester versucht fast täglich sie irgendwo abzufangen, um sie zu überzeugen, aber Pelamyse ist ziemlich gut darin sich stur zu stellen.“
„Aber das Baby sind doch bald da, oder? Wer kümmert sich dann darum?“ fragte Erinys weiter und sie war ehrlich interessiert an dem Thema.
„Das wird wohl auch erst einmal die Krankenschwester übernehmen, solange Pelamyse noch zur Schule geht. Aber komm, wir sollten uns besser um deine Schulischen Probleme kümmern. Im nächsten Schuljahr wirst du Kurse belegen müssen, hast du dich schon für etwas entschieden?“
„Och, das war nicht so schwer…ich nehme Geisterkunde, Heilkunde und Pflege magischer Geschöpfe…ich denke mal, das ich dort recht gut abschneiden könnte…vorausgesetzt natürlich ich schaffe dieses Schuljahr hier.“ antwortete Erinys und wagte es einen kurzen Blick auf die Uhr zu werfen…die Nachhilfestunde war noch lange nicht vorbei.
Allerdings löste sich dieses Problem von alleine, denn plötzlich stürmte ein anderer Siebtkläßler in die Bibliothek, sah sich suchend um und kam dann zügig zu Vestina und Erinys gestapft. Erinys erkannte das es sich bei dem Jugendlichen um Vestinas Bruder, Ayron Dearborn handelte: „Hey, Schwester…rate mal was passiert ist.“ begann Ayron gedämpft, als er den Tisch erreicht hatte.
Vestina schlug das Schulbuch zu, verdrehte die Augen und wandte sich dann schwerseufzend an ihren Bruder: „Ayron, ich gebe hier Nachhilfe, erkennst du das nicht oder brauchst du eine Brille?“
„Es geht um Pelamyse…sie ist gerade in die Krankenstation gekommen, weil sie zusammengebrochen ist. Ich glaube sie bekommt ihr Kind.“ unterrichtete Ayron sie ernst über die aktuelle Situation.
„Na schön…ich komme. Ich habe einiges über Geburten gelesen, vielleicht kann ich der Krankenschwester behilflich sein.“
Ayron schnaubte abfällig: „Warum? Um noch eine Extraauszeichnung am Ende des Schuljahres entgegenzunehmen? Vestina, meine Liebe…ich weiß du bist unglaublich klug und unglaublich fleißig, aber laß uns Minderbemittelten doch wenigstens eine Chance, okay?“
Vestina zog kritisch die Brauen zusammen und während sie ihre Sachen zusammensammelte, wandte sie sich an Erinys: „Ayron will es nicht zugeben, aber es ist gut möglich das er der Vater des Kindes ist, weißt du?“ klärte sie die Slytherin mit einem gehässigen Lächeln auf.
Ayron schnappte seine Schwester am Arm, schleifte sie mit sich und zischte wütend: „Du weißt das ich es nicht bin, Vestina! Ich hab verhütet!“
Als die beiden Gryffindors nicht mehr zu sehen waren, begann auch Erinys langsam ihre Schulsachen einzusammeln und in ihre Tasche zu stopfen. Sie fragte sich ob Pelamyse heute wirklich ihr Baby zur Welt bringen würde, vielleicht sollte sie auch zu der Krankenstation gehen um vor Ort die neusten Erkenntnisse zu erfragen…allerdings konnte sie sich schon gut vorstellen, das die halbe Schülerschaft sich dort inzwischen versammelt hatte und sich die Füße platt stand.
Also ging Erinys doch lieber in ihren Gemeinschaftsraum zurück um die neugewonnene Freizeit genießen zu können. Sie hatte Lust auf eine Partie Zauberrommé mit ihrem Klassenkameraden Dilanio Lowell.

XXXXXXXXXX

Das erste was Erinys am nächsten Morgen tat, war in die Große Halle zu stürmen um den nächstbesten Schüler nach Pelamyses Baby zu fragen. Sie erwartete viele glückliche, oder gespannte Gesichter, denn eine Geburt in Hogwarts war ein Ereignis das sicherlich nur alle paar Jahrzehnte auftrat und demnach gar nichts anderes als Interesse wecken konnte.
Doch es gab weder glückliche, noch gespannte Gesichter…egal welchen Schüler Erinys anfixierte, sie alle schienen verwirrt und bei einigen war sogar Schrecken auszumachen.
Erinys stockte erstaunt und ihre freudige Erwartung formte sich blitzschnell zu einer düsteren Ahnung: Irgend etwas Schlimmes mußte passiert sein!
Sie schritt langsam durch die Halle, ihr grobes Ziel war die Slytherintafel, doch wurde sie schnell abgelenkt, als sie hörte wie jemand ihren Namen rief. Sie sah sich um und erkannte Klemencia Greene, zusammen mit den beiden Hufflepuffs Charley Greene und Nathaniel Deepwood am Gryffindortisch sitzen. Es war offensichtlich das Klee es gewesen war, die ihren Namen gerufen hatte, obwohl sie Erinys den Rücken zugedreht hatte und ziemlich angespannt dasaß. Erinys witterte Ärger, ging aber zu den drei Erstkläßlern hinüber: „Was ist los?“
Klee war wütend…Erinys konnte zwar nicht genau sagen, wieso sie sich dessen so sicher war, aber diese Wut schien fast schon körperlich spürbar zu sein: „Ich wollte dir nur sagen, das dein Freund Ulysses wahrscheinlich von der Schule fliegt.“ berichtete Klee kühl.
Erinys starrte das blonde Mädchen einen Moment an und fragte sich was sie verpaßt hatte. Warum sollte Ulysses von der Schule fliegen? Da gab es nicht den geringsten Anlaß für.
„Klee…hör auf mit den Scherzen.“ bat Erinys und tat es mit einem flüchtigen Lächeln ab.
„Es ist kein Scherz.“ fuhr Klee fort, während sie mit zorniger Präzision ihren Schinken in kleine Stücke schnitt und nicht vom Teller aufblickte: „Ulysses und Imbellis haben sich einen kleinen Scherz erlaubt. Der verehrte Liam hat es mir gestern Abend aus versehen erzählt.“ Die Art wie sie über Liam sprach, gefiel Erinys nicht…es klang bitterböse, als ob er für alle Zeiten in Ungnade gefallen war.
„Was hat er erzählt?“ harkte Erinys nach.
Zum ersten mal lächelte Klee, doch es war ein sehr verzerrtes Lächeln. Sie wandte sich zu Erinys um: „Du wirst es mir nicht glauben aber Imbellis und Ulysses…“, sie brach ab und schüttelte lediglich angewidert den Kopf.
„Liam hat gesagt das sie was zusammen hatten.“ beendete Charley so leise, als ob er nicht so recht wußte wie er mit diesen Worten umgehen sollte, oder was sie genau bedeuteten. Erinys hatte da auch so ihre Schwierigkeiten: „Sie waren ein Paar?“ fragte sie ungläubig: „Okay…ihr seid ja tolle Schauspieler, aber ich glaub euch das trotzdem nicht. Imbellis ist sechzehn und Ulysses elf Jahre alt! Ich weiß er ist ein bißchen komisch in dieser Hinsicht, aber er und Imbellis sind nie und nimmer ein Paar! Das wäre mir doch aufgefallen!“
„Paar ist wahrscheinlich das falsche Wort…laß dir das am besten von Liam genau erzählen, dann weißt du was los ist. Er hat zumindest ein paar Sachen mitgekriegt.“ beendete Klee, starrte dann auf ihren kleingeschnittenen Schinken und machte plötzlich ein sehr angeekeltes Gesicht: „Ich hasse Schinken! Hier Charley, ess du das auf.“ Sie schob ihrem Bruder den Teller hin und Charley fing wortlos an die kleinen Häppchen mit der Gabel aufzuspießen.
„Aber warum fliegt Ulysses dann von der Schule?“ fragte Erinys.
Zum ersten mal meldete sich Nathaniel, der bisher nur trübe vor sich hingestarrt und den Kopf schwer auf eine Hand gestützt hatte: „Ulysses hat Pelamyse und Clapauzia Tränke in die Becher geschüttet…Pelamyse war gar nicht schwanger, wie gestern herausgekommen ist. In ihrem Bauch war überhaupt nichts. Und Clapauzia war auch nicht krank, die Haare sind ihr nur wegen Ulysses Aktionen ausgefallen, wegen diesen Tränken.“
Erinys Herz begann langsam schneller zu pumpen. Am Anfang hatte sie es alles nur für einen Scherz gehalten, aber jedes Wort, jede Geste der drei anderen bestätigten ihr, das es die Wahrheit war. Ulysses hatte das alles wirklich getan!
„Wo ist er jetzt?“ fragte sie brüchig.
„Er und Imbellis sind beim Direktor. Liam ist auch dort…er darf als Zeuge auftreten oder so was. Ulysses Eltern und Imbellis Eltern sind auch schon benachrichtigt worden…ich denke mal das es nicht lustig wird. Wahrscheinlich fliegen beide von der Schule.“ klärte Klemencia sie weiter auf. Trotz ihrer angespannten Körperhaltung und der kalten Wut, die in ihrer Stimme mitschwang, wirkte sie abweisend, als könnte ihr das alles egal sein.
„Ich weiß du magst Ulysses nicht!“ schnappte Erinys: „Er hat seine Macken, aber so schlimm ist er nun auch wieder nicht!“
Klee zuckte lediglich ungerührt mit den Schultern und wandte ihren Kopf leicht in die andere Richtung. Statt dessen meldete sich Nathaniel wieder zu Wort: „Ulysses war schon immer so…glaub mir, ich kenne ihn. Wir haben unsere halbe Kindheit zusammen verbracht. Ich weiß, man sieht es ihm nicht an, aber wenn er will kann er verdammt fies und hinterlistig sein.“
„Es wundert mich das er kein Slytherin geworden ist.“ schnaubte Klee kühl.
„Okay, das reicht!“ bellte Erinys und sprang polternd auf: „Jetzt hast du nicht nur Ulysses fertig gemacht, sondern ganz Slytherin beleidigt! Mich übrigens auch! Am besten gehe ich einfach, dann kannst du über Ulysses ungestört lästern, meinetwegen darfst du auch über mich lästern! Ich hab genug davon, tschüß!“ Ohne noch ein weiteres Wort zu verlieren, oder sich noch einmal nach den drei Erstkläßlern umzusehen, stürmte Erinys aus der Halle.

XXXXXXXXXX

Ulysses Rathburn vergrub den Kopf in den Händen und wußte nicht ob er schreien oder heulen sollte. Seine Mutter Bethesda zumindest schniefte lauthals und er konnte sich gut vorstellen, daß sein Vater versteinert dasaß und einen Arm um die Schulter seiner Frau gelegt hatte. Ulysses traute sich nicht seine Eltern anzusehen…er traute sich nicht einmal mehr zu atmen, er wollte nicht auffallen und mit keinem Gedanken bedacht werden.
Imbellis saß neben ihm auf dem Stuhl…oder besser gesagt, saß sie dort wie auf einem königlichen Thron. Seit Minuten listete sie klar und deutlich, und vor allem sehr detailreich, all die Dinge auf die sie getan hatten…inklusive der Tränke für Pelamyse und Clapauzia, ihren Männergeschichten und nicht zu vergessen Ulysses vielseitiges Zutun.
Es war mit Abstand das schlimmste was Ulysses jemals passiert war…er überlegte krampfhaft, wie er danach je wieder seinen Eltern unter die Augen treten konnte. Gab es keine Möglichkeit damit sie die Dinge die sie heute erfuhren, einfach wieder vergaßen?
Imbellis Geschichte endete, als sie davon berichtete wie Ulysses ihr die Tasche ins Gesicht geschlagen hatte…unterm Strich war diese Tat sicherlich noch das Neutralste und Beste, verglichen mit den anderen.
Trotz allem hatte Imbellis eine Hand auf Ulysses Bein plaziert und bestätigten ihm, daß sie sich tatsächlich nicht im geringsten schämte. Im Gegenteil: Sie war stolz darauf.
„Ulysses?“ sprach der Schuldirektor den Erstkläßler schließlich an: „Stimmt das alles?“
Ulysses lugte durch ein Loch zwischen seinen Fingern. Armando Dippet war hochrot im Gesicht und hinter ihm standen einige andere Lehrer, Professor McGonagall verzog den schmalen Mund zu einem dünnen Strich und Dumbledores Miene war unleserlich…aber Ulysses entging nicht, daß das freundliche Glitzern aus seinen Augen verschwunden war.
„Es ist wahr.“ gab Ulysses leise zu. Am liebsten hätte er alles abgestritten, aber das wäre noch billiger gewesen.
Im Hintergrund schniefte seine Mutter etwas lauter auf. Armando Dippet nickte hastig, wollte etwas auf einem Stück Pergament notieren, aber mit seinen alten Fingern schaffte er es nicht die Feder aufzunehmen…nach dem fünften Versuch ließ er es bleiben: „Und wie kommt es das du so etwas tust, junger Mann?“ fragte Dippet statt dessen.
Die Frage war leicht zu beantworten, obwohl Ulysses sich darum wand es auszusprechen…er bedachte Imbellis mit einem flüchtigen Blick. Imbellis sah streng auf ihn hinab, aber sie lächelte überlegen: „Ist es nicht vollkommen offensichtlich?“ wandte sich Imbellis stellvertretend an den Schuldirektor: „Er war vollkommen in mich verliebt, er wäre für mich aus dem Fenster gesprungen, nur damit ich ihn mit einem Blick beschenke. Und als er später zickiger wurde, hab ich Veikko Johnson, Erebus Nott und Prester Penkins dazu gebracht, ihm die Dinge wieder klar zu machen. Männer sind alle gleich…sie lassen sich alle an der Nase herumführen.“
„Und da sind Sie auch noch stolz drauf?“ zischte McGonagall kritisch.
Imbellis reckte die Nase etwas weiter in die Luft und wischte sich mit einer eleganten Bewegung das Goldhaar von der Schulter: „Allerdings, das bin ich. Warum auch nicht?“
„Wir werden Ihre drei Handlanger ebenfalls befragen, Imbellis.“ verkündete Dippet ruhig: „Aber ihr beide sollt erst einmal wissen, das es ungeheuerlich ist, was ihr getan habt. Ms. Pleantfield hatte gestern schreckliche Schmerzen, zum Glück konnte Peridot Pomfrey recht schnell herausfinden was vor sich ging und ihr ein Gegenmittel verabreichen. Ms. Heath hat ihre Haare verloren und bei der Dosis, die du ihr verabreicht hast Ulysses, könnte es Monate dauern bis ihre Haare wieder nachwachsen, vielleicht sogar noch länger.“
Bei dem Gedanken vergrub Ulysses schnell wieder sein Gesicht in seinen Händen und beschloß besser nicht genauer darüber nachzudenken. Die Hufflepuffs mochten ein ruhiges Völkchen sein, aber dafür würde man ihn garantiert vierteilen.
„Clapauzia soll sich nicht so anstellen. Sie hatte häßliche Fleddern und kann froh sein, daß sie weg sind.“ entgegnete Imbellis beflissen.
Ulysses hätte sie am liebsten angeschrieen…diese Hochnäsigkeit mit der Imbellis der restlichen Welt begegnete, schien plötzlich unerträglich. Damals hatte er es mit Stolz verwechselt…aber Stolz war etwas ganz anderes als dieses egoistische und zerstörerische Getue der Slytherin Schönheit. Begriff sie denn gar nicht was vor sich ging?
Dippet mußte ebenfalls einige male nach Luft schnappen, bevor er wieder zu einer Antwort fähig war: „Unglaublich…es ist einfach unglaublich! Ich kann nur hoffen, das Ihre Eltern hier bald eintreffen Imbellis, damit sie Ihnen ein wenig Benehmen einbleuen können!“
Imbellis schien das relativ egal zu sein.
„Ich möchte mich mit den Professoren und den Eltern alleine unterhalten.“ teilte ihnen Dippet mit und wies sie hinauszugehen: „Euch dürfte klar sein, das diese Taten Konsequenzen haben werden, mit einem einfachen Punkteabzug ist es nicht zu begleichen. Sie können gehen. Ach, du auch Liam, deine Aussage hat uns sehr geholfen.“
Ulysses stand ruckartig auf und während Imbellis aufrecht aus dem Büro schritt, bemühte er sich darum bloß niemanden anzusehen und den Blick nach unten zu richten. Alles was er von seinen Eltern sah, war daher nicht mehr als ihre Schuhe. Er stolperte hinter Liam hinterher, der es von allen wahrscheinlich am gelassensten hinzunehmen schien…Ulysses war erstaunt gewesen, als er erfahren hatte, das der Gryffindor monatelang mit diesem Wissen durch die Gegend gerannt war und erst jetzt den Mund aufgemacht hatte, fast so, als hätte es ihn nicht weiter interessiert.
Im Korridor wandte sich Imbellis wortlos um und verschwand Richtung Slytherin Gemeinschaftsraum, während Liam sich ebenfalls zögerlich auf den Weg machte.
„Ulysses?“ Erinys trat plötzlich hinter einer Säule hervor und betrachtete den Ravenclaw unleserlich: „Was ist passiert?“
Ulysses senkte den Blick und starrte angespannt auf die abgenutzten Steinplatten des Korridors: „Nichts ist passiert…“, antwortete er mit auslaufender Stimme: „Noch nicht…“
„Ja, aber-“
„Du hast es sicher gehört oder? Die Gerüchte?“
Erinys lächelte schwach: „Ja, aber das ist doch Unsinn, oder?“
Ulysses schüttelte trostlos den Kopf: „Nein…es ist wahr.“
Ohne ihre Reaktion anzuwarten, wandte er sich zum Gehen, verschwand in dem nächsten leeren Klassenzimmer den er finden konnte und weinte trostlos vor sich hin.

XXXXXXXXXX

„Imbellis Antiana Ermay!“ eine wütende Männerstimme zerriß das Flüstern und Raunen das seit dem Morgen durch die Große Halle gezogen war. Die Schüler verstummten schlagartig und wandten sich um. Ein Mann fegte durch die geöffnete Eingangstür, die weinroten Roben wehten elegant hinter ihm her und bauschten sich in einem nicht vorhandenen Wind. Eine zierliche, blonde Frau trippelte hinter dem Fremden her und hielt Arme und Hände so merkwürdig zur Seite, als ob sie emsig versuchte ihren Nagellack zu trocknen.
„Sir, ich bitte Sie. Schreien sie hier nicht so herum!“ tadelte Professor McGonagall den Mann, als dieser näher gekommen war und nun direkt vor dem Lehrertisch stand und finster die dort Sitzenden musterte: „Ich bin Imbreus Ermay, der erschütterte Vater von Imbellis. Wo ist sie?“
Hinter ihm kämpfte gerade die fremde Frau mit den hohen Absätzen ihrer Stöckelschuhe und stürzte der Länge nach zu Boden. Imbreus zuckte nicht einmal mit der Wimper, als die Frau seinen Rücken benutzte um wieder auf die Beine zu kommen. Sie wischte sich das lange, blonde Haar aus dem Gesicht und lächelte genauso dümmlich wie davor, als ob sie ihren eigenen Sturz überhaupt nicht mitbekommen hätte.
Imbreus zog die Lippe kraus und wies auf seine Begleiterin: „Das ist meine Frau Petronella.“ stellte er sie vor.
Petronella grüßte lachend die Lehrer vor ihr und spielte mit einer ihrer Haarsträhnen: „Ich hab meine Schuhe noch nicht eingelaufen!“ klärte sie die Anwesenden mit hoher Piepsstimme auf.
Die Lehrer runzelten lediglich die Stirn und schienen zum stillen Entschluß zu kommen, die dumme Dame besser zu ignorieren.
„Wo ist unsere Tochter?“ drängte Imbreus barsch: „Ich will dieses verlogene Flittchen sehen!“
Gerade in diesem Moment schritt tatsächlich Imbellis Ermay durch die Eingangstür und trotz ihrer Taten, hatte das hypnotische Klack Klack ihrer Schuhe und das wehende Goldhaar noch immer den selben Effekt auf die männlichen Schüler. Imbellis ging aufrecht und stolz dahin, stoppte vor ihren Eltern und bedachte sie lediglich mit einem kurzen, arroganten Blick.
Imbreus starrte seine Tochter zornig an, während Petronella sich dem Zurechtrücken ihres viel zu kurzen Rockes widmete.
„Ich bin von der Schule geflogen, Vater.“ verkündete Imbellis deutlich.
Imbreus Augenbrauen senkten sich gefährlich: „Das weiß ich. Und damit du nicht noch mehr Schande über den Namen Ermay bringst, habe ich dich in dem französischen Mädcheninternat Le Mistral angemeldet, wo man dir wieder zu Benehmen verhelfen wird, glaub mir!“
„Es gibt dort Backunterricht.“ fügte Petronella überflüssigerweise hinzu und fing sich einen strafenden Blick von ihrem Ehemann ein.
„Schön.“ antwortete Imbellis ungerührt: „Worauf warten wir?“
Sie wollte sich bereits dem Gehen zuwenden, doch Dumbledore und McGonagall hinderten sie daran: „Du hast dich noch nicht bei Pelamyse Pleantfield und Clapauzia Heath entschuldigt.“ erinnerte McGonagall die Slytherin streng.
Imbellis stockte und zum ersten mal wurde deutlich, das ihr die Situation unangenehm war. Ihre schmalen Schultern verspannten sich und sie biß die Zähne zusammen: „Ich werde mich aber nicht entschuldigen.“ gab sie gepresst zurück.
Als Antwort darauf erhielt sie deutliches Buhen von den übrigen Schülern, vor allem natürlich den Hufflepuffs. Imbellis Blick huschte für einen Moment seltsam panisch durch die Halle. Aber Imbellis interessierte es nicht, oder zumindest wollte sie so tun als ob es sie nicht interessierte. Sie setzte sich wieder in Bewegung und schritt weiter Richtung Ausgang, während sich die Blicke der anderen in ihren Rücken bohrten.
Aber entgegen all ihren Annahmen war dort niemand der sie bejubelte oder beglückwünschte. Selbst die Slytherins schwiegen eisig.

XXXXXXXXXX

Für Ulysses war es das letzte mal während seiner Kindheit, das er die schöne und verdorbene Imbellis Antiana Ermay sah. Er wurde gerade von seinem Hauslehrer Professor Huygens in dir Große Halle geführt, begleitet von Erinys Norcross und Nekoda Arkwright die ihn, nach stundenlangem Suchen, endlich gefunden hatten. Die Tatsache das Ravenclaw wegen ihm 200 Punkte verloren hatte, war geradezu tröstend, denn es bedeutete zumindest das man ihn hier in Hogwarts behalten wollte…auch wenn er sich seit Monaten gewünscht hatte in eine ferne Schule zu flüchten, war er doch erleichtert das es nun nicht so gekommen war. Überraschenderweise war es gerade Dumbledore gewesen, der lange mit Ulysses darüber gesprochen hatte und jetzt fühlte sich Ulysses zumindest von der halben Last seines Kummers befreit.
Imbellis kam ihm entgegen, gefolgt von ihren beiden Eltern. Imbellis starrte seltsam aufgewühlt vor sich hin und etwas in ihrem arroganten Gesicht schien wie abgebröckelt, als wollte sich ein sehr verletztes Wesen aus ihrer Haut herausschälen.
Auf Höhe des Gryffindortisches trafen sie aufeinander. Ulysses wollte schnellstmöglich an ihr vorbeigehen, doch die Slytherin hielt ihn auf indem sie ihn gegen ihren ausgestreckten Arm laufen ließ. Ulysses stoppte und wagte nicht darüber nachzudenken was nun geschehen könnte.
„Du kannst nicht einmal Tränke verteilen, ohne das man dich dabei beobachtet.“ tadelte Imbellis ihn kalt. Ulysses war es egal…er war froh das es nun vorbei war und das er Imbellis nie wieder sehen mußte.
„Ist das der Junge?“ fragte ihr Vater sie, trat näher und musterte Ulysses streng.
„Er ist einer von vielen.“ gab Imbellis kühl zurück: „Und ich schäme mich auch nicht dafür. Was macht es denn schon aus?“ Imbellis gewann wieder an Selbstvertrauen und altbekannte Kälte trat wieder in ihr schönes Gesicht, während ein überlegenes Lächeln ihre Lippen umspielte: „Es macht mir gar nichts aus!“ rief sie mit Nachdruck.
Er wünschte sich sie würde endlich aufhören mit diesem Theater, sie wurden ohnehin bereits von jedem angestarrt und von den meisten wahrscheinlich sogar gehaßt. Sie machte alles nur noch schlimmer, mit jeder Sekunde in der sie ihre arrogante Rolle weiter ausbaute.
Imbellis strich ihm flüchtig durch das braune Haar: „Wir sehen uns irgendwann wieder. Irgendwann wenn aus dir ein richtiger Mann geworden ist und ich reich geheiratet habe.“
Ulysses konnte dankend darauf verzichten.
Der Abschied war das schlimmste von allen: Vor den Augen aller Schüler und Lehrer drückte Imbellis ihm noch einen langen Kuß auf den Mund und er wehrte sich nicht einmal dagegen…eher das Gegenteil war der Fall. Imbellis ließ von ihm ab und zischte an ihm vorbei. Das Klack Klack ihrer teuren Schuhe verhallte in der Ferne und zurück blieb ein wichtigtuerisches Echo und die Erkenntnis daß selbst positive Abschiede in gewisser Hinsicht schwer zu ertragen waren.

Fortsetzung folgt…

KabaKakao: Ich denke der Begriff „Alte Jungfer“ ist auch zu verstehen wenn man nicht aufgeklärt ist. Eigentlich bezeichnet man als Alte Jungfer nur eine ältere, unverheiratete Frau, die meist verbittert und exzentrisch ist.


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Ich habe diese Bücher für mich selbst geschrieben. Was passiert ist, ist ein Schock für mich. Ich dachte mir, dass die Bücher vielleicht drei Menschen gefallen werden, neben mir meiner Schwester und, vielleicht, meiner Tochter.
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