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Fanfiction

BETAVERSION: Hogwarts 1961: Das verbotene Irrlicht - Knochenhexerei

von Kiosk

Hogwarts 1961: Ravenclaw/ Slytherin
Das verbotene Irrlicht

21. Knochenhexerei

Hufflepuff/ Gryffindor Parallelkapitel von Feelicitas Lefay: Hängende Köpfe

Personen:
Erinys Norcross: Slytherin Zweitkläßlerin aus Kanada. Tochter von Tantalus Lestrange

Elicius Norcross: Slytherin Erstkläßler. Der jüngere Bruder von Erinys. Sohn von Tantalus Lestrange

Aello Rigbey: Hyperaktive Slytherin Erstkläßlerin. Stammt von einer Adlerfrau ab

Klemencia (Klee) Greene: Muntere Gryffindor Erstkläßlerin. Immer begleitet von Fischottermädchen Nerie

Liam Evonshare: Ruhiger Gryffindor Erstkläßler, ein Freund von Klemencia

Ulysses Rathburn: Ravenclaw Erstkläßler. Trotzig, frühreif und ein Schulschwänzer

Bisherige Handlung:
Bei dem verhängnisvollen Ausflug in den Wald, fand Erinys einen menschenähnlichen Schädel, doch selbst Dumbledore konnte sich nicht ganz darauf festlegen, ob es nun tatsächlich der Schädel eines Menschen ist. Eigeninitiative ist da gefragt um die Herkunft zu bestimmen.

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Am ersten November war es an Erinys, ihren Geburtstag zu feiern. Während Elicius sich nie besonders auf Geburtstage gefreut hatte, konnte Erinys es jedesmal kaum mehr erwarten. Ihre Mutter mochte ihr zwar lediglich einen verkohlten Geburtstagskuchen gebacken haben, um dann gleich wieder in den Kneipen herumzugeistern, aber Erinys nutzte ihren Geburtstag seit jeher bestens.
Früher hatte sie ihr weniges Muggelgeld dazu benutzt mit Elicius ins Kino zu gehen, oder eine Tüte voller Burger zu kaufen…wenn das Geld nicht reichte schlichen sie sich heimlich in eine Filmvorstellung oder sie klaute ein paar Burger indem sie den Hinterausgang des Imbiß benutzten…was seitens Elicius immer mit immensen Schuldgefühlen geendet hatte.
„Herzlichen Glückwunsch, Erinys!“ rief das Gryffindormädchen Klemencia Greene, als Erinys die große Halle betrat. Klemencia kam auf sie zu, Fischotter Nerie auf den Versen, und drückte Erinys ein Packet in die Hand: „Für dich! Da ich das nützliche Grünzeug schon an deinen Bruder verschenkt habe, mußte ich mir ja was einfallen lassen.“
Das Geschenk stellte sich als Buch heraus und es trug den Titel Skelette, Schamanen und Schrumpfköpfe.
„Du hast doch diesen komischen Schädel im Wald gefunden und in diesem Buch sind viele Abbildungen von Schädeln und so. Mein Bruder Charley und ich haben uns das immer angeguckt wenn es gewitterte, um uns zu gruseln.“
„Wow, danke Klee.“ sagte Erinys: „Ich hoffe ich finde da was ich suche, der Schädel geht mir gar nicht mehr aus dem Kopf.“
„Was du nicht sagst.“ lächelte Klee trocken.

XXXXXXXXXX

Während des freitäglichen Benimmkurses, blätterte Erinys in dem Buch herum, indessen zählte Madame Burgunda die fünf Gründe auf, warum eine Dame sich nicht mit einem Familienbesen zufrieden geben sollte: „Wenn euer Gatte euch einen Familienbesen schenkt, dann will er wahrscheinlich für Nachkommen sorgen. Nachkommen bedeuten Streß und Streß bedeutet vorzeitiges Altern, Häßlichkeit und einen grausigen Tod. Was tun wir also wenn wir einen Familienbesen geschenkt bekommen? Ja, Ms. Greene?“
Erinys war milde überrascht, das sich ausgerechnet Klee meldete…normalerweise verbrachte sie den Unterricht bei Madame Burgunda damit, genervt zu Boden zu starren.
„Wir mischen ihm den Potentiellen Potenzhemmer in den Tee?“
Die Mädchen starrten Klemencia verblüfft an, selbst die Madame schien im ersten Moment fassungslos, bis sie schließlich in die fetten Hände klatschte und strahlte: „Ganz ausgezeichnet Ms. Greene, wirklich ganz ausgezeichnet. Zehn Punkte für Gryffindor für das Wissen um eine Methode die ich erst in der Siebten mit euch besprochen hätte.“
Erinys beugte sich näher zu Klee hinüber: „Was soll denn bitte Potentiellen Potenzhemmer für ein Zeug sein, Klee?“
Das blonde Mädchen zuckte mit den Schultern: „Keine Ahnung, so was schnapp ich immer irgendwo auf. Soll dabei helfen wenn Männer nerven.“
„Du meinst wenn zum Beispiel ein Lehrer die Hausaufgaben einsammeln will, die man nicht gemacht hat, würde das dann sein lassen wenn er das Mittel genommen hat?“
„Ja, so wird das wohl sein.“
„Praktisch.“
Erinys blätterte weiter in dem Buch herum, bis sie auf ein Kapitel stieß das den Namen Magische Traditionen und Wissen im Ungang mit sterblichen Überresten. Wie Schädel vor Unheil schützen sollen trug.
Sie las weiter:

Magische Traditionen und Wissen im Ungang mit sterblichen Überresten. Wie Schädel vor Unheil schützen sollen

Die ersten Ansätze einer magischen Grundkenntnis finden sich bereits in längst vergangenen Zeiten, die steinzeitlichen Schamanen zum Beispiel wehrten Unheil von ihrer Sippe ab, indem sie spezielle Riten vollzogen. Bei einer dieser Riten werden drei Schädel benutzt, die ein Dreieck um ihr Lager oder Höhle bilden, um so böse Geister abzuwehren. So sollten zum Beispiel die Schädel dreier Auerochsen vor Erdbeben, die Schädel dreier Berglöwen vor Raubtieren und die Schädel dreier Greifvögel vor gefährlichen Stürmen schützen.
Eine ähnliche Tradition findet sich noch heute in weiten Teilen Europas, Afrikas und Asien. Auch hier werden verschiedenen Schädeln, in Verbindung mit speziellen Symbolen oder Anordnungen, besondere Kräfte zugeschrieben. Der Schädel eines Menschen zum Beispiel soll Klugheit und Besonnenheit bringen und vor niederen Gesinnungen schützen. Der Schädel eines Greifen bringt Glück und Hoffnung, verhindert plötzliche Unglücksfälle.
Diese Tradition nennt man Knochenhexerei und wird nicht nur von menschlichen Magiern praktiziert, sondern auch von Zentauren, Werwölfen, Adlerfrauen und anderen Mischwesen. Ob die Knochenhexerei zu dem gewünschten Erfolgen führt, ist fraglich, besonders die moderne Zauberei tut es als Schund und Pseudomagie ab. Aber alleine die Tatsache daß so viele verschiedene Völker an diesem Glauben festhalten, sollte jedem bestätigen, das etwas an der Geschichte dran sein könnte.
Knochenhexerei ist komplex und abgesehen von verschiedenen Schädeln gibt es auch verschiedene Symbole die man den Schädeln zuordnen muss. Mehr dazu auf den nächsten Seiten.

Erinys blätterte um und nun hatte sie mehrere Abbildungen von Schädeln vor sich. Sie erkannte Einhornschädel und ähnliches, aber ihr Blick blieb schließlich bei einem menschenähnlichen Schädel stehen:

Der Schädel des nicht verwandelten Werwolfes

Merkmale: Grobe Züge, wulstige Stirn und Kinn. Um so länger der Biß zurückliegt, um so deutlicher werden diese Merkmale. Bei allen Werwölfen fallen zudem spitzere Zähne und kräftigere Kiefer auf.
Verbreitung und Anwendung: Besonders in Nordeuropa und den nördlichen Teilen Asiens wird der Schädel eines nicht verwandelten Werwolfes für die Knochenhexerei verwendet. Der Schädel soll vor gefräßigen Schattenwesen schützen, die in Wäldern herumstreifen und auf die unterschiedlichsten Arten Opfer zu sich locken. Meistens wird der Schädel nicht alleine verwendet, sondern zusammen mit anderen, um die volle Wirkung zu entfalten.
Symbol: Manchmal finden sich Zeichen auf dem Schädel, sogenannte Knochensymbole. Sie werden entweder in den Knochen geritzt oder hineingebrannt. Bei dem Schädel des nicht verwandelten Werwolfes findet sich ein Knochensymbol häufig in die innere Schädeldecke eingebrannt. Typische Zeichen sind „Gem“, „Mel“ und „Garkknott“, die, ähnlich wie Runen, dem Schädel zusätzliche Bedeutung verleihen.

Erinys betrachtete die Abbildung genauer, ihr Blick wanderte über die spitzen Zähne, die wulstigen Brauen und plötzlich war sie sich sicher das der Schädel den sie gefunden hatte, ebenfalls zu einem nicht verwandelten Werwolf gehören mußte.
Sie konnte es gar nicht erwarten, bis Madame Burgunda sie endlich aus dem Klassenzimmer entlassen würde, damit sie den Schädel unter ihrem Bett genauer begutachten konnte.

XXXXXXXXXX

Gleich nach dem Unterricht sprintete sie hinunter in den Kerker. Da sie eigentlich mit Elicius, Aello Rigbey und den Gryffindors Liam und Klee ihren Geburtstag feiern wollte, mußte sie sich beeilen um nicht zu spät zu kommen.
Sie warf sich unter ihr Bett und zog den Schädel hervor, und sorge dafür das ihre Klassenkameradinnen Imperia Malfoy und Amellus Ermay kreischend aus dem Schlafsaal stürmten.
Erinys drehte den Schädel in ihren Händel, so das sie die Unterseite vor sich hatte. Bei genauer Betrachtung fiel ihr eine Art seichte Gravur auf, die offenbar in den Schädel geritzt wurden war. Das Zeichen sah ähnlich aus wie umgekehrtes „P“, nur mit zwei Strichen die die senkrechte Linie durchkreuzten. Erinys mußte nicht erst das Buch Skelette, Schamanen und Schrumpfköpfe aufschlagen um zu wissen das es sich hierbei um das Knochensymbol Gem handelte.

XXXXXXXXXX

„Wo warst du denn plötzlich?“ fragte Klee sie, als Erinys mit dem Schädel im Arm die Treppen zur Eulerei hochstieg. Da ihnen kein besserer Platz eingefallen war, hatten sie beschlossen sich für ihren Geburtstag in der Zweiten Eulerei zu treffen, die durch eine geheime Nische mit der Normalen verbunden war.
Schließlich gehörten sie alle unterschiedlichen Häusern an und abgesehen von der Großen Halle, gab es keinen Ort wo man sich ganz offiziell treffen konnte.
„Mir ist noch was eingefallen.“ sagte Erinys während sie Klee in die Zweite Eulerei folgte. Dort warteten schon Elicius, Aello und Liam und tranken Butterbier.
„Was willst denn mit dem Schädel, Iny?“ entfuhr es Elicius entsetzt und sein Blick haftete auf den knöchernen Überresten.
„Der beißt doch nicht.“ belehrte Erinys ihn ruhig: „Dank Klees Geschenk hab ich aber etwas herausgefunden. Nämlich das der Schädel hier zu einem nicht verwandelten Werwolf gehört. Jemand hat ein Zeichen hineingeritzt, und so sollen böse Mächte oder so ferngehalten werden.“
Sie setzte sich, griff nach einer Flasche Butterbier und einem Stück Kuchen, den sie aus der Küche hatten, und erzählte den anderen vier Kindern was sie genau herausgefunden hatte.
Am Ende herrschte langes Schweigen und keiner von ihnen schien genau zu wissen was das nun bedeuten könnte.
„Wer macht sich die Mühe und läuft durch den Wald, damit er Schädel auslegt?“ fragte Liam schließlich: „Und wovor sollen die Schädel genau schützen?“
„Vielleicht vor dem Pferdemonster das uns im Wald verfolgt hat?“ mutmaßte Aello hibbelig.
„Naja, letztendlich war das Monster ja nicht gerade gefährlich, ein einfacher Zaun würde wohl ausreichen um es abzuhalten. Aber diese Knochenhexerei hört sich ähnlich an wie Runenzauber, man setzt Zeichen in eine bestimmte Reihenfolge um eine Magie freizusetzen.“ fuhr Liam fort.
„Du hast gesagt Adlerfrauen benutzen auch solche Zauber?“ fragte Aello Erinys: „Denn ich könnte die Großmama fragen was das zu bedeuten hat. Ich wollte ihr heute sowieso schreiben, das trifft sich dann gut.“
Damit schienen alle zufrieden, nur Elicius setzte ein etwas widerwilliges Gesicht auf und mit fester Stimme sagte er: „Der Schädel wurde benutzt um etwas fernzuhalten und was immer es ist, es ist wahrscheinlich wirklich besser wenn es wegbleibt. Der Schädel ist jetzt aber hier und demnach ist der Zauber wirkungslos…am besten wir bringen den Schädel zurück, denn die Sache klingt mir zu gefährlich.“
Elicius eindringliche Worte sorgten dafür, das Erinys sich wieder daran erinnerte was geschehen war, als sie den Schädel damals im Wald aufgehoben hatte: „Beim Waldausflug ist Arachne Cox über den Schädel gestolpert und ich hab ihn aufgehoben…aber gleich danach ist irgendwas komisches passiert. Wir haben ein Licht gesehen und dachten ihr wäret es“, sie nickte Liam und Klee zu: „Aber das Licht hat sich so schnell von uns wegbewegt, das wir nicht folgen konnten…und dann hab ich jemanden gehört, jemand der „Hilfe“ gerufen hat. Es hat sich ähnlich wie Arachne angehört, aber sie sagt das sie nichts gesagt hat und ich glaube ihr. Es ist kein gutes Zeichen oder?“ fragte sie in die Runde.
Die anderen vier Kinder starrten sie mit großen Augen an und schüttelten unwohl ihre Köpfe.

XXXXXXXXXX

Ăśber Ulysses Abwesenheit wunderte sich Erinys kein StĂĽck. Es mochte zwar ihr Geburtsstag sein, aber scheinbar schien das fĂĽr ihn kein Grund zu sein ihr auch nur eines Blickes zu wĂĽrdigen.
Sie hatte das Gefühl das er wirklich Probleme hatte, denn in letzter Zeit schwänzte er wieder vereinzelt den Unterricht, machte keine Hausaufgaben und bedachte die gesamte Welt mit einem elendigen Gesichtsausdruck.
Eigentlich konnte Erinys ja egal sein was er so trieb, aber andererseits war er der Sohn eines netten Ehepaares die sich um sie und ihren Bruder gekĂĽmmert hatten.
Wenn wirklich etwas mit Ulysses nicht stimmte, wäre es wahrscheinlich besser seinen Eltern davon zu erzählen, bevor er sich aus einem Dachfenster stürzen würde und sie sich deswegen extra ein schwarzes Trauerkleid kaufen müßte.
Ob durch Zufall oder reiner Absicht, Erinys steuerte am Abend Richtung Ravenclaw Territorium und wanderte so lange dort herum, bis sie auf Ulysses traf. Dieser saß in dem einsamsten Korridor den man wahrscheinlich finden konnte, auf einer der niedrigen Fensterbänke. Er starrte trübe hinaus, während Regen gegen die alten Glasfenster Hogwarts trommelte.
„Ulysses?“ fragte Erinys zielstrebig und nährte sich dem Jungen.
Der Ravenclaw sah ertappt auf und schien ernsthaft mit den Gedanken zu spielen davonzurennen.
„Also langsam mach ich mir schon Sorgen um dich.“ gestand Erinys kühl: „Du siehst aus als ob du dich am nächsten Balken erhängen wolltest.“
„Sehr lustig.“ gab Ulysses trotzig zurück und bedachte sie mit einem abschätzenden Blick.
„Hey, kein Problem. Das war witziger als alles was du in letzter Zeit geleistet hast. Hast du Heimweh oder so?“
Zu ihrer großen Überraschung brach Ulysses bei dem Wort „Heimweh“ in bittere Tränen aus und obwohl er sich bemühte dagegen anzukämpfen, konnte er nicht aufhören zu weinen.
Also litt er doch an Heimweh…Erinys konnte das schlecht nachvollziehen, aber Ulysses hatte auch eindeutig ein schöneres zu Hause als sie.
Ulysses zog die Knie hoch und vergrub den Kopf zwischen den Armen, und Erinys mußte sich eingestehen das sie da was tolles angerichtet hatte, denn sie war schlecht darin Menschen zu trösten: „Es sind doch bald Winterferien, Ulysses. Da kannst du dann nach Hause und-“
„Das ist es nicht!“ rief Ulysses erstickt: „Darum geht es nicht!“
„Was ist dann der Grund?“
Ulysses sah auf. Seine tränennassen Augen waren ganz verklebt und rötlich, er mußte laut schniefen: „Ich kann es dir nicht sagen.“ murmelte er, aber Erinys glaubte deutlich bedauern herausgehört zu haben.
Sie wagte es sich ebenfalls auf die breite Fensterbank zu setzen, Ulysses ließ es sogar zu: „Du hast Probleme richtig?“ fragte sie: „Große Probleme, hm?“
Er nickte schwach, während er versuchte sich die Tränen wegzuwischen, doch der ewige Nachschub der seine Wangen hinunterfloß machte das zu einem hoffnungslosen Unterfangen.
„Willst du darüber reden?“
„Ich kann nicht.“ antwortete er elendig: „Wenn das rauskommt bin ich tot.“
Die Art wie er es aussprach, schien tatsächlich auf etwas Schlimmes hinzudeuten. Erinys fragte sich ob er vielleicht jemanden umgebracht hatte, Elicius hatte nämlich erzählt das Ulysses eine echte Lebensgefahr darstellte, wenn er auf einem Besen flog…
Sie beschloß das Thema zu wechseln und diese Trübsinnigkeit hinter sich zu lassen: „Ich hab heute Geburtstag weißt du? Ich bin jetzt schon Dreizehn und muss deswegen langsam über eine Rentenversicherung nachdenken.“
„Was?“ stockte Ulysses verwirrt.
„Du solltest dich vorab für Muggelkunde eintragen lassen“, lächelte Erinys amüsiert: „Du bist echt ein Fall zum verzweifeln.“
Schweigen füllte den Korridor, bis sich Ulysses unbehaglich straffte: „Herzlichen Glückwunsch.“ flüsterte er leise, als ob er sich kaum überwinden konnte seinen Trotz hinter sich zu lassen.
Erinys strahlte: „Danke Ulysses!“ sagte sie ehrlich: „Schön das du dich wieder mit dem Pöbel auf eine Stufe stellst.“
„Pöbel, hm?“ schnaubte Ulysses: „Ich glaube dich kann man nicht als Pöbel bezeichnen, Ms. Lestrange.“
Erinys Mund flog auf: „Was? Woher weißt du das ich-“
„Meine Mama, äh Mutter, hat mir davon erzählt. Dein Vater ist ja ein echter Vollidiot wenn er sich nur mit deiner Mutter trifft um mit ihr ins Bett zu steigen und rumzumachen.“
„Rumzumachen?“ echote Erinys verwirrt: „Halt mich nicht für blöd, aber ich weiß nicht was das genau bedeuten soll.“
Zum ersten mal seit langem lächelte Ulysses wieder schwach, obwohl in seinen Augen noch immer ein trauriger Schimmer lag: „Kinder machen. Nett ausgedrückt…eigentlich machen die was anderes, du und Elicius seit da wohl eher nebensächlich durch entstanden. Aber lassen wir das, ich glaube es ist besser wenn man nicht so genau darüber Bescheid weiß.“
„Es hat was mit dem versauten Thema zu tun oder?“ harkte Erinys nach.
„Ja…besser wir reden nicht darüber, ich krieg inzwischen schon Alpträume davon.“
Dann war es sicherlich etwas ganz schlimmes. Erinys beschloß das Thema fallen zu lassen, denn auch Ulysses schien sich höchst unwohl zu fühlen. Sie wechselte das Thema: „Was machst du in den Winterferien?“
Ulysses Gesicht verdunkelte sich schlagartig: „Ich…naja, ähm…“, stotterte er, riß sich dann aber zusammen und beendete schnell: „Ich werde nicht nach Hause fahren.“
„Echt nicht? Ich dachte du magst deine Eltern, da kannst du doch Weihnachten nicht hier verbringen oder?“
Ulysses sah sie mit einem merkwürdigen Gesichtsausdruck an, der zu einer elendigen Maske verschwamm: „Versprich mir das du es niemanden sagst okay?“ drängte er gepresst.
Sie nickte hastig.
Zu ihrem Erstaunen zog er sich den Pullover ein Stück weit hoch, so das sie einen Blick auf seinen Bauch werfen konnte. Statt weißer Haut war die Oberfläche übersäht mit dunkelblauen Flecken. Entsetzt starrte sie auf die Male und Ulysses senkte wortlos wieder den Pullover.
„Salazar, wer war das?!“ rief Erinys alarmiert. Sie hatte sich all die Zeit über Ulysses lustig gemacht, hielt ihn für einen Perversen Schulschwänzer…aber sie hatte nicht damit gerechnet das er verprügelt wurde.
Ulysses lächelte milde, schien aber ehrlich verzweifelt: „Das darf ich dir nicht sagen. Aber ich hab hier ein paar Dinge zu erledigen und wenn ich das nicht auch über die Weihnachtsferien durchziehe, dann gibt es Ärger.“
Erinys war aufgesprungen ehe sie es sich bewußt war: „Das kann nicht dein Ernst sein, Ulysses! Das geht zu weit! Du wirst jetzt sofort mit mir zu einem Lehrer gehen und die Sache erzählen. Nichts ist so schlimm das man sich dafür verprügeln läßt oder die Weihnachtferien hier verbringt, obwohl man es nicht will!“
Sie griff nach seiner Hand und wollte ihn auf die Beine ziehen, aber er kämpfte dagegen: „Glaub mir, Erinys. Das hier ist so schlimm. Wenn die Sache rauskommt flieg ich von der Schule, soviel ist sicher! Und ich übertreibe nicht!“
„Kommst du deswegen nicht mehr so oft zum Unterricht, weil du glaubst das es nichts nützt?“
Er nickte stumm.
Erinys wußte nicht was sie tun sollte. Die Sache zu verschweigen wäre schlimm, aber sie wollte auch nicht das Ulysses von der Schule flog. Tatsache war das sie das nicht einfach so hinnehmen wollte.
Sie wurde sich bewußt das sie Ulysses noch immer am Handgelenk festhielt und ihr kam der Gedanke das sie zumindest ihre Zwistigkeiten niederlegen könnten: „Freunde?“ fragte sie.
Ulysses blinzelte verwirrt und schien sich einen Moment nicht sicher zu sein. Doch dann schüttelte er bestätigend ihre Hand: „Freunde.“ murmelte er.

Fortsetzung folgt…


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Mike ist Engländer, ein sehr englischer Engländer. Jeden Tag trug er seine Anzugweste, was mir gut gefällt – man erlebt es heute kaum mehr, dass jemand Westen trägt. Er hat ein unglaubliches Charisma und flößt uns großen Respekt ein. Doch er verinnerlicht den britischen Humor total und kann sich bestens in die Internats-Teenager hineinversetzen.
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