Forum | Chat | Galerie
 
Startseite | Favoriten
Harry Potter Xperts
Harry Potter Xperts
Startseite
Newsarchiv
Link us
Sitemap
Specials
Shop
Buch 7
Buch 6
Buch 5
Buch 4
Buch 3
Buch 2
Buch 1
Lexikon
Lustige Zitate
Gurkensalat
Hörbücher
Harry, A History
Steckbrief
Biographie
Werke
Erfolgsgeschichte
Interviews
Bilder
Harry Potter & Ich
JKRowling.com
Film 7, Teil 1 & 2
Film 6
Film 5
Film 4
Film 3
Film 2
Film 1
Schauspieler
Autogramme
Galerie
Musik
Videospiele
Downloads
Lesetipps
eBay-Auktionen
Webmaster
RSS-Feed
Geburtstage
Gewinnspiele
Twitter
Fanart
Fanfiction
User-CP
Quiz
Währungsrechner
Forum
F.A.Q.
Ãœber uns
Geschichte
Impressum

Fanfiction

BETAVERSION: Hogwarts 1961: Das verbotene Irrlicht - Die Wahl des Hutes

von Kiosk

Hogwarts 1961: Ravenclaw/ Slytherin
Das verbotene Irrlicht

Personen:
Ulysses Rathburn: Ein zukünftiger Hogwartsschüler. Sein Vater züchtet magische Tierwesen

Erinys Norcross: 12 jähriges Mädchen das zuvor auf die kanadische Zauberschule St. Brumalis ging

Elicius Norcross: Jüngerer Bruder von Erinys. Zukünftiger Hogwartsschüler

Plumbeus Botts: Dicker, langsamdenkender Junge. Enkel von Berty Botts, dem Erfinder der Bohnen

Imperia Malfoy: Eingebildete Slytherinstudentin und zukünftige Zweitkläßlerin

Amellus Ermay: Die Freundin von Imperia. Slytherinstudentin und zukünftige Zweitkläßlerin

Bisherige Handlung:
Kurz vor dem Beginn des neuen Schuljahres bekommt die Rathburn Familie Zuwachs: Als ihre Squib-Mutter in ein Krankenhaus eingeliefert wird, kommen die Geschwister Erinys und Elicius in England unter und werden für Hogwarts eingeschrieben.

XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX


4. Die Wahl des Hutes


Der Zug stoppte langsam ab und die ersten Häuser des Dorfes Hogsmeade tauchten in der Dunkelheit auf und zogen im Schrittempo an ihrem Fenster vorbei.
Elicius Norcross spürte Aufregung in sich hochschlagen und sein Herz verpaßte einen Schlag. Während der Fahrt war Hogwarts lediglich ein entferntes Ziel gewesen das irgendwie abstrakt auf ihn gewirkt hatte, doch jetzt war dieser Weg zuende und das Ziel beinahe erreicht.
Eine Jugendliche betrat das Abteil in dem die sechs Kinder saßen. Sie war groß und schlank, mit langen flachsblonden Haaren. Alleine vom Aussehen her zu urteilen schätzte Elicius das die Jugendliche irgendwie mit Amellus Ermay verwandt sein mußte, wahrscheinlich war sie die ältere Schwester.
„Los, los bewegt euch endlich, wir sind da.“ teilte die Jugendliche ihnen mit und verschwand wieder so eilig aus dem Abteil als ob sie unter ungeahntem Dauerstreß litt.
„Das war übrigens meine Schwester Imbellis.“ informierte sie Amellus Ermay beflissen: „Dieses Jahr ist sie Vertrauensschülerin in Slytherin geworden.“
„Sie sollte es etwas ruhiger angehen lassen.“ meinte Imperia kühl: „Streß schadet nur. Ich bin mir sicher daß ich auch eines Tages Vertrauensschülerin sein werde. Mein Vater sagte, es hat eine lange Tradition bei den Malfoys.“
Die beiden blonden Mädchen griffen ihre Sachen und verschwanden im Gleichschritt aus dem Abteil, ohne den übrigen vier Anwesenden noch eines Blickes zu würdigen.
„Sie sind ziemliche Slytherins.“ kaute Plumbeus Botts zwischen zwei Bissen und stand so gemächlich auf, als ob das Wort Dauerstreß ihm nicht einmal bekannt wäre.
„Sind die etwa alle so?“ keifte Erinys frustriert.
„Öhm…nö, nicht alle glaube ich. Ein paar sind halt so und die anderen eben nicht.“ sagte Plumbeus ruhig.
Erinys schien nicht zufrieden mit dieser Auskunft.
„Ich würde sagen das kommt einzig und alleine auf den Menschen an und nicht auf das Haus. Wenn man alle Menschen der Welt in nur vier Kategorien unterteilen könnte, wären wir ziemlich arm dran.“ mischte sich Ulysses Rathburn ein und klang dabei so überzeugend, als habe er sich selbst lange Gedanken darüber gemacht.
„Das war ziemlich ravenclaw.“ lobte Plumbeus träge.
Ulysses winkte gelassen ab: „Ach, nicht wirklich. Ravenclaw ist doch langweilig!“
Elicius fragte sich in welches Haus man ihn stecken würde. Er hatte ein wenig in „Geschichte von Hogwarts“ gelesen und dabei die einzelnen Kriterien der vier Schulhäuser genaustens studiert. Irgendwie war ihm dabei das Gefühl gekommen, das er in keines der Häuser besonders gut hineinzupassen schien, zu dem gleichen Ergebnis war auch Erinys gekommen.
Sie kämpften sich durch die überfüllten Gänge des Zuges, hinaus zum Ausgang. Draußen war es relativ kühl und die Luft roch nach fernem Regen. Die Schüler sammelten sich in kleinen Grüppchen und schauten sich verloren um.
Zwei Männer standen auf dem Bahnsteig. Der eine war alt und dick. Er machte ein mürrisches und gelangweiltes Gesicht, als ob er sich am liebsten an einen anderen Ort gewünscht hätte.
Der andere Mann war jünger, sehr hager und sein Ausdruck war so lauernd und aufmerksam als ob er sich kein Detail entgehen lassen wollte.
„Schüler!“ rief der alte Mann mit einer dunklen, rauhen Stimme die jeden Schüler augenblicklich verstummen ließ: „Erstkläßler hier her zu mir! Der Rest bitte zu meinem Kollegen.“ Er deutete auf den jüngeren Mann.
Erinys klopfte Elicius kurz auf die Schulter: „Hast ja gehört. Geh mit den anderen Erstkläßlern, okay? Wir sehen uns im Schloß.“ damit verschwand sie in der Menge und war im nächsten Augenblick schon nicht mehr auszumachen.

XXXXXXXXXXX

Zur Überraschung aller wurden sie an das Ufer eines Sees geführt. Auf der anderen Seite sah man die hellen Lichter des Schlosses in der Dunkelheit.
Einige Boote waren an dem Ufer festgemacht und der alte Mann wies sie an hineinzuklettern. Elicius folgte Ulysses und Plumbeus. Sie waren die einzigen Erstkläßler die er kannte und wollte daher nicht von ihnen getrennt werden.
Die Überfahrt war kalt, naß und für die meisten Beteiligten sehr unangenehm. Frühere Regenfälle hatten das Innere des Bootes aufgeweicht und kleine Pfützen hatten sich auf dem Untergrund gesammelt.
Ulysses und Plumbeus machten einen kläglichen Eindruck und zogen ihre Umhänge fester zusammen. Elicius konnte sich nicht beschweren. Er fand es angenehm kühl und die Luft war klar und frisch. In Kanada hatte er weit schlimmere Spätsommer erlebt.
Die Lichter des Schlosses nährten sich stetig, bis sie direkt über ihnen schwebten und sich die dunklen Umrisse des Schlosses gegen den Nachthimmel abhoben.
Die Boote stoppten in einem unterirdischen Hafen und die Schüler sprangen ans felsige Ufer und traten auf einer Stelle um sich wieder aufzuwärmen.
„Schottland ist schrecklich.“ murrte Ulysses.
Elicius entdeckte einen großen, alten Mann auf die Schüler zukommen. Der Mann ging gemächlich und betrachtete die Kinder freundlich durch seine Halbmondbrille, während er sich gedankenverloren über den fast ergrauten Bart strich, der ihm bis zum Gürtel hing.
„Das ist Dumbledore!“ flüsterte Plumbeus ehrfürchtig, aber wie üblich war er beim Sprechen so langsam, das Dumbledore sich inzwischen selber vorgestellt hatte: „Willkommen in Hogwarts, Kinder. Ich bin Professor Dumbledore, Stellvertretender Schulleiter soviel ich weiß.“
Elicius mochte in Kanada aufgewachsen sein und eine jämmerliche Squib als Mutter haben, aber von dem mächtigen Weißmagier Albus Dumbledore hatte er einiges gehört. Elicius hoffte das er sich nicht allzu dämlich in Dumbledores Unterricht anstellen würde…es war zu peinlich wenn man als kompletter Anfänger an Sachen scheiterte die Dumbledore selbst wahrscheinlich schon als Kleinkind spielend beherrscht hatte.
Dumbledore bedeutete ihnen mit einer Handbewegung zu folgen und sie stolperten über die nächtlichen Schloßgründe, hinüber zum warmerleuchteten Eingangsportal, einige Treppen hinauf bis sie angewiesen wurden in einer Vorhalle zu warten.

XXXXXXXXXXX

Ulysses mustere flüchtig Elicius. Das Gesicht des anderen war leicht angespannt und noch bleicher als gewöhnlich. Ulysses beschloß etwas Aufmunterndes zu sagen doch als wäre es ein angeborener Reflex sagte er statt dessen: „Ich habe gehört dieser Test mit dem Hut tut weh!“
Ein Muskel zuckte in Elicius Wange und sein Blick wurde ganz starr: „Was? Wieso?“ machte er erschrocken.
„Der Hut quetscht einem irgendwie das Blut zum Gehirn ab.“ sagte Ulysses weiter und spürte Schadensfreude in sich heranwachsen: „Manchmal sterben die Schüler dabei und manchmal wird der Kopf dabei einfach zerquetscht!“
„Das ist doch Unsinn!“ sagte Elicius, aber seine Stimme verriet daß er vollkommen unsicher darüber war.
„Ist es nicht!“ verteidigte sich Ulysses trotzig. Natürlich war es eine Lüge, aber das brauchte Elicius ja nicht zu wissen.
„Es ist nicht nur Unsinn, es ist absoluter Quatsch!“ mischte sich ein blondhaariges Mädchen ein. In ihrer Schulrobe hatte sie einen jungen Fischotter eingewickelt, der in ihren Armen döste.
Ulysses funkelte das Mädchen wütend an, während Elicius verwirrt von einem zum anderen blickte: „Ich hab es eh nicht geglaubt!“ verteidigte er sich schnell.
Ulysses bezweifelte es. Er war sich sicher das nur ein oder zwei weitere Lügengeschichten über den Sprechenden Hut gefehlt hätten und Elicius wäre panisch schreiend über das Schulgelände geflohen. Bei der nächsten Gelegenheit die sich bieten würde, mußte er unbedingt etwas Ähnliches ausprobieren. Vielleicht über den Schulleiter Armando Dippet der die schlechtesten Schüler des Jahres regelmäßig von den Hauselfen verarbeiten ließ…als fleischiges Hauptgericht beim Abschlußessen.
Er bekam Hunger wenn er ans Essen dachte.
Kurze Zeit später öffnete sich die schwere Holztür die sie von der Großen Halle getrennt hatte. Das Warme Licht unzähliger Kerzen flutete den Raum und an vier langen Tafeln saßen die Schüler der späteren Jahrgänge, während die Lehrer einen eigenen Tisch am Ende des Saales bevorzugten.
Die Neuankömmlinge zogen die gesamten Blicke auf sich, während sie in die Mitte der Großen Halle geführt wurden, wo, auf einem Holzstuhl, ein alter, lumpiger Hut ruhte, der scheinbar lediglich von bunten Flicken zusammengehalten wurden. Die Neuankömmlinge sahen zweifelnd auf den alten Lumpen, während jeglicher Laut in der Halle erstarb und Ruhe einkehrte.
Seinen Namen Ehre machend, war die einzige Stimme die nun durch den Saal hallte die des Sprechenden Hutes:

Oh, ihr dachtet ich sei bloß ein alter Hut?
Eure Mienen verheißen mir gar nicht gut.
Seht euch nur an unter euren Zipfelhüten,
denkt ruhig mein Leben sei verflogen, wie die Frühlingsblüten.
Und wenn ihr gleich esst die leckersten Happen
So wisset, meine Zeit ist noch lange nicht vorbei, ihr Jammerlappen!
Wer, wenn nicht ich weiß hier Bescheid,
wer von euch für welches Haus bereit?
Nur ich kann euch sagen, wer genau,
wohin gehört. Nur ich bin so schlau.
Vielleicht ein Gryffindor, der unter meiner Krempe sitzt,
und trotz allem Mut, Rotz und Wasser schwitzt?
Hört auf mich, ihr Neuen, hört auf den alten Hut
Eine größere Gefahr ahne ich, als das. Nahe sind Tod und Blut.
Ein Huffelpuff dagegen unter mir, welcher gerecht und treu,
der alles einsetzt und hilft wo es von Nöten scheint? Den ergreift keine Scheu
Die zu Groß ist für ihn, das er auf geben zu müssen meint.
Oder einer dieser Weisen,
die nach Ravenclaw bestimmt sind am Ende der Reisen?
Doch wem echte Freunde wichtiger sind als Lernen und aller Mut,
dem täte das Haus Slytherin von Herzen gut.
Doch List und Tücke euch allein nicht weiterbringen,
Denn das was naht wird euch zwingen,
das ihr ändert eure Haltung, das alles zusammenhalte
vielleicht erkennt ihr dann die Bedeutung dessen, was der Hut damals lallte.
Drum lasst mich alten Hut nun walten,
bevor die Speisen in der Küche noch vollends erkalten.

Die Stimme des Hutes erstarb und ein Beifallssturm brach in der Halle aus, dem sich die Neuankömmlinge nur mäßig anschlossen.
„Was hat der Hut eben da gesagt?“ fragte Elicius: „Nahe sind Tod und Blut?“
Das Gleiche hatte Ulysses auch verstanden, aber er beschloß es zu ignorieren. Kaum waren sie in Hogwarts angekommen da wurde schon von Tod und Blut statt von schlechten Noten dahingefaselt, die Sache gefiel ihm nicht. Aber er wußte daß der Hut weise war, jeder der nach Hogwarts gekommen war hatte es bezeugt, und vielleicht sollte er besser aufpassen und sich vor Tod und Blut in acht nehmen. Als ob das so einfach wäre.
Albus Dumbledore erhob sich von seinem Platz am Lehrertisch, er hielt ein Pergament in den alten Händen: „Aufgepaßt ihr Neuen. Ich werde nun eure Namen vorlesen und ihr setzt den Hut auf, der entscheidet in welches der vier Schulhäuser ihr am Besten paßt. Ist die Entscheidung gefallen setzt ihr euch einfach an den Tisch des Schulhauses. Achja, der Test tut nicht weh und der Hut wird euch auch nicht die Blutzufuhr zu euren Köpfen abschneiden.“ sagte er und zwinkerte ihnen vergnügt zu.
„Siehst du, ich sag doch daß du Quatsch redest.“ meldete sich die blonde Fischotterbesitzerin an Ulysses Seite.
„Gut, fangen wir an. Als erstes hätten wir da einen gewissen Arkwright, Nekoda!“ las Dumbledore vor und ein Junge löste sich aus der Gruppe der Neuzugänge und trabte eiligst zum Sprechenden Hut.
Ulysses fiel auf das der Junge ein pockennarbiges Gesicht hatte, da er aber zu jung für Aknebefall war, schätzte Ulysses das Nekoda Arkwright wohl mit Drachenspeichel oder einer ähnlichen Substanz in Berührung gekommen war…oder vielleicht hatte er eine Flasche Feuerrein-Allzweckreiniger getrunken, das war Ulysses nämlich auch beinahe einmal passiert weil man es leicht mit gewürzter Honigmilch verwechseln konnte.
Der pockennarbige Junge setzte sich den Hut auf und kaum hatte der alte Lumpen seinen dunkelblonden Haaransatz berührt, rief der Sprechende Hut laut aus: „Ravenclaw!“
Die Schüler am Ravenclaw Tisch applaudierten als sich Nekoda Arkwright zu ihnen setzte, während dessen rief Dumbledore: „Und als nächstes hätten wir Barnes, Geoffrey!“
Dieser wurde der erste neue Gryffindor.
Plumbeus Botts, der dicke Junge der bei ihnen im Abteil gesessen hatte und dessen Großvater der Erfinder der Berty Botts Bohnen war, wurde als Hufflepuff bestimmt und ein pummeliges Mädchen namens Arachne Cox wurde die erste Slytherin unter den Neuankömmlingen. Ihre Zwillingsschwester Rubeta wurde nach Ravenclaw geschickt, obwohl sie auf Ulysses einen erstaunlich dummen Eindruck machte.
Ulysses hörte erst wieder richtig hin, als der Name Nathaniel Deepwood fiel, der Sohn von Allen Deepwood der Elicius und Erinys bei ihnen abgeladen hatte. Nathaniel wurde ein Hufflepuff.
„Greene, Klemencia.“ rief Dumbledore und die besserwisserische Fischotterbesitzerin löste sich aus dem Verband der Neuankömmlinge. Der Kopf des jungen Fischotters lugte aus ihrer Robe und Ulysses konnte etwas aus seinem Maul herausragen sehen, das verdächtig nach einem Stück Mohrrübe aussah.
Der Sprechende Hut geriet bei ihr offensichtlich ins Schleudern und schien nicht recht zu wissen ob er nun den Fischotter oder das Mädchen vor sich hatte, war der Meinung einer von ihnen sei eindeutig ein Slytherin und der andere eindeutig ein Gryffindor. In der Halle brach ein anhaltender Strom von Gekicher aus. Schließlich setzte Klemencia den jungen Otter vor sich auf den Boden und löste damit ein kollektives „Ahhhh wie niedlich.“ bei den Schülerinnen aus die ihre Köpfe reckten um das Tier besser sehen zu können.
Derweil machte der Sprechende Hut Klemencia zu einer Gryffindor. Sie schnappte sich ihr Haustier und wollte zu dem Gryffindor Tisch gehen, doch eine Slytherin Schülerin rief: „Hey! Dein Fischotter ist aber ein Slytherin, also bring ihn gefälligst hier her!“
Klemencia Greene ignorierte es gekonnt und drückte ihren Schützling fester an sich.
Mehr und mehr Schüler wurden nach vorne gerufen und schließlich war auch Elicius Norcross an der Reihe. Der dunkelhaarige Junge setzte sich den Hut auf den Kopf, dieser überlegte einige Momente und entschied sich für das Haus Slytherins.
Ulysses selbst kam wenig später dran. Er stülpte den alten Hut über sich und war augenblicklich von Schwärze umgeben. Er sog den modrigen Geruch ein der ihn an eine Mischung aus vernachlässigtem Kleiderschrank und vernachlässigten Keller erinnerte.
„Aha, ein kluger Kopf wie ich sehe.“ hörte er eine piepsige Stimme an seinem Ohr: „Für Fleiß kannst du dich nicht begeistern, schade, aber klug bist du. Mut ist nicht gerade deine Stärke so scheint mir, aber du hast eine listige Art an dir die mich entfernt an einen Slytherin erinnert.“
Ulysses war es eigentlich egal wohin er kam. Slytherin mochte einen schlechten Ruf haben, aber es gab viele Dinge dessen Ruf schlechter war als nötig…zum Beispiel der Ruf der alten Einhornjäger im Mittelalter, die lediglich Einhörner töteten um aus dem Blut dringend benötigte Medizin herzustellen und dafür sogar ein verfluchtes Leben in Kauf nahmen. Trotz ihrer noblen Beweggründe sprach man noch heute weitestgehend schlecht über sie.
„So, du hältst Slytherin für eine gute Wahl, hm? Aber nein, dafür fehlt dir der Biß mein Junge. Ein kluger Kopf gehört zu anderen klugen Köpfen und zwar nach Ravenclaw!“
Der Name des Schulhauses wurde laut ausgerufen, Ulysses zog sich mühselig den alten Hut vom Kopf und atmete die frische Luft der Großen Halle ein. Er machte sich auf den Weg zum Ravenclaw Tisch und warf dabei einen Blick hinüber zu den Slytherins. Er erkannte Elicius Norcross und seine Schwester Erinys die scheinbar vor den eigentlichen Neuankömmlingen den Hut aufgesetzt hatte. Sie saß bei den anderen Zweitkläßlern und machte einen genervten Eindruck was wohl vor allem daran lag das Imperia Malfoy und Amellus Ermay nun doch ihre Klassenkameradinnen geworden waren.
Die drei werden noch ihre helle Freude zusammen haben, dachte Ulysses schadenfroh und setzte sich zu den Ravenclaws wobei er zu ignorieren versuchte das eine dicke, häßliche Kröte nahe seines Tellers hockte und sich langsam gefährlich dem Tellerrand nährte. Wenn er etwas haßte dann waren es Kröten.
„Oh tut mir leid.“ sagte Rubeta Cox, das Mädchen das einen so dümmlichen Eindruck auf Ulysses gemacht hatte…was sie jetzt genaugenommen immer noch tat. Ihre quietschende Stimme verstärkte diesen Eindruck sogar noch.
Rubeta packte die Kröte und zog sie zu sich auf den Schoß: „Sie heißt Steffi.“ erklärte sie ihm: „Sie findet immer den Weg zu mir zurück, ich habe sie vorhin bei den Booten ausgesetzt und sie hat es bis hier her geschafft.“
„Nur beim Teller hat sie sich geirrt.“ gab Ulysses träge zurück.
„Vielleicht mag sie dich ja.“ entgegnete Rubeta.
Ulysses tat so als habe er es überhört und hoffte die Kröte namens Steffi würde nie auf die Idee kommen ihn zu mögen…und ihre Besitzerin auch nicht. Ulysses war zwar eigentlich zu jung um so was zu behaupten, aber er fand gutaussehende Mädchen weit aus interessanter und Rubeta Cox konnte nicht als gutaussehend bezeichnet werden. Obwohl Imperia Malfoy und Amellus Ermay offensichtlich einen miesen Charakter hatten, warf Ulysses ihnen immer wieder einen Blick zu, als ob er sich vergewissern mußte ob sie immer noch so unverschämt hübsch waren wie noch vor zehn Sekunden.
Die Auswahlzeremonie endete nachdem das letzte Kind, ein Mädchen namens Zarah Zachery, aufgerufen wurden war und eine Ravenclaw wurde.
Der Schulleiter Armando Dippet erhob sich von seinem Platz am Lehrertisch. Es war ein alter, sehr gebrechlich wirkender Mann der aussah als ob er jeden Moment wie ein Kartenhaus bei Sturm in sich zusammenfallen könnte. Der alte Mann räusperte sich und begann mit seiner Rede: „Willkommen zu einem neuen Jahr in Hogwarts, für viele ist es das erste für viele das letzte. Mmhhh…das erinnert mich an eine Geschichte. Ich habe den Sommer 1921 in Peru verbracht und habe dort-“
Die Rede dauerte an wie einer dieser verfluchten Regentage im November und überschüttete sie alle mit Langeweile und spülte ihre Aufmerksamkeit hinfort. Am Ende achtete niemand mehr auf die peruanische Geschichte des Schulleiters sondern alle starrten verloren auf ihre Teller als hofften sie dort etwas zu Essen vorzufinden, wenn sie es sich nur fest genug wünschten. Der einzige Teller der gefüllt war, war der von Rubeta Cox deren fette Kröte Steffi es sich auf ihrem Teller bequem gemacht hatte und Ulysses aus stumpfen Augen anstarrte.
Als die peruanische Geschichte endete waren die Schüler wenigstens größtenteils noch so geistesgegenwärtig Schulleiter Dippet einen höflichen Applaus zu schenken.
„So, kommen wir zum geschäftlichen Teil des Abends.“ fuhr Armando Dippet fort, zahlreiche Schüler schlugen die Hände vor dem Kopf zusammen: „Unser Hausmeister Mr. Pringle hat mir gestanden das er etwas zu alt wird für seinen überaus wichtigen Beruf und hat sich deswegen einen Lehrling zugelegt. Begrüßen wir alle deswegen ganz herzlich Argus Filch!“
Es stellte sich heraus daß Argus Filch ihnen schon begegnete als sie in Hogsmeade ausgestiegen waren, es war der hagere Mann mit dem lauernden Blick.
Schließlich, als alles soweit geklärt war das sich Armando Dippet wieder setzen konnte, erschien das Essen auf den Tischen und zwar so reichlich, das sich das Holz unter dem Gewicht bog. Das war schon mehr nach Ulysses Geschmack.
XXXXXXXXXX

Erinys bewarf Elicius mit einem abgenagten Hähnchenknochen um seine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen: „Hey! Wenigstens sind wir im gleichen Haus!“ rief sie ihm zu. Als Antwort strahlte Elicius vergnügt.
Ihre Laune wurde jetzt nur noch durch die Anwesenheit von Imperia und Amellus getrübt.
„Mein Vater hat mir eine Leuchtfee geschenkt als ich das erste Jahr hinter mir hatte.“ erzählte Imperia Malfoy gerade den anderen Mädchen: „Leuchtfeen kann man nur bei Ringelblumen finden und sind sehr selten. Ihre Haare glühen im Dunkeln. Hier, seht mal.“ Sie zog eine Glasflasche aus ihrer Robe und darin befand sich ein kleines, zartes Wesen das wie eine Mischung aus Libelle und Frau aussah. Sie hatte Feuerrotes Haar.
Die anderen Mädchen bestaunten neugierig das Geschöpf.
„Wenn ich dieses Jahr wieder mit so guten Noten nach Hause komme dann schenkt mein Vater mir einen Leuchtprinzen, dann kann ich sie züchten. Toll oder?“
Erinys rümpfte die Nase und stellte sich vor wie es sein mußte wenn man die ganze Zeit in diesem kleinen Glas eingesperrt war und bereits für die nächste Zucht eingeplant wurde.
Sie fühlte sich schon schlecht bei dem Gedanken daß sich ihre Eule Humbug noch im Käfig befand und erst nachher freigelassen werden konnte.
„Boah…ich bin schwanger.“ meldete sich ein Mädchen neben ihr und klopfte sich auf den gefüllten Bauch: „Schwanger mit Essen.“
Erinys erinnerte sich das die Erstkläßlerin den Namen Aello Rigbey trug und direkt nach Ulysses den Hut aufgesetzt hatte. Aello hatte wüstes, abstehendes Haar und einen wilden Blick und Erinys glaubte das irgendein Mischwesen in ihrem Stammbaum aufgetaucht sein musste, vielleicht eine Adlerfrau.
„Ey! Ey, ey!“ rief Aello als sie die eingesperrte Leuchtfee von Imperia Malfoy sah: „Darf ich mal sehen!? Hat die auch einen Namen?!“ Aello wirkte als stände sie unter Strom und Erinys mußte ihren Becher festhalten, damit dieser nicht umgestoßen wurde.
Imperia warf dem jüngeren Mädchen einen pikierten Blick zu: „Sie heißt Bonnibelle und ich glaube nicht das ich sie dir geben sollte, du machst das Glas sicher kaputt. Aber ich lasse sie nachher im Gemeinschaftsraum frei, da kannst du zusehen wenn du willst.“
„Oh ja! Toll! Natürlich guck ich zu!“ jubelte Aello, schlug mit der Faust auf den Tisch und lachte dabei so wild das die feineren Mädchen erschrocken von ihr abrückten. Dann, ganz plötzlich, schien Aello eine andere Idee zu kommen und sie sprang auf ihren Stuhl und rief quer durch die Halle: „HEY! ABARIS!“
Ein Jugendlicher am Gryffindor Tisch wandte sich zu ihr und winkte vergnügt. Aello ließ sich wieder auf den Stuhl fallen, was keinen großen Unterschied machte denn sie war nicht besonders groß, und lachte Erinys entgegen: „Mein Bruder, weiß du? Er spielt Quidditch in der Gryffindor Mannschaft! Guck mal!“ sie zog ihre Schulrobe hoch und ein Shirt kam zum Vorschein auf dem das sich bewegenden Bild eines Quidditchspielers abgebildet war: „Das ist mein Lieblings Spieler der Mürrischen Matrosenmörder, kennst du die?“
Erinys schüttelte den Kopf: „Nee…ich kenn mich überhaupt nicht mit Quidditch aus, ich weiß nicht mal mit wie vielen Bällen man da spielt.“
„Ach das lernst du sicher noch! Quidditch ist klasse! Du kannst nicht mit mir an einem Tisch sitzen ohne das du später das eine oder andere aufschnappst!“ sagte Aello zuversichtlich, nahm ihren Becher und prostete ihr zu: „Auf die Mürrischen Matrosenmörder…UND NIEDER MIT DEM BENIMMKURSUS!“
Der Schlachtruf hallte durch die Große Halle. Die meisten Schüler kicherten verhallten, viele Schülerinnen applaudierten und die Lehrer blickten ausgesprochen empört.

XXXXXXXXXX

Nach dem Festessen wurden die neuen Slytherins, zu denen sich auch Erinys zählen durfte obwohl sie Zweitkläßlerin war, von den Vertrauensschülern Imbellis Ermay und Cyrano Hargreave zu ihrem Gemeinschaftsraum geführt.
Als sich Erinys in dieser Nacht schlafen legte konnte sie sich wenigstens mit dem Gedanken trösten das es noch eine andere Fraktion von Mädchen außer Imperia Malfoy, Amellus Ermay und ihren Freundinnen gab.

Kommentar: Vergesst nicht den anderen Teil von Feelicitas Lefay ;)


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel

Twitter
HPXperts-Shop
Buch: Der Heckenritter von Westeros: Das Urteil der Sieben
Top-News
Suche
Updates
Samstag, 01.07.
Neue FF von SarahGranger
Freitag, 02.06.
Neue FF von Laurien87
Mittwoch, 24.05.
Neue FF von Lily Potter
Zitat
Die Halle der Prophezeiung ist das erste Set in einem „Harry Potter“-Film, das komplett im Computer generiert wurde.
Stuart Craig, Produktionsdesign