von Saoirse
Sirius stieg aus dem Fahrenden Ritter. Er klopfte an die Tür. Gut möglich, dass die Potters noch gar nicht da waren. Es war gerade mal eine dreiviertel Stunde vergangen, seitdem er den Bahnhof verlassen hatte.
Zum Glück war es an diesem Tag angenehm warm. Er setzte sich auf die Treppenstufen, die noch immer ganz warm von den Strahlen der Juli-Sonne waren. Sirius war schon einige Male heimlich in den Winterferien hier gewesen. Wegen seiner Mutter hatte sich Sirius nie getraut, öffentlich zuzugeben, zu den Potters zu fahren. Aber er hatte den Vorgarten nie im Sommer gesehen. Alles blühte und gedieh. Es war fast wie ein kleines Paradies, dass die Potters hier hatten.
Im Garten gab es sogar eine kleine Schaukel. James hatte dort als Kind früher immer Stunden verbracht. Schon damals hatte er es geliebt, zu fliegen. Seine Mutter war aber dagegen, ihm einen Mini-Rennbesen zu kaufen, der für die Kinder vorgesehen war, die noch nicht nach Hogwarts gingen. All das hatte er Sirius erzählt. Dies waren Sachen, die man eigentlich normalerweise nicht jedem erzählte. Man erzählte sie nur seinem besten Freund.
Sirius hatte keine Ahnung gehabt, wo Remus wohnte. Und zu Peter hätte er nicht gehen wollen. Erstens hätten seine Eltern ihn möglicherweise wieder zurück zu seiner Mutter gebracht und Zweitens hatte sich Peter schon bei der ganzen Animagi-Sache und überhaupt bei Remus und seinem Dasein als Werwolf sehr bedeckt gehalten. Deswegen hatte er sich dafür entschieden, zu James zu gehen.
Ein Auto fuhr vor. James Potter und seine Familie stieg aus. Sirius hoffte, dass er wenigstens für einige Zeit bei den Potters leben konnte. Zumindest, bis die Schule wieder anfing. Außerdem wäre er ja auch die nächste Woche bei Remus und die Woche darauf bei Alex gewesen.
"Sirius?!" fragte James auf einmal überrascht, als er seinen Freund aus Hogwarts auf der Treppe sitzen sah. Er war so überrascht, dass er Sirius noch nicht einmal mehr mit seinem Spitznamen ansprach.
"Ja," sagte Sirius ziemlich zerknirscht.
"Was machst du denn hier?" James konnte sich schon ansatzweise denken, was los war.
Sirius sah zu Boden. "Ich bin abgehauen," sagte er.
"Das habe ich mir schon gedacht," sagte James," Warte mal ne Sekunde.... Mom, Dad, ihr kennt doch Sirius noch... Kann er vielleicht über die Ferien bei uns wohnen?" fragte James seine Eltern.
"Aber die nächste und die übernächste Woche bist du doch gar nicht da, James," sagte Mrs Potter.
"Sirius ist ebenfalls bei Remus und Alex eingeladen," sagte James.
Mr und Mrs Potter sahen einander an. "Natürlich kann er bleiben," sagten beide.
In diesem Moment explodierte ein Freudenfeuerwerk in Sirius. "Danke, Mr und Mrs Potter. Ich weiß gar nicht, wie ich Ihnen danken soll," sagte Sirius.
Mr Potter war James wie aus dem Gesicht geschnitten. Er war auch dunkelhaarig und trug, ebenso wie James eine Brille. James war etwas kleiner, als sein Vater, aber dafür etwas durchtrainierter.
Mrs Potter hatte etwa die gleiche Körpergröße, wie ihr Sohn momentan. Wobei es noch sein konnte, dass er noch wachsen würde. Sie hatte braunes, gelocktes Haar und blaue Augen. "Du kannst so lange bleiben, wie du willst," bot sie Sirius an.
"Danke," wiederholte Sirius
Sirius konnte in das Gästezimmer der Potters ziehen.
Am Abend kam James ihn besuchen.
"Man, deine Mutter war ja echt heftig drauf," sagte James nachdem ihm Sirius die ganze Geschichte erzählt hatte.
"Mich wundert nur, dass meine Mutter nicht direkt ins Ministerium geht. Ich kann mir gut vorstellen, dass sie will, dass Moony aus der Schule geschmissen wird," sagte Sirius. Er war noch immer wütend auf seine Mutter.
"Vielleicht liegt es ja an Dumbledore," überlegte James," vielleicht schmettert er ja alle Vorwürfe gegen Moony zurück."
"Das könnte gut sein. Ich kann mir nämlich gut vorstellen, dass meine liebe Mutter eine der ersten ist, die sich über Moony beschwert," sagte Sirius.
"Mal was anderes, was schenkst du denn Alex zum Geburtstag?" fragte James.
"Du kannst Fragen stellen. Ich habe keine Ahnung. Glaub mir, ich war heute mit anderen Sachen beschäftigt. Ich kam nicht dazu, mir zu überlegen, was ich Alex zum Geburtstag hole." sagte Sirius.
"Wollen wir morgen mal in die Winkelgasse," schlug James vor,"meine Eltern wollen dort nochmal einkaufen gehen. Wir können ja auch Moony und Wurmschwanz fragen, ob die beiden auch Lust dazu haben."
"Von mir aus.." sagte Sirius.
"Okay. Dann schicke ich Sandy mit einer Nachricht zu den béiden," Sandy war die Eule der Potters. Sie hatte ein braunes sabdfarbenes Gefieder.
Tatze und ich wollen morgen in die Winkelgasse. Habt ihr Lust, mitzukommen? Wenn ja, treffen wir uns um 14 Uhr beim Tropfenden Kessel.
Lieber Gruß-Krone
Unglaublich, dass Sirius nun bei ihm wohnte. Er klopfte nochmal an die Tür des Gästezimmers, aber es kam keine Reaktion. James öffnete die Tür leise und sah, dass Sirius in seinen Klamotten im Gästebett lag und schlief. Auch James hatte die Zugfahrt ziemlich stark ausgelaugt und er ging darum auch in bald schlafen.
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Leider hatten Remus und Peter keine Zeit für die Winkelgasse. Remus schrieb noch am gleichen Abend zurück. Bei Peter dauerte es bis zum nächsten Morgen, bis seine Antwort kam.
Aber dafür fand´Sirius eine wunderschöne silberne Halskette für Alex. Sie war ganz zierlich und hatte einen ebenfalls silbernen Kleeblatt- Anhänger.
"Meinst du, das gefällt ihr?" fragte Sirius.
"Da bin ich mir ziemlich sicher," sagte James. Er hatte für Alex' Geburtstag einen Jahresvorrat an ihrer Lieblingsnscherei gekauft: Bertie Botts Bohnen in allen Geschmacksrichtungen.
Gemeinsam gingen die beiden Rumtreiber zum Auto und warteten dort auf James' Eltern. Das Auto war ein Grund, wieso die Potters von den übrigen reinblütigen Familien gemieden wurden. Für diese Familien war es eine Erfindung der Muggel. Und alle Dinge der Muggel waren ihrer Ansicht nach schlecht.
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