von Leni2oo5
49. Kapitel - Erlaubnis
Sonntag und Montag vergingen wie im Flug mit den vielen Hausaufgaben, Schachspielen, Spaziergängen, Unterhaltungen und dem Unterricht. Und so wachten die vier Freunde am Dienstagmorgen ziemlich ausgeschlafen auf, wobei Ron wohl noch aufgeregter als Hermine war, was aber nicht nötig war, denn sie freute sich über sein Geschenk wirklich sehr. Auch über Ginnys und Harrys Geschenke freute sie sich riesig und die Vier machten sich neben der Schule einen wirklich schönen Tag. Harry hatte für seine beste Freundin sogar das Quidditchtraining um einen Tag verlegt.
Wo die ersten zwei Wochen sich wie Kaugummi hingezogen hatten, flogen die Wochen bis Halloween gerade zu an den Schülerinnern und Schülern vorbei. Harry trainierte in dieser Zeit verbissen mit seinen beiden Quidditchmannschaften, machte Hausaufgaben, erledigte seine Aufgaben als Schulsprecher, sprach ab und zu mit Aline und Remus und kam so seiner Pflicht als einer der Anführer des Ordens nach. Auch Training mit Moody und Lupin hatte er regelmäßig und sogar im Tanzen machte er Fortschritte, an die er nie geglaubt hatte. Rons und Hermines Beziehung verfestigte sich, obwohl sie sich doch immer wieder stritten. Ein Gutes hatte ihre Beziehung allerdings: Sie versöhnten sich oft sehr schnell wieder und waren glücklich, sich zu haben. Auch Ginny blühte immer mehr auf und verbrachte mehr Zeit mit Hermine, Ron und Harry, wodurch auch ihre Beziehung zu Ron besser wurde. Allerdings litt Harrys und Ginnys Beziehung unter den vielen Pflichten, die Harry zu erledigen hatte.
Professor McGonagall hatte bekannt gegeben, welche Schüler mit nach Beauxbatons fahren dürften und diese malten sich nun in den buntesten Farben aus, wie die französische Zauberschule wohl aussehen würde.
Es war der 31. Oktober oder mit anderen Worten: Halloween und somit stand der erste Ball an. Harry würde natürlich mit Ginny gehen und Hermine mit Ron. Aber der Ball würde natürlich erst abends stattfinden und Harry hatte sehr spezielle Pläne, was den Morgen und Mittag anging, weshalb er nun auch im Büro der Schulleiterin stand.
"Professor... ich bin gekommen um Sie etwas zu fragen. Wissen Sie ich ehh... ich würde heute gerne das Schulgelände verlassen."
Harry starrte auf seine Füße und fummelte nervös an seinem Umhang herum. Die Direktorin sah ihn fragend an und formulierte ihre Frage auch, warum er dies denn wolle.
"Professor McGonagall... ich war noch nie an dem Ort an dem meine... E-eltern und ich gelebt haben vor dieser... Nacht und wissen Sie... heute ist es doch sechszehn Jahre her. Ich wollte fragen, ob Sie mir erlauben, dass ich das G-grab meiner Eltern und das Wohnhaus, beziehungsweise das, was davon noch übrig ist, heute besuchen darf. Ich wollte es schon immer einmal sehen, aber... ich hatte nie die Gelegenheit dazu. Ich nehme, wenn es unbedingt sein muss, auch einen Haufen Ordensleute mit... aber bitte, bitte, bitte Professor, erlauben Sie es mir. Sie können sich nicht vorstellen, wie viel es mir bedeuten würde."
Er blickte endlich auf. In seinen Augen schimmerten Hoffnung, Bitte und Trauer. Harry schluckte, bevor er in die Augen seiner Professorin sah. Fast wäre er zusammen gezuckt, aber nur fast. Die Gesichtszüge von Professor McGonagall waren weich, nicht streng, wie sonst. Ihre Augen schimmerten und er glaubte Tränen in ihnen schwimmen zu sehen. Schnell senkte er den Blick wieder.
"Potter... Harry... ich werde Remus und Alastor bitten, dich zu der Ruhestätte von Lily und James zu begleiten. Die Beiden kennen sich ja auch in der Gegend aus. Die Überreste des Hauses kannst du dir ebenfalls ansehen."
"Danke, danke, danke Professor. Ich... ich gehe dann mal."
Bevor er die Türklinke hinunter drücken konnte, spürte er eine Hand auf seiner Schulter. Fragend drehte er sich um, kam aber nicht dazu, etwas zu sagen, denn seine Professorin zog ihn in ihre Arme. Minerva löste sich von ihm und sah ihn direkt an. Die Hände hatte sie noch immer nicht von seinen Schultern genommen.
"Harry, Deine Eltern wären so stolz auf dich gewesen. Du bist ein wirklich toller Junge. Sie hätten dich so sehr geliebt. Mach einfach... einfach w-weiter wie bisher. Du hast all diese schweren Zeiten so toll gemeistert. Du kannst stolz auf dich sein und Harry... ich kann mir denken, dass eine riesengroße Last auf deinen Schultern liegt, aber du wirst das schaffen. Wir werden dir helfen und... und sollte jemals etwas sein, dann kannst du genauso gut zu mir kommen, wie du immer zu Albus kommen konntest. Ich werde immer ein offenes Ohr haben. Lily und James haben dich schon als Baby so sehr geliebt... und Sirius auch. Ich bin mir sicher, sie sehen uns immer zu und sind sehr stolz auf dich. Kopf hoch, Harry. Das wird schon. Ich habe Vertrauen in dich. Remus und Alastor warten in einer halben Stunde in der Eingangshalle auf dich."
Die Professorin klopfte ihm noch einmal auf die Schulter, lächelte ihm aufmunternd zu und drehte sich dann wieder um und setzte sich zurück hinter ihren Schreibtisch. Harry nickte ihr zu und verließ dann das Büro.
Erst als er schon die Treppe hinunter gestiegen war und den Wasserspeier hinter sich gelassen hatte, bemerkte er, dass auch seine Augen feucht waren. Fahrig wischte er sich mit seinem Umhangärmel die Tränen weg und betrat wenig später den Gemeinschaftsraum der Löwen.
Eine halbe Stunde später lief Harry die Marmortreppe hinunter.
Unten angekommen entdeckte er Lupin und Moody, die bereits nahe der Tür, die zu den Ländereien von Hogwarts führte, standen. Die Drei begrüßten sich und machten sich dann auf nach Hogsmeade. Sie schwiegen auf dem Weg und sprachen erst wieder, als sie die Tore nach Hogsmeade durchquert hatten.
Bilder stiegen in Harrys Gedanken auf. Erinnerungen an einen großen schwarzen Hund, der ihn und seine Freunde einmal hier abgeholt hatte. Schnell schüttelte er den Kopf, um die Gedanken an seinen Paten abzuschütteln.
"Potter, nehmen Sie meinen linken Arm. Wir machen Seite-an-Seite apparieren. Sie müssen-"
"Ich weiß, wie das funktioniert."
Schnell griff er nach dem Arm seines Verteidigung-gegen-die-dunklen-Künste-Lehrers und nur einige Sekunden später verschwanden alle drei mit einem Plop.
Remus tauchte als erster an einem kleinen Schild, auf dem Willkommen in Godric´s Hollow stand, auf. Melancholisch blickte er darauf. Erinnerungen an vergangene Zeiten wurden in ihm wach gerufen.
Wieder ertönte ein Plop und Harry und Moody standen neben Remus. Sie nickten sich zu und schon lief Remus voraus. Harry folgte ihm und Moody bildete das Schlusslicht, wobei sein magisches Auge heftig rotierte. Harry sah sich um. Das Schild, vor dem sie aufgetaucht waren, hing nur noch an einer Seite von dem Pfosten, an dem es hing. Die Schrift war verblasst, nur wenn man ganz genau hinsah, konnte man noch den Schriftzug erkennen. Die Drei gingen an einer Straße entlang, die mit Schlaglöchern übersät war. Eine Autofahrt auf eben dieser würde eher zu einem Abenteuer werden, als zu etwas Anderem. Das Gras links und rechts von der Fahrbahn war schon lange nicht mehr gemäht worden, denn es war fast einen Meter hoch. Unkraut wuchs dazwischen. Verwundert sah sich Harry um. Hier sollten seine Eltern gelebt haben? Wirklich glauben konnte er es nicht. Nach wenigen Minuten Fußweg erreichten sie ein kleines Dorf. Remus wusste anscheinend, wo er hin musste, denn seine Schritte waren zielsicher. Harry sah sich die Häuser genauer an: Die Farben blätterten ab, Fenster waren schmutzig oder zerschlagen. Kaputte Dächer hatten die Häuser und die Haustüren hingen nur noch in den Angeln. Dicke Staubschichten sah man, wenn man in die Häuser blickte. Und alles war still und menschenleer. Eine Windböe blies salzige Luft herüber. Sie befanden sich am Meer... in einem Geisterdorf. Und keine menschliche Seele, außer ihnen war weit und breit zu sehen.
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Jaaaa... meine Vorstellung von Godric´s Hollow weicht den der anderen wohl etwas ab. xD Aber tja... ich kann mir nicht vorstellen, dass so etwas, wie an Halloween 1981 passiert, die Muggel das Gedächtnis verändert bekommen und fertig... nein bei mir ist das ganze etwas anders. ;)
Ich würde mich über Feedback freuen!
lg Leni2oo5
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