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Fanfiction

FOR YOUR FUTURE - Die Klage des Phönix

von N. Tonks

Irgendwo draußen in der Dunkelheit sang ein Phönix auf eine Weise, wie
Tonks es noch nie gehört hatte: Es war eine Klage voller Schmerz
und von schrecklicher Schönheit. Diese Musik war nicht draußen, sondern in ihr: Es war ihr eigenes Leid, auf magische Weise in ein Lied verwandelt, das über das Gelände und
durch die Schlossfenster hallte. Wie lange sie alle dastanden und
lauschten, wusste sie nicht, auch nicht, warum es ihren Schmerz
offenbar ein wenig linderte, dem Klang ihrer eigenen Trauer
zuzuhören, doch es schien einige Zeit vergangen zu sein, als die
Türen zum Krankensaal wieder aufgingen und Professor McGonagall
hereinkam. Wie alle anderen war sie von dem noch nicht lange
zurückliegenden Kampf gezeichnet: Sie hatte Schrammen im Gesicht
und ihr Umhang war zerrissen. "Molly und Arthur sind unterwegs",
sagte sie, und der Bann der Musik war gebrochen: Alle sammelten
sich, als würden sie aus einer Trance erwachen, wandten sich
wieder Bill zu oder rieben sich die Augen, schüttelten den Kopf.
"Harry, was ist passiert? Hagrid zufolge waren Sie bei Professor
Dumbledore, als er - als es geschah. Er sagt, Professor Snape sei
irgendwie darin verwickelt ge." "Snape hat Dumbledore getötet",
sagte Harry. Sie starrte ihn einen Moment an, dann geriet sie
Besorgnis erregend ins Schwanken. Madam Pomfrey, die sich
offenbar wieder gefasst hatte, rannte hinzu, beschwor einen Stuhl
aus dem Nichts herauf und schob ihn unter McGonagall. "Snape",
wiederholte McGonagall matt und sank auf den Stuhl. "Wir haben
uns alle gewundert ... aber er hat ... Snape ... immer vertraut
... ich kann es nicht glauben ..." "Snape war ein hervorragender
Okklumentiker", sagte Lupin mit ungewöhnlich rauer Stimme. "Das
haben wir immer gewusst." "Aber Dumbledore hat geschworen, dass
er auf unserer Seite ist!", flüsterte Tonks. "Ich dachte immer, Dumbledore muss etwas über Snape wissen, das wir nicht wissen ..." "Er hat immer angedeutet, dass er einen stichhaltigen Grund
dafür habe, Snape zu vertrauen", murmelte Professor McGonagall
und tupfte sich die tränennassen Augenwinkel mit einem
karogesäumten Taschentuch ab. "Ich meine ... bei Snapes
Geschichte ... die Leute mussten sich unweigerlich fragen ...
aber Dumbledore hat mir ausdrücklich gesagt, Snapes Reue sei
absolut aufrichtig ... wollte kein kritisches Wort gegen ihn
hören!" "Ich würde wirklich gern wissen, was Snape zu ihm gesagt
hat, das ihn dermaßen überzeugt hat", meinte Tonks und Wut brodelte in ihr hoch. Hass gegen Snape, den sie noch nie so stark empfunden hatte. "Ich weiß es", sagte Harry, und alle drehten sich um und starrten ihn an. "Snape hat Voldemort die Information gegeben, die Voldemort dazu
brachte, meine Mum und meinen Dad zu jagen und umzubringen. Dann
hat Snape Dumbledore gesagt, er sei sich nicht bewusst gewesen,
was er tat, es tue ihm wirklich Leid, dass er es getan habe, es
tue ihm Leid, dass sie tot seien." "Und das hat Dumbledore
geglaubt?", fragte Lupin skeptisch. "Dumbledore hat geglaubt,
dass es Snape Leid tut, dass James gestorben ist? Snape hat James
gehasst ..." "Und von meiner Mutter hat er auch nicht das
Geringste gehalten", sagte Harry, "weil sie muggelstämmig war ...
Schlammblüterin hat er sie genannt ..." Niemand fragte Harry,
woher er das wusste. Alle, so wie auch sie selbst schienen in ihrem Schock und ihrem Entsetzen versunken, schienen zu versuchen, die ungeheuerliche Wahrheit dessen, was geschehen war, zu verarbeiten. "Es ist alles meine Schuld", sagte Professor McGonagall plötzlich. Sie sah
verwirrt aus und schlang sich ihr feuchtes Taschentuch um die
Hände. "Meine Schuld. Ich habe heute Nacht Filius geschickt, um
Snape zu holen, ich habe ihn tatsächlich holen lassen, damit er
uns hilft! Wenn ich Snape nicht darauf aufmerksam gemacht hätte,
was vor sich ging, wäre er den Todessern vielleicht nie zu Hilfe
geeilt. Ich glaube nicht, dass er wusste, dass sie hier waren,
ehe Filius es ihm sagte. Ich glaube nicht, dass er wusste, dass
sie kommen würden." "Es ist nicht deine Schuld, Minerva", sagte
Lupin entschieden. "Wir alle wollten mehr Unterstützung haben,
wir alle waren froh bei dem Gedanken, dass Snape auf dem Weg war
..." "Und als er zum Kampf stieß, hat er sich auf die Seite
der Todesser geschlagen?", fragte Harry.
"Ich weiß nicht genau, wie es abgelaufen ist", sagte Professor
McGonagall erregt. "Es ist alles so verwirrend ... Dumbledore
hatte uns mitgeteilt, er würde die Schule für ein paar Stunden
verlassen und wir sollten für alle Fälle in den Korridoren
patroullieren ... Remus, Bill und Nymphadora sollten zu uns
stoßen ... also haben wir patrouilliert. Alles schien ruhig.
Jeder Geheimgang aus der Schule heraus war überwacht. Wir
wussten, dass niemand hereinfliegen konnte. Ãœber jedem Eingang
zum Schloss lagen mächtige Zauber. Es ist mir immer noch ein
Rätsel, wie die Todesser überhaupt hereingekommen sind ... " "Ich
weiß es", sagte Harry. Tonks sah ihn erst jetzt an. "Das Verschwindekabinett. Es gibt zwei zugehörige Teile. Ein magischer Verbindungsweg liegt darüber. Draco Malfoy hat das eine im Raum der Wünsche positioniert und das andere war - glaube ich - noch immer bei Borgin und Burkes." Er machte eine kurze Pause und sagte dann: "Sie sind also durch den Raum der Wünsche hereingekommen." Tonks schien es, als würde er beinahe gegen seinen Willen
zu Ron und dann zu Hermine blicken, die beide zutiefst erschüttert
wirkten. "Ich hab's vermasselt, Harry", sagte Ron bedrückt. "Wir
haben getan, was du gesagt hast: Wir haben die Karte des
Rumtreibers abgesucht, und weil wir Malfoy nicht darauf finden
konnten, dachten wir, er muss im Raum der Wünsche sein, und Ginny
und Neville und ich sind hin, um die Sache zu beobachten ... aber
Malfoy hat es geschafft, an uns vorbeizukommen." "Er kam, etwa
eine Stunde nachdem wir mit dem Beobachten angefangen hatten, aus
dem Raum", sagte Ginny. "Er war allein und hielt diesen
furchtbaren Schrumpfarm." "Seine Hand des Ruhmes", sagte Ron.
"Leuchtet nur für den, der sie hält, erinnerst du dich?" "Wie
auch immer", fuhr Ginny fort," er muss nachgeschaut haben, ob die
Luft rein war, damit er die Todesser rauslassen konnte, denn in
dem Moment, als er uns sah, warf er etwas in die Luft und alles
wurde pechschwarz." "- peruanisches Instant-Finsternispulver",
sagte Ron bitter. "Von Fred und George. Ich werd mit denen ein
Wort darüber reden müssen, wen sie alles ihre Produkte kaufen
lassen." "Wir haben alles versucht - Lumos, Incendio", sagte
Ginny. "Nichts ist durch die Dunkelheit gedrungen. Wir konnten
uns nur noch aus dem Korridor heraustasten, und dabei konnten wir
hören, wie Leute an uns vorbeihasteten. Malfoy konnte wegen
dieser komischen Hand offenbar etwas sehen und hat sie geführt,
aber wir haben uns nicht getraut, irgendwelche Flüche oder so was
zu verwenden, um uns nicht gegenseitig zu treffen, und als wir
einen Korridor erreichten, in dem es hell war, waren sie
verschwunden." "Zum Glück sind Ron, Ginny und Neville uns kurz
danach über den Weg gelaufen", sagte Lupin heiser. "sie haben uns
erzählt, was passiert war. Wir haben die Todesser Minuten später
gefunden, unterwegs in Richtung Astronomieturm. Malfoy hatte
offensichtlich nicht erwartet, dass noch mehr Leute Wache halten
würden. Jedenfalls schien er seinen Vorrat an Finsternispulver
aufgebraucht zu haben. Es kam zum Kampf, sie haben sich zerstreut
und wir sind ihnen hinterher. Einer von ihnen, Gibbon, hat sich
abgesetzt und ist die Turmtreppe hochgelaufen." "Um das Mal
heraufzubeschwören?", fragte Harry. "Er muss es wohl getan haben,
ja, sie müssen das abgesprochen haben, ehe sie den Raum der
Wünsche verließen", sagte Lupin. "Aber ich glaube nicht, dass
Gibbon der Gedanke gefallen hat, dort oben allein auf Dumbledore
zu warten, denn er kam wieder die Treppe heruntergerannt, stürzte
sich wieder in den Kampf und wurde von einem Todesfluch
getroffen, der mich knapp verfehlt hatte." "Und während Ron mit
Ginny und Neville den Raum der Wünsche überwacht hat", sagte
Harry und wandte sich an Hermine, "warst du -?" "Draußen vor
Snapes Büro, ja", flüsterte Hermine, und in ihren Augen
glitzerten Tränen, "zusammen mit Luna. Wir haben ewig davor
gewartet und nichts ist passiert ... wir wussten nicht, was oben
los war. Ron hatte die Karte des Rumtreibers mitgenommen ... es
war fast Mitternacht, als Professor Flitwick in die Kerker
heruntergeeilt kam. Er schrie etwas von wegen, Todesser seien im
Schloss, ich glaube nicht, dass er überhaupt richtig mitbekommen
hat, dass Luna und ich da waren. Er ist einfach in Snapes Büro
gestürmt, und wir hörten ihn sagen, dass Snape mit ihm
zurückgehen muss und helfen muss, und dann hörten wir einen
lauten Schlag und Snape kam aus seinem Raum gestürzt und er sah
uns und - und." "Was?", drängte Harry. "Ich war so dumm, Harry!",
flüsterte Hermine aufgeregt. "Er sagte, Professor Flitwick hätte
einen Zusammenbruch gehabt und wir sollten rein und uns um ihn
kümmern, während er - während er jetzt sofort gehen und beim
Kampf gegen die Todesser helfen müsse. Sie schlug vor Scham die
Hände vors Gesicht und sprach durch ihre Finger weiter, so dass
ihre Stimme nun gedämpft klang. "Wir gingen in sein Büro, um
nachzusehen, ob wir Professor Flitwick helfen konnten, und fanden
ihn bewusstlos am Boden ... und, oh, jetzt ist es so
offensichtlich, Snape muss Flitwick mit einem Schockzauber belegt
haben, aber wir haben nichts gemerkt, Harry, wir haben nichts
gemerkt, wir haben Snape einfach gehen lassen!" "Es ist nicht
eure Schuld", wandte Lupin entschieden ein. "Hermine, wenn ihr
Snape nicht gehorcht hättet und nicht aus dem Weg gegangen wärt,
dann hätte er dich und Luna wahrscheinlich getötet." "Dann kam er
also nach oben", sagte Harry, holte Luft und fuhr fort, "und er hat die Stelle gefunden, wo ihr alle gekämpft habt ..." "Wir steckten in der Klemme, wir waren drauf und dran, zu verlieren", sagte Tonks mit leiser Stimme. "Gibbon war erledigt, aber der Rest der Todesser schien bereit, bis zum Tod zu kämpfen. Neville war verletzt, Bill war von Greyback
angefallen worden ... es war völlig dunkel ... überall flogen
Flüche umher ... der junge Malfoy war verschwunden, er muss
vorbeigehuscht sein, die Turmtreppe hinauf ... dann rannten noch
mehr von denen Malfoy nach, aber einer davon hat die Treppe
hinter ihnen mit irgendeinem Fluch blockiert ... Neville ist
dagegengerannt und es hat ihn in die Luft geschleudert." "Keiner
von uns konnte durchbrechen", sagte Ron, "und dieser gigantische
Todesser schoss immer noch Flüche durch die Gegend. Die sind von
den Wänden abgeprallt und haben uns haarscharf verfehlt ..."
"Und dann war Snape da", sagte Tonks, "und dann schon wieder weg
-" "Ich hab ihn auf uns zurennen sehen, aber gleich danach ging
ein Fluch von diesem riesigen Todesser knapp an mir vorbei, und
ich hab mich geduckt und nicht mehr mitbekommen, was passiert
ist", sagte Ginny. "Ich habe gesehen, wie er geradewegs durch die
Fluchbarriere gerannt ist, als ob sie nicht da wäre", sagte
Lupin. "Ich habe versucht, ihm zu folgen, aber ich wurde
zurückgeworfen, genau wie Neville ..." "Er muss einen Zauber
gekannt haben, den wir nicht kannten", flüsterte McGonagall.
"Schließlich - war er der Lehrer für Verteidigung gegen die
dunklen Künste ... ich dachte einfach, er wollte schnell den
Todessern nachjagen, die den Turm hinauf entkommen waren ..."
"Das hat er auch getan", sagte Harry grimmig, "aber um ihnen zu
helfen, und nicht, um sie aufzuhalten ... und ich wette, man
musste das Dunkle Mal haben, um durch diese Barriere zu kommen.
Und was ist passiert, als er wieder runterkam?" "Also, der große
Todesser hatte gerade einen Zauber abgefeuert, der die halbe
Decke zum Einsturz brachte und auch den Fluch brach, der die
Treppe blockierte", sagte Lupin. "Wir sind alle darauf zugerannt
- das heißt, die von uns, die noch auf den Beinen waren -, und
dann tauchten Snape und der Junge aus dem Staub auf. Natürlich
hat keiner von uns sie angegriffen." "Wir haben sie einfach
durchgelassen", sagte Tonks mit dumpfer Stimme, "wir dachten, sie
würden von den Todessern verfolgt - und mit einem Mal waren die
anderen Todesser und Greyback zurück und wir haben wieder
gekämpft. Ich dachte, ich hätte Snape etwas rufen hören, aber ich
weiß nicht, was." "Er hat es ist vorbei gerufen", sagte Harry
"Er hatte getan, was er tun wollte." Alle verstummten. Fawkes'
Klage hallte noch immer über das dunkle Schlossgelände draußen.
Während die Klänge in der Luft vibrierten,
schlichen sich ungebetene Gedanken in Tonks' Kopf. Sie versuchte diese wieder fortzuwischen, aber es funktionierte nicht.
Die Türen des Krankenflügels schlugen auf und alle
erschraken. Mr und Mrs Weasley durchquerten den Saal, dicht
gefolgt von Fleur, deren hübsches Gesicht voller Angst war.
"Molly - Arthur.", sagte Professor McGonagall, sprang auf und
eilte ihnen entgegen, um sie zu begrüßen. "Es tut mir so
furchtbar Leid." "Bill", flüsterte Mrs Weasley und stürzte an
Professor McGonagall vorbei, als ihr Blick auf Bills
zerfleischtes Gesicht fiel. "Oh, Bill!" Tonks stand hastig auf und zog sich zurück, damit Mr und Mrs Weasley näher an das Bett herankonnten. Als sie bemerkt hatte, dass Remus neben ihr stand, mischten sich weitere Gefühle dazu. Mrs Weasley beugte sich über ihren Sohn und drückte ihre Lippen auf seine blutige Stirn. "Du hast gesagt, Greyback hätte ihn angegriffen?", fragte Mr Weasley beunruhigt Professor McGonagall. "Aber er war nicht verwandelt? Was bedeutet das dann? Was wird mit Billgeschehen?" "Wir wissen es noch nicht", sagte Professor McGonagall und blickte hilflos zu Lupin hinüber. "Er wird wahrscheinlich in
gewissem Maße infiziert sein, Arthur", sagte Lupin. "Es ist ein
seltsamer Fall, vielleicht einzigartig ... Wir wissen nicht, wie
er sich möglicherweise verhalten wird, wenn er aufwacht ... " Mrs
Weasley nahm Madam Pomfrey die übel riechende Salbe ab und
begann, damit Bills Wunden zu betupfen. "Und Dumbledore ...",
sagte Mr Weasley. "Minerva, ist es wahr ... ist er wirklich ...?"
Als Professor McGonagall nickte, sah Tonks Harry, wie sich Ginny
neben ihm bewegte, und sah sie an. Ihre leicht verengten Augen
waren auf Fleur geheftet, die mit starrer Miene auf Bill
hinabsah. "Dumbledore ist nicht mehr", flüsterte Mr Weasley, aber
Mrs Weasley hatte nur Augen für ihren ältesten Sohn. Sie begann
zu schluchzen, Tränen fielen auf Bills entstelltes Gesicht. Tonks schluckte. Sie empfand ein komisches Gefühl; dass sie gar nicht hier sein sollte. Dass sie die Todesser verfolgen sollte, anstatt in so etwas privates einzudringen. "Natürlich, es ist egal, wie er aussieht ... das ist nicht w-wirklich wichtig ... aber er war so ein hübscher kleiner J-Junge ... immer sehr hübsch ... und er w-wollte bald heiraten!" "Und was meinst du damit?", sagte Fleur unerwartet laut. Tonks hob den Kopf. Sah kurz zu Remus und dann zu Molly. "Was
soll das 'eißen, er wollte bald'eiraten?" Mrs Weasley hob ihr
tränenfeuchtes Gesicht und blickte verdutzt drein. "Also - nur
dass." "Du glaubst, Bill will misch nischt mehr 'eiraten?", drang
Fleur auf sie ein. "Du glaubst, weil er so gebissen wurde, wird
er misch nischt mehr lieben?" "Nein, das habe ich nicht." "Das
wird er sehr wohl!", sagte Fleur, richtete sich zu voller Größe
auf und warf ihre lange silberne Haarmähne zurück. "Es wäre mehr
als ein Werwolf nötisch, damit Bill auf ört misch su lieben!"
"Also, ja, da bin ich sicher", sagte Mrs Weasley, "aber ich
dachte, vielleicht - so, wie er - wie er." "Du 'ast geglaubt,
isch würde ihn nischt 'eiraten wollen? Oder vielleischt 'ast du
es ge'offt?", sagte Fleur mit bebenden Nasenflügeln. "Was kümmert
es misch, wie er aussieht? Isch se'e gut genug aus für uns beide,
glaube isch! Alle diese Narben seigen nur, dass mein Mann mutig
ist! Und das 'ier erledige isch selbst!", fügte sie grimmig
hinzu, schob Mrs Weasley beiseite und schnappte ihr die Salbe aus
der Hand. Mrs Weasley fiel rücklings gegen ihren Mann und sah zu,
wie Fleur mit einem äußerst merkwürdigen Gesichtsausdruck Bills
Wunden abtupfte. Niemand sagte ein Wort.
Tonks wagte es nicht, sich zu rühren. Wie alle anderen wartete sie auf die Explosion. "Unser Großtantchen Muriel", sagte Mrs Weasley nach einer langen Pause, "hat ein sehr schönes Diadem - von Kobolden gefertigt -, und ich könnte sie sicher überreden, es dir für die Hochzeit zu leihen. Sie hängt sehr an Bill, weißt du, und es würde wunderbar zu deinem Haar passen." "Danke serr", sagte Fleur steif. "Isch bin siccher, es wird wunderbar sein." Und dann - Tonks bekam
nicht richtig mit, wie es passierte - lagen sich beide Frauen
plötzlich weinend in den Armen. Völlig verwirrt fragte sich
Tonks, ob alle Welt verrückt geworden sei, und Schluckte. Es war nicht der Zeitpunkt oder doch? Dann enfuhr es ihr einfach. "Da siehst du mal!", sagte sie mit angespannter Stimme. Tonks blickte Lupin finster an. "Sie will ihn trotzdem heiraten, obwohl er gebissen wurde! Es ist
ihr egal!" "Das ist was anderes", sagte Lupin, der, wie sie merkte kaum die Lippen bewegte und plötzlich nervös wirkte. "Bill wird kein
richtiger Werwolf sein. Die beiden Fälle sind vollkommen." "Aber
mir ist es auch egal, mir ist es egal!", sagte sie, packte
Lupin vorn am Umhang und zerrte daran. Tonks brodelte innerlich; warum wollte er immer noch nicht kapieren, dass es ihr egal war, dass er ein Werwolf war, da sie ihn liebte; zu sehr. "Ich hab dir tausendmal
erklärt ..." "Und ich hab dir tausendmal erklärt", erwiderte Lupin, der ihr nicht in die Augen blicken wollte und stattdessen zu Boden sah, "dass ich zu alt bin für dich, zu arm ... zu gefährlich ..." ~Sieh mir wenigstens in die Augen!~ Tonks war nahe daran ihn anzuschreien, um ihm klar zu machen, wie sehr er sie mit allem eigentlich verletzte. "Ich sage dir schon die ganze Zeit, dass du dich in diesem Punkt einfach lächerlich verhältst", sagte Mrs Weasley über Fleurs Schulter, während sie ihr den Rücken tätschelte. "Das ist nicht lächerlich", erwiderte Lupin unnachgiebig. "Tonks hat jemanden
verdient, der jung und gesund ist." "Aber sie will dich", sagte
Mr Weasley mit einem leisen Lächeln. "Und im Übrigen, Remus,
bleiben junge und gesunde Männer nicht unbedingt so." Er deutete
traurig auf seinen Sohn, der zwischen ihnen lag. "Das ist ...
nicht der Moment, um darüber zu diskutieren", sagte Lupin und
mied die Blicke der anderen, während er verwirrt umhersah.
"Dumbledore ist tot ..." "Dumbledore hätte sich mehr als jeder
andere gefreut, wenn er erfahren hätte, dass ein wenig mehr Liebe
in der Welt ist", sagte Professor McGonagall schroff, und in
diesem Augenblick öffneten sich die Türen des Krankenflügels
erneut, Remus nahm ihre Hände vom Unhang und sah sie nicht mehr an, und Hagrid kam herein. Das bisschen von seinem Gesicht,
das nicht durch Haar oder Bart verdeckt war, war nass und
geschwollen; er zitterte, in Tränen aufgelöst, und hielt ein
riesiges gepunktetes Taschentuch in der Hand. "Es is' ... es is'
erledigt, Professor", würgte er hervor. "Ich hab ihn
w-weggetragen. Professor Sprout hat die Kinder wieder ins Bett
geschickt. Professor Flitwick hat sich hingelegt, aber er sagt,
er is' im Nu wieder auf'm Damm, und Professor Slughorn sagt, dass
das Ministerium informiert is'." "Danke, Hagrid", erwiderte
Professor McGonagall, stand sofort auf und wandte sich der Gruppe
um Bills Bett zu. " Ich werde mit den Vertretern des Ministeriums
sprechen müssen, sobald sie hier sind. Hagrid, bitte richten Sie
den Hauslehrern aus - Slughorn kann Slytherin übernehmen -, sie
möchten sich umgehend in meinem Büro einfinden. Und ich wünsche,
dass Sie auch dabei sind." Hagrid nickte, drehte sich um und
schlurfte wieder hinaus, und sie blickte zu Harry hinab. "Vor
diesem Treffen hätte ich gerne ein kurzes Gespräch mit Ihnen,
Harry. Wenn Sie bitte mit mir kommen ..." Harry stand auf,
murmelte Ron, Hermine und Ginny etwas zu, was Tonks nicht verstand, da sie mit ihren Gedanken ganz wo anders war, und er folgte Professor McGonagall durch den Krankensaal zurück.
Tonks drehte sich auf die Seite, damit man ihre Tränen nicht sah. Alle Gefühle spielten zusammen, Dumbledore war getötet worden, Bill angegriffen, Remus wehrte sich gegen ihre Liebe, Snape hatte sie alle angelogen und Voldemort würde stärker den je. Die Tränen liefen über ihr Gesicht, ein dicker Knoten saß in ihrem Hals; sie war nicht im Stande irgendwas zu sagen. Die junge Aurorin schlug die Hände vor das Gesicht und ließ die Tränen einfach fließen, doch es schien keiner zu merken. Eine Todesstille herrschte auf einmal. Durch ihre Finger sah sie, dass Molly Fleur losließ und nun Bills Gesicht abtupfte. Arthur seufzte immer wieder, sah verwirrt von einem zum anderen und senkte anschließend wieder den Blick. "Die Schule wird wahrscheinlich geschlossen werden", sagte Lupin. "Kein Wunder, bei all demm Schrecklischem! Bill ... Neville, der Junge ...", sagte Fleur und dann herrschte wieder Stille. Heiße Tränen tropften auf den Umhang und es tat ihr innerlich weh. Und plötzlich, spürte sie, dass jemand den Arm um sie legte. An dem Geruch erkannte sie, dass es Remus war. Tonks ließ die Hände sinken und starrte ihm ins Gesicht. Remus hingegen lächelte leicht. Luna erhob sich ebenfalls und sagte: "Ich möchte ins Bett!" "Aber nicht alleine! Nach dem Kampf sicher nicht. Ich sage deinem Hauslehrer Bescheid", rief Madam Pomfrey. Kurz darauf trat Flidwick ein, der, wie er gesagt hatte, bei dieser schrecklichen Nacht sowieso nicht schlafen hätte können, sowieso zu der Schulleiterin musste und nahm Luna bei der Hand. So wirkte er fast väterlich.
"Ich werde Kingsley und den anderen Bescheid geben", sagte Remus, der versuchte ruhig und gefasst zu wirken, doch Tonks fühlte, dass er zitterte. Keiner nahm es einem Übel in solchen Zeiten die Tränen zurückzuhalten! Und schon gar nicht, wenn jemand wie Dumbledore diese Welt verlassen hatte. Remus ließ sie los und plötzlich fühlte sie sich schrecklich leer und alleine. "Komm doch bitte nachher in den Fuchsbau", sagte Arthur leise, "okay. ich beeile mich!", versprach der Werwolf und schritt zur Tür.
"Wir sehen uns später", hauchte die Mutter. Daraufhin trat Remus aus dem dem Zimmer und schloss die Tür. Tonks schlug die Hände erneut vor das Gesicht. "Er wird sischer bald vernünftisch", flüsterte Fleur zu ihrer Rechten und tätschelte ihr die Schulter. Tonks nickte leicht, doch gedacht hatte sie sich das Gegenteil.


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