von Saoirse
VIER MONATE SPÄTER:
Remus sass auf einer Parkbank. Gerade in der Nacht zuvor hatte er gesehen, wie ein kleiner Junge von Greyback gebissen wurde. Er hatte keine Chance gehabt. Er wurde schwer verletzt und es war unsicher ob der Kleine überhaupt überlebte. Tränen sammelten sich in seinen Augen. Spätestens jetzt hätte er merken müssen, dass Greyback wahnsinnig war. Er machte sich furchtbare Vorwürfe nicht für den Jungen dagewesen zu sein. Doch als Werwolf will man nur Blut sehen und zerfleischen. Ein anderes Ziel kennt man nicht, wenn man verwandelt ist. Hatte er nicht schon einmal so oder so ähnlich sein Dasein als Werwolf beschrieben? Doch, natürlich! Er hatte es Tonks vor fast einem Jahr erzählt, wie es war ein Werwolf zu sein. Der Gedanke an Tonks schmerzte ihn auf einmal und trieb ihm noch mehr Tränen in die Augen. Sie hätte auch an der Stelle des Jungens dort liegen können. Selbst wenn der Kleine überlebt, führt er von heute an ein verfluchtes Leben. Dieses Leben will ich Tonks ersparen, weil ich sie liebe.
Er hatte als Werwolf keine Kontrolle über sich, doch wenn er mit seinen Artgenossen zusammen war, konnte er sich etwas stärker kontrollieren. Es war wie damals, als Sirius, James und Peter ihm in den Vollmondnächten beistanden. Sie hielten ihn davon ab, andere Menschen anzugreifen. Diese Rolle hatte Remus nun selbst inne. Dabei musste er immer aufpassen, dass die Werwölfe nicht misstrauisch wurden. Denn einmal hätten sie ihn fast soweit gehabt. Aber die Vorwürfe der anderen Werwölfe wurden später wieder fallen gelassen.
Das wäre eigentlich der richtige Moment gewesen, um sich mit Tonks zu versöhnen. Aber er war zu feige und zu Konfliktscheu um dies wirklich zu tun. Er ärgerte sich selbst darüber, wie er gehandelt hatte. Aber er hatte keine andere Wahl gehabt...
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"Hallo Sirius," rief Tonks fröhlich, als sie von der Spätschicht nach Hause kam. "Ich hab dir ein Hundehalsband mitgebracht!"
"Wie toll," sagte er mürrisch. Tonks war in letzter Zeit oft mit Sirius Gassi gegangen, um sich von Remus abzulenken. Außerdem hatte sie Molly immer wieder geholfen, die Hochzeit von Bill und Fleur zu organisieren. Mrs Weasley wusste ihre Bemühungen zwar zu schätzen, aber Tonks hatte die Eigenart alles noch komplizierter zu machen. Sie veranstaltete manchmal so ein Chaos, dass sie für Mrs Weasley die Arbeit noch zusätzlich erschwerte.
Jetzt war es schon ein Jahr her, seitdem sie mit Remus bei den Vampiren war. Irgendwie tat ihr diese Zeit, die auf Weihnachten zuging ziemlich weh. Sie musste immer daran denken, wie stark sie für Remus um die Weihnachtszeit sein musste.
Sie wollte einerseits mit ihm zusammen sein, aber andererseits so weit wie möglich von ihm weg sein.
An Weihnachte hatte er sich bei den Weasleys zu Besuch angekündigt. Ihr war schon, als seine Eule mit der Nachricht des Besuchs kam, klar gewesen, dass sie in dieser Zeit bei ihren Eltern sein wollte. Sie wollt ihm einfach nur aus dem Weg gehen. Wie hatte sie so naiv sein können, zu glauben, die Liebe zu einem Werwolf würde erwidert werden. Aber Remus war anders. Er war nicht, wie die anderen Werwölfe...
Tränen stahlen sich in ihre Augen. Sirius hatte es bemerkt...
"Tonks, ist es wieder wegen Remus?" fragte er so einfühlsam er konnte.
"Naürlich," sagte sie weinend," die letzten hundert Male musste ich wegen Remus weinen, oder hast du das etwa schon vergessen?"
"Nein..." sagte Sirius tonlos," er will zu Weihnachten herkommen."
"Dann bin ich aber nicht da," erwiderte Tonks," wieso sollte ich noch dableiben, wenn er mich sowieso nicht sehen will..."
"Ich bin mir sicher, dass er dich gerne sehen würde," Sirius strich seiner Großcousine liebevoll über die Wange.
"Die Weihnachtszeit erinnert mich an unser Zusammentreffen mit den Vampiren und ich will ihn zu dieser Zeit einfach nicht sehen..."
"Ich kann dich ja verstehen," sagte Sirius," ich an deiner Stelle hätte wahrscheinlich genauso gehandelt.
"Es ist toll, dass ich heute mit dir so reden kann. Wenn ich daran zurückdenke, wie ich vor 20 Jahren mit dir reden musste," sagte Tonks lächelnd.
"Erinner mich nicht daran.." sagte Sirius," ich habe deswegen noch immer ein ganz schlechtes Gewissen. Ich hätte das damals nicht tun dürfen."
"Ach komm schon. Jeder Cousin sperrt doch mal seine kleine Cousine im Schrank ein..."
Sirius hatte Tonks damals immer gerne gereizt und hat sie das ein oder andere Mal im Schrank eingesperrt.
Früher hatte es immer Ärger zwischen den beiden gegeben. Aber heute machten sie allerhöchstens Witze über diese Zeit. Niemand nahm sie mehr sonderlich ernst.
"Vielleicht werde ich doch kommen und Remus Hallo sagen," überlegte Tonks, als sie an die Sache mit Sirius dachte. Früher hatte sie immer gedacht, er wäre der schlimmste Cousin, den es gibt. Aber mittlerweile zählte sie ihn zu den besten Freunden, die sie hatte. Vielleicht würde das mit Remus auch mal irgendwann zu einer Freundschaft werden....
Aber noch tat ihr der Gedanke an ihn zu weh...
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So, tut mir leid, dass ich so einen großen Sprung gemacht habe. Aber wie man im sechsten Buch lesen kann, trauert Tonks die meiste Zeit darüber, dass Remus eine Beziehung mit ihr ablehnt. Und außerdem ist er die meißte Zeit bei den Werwölfen. Im fünften Teil wurde weniger über die beiden geschrieben, sodass ich mir mehr selbst überlegen konnte.
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