von Saoirse
Tonks ging wieder zurück ins St. Mungos. Während sie über den großen Flur in Remus' Zimmer ging, dachte sie über Sirius Worte nach. Sie liebte Remus wirklich, aber sie wusste, dass er sie wohl kaum an sich ranlassen würde.
Tonks war schon so oft durch diesen Gang gelaufen. Sie hatte sich sogar mit ihrem Vorgesetzten angelegt, um jede freie Minute bei Remus bleiben zu können. Letztenendes hatte er ihr über längere Zeit Urlaub genehmigt. Tonks hatte ihm gesagt, dass ein Freund von ihr schwerverletzt im St. Mungos lag.
Ihr spukte immer im Kopf herum, dass Remus sterben könnte, wenn er den Trank nicht bekommen würde.
Sie öffnete seine Zimmertür. Die Heilerin hatte gerade ihre Visite bei Remus beendet und wollte selbst gerade die Tür öffnen.
"Ihr Freund gefällt mir heute wesentlich besser. Er schläft gerade. Aber es scheint ihm schon besser zu gehen... Freuen Sie sich etwa nicht über diese Nachricht?" fragte sie, als sie Tonks' trauriges Gesicht sah.
"Natürlich freu ich mich. Aber ich mach mir auch große Sorgen um ihn. Bald ist wieder Vollmond und ich glaube, er...," sie konnte den Satz nicht beenden.
"Sie glauben, er überlebt den Vollmond nicht, oder?" die Heilerin hatte den Satz beendet, den Tonks nicht aussprechen konnte," ich muss Sie leider enttäuschen. Wir können Ihrem Freund leider keinen Wolfsbanntrank zu Verfügung stellen. Natürlich haben wir welchen in unserem Hause, aber er ist nur für Kinder vorgesehen, die erst gebissen wurden. Damit sie sich an das Dasein als Werwolf gewöhnen.
Außerdem ist er durch das Fehlen einer Zutat ziemlich rar geworden."
"Aber... er stirbt," sagte Tonks den Tränen nahe," er hat mir erzählt, wie schrecklich diese Schmerzen, die die Verwandlung erzeugt, sind. Können Sie nicht irgendwas tun?"
"Mir sind leider die Hände gebunden," sagte die Heilerin.
"Was ist eigentlich diese fehlende Zutat?" fragte Tonks.
"Es handelt sich dabei um die Haare eines Halbriesens. Aber es gibt auch kaum Halbriesen und dementsprechend sind die Haare ziemlich selten zu bekommen."
"HAARE EINES HALBRIESENS?!" Tonks schrie fast. "Entschuldigen Sie mich bitte. Ich muss schnell nach Hogwarts."
Tonks war es in diesem Moment egal, was die Heilerin von ihr dachte. Sie musste schnell zu Dumbledore. Snape hatte den Trank also die ganze Zeit brauen können.
Sie apparierte nach Hogsmeade und lief so schnell sie konnte zum Schloss hoch.
Die Tore waren noch geöffnet. Tonks trat einfach ein. Wutentbrannt lief sie in Richtung Dumbledores Büro.
Mc Gonagall war gerade aus dem Büro gereten.
"Nymphadora, kann ich dir helfen?" Bot sie an.
"Vielleicht. Ist Albus da?" antwortete Tonks schnell.
"Ja, aber er ist sehr beschäftigt. Du siehst so abgehetzt aus. Setz dich doch erst mal hin," sagte Mc Gonagall höfflich.
"Nein, nicht jetzt. Es geht um Remus. Es ist wirklich wichtig," sagte Tonks schnell.
"Was gibt es denn neues von ihm?" fragte Mc Gonagall.
"Er hat heute ziemlich lang mit mir geredet. Aber das ist jetzt nicht so wichtig. Es geht auch um Severus," allein dieser Name verursachte im Moment Bauchschmerzen bei Tonks," Um genau zu sein, geht es um Remus' Trank. Severus war schon die ganze Zeit in der Lage gewesen, ihn für Remus zu brauen. Er hätte Hagrid nur nach Haare fragen müssen."
"Nymphadora, hör mir einmal zu! Hagrid ist vor kurzem erst zurückgekommen. Vielleicht kannst du dich noch daran erinnern, dass er von Albus die Mission bekommen hat, die Riesen davon zu überzeugen, auf unsere Seite zu wechseln. Und ich glaube nicht, dass Severus will, dass Remus Schmerzen hat oder sogar stirbt."
"Oh...tut mir leid. Das hatte ich vergessen."
"Diesen Monat schafft es Severus allerdings nicht, den Trank fertig zu stellen." sagte Mc Gonagall nun,"er hat Albus schon Bescheid gesagt."
"UND WIESO NICHT?" schrie Tonks nun fast,"ist ihm nicht klar, wie schlecht es Remus geht." Tränen sammelten sich in ihren Augen.
"Er ist ziemlich stark mit Potter beschäftigt. Es hat im Moment leider Vorrang, dass Potter Okklumentik lernt," antwortete Mc Gonagall.
"Tut mir leid. Das hatte ich auch schon vergessen," sagte Tonks. Aber diese Entschuldigung war nicht wirklich aufrichtig gemeint.
"Das macht nichts," sagte Mc Gonagall nun," Das bleibt aber unter uns," fügte sie mit einem Augenzwinckern hinzu.
"Ja, Minerva," für Tonks war es immer noch ziemlich ungewohnt, ihre ehemalige Lehrerin mit Vornamen anzusprechen," ich werd gleich zu Hagrid gehen und ihn nach ein paar Haaren fragen."
"Mach das," sagte Mc Gonagall," wir sehen uns ja dann in zwei Wochen bei dem Ordenstreffen," verabschiedete Mc Gonagall sich.
"Ja, bis dann." sagte Tonks und beeilte sich, in Hagrids Hütte zu kommen.
*****
Hagrid hatte nichts dagegen, ein paar Haare für das St. Mungos abzutreten.
Tonks hoffte, dass die Heilerin den Trank gegen die Haare tauschte. Ein Versuch war es in jedem Fall wert.
*****
"Ich wußte gar nicht, dass ein Halbriese in Hogwarts als Wildhüter arbeitet,"sagte die Heilerin, als ihr Tonks Hagrids Haare gab," ich ging in Beauxbatons zur Schule. Mein Vater wurde nach Frankreich versetzt bevor ich elf wurde... Aber das ist ja auch egal."
"Kann Remus den Trank nun bekommen?" fragte Tonks eilig.
"Ja, natürlich. Ich glaube nicht, dass meine Kollegen was dagegen haben werden. Die Haare, die Sie uns gebracht haben, reichen für mindestens ein halbes Jahr. Wenn nicht sogar noch länger," sagte die Heilerin.
"Danke," sagte Tonks nun mit Freudentränen in den Augen.
"Ich werde Sie und Ihren Freund nun alleine lassen."
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"Hast du gehört? Du bekommst deinen Trank," sagte sie nun zu Remus, der immernoch schlafend vor ihr lag. Sie konnte nicht anders. Sie strich ihm seine Haare liebevoll aus dem Gesicht.
Die sanfte Berührung mit ihrer Hand, weckte Remus.
"Hallo Nymphadora," sagte er.
"Hallo Remus," erwiderte sie," wie geht es dir?"
"Gut. Aber du siehst so glücklich aus," stellte er fest," Ist etwas besonderes passiert?"
"Ja," sagte Tonks. Sie war nun aus zwei Gründen glücklich. Remus hatte nicht gefragt, wo er war und wie es ihr ging. Normalerweise waren dies immer seine ersten Fragen. Also schien er sich an das Gespräch vom Vormittag zu erinnern," du bekommst deinen Wolfsbanntrank."
"Den Wolfsbanntrank?!" Remus schien doch noch ziemlich verwirrt zu sein," es war doch erst Vollmond, oder? Wie lange bin ich jetzt schon hier?"
"Heute Nacht sind es 18 Tage," sagte Tonks. Sie hoffte, Remus nicht überfordert zu haben. Die Tatsache, dass er schon seit über einem halben Monat hier lag war wirklich erschreckend.
"Ich bin schon so lange hier?"
"Ja," sagte Tonks. "Da fällt mir ein, dass ich dir noch gar nicht gesagt, wie leid mir der Vorfall mit den Vampiren tut. Es war nur meine Schuld. Ich hätte von Krolockvor einigen Monaten nicht beißen dürfen. Hätte ich das damals nicht gemacht, hätte..."
"Hätte er dich vielleicht nachts gebissen, wenn du geschlafen hättest," fiel ihr Remus ins Wort," und wenn er mich damals gebissen hätte, wäre ich vielleicht nicht mehr hier. Weil sonst niemand dagewesen wäre, um mich ins Krankenhaus zu bringen. Eigentlich muss ich mich bei dir bedanken."
Tonks fiel ihm um den Hals. "Es ist so schön, dass du wieder da bist," sagte Tonks glücklich.
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