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Fanfiction

Wie Blätter im Wind (Fallen Leaves) - Götterdämmerung

von Resimesdra

In dieser Nacht ist es Draco, der den Alptraum hat. Er schreckt im Bett hoch, verschwitzt und mit einem Puls von 180, und dann beginnt er zu heulen, obwohl er eigentlich gar nicht weiß, warum, weil es sich nämlich nicht an den Traum erinnern kann.

Harry bringt ihm ein Glas Leitungswasser aus dem Bad, setzt sich zu ihm und streichelt ihm den Rücken. Er weiß nicht, was er tun oder sagen soll - er hat Draco noch nie so außer sich gesehen. Normalerweise ist er ja derjenige, der die Panikattacken bekommt, und es liegt bei Draco, ihn zu beruhigen...

Sie sind mit drei Bussen bis zur jeweiligen Endstation gefahren und dabei durch so viele Ortschaften gekommen, dass Harry die Orientierung verloren hat. Er weiß nicht mehr, wo sie sind, aber was macht das noch für einen Unterschied?

„Ich hab Hunger", sagt er leise, als Draco endlich aufgehört hat, wie Espenlaub zu zittern. Wie um seine Worte zu untermalen, grummelt sein Magen ganz vernehmlich.

„Es ist drei Uhr morgens", sagt Draco und wischt sich kalten Schweiß von der Stirn. Sein Shirt ist nassgeschwitzt und er beginnt, in der Kühle der Nacht zu frösteln. „Wo willst du denn da was zu Essen herkriegen? Ich glaub kaum, dass die in diesem Kaff schon mal was von twenty-four seven gehört haben."

Harry zuckt die Schultern. „Mir fällt schon was ein."

Draco lehnt sich in den Kissen zurück. Ihm ist noch ganz schlecht von dem Alptraum - aber er weiß, dass es auch ihm gut tun würde, eine Kleinigkeit zwischen die Zähne zu kriegen. Und trotzdem...

„Mir gefällt der Gedanke nicht, dass du allein da raus gehst." Er schluckt. "Was, wenn sie schon hier sind?"

Harry schüttelt den Kopf. „Erstens glaub ich das nicht. Und zweitens bringt es uns auch nicht weiter, wenn wir hier drin verhungern." Er streicht Draco über die Wange. "Komm schon. Du sorgst sonst immer für mich, lass mich gehen. Du kannst es dir nicht leisten, noch dünner zu werden."

Draco schnaubt. „Als ob du mehr zuzusetzen hättest."

„Noch ein Grund mehr."

Draco seufzt, dann zuckt er die Schultern. „Okay. Aber wenn du in einer Viertelstunde nicht wieder zurück bist, komm ich dich suchen."

Harry lächelt. „Klar."

„Und du weißt ja: keine Zauberei!"

Harry nickt. „Ich weiß. Ich bin vorsichtig, versprochen."

Er geht zur Tür und verlässt den Raum. Dracos linker Arm kribbelt unangenehm. Er schließt für einen Moment die Augen. Als er sie wieder öffnet, fällt sein Blick auf Harrys Taschenmesser, dass dieser auf dem Nachttisch hat liegen lassen. [style type=„italic“]Er hätte es mitnehmen sollen, der Idiot[/style], denkt Draco.

Er starrt weiterhin auf das Messer, und sein Verstand beginnt, fieberhaft zu arbeiten.

[align type=„center“]***[/align]

[style type=„italic“] „Draco. Ich habe mir eine besondere Aufgabe ausgedacht, um deine Aufnahme zu feiern."

Draco steht da und starrt hinauf in das blasse, ausdruckslose Gesicht des Dunklen Lord. Eigentlich darf sich dieses Ding gar nicht Gesicht nennen. Es ist nichts Menschliches in diesen Zügen, kein Funke von Güte, Milde oder Barmherzigkeit, es ist eine Maske aus Wut und Zorn und Macht. Draco fühlt sich, als hätte man ihm den Boden unter den Füßen weggezogen, als falle er hinab in die gähnende Leere dieser Verkörperung des Bösen.

Er hat schreckliche Angst. Sein Magen fühlt sich an, als sei er auf die Größe eines Tischtennisballs geschrumpft, und seine Gedärme scheinen zu versuchen, sich selbsttätig zu verknoten. Ihm ist schlecht; sein Kopf schwirrt vom langen Stehen im Kreis der Todesser und sein linker Arm schmerzt höllisch, wo man ihm das Dunkle Mal in die Haut gebrannt hat. Draco hofft nur, dass er nicht irgendwann das Bewusstsein verliert.

‚Lass mich das durchstehen', denkt er verzweifelt, und weiß dabei er nicht mal, an wen sich seine stumme Bitte wendet. ‚Bitte!'

„Was ist, Draco? Freust du dich denn gar nicht?" Die Stimme des Dunklen Lords ist wie Öl, schmierig und glitschig und widerlich einschmeichelnd. Am liebsten würde Draco sich die Ohren zuhalten, damit die Worte nicht in seinen Kopf eindringen und sein Gehirn vergiften können.

Aber natürlich wird er das nicht tun.

„Doch, mein Lord", sagt er stattdessen, bemüht, Abscheu und Widerwillen aus seiner Stimme zu verbannen. „So sehr, dass ich es gar nicht in Worte fassen kann."

Die Todesser um ihn herum lachen. Sie finden ihn niedlich, Draco weiß das, die meisten stehen auf ihn. Als Orion Rookwood ihn damals vergewaltigt hat, scheint er damit einen Damm gebrochen zu haben. Aber wenn ein Todesser zu sein auch für sonst nichts gut ist, so hat es ihn wenigstens in die Position versetzt, sich gegen die zahllosen Angebote zur Wehr setzen zu können. Jetzt können sie nicht mehr alles mit ihm machen, was sie wollen; Draco ist nicht länger Freiwild.

Doch die lüsternen Blicke bleiben trotzdem, dunkle Augen folgen ihm weiterhin überall hin, und Draco beginnt sich zu fragen, ob er jemals mehr sein wird, als ihre kleine Hure. Denn das ist es, was sie ihn ihm sehen, Draco weiß es, und er hasst sie dafür. Und er hasst sich selbst dafür, dass er zugelassen hat, dass sie ihn zu etwas machen, das er verachtet, dass er sich so lange in diese Richtung hat stoßen lassen, dass er selbst beginnt, sich so zu sehen.

Da sind Zeiten, wenn es ihm [/style]gefällt[style type=„italic“] was sie mit ihm machen. Nicht alles, nein, aber manchmal lässt er freiwillig einen der jüngeren Todesser ran, und manchmal genießt er es, wie sie ihn gefügig machen, ihn unterwerfen und ihn zu ihrem Spielzeug reduzieren. Er schämt sich dafür, dass er so fühlt, aber er kann es auch nicht verleugnen.

„Dich, Draco, habe ich für eine sehr ehrenvolle Aufgabe ausersehen. Wirst du sie erfüllen?"

„Natürlich", sagt Draco, ohne zu wissen, was man von ihm verlangen wird. Was sonst könnte er sagen?

„Du", sagt der Dunkle Lord und das breite Grinsen auf seinem Gesicht ist noch unheimlicher als seine künstliche, klebrige Stimme, „wirst mir einen großen Dienst erweisen und meinen größten Widersacher ausschalten. Du wirst Albus Dumbledore töten."[/style]

[align type=„center“]***[/align]

Harry steht auf dem Parkplatz vor dem Motel und sieht sich um. Wohin jetzt? Er könnte versuchen, eine Tankstelle ausfindig zu machen, aber er hat nur fünf Pfund mitgenommen, und der Gedanke, Geld für Nahrung auszugeben, wo sie doch nicht wissen, wie sie von nun an neues kommen sollen, widerstrebt ihm sehr.

Und trotzdem - er muss etwas essen, und das Selbe gilt für Draco. Der ist nur mehr Haut und Knochen; ihn anzusehen tut Harry in der Seele weh. Harry dreht die Münzen zwischen den Fingern hin und her und tritt von einem Bein aufs andere, teils wegen der Kälte, teils aufgrund seiner Unentschlossenheit.

Es wäre sehr verlockend, einfach an den nächstgelegenen Automaten zu wandern und dort eine Tafel Schokolade herauszulassen - doch Süßigkeitenautomaten sind teuer, und auch wenn Harry nicht über sehr ausgeprägten Kenntnisse in Ernährungswissenschaften verfügt, so hat er doch den Verdacht, dass es ratsam wäre, sich nicht ausschließlich von Süßkram und Knabberzeug zu ernähren.

Seufzend steckt Harry das Geld wieder in seine Hosentasche - wobei er hofft, dass es nicht durch eins der zahlreichen Löcher darin fallen und durch ein Abflussgitter rollen wird - und begibt sich in die Richtung, in der er die nächste Tankstelle vermutet. Vielleicht haben sie ja Glück und es gibt Sandwiches... oder sogar eine Tasse heißen Kakao.

Hmm. Beim bloßen Gedanken daran läuft Harry das Wasser im Mund zusammen.

Es ist ziemlich kühl und Harry zieht seine dünne Jacke enger um seine schmal gewordenen Schultern, verschafft sich ein trügerisches Gefühl von Wärme. Es hält nicht lange an.

Die Tankstelle ist nicht weit von Ralph's Inn entfernt, dem Motel, in dem sie dieses Mal abgestiegen sind, und ihr Neonschild hebt sich beinahe obszön vom dunklen Nachthimmel ab, ihre Zapfsäulen grell beleuchtete Pfeiler des Surrealen, die einen gewaltsamen Kontrast mit der Stille der Nacht formen.

Harry fragt sich, ob Tankstellen in Kleinstädten nachts um halb 4 überhaupt geöffnet sind. Er hofft, dass dem so ist, aber da kein Auto in Sicht ist...

Harry tritt an den Supermarkt heran, der der Tankstelle angeschlossen ist, und schaut durch die Glastüren für einen Moment in die neonhelle Farblosigkeit des Raumes im Innern, bevor die Türen mit einem leisen, elektrischen Summen zur Seite gleiten und ihm Einlass gewähren. Es hat beinahe schon etwas Magisches, denkt Harry, wie er durch die sich wie von Zauberhand öffnenden Türen aus der finsteren Kulisse der Nacht in diese künstliche Oase des Lichtes tritt.

„Kann ich Ihnen helfen?", fragt der Mann hinter der Theke. Eigentlich ist es ein schlechter Witz, ihn einen Mann zu nennen – er ist wahrscheinlich gerade erst 18 geworden, er hat ein fleischiges Gesicht mit kleinen Schweinsäuglein und schlimmer Akne, dazu rote Stoppelhaare. Irgendwie erinnert er Harry an Dudley.

Harry geht auf ihn zu. „Das hoffe ich doch", sagt er, etwas schroff, vielleicht weil die Erinnerung an Dudley seine Laune auf einen neuen Tiefpunkt gebracht hat. Der Junge legt das Taschenbuch weg, in dem er bis eben gelesen hat (Steven Kings "Christine", wie Harry aus dem Cover ersehen kann), und wischt seine fettigen Finger an seinem schmierigen, weißen Poloshirt ab. Neben ihm auf dem Tisch steht eine Tüte Nachochips. Harry entdeckt ein kleines Schildchen mit dem Namen [style type=„italic“]Ray Stevenson[/style] auf seiner Brust.

„Was kann ich für Sie tun?", fragt Ray und beäugt Harry mit unverhohlenem Misstrauen. Erst da entsinnt Harry sich seines Aufzugs, der wahrscheinlich stark an einen Junkie oder einen entflohenen Sträfling erinnert. Verlegen schiebt er die Hände in die Taschen, wo sie mit seinem Zauberstab in Berührung kommen. Harry schließt die Faust darum. Es fühlt sich gut an, das Holz anzufassen - auch wenn er es nicht benutzen kann. Sicherer.

Plötzlich weiten sich Rays Augen auf beinahe schon skurrile Weise und er starrt auf die Stelle, an der Harrys Zauberstab seine Jacke ausbeult. „Nehmen Sie", sagt er, mit hoher, dünner Stimme. „Nehmen Sie was sie wollen!"

„Was?", fragt Harry, verwirrt.

Ray drückt auf einen Knopf an der Registrierkasse, welche daraufhin mit einem lauten Rasseln aufspringt. „Das meiste Geld ist schon weg", stottert Ray weiter. „Tut mir leid, aber das ist schon bei der Hauptstelle, Sie wissen schon, wegen Sicherheitsrisiko und so, tut mir echt leid, Mann, aber ich kann da auch nichts machen..." Er bricht ab, bleich und zitternd. Harry nimmt eine Welle beißenden Schweißgeruchs wahr.

„Was?", fragt Harry wieder, diesmal noch verwirrter als zuvor.

„Bitte, Mann." Ray greift mit beiden Händen in die Registrierkasse und schiebt Harry einen Haufen Zehn- und Zwanzigpfundnoten zu. An einem der Scheine klebt etwas von seinem Salsa-Dip. „Nimm es einfach, okay? Aber bitte, [style type=„italic“]bitte[/style] erschieß mich nicht!" Er klingt weinerlich. Harry fällt auf, dass er ihn plötzlich duzt - warum, weiß er nicht. Wird wohl irgend so eine Psycho-Geschichte sein; Nähe zum Täter schaffen oder so was, das bringen sie doch immer in diesen BBC-Sendungen...

Harry starrt auf den Haufen Geld vor ihm auf der Theke. So viel Geld. Es müssen wenigstens zweihundert Pfund sein... Aber...

Und da fällt der Groschen.

Es ist schwer, das Lachen zu unterdrücken, das aus ihm herausplatzen will, aber Harry schafft es.

„Ich nehm das Geld", sagt er ernsthaft, langsam, so als müsse er sich jedes Wort überlegen – was er tatsächlich muss. Sein Puls ist so laut, dass er sich kaum selbst denken hören kann. „Du kannst es mir in eine Papiertüte packen."

Ray tut wie ihm geheißen, und er brabbelt die ganze Zeit etwas vor sich hin. Harry hört nicht wirklich zu, aber die Worte „Freundin", „Motorrad" und „Mutter" sind in dem wirren Haufen bedeutungsloser Nichtigkeiten klar als prominente Themen auszumachen. Harry rollt die Augen.

Dann fällt es ihm wieder ein. Wieso er überhaupt hier ist. „Pack noch ein paar Sandwiches dazu", sagt er. „Thunfisch und Pastrami. Und Gurke. Und Schinken. Und Käse." Er überlegt einen Augenblick. „Und noch ein paar Schokoriegel. Und Chips. Und... ein paar Schachteln Zigaretten; egal welche."

Ray packt Päckchen um Päckchen in Harrys Tüte; sein Gesicht ist bleich und die Schweißflecke unter seinen Armen scheinen immer größer zu werden. „Ist es so okay?"

„Perfekt", sagt Harry. Irgendwie verschafft ihm dieses kleine Rollenspiel, in dem nur er weiß, dass es ein Spiel ist, eine kranke Befriedigung. Er ist so lange zwischen den Zahnrädern der Zeit festgehangen, gefangen in einer Maschinerie von Ereignissen, die er nicht kontrollieren oder beeinflussen konnte, dass dieses Machtgefühl ihn beinahe schwindlig werden lässt.

Er denkt an all die zahllosen Spielfilme, die er schon gesehen hat (das heißt, wenn Dudley es gestattet hat), in denen Läden überfallen werden, und er versucht sich zu erinnern, wie die Täter anschließend geflohen sind. Zunächst wollen ihm nur Szenen einfallen, in denen der Räuber geschnappt wird - sei's durch die plötzlich auftauchende Polizei oder eine alte Frau, die dem Maskierten geistesgegenwärtig die Handtasche über den Schädel zieht - aber dann hat er eine Idee.

„Gib mir deinen Ausweis", sagt er.

„Was?"

„Deinen Ausweis! Los, mach schon, ich hab nicht die ganze Nacht Zeit!"

„Aber... aber... wieso denn?" Rays Stimme ist weinerlich, als er seinen Ausweis hervorkramt und auf die Theke legt. „Was willst du damit?"

Harry grinst. Es ist ein spöttisches, triumphales Grinsen, wie er es seit langer Zeit nicht mehr zu Stande gebracht hat. „Ich weiß jetzt, wo du wohnst. Wenn du die Polizei rufst, wenn du denen irgendwas sagst, dann komm ich dich besuchen!" Harry ist erstaunt über sich selbst. Die Worte kommen einfach so aus seinem Mund und er findet, dass er klingt wie ein Todesser.

Und wenn schon. Jetzt ist nicht der richtige Zeitpunkt, seine Moral anzuzweifeln.


TBC


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