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Fanfiction

Wie Blätter im Wind (Fallen Leaves) - Und bist du nicht willig...

von Resimesdra

„Ich lieb dich, mich reizt deine schöne Gestalt, und bist du nicht willig, so brauch ich Gewalt“ – so spricht Goethes „Erlkönig“. Die wahrscheinlich grusligste Ballade, die jemals verfasst wurde, hat mir schon in jungen Jahren eine Gänsehaut beschert – und sie tut es heute noch.

Vielen Dank an alle, die gereviewt haben! Besonders freue ich mich über die vielen "neuen" Gesichter :D

Warnung: In diesem Kapitel geht’s etwas heftiger „zur Sache“!



***


Wenn man am Verhungern ist, ändert sich die Wahrnehmung drastisch. Farben und Formen verschmelzen zu einer einzigen bewegten Masse, die Welt um einen herum scheint im Zeitraffer abzulaufen, während man selbst sich in Slow Motion befindet. Das Fokussieren auf etwas Bestimmtes fällt einem schwer, klar und zusammenhängend zu denken scheint ein Ding der Unmöglichkeit.

Man kann Geräusche weder identifizieren noch orten, und selbst wenn man es könnte – darauf zu reagieren wäre kaum machbar, weil auch Denkvermögen und Reaktionen in Zeitlupe dahinschleichen.

Der Hunger an sich ist gar nicht mal so schlimm. Nach höchstens zwei Tagen ist das nagende Gefühl in der Magengegend zu einem dumpfen Pochen in der Baucharterie abgeklungen, das kaum mehr als ein wenig unangenehm ist.

Der Durst ist übel, aber auch der lässt sich ignorieren – und in England, fällt wenigstens immer genug schmutziger Regen, um einen über die Runden zu bringen.

Das Einzige, was Harry noch klar und deutlich wahrnimmt, ist die ungeheure Kälte, die sich seines Körpers bemächtigt – und Gerüche. Seine Welt scheint darauf zusammengeschrumpft zu sein, all seine verfügbare Hirnmasse konzentriert sich auf die Sinneseindrücke, die über die Riechzellen in seiner Nasenschleimhaut an sein Bewusstsein gesendet werden, und sein Hirn filtert mit erstaunlicher Präzision all jene Geruchspartikel heraus, die auf etwas Nahrhaftes hinweisen könnten. Harry kann den Duft von Käse in einer alten Pizzaschachtel mit verblüffender Klarheit von verschimmeltem Gauda unterscheiden, und so ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass das erste, was er an Malfoy wahrnimmt, der Duft seines Hamburgers ist.

„Potter.“

Harry blinzelt in der Nachmittagssonne. Den Kopf zu heben ist zuviel verlangt, schon das Blinzeln und Bewegen der Augen fällt ihm schwer. Er sieht nicht viel mehr als einen langen Strich über ihm, der auf ihn herabstarrt, aber er kann den wunderbaren Duft von fettigem Essen wahrnehmen, das der Strich wahrscheinlich in einer Papiertüre bei sich hat.

„Malfoy“, sagt er, oder er versucht es zumindest, aber sein Mund ist so ausgetrocknet, dass er nur ein heiseres Krächzen hervorbringen kann. Malfoy scheint ihn trotzdem zu verstehen.

„Du siehst ziemlich scheiße aus“, sagt der trocken und geht neben ihm in die Hocke. „Liegst du etwa schon die ganze Woche hier zwischen all dem Müll?“

Harry macht sich nicht die Mühe, zu antworten. Seine Augen sind schwer und er schließt sie wieder, erfreut sich an der barmherzigen, die Sinne schonenden Dunkelheit.

„Hat dir schon mal jemand gesagt, dass du ein absoluter Volltrottel bist?“, fragt Malfoy, aber seine Stimme klingt nicht böse oder grausam, eher besorgt. „Du könntest draufgehen.“

Harry weiß das. Vielleicht hat er es ja sogar darauf angelegt. Vielleicht will er einfach aufhören zu existieren, einfach nicht mehr sein.

„Kannst du gehen?“, fragt Malfoy. Er klingt nachdenklich.

Harry öffnet die Augen wieder einen Spalt. „Wohin?“

„Ich lass dich doch nicht hier liegen, du Idiot. Du kommst mit zu mir.“

Harry will protestieren, will sich wehren – aber dazu fehlt ihm die Kraft. Er lässt also zu, dass Malfoy ihn auf die Beine zieht, einen Arm um seine Taille geschlungen, und ihn zu dem schäbigen kleinen Motel schleppt, in dem er ein ziemlich Kakerlaken verseuchtes Zimmer gemietet hat.

Aber wirklich – wenn man gerade noch auf einer Müllkippe gewohnt hat, scheint einem ein quietschendes Bett mit löchrigen Laken das Paradies zu sein.

Er verschlingt gierig einen der Hamburger, die Draco gekauft hat, nur um ihn etwa eine Stunde später unter ziemlich üblen Magenkrämpfen wieder zu erbrechen. Sein Magen, erklärt Draco mit beunruhigend etabliertem Wissen über menschliche Physiologie, während er Harry beruhigend über den Rücken streicht und ihm das Haar aus dem Gesicht hält, hat offenbar seine Verdauungstätigkeit eingestellt und produziert nicht mehr ausreichend Salzsäure, ganz zu schweigen davon, dass die Darmmobilität wahrscheinlich null ist. Harry starrt auf die praktisch unverdauten Hamburgerstücke, die im Klo schwimmen, und gibt Draco schweigend Recht. Die nächsten Tage ernährt er sich von Hühnerbrühe, die Draco weiß der Geier wo auftreibt. Harry fragt ihn nicht danach.

Am dritten Tag eröffnet Draco ihm halb im Scherz, dass er seinen Gestank nicht eine Sekunde länger aushalten kann, und Harry, der sich merklich besser fühlt, stimmt einem Bad zu.

Es ist das erste Mal, dass Harry Draco Malfoy nackt sieht. Und Draco ist schön, trotz der etwas zu bleichen Haut, der zu weit vorstehenden Rippen und der groben Narbe, die quer über seinen Brustkorb zieht (das einzige Überbleibsel des Sectumsempra-Fluchs); er hat etwas Ätherisches, fast schon Lyrisches an sich, wie er da neben Harry unter der Dusche steht und dessen noch etwas wackligen Körper auf den rutschigen Fließen stabilisiert.

„Nur damit du nicht ausrutschst und dir den Schädel einschlägst“, erklärt er mit einem Grinsen, aber natürlich kennt Harry die Gerüchte über Malfoy und seine… Präferenzen, wie Hermine sich auszudrücken pflegte, und als er ein schwaches, organisches Zucken an seinem Oberschenkel spürt, kann er eins und eins zusammenzählen.

Im Nachhinein weiß keiner mehr so recht, wie es dazu kam, aber plötzlich stehen sie eng umschlungen unter dem angenehm heißen Wasserstrahl, ihre Oberkörper hart aneinandergepresst, ihre Zungen dafür umso weicher und glitschiger als sie sich küssen, ihre Münder weit offen, hemmungslos und ohne Rückhalt.

Keiner der beiden sagt ein Wort, aber das Verlangen steht so klar in Dracos grauen Augen, eine lodernde Flamme aus Eis,
Fass mich an, fass mich an, fass mich an…, wortloses Flehen, und Harry fasst ihn an, nicht weil er Malfoy etwas schuldet, sondern weil er es will, weil es richtig ist. Draco kommt keine dreißig Sekunden später, ein schwacher Schauer läuft durch seinen Körper und Sperma spritzt über Harrys Finger, wo es sofort von warmem Wasser fortgespült wird.

„Ich wusste nicht, dass du schwul bist“, sagt Draco später, als er neben Harry auf dem Bett auf dem Rücken liegt.

Harry zuckt die Schultern. „Ich auch nicht.“

Draco sieht ihn scharf an. „Ich will nicht, dass du denkst, du musst das tun, verstanden? Ich erwarte keine Bezahlung für deine Rettung oder sowas.“

Harry grinst. „Ich weiß.“

Was Draco aber wirklich für ihn bedeutet wird Harry erst an dem Tag klar, an dem er erfährt, wie genau Draco das Geld verdient, mit dem er für das Zimmer und das Essen bezahlt.



***



„Okay, hier kannst du mich rauslassen."

Der klapprige Peugeot rattert an den Bordstein und hält. Draco öffnet die Tür und steigt aus. „Danke."

Der junge Mann lächelt schüchtern und nickt. "'s okay."

Draco schlägt die Tür zu und der Wagen setzt sich rumpelnd in Bewegung. Draco schaut ihm nach und seufzt. Wieso können sie nicht alle so sein? Der Besitzer des Autos, der eben noch mit Draco auf einem abgelegenen Parkplatz war, scheint von der langsameren Sorte zu sein, und offenbar war das sein erstes schwules Erlebnis.

Zumindest schließt Draco das aus der Art, wie ihn sein bloßer Anblick angemacht hat - und es brauchte lediglich ein wenig Dirty Talk, um ihn letztendlich über die Schwelle in einen offensichtlich intensiven Orgasmus zu stoßen.

Draco schüttelt den Kopf und tritt eine leere Dose zur Seite. Na ja, ein Traumtyp war er nun nicht gerade gewesen, klein und untersetzt und mit Halbglatze - aber immer noch besser, als der davor. Harmlos. Als der andere nämlich gekommen ist, hat er Draco so heftig in die Schulter gebissen, dass die Stelle sich noch immer ganz geschwollen anfühlt.

Draco greift in seine Gesäßtasche und zählt sein Geld. Drei Freier hat er geschafft, und es hat ihm fast sechzig Pfund eingebracht. Nicht schlecht; zumindest für ein paar Tage sollten sie damit über die Runden kommen. Er könnte sogar mit Harry essen gehen. Oder ihm eine neue Hose kaufen. Seine alte Jeans wird stellenweise nämlich nur mehr von Dreck zusammengehalten...

Eigentlich ist er ja immer noch wütend auf ihn. Andererseits hat Harry es natürlich auch nicht leicht. Er sitzt die ganze Zeit in diesem kleinen Zimmer rum und starrt die Wand an... Er hat auch versucht, etwas Geld zu beschaffen, aber er verfügt weder über die Selbstdisziplin, noch das schauspielerische Talent, das Draco sich durch die jahrelange Malfoyerziehung zueigen gemacht hat, und seine Vergangenheit – wenngleich nicht weniger dramatisch als Dracos – hat ihn wohl kaum auf das hier vorbereitet. Seinem dritten Freier hat er schließlich die linke Hand gebrochen, und das war dann das Ende seiner Stricherkarriere.

Plötzlich hält neben Draco ein Wagen mit quietschenden Reifen und reißt ihn aus seinen Gedanken.

„Hey Süßer." Der Fahrer ist recht jung, noch keine dreißig, und abgesehen von ein paar Aknenarben auf seinen Wangen sieht er auch ganz gut aus. Draco ist vage interessiert. „Wie sieht’s aus? Bist du frei?"

Draco schielt auf das Armaturenbrett des Autos (es ist ein ausländischer Wagen - klar - und Draco kennt die Marke nicht. Wahrscheinlich deutsch) nach der Uhrzeit. Es ist bereits nach 14 Uhr. Harry wird sich Sorgen machen... aber wenn er diesen Kunden auch noch bedient, wird er fast achtzig Pfund nach Hause bringen, und wie könnte Harry ihm da noch böse sein?

„Klar", sagt er und grinst, eine Hand kokett in die Seite gestützt.

Der Fahrer stößt von innen die Beifahrertür auf. „Na dann spring rein."

Draco steigt ein. „Willst du gar nicht wissen..."

Der junge Mann schüttelt den Kopf. „Nee. Das regeln wir später." Er grinst und irgendwas an seinem Lächeln missfällt Draco. Plötzlich hat er ein ungutes Gefühl in der Magengrube, ganz so, als stände er in dichtem Nebel und könnte nichts sehen, wüsste aber, dass irgendwo vor seinen Füßen ein Abgrund gähnt... Der Wagen springt an und der Fahrer steuert ihn wieder auf die Straße. Draco blinzelt ein paar Mal und das Gefühl lässt nach.

Na also. Wer wird denn paranoid werden?

Nach ein paar Minuten biegen sie auf einen Parkplatz ein. Draco ist schon oft hier gewesen, es ist ein beliebter Platz für Treffen mit Strichern. Im Moment ist aber außer einem verlassenen roten PKW und einem schrottreifen Pickup niemand in Sicht. Nach der Mittagspause schläft das Geschäft für gewöhnlich immer ein, Draco kennt das schon.

Der Wagen kommt zum Stehen.

„Okay", sagt Draco. „Und worauf stehst du so?"

„Das", sagt der junge Mann, während er den Sitz zurückschiebt und gleichzeitig seine Hose aufknöpft, „wirst du schon noch merken."

Er fasst Draco an den Kopf und zieht ihn in seinen Schoß, stößt ihn mit der Nase voran in sein Schamhaar. Draco wird beinahe schlecht von dem übertrieben männlichen Geruch, der ihn umfängt, aber er beherrscht sich und nimmt das schlaffe, schrumpelige Organ brav in den Mund, wo es schnell anschwillt und seine volle Größe erreicht.

Der Mann stöhnt und seine Finger wühlen sich so grob in Dracos Haar, dass ihm die Tränen in die Augen schießen. Draco verdoppelt seine Anstrengungen; je schneller er es hinter sich bringen kann, desto besser.

„So ist's gut... jaaaa... lutsch ihn, du kleine Schlampe", grunzt der Mann und Draco möchte ob dieser faden, im wahrsten Sinne des Wortes ausgelutschten Obszönität am liebsten die Augen rollen, tut es aber nicht. Bloß nichts anmerken lassen.

Die Hand, die nicht seinen Kopf herunterdrückt, kriecht unter den losen Bund seiner Jeans und beginnt, seinen Hintern zu kneten - nicht so, dass es angenehm wäre, nein, so grob, dass Draco sich fragt, wie schlimm die blauen Flecken hinterher ausfallen werden.

„Zieh dich aus", keucht der Mann plötzlich. „Los, ich will dich nackt sehen!"

Draco ist ein bisschen verwirrt - ausziehen muss er sich nicht so häufig, und eigentlich nie mehr als die Hose. Er hebt den Kopf. „Ich...", sagt er, und da schlägt der Mann ihn so heftig ins Gesicht, dass ihm der Kopf schwirrt.

„Ich sagte, du sollst dich ausziehen."

Draco beißt sich auf die Lippe und beginnt hastig, seine Klamotten abzustreifen. Er hat Angst. Es ist nicht das erste Mal, dass ihm einer eine geknallt hat – auch wenn das tatsächlich nicht so oft vorkommt, die meisten haben doch wenigstens noch ein bisschen Anstand – aber da ist noch etwas anderes an diesem Kerl, etwas, das ihm ganz klar rät, ihn nicht zu verärgern.

„Gut so?", fragt er leise. Er wagt nicht mehr, ihn anzusehen.

Es ist ein merkwürdiges Gefühl, das ihn überkommt, seinen Rücken hinunterkribbelt wie Tausende Spinnenbeine. Da ist etwas unter der Furcht, die er verspürt, eine unterschwellige, wilde Erregung, die zwar nicht sexueller Natur, aber definitiv vorhanden ist, wie eine lang vergessene Erinnerung, deren man sich nicht bewusst entsinnt, die aber noch immer Assoziationen in einem wachruft.

„Knie dich hin. Mach schon!"

Jetzt sieht Draco ihn doch an. Oder besser gesagt, er starrt. „Ich mach's nicht ohne..."

Der Kerl hebt wieder die Hand und Draco zuckt zusammen. „Hast du damit ein Problem, hm?" Er packt Draco hart am Handgelenk und dreht ihn gewaltsam um. „Mach die Beine breit, du kleine Nutte!"

Draco kommt es vor, als sähe er von oben dabei zu, wie sich der Typ zwischen seine Beine zwängt und in ihn eindringt; es ist, als wäre er gar nicht mehr in seinem Körper sondern schwebe als Geist über der Szenerie. Er spürt den Schmerz kaum, den die Vergewaltigung hervorruft, und dafür ist er dankbar, irgendwie, aber gleichzeitig ist es auch verdammt erschreckend.

Dann jedoch geschieht etwas, das ihn brutal in die Wirklichkeit zurückbringt.

Der Kerl fasst grob um ihn herum - seine Hüften hören dabei nie auf, in Dracos Körper hineinzustoßen - und packt seinen Arm, dreht ihn um, so dass die empfindliche Unterseite nach oben zeigt.

Das Dunkle Mal ist noch da, in all seiner schauerlichen Pracht, und Draco wendet die Augen ab, will es nicht sehen.

„Nettes Tattoo", grunzt der Mann über ihm und Draco stellen sich ob des lauernden Tonfalls alle Nackenhaare auf. „Erinnert mich an irgendwas... an was nur?"

Draco hält die Luft an und beißt sich auf die Lippe, versucht, die Wellen des Schmerzes auszublenden, die nun heiß und unnachgiebig durch seinen Körper branden, wie er es gelernt hat.

„Ach ja, richtig. An mein eigenes. Siehst du?"

Draco öffnet die Augen und starrt auf das Dunkle Mal auf dem haarigen Unterarm des jungen Mannes. Einen grässlichen Augenblick lang scheint die Zeit stillzustehen.

Der Mann zieht seinen Schwanz heraus und dreht Draco mit beinahe unmenschlicher Kraft auf den Rücken. „Wusste ich doch, dass mir dein hübsches Gesicht irgendwie bekannt vorkommt, Draco! Ganz zu schweigen... von deinem süßen, kleinen Arsch."

Draco starrt hinauf in die kalten blauen Augen, und die Erinnerung ist wie ein erneuter Schlag ins Gesicht.

„Dein Daddy sagt, ich hab gute Arbeit geleistet. Er sagt, ich darf mir etwas wünschen. Rat mal, was ich mir gewünscht habe, Draco... Na komm schon her, es wird dir auch gefallen!"

Orion Rookwood.

Augustus Rookwoods ältester Sohn.

Ein Todesser.

Zunächst ist Draco vor Schreck wie gelähmt. Er liegt nackt auf dem Rücken, hilflos wie ein Käfer, und sein Gehirn scheint sich abgeschaltet zu haben.

Orion ragt über ihm, sein Glied noch immer hart und – zumindest aus Dracos Blickwinkel – ziemlich gewaltig. Sein Gesicht ist zu einem wölfischen Grinsen verzogen und er schließt für einen Moment genießerisch die Augen. „Du kannst dir gar nicht vorstellen, was für eine Belohnung auf mich wartet, wenn ich dich mitbringe", seufzt er, beinahe ekstatisch.

Dracos Fuß, der noch immer in seinem ausgelatschten Turnschuh steckt (die Jeans hat er in der Eile einfach drübergestreift), schießt vor und trifft Orion ins Gesicht. Es gibt ein hässliches Knirschen, das Draco kurz daran erinnert, wie er Harry damals in der Sechsten die Nase gebrochen hat, und Blut schießt aus seinen Nasenlöchern und hinunter auf Orions Brust.

„Du kleine Hure!", brüllt er, eine Hand ungläubig auf seiner malträtierten Nase, während Draco sich freistrampelt, nach seiner Jeans greift und die Tür aufstößt. „Bleib stehen!"

Aber Draco denkt gar nicht daran. Er sprintet vor bis an die Straße, wo er kurz anhält um in seine Jeans zu schlüpfen, dann rennt er weiter, bis seine Muskeln an glühendheiße Stahlseile erinnern und sein Herz zu explodieren droht.

Er läuft durch die Fußgängerzone, wo ihm ein Auto nicht folgen kann, wo eine Verfolgung auffallen muss.

Er ist sich kaum der teils neugierigen, teils entgeisterten Blicke der Passanten bewusst, die er mit seinem bloßen Oberkörper, seinen blutbefleckten Jeans und seinem zerschundenen Gesicht auf sich zieht, all seine Gedanken kreisen um Orion und Voldemort.

Er muss zu Harry.

Er muss von hier weg, seine Spuren verwischen, am besten von der Erdoberfläche verschwinden...

Aber in allererster Linie muss er zu Harry.


***



„Das hast du gut gemacht, Orion." Lucius' samtige Stimme klingt sehr zufrieden. „Der Dunkle Lord wird sehr stolz auf dich sein."

Der junge Mann in ihrer Mitte, kaum 20 Jahre alt, gibt sich Mühe, nicht vor Freude und schlecht verhohlenem Stolz rot anzulaufen. „Vielen Dank, Mr. Malfoy, Sir."

„Bitte", sagt Lucius gönnerhaft, „nenn mich Lucius. Du bist nun ein vollwertiges Mitglied dieses Zirkels, Orion. Das hier", seine Finger streicheln ein ziemlich verrottet aussehendes, in Leder eingebundenes Tagebuch, liebkosen es geradezu, „wird uns und unserem Herrn wichtige Dienste erweisen. Es war sehr gute Arbeit, es zu finden und herzubringen. Du wirst eine Belohnung erhalten, Orion. Was immer du begehrst."

Draco sitzt ein wenig abseits und lauscht der Unterhaltung der dunklen Gestalten mit einer Mischung aus Bewunderung und Furcht. Er ist erst elf Jahre alt und versteht nicht viel von dem, was sie besprechen - aber er hat begriffen, dass Orion einen Auftrag erfolgreich ausgeführt hat, und dass ihm dafür Lob und Anerkennung winken.

Draco kann es kaum erwarten, selbst alt genug zu sein, um auch Aufträge ausführen zu dürfen. Nichts wünscht er sich so sehr, wie die Anerkennung seines Vaters, die ihm bisher weitreichend verwehrt geblieben ist.

„Was immer ich will?" Orions Augen schweifen durch den Raum, bleiben für den Bruchteil einer Sekunde an Draco hängen. Er lächelt. "Das ist sehr großzügig, Sir. Ich werde mir etwas überlegen."

Irgendwas in seinem Blick jagt Draco eine Gänsehaut über den Rücken, aber er zwingt sich, still sitzen zu bleiben und keinen Mucks zu machen. Er will Vaters Zeremonie nicht stören. Er will, dass sein Vater stolz auf ihn sein kann.




TBC


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