von Sam Chaucer
Eis
"Schau mal!", flüsterte Hermine und stieß Harry an. "Da ist Malfoy - zusammen mit seiner Mutter!"
Das Trio beobachtete die beiden möglichst unauffällig, wie sie da auf dem Rasen standen. Narzissa hatte ihre Hand auf die Schulter ihres Sohnes gelegt, ihr Gesicht glich einer starren Maske.
"Dass die sich zu Dumbledores Beerdigung trauen...", schnaubte Harry. "Also ich nehme ihnen die Tour nicht ab - von wegen Imperius!"
Hermine zerrte ihn eilig weg, aber die beiden hatten es schon gehört. Dracos Gesicht war wutverzerrt, doch Narzissa verzog keine Miene.
"Ich sag's doch, eiskalt!", murmelte Harry. "Wenn die kein Todesser ist - wer dann?!"
Feuer
Narzissa presste sich an ihn und fuhr mit den Händen über seinen Nacken hinunter zu seinem Rücken - ertastete die festen Sehnen und Muskeln unter der weichen Haut, den flaumigen Haaransatz, die Schulterblätter.
Heftig presste sie ihre Lippen auf seine, und ein kleiner Schauer durchlief sie, als er sie bei den Schultern packte. Er schob sich über sie, und nun konnte sie sein Gewicht spüren. Sein Geruch, seine Haut an ihrer, die Hitze, die von seinem Körper ausging berauschten sie förmlich. Aber sie wollte mehr.
Sie wollte ihn ganz.
Er keuchte überrascht, als sie die Beine öffnete.
Nur für ihn.
Seide
Lucius Malfoy legte einen Arm um die Schulter seiner Frau, in deren Armen sein Sohn lag.
Gerade hatte das Baby die Augen geöffnet, es gluckste und schaute sie an.
Narzissa lächelte und streichelte ihr Baby. Dann sah sie zu ihrem Mann auf.
Lucius strich ihr eine verschwitzte Strähne aus der Stirn. Ihr seliges Lächeln machte ihn glücklich und brach ihm auf wunderbare, unerklärliche Weise das Herz.
Vorsichtig verstärkte er seine Umarmung und drückte sein Kinn in ihr Haar. "Jetzt sind wir komplett", flüsterte er.
Narzissa schwieg, aber er verstand sie trotzdem, als sie erst Draco küsste und dann ihn.
Stahl
Lucius zuckte zusammen, als die Tür seiner Zelle aufschwang. "Verzeihung, Mrs. Malfoy - Ihre Besuchszeit ist um."
"Ich komme." Der Wärter nickte und blieb in der Tür stehen.
"Ich muss gehen." Narzissa erhob sich, aber Lucius ließ ihre Hand nicht los.
"Kommst du bald wieder... mit Draco?"
"Nein."
"W-warum?"
"Ich muss an seine Zukunft denken. Wie soll er nach Hogwarts zurückkehren, wenn ich bei einem verurteilten Todesser ein und aus gehe?"
"Narzissa..."
"Nein!", zischte sie und riss ihre Hand weg. "Mein Sohn soll nicht ohne Schulabschluss und ohne irgendetwas dastehen!"
Wortlos verließ sie den Raum.
Ihre Tränen sah niemand.
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