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Fanfiction

The Marauder Chronicles - Lost Generation - Lettres de Noël

von Luna

Der Schnee rieselte in grossen weissen Flocken schon seit zwei Tagen vom Himmel und die Erde war mittlerweile meterhoch mit Schnee bedeckt. Hogwarts sah aus, als wäre es in Zucker getaucht worden, aussen, wie innen.
Lichterfeen schmĂĽckten die grosse, sonst so kahle Eingangshalle und gaben dem kargen Stein des alten Schlosses ein bezauberndes Ambiente.
Der grosse Weihnachtsbaum ragte ebenfalls wie jedes Jahr fast an die Decke und war ĂĽber und ĂĽber mit bunten Kugeln und Lametta geschmĂĽckt worden.

In den Schlafsälen waren bereits alle dabei ihre Geschenke einzupacken, die sie zuvor in Hogsmaede gekauft hatten. James packte gerade die Schneekugel in ein T-Shirt, damit sie nicht zerbrach, als Remus neben ihm verzweifelt mit seinem Koffer kämpfte, der einfach nicht mehr zu gehen wollte.

„Warte, ich helf’ dir“, sagte Sirius und drückte kräftig auf den Deckel des Koffers, sodass Remus schnell die Schnallen schliessen konnte. „Danke“, grinste Remus dann zufrieden und setzte sich aufs Bett.
„Kein Problem“, grinste Sirius, der seinen Koffer bereits verschlossen hatte. Er fuhr wie jedes Jahr über Weihnachten zu den Potters. Seine Eltern hatten schon seit seinem ersten Schuljahr irgendwelche Ausreden parat gehabt, falls er nach Hause hätte kommen wollen. Doch das wollte er sowieso nicht. Er feierte lieber bei James und seiner Familie. Er fühlte sich dort mittlerweile wie zu Hause.
Am Weihnachtsabend war es Tradition, dass sie immer alle gemeinsam im geräumigen Wohnzimmer sassen, während im Hintergrund eine alte Platte mit Weihnachtsliedern spielte. Nacheinander durften sie immer die Geschenke auspacken, die ihnen Mrs. Potter reichte.

Die Geschenke waren immer famos. Sirius erinnerte sich daran, wie James Mitte des zweiten Schuljahres seinen ersten, richtig schnellen Besen geschenkt bekommen hatte. Es war das schnellste Modell gewesen, das damals auf dem Markt war. Was hatte er ihn beneidet. Seine Eltern schickten ihm jedes Weihnachtsfest ein Paket nach Hogwarts. Meist war eine gehörige Summe Geld darin und ein Zettel, auf den lieblos irgendwelche Weihnachtsgrüsse geschrieben wurden und die Anweisung: „Kauf dir davon, was du willst.“ Zuerst hatte er sich darüber gefreut, immerhin konnte er sich so etwas wirklich Nützliches kaufen und musste sich nicht über selbstgestrickte Pullover freuen, so wie andere, doch mit der Zeit merkte er, dass es eigentlich gar nicht die Absicht seiner Eltern war, ihm damit etwas Gutes zu tun, sie wollten sich einfach nicht mit ihm befassen.

Er war ihnen lästig. Sie kannten ihn auch gar nicht. Während seine Freunde am Weihnachtsmorgen oft mit strahlenden Gesichtern ihre Geschenke auspackten, von denen sie ihren Eltern zuvor mit glänzenden Augen erzählt hatten, bekam er immer nur Geld.
Mittlerweile hatte er sich das Geld auf die Seite gelegt. Er hatte schon eine grosse Summe im Kästchen in seinem Nachttisch. Er wollte es nicht ausgeben, er hatte jedes Jahr doch noch die stille Hoffnung, dass ihm seine Eltern etwas Richtiges schenken würden und sei es nur ein hässlicher, selbstgestrickter Pullover.

„Und wieso haben dich deine Eltern nicht mit in den Winterurlaub genommen, Peter?“, fragte James gerade seinen Freund, der dieses Jahr die Ferien in Hogwarts verbringen musste.
„Sie haben eine wichtige Geschäftsreise, da können die Kinder nicht mit“, antwortete Peter, mit dem leisen Hauch der Enttäuschung in der Stimme.
„Und du bist sicher, dass du nicht mit zu uns willst? Du weißt, meine Eltern haben gesagt, es spiele keine Rolle, wenn noch jemand käme.“
„Lass gut sein James“, sprach Peter, „Ich bleibe hier und lerne den Stoff nach, den ich noch nicht so gut drauf habe, damit ich dann für das zweite Halbjahr gut gerüstet bin.“
Peter wollte es sich nicht antun, der idyllischen Familienfeier beizuwohnen, zu sehr hätte es ihn daran erinnert, dass er es gerne gewesen wäre, der mit seinen Eltern zusammensässe und Geschenke auspackte und Freunde einladen könnte.
„Na gut, wenn du meinst“, zuckte James mit den Schultern und packte ein kleines Schächtelchen in den Koffer.
„Was ist das denn, Krone?“, grinste Sirius und fischte es wieder aus dem Koffer, drehte und wendete es und schaute es von allen Seiten genau an.
„Gib es wieder her, Tatze. Das geht dich nichts an“, knurrte James und versuchte sich das blaue, eckige Schächtelchen wieder zu angeln.

„Oh, ein Geheimnis“, grinste Sirius, „etwa das Geschenk für Evans?“
Remus grinste mittlerweile auch und beobachtete das Geschehen neben ihm.
„Und wenn es so wäre, es würde dich immer noch nichts angehen“, schloss James und entriss Sirius das Geschenk wieder.
„Ach, du kannst uns doch sagen, was drin ist“, lachte er immer noch.
„Wieso sollte ich? Ihr macht euch doch sowieso nur wieder darüber lustig“, rollte Krone mit den Augen und legte es wieder in die Tasche.
„Wir erfahren es sowieso bald. Lily erzählt es Alicia, Alicia erzählt es mir“, mischte sich nun auch Remus ein.
James knurrte leise.
„Na schön. Es ist die silbrige Haarspange die in Hogsmaede im Schaufenster lag. Die mit dem grünen Stein und den Verschnörkelungen.“
„Etwa die, die alle Mädchen gerne gehabt hätten und wegen der sie sich letzten Samstag die Nase an der Schaufensterscheibe platt gedrückt hatten?“, fragte Remus mit einem erstaunten Blick.

„Ja, genau die. Ich dachte, die würde Lily gefallen“
„Wird sie bestimmt, alle Mädchen sind doch ganz scharf darauf, die Haarspange zu besitzen“, grinste Sirius, „und sobald sie sie zu Hause auspackt, steigt sie in den Kamin, kommt zu dir nach Hause und fällt dir um den Hals. So etwa stellst du dir das vor, oder?“
Alle grinsten.
„Ach halt die Klappe, Tatze“, sagte James, aber konnte sich ein kleines Grinsen nicht verkneifen.
„Ha, siehst du, genau so stellst du es dir vor“, lachte Sirius nun laut und schüttelte den Kopf, „James, denkst du wirklich Frauen sind so oberflächlich und vergessen nur wegen einer wunderbaren Haarspange gleich alles, was sie sonst an einem Kerl nicht leiden können?“
„Ich weiss nicht, ich hoffe es“, grinste James und schloss die Schnallen seines Koffers.
Sirius zeigte ihm einen Vogel: „Du musst wirklich noch eine Menge über Frauen lernen“
„Ja, das sagt genau der Richtige“, rollte James mit den Augen, „immerhin weiss ich, dass man mit Frauen auch mehr als einmal ausgehen kann, Tatze.“

„Tz, glaubst du etwa, ich weiss das nicht?“, lachte der gutaussehende schwarzhaarige Junge und liess sich nun rücklings auf sein Bett fallen, „aber ich mag es halt abwechslungsreich. Beim zweiten Date, ist das dann meistens schon langweilig, mit Derselben.“

„Ja und darum will auch kein anständiges Mädchen mit dir ausgehen“, sagte Remus, „weil sie genau wissen, dass du sie nur alle einmal gerne rumkriegen willst. Ok, ausser die aus den unteren Stufen, die einfach noch keine Ahnung haben, was für ein Frauenheld du bist, oder die verzweifelten Jungfrauen.“
James lachte und nickte Remus zu, der seine AusfĂĽhrungen besonders ĂĽbertrieben und dramatisch dargestellt hatte.

„Dann müsste ja deine Freundin gleich mit mir ausgehen wollen, wenn wir hier von verzweifelten Jungfrauen reden“, grinste Sirius, „oder habt ihr es nun endlich getan?“
„Warum sollte ich das gerade DIR erzählen? Und zudem ist sie nicht verzweifelt und hat außerdem genügend Verstand um zu wissen, dass du nur immer auf das Eine aus bist, Tatze“, sagte Remus und schüttelte den Kopf.
„So, ist sie das“, sagte Sirius mit einem leisen Ton der Ironie in der Stimme. Er schaut an die Decke des Schlafraumes und musste sich ein hämisches Grinsen verkneifen. War er doch schon beinahe mit Remus’ Freundin im Bett gelandet und nun stand sein Freund hier vor ihm und predigte ihm, dass seine Freundin nie etwas mit ihm anfänge. Sirius schüttelte den Kopf um die Gedanken wieder zu vertreiben. War es auch gerade ein gewisses Siegesgefühl, so hatte er, was das betraf, doch noch immer ein schlechtes Gewissen Remus gegenüber. Aber er konnte nicht anders in ihrer Gegenwart, sie raubte ihm einfach die Sinne.

Dass sie unerreichbar war, machte sie so verlockend. Die Freundin seines besten Freundes. Und zudem hatte sie ĂĽberhaupt kein Interesse an ihm, im Gegenteil. Was fĂĽr eine Herausforderung es doch war, dachte er sich. Aber nicht nur das. Ihr langen schwarzen Haare, ihre braunen grossen Augen, die schmalen geschwungen Lippen, die zarten Finger. Es war alles einfach... fĂĽr ihn war sie perfekt.

„Gehen wir endlich?“, fragte James, knöpfte seinen Winterumhang zu und schlang sich seinen Gryffindorschal um den Hals.
„Jap, gehen wir“, sagte Remus und stand vom Bett auf, seine Mütze über die Ohren ziehend, „dann mach’s gut Peter und wenn dir langweilig ist, dann schreib einfach mal eine Eule, uns wird dann schon was einfallen.“
Sirius nahm seinen Umhang vom Stuhl und zog in an. „Ja Peter, meld dich mal und sag uns, wenn hier was Interessantes passiert. Aber sonst, lern schön fleissig“, lachte Sirius und packte seinen Koffer dann am Griff und zog ihn Richtung Tür.
„Ja, werd ich“, antwortete ihnen Peter und legte sich dann wieder zurück aufs Bett um in seinen Comic zu blättern.

Die drei Jungen hievten ihre Koffer hinunter in den Gemeinschaftsraum, wo sie sie deponierten. Sie wurden dann zum Hogwarts Express gebracht.
„Diese Ferien werden grossartig“, schwärmte James schon vor, als sie die Treppen hinunter gingen um zu den Kutschen zu gelangen.
„Ja, das werden sie“, lachte Sirius, „oder hast du etwa schon was Bestimmtes geplant?“
„Na ja, wenn alles so läuft, wie ich mir das vorstelle, dann hab ich noch vor Silvester ein Date mit Lily und... ja“, grinste er, bereits siegesgewiss.
„Träum weiter James“, sagte Sirius und stieg draussen in der Kälte in eine der Kutschen ein.
„Wieso? Vielleicht ist sie ja wirklich so begeistert davon, dass sie mir gleich um den Hals fällt, wenn sie es bekommt“
„Krone, manchmal hast du wirklich ganz seltsame Fantasien“, lachte Remus und setzte sich zu seinen Freunden.
„Warum? Findest du das Geschenk etwa nicht passend? Was hast du überhaupt für meine Schwester gekauft?“, grinste James.
„Das seht ihr ja dann, wenn sie es auspackt. Glaubt ihr etwa, das sage ich euch jetzt, damit ihr es ihr vielleicht schon im Voraus erzählt um sie zu ärgern?“
„So etwas würden wir doch nie tun“, grinste Sirius scheinheilig.

Mittlerweile hatten sich die pferdelosen Kutschen in Bewegung gesetzt und chauffierten die Schüler zum kleinen Bahnhof in Hogsmeade, wo bereits der Hogwarts Express auf sie wartete. Auf der roten Lok an der Spitze des Zuges lag ebenfalls ein Flaum von Schnee und die dicken Rauchschwaden schienen sich geschickt zwischen den einzelnen Schneeflocken hindurch zu schlängeln.

Sirius hüpfte als erster aus der Kutsche, danach James und Remus. „Wollen wir mal schauen, wo im Zug noch ein Plätzchen frei ist“, grinste Remus und stieg in den ersten Waggon ein. Sirius und James folgten ihm durch den Zug, bis sie in einem der hinteren Waggons endlich ein Abteil fanden, das noch leer war. Lässig setzen sie sich in die Sitze des Schulzuges und schauten hinaus.
„Ob Peter sich nicht doch zu Tode langweilt, so alleine in Hogwarts?“, grinste James und packte ein Stück Pastete aus, dass er sich eingepackt hatte.
„Keine Ahnung, aber du hast ihm ja mehr als einmal angeboten, mit uns mit zu kommen“, sagte Sirius und strich sich eine Strähne seines schwarzen Haares aus den Augen.
„Ja, stimmt schon“, erwiderte James, der aber trotzdem ein ungutes Gefühl hatte, Peter alleine zurück zu lassen.
„Mach dir auch keinen Kopf darum, Krone, er hat ja gesagt, er habe noch viel zu lernen, von daher…“, versuchte Remus seinen Freund zu beruhigen.
„Als wenn der lernen würde“, lachte Sirius und grinste vergnügt, „oh, da sind ja eure Liebsten.“ Sirius deutete aus dem Abteilfenster, wo sich gerade Lily und Alicia nach Plätzen umsahen.
James nutzte die Gelegenheit und schob die Tür auf: „Hier ist noch Platz, wenn ihr mögt.“
Alicia schaute Lily kurz fragend an, aber da sie beide eigentlich keine Lust hatten noch weiter durch den Zug zu geistern, kamen sie herein, schlossen die TĂĽr wieder und setzten sich zu den Jungen. Alicia kam es sowieso gelegen, genoss sie doch jede freie Minute vor den Ferien noch mit Remus.
„Na du“, sagte dieser zu ihr und lächelte sie an.
„Hm?“, grinste Alicia und küsste ihn kurz auf den Mund, nachdem sie sich neben ihn gesetzt hatte.

„Und, was hast du in den Ferien so vor?“, frage James Lily etwas zögerlich.
„Ich weiss noch nicht. Vielleicht fahren wir noch spontan in den Skiurlaub. Aber das hängt von meinem Dad ab, der hat sich gerade ’ne schlimme Grippe eingefangen“, antwortete Lily und lächelte kurz James an, bevor sie ihren Blick, genau wie Sirius, aus dem Fenster schweifen liess.

Die restliche Fahrt verging geschwind. Alicia und Remus verbrachten sie turtelnd und verliebt in der einen Ecke des Abteils, während Sirius sich in der anderen ein kleines Nickerchen gönnte. James hatte sogar Lily dazu überreden können, eine kurze Partie Karten mit ihm zu spielen.
Als der Hogwarts Express in London mit einem kleinen Ruck zum Stehen kam, gingen Alicia und Remus als erstes aus dem Abteil, hinaus aufs Gleis um ihre Koffer zu suchen. Mr. und Mrs. Potter standen schon winkend in der Nähe der Gepäckausgabe und freuten sich ihre Kinder wieder in die Arme schliessen zu können.
Sirius kam kurz nach ihnen aus dem immer leerer werdenden Zug und kämpfte sich dann auch zu den Koffern vor, um seinen zu ergattern.
James, der als letztes noch mit Lily im Abteil war, bereute es, dass er ihr Geschenk nicht in die Manteltasche gestopft hatte, sondern in den Koffer. Er fand, dass es der perfekte Augenblick gewesen wäre, um es ihr zu geben.
„Darf ich?“, fragte sie etwas zögerlich und versuchte sich an ihm vorbei auf den Gang des Zuges zu quetschen.
„Was? Ach so, ja klar“, sagte er und machte ihr mit einem kleinen Lächeln den Weg frei.
Er ging hinter ihr her, hinaus aufs Gleis und fand, glĂĽcklicherweise, seinen Koffer als einer der Ersten.
Er zog ihn hinaus aus der Menge und öffnete ihn kurz, um das kleine blaue Schächtelchen hinauszufischen.
Als er es endlich gefunden hatte, verschloss er hastig wieder die Schnallen seines Koffers und blickte sich nach Lily um. Deren Mutter wartete schon freudig etwas entfernt von ihm auf ihre Tochter, die gerade ihren Koffer in ihre Richtung zog.

Er liess seinen Koffer auf dem Gleis stehen und eilte ihr nach. „Hey Lily, warte kurz“, rief er ihr zu.
Sie drehte ihren Kopf und schaute ihn fragend an.
„Ich, ich hab noch was, ich wollts dir vorhin schon geben, aber ich hatte es im Koffer.“, sagte er, langsam etwas rosa werdend um die Nasenspitze. Er streckte ihr das kleine Schächtelchen entgegen, sie nahm es etwas zögerlich in die Hand, doch bevor sie etwas sagen konnte, sagte er schon: „Also dann, schöne Weihnachten“, zwinkerte kess, drehte sich um und ging wieder zurück zu seinem Koffer. Während des Gehens drehte er sich noch einmal zu ihr um: „Aber erst an Weihnachten aufmachen.“ Er zwinkerte und holte dann seinen Koffer und schleppte ihn zu seinen Eltern, die bereits auf ihn warteten.
„James, da bist du ja“, lächelte ihm seine Mutter entgegen und drückte ihn kurz sanft an sich.
„Na, wenn wir jetzt alle vollzählig sind, schlage ich vor, dass wir nun nach Hause fahren“, sagte Mr Potter und nahm den Koffer seiner Tochter am Henkel und führte seine Familie zur Absperrung.

Lily stand währenddessen noch immer etwas verdattert ein paar Meter vor ihrer Mutter und drehte das kleine Schächtelchen von einer Seite auf die andere. Wie gross doch die Verlockung war, es jetzt schon aufzumachen. Auf der anderen Seite, machte man die Geschenke wirklich erst an Weihnachten auf. Aber was sollte ihr James Potter schenken? Sie liess das Geschenk in ihre Umhangtasche gleiten und ging dann zu ihren Eltern.
„Wer war das denn?“, frage Mrs Evans, die das Szenario beobachtet hatte.
„Das war nur Alicias Bruder“, sagte Lily und versuchte möglichst gleichgültig zu klingen.
„So, nur?“, zwinkerte ihre Mutter vergnügt.
„Mom, bitte“, rollte Lily mit den Augen und hatte jetzt wirklich keine Lust das Verhalten oder die Person James Potter mit ihr zu analysieren.
„Ja, ist ja schon gut“, zwinkerte diese und legte ihr den Arm um die Schulter, „komm, fahren wir nach Hause, dein Vater und Petunia warten schon ganz sehnsüchtig aufs Abendessen.“
„Geht es ihm schon wieder besser?“
„Ja, dein Vater hat wohl das Schlimmste hinter sich, vielleicht können wir ja dieses Jahr doch noch in den Skiurlaub fahren“, antwortete Lilys Mutter und ging mit ihrer Tochter ebenfalls zur Absperrung.



Der Weihnachtstag hatte wie jeder andere Tag auch begonnen. Sie waren alle spät aufgestanden und hatten dann ein herrliches Frühstück genossen. Es war wie immer alles dabei gewesen: Eier, Speck, Omeletts, Früchte, Kartoffeln... Es fehlte an nichts. Sie hatten sich alle die Bäuche vollgeschlagen und sich danach auf das wunderbare Fest am Abend vorbereitet. Sie wussten jetzt schon, wie es ablaufen würde. Sie würden zuerst ein himmlisches Abendessen geniessen und erst dann aufhören zu Essen, wenn auch der Letzte nicht mehr konnte. Dann ging es daran, die Geschenke auszupacken.

Alicia kam gerade zurück aus dem Badezimmer, nur ein Handtuch um ihren Körper gewickelt und ging in Richtung ihres Zimmers, als sie schon Remus’ Eule auf ihrem Bett sitzen sah. Sie schloss die Tür hinter sich, setzte sich aufs Bett und streichelte der Eule kurz über den Kopf. Danach nahm sie ihr das Paket ab, welches an ihrem rechten Bein angebracht war, zusammen mit einem Brief, den sie zuerst öffnete.

Liebste Alicia,

Ich hoffe, meine Eule schafft es noch rechtzeitig zu dir. Hier tobt gerade ein wahnsinniger Schneesturm.
Am liebsten wäre ich natürlich selber kurz vorbei gekommen und hätte dir mein Geschenk gegeben, aber du weißt ja, vor dem Besuch bei Tante Claire kann sich keiner drücken. Aber ich hoffe, dass ich dich noch vor Silvester sehe oder dass wir vielleicht zusammen feiern können. Danke übrigens für dein Geschenk, ich mach es heute Abend gleich als Erstes auf.
So, nun will ich dich aber nicht mehr länger aufhalten, ich weiss doch wie neugierig du bist, und dein Geschenk endlich aufmachen möchtest. Hoffentlich gefällt es dir.

In Liebe,

Remus

Alicia musste lächeln und legte den Brief dann bei Seite. Sie nahm das Paket in die Hand und drehte es zuerst einmal um herauszufinden, was es sein könnte. Danach entfernte sie das Papier von der länglichen Schachtel und öffnete den Karton. Zu oberst lag ein kleiner Zettel auf dem „Ich weiss doch, dass du deinen verloren hast“ stand. Sie nahm das Seidenpapier ab, welches das Geschenk noch verdeckte. Darunter war ein wunderschöner, gestrickter Schal. Er war aus wunderbarer rosa Wolle und fein verarbeitet. Am Ende waren kleine Zotteln. Gerade wollte sie das Paket weglegen, als sie darunter noch einen Zettel fand, auf dem stand „Glaubst du wirklich, das ist alles was ich dir schenke?“

Sie musste lächeln. Sie entfernte die nächste Schicht des weissen Seidenpapiers und darunter waren die zum Schal passenden Handschuhe. Ebenfalls in rosa gehalten, mit grossen Maschen gestrickt und genau ihre Grösse. Sie nahm sie raus und legte sie auf ihr Bett, ein weiterer Zettel segelte zu Boden, vor ihre Füsse. Sie hob ihn auf und las Remus’ Worte: „Noch was kleines, was ich dir einfach kaufen musste, als ich es sah.“

Sie entfernte dann die letzte Schicht des feinen Papiers und entdeckte dann eine kleine Kette. Sie schien aus Silber zu sein und war mit rosa Steine besetzt. Sie lächelte und freute sich sehr über das Armkettchen. Sie fand es unglaublich süss von Remus, dass
er sich so viel MĂĽhe gemacht hatte und auch, dass er mitbekommen hatte, dass ihr Schal verloren gegangen war.

„Was hast du denn da?“, wurde sie plötzlich von James’ Stimme aus ihren Gedanken gerissen. Dieser hatte zwar geklopft, wurde von seiner Schwester jedoch überhört, so dass er einfach die Tür aufgemacht hatte.
„Was? Ich, ach…“, lächelte sie immer noch, „das Geschenk von Remus.“
„Und, was hat dir dein lieber Moony denn geschenkt?“, lachte James und wollte eigentlich wissen, ob Alicia schon was von Lily gehört hatte.
„Den hier“, sagte sie und hielt den Schal hoch, „dazu noch die hier“, strahlte sie und zeigte ihm die Handschuhe, „und die Kette.“
„Da hat sich Moony aber ganz schön ins Zeug gelegt, was?“
„Ja, er ist echt toll“, sie sah mehr als glücklich aus, „kannst du es mir anlegen, bitte?“
Sie streckte ihm die Hand und das Kettchen hin.
„Na gut“, antwortete James und legte seiner Schwester die feinverarbeitete Kette ums Handgelenk und verschloss sie dann, „und triffst du dich in den Ferien noch mit Evans?“, fragte er beiläufig.
„Ich weiss nicht, wieso? Sie wollte vielleicht in Urlaub fahren, aber sie hat sich noch nicht gemeldet.“
„Ach, nur so, ich frag ja nur, willst du dich nicht mal anziehen?“, lenkte James vom Thema ab.

Er fragt, weil er wissen will, wie Evans auf sein kleines Geschenk reagiert hat“, lachte Sirius, der jetzt ebenfalls in Alicias Zimmer stand.
„Was? Du hast Lily was geschenkt?“, brennendes Interesse loderte in Alicias Augen, dass sie gerade nur spärlich mit einem Handtuch bekleidet vor Sirius Black herum stand, bemerkte sie nicht einmal.
„Tatze, manchmal könnte ich dir echt den Hals umdrehen... ja, ich hab ihr was geschenkt, aber mach jetzt bitte kein Drama draus, ok?“, knurrte James.
„Ich doch nicht“, grinste Alicia, „was hast du ihr denn geschenkt?“
„Das sagt sie dir dann schon noch, wenn sie es ausgepackt hat“, er schüttelte den Kopf, er wollte jetzt auf keinen Fall mit Alicia und Sirius seine Beziehung zu Lily erörtern, „ich frag mal Mom, wann wir essen können.“
Unter diesem Vorwand verschwand er aus dem Zimmer und liess seine neugierige Schwester mit Sirius zurĂĽck.

„Weißt du was er ihr schenkt?“, frage Alicia Sirius und ihre Neugier war dieses Mal eindeutig grösser als ihre Abneigung ihm gegenüber.
„Wieso sollte ich es dir verraten?“, antwortete er ihr kühl, er wollte sie zappeln lassen, zudem genoss er gerade den Anblick einer beinahe nackten Alicia.
„Wieso? Na... ich weiss nicht ... Ach Sirius...sag schon, ich weiss dass du es weißt“, lachte sie.
„Was krieg ich als Gegenleistung?“, zwinkerte Sirius und genoss es, dass er die Überhand hatte.
„Keine Ahnung... was willst du?“, fragte Alicia nichts Böses ahnend.
„Na wie wär’s damit, dass du mir endlich verzeihst und wir wieder Freunde sind“, er änderte seine Stimmlage, er klang ernst, nicht mehr albern, so wie eben.
Alicia biss sich auf die Lippen.
„Nein, vergiss es“, sagte sie leise und setzte sich aufs Bett, stand dann aber schlagartig wieder auf und angelte nach ihrem Bademantel und zog ihn sich über.
„Schade“, seufzte Sirius und liess seinen Kopf etwas hängen.
„Ich lass mich nicht auf deine Spielchen ein, vergiss es“
„Es ist schon lange kein Spiel mehr, Potter, falls du es noch nicht gemerkt hast“, sprach Sirius bissig, verliess das Zimmer und schlug die Tür hinter sich zu.

Sie schaute ihm nach. Was, es war schon lange kein Spiel mehr? Meinte er es wirklich ernst. Seine Entschuldigung? Seine Reue? Meinte er es wirklich ernst mit ihr oder war das nur wieder ein weiterer Schachzug seinerseits?



„Das ist so Hammer, ich kann’s gar nicht fassen, dass sie uns Karten fürs Pokalfinale gekauft haben“, schwärmte Sirius als er mit James die Treppen zu ihrem Schlafzimmer hochging. Sie hatten den ganzen Abend gegessen. Himmlisch gegessen. Zuerst hatte es als Vorspeise Apèrogebäck gegeben, mit Spinat, Tomaten oder Fleisch, danach einen herrlichen Salat, mit karamellisierten Nüssen. Darauf folgte eine Gemüsesuppe und dann der Hauptgang. Ein riesiger Truthahn mit Kartoffeln, Gemüse, Sauce.. einfach alles was das Herz begehrte. Zum Nachttisch gab es noch eine leckere Schwarzwäldertorte. Sie hatten danach alle runde Bäuche, als hätten sie Wochen damit verbracht, zu essen.

„Ja, Mom und Dad sind echt grossartig, sie wissen echt immer, was ich mir wünsche, das ist so genial“, strahlte James bis über beide Ohren und wusste nicht, dass in seinem Zimmer noch eine weitaus grössere Überraschung auf ihn wartete.
„Jap, es ist echt genial“, sagte Sirius, stiess die Tür auf und wurde dann von einer Welle eiskalter Luft erfasst, „man James, hast du das Fenster nicht geschlossen?“
„Muss ich wohl vergessen haben“, sagte James und tatsächlich, sein Fenster war sperrangelweit offen und die kalte Winterluft erfüllte den ganzen Raum.
„Jetzt werden wir noch zu Eisblöcken in der Nacht, man arschkalt hier!“ Sirius ging dann zum Fenster und schloss es.
„Hm, wir können ja noch Decken holen...“, James wollte sich gerade hinsetzen, als eine Eule laut auffiepte.
„Woher kommst du denn?“, frage James die Eule, jedoch nicht in der Hoffnung, eine Antwort zu bekommen.

„Wem gehört die denn?“, frage Sirius und schaut die Eule komisch an.
„Keine Ahnung, noch nie gesehen“, zuckte James mit den Schultern, „aber sie hat einen Brief – Moment.“
Er machte der Eule den Brief ab, auf welchem in schönen geschwungen Buchstaben sein Name stand, James Potter. „Für mich...“
„Na dann, ich bin mal im Bad“, sagte Sirius und verschwand Richtung Bad, es war ihm eindeutig zu kalt im Zimmer, auch wenn er wissen wollte, wer seinem Freund geschrieben hatte.

James setzte sich dann neben die Eule aufs Bett und öffnete den Umschlag. Es war ein Brief. Er lass zuerst den Absender. Es stand tatsächlich Lily da. Der Brief war von ihr, sein Herz machte einen kleinen Hüpfer. Er begann zu lesen:

Lieber James,

Ich war schon etwas überrascht, als du mir am Bahnhof einfach das kleine Schächtelchen in die Hand gedrückt hast und ich muss ehrlich sein, ich hätte es beinahe nicht aufgemacht. Ich hätte schwören können, dass es nur wieder irgend ein idiotischer Streich von dir und Sirius wäre.
Desto mehr hat es mich ĂĽberrascht, als ich heute Morgen die Geschenke ausgepackt hatte und deines natĂĽrlich auch, wie gesagt, erst an Weihnachten. Es hat mich echt aus den Socken gehauen.
Die Haarspange ist wirklich wunderschön. Danke. Ich weiss gar nicht, wie ich mich revanchieren könnte. Vielleicht kann ich dich ja in den Ferien, vorausgesetzt, ich fahre nicht weg, mal zu einem warmen Butterbier einladen?
Ich wĂĽnsch dir noch einen ganz tollen Weihnachtsabend.

Lily


James hätte schreien können. Sie, Lily Evans, wollte tatsächlich mit ihm etwas Trinken gehen. Das war das tollste Geschenk, was ihm jemals wer zu Weihnachten gemacht hatte. Immer und immer wieder las er den Brief, er konnte es einfach nicht glauben, was da stand.
„Hey, von wem ist er denn jetzt?“, fragte Sirius, als er zurück aus dem Badezimmer kam.
„Lily“, antwortete James leise und starrte immer noch auf das Stück Papier.
„Was schreibt sie denn?“
„Hier“, James streckte ihm das Pergament hin, stand auf, als Sirius es nahm und ging zu seinem Schreibtisch. Dort suchte er nach einer Feder und Papier um schnellst möglich eine Antwort für Lily zu verfassen.
„Und sagst du zu?“, lachte Sirius als er zuende gelesen hatte, die Antwort selbstverständlich schon kennend.
„Na was denkst du denn?“
„Wohl das Richtige“, zwinkerte er und legte den Brief neben James’ Pergament auf den Schreibtisch.

Nachdem James seinen Brief wieder an Lilys Eule angebracht hatte und sie wieder losschickte, legte er sich ins Bett.
„Ich fass es nicht, Evans will tatsächlich mit mir ausgehen“
„Ja, das will sie“, schmunzelte Sirius, „aber zieh dich erst mal um oder willst du in deinem Anzug schlafen?“
„Ja, du hast wohl recht“, grinste James zurück und stand wieder auf, „bin gleich wieder da, nur umziehen, Zähne putzen und alles.“
James verschwand aus dem Zimmer.
Sirius musste etwas Grinsen, konnte er es doch auch nicht so recht glauben, dass tatsächlich Lily mit James ausgehen wollte. Er verschränkte die Arme hinter dem Kopf und legte die Hände dabei etwas unters Kopfkissen, da sie, dank der Unterkühlung des Zimmers, wirklich eisig waren. Als er seine Hände so unter das Kissen hielt, fühlte er etwas. Papier.

Sirius runzelte die Stirn, drehte sich auf den Bauch und griff unter das Kissen. Tatsächlich, es war ein kleiner Zettel unter dem Kopfkissen. Er knipste sein Nachtlämpchen an, und schaut den vom Draufliegen etwas zerknitterten Zettel an.

Er sah Alicias Schrift, als er den Zettel umdrehte. Es war nicht viel geschrieben:

„Wenn du sagst, dass es kein Spiel mehr ist, dann beweis es mir – es war für mich nämlich noch nie ein Spiel... Aber was du gemacht hast, kann ich dir nicht so schnell verzeihen, ich kann dir nicht mehr vertrauen... Oder eher, ich kann dir noch nicht vertrauen, Sirius. Alicia“

Er legte den Zettel weg und musste etwas lächeln. Er hatte sie also noch nicht ganz verloren.


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