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Fanfiction

The Marauder Chronicles - Lost Generation - Bleiches, schmerzendes Licht

von Luna

„Was bitte soll ich ihr sagen James?“, knurrte Remus beinahe. „Ich geh mal eben mit meinen Freunden in die Heulende Hütte, da verwandle ich mich in einen Werwolf und wir sträunern so über die Länderein?“

„Sag ihr halt die Wahrheit. Lange kauft sie dir sowieso nicht ab, dass es dir komischer Weise immer einmal im Monat schlecht geht und du total fertig bist. Irgendwann will sie den wahren Grund sowieso erfahren“, antwortete ihm James.

Die beiden Jungen saßen in ihrem Schlafsaal. Sirius und Peter waren noch immer beim Nachsitzen bei Saaranto. Nachdem James einen Eidechsenschwanz in Sirius’ und Peters Kessel hatte plumpsen lassen, war er übergeschäumt und hatte den Boden lila eingefärbt. Da Saaranto nicht mitbekommen hatte, dass James den Kessel zum überlaufen gebracht hatte, hatte er die Schuld Peter und Sirius zu gewiesen.



„Ich weiss selber, dass sie mir das nicht mehr lange abkauft. Aber ich kann es ihr nicht sagen. Ich meine, wenn sie mich danach nicht mehr will? Sie findet es bestimmt nicht gerade toll, dass ihr Freund ein Werwolf ist.“

James seufzte.
„Nein, wahrscheinlich wird es sie zuerst aus den Latschen kippen, aber warum sollte sie schluss machen? Ich kenn sie etwas besser als du, Moony, und sie mag dich, so wie du bist. Das ändert bestimmt nichts daran. Bei Tatze, Wurmschwanz und mir hat es doch auch nichts geändert“, versuchte der schwarzhaarige Junge seinen Freund zu beruhigen. Er wusste, er hatte gut reden. Er wollte auch nicht in Remus’ Haut stecken.

„Das ist ja auch was anders. Ihr seid meine Kumpels, sie ist meine Freundin...“, sagte Remus. Er konnte es ihr einfach nicht sagen. Noch nicht jetzt. Er wollte sie nicht verlieren bevor es überhaupt angefangen hatte.

„Aber hast du schon mal daran gedacht, dass sie vielleicht nicht mehr lange deine Freundin sein wird, wenn sie denkt, dass du ihr etwas verheimlichst?“, fragte er nett.

„Natürlich hab ich das. Ich sag es ihr. Aber nicht diesen Monat.“, antwortete Lupin und seufzte leise. „Hast du das nicht den letzten Monat auch schon gesagt?“ James blieb nett, fing aber damit an vor seinem Bett auf und ab zu gehen.

„Ja, ich weiss James“, Remus knurrte erneut, als er seinem Freund antwortete. „Du hast aber auch gut reden. Jemandem zu sagen, dass man ein Werwolf ist, ist nicht dasselbe wie jemandem zu sagen, dass man eine merkwürdige Verwandtschaft hat oder eine Zehe weniger.“

James hielt inne.
„Ich weiss es auch, dass das keine Lappalie ist, aber Alicia wird es verstehen. Aber sie wird es nicht verstehen, wenn du es ihr monatelang verschweigst.“ Er redete ernst, aber ruhig. Er wusste, dass Remus an seiner Schwester hing. Er sah es ihm an, jedes Mal, wenn Remus Alicia anschaute, sah er es an seinen Augen, seinen Blicken.

„Ja. Ich weiss“, Remus sprach nun leiser. Er hatte sich auf den Rücken gelegt, die Arme in seinem Nacken verschränkt und starrte an die Decke. „Ich glaube aber einfach, es ist noch zu früh... Zu früh es ihr zu sagen, James.“
„Wenn du das denkst“, sagte er höflich und setzte sich ans Fußende seines Bettes.



Die Tür wurde mit einem kräftigen Stoss aufgeschwungen und Sirius und Peter kamen ins Zimmer. „Dieser Mistkerl“, fluchte Sirius, „hat uns die ganzen Kessel schrubben lassen.“
„Immer noch besser als wenn er euch seine Tausenden von Gläser hätte abstauben lassen“, lachte James.
„Sehr witzig, Krone, das nächste Mal darfst du es machen. Immerhin war es dein Eidechsenschwanz, der unseren Trank zum überlaufen gebracht hat“, sagte Sirius bissig, aber nicht böse. Er wusste, dass James nicht geahnt hatte, dass es solche Auswirkungen haben würde.
„Ja, ja, ich weiss. Es war meine Schuld. Na und? Wir andern konnten dafür alle früher gehen, weil sich der Boden so schön Lila eingefärbt hat“, James hatte ein schelmisches Grinsen aufgesetzt und wurde nur Sekunden später von einem Kissen am Kopf getroffen.
„Ja IHR ANDEREN“, sagte Sirius, rollte mit den Augen und grinste triumphierend, weil er James voll getroffen hatte.

Remus lag immer noch auf seinem Bett und dachte darüber nach, was er Alicia sagen sollte. Er fühlte sich schlecht. Er spürte, dass der Vollmond nah war. Mit jeder Faser in seinem Körper erinnerte er sich an die Schmerzen beim letzten Mal. Angst kroch in ihm hoch. Er wusste, wie es heute Abend werden würde. Er wusste es immer. Diese Schmerzen konnte er nicht vergessen oder verdrängen. Er wusste, sobald das fahle Mondlicht die Gründe in ein düster schimmerndes Licht tauchte, würden seine Qualen beginnen. Sekunden würden zu Stunden und sein Körper würde sich verkrampfen. Aus seinen Händen und Füssen würden gefährliche Klauen. Mörderische Klauen. Er dachte daran, was passieren würde, wenn sie jemanden antreffen würden, der auch nachts übers Gelände schlich. Er würde sich nicht zurückhalten können, er könnte seinen Trieb nicht unterdrücken. Was wenn es jemand war, den er kannte? Was wenn es Alicia wäre?

Schnell versuchte er diese bösen Gedanken zu verdrängen und dachte daran wie er heute mit seinen Freunden über die Gründe streifen würde und wie sie ihn in ihren Tiergestalten im Griff haben würden. Wie sie aufpassen würden, dass ihnen niemand die Wege kreuzte. Seine Angst verflog etwas, doch sie verschwand sie nicht völlig.

„Heute Abend dann wieder?“, fragte Peter, löste gerade seinen Krawattenknopf und zog die Schlaufe über seinen Kopf.
„Ja, heute Abend mal wieder. Schade, dass wir die Karte nicht schon heute benutzen können. Ich hoffe, wir haben sie das nächste Mal“, grinste James.
„Hm“, überlegte Sirius, „das nächste Mal ist in den Ferien, wenn Vollmond ist. Aber im Januar sollte es klappen.“
„Im Januar sollten wir sie wirklich fertig haben“, mischte Remus sich ins Gespräch ein und war froh, dass er von seinen Gedanken an den heutigen Abend etwas abgelenkt wurde.

***

„Hast du gesehen, wie schlecht er heute wieder aussah?“, fragte Alicia Lily, mit der sie gerade vom Fach Alte Runen kam.
„Er war wieder ganz blass. Ob er schon wieder krank wird?“, fragte Lily unsicher.
„Wahrscheinlich. Und anstatt dass er sich heute Abend ausruht, schleicht er sich mit den Jungs nach draußen.“ Alicia rollte mit den Augen, „manchmal kann ich ihn echt nicht verstehen.“
„Vielleicht denkt er, dass er nicht krank wird, wenn er sich nicht ins Bett leg“, Lily zuckte mit den Schultern.
„Vielleicht...“, sagte Alicia und ging mit Lily nun die letzte Treppe hoch, die zum Gryffindorturm führte. „Mach dir nicht zu viele Gedanken, er würde dir schon sagen, wenn irgendwas wäre. Remus ist doch vernünftig. Wenn es dein Bruder wäre oder Black, dann würde ich mir mehr Sorgen machen, aber nicht bei Remus.“ Lily versuchte ihrer Freundin die Zweifel etwas zu nehmen.
„Ich weiss... vielleicht rede ich nachher mit ihm...“, sie seufzte leise, nannte das Passwort für den Gemeinschaftsraum und schlüpfte als erste hindurch, Lily folgte ihr dicht.

„Und was machen wir heute Abend?“, lenkte Lily vom Thema ab.
„Gute Frage“, Alicia grinste, „wir könnten uns doch wieder Mal in unsere scheusslichsten Pyjamas zwängen und uns mit Süßem voll stopfen? Meine Mom hat mir sowieso wieder die neusten Schundhefte geschickt. Dann können wir uns so schön ausgiebig über den neusten Klatsch unterhalten.“
„Gute Idee, das haben wir schon lange nicht mehr gemacht“, lachte Lily, „hoffen wir nur, dass wir heute alleine in unserem Schlafsaal sind.“
„Ja, sonst ekeln wir sie einfach raus“, lachte Alicia mit und stieß die Tür zu ihrem Zimmer auf. Leider waren sie jetzt nicht allein.

Samantha und Livia saßen auf ihren Betten und lackierten sich gerade die Zehnägel.
„Und wie er küsst“, giggelte Livia gerade und als sie sah, dass Lily und Alicia das Zimmer betraten, setzte sie eine überlegene Visage auf.
„Fühl dich nur nicht grossartig, nur weil dich Black abgeschleppt hat.“, grinste Alicia.
„Er hat mich gar nicht abgeschleppt, Potter.“ Arrogant schürzte sie ihre Lippen.
„Nicht?“, Alicia schaute Lily an und verdrehte die Augen. „Du denkst ja wohl nicht, dass du jetzt seine Freundin bist, oder?“
„Natürlich nicht. Wir gehen das langsam an!“
„Langsam angehen? Aber ihr springt gleich zusammen ins Bett? Das ist wirklich langsam“, lachte nun Lily und warf ihren Umhang über ihren Koffer.
„Es können es nicht alle so laaaaangsam“, mit Absicht zog sie das Wort in die Länge, „angehen wie Potter hier und ihr Lupin. Habt ihr eigentlich schon mal versucht den Mund zu öffnen beim Küssen?“ Samantha lachte amüsiert und fing den triumphierenden Blick ihrer Freundin auf.

„Es geht dich erstens gar nichts an, wie ich Remus küsse. und zweitens ist es mir wesentlich lieber, dass ich mein Leben lang Jungfrau bleibe, als mich von so einem Frauenheld wie Black flachlegen zu lassen. Immerhin kann ich sagen, dass ich noch ein wenig Würde habe. Black scheint ja in letzter Zeit wirklich alles zu nehmen, was nicht auf drei auf den Bäumen ist“, sagte Alicia und musterte Livia mit einem sehr abschätzigen Blick.
„Dabei träumst du doch jede Nacht davon, wie es wäre, wenn Black sich in dich verknallt hätte und nicht sein zweitrangiger Freund“, grinste Livia böse.
Alicia, die gerade ihren Umhang auf das Fussende ihres Bettes gelegt hatte, war wie erstarrt.

„Du kannst gerne mich beleidigen oder meine Beziehung zu Remus oder sonst irgendwas, aber nenn ihn nicht zweitrangig, klar?“, ihre Worte klangen ernst, genauso meinte sie es auch.
„Hab ich etwa einen Wundenpunkt getroffen? Musst du ihn etwa beschützen? Kann er das nicht selber?“ Lily, die merkte, dass Alicia kurz davor war, Livia einen Fluch auf den Hals zu hetzen, ging zu ihrer Freundin, legte ihr die Hand auf die Schulter und sprach ihr leise ins Ohr: „Lass sie einfach reden. Dann wird es ihr irgendwann zu blöd.“

„Was hatte er überhaupt heute? Er sah ja mal wieder gar nicht gut aus. Richtig kränklich und erbärmlich“, stichelte Livia weiter.
Alicia schluckte leer. Es machte sie beinahe wahnsinnig wie Livia über Remus redete. Dachte sie wirklich, nur weil Sirius einmal über sie drüber gerutscht war, war sie etwas Besonderes?
„Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass Remus was drauf hat. Aber ich sag dir Sirius... Sirius der hat ne Menge drauf“, Livia grinste zuerst ihre Freundin Samantha und dann Alicia herausfordernd an.



Alicia wurde es wirklich zu dumm. Wäre Lily nicht hier gewesen und hätte sie ihren Zauberstab gerade griffbereit, hätte sie Livia wohl aufs Übelste verflucht. Stattdessen drehte sie sich auf dem Absatz um, riss die Tür auf, stürmte auf den Korridor und knallte die Tür laut hinter sich zu.

Sie ging hinunter in den Gryffindorgemeinschaftsraum und schnurstracks auf das Portraitloch zu, hinaus in den Flur.

Es machte sie verrückt, was Livia sagte.
Ok, Livia hatte Recht, er hatte heute wirklich schlecht ausgesehen. Aber was ging sie das an? Alicia lief noch eine Weile durch die Gänge von Hogwarts, um wieder einen klaren Gedanken zu fassen und sich etwas abzuregen. Als sie in einen Korridor einbog, in dem eigentlich nie jemand entlang ging, setzte sie sich da auf eine der Fensterbänke und starrte in die herbstliche Landschaft hinaus.

***

Remus stand von seinem Bett auf, zog sich seinen Umhang an.
„Ich geh noch ein bisschen spazieren, aber ich bin wieder hier, bevor... bevor die Sonne unter gegangen ist“, sagte er leise und verbittert.
„Ok“, sagte James und warf ihm einen aufmunternden Blick zu, „wir überlegen uns in der Zwischenzeit, was wir alles anstellen können heute Abend!“
Remus zwang sich zu einem Lächeln: „Ja, macht das.“ Seine Stimme klang müde und schwach, genau so fühlte sich sein restlicher Körper.



Er ging die Treppe hinunter und verschwand durch das Portraitloch nach draussen. Er wollte noch ein wenig allein sein, sich beruhigen, die Angst verlieren, bevor es wieder so weit war. Gedankenverloren ging er durch die Korridore, bemerkte die Leute nicht, die an ihm vorbei gingen. Ziellos schlurfte er durchs Schloss, bis er, als er um eine Ecke bog, Alicia auf einer Fensterbank sitzen sah, aus dem Fenster starrend und mit ihren schmalen Fingern Linien auf die angelaufene Scheibe malend.
„Na du?“, sagte er leise, als er auf sie zuging, neben ihr zum stehen kam und ihr zärtlich über die Haare strich. Sie wandte ihren Kopf zu ihm.
„Hallo, wie geht’s?“, lächelte sie ihn an.
„Es geht“, antwortete er leise und setzte sich neben sie, auf die breite, hölzerne Bank.
„Was ist los, Remus?“, hackte sie nach, nahm seine Hand und schaute ihm in die Augen.
„Nichts. Nichts Besonderes“, log er sie an.
Sie schaute ihn an, ihr Blick verriet ihm, dass sie ihm nicht glaubte.
„Ich fühl mich nur krank. Ich bekomme sicher eine Grippe“, sprach er leise und streichelte ihre Finger zärtlich.
„Und wieso gehst du dann heute mit den Jungs auf diesen nächtlichen Streifzug?“
„Das verstehst du nicht. Das ist einfach eine Art Tradition, das lässt man nur ausfallen, wenn man sterbenskrank im Krankenflügel liegt“, erwiderte er und setzte dabei ein süsses, schelmisches Grinsen auf. Es log sie nicht gerne an. Wie sie da sass und ihn anlächelte und ihm nur helfen wollte. Aber er war noch nicht bereit, er wollte es ihr nicht sagen, dazu bedeutete sie ihm schon zu viel. Im Grunde wusste er, dass es für sie keine Rolle spielen würde, da hatte James Recht, aber seine Angst war trotzdem zu gross.

„Und du bist dir wirklich sicher, dass du nur eine Grippe bekommst?“, sagte sie leise aber lächelte mittlerweile.
„Ja, ich habe schon seit ich klein bin ein schwaches Immunsystem, das wird wohl daher kommen“, grinste er und küsste sie sanft auf die Lippen.
Alicia lachte: „Du weißt ja, was gegen ein schlechtes Immunsystem am besten hilft oder? Bettruhe und Pflege von deiner Freundin...“
„Hmm...“, er setzte einen gespielten, überlegenden Gesichtsaufdruck auf, „also Letzteres hört sich wirklich sehr gut an.“
Alicia stand von der Fensterbank auf und zog Remus ebenfalls hoch. „Wann triffst du dich denn mit den Jungs?“, grinste sie und küsste ihn lange und zärtlich.
„Erst vor Sonnenuntergang“, lächelte er und küsste sie sanft.
„Dann habe ich ja noch ein wenig Zeit um dich zu pflegen, oder?“ sie kicherte etwas und küsste ihn darauf aber gleich weiter.
„Ja, ich denke“, sagte er unter immer leidenschaftlicher werdenden Küssen, „ein bisschen haben wir noch für uns.“
Sie strahlte ihn kurz an, küsste ihn aber kurz darauf wieder weiter.
„Ist dein Schlafsaal leer?“, frage sie leise.
„Nein, leider nicht, die andern sind oben, oder waren sie zumindest, als ich vorhin ging“, antwortete er ihr mit leiser Stimme und streichelte zärtlich über ihren Hals.
„Schade“, flüsterte sie in sein Ohr, „dann müssen wir das pflegen wohl etwas verschieben.“
„Leider“, sagte er leise, begann sie aber kurz darauf wieder sanft zu küssen.

***

„Hallo Moony“, sagte James, der lässig auf seinem Bett lag und in einem Quidditchmagazin blätterte, als Remus die Tür zu ihrem Schlafsaal aufschob „Wo warst du?“
„Eigentlich wollte ich nur ein bisschen spazieren, habe dann aber Alicia getroffen“, er grinste und begann warme Kleidung aus dem Schrank zu ziehen.
„Ok, dann will ich gar nicht weiter fragen“, sagte Krone lachend. Du musst dann wohl gleich runter zu Pomfrey, oder? Du weißt, wir kommen wie immer nach dem Essen in die Hütte.“
„Ja, muss ich, leider“, seufzte er und wickelte seinen Schal um den Hals.
„Keine Sorge, Moony, wird sicher wieder so klasse wie beim letzten Mal“, sagte Sirius und klopfte ihm aufmunternd auf die Schulter.
„Ich hoffe es“, die Verbitterung war aus Moonys Stimme heraus zu hören, „also ich muss dann los. Bis später.“

„Bis später“, sagten die drei verbleibenden Rumtreiber beinahe wie im Chor. Remus verschwand auf dem Schlafsaal und ging in Richtung Krankenflügel noch unten Jetzt würde es wie jeden Monat ablaufen. Madam Pomfrey würde ihn zur Peitschenden Weide geleiten und ihm zusehen, wie er in den engen und muffigen Gang stieg, der ihn in die Hütte führte. Da würde er alleine hocken und warten, bis der Mond sein kühles Antlitz über den Horizont schob und die ersten silbernen Strahlen den Abend erhellen würden. Danach kam die altbekannte Qual.



Auf dem Boden würde er sich winden, vom Schmerz gepeinigt. Seine Finger würden sich zusammenkrampfen, bis aus ihnen die Krallen wurden, mit denen er sich danach selber kratzte, bis seine Freunde kamen und ihm wieder ein mehr oder weniger menschliches Gefühl vermitteln würden.

Schweren Herzens trugen ihn seine Füsse die Treppen hinunter, immer näher an sein sowieso unvermeidliches Schicksal heran. Er schüttelte den Kopf, um die Gedanken darin zu vertreiben. Er dachte an vorhin, als er mit Alicia im Gang stand und sie danach sanft auf die Fensterbank gedrückt hatte, sie weiter innig geküsst hatte. Ewig schien der Moment gewesen zu sein, seine Angst hatte er in ihren Armen vergessen können. Ihre Nähe hatte ihm so viel Geborgenheit vermittelt und er hätte sich am liebsten gewünscht, dass sie mit in die Hütte kommen würde und bei ihm wäre, bis... Bis der Fluch zuschlüge.

Er dachte daran, wie sie ihm ins Ohr geflüstert hatte, dass sie ihn auch liebe, nachdem er ihr auf der morschen Bank, als sie in seinen Armen gelegen hatte, zum ersten Mal gestanden hatte, was er für sie empfand.



„Wir müssen uns beeilen, wir sind wirklich knapp in der Zeit“, riss Poppys Stimme Remus aus den Gedanken. „Ich dachte schon, ich müsse sie oben in Gryffindor holen gehen.“
„Nein, ich habe nur meine Jacke nicht gefunden“, sagte er leise und es war ihm eigentlich egal, ob sie ihn jetzt tadeln würde oder nicht, immerhin war es nicht sie, die einer leidvollen Nacht gegenüberstand, sondern er.
„Also, kommen Sie“, sagte sie und lenkte ihn mit einer Hand auf seiner Schulter Richtung Ausgang.

***

Sirius stand am Fenster ihres Schlafsaales, drehte sich dann zu James und Peter um. „Wollen wir runter zum Abendessen, dann können wir danach gleich in die Hütte zu Moony?“
„Ja, gehen wir runter“, sagte James und warf das Magazin, in dass er bis eben vertieft gewesen war, auf seinen Nachttisch.
„Peter?“, sprach Sirius seinen Freund, der gerade über den Hausaufgaben in Zaubertränken brütete, an. „Kommst du auch?“
„Ja klar“, sagte Peter, klappte das Buch zu und verliess darauf hin mit seinen beiden Kumpels den Schlafsaal.

Als sie mit knurrenden Mägen endlich unten in der grossen Halle angekommen waren, fanden sie neben Alicia und Lily noch Platz, die kichernd ihre Köpfe zusammenhielten.
„Was gibt’s denn so zu lachen?“, fragte James und liess sich neben seiner Schwester auf einen freien Platz fallen.
„Nichts was dich etwas angehen würde“, grinste Alicia und zwinkerte Lily noch einmal verschwörerisch zu. „Wo ist Remus?“
„Ruht sich noch aus, bevor wir heute Nacht losziehen“, log James. „Aber jetzt raus mit der Sprache, was gibt’s so Lustiges?“

Sirius, der sich neben Lily gesetzt hatte, schüttelte nur den Kopf und murmelte etwas von „Mädchen und ihr Gekicher“. Neben ihn setzte sich Peter und verwickelte James in ein Gespräch über die neusten Besenmodelle, so dass dieser bei seiner Schwester nicht weiter nachhaken konnte, was es denn so zu Lachen gab. Sirius, desinteressiert am langweiligen Thema Quidditch, hörte nur halbherzig zu.

Als Lily und Alicia ihre Köpfe erneut zusammen steckten und er Gesprächsfetzen wie: „Er hat dir wirklich gesagt, dass er dich liebt“ und „oh man... ich hab noch nie wem gesagt, dass ich ihn liebe, aber Remus...“ auffing, wurde ihm flau im Magen. sein Hunger verschwand innerhalb von Sekunden und sein Magen zog sich beinahe schmerzhaft zusammen. Er sah Alicia unauffällig an. Wie sie ihr langes, schwarzes Haar hinter ihre Ohren strich, damit es nicht in ihr schönes Gesicht fiel. Jede Bewegung von ihr schien ihm graziös und ihr Lächeln raubte ihm beinahe den Verstand. Aber sie liebte nicht ihn... Jetzt hatte er es aus ihrem eigenen Mund gehört, es gab nichts mehr abzustreiten. Sie liebte Remus.

Gerade als der Tisch sich mit den Köstlichkeiten des Abendessens bedeckte, hielt jemand Sirius von hinten die Augen zu, und lehnte sich über seinen Rücken nach vorne und küsste ihn auf den Mund. Er drehte sich ruckartig um und sah Livia, wie sie hinter ihm stand.
„Hallo“, sagte sie und lächelte.
Sirius, immer noch total irritiert, schaute sie mit einem bösen Blick an.
„Was soll das?“, knurrte er sie an.
„Ich... ich dachte... wir...“, sagte sie leise, bemerkte seine Irritation und machte einen Schritt rückwärts.
Gebannt beobachteten die Freunde die Szene und Alicia und Lily kugelten sich beinahe vor Lachen unter dem Tisch.
„Wir sind gar nichts, klar?“, knurrte Sirius und drehte Livia wieder den Rücken zu. Noch immer total perplex von der ebengerade vorgefallenen Szene stampfte sie wütend aus der Halle.

„Tja, Tatze“, lachte James, „das kommt davon, wenn man auf Partys gerne mal Mädchen aufreisst.“ Peter lachte ebenfalls und wollte auch noch einen Spruch reissen, brachte aber wegen seinem starken Lachen kein Wort hervor.
„Halt die Klappe, James“, knurrte Sirius und schob den Teller von sich weg, stand auf und ging ebenfalls aus der Halle. Das hatte ihm gerade noch gefehlt. Das Gespött des Abends zu werden, vor Alicia.



„Wollt ihr ihm nicht nachgehen?“, fragte Alicia James, der noch immer lachte.
„Wieso? Der beruhigt sich schon wieder“, sagte James und rang etwas nach Luft, genau so wie Peter auf der anderen Seite des Tisches.
„Ja vielleicht, aber denkst du nicht trotzdem, dass es nett wäre?“, fragte sie und dachte sich, dass sie Lily sofort nachgelaufen wäre.
„Alicia hat Recht, jetzt habt ihr ihn schon aufgezogen, jetzt könnt ihr euch wenigstens auch entschuldigen“, mischte sich nun Lily ein.
„Es gibt gerade Abendessen“, sagte Peter, „wir können das auch noch später machen.“
„Wie nett von euch, das nenn ich noch wahre Freundschaft“, sagte Alicia.
„Wenn’s euch so wichtig ist, dann könnt ihr ihm ja nachgehen“, sagte James, zwinkerte Peter zu und tat sich eine grosse Portion Kartoffelpüree auf.
„Er ist aber nicht unser Freund“, sagte Alicia und schüttelte den Kopf. Sie wusste, die Diskussion hätte ins Endlose geführt, also hörte sie lieber auf und begann das köstliche Essen zu geniessen.



Sirius stampfte währenddessen die Stufen hoch in seinen Schlafsaal. Als ob es nicht schon genug gewesen wäre, dass er das von Alicia und Remus erfahren hatte, musste sich ihm auch noch Livia aufdrängen? Er hatte ihr danach doch wohl klar gemacht, dass zwischen ihnen beiden nichts laufen würde, er hatte sie ja noch nie für nicht besonders hell gehalten, aber gleich für so bescheuert...



Er knallte die Tür seines Schlafsaals zu und liess sich rücklings aufs Bett fallen. Und sie hatte nur gelacht auf James Scherz hin. Es hatte ihr wohl nicht ausgemacht, dass er mit Livia geknutscht hatte, er hatte es also völlig vergebens getan, immerhin liebte sie Remus und schenkte ihm nicht einmal mehr einen ihrer zauberhaften Blicke...


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