von Lilith87
Die fremde bedrohliche Macht zwang Ron seinen Mund zu öffnen. Sein Körper starrte hinunter auf Hermine, die mit weit aufgerissenen Augen ihn verzweifelt ansah. Er versuchte gewaltsam, wieder die Kontrolle über seinen Körper zu bekommen.
"Hau ab, du Drecksack, das ist meine Hand, mit der du da gerade jemanden töten willst" dachte er und konzentrierte sich voll darauf, seine Finger zu spüren.
"Halt den Mund" fauchte ihn die Stimme an, die die ganze Zeit seinen Mund benutzte. "Du hast verloren, Kleiner." Ron hörte sich lachen. "Gleich wirst du deine Süße töten und danach deinen besten Freund. Genieß es doch einfach." Wieder lachte er mit dieser grausigen Stimme und machte einen Schritt auf Hermine zu. Ron war starr vor Entetzen, doch er zwang sich zur Ruhe.
"Hau ab aus meinen Körper und verpiss dich dahin, wo du her gekommen bist!" zischte Ron, und obwohl sein Mund sich nicht bewegte, wusste er, dass er ihn hören konnte. "Ich werde das nicht zulassen!"
"Ach was? Du armer kleiner Junge, du bist doch viel zu schwach. Deine Liebe habe ich dir nach und nach ausgesaugt, das ist das einzige, das mich besiegen kann." Die Stimme wurde vorwurfsvoll.
"Du bist ein schlechter Verlierer, das muss man wirklich sagen." Ron wusste, dass dieses Scheusal Recht hatte, und doch wollte er nicht aufgeben. Er suchte verzweifelt nach einem Ausweg. Die Kraft zwang ihn, weiter auf Hermine zuzugehen, und nun konnte er das Leuchten in ihren Augen sehen. Wieder konzentrierte er sich auf sie, versuchte, unendliche Liebe zu empfinden, stellte sich vor, wie sie beide Hand in Hand durch den Wald liefen... wie sie neben ihm sanft atmete...-----nur geschah nichts. Er fing nur wieder an zu lachen und seinen Zauberstab auf Hermines Stirn zu legen.
"Nun, Kleiner? Verstehst du nun, dass mir deine jämmerlichen Versuche, mich auszuschalten, gar nichts ausmachen? Dein Gefühl der Liebe ist tot. Und gleich wird deine Liebe selbst auch tot sein." Ron wollte schreien, aber er konnte nicht. Er merkte, wie sich sein Gesicht zu einem Grinsen verzerrte und nun merkte er, dass er tatsächlich verloren hatte. Kein Zauber auf der Welt würde sie jetzt noch retten können. Seine Liebe war viel zu schwach. Er würde Hermine und Harry und am Ende auch sich selbst töten. Das glorreiche Ende des goldenen Trios. Erbärmlich an der Nase herumgehführt von Ihm und Draco Malfoy.
Er hörte auf, gegen die Macht anzukämpfen und blickte nur noch Hermine an. Wie schön sie doch war. Doch leider würde ihre Schönheit bald verblassen und nichts weiter sein, als ein kläglicher Überrest ihrer selbst. Diese wundervollen Augen würden bald wieder hohl und leer sein, doch diesmal würde es kein Zurück geben. Ihre Haut würde zerknittern, ihr Gesicht einfallen und ihr doch so kluger Verstand verfaulen. Sein Mund öffnete sich...
Wie ein Blitz durchfuhr es ihn. All der Hass, der sich nach und nach in seinem Kopf angesammelt und ihn beherrscht hatte, fuhr in seinem Mund, um die schrecklichesten Worte der Zaubererwelt auszusprechen. Als ob sich plötzlich die Hand löste, die seinen Verstand gefangen gehalten hatte, wurde ihm auf einen Schlag bewusst, dass Voldemort all seine bösen Gedanken und seinen Hass brauchte, um den Todesfluch auszusprechen. Sein Gehirn war befreit. Nur einen Moment lang befreit von all den schrecklichen Erinnerungen und Alpträumen, die ihn die letzten Tage geplagt hatten. Er konnte wieder klar sehen. Hermine erstrahlte in einem hellen neuen Licht. Oh, wie er sie liebte. Er liebte sie mehr als alles andere auf der Welt. Die Gedanken drangen in Sekundenschnelle zu seinem Herz vor, ergriffen es und ließen es erneut nur für Hermine schlagen. Er hätte fast vor Liebe platzen können. Doch gleichzeitig spürte er, wie sich sein Brustkorb zusammen zog und er zu hecheln begann.
"Hör auf damit!" kreischte die fremde Stimme. "Lass das! Du hast verloren!" Doch Ron wusste, dass er jetzt nicht mehr verlieren konnte. Er knurrte: "Verpiss dich", riss mit aller Macht und Liebe, die er aufbringen konnte, seine Gedanken los, stolperte fast zurück in seinen Körper, spürte seine Hände, Füße, und all die anderen Körperteile wieder, ließ sich nach vorne fallen, und bedackte Hermines Lippen stürmisch mit den seinen. Ein mächtiger Schrei entfuhr ihm, es riss ihn nach hinten und aus seinen Augen, Mund und Nase entwich ein dunkler bedrohlicher Nebel, der sich kurz über Rons Kopf hielt und mit einem riesigen Knall verpuffte.
Ron keuchte. Er senkte langsam seinen Kopf und erblickte seine Freunde, die noch immer zu seinen Füßen lagen, unfähig, sich zu bewegen. Mit einem riesigen Seufzer löste er die Körperklammer von beiden, fiel nach vorne und wurde kurz vorm Aufschlag von Hermines zarten Armen aufgefangen.
*erschöpft auf der Tastatur zusammen sack* Wow, muss mich ausruhen. War mal wieder heftigst. Ich meine, ich muss mir hier Zeuch ausdenken...man muss beachten, dass ich einfach so drauflos schreibe, nur mit einem Zehntel davon im Kopf, was ich tatsächlich schreibe. Das zerrt schon an den Nerven, vor allem bei so einer Story. Hab leider erst jetzt weiter geschrieben, hab mir am WE eine leichte Gehirnerschütterung zugezogen, und da musste ich ein wenig ausruhen. Ich hoffe, dass das keinen Einfluss auf die Qualität hat, und wenn doch, sagt mir bitte sofort bescheid. Hoffe, es hat euch soweit gefallen, auf ein fröhliches Kommentar! :-) Gute Nacht.
Eure Lilith
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