If I could tear you from the ceiling
I’d freeze us both in time
And find a brand new way of seeing
Your eyes forever glued to mine.
Placebo, „Blind“
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Fassungslos starrt Draco auf das Stück Papier in seiner Hand. „Ist das…“
Harry nickt wortlos.
„Du hast ihn behalten?“
Harry nickt wieder. „Es ist das Einzige, das ich jemals von dir bekommen habe. Natürlich habe ich ihn behalten.“
Draco sieht wieder auf seine Handfläche. Er schluckt. „Das ist… wahrscheinlich das Erbärmlichste, was ich je gehört habe“, flüstert er.
Harry zuckt die Schultern, lächelt, ein Lächeln, das seine Augen nicht erreicht. „Mag sein. Allerdings gehst du mit deinen Gunstbezeugungen auch nicht gerade verschwenderisch um.“
Draco lächelt schwach. „Auch wieder wahr.“ Vorsichtig, als sei es etwas furchtbar Zerbrechliches, gibt er Harry den kleinen Origami-Kranich zurück. „Pass gut darauf auf.“ Er wendet sich zum Gehen, dreht sich dann aber nochmals um. „Wer weiß schon, wann ich dir das nächste Mal etwas schenken werde?“
Harry sieht ihm nach, wie er den Flur entlanggeht. Sie sind nur wenige Meter voneinander entfernt, und dennoch könnte genauso gut der Grand Canyon zwischen ihnen liegen, könnte Draco genauso gut von einem anderen Stern kommen. Es sind Welten, die sie trennen, und zum ersten Mal in seinem Leben begreift Harry wirklich, was dieser abgegriffene Spruch tatsächlich bedeutet.
Draco entschwindet seinem Blickfeld, ohne sich nochmals umzudrehen, und Harry ist froh, dass er nicht zurĂĽckblickt, dass er nicht sieht, wie Harry ihm nachstarrt. Er schluckt.
Es tut weh. Es tut weh, zu wissen, dass das hier alles ist, was er jemals bekommen kann: ein lächerliches Vögelchen aus Papier und ein halbes Lächeln zwischen Tür und Angel. Es tut weh.
Harry geht zurück in seinen Schlafraum, langsam, als habe er Arthritis in sämtlichen Gelenken. Er legt den Kranich wieder in seine Schachtel, in der er auch das Bild seiner Eltern aufbewahrt, Erinnerungen an ein besseres Leben, das nie gewesen ist.
„Mach’s gut, Draco“, flüstert er in die Stille des leeren Raumes. „In einem anderen Universum sind wir bestimmt glücklich, du und ich.“ Seine Fingerspitzen streifen ein letztes Mal über den blauen Samt, mit dem die kleine Kiste ausgekleidet ist, dann schließt er sorgfältig den Deckel und schiebt sie zurück unter sein Bett.
Keine Zeit für Träumereien.
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