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Fanfiction

Ein Traum wie ein Schatten - Oneshot

von solvej

Harry lag am Seeufer und schlief. Er träumte, dass er am Seeufer lag und wach war. Dabei spürte er das feuchte Gras unter seinem Körper, die trockene Sonne auf seinem Gesicht. Durch die geschlossenen Lider sah er das Licht, das durch sie hindurchschimmerte, rötlich eingefärbt von seiner Haut, seinem Blut, das hindurchfloss. Er döste und dachte eigentlich an nichts, er konzentrierte sich fest darauf, an nichts zu denken, denn er wollte nur ein bisschen aus der Realität entfliehen. Den Menschen, den Fragen, den Erwartungen, der Hoffnung, mit der man ihn ansah und von der er nicht glaubte, ihr gerecht werden zu können. Einfach nichts, außer Wärme, Gras und Licht.

Ein Schatten legte sich über ihn und er fuhr ruckartig hoch, aber da war niemand, kein Mensch, der dunkel und bedrohlich wie ein schwarzer Flakturm über ihm emporragte, ihm die Sonne und das süße Nichts nahm, es war nur der Hauch einer Wolke, ein Fetzen wie ein zerrissener Seidenschal, der im nächsten Augenblick schon wieder vorbeigezogen war und sich durch alle Winde zerstreute, der das Licht für eine Sekunde dämmte, als hätte jemand im Himmel kurz mit dem Lichtschalter gespielt.

Harry ließ sich zurück ins weiche Gras sinken, das seine Matratze war, seine Bahre und sein Versteck, mit dem er eins zu werden gedachte, in dem er versinken wollte, bis nur noch seine Nasenspitze herausragte und keiner ihn mehr sah. So liegen in alle Ewigkeit! Aber seine Entspannung war wie weggewischt, er fühlte sich gehetzt, wie verfolgt, wegen eines winzigen Bruchteils aus der unendlichen Zeit, in dem seine Sonne verdunkelt gewesen war.

Etwas trieb ihn wieder hoch und ließ seinen Blick unruhig über die glatte Wasseroberfläche huschen. Er stand auf und ging ein Stück am Ufer entlang, das schützende Schloss im Rücken, immer entlang an der Linie, an der Gras auf kiesigen Sand oder sandigen Kies traf, bis es ihn an einer Stelle näher zum Wasser zog. Seine Schritte knirschten auf dem steinigen Boden und er kniete direkt am Rande des Sees nieder, um eine Hand ins eisige Wasser zu halten.

Es fühlte sich so kalt an, dass es ins Fleisch zu schneiden schien, eisig kalt und klar wie ein Gebirgssee, obwohl sich die Tiefen hinter einer Wand aus schattiger Schwärze verbargen, doch Harry wusste um ihre Geheimnisse, hatte sie selbst gesehen, erlebt und bezwungen. Ein Wellenschlag, dessen Ursprung er nicht ausmachen konnte, und aus der Unregelmäßigkeit formte sich plötzlich ein Spiegelbild, das vorher nicht da gewesen war, wie ein Schatten, der aufs Wasser fiel. Harry erstarrte und wandte sich langsam um.

Malfoy stand auf einer leichten Anhöhe einige Meter hinter ihm und sah ihn an. Regungslos, emotionslos, wie eine Statue auf ihrem gewachsenen und doch eigens für sie errichteten Sockel aus Gras. Hinter ihm eine weite Ebene, dann die dunkle Silhouette des Waldes, darüber der sehr, sehr blaue Himmel. Malfoy davor wie mit Tusche gezeichnet, schwarz auf weiß, fast als wäre er nur zweidimensional, so ruhig stand sein Bild vor der Kulisse, die in zu kräftigen Farben gemalt schien, um noch echt zu wirken. Vielleicht war aber Malfoy auch einfach nur zu blass, mit seinem Tuschegesicht, der Marmorhaut, seiner Regungslosigkeit.

Die Luft schien still zu stehen, so dass Harry nicht einmal sehen konnte, ob sich Malfoys Haare im Wind bewegten, und er erkennen konnte, ob das Bild real war. Wie auf ein geheimes Signal hin, als hätte er nur auf diesen Gedankengang Harrys gewartet, legte Malfoy jetzt den Kopf leicht schief, Schatten glitten über sein Gesicht und bewiesen, dass er wirklich da war. Und er sah Harry an, als wartete er nur auf ihn.

Harry richtete sich auf, seine Hand noch nass vom eisigen Seewasser, und ging langsam auf den anderen zu, er fühlte nichts dabei, keinen Hass, keine Wut, keine Trauer. Nichts, als eine gewisse Verwunderung darüber, wie jemand ohne Farben gemalt sein konnte, nur aus Grautönen bestand.

Malfoys schwarze Kontur vor dem viel zu blauen Himmel. Harry blieb dich vor ihm stehen, gefangen von seinem Blick, starrte ihn an, ohne zu blinzeln, wie es ihm schien, und das eine kleine Ewigkeit lang. Er wollte etwas sagen, ohne zu wissen, welches Wort dieser Situation gerecht werden konnte, doch seine Zunge folgte ihm nicht. Es war, als könne er seinen Körper nicht mehr kontrollieren, ihn fühlen, aber ihn nicht beherrschen, musste seine eigene Nutzlosigkeit eingestehen.

Warum kam niemand und brach denn Bann, befreite ihn, entfesselte ihn, weckte ihn auf?

Plötzlich erkannte er in Malfoys Augen den selben Kampf, den selben Wunsch und eine unbestimmte Angst, deren Ursprung Harry nicht ausmachen konnte, aber erschrak, als er bemerkte, dass er selbst es sein musste. Ohne zu wissen warum, vielleicht zur Beruhigung, oder weil sein Körper mittlerweile auf einer anderen Ebene agierte als sein Geist, schon mehr wusste, weil der Instinkt für das einzig Richtige von ihm Besitz ergriffen hatte, hob Harry zögernd die Hand.

Die rechte, die selbe, die er vorher ins eisige Wasser getaucht und dessen Schärfe er daran gespürt hatte, dessen letzte Tropfen nun von seiner Handfläche perlten und in denen sich wie in einem Diamanten das Sonnenlicht brach. Ohne es zu merken hatte Draco das selbe getan - er war ihm schon viel zu nahe, als dass Harry ihn noch Malfoy hätte nennen können. Irgendwo gab es eine Grenze, Harry kannte sie nicht, wollte nicht einmal wissen wo sie lag, denn Wissen hätte das fragile Konstrukt ihrer Begegnung leicht in eine Milliarde von kristallenen Splittern zerspringen lassen können, Harry wusste nur, er hatte die Grenze überschritten.

Und da war Draco, der die Hand an seine hob, wie in Zeitlupe, vielleicht drehte sich die Welt gerade einfach langsamer, vielleicht war es aber auch Harry selbst, von dem die Verzerrung der Zeit ausging, es hätte ihm egaler nicht sein können. Die Blicke aneinander geheftet, ihre Hände, die sich einander näherten, schon fast zu einer Berührung, und die Energie, die von ihnen ausging. Harry spürte sie wie etwas Körperliches, das da war und lebte und wuchs und längst bestimmende Macht über sie hatte, die gleichzeitig abstieß und anzog, mit einer schier ungeheuren Kraft, die jenseits von all dem lag, was Harry kannte.

Er war begierig darauf, die warme und pulsierende, kalte und marmorne Haut zu berühren, die ihm wie das letzte große Geheimnis schien, auf dessen Lösung er immer schon unbewusst gewartet hatte, vielleicht würde die Welt um sie herum explodieren, vielleicht würden sie einen geistigen Kampf austragen oder für immer alle Grenzen verschieben oder verwischen, vielleicht würde auch einfach nichts passieren, Harry wollte es nur herausfinden, mehr als alles andere auf der Welt.

Ihre Fingerspitzen berührten sich fast, als der Hauch eines Schattens sich über Harrys Augen legte und er sah auf zur weißglühenden Sonne, vor die sich eine Wolke wie ein Schleier aus Seide gelegt hatte, der im nächsten Augenblick schon wieder vom Wind zerstreut wurde.

Harry lag am Seeufer und stellte sich vor, wie er schlief und dabei träumte, wie er am Ufer des Sees lag und wach war, feuchtes grünes Gras unter seinem Körper, in dem er am liebsten versinken würde.


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