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Flying Roundabout - -

von Sheena

Ein einzelnes, rot gefärbtes Blatt löste sich aus der Krone des Baumes und sank langsam, vom Licht des Mondes begleitet, nach unten. Sachte schlingerte es in der kühlen Nachtluft, mal hier mal dort hin, bis es nach einer Ewigkeit, wie es schien, lautlos auf dem mottenzerfressenem Stoffdach aufkam.

Die ehemals rot-weißen Streifen waren nur noch verdreckte Farbreste, durchlöchert, zerstört.
Leblos, wie Fleisch an verwesenden Knochen, hing der Stoff am rostenden Gerüst, ein metallenes Skelett, das jeden Tag mehr verfiel.

Das Karussell war nur noch ein Haufen aus abblätterndem Lack, sprödem Holz und Eisenstangen, so rot vor Rost, wie eingetrocknetes Blut, ein geruchloser Kadaver unter dem Sternenhimmel einer Vollmondnacht.

Mitten in einer Baumgruppe, umringt von dunklem, kurz geschnittenem Gras, stand es. Zerschlagende Lampions schaukelten auf und ab, früher mochten sie mal bunt gewesen sein und in einer Pracht gestrahlt haben, die vieles erblasste, aber jetzt, blind und staubig, waren sie unrettbar verloren.

Traurig blickten die geschnitzten Holzpferdchen mit ihren roten Sätteln und Haltegriffen auf das gähnende Loch im Hinterteil ihres Vorderen, wo früher mal der Schweif gesteckt hatte. Einzelne Haarsträhnen, die sich irgendwo verfangen hatten, zeugten von dessen Anwesenheit, die lange Zeit zurück liegen musste… sehr lange Zeit…

Ein ungewöhnlich lebloser Ort.

*.xXx.*

Eine Wolkenwand schob sich vor die anmutende Fratze am Himmel, das Licht im Garten von Malfoy Manor erlosch, fast gleichzeitig glomm ein Fenster in der imposanten Villa auf.
Draco Malfoys Silhouette erschien, nicht mehr als ein Schatten.

Nicht mehr als ein Schatten waren auch die Gestalten, die plötzlich da waren, es war nicht so, dass sie vorher nicht da gewesen wären, aber jetzt waren sie sichtbar… und wieder nicht.
Dunkle Umhänge, ohne Gesichter, ohne Fleisch und Blut.

Sie bewegten sich wie eins, waren eins und doch wieder dutzende. Sie liefen durcheinander, transportierten Sachen, Dinge, die nicht wirklich da waren.
Alles schien sich um das Karussell zu drehen, das Karussell selber schien sich zu drehen, wobei es sich seit Jahrzehnten nicht mehr vom Fleck bewegt hatte, nicht bewegen konnte und es auch jetzt nicht tat.

Wie aus dem nichts bauten sich Zelte auf, von Geisterhand erschaffen. Sie schossen gemächlich aus dem Boden, es war, als ob man einer Pflanze beim Wachsen zu sehen würde.

Die Zelte waren schon immer da gewesen, nicht sichtbar, still in ihrer Traumwelt, aber da. Sie hatten so lange auf diese Nacht gewartet, so lange Zeit hatten sie ausharren müssen, in ihrem Kokon aus Dunkelheit und Schweigen. Heute durften sie wieder leben… falls sie es noch konnten.

*.xXx.*

Kalter Schweiß lief ihm den Rücken runter, seine Hände fühlten sich feucht und stumpf an, als er die Klinke zum Garten runterdrückte. Was er da vom Fenster aus gesehen hatte, war grotesk gewesen, unwirklich, irreal, nicht möglich.

Langsam öffnete sich die Tür, der Garten erstreckte sich vor ihm, falls er es noch war. Vor ihm lag eine Zeltlandschaft, das ganze Haus schien von ihnen umgeben zu sein, und dazwischen bewegte sich was, überall, näher konnte er es nicht beschreiben, es sah aus wie Nebel, der sich irgendwo teilte und doch bloß Nebel war.

Plötzlich erklang Musik, Draco zuckte zusammen, Angst ließ ihn erstarren.
Es war Zirkusmusik, oder zumindest das, was er immer dafür gehalten hatte. Handorgeln, Ziehharmonikas und Trommeln, untrennbar vermischt, schallte über den gesamten Platz, denn ein Platz war es.

Der Stoff der Zelte war besch, besch und kaputt. Das, was da aus dem Boden gekommen war, war im gleichen erbärmlichen Zustand, wie das Karussell.
Nur war das Karussell nicht mehr in diesem Zustand.
Die Wesen, wer auch immer sie sein mochten, hatten es repariert, es erstrahlte in der Mitte des Gartens in neuer Kraft, neuer Schönheit.
Die Farben leuchteten in der Nacht und jetzt war es keine Sinnestäuschung mehr, es drehte sich wirklich. Die Pferdchen hüpften auf ihren Schienen auf und ab, tanzten zur Musik. Hatten sie das nicht schon immer getan?

Die ganze Schäbigkeit der Zelte wurde nur noch betont durch den Prunk des Karussells, Prunk, der nicht wirklich da war. Dennoch wurde Draco davon angezogen, vorsichtig ging er die wenigen Stufen der Veranda herunter, er spürte das nasse Gras unter seinen nackten Füßen, als er die letzte Stufe hinter sich ließ.

Der Nebel war kein Nebel mehr, je näher er kam, umso feiner wurden die Konturen der Wesen, die lautlos durch die Nacht schlichen. Es schienen nur Mäntel zu sein, Umhänge ohne Inhalt, aber gegen alle Gesetze konnte Draco sie sprechen hören, obwohl sie es nicht taten. Es hörte sich fremd an, so unendlich fremd, wie aus einer anderen Zeit stammend. Sie wisperten in seinem Kopf. Nur noch wenige Meter trennten ihn und das erste Zelt, ihn und das erste Wesen, das wie auf ihn zu warten, am Rande des Platzes stand.

Draco konnte ein zerfressenes Schild lesen.

„Die Fischfrau“

*.xXx.*

Der Jahrmarkt ist eröffnet. Tretet näher!

*.xXx.*

Er hatte keine Angst mehr, denn das alles war nicht real, es war eine Ausgeburt seiner Fantasie, vielleicht alles nur ein Traum? Das Karussell stand schon dort, seit er denken konnte, seit sein Vater denken konnte und wahrscheinlich auch, seit sein Großvater denken konnte. Schon immer war es das verrostete alte Ding gewesen, wo im Grunde keiner so genau gewusst hatte, wo es eigentlich her kam, oder warum es ausgerechnet dort stand. Man hatte es stillschweigend hingenommen, das galt für jede Generation, die jemals in diesem Haus gelebt, in diesem Garten spazieren gegangen ist.

Keiner hatte jemals das Bedürfnis empfunden es abreißen zu lassen, es mit einem simplen Schlenker seines Zauberstabs verschwinden zu lassen. Man hatte sich eingeredet, dass es Tradition war, dass es dort stand, dabei steckte mehr dahinter, so viel mehr.

Die Gestalten machten Platz, als er durch sie hindurch lief, überhaupt schienen sie ihn nicht großartig zu beachten, sie nahmen ihnen als einen von ihnen wahr, war er das nicht auch? War hier überhaupt irgendwas wahr?

Das Karussell leuchtete ihm entgegen, egal wo er sich gerade befand, es war die Mitte, die Mitte des Alles.

Das Gemurmel in seinem Kopf wurde immer lauter, mittlerweile konnte er sogar kleine Gespräche ausmachen und deren Sinn erfassen. Es war nicht mehr länger still, es war so laut, wie es halt ist, wenn man auf einem Platz war, an dem mehrere hundert Menschen zusammen gekommen sind.

Während Draco durch die Zeltreihen ging, wusste er die ganze Zeit über, dass nichts, aber wirklich überhaupt nichts real war, dass seine Fantasie ihm einen Streich spielte, aber war es denn nicht im Grunde egal, ob es seine Fantasie, oder die Wirklichkeit war? Für ihn war es da, Schluss.

Zelteingänge wurden geöffnet und geschlossen, Geschäfte wurden abgewickelt, aufgeregte Kinder liefen umher, bestaunten die vielen Dinge, die es zusehen gab. Vor dem Zelt der Dame mit dem zwei Meter langen Bart hatte sich eine Schlange gebildet, auch Draco stellte sich an.

Ihm war nie bewusst gewesen, wie groß der Garten wirklich war, ihm schmerzten seine nackten Füße und seit wann gab es einen Berg? Er war die gesamte Zeit über Berg hoch gelaufen, das Karussell stand auf der Spitze, verbreitete seine Musik über den gesamten Jahrmarkt. Natürlich war er nicht da, war nie da gewesen, aber Draco schien es so, als sähe er in zwei Welten, einmal der nächtliche Garten wie er immer gewesen war und ein unheimlicher Jahrmarkt bei Vollmond. Was ist realer?

*.xXx.*

Vorbei an dem Zelt der tausend Spiegel, vorbei am Zelt des Wahrsagers, der Handleserin, des Kuchenverkäufers, vorbei an Gruppen von Menschen, immer weiter zum Karussell, der einzigste Ort, wo keiner war, der einzigste Ort, der nur allein für ihn zu bestehen schien.

Er dachte nicht mehr, nicht wirklich zumindest. Sein Körper schien nur noch eine leere Hülle, er fühlte, als ob er fliegen würde. Nur noch seine Seele, falls es denn so was gab, wandelte zwischen den brüchigen Stoffhäusern hindurch, nicht mehr weit, und er würde angekommen sein… Sein gesamtes Selbst lechzte danach.

*.xXx.*

Als er ankam, war er tatsächlich nur noch sein selbst. Seinen Körper hatte er irgendwo auf dem Markt zurückgelassen, irgendwo lag er jetzt im Dreck und starrte die Sterne an. Dracos Geist hatte sich gelöst, er war zum Zwilling geworden, ein Zwilling, der den anderen steuern konnte.

Es war nicht so, dass er gar nichts menschliches mehr an sich hatte, er fühlte die Anwesenheit seines Körpers noch irgendwie, aber als er in dieser Nacht auf ein zerbröselndes Holzpferd auf einem verrostetem Karussell stieg, war nichts mehr, wie es sein sollte.

*.xXx.*

Draco war sich nicht bewusst, dass er auf einem der Pferdchen saß, er war sich gar nichts mehr bewusst. Er wusste die ganze Zeit über, was er tat, aber warum, wie, oder aufhalten konnte er es nicht.
Sein Geist, sein Gehirn, oder wie auch immer man es nennen mochte, klammerte sich an der kalten Stange fest, die auf dem Rücken angebracht war. Er schlang seine Beine um den Bauch des Pferdes und fuhr Karussell…

Immer im Kreis herum, der Musik lauschend, alles um sich herum vergessend…

Er schloss die Augen, ließ sich fallen und blieb trotzdem oben, ein Stück Magie der eigenen Art.
Plötzlich spürte er, wie er abhob, er flog tatsächlich. Er wollte die Augen aufreißen, doch sie lebten zusammen, wie mit Uhu bestrichen, er wollte schreien, doch seine Kehle war so trocken, dass es wehtat, er wollte abspringen, aber er hatte die Kontrolle verloren… hatte er sie diese Nacht überhaupt gehabt?

Der Wind strich ihm übers Gesicht, knallte gegen seinen Körper, ließ ihn die ganze Kälte der Nacht spüren, es war schrecklich, er litt Todesängste, in weniger als zwei Sekunden hatte sich die Situation geändert, und er konnte rein gar nichts dagegen tun…

Immer höher stieg das Höllengerät, nichts war mehr von dem alten Prunk über, es war wieder verrostet, kaputt und staubig. In der Luft lösten sich plötzlich Teile, Das Karussell fiel auseinander…

Draco hörte nur das Krachen, spürte wie sein Untergrund immer weniger wurde, spürte seine Panik…
Er wollte zurück in seinen Körper, aber er konnte nicht, er hatte keine Ahnung wie.

Dann passierte es, er fiel… und fiel… und fiel…

*.xXx.*

Er schlug die Augen auf. Schwärze umgab ihn.
Er lag dort, wo er seinen Körper zurückgelassen hatte… vorher, auf dem Jahrmarkt.

Der Jahrmarkt war nicht mehr da, nicht ein Fitzel verriet, dass er jemals da gewesen war.
Als Draco sich aufrichtete sah er, dass das Karussell nichts weiter war, als die Ruine, die es immer gewesen war, und auch immer sein würde.
Erschöpft ließ er sich zurück in das nasse Gras sinken.


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