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Fanfiction

Puzzlespiel - - Harry. Oder: Das Monster in der Decke

von Resimesdra

Harry sitzt in seinem kleinen Arbeitszimmer am Schreibtisch und starrt hinaus in den strömenden Regen. Vor ihm liegt ein Stapel Akten, den er durchsehen sollte, doch er hat seit bestimmt einer Viertelstunde nicht mehr darauf geschaut. Das war, nachdem er erkennen musste, dass er bereits zum zehnten Mal denselben Satz gelesen hat und noch immer nicht weiß, worum es darin geht.

Im Moment möchte Harry am liebsten das Fenster aufreißen und laut in den Regen hinausschreien, dann tief die kalte, feuchte Luft in seine Lungen einsaugen, und dann wieder schreien. Bis seine Kehle keinen Laut mehr hergibt.

Das Irritierende daran ist – er weiß nicht so recht, warum er das tun will.

Warum sollte überhaupt jemand so etwas tun wollen?

Mit einem Seufzen will Harry sich gerade wieder seinem Aktenstapel zuwenden, als hinter ihm die Treppe knarrt. Jemand kommt zu ihm herauf. Und natürlich weiß Harry, wer das ist. Er hat vielleicht nicht das Gehör einer Katze – aber wirklich, bei nur drei Leuten im Haus (und davon einer bereits im Bett), gehört auch nicht sonderlich viel dazu.

„Hey Gin“, sagt er, fast noch bevor die Türe sich öffnet.

Ginny. Seine Frau. Die Mutter seines einzigen Sohnes. Sein Leben.

„Ich hab Jamie ins Bett gebracht“, sagt Ginny weich. „Er schläft.“

Harry lächelt, als er an Jamie denkt. Sein kleiner Sohn; erst zwei Jahre ist er alt, und schon zeichnet sich deutlich die Ähnlichkeit zu seinem Vater ab. Und zu dessen Vater. Allerdings hat er Ginnys Augen, die lebhaft unter seinem Schopf rabenschwarzen Haars funkeln.

Warum Harry ihn ausgerechnet James getauft hat? Das liegt auf der Hand, nicht wahr? Es war fast, als schlössen sich alle anderen Namen von vorneherein selbst aus. Und Ginny? Nun, Ginny war damals so froh, dass Harry sie mit ihrem Babybauch überhaupt heiraten würde, dass ihr der Name egaler nicht hätte sein können.

Harry liebt Jamie. Er liebt auch Ginny. Und trotzdem möchte er manchmal am liebsten zur Türe raus gehen und nie wieder zurückkommen.

„Willst du nicht ins Bett kommen?“, fragt Ginny. Sie tritt hinter ihren Mann und legt die Arme um ihn. Sie trägt ein seidenes Nachthemd und ihr langes, rotes Haar duftet nach Magnolien. Oder zumindest nach etwas, von dem die Shampooindustrie behauptet, dass es Magnolienduft sei. Harry ist da nicht so sicher. Aber andererseits könnte er eine Magnolie auch nicht von einem Ahornbaum unterscheiden; ergo ist seine Kompetenz in puncto Erschnuppern von Blütenduft vermutlich fragwürdig.

„Ich muss noch arbeiten“, sagt er jetzt. Er versucht, Bedauern in seiner Stimme mitschwingen zu lassen, aber er weiß nicht recht, ob ihm das gelungen ist. Er würde Ginny gern danach fragen, aber das wäre vermutlich kontraproduktiv.

„Es ist doch schon so spät“, sagt sie. „Komm ins Bett, Liebling. Du bleibst jede Nacht so lang auf, dass ich immer schon schlafe, wenn du endlich zu mir kommst.“

Dieser Umstand ist Harry bewusst. Er ist Teil des Plans. Nicht, dass Harry wüsste, was der eigentliche Sinn und Inhalt des Plans ist – er weiß nur, dass es irgendwo einen geben muss. Und das manifestiert sich darin, dass es ihm nichts ausmacht, wenn Ginny nicht mehr wach ist, wenn er schlafen geht.

Es könnte daran liegen, dass Harry die ewige Kuschelei hasst. Er möchte bitte auf seiner Seite des Bettes liegen, und dort sein eigenes Kopfkissen und seine eigene Decke haben, vielen Dank. Und nicht jeden Morgen mit Verspannungen in Armen und Rücken aufwachen, weil er die ganze Nacht als menschliche Wärmflasche herhalten musste. Oder weil Ginny sich wie ein Polyp an ihm festgesetzt hatte. Oder weil er gezwungen wurde, sich auf unnatürliche Weise um sie herum zu winden wie eine Zaunwicke, um seiner Frau das Gefühl von Sicherheit zu geben, oder was auch immer.

Es könnte aber auch daran liegen, dass Harry es vorzieht, vor dem Schlafengehen im Halbdunkel und mit geschlossenen Augen zu masturbieren und dabei an gar nichts zu denken. Logischerweise kann er das nicht, wenn Ginny dabei ist. Nicht, dass sie prüde wäre und ihm eine Szene machen würde – das tut sie nicht. Sie hat scheinbar überhaupt nichts dagegen, dass Harry sich gern mal einen runterholt; aber sie besitzt auch nicht das Taktgefühl, derweilen den Raum zu verlassen. Nein, entweder schaut sie ihm dabei zu oder sie will mitmachen. Jedenfalls stört sie empfindlich Harrys Konzentration bei der Sache.

Und ja, auch Harry ist klar, dass das nicht der normale Gang der Dinge sein kann. Ein Mann, der die einsame Onanie dem Sex mit seiner Frau vorzieht? Wo hat man denn so was schon mal gehört? Und dennoch ist es so.

Harry versteht es nicht. Man könnte vermuten, dass das Feuer ihrer Ehe im Teufelskreis der Routine erstickt ist und Ginny keine Lust auf Sex mehr hat. Oder man könnte denken, dass vielleicht Ginnys Attraktivität unter der Geburt ihres Kindes gelitten hat. Oder dass Harry durch seine Arbeit so sehr im Stress ist, dass er abends einfach zu müde ist, seinen ehelichen Pflichten nachzukommen.

Fakt ist aber, dass die beiden erst seit knapp zwei Jahren verheiratet sind und sich in ihrer Beziehung seither nicht viel geändert hat. Ginny will ihn nach wie vor, dessen ist Harry sicher.

Und Ginny ist jung; ihr Körper hat die Strapazen der Schwangerschaft ohne größere Blessuren überstanden. Sie hat weder ausgeleierte Beckenmuskeln, noch Schwangerschaftsstreifen zurückbehalten. Auch ihre Brüste hängen nicht tiefer als zuvor. Harry glaubt sogar, dass sie nicht mal zugenommen hat. Oder wenn doch, dann ist das zusätzliche Gewicht schon längst wieder heruntertrainiert und sie ist schlanker als je zuvor.

Stress? Nun ja, Harry wird in seiner Arbeit im Ministerium schon gefordert – aber nicht so, dass er des nachts tot ins Bett fiele.

Nein, daran liegt es nicht.

Harry hat all diese Möglichkeiten immer und immer wieder ventiliert und sie anschließend verworfen, eine nach der anderen. Aber all die Reflektion ändert doch nichts an dem Umstand, dass Harry nun krampfhaft nach einer Entschuldigung sucht, um auch heute der ehelichen Vorhölle des Beischlafs entgehen zu können, ohne Ginny dabei wehtun zu müssen.

Denn das will er auf keinen Fall.

Doch Ginny ist hartnäckig. Sie kaut auf seinem Ohr herum und flüstert ihm Dinge ins Ohr. Eigentlich hat nichts davon eine Wirkung auf Harry – weder das Ohrläppchenkauen noch der Dirty Talk – aber es ist herzzerreißend, wie viel Mühe Ginny sich gibt. Also beschließt Harry, mitzuspielen. Vielleicht kann er sich damit ja ein paar Nächte Ruhe erkaufen.

Er äußert ein experimentelles Stöhnen und tut so, als schwinde sein Widerstand. Ginny ist entzückt und saugt an seinem Hals, während sie eine Hand in seine Jeans schiebt und beginnt, seinen schlaffen Penis zu streicheln. Diesmal ist das Harrys Stöhnen echt. Allerdings wird es nicht von Erregung ausgelöst, sondern entsteht aus dem unterdrückten Drang, die Augen zu rollen. Das Gefühl, wie ihre kribbeligen kleinen Finger ihn anfassen, an ihm herumdrücken und -pieken, lässt keine Wellen der Ekstase über seinen Körper laufen, oder wie auch immer man sich beginnende sexuelle Erregung vorstellen will, sondern lässt ihn lediglich erschaudern.

Diese Entwicklung ist allerdings eine neuere. Merlin weiß, dass es ihn damals auf dem Rücksitz des alten Ford Anglia (der eines Tages wieder vor der Tür des Fuchsbaus stand; offenbar hatte er das wilde Waldleben satt gehabt) nicht gestört hat, wenn sie ihn auf diese Weise angefasst hat. Aber verdammt, damals war er gerade 18 gewesen, und jegliche Berührung an seinem Schwanz hätte ihn in den Siebten Himmel gehoben.

Heute ist es ihm nur noch lästig.

Noch so eine Erkenntnis, die Harry mehr als unheimlich ist. Es ist wie bei einem verhexten Puzzlespiel – ständig entdeckt er neue Teile, doch statt das Bild, das er von sich hat, weiter zu vervollständigen, scheinen sie etwas von ihm abzuknabbern, so dass es nur noch aus kleinen Puzzleinseln besteht, aus Fragmenten, die immer weniger Sinn zu machen scheinen.

Um also nicht aus Frustration loszuheulen, steht er auf und nimmt Ginny auf die Arme. Sie kichert und errötet. Er trägt sie hinunter ins Schlafzimmer und wirft sie aufs Bett, was sie mit einem mädchenhaften Glucksen quittiert, bei dem Harry am liebsten wieder rückwärts zur Tür hinaus fliehen würde. Doch stattdessen klettert er zu ihr aufs Bett und beginnt, sich auszuziehen. Als er sich zögerlich am Reißverschluss seiner Jeans zu schaffen macht, registriert er mit unendlicher Dankbarkeit, dass sein Penis mittlerweile doch ein wenig Interesse an ihrer sexuellen Interaktion zu zeigen scheint.

Harry grinst und wälzt sich auf Ginny.

Der eigentliche Akt ist so unspektakulär wie uninspiriert. Ginny liegt auf dem Rücken, ihre schlanken Beine um Harrys Mitte geschlungen, und Harry stochert mit gemäßigter Geschwindigkeit in ihr herum, bis ein ersticktes Wimmern ihren Orgasmus verkündet. Harry seufzt vor Erleichterung auf und erhöht das Tempo seiner Stöße. Er kneift die Augen zusammen und versucht, nicht zu bemerken, wie ihre Brüste im Rhythmus seiner Bewegungen wippen.

Irgendwo in seinem Hinterkopf erinnert er sich schwach daran, dass Ron ihm mal im hormonellen Vollrausch und unter dem Siegel der Verschwiegenheit erzählt hat, dass das Geilste (Rons Wortwahl) am Sex mit Lavender sei, wie ihre Titten (Rons Wortwahl!) im Takt auf und ab hüpfen. Harry will jetzt nicht an Lavenders hüpfende Titten denken, wirklich nicht, aber der Schaden ist angerichtet – das Bild von Ron und Lavender beim Ficken steht klar und deutlich vor seinem inneren Auge. Er sieht, wie Rons blasser Hintern sich auf und ab bewegt, hört sein angestrengtes Grunzen und Stöhnen; Scheiße, er kann sogar sehen, wie der Schweiß auf seinem muskulösen Rücken glitzert und sich schließlich in den Vertiefungen recht und links seines Rückgrats sammelt.

Harry beißt die Zähne zusammen und kommt.

Er atmet einmal tief ein und wieder aus, dann rollt er von Ginny herunter und legt sich neben sie auf den Rücken. Sein Herz rast in seiner Brust und in seinem Kopf pocht es unangenehm.

Was zur Hölle war das denn?

Ginny rollt sich neben ihm zusammen, ihr Köpfchen auf seiner Brust. Harry hasst es, wenn sie nach dem Sex kuscheln. Sie sind beide verschwitzt und klebrig und hitzig, und der Kontakt ihrer Körper ist ihm im Moment überaus unangenehm.

Aber wie sagt man sowas seiner Frau?

Gar nicht. Man lässt sie gewähren.

Nach einer Weile meldet sich Ginny zu Wort. „Harry?“

„Hm?“ Reden nach dem Sex ist auch so eine Sache. Ein unvermeidliches Übel.

„Woran denkst du gerade?“

Harry möchte schreien. Die Lieblingshassfrage Nummer eins. Was soll er sagen? An deinen Bruder und seine Freundin, und daran, wie sie Sex haben. Toller Plan, Harry, wirklich. „An gar nichts. Ich bin müde.“

„Ist irgendwas?“

Lieblingshassfrage Nummer zwei. Ginny will’s heute wirklich wissen. Harry ist froh, dass er die Augen geschlossen hat. Er könnte seine Missbilligung sonst unmöglich länger verbergen. Verdammt, er ist ein Verwaltungsangestellter und kein Schauspieler! „Nein. Was soll sein?“

Ginny zuckt die Schultern. Harry kann es nicht sehen, aber er spürt es. „Ich weiß nicht. Du bist so komisch in letzter Zeit.“

Harry öffnet die Augen und starrt an die Decke. Da ist ein Riss im Putz, genau über ihnen. Harry stellt sich vor, dass der Riss kein Riss ist, sondern ein Maul. Das Maul von einem Monster. Noch ist es geschlossen; aber wer weiß? Es könnte sich schon bald öffnen und ihn verschlingen. Warum nicht jetzt? Jetzt wäre die passende Gelegenheit! Komm schon, Monster!

Das Monster ist nicht kooperativ. Oder vielleicht ist es ja doch nur ein Riss. Harry seufzt.

„Es ist nichts. Ich bin nur ein bisschen gestresst im Moment.“ Ha, Lieblingsausrede Nummer eins. Harry kann das Spiel nämlich auch spielen. „Tut mir leid, Schatz.“

„Ich frage mich manchmal… Macht es dir eigentlich noch Spaß?“

Eine eiskalte Hand schließt sich um Harrys Milz. Oder vielleicht ist es auch seine Leber. Harry war immer schon schlecht, was menschliche Anatomie anbelangt.

„Was?“, fragt er, obwohl er natürlich genau weiß, wovon Ginny spricht.

„Na, das hier. Sex.“

Ausweichmanöver starten, Mr. Potter! Übergehen zum Gegenangriff! „Wieso? Wie kommst du denn darauf?“

Ginny zuckt die Schultern und sagt nichts. Harry weiß warum, er hat die Maschinerie nämlich durchschaut. Frauen dürfen ihren Männern nicht sagen, dass der Sex öde ist. Genauswenig wie Männer ihren Frauen sagen dürfen, dass sie nach dem Sex wirklich keinen Bock auf Kuscheln oder emotional tiefgängigen Smalltalk haben. (Ja, im postorgasmischen Stadium sind Frauen tatsächlich in der Lage, diesen Scheinwiderspruch zu erfüllen.) Das gehört zu den Unverzeihlichen Fehltritten der Beziehungspsychologie, und darauf steht eheliches Askaban.

Folglich hat Harry sie mit seiner Gegenfrage in eine Sackgasse manövriert, aus der sie nicht wieder rauskommen kann, ohne ihn zu verärgern. Wenn der Mann aber verärgert ist, darf er – nach dem geltenden Beziehungsrecht – wütend das Zimmer verlassen und muss auf keine komischen Fragen mehr antworten. Ginny wird das nicht riskieren wollen.

Sehr clever. Harry möchte sich selbst umarmen. Weil das aber merkwürdig aussehen würde, steht er stattdessen auf. Vielleicht kann er ja trotzdem gehen, auch wenn Ginny das paartherapeutische Verbrechen nicht begangen hat.

„Wohin gehst du?“, fragt Ginny.

„Ich hol mir noch was zu trinken. Möchtest du auch was, Schatz?“

Sie schüttelt den Kopf und Harry schlurft nackt ins Wohnzimmer, weil die Vorstellung, nackt in seinem Ledersessel zu sitzen und einen Drink zu nehmen, seltsam anziehend auf ihn wirkt. Unterwegs wirft er sich dann aber doch einen Bademantel um, denn es ist doch recht frisch. Zu frisch für abendlichen Exhibitionismus im eigenen Wohnzimmer. Er gießt sich einen doppelten Scotch ein und macht es sich im Sessel gemütlich.

Als er später zurück ins Schlafzimmer geht, ist Ginny eingeschlafen. Harry seufzt glücklich und kuschelt sich auf seine Seite des Bettes. Mit seinem Kissen. Und seiner Decke.

Wunderbar ist das.


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