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Fanfiction

Sanduhr - -

von Sheena

Leise quietschten die Ketten im Wind, ein stummes Lied inmitten der fallenden Blätter, blasse Erinnerungen eines längst zu Ende gegangenen Sommers.
Der Herbst war auch hier eingezogen, still, leise, aber unaufhaltsam näher rückend.
Über der alten Villa kreiste ein Falke, er war schon immer da gewesen, würde immer da sein, bis in alle Ewigkeit und noch weiter darüber hinaus, es konnte gar nicht anders sein. Er gehörte zu ihrer Kindheit, war ein fester Bestandteil, ein Stück des Ganzen… nicht weg zu denken.
Ihre kleinen Hände fuhren über das kalte Metall, sie fühlte den abbröckelnden Rost unter ihren Fingerspitzen, nahm jede kleinste Unebenheit wahr - saugte es in sich auf.
Ihr Blick schweifte über die gefärbten Bäume, der Garten war riesig, irgendwo hinten, hinter der mit Efeu bewachsenen Mauer hörte er auf, sie kannte die Welt dort draußen nicht gut.
Sie war nicht oft dort, warum auch?
Unter ihren nackten Fußsohlen spürte sie das grüne Gras, sie war gewachsen. An Tagen wie diesen, wenn schon lange nicht mehr gemäht worden war, war es am Angenehmsten, fand sie.
Nasser Tau benetzte ihre zarten Kinderfüße, sie würde sich noch erkälten.

Seine Schritte hallten von den dunklen Wänden wieder, Fackeln loderten aus steinernen Haltern, beleuchteten die verwirrenden Gänge der Ministeriumsabteilung nur notdürftig, an manchen Stellen überhaupt nicht. Dazwischen erstreckte sich die Schwärze wie ein entmaterialisiertes Ewas, nach neuer Beute geifernd und mit langen Fangarmen nach ihm schnappend.
Sein Herz schlug hart in seiner Brust, hart und schnell. Die Muskeln unter dem dunklen alles verhüllendem Umhang waren verkrampft, vor Ehrfurcht, nicht vor Angst. Er war gerade dabei das Heiligste der Abteilung zu entweihen.

Sie packte fester zu, langsam ließ sie die Beine vor und zurück schwingen, die Schaukel setzte sich in Bewegung. Nur wenige Zentimeter glitt sie vor und zurück, steuerte mehr mit dem Geist als mit ihrem jungen Körper.
Das Holz ächzte leise, schien zu reden, zu erzählen… sie hörte zu.
Hinter ihr erhob sich drohend, erhaben und wunderschön, die alte Villa, das Haus, in dem sie jetzt schon seit sieben Jahren lebte, in dem sie geboren worden war, ihr Ursprung.
Die hellen Backsteine glänzten im letzten Licht des Abends, große Eichen säumten die Seiten, rahmten sie ein.
Sie sah nicht zurück, sah nur nach vorne, lauschte, jede Faser ihres Körpers gehörte der Natur um sie herum, weit oben schrie der Falke.

Mit einem Schlenker seines Zauberstabs öffnete er die Tür, Stille strahlte ihm entgegen. Eine Stille, die er nicht stören durfte. Er tat es trotzdem.
Schluckend trat er ein, blieb einen Moment stehen und schloss dann die Tür.
Es musste sein, redete er sich ein, sein Meister wollte es so.
Es gab keine Lichtquelle, keine Direkte zumindest, aber trotz allen Gesetzen der Physik war es da, ein ruhiges weißes Licht, es war überall und nirgends, erhellte die Reihen der Regale, die Sanduhren, die gemächlich abliefen. Es waren tausende, Millionen, für jeden Zauberer eine.

Ihr gelbes Kleid flatterte im Wind, während sie immer höher stieg, immer weiter dem Himmel entgegen!
Der Falke schrie erneut, lauter, durchdringender, er jagte nicht mehr, er beobachtete.
Sie schloss die Augen, ihr schwarzes Haar flog hinter ihr her.
Es war wie eine Trance, eine Ekstase, die nur sie fühlen konnte, niemand anders auf der Welt war dazu in der Lage, nur sie…

Kälte breitete sich in ihm aus, schien ihn runter zu ziehen, das letzte verzweifelte Betteln seines Unterbewusstseins.
Er ignorierte es, lief weiter an den Regalen entlang, er wusste wo er hin musste.
Er blieb stehen. Mit bebender Hand nahm er die kleine Sanduhr aus dem Regal die ihn fast vorwurfsvoll ansah, sie wusste was ihr bevorstand. Das makellose Glas bekam Fingerabdrücke, als er vorsichtig darüber strich, eine Trost spendende Geste, nutzlos und heuchlerisch.
Noch konnte er zurück, das wusste er, aber er wollte nicht. Sein Meister würde stolz auf ihm sein, so, wie er es immer war. Sein Wunsch war ihm Befehl.
Langsam streckte er den Arm aus…

Mit jedem Schwung gelangte sie höher, immer höher und noch höher! Es gab nichts mehr vor dem sie Angst hatte.
Der Garten verschwamm vor ihren Augen, war nur noch ein nichts sagender bunter Fleck.

Mit einem Knall zerbrach die Sanduhr auf dem Steinboden, Sandkörner sprengten auseinander, unter die Regale…

Sie spürte nicht einmal, dass sie starb, fiel einfach nur von der Schaukel, die wild umherschlackernd gegen die Balken geschleudert wurde…
Im gleichen Moment drehte der Falke ab, er sollte nie wieder kommen.

Sein Wunsch war ihm Befehl.


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