von ninadaniela
Buch 1 - Grace Sofia Dursley and the sleeping gardens
Rätselhaft
Grace Sofia Dursley lag jetzt schon stundenlang regungslos auf ihrem Bett und starrte an die kahle Decke.
Nebenan hörte sie das Schnarchen ihres Bruders und draußen rauschte der Wind durch die Rhododendron-Sträuche.
Ihre Mutter würde morgen wieder anfangen zu schimpfen, wenn sie sah wie der Wind ihre Sträucher und Büsche zerstört hatte. Petunia Dursley war penibel und genau, was ihren Garten betraf, denn schließlich ist der Garten immer der erste Eindruck und dieser ist bekanntlich entscheidend.
Grace hatte schon lange genug von dem millimetergenauen Rasen und den fein säuberlich aufgereihten Stiefmütterchen. Der Garten würde doch viel aufregender und spannender mit ein paar hohen Kletterbäumen und dichten Büschen wirken.
Grace dachte an den Garten von Mrs. und Mr. Morrington, die nur wenige Straßen weiter wohnten. Es war genau so ein Garten von dem Grace schon immer geträumt hatte. Als sie zusammen mit ihrer Mutter das erste Mal an dem Haus der Morringtons vorbei ging, war sie wie verzaubert gewesen. Der Rasen war grün und saftig gewesen und die vielen verschieden Blumen verbreiteten ein angenhemen Duft, der Bienen und Schmetterlinge herbeilockte. Grace erinnerte sich noch genau an die freundlichen Gesichter der Gartenbesitzer, die ihr zuwinkten. Eigentlich wollte sie damals als kleines Mädchen immer zurück winken, doch ihre Mutter hatte es mit einem Naserümpfen weitergezerrt.
>>Mit solchen Leuten sollte man sich nicht abgeben, Gracilein! Die sind ungehobelt und schlampig! Sieh dir doch nur mal den Garten mal an! Es wimmelt vor Ungeziefer und Unkraut!<<, hatte ihre Mutter gesagt.
Grace seufzte, als sie daran zurückdachte. Sie liebte ihre Mutter und ihren Vater über alles, aber manchmal verstand sie die beiden nicht. Das beste Beispiel dafür bot ihr Cousin.
Sie hatte nie verstanden, warum ihre Eltern ihn so hassten. Er wurde im Gegensatz zu ihr und ihrem Bruder wie eine Plage behandelt. Eine Plage, die man so schnell wie möglich loswerden möchte.
Man hatte ihr erzählt, dass er geistlich zurückgeblieben sei und, dass man sich vor seiner Unberechnbarkeit hüten solle. Doch sie fand ihren Cousin ganz normal. Ihr war es verboten worden mit ihm zu reden oder jeglichen Kontakt mit aufzunehmen aufzunehmen.
Wenn seit Jahren zusammen in einem Haus lebte, ließ sich jenes ja wohl schwer vermeiden und zu dem ist eine Eigenschaft des Menschen, dass ihn Verbote um so mehr reizen. So kam es, dass Grace eines nachts, als alles schlief, heimlich zu ihrem Cousin ins Zimmer schlich.
Sie war damals um einiges jünger gewesen. Vielleicht fünf oder sechs.
Auf jeden Fall hatte sie ihn geweckt und dann hatten sie sich lange unterhalten, natürlich so leise wie möglich. Ihr Cousin benahm sich nicht anders als andere Kinder und deshalb kam sie zu dem Schluss, dass sich ihre Eltern geirrt hatten. Seit je her, trafen sich Cousine und Cousin jede Nacht, um die versäumte Zeit, die sie am Tage nicht gemeinsam verbrachten, nachzuholen.
Eines Tages allerdings, bekam ihr Cousin einen geheimnisvollen Brief und nichts sollte mehr so sein wie es war.
Petunia und Vernon Dursley erzählten ihrer Tochter, dass es ein Brief von einer Privatschule für geistlich Zurückgebliebene sei, sie aber nicht bereit waren das teure Schulgeld zu bezahlen.
Doch es kamen immer mehr von diesen rätselhaften Briefen. Kurzerhand schickte man Grace zu ihrer schrecklichen Tante, mit der Begründung, dass Magda sich schon lange den Besuch ihrer Lieblingsnichte wünsche. Dabei wusste Grace, dass ihre Tante Kinder nicht besonders mochte, sie zog ihre Hunde vor.
Als das Mädchen endlich wieder nach Hause zurück kehren durfte, war ihr Cousin nicht mehr da.
Es hieß, dass es sich ihre Eltern mit der Schule für geistlich Behinderte doch noch einmal anders überlegt hätten und sie ihn so praktisch wenigstens für längere Zeit los wären. Grace hatte ihnen natürlich kein Wort von dem geglaubt..Es war alles sehr rätselhaft gewesen.
Allerdings kehrte ihr Cousin in den Sommerferien wieder zurück zu den Dursleys, doch er wollte seiner Cousine partout nicht erzählen, wo er gewesen war.
Nun, zwei Jahre später, war Grace mitlerweile elf Jahre alt und sie wusste immer noch nicht wohin ihr Cousin das ganze Jahr über verschwand, aber sie nahm sich vor es spätestens am Ende der Sommerferien zu wissen.
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