von Thorti
„Ich hoffe wir können das schnell hinter uns bringen“, sagte Harry.
„Natürlich“, entgegnete Lee. „Du wirst schon früh genug sterben.“
Harry rollte mit den Augen.
Plötzlich und ohne Vorwarnung sprang Lee auf Harry zu. Harry wich ihm aus, wirbelte herum und schlug mit der Faust nach Lee. Der konnte ebenfalls, wenn auch knapp, seinem Schlag ausweichen. Harry wirbelt herum und sprang hinter eine Säule.
„Komm schon, Potter“, rief Lee. „Oder willst du die alte Tradition nicht ehren.“
Harry zückte seinen Zauberstab und verwandelte ihn in ein Schwert. Er trat hinter der Säule hervor.
„Ich bin zwar kein Schätzer von Traditionen, aber wenige sind doch sehr aufregend“, antwortete er. Lee zückt ein kleines Messer aus der Tasche. Sein rechter Daumen fuhr über den Griff und plötzlich verwandelt sich das Messer ebenfalls in ein Schwert.
„Traditionen mit Fortschritt der Waffentechnik. Fantastisch.“
Harry grinste.
„Kleine Kinder sollten nicht mit Messern spielen.“
Lee fuhr sich mit der Hand durch die Haare.
„Kleine Kinder lernen sich aber dadurch besser zu verteidigen“
Lee stürmte auf Harry zu und schwang das Schwert nach seinem Kopf. Harry wich zur Seite auf und wirbelte mit dem Schwert herum. Die Klingen schlugen laut klirrend aufeinander. Lee zielte auf Harrys Beine. Der wich mit einem Hechtsprung aus, doch schon raste die Klinge auf seinen Bauch zu. Harry vollzog eine Rolle rückwärts, stößt sich mit den Händen ab und springt nach vorne, die Klinge riss er hoch. Lee konnte nicht rechtzeitig reagieren. Das Schwert schnitt sich in die Hose und sofort floss Blut aus der Wunde in seinem rechten Bein. Lee keuchte kurz auf. Seine Hand schoss zur Wunde, doch Sekunden später fing er sich wieder und stieß sein Schwert nach vorne. Harry konnte im letzten Moment seinen linken Arm hochreißen und sprang zurück.
Luna half Ginny auf die Beine. Zusammen humpelten sie etwas in Sicherheit. Ginny wollte nach einer Waffe greifen, doch Luna hielt sie davon ab.
„Aber wir müssen ihm doch dieses Ekel vom Hals schaffen“, sagte Ginny entrüstet.
„Lass das seine Sorge sein, Ginny. Er ist Agent im Außendienst und weiß sich selbst zu helfen.“
Harry beugte sich nach vorn und stieß die Klinge Richtung Lees Nase. Dieser warf den Kopf in letzter Sekunde nach hinten und schleuderte sein Schwert auf Harrys Hand.
Ein Schmerz durchfuhr ihn. Harry sprang zurück und sah auf seine Hand. Ein blutiger Schnitt zog sie quer über den Handrücken.
„Was ist“, sagte Lee spöttisch. „Benötigst du ein Pflaster?“
Harry rannte auf ihn zu, schwang sein Schwert von rechts nach links. Lee musste sich alle Mühe geben, um der scharfen Klinge auszuweichen. Er schwang sein Schwert hoch, die Klinge schlugen laut krachend aufeinander. Harry machte einen Satz nach hinten und zielte auf Lees linken Fuß. Lee reagierte sofort und wollte sich verteidigen, doch schon schwang Harry seine Waffe hoch und näherte sich seinem Gesicht. Ein zweites Mal musste Lee seinen Kopf nach hinten werfen, doch diesmal war er nicht schnell genug.
Harry schlitzte eine tiefe Wunde von der linken unteren Seite des Kinns, über die Oberlippe, bis hin zur rechten oberen Wange. Lee schrie auf und stolperte zurück. Blut troff von seinem Gesicht. Harry grinste.
„Beim nächsten Mal ist dein Kopf ab“, sagte er.
Lee blickte ihn an. Keuchend.
„Und?“, fragte Harry im spöttischen Tonfall, „brauchst du ein Pflaster?“
Ron wurde gegen die Wand geschmettert. Zwei muskelbepackte breite Kerle drückten seinen Körper an die eiskalte Mauer. Quaid kam langsam mit der Ampulle auf ihn zu. Er befand sich schon auf Augenhöhe mit Ron.
„Trinken Sie“, sagte er im ruhigen Tonfall. „Es schmeckt überhaupt nicht bitter.“
Ron kniff die Lippen zusammen und reckte seinen Kopf in die Höhe.
„Mr. Weasley, nun kommen Sie schon. Es ist doch nur ein einfacher Trunk.“
Ron starrte ihn wütend an, doch auch die Angst stand in seinen Augen. Wie konnte er sich nur aus dieser Situation befreien?
Quaid blickte ihn erwartungsvoll an. „Mitch!“, rief er.
Der bullige Mitch kam sofort in die Zelle.
„Sorg dafür, dass er seine Medizin nimmt“, befahl Quaid kühl.
Mitch nickte und kam auf den sich windenden Ron zu.
Ron blickte ihn argwöhnisch an. Mitch lächelte einen Moment. Und ohne Vorwarnung schlug er Ron in den Magen. Dieser Schmerz war mörderisch und unerträglich. Ron stöhnte laut auf. Quaid reagierte und steckte die Ampulle in seinen Mund und drückt die Flüssigkeit aus. Ron, geschwächt, konnte keine Anstalten machen, sich dagegen zu wehren und schluckte Dasué herunter.
„Sehen Sie, Mr. Weasley. Sie mussten doch wissen, dass sie dieses Duell nicht gewinnen konnten. Und außerdem, so schlimm war es nun überhaupt nicht. Für die Schmerzen waren Sie ja selbst verantwortlich.
Rons Körper wurde schlaff. Die Männer ließen ihn los und er krachte zu Boden.
Quaid wandte sich um und sagte zu Mitch: „Sagen Sie mir Bescheid, wenn er wieder zu sich kommt.“
„Das ist dein Ende, Potter“, knurrte Lee.
„Was ist?“, fragte Harry frech. „Ist die nonverbale Auseinandersetzung schon beendet?“
Lee murmelte etwas unverständliches und rannte auf Harry zu. Der wich mit einer Hechtrolle der Schwertklinge aus und wirbelte dann herum, um sich wieder zu verteidigen. Die beiden lieferten sich ein unbarmherziges Duell. Die Schwerter schlugen knirschend aufeinander. Aus Lees Wunde tropfte unentwegt Blut auf den Marmorboden. Sie kämpften und kämpften. Lee wirbelte herum, wich Harrys Klinge aus, schlug auf seinen Kopf ein, Harry wehrte den Hieb ab. Schweißperlen standen auf seiner Stirn. Seine Kräfte neigten sich dem Ende. Er musste unbedingt neuen Elan sammeln, sonst würde ihn Lee traktieren.
Harry sprang zurück und atmete tief durch, doch Lee gönnte ihm nur eine kurze Verschnaufpause.
Schon sah er ihn auf sich zu sprinten, das Schwert schwingend. Harry warf sich nach vorne, wich der Klinge aus und schwang sein Schwert nach links. Er spürte wie die zitternde Klinge durch Fleisch schnitt, wie Butter.
Harry wirbelte herum und sah wie sich auch Lee umdrehte. Doch sein Blick wirkte irgendwie leer. An seinem Hals malte sich eine blutrote Linie ab und nur Sekunden später fiel blutig sein Kopf von seinem Haupt und klatschte leblos auf den Boden.
Harry keuchte laut auf.
„Lass das Schwert fallen“, rief eine Stimme. Harry drehte sich langsam um und erblickte Brad Stiles, der mit einer Pistole auf ihn zielte. „Leg das Schwert nieder!“
Plötzlich fiel ein Schuss. Harry zuckte zusammen. Doch er war nicht getroffen. Brad Stiles stand noch immer da, die Waffe immer noch auf Harry gerichtet. Doch in seiner Stirn prangte ein blutiges Loch. Er ließ die Waffe fallen und krachte tot zusammen.
„Ein glatter Durchschuss“, sagte Luna staunend. „Toller Schuss, Ginny.“
Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.
Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel
