von ella_VI
Eine einsame Träne lief seine Wange hinunter. Er saß am Fenster und sah nach draußen. Es war, als würde die Natur ihm einen Spiegel vorhalten.
Es war eine komplett schwarze Nacht und man sah - nichts. Die Nacht war komplett leer. Genau wie sein Inneres. Er war auch leer. Denn die Wunde seiner Seele war noch ganz frisch.
Es war vor zwei Tagen gewesen. Er hatte ihn vernichtet. Doch er fühlte keinen Stolz, keinen Triumph. Er hatte einen viel zu hohen Preis dafür bezahlt. Seine große Liebe war tot.
Er sah es noch genau vor sich: wie sie stur darauf bestanden hatte, mitzukommen: "Ich kann dich doch nicht alleine lassen!", hatte sie gesagt; wie er nachgegeben hatte; nicht gewusst hatte, dass das ihr Todesurteil war; wie sie sich mit zwei seiner Anhänger gleichzeitig duellierte; wie ihr rotes Haar im Wind flatterte; ihr hübsches Gesicht, vor Wut verzerrt; wie sie sich schlußendlich noch mit ihm duellierte; und wie er sie tötete.
Er sah auch noch den grünen Lichtblitz, bevor sie zusammenbrach - tot. Und er konnte nichts tun. Außer sie zu rächen. Das hatte er auch getan.
Doch ein Leben ohne sie war nicht lebenswert. Nicht für ihn. Er umklammerte das Messer in seiner Hand fester.
Den Schnitt spürte er nicht. Nur das warme Blut, das über seine Hände lief. Dann wurde es dunkel um ihn.
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