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Fanfiction

Das Siegel von Hogwarts Teil 5 von 5 - Ein unvergessliches Sommergewitter in London

von Magic_1

Lucky saß dösend auf seiner Stange während Sarah die Haustür schloss und herzlich gähnte. Weit entfernt ließ sich Donnergrollen vernehmen. Anscheinend war ein Gewitter in Anmarsch.

„Huuuuuuargh, ab ins Bett!“ meinte sie und streckte sich. Bis eben war Charlie hier gewesen und hatte ihr sehr viel über seinen Aufenthalt und seine Erlebnisse in Japan erzählt. Die Schwüle des Abends machte ihr zu schaffen, die Sachen am Körper klebten regelrecht: Sarah wusch sich schnell, zog sich wegen der Hitze nur ein dünnes, kurzes Satin-Nachthemd an und lag bereits seit fünf Minuten im Bett, als es noch einmal an der Haustür klingelte.
Sie schaltete erneut das Nachttischlicht ein.
Charlie hatte anscheinend noch was vergessen!

Belustigt warf sie sich ihren Morgenmantel über und lief barfuss im nun beleuchteten Flur zur Tür.

*BUMM!* * BUMM!* * BUMM!* * BUMM!*
wurde bereits wild dagegen gehämmert.

„Ja, ja! Ich komm ja schon!“
maulte sie, doch das Klopfen riss nicht ab.

*BUMM!* * BUMM!*

„Charlie! Hast du bei mir noch was liegen lassen?“
fragte sie laut belustigt, während sie den Morgenmantel halb zuzog.
Das Hämmern verstummte.

Sie drückte die Klinke hinunter und meinte dabei feixend: „Du solltest aufpassen, dass du irgendwann nicht deinen Kopf verlier...?“

Sofort sah sie irritiert hoch, öffnete den Mund halb, brachte keinen weiteren Laut hervor.

Severus Snape stand vor ihr, das Laternenlicht der Straßenbeleuchtung hinter ihm und das in der Nähe aufflackernde Wetterleuchten gab seiner Erscheinung eine noch bedrohlichere, furchteinflößendere Wirkung, und sie wich unbewusst zurück. Hier und da fielen bereits dicke Tropfen auf den noch warmen Asphalt.

Der Blick des Tränkemeisters wurde von jetzt auf gleich noch um eine Spur härter, als er die rotblonde junge Frau, im zarten Nachthemd und schlecht zugemachten Morgenmantel vor sich sah. In ihm kochte unwillkürlich wieder die pure Eifersucht hoch, als er auf Grund dessen eine völlig falsche Schlussfolgerung zog.

Merlin!
Wie konnte er auch nur denken, dass sie einen alten Trankmeister anstatt eines jungen Kerls wie diesem rothaarigen Drachenhüter vorziehen würde?!!!

„Scharlie Wischlie war also heut Abend bei dir, hä?“
spuckte er giftig aus, und ärgerte sich tierisch über sich selbst. Sarah wich ungewollt noch etwas mehr zurück. „Severus, w...was machst du hier?“ fragte sie stotternd.

„Ja, was mach ich hier eigentlich?“
kam mit zu Schlitzen verengten Augen, schneidend und kalkweiß daher. „Eine sehr jute Frage! Könnt ich mir selbst stellen!“ meinte er sarkastisch. Sarah wirkte von jetzt auf gleich verunsichert.

„Du musst doch irgendeinen Grund haben, mich um diese Uhrzeit hier in London besuchen zu wollen!“ versuchte sie es vorsichtig.

„Ich? Dich besuchen? Pah! Du hast schon jenuch Männerbesuch jehabt heute Abend, da brauch ich nich auch noch su stören!“ zischte er und machte auf dem Absatz kehrt. Sarah starrte seinem Rücken hinterher.

Er hatte wieder einmal getrunken!
Und da war irgendwas in seiner Stimme, was ihren Magen zusammenziehen ließ.

Bevor sie wusste, was sie da tat, hatte sie ihre offenstehende Wohnung verlassen und lief ihm barfuss durch den Vorgarten nach.

„Severus, jetzt bleib doch verflixt noch mal stehen!“ rief sie. „Nein! Es war`n Fehler, hersukommen! Mach ruhig mit deinen Schäferstündchen weiter, und vergiss einfach, dassich hier war!“ fauchte er halb und stiefelte durch den einsetzenden Regen weiter, um auf der anderen Straßenseite den Bus zurückzurufen. Doch sie hatte ihn rasch eingeholt und hielt ihn kraftvoll am Oberarm auf.

„Severus! Was ist mit dir los? Warum behandelst du mich nur so mies? Und wieso möchtest du mir unbedingt Schäferstündchen andichten?“
Ihre Stimme hinter ihm hatte etwas Scharfes, aber auch Verzweifeltes, Weinerliches an sich, was ihn abrupt stehenbleiben ließ. „Bitte! Sag mir wenigstens, wieso du wieder so gemein zu mir bist! Ich kann alles ertragen, nur nicht, dass du mich weiterhin wie Luft behandelst, mich ohne jegliche Erklärung einfach dumm in der Tür stehen lässt! Also! Dreh dich um und sag mir endlich, was der Grund für dieses fiese Verhalten von dir ist! Habe ich was Falsches gemacht oder gesagt?“

Doch der Tränkemeister machte keine solchen Anstalten, sondern senkte einfach nur mit grimmiger Miene seinen Kopf. Wieder wurde ihm bewusst, das sich die rotblonde Hexe selbst die Schuld an ihrem Zerwürfnis gab, und das schlechte Gewissen meldete sich bei Snape zurück.

Sarah war die Nichtbeachtung leid, begab sich um in herum auf die andere Seite, baute sich direkt vor ihn auf. Er erhob etwas seinen Kopf, und jetzt konnte er sehen, dass sich ihre Augen mit Tränen füllten.

„Sarah...!“ brachte er mühselig hervor, doch sogleich schwenkte er den Blick wieder zur Seite. Der Morgenmantel war durch den stärker werdenden Wind aufgeweht und ihre femininen Konturen sowie ihre Wäsche zeichneten sich stark unter dem zarten Nachthemd ab, so dass man für den Rest nicht mehr viel Fantasie brauchte.
Snape war auch nur ein Mann, ein lange nicht mehr verspürtes, ja tot geglaubtes Gefühl stieg in ihm auf, entfachte ein ungeheures Feuer in ihm.
Doch leider schoss ihm auch gleichzeitig in den Kopf, wie Charles Weasley die junge Frau ebenfalls in dieser aufreizenden Aufmachung gesehen und bestimmt auch angefasst haben musste...!

*Schnaub!*

„Du biss also jetzt doch mit diesem Wischlie susammen, oder?“ kam zornig zischend, ja, mit einer unglaublichen Wut hervor, und sie starrte völlig perplex mehr über die Tonart als über die Frage zu ihm hinauf. Noch dazu war ihr die unnatürliche Röte des Tränkemeisters aufgefallen, und sie bemerkte anhand seines erneuten Blickes weshalb.

Schnell schloss sie daraufhin den Morgenmantel, zog ihn nun richtig zu. Sie hatte aufgrund seines merkwürdigen Verhaltens augenblicklich eine Vermutung gezogen, doch war sie sich ihrer Sache ganz und gar nicht sicher. Sarah sprach deshalb erst einmal belanglos weiter:

„Nein, wie kommst du denn darauf...? Ach, du meinst, weil Charlie heute Abend hier war? Nein, er ist heute Nachmittag wieder aus Japan zurückgekommen und musste mir erst mal alles über seine Erlebnisse dort erzählen! Der platzte ja fast vor lauter positiven Eindrücken! Außerdem wollte er als erstes mein Gesicht sehen, wenn er mir sein humorvolles Mitbringsel überreicht!“

Sarah verkniff den Mund.

„Sehr, sehr komisch!“ meinte sie sarkastisch. „Ein reißfestes Halfter mit garantiert unschmelzbaren Maulkorb für Feuerdrachen! Wohl damit ich in Zukunft nicht mehr so viel Feuer spucken kann! Sprich: Zuviel rede!“ knurrte sie, dann sah sie hoch zum Giftmischer.

Ihr kleines verschmitztes Lächeln ließ einen Mundwinkel von ihm zucken. Sarah wollte ihre Vermutung noch ein wenig mehr untermauert wissen und fragte:

„Severus? Du hast bestimmt auch die vielen Klatschgeschichten über mich und Charlie in der Zeitung gelesen, nicht wahr? Ich kann dich beruhigen: Da ist nichts Wahres dran!“

Snapes Gesicht wurde mit einem Schlag zornesrot.

„Ach nein? Du küsst und umarmst ihn in der Eisdiele, und auch im Atrium des Ministeriums habt ihr euch innig in den Armen gelegen! Und jetzt tauchst du in diesem... in diesem Nichts von Stoff vor mir auf und erzählst mir, dass er bis eben noch bei dir war!“
fauchte Snape sogleich laut und giftig.

Sarahs Mundwinkel hoben sich nun sichtlich.

Ruhig versuchte sie gleich sofort zu erklären:

„Der Artikel, wo wir in der Eisdiele waren, stimmt nur am Anfang. Charlie hatte mir seine Absichten in Bezug auf Japan erzählen wollen, und da er der Meinung war, ich hätte mich in ihn verliebt, wollte er es mir möglichst schonend beibringen. Doch er war mehr als nur erleichtert, dass ich genauso wie er nur Freundschaft empfinde! Da er am nächsten Tag abfliegen und keine Zeit mehr haben würde, habe ich ihn halt in der Eisdiele zum Abschied umarmt und viel Glück gewünscht! Am nächsten Tag habe ich ihn zufälligerweise doch noch einmal im Atrium angetroffen, und natürlich haben wir uns erneut wie gute Freunde getrennt, die sich lange nicht mehr sehen werden! Und dieses „Nichts“ habe ich mir erst angezogen, nachdem Charlie meine Wohnung verlassen hat und ich mich heute dank dieser drückenden Hitze zum erneuten Male waschen musste! Das ist alles!“

Ihre Stimme war möglichst ruhig geblieben, und ihr Blick sah forschend ihr Gegenüber an. Severus Snape hielt diesem nicht stand, senkte daraufhin seinen Kopf und sah sichtlich beschämt unter sich.

*Merlin!*

Er hatte sich doch tatsächlich gerade wie einer seiner kopflosen, pubertierenden, hormonfehlgesteuerten, halbstarken, komplett durchdrehenden Zöglinge benommen!

Er kam sich augenblicklich so was von bescheuert vor! Bescheuert und besoffen!

Eifersucht war ein so unglaublich mieses, krankes Gefühl, seine Unbesonnenheit hatte ihn seine sonst so felsenfeste Selbstbeherrschung komplett vergessen lassen, und er konnte nur noch hoffen, dass ihn seine verräterische Tonlage eben nicht vor Sarah hatte auffliegen lassen...!

Doch da täuschte er sich gewaltig.

„Severus? Warst... ich meine, bist du etwa auf Charlie eifersüchtig?“

Die Frage war zwar sehr vorsichtig, leise, und besonders sanft von ihr gestellt worden, und trotzdem donnerte sie dem Tränkemeister nun so richtig eins in den Magen. Merlin!
Sie hatte ihn doch erkannt!

Er bekam auf Grund eines entstandenen Kloßes im Hals nicht richtig Luft, rang trotzdem um möglichst viel Haltung und ballte vor ihr stehend die Fäuste, das die Knöchel nur so knackten und weiß wurden.

Der leichte Landregen wurde stärker, während Sarah lange auf eine Antwort oder irgendeine Reaktion von ihm wartete. Doch er starrte nur völlig ausdruckslos an ihr vorbei, wünschte sich, er wäre niemals hergekommen, da er bestimmt im Augenblick wie ein komplett durchgedrehter Dorftrottel vor ihr wirken musste! Gleich würde sie anfangen, ihn auszulachen, als eine Art Rache, weil er sie doch auch so oft hatte abblitzen lassen. Doch wieder irrte er sich. Sarah erhob ihre Stimme.

„Bitte! Antworte mir! Hast du Gefühle für mich entwickelt? Wenn auch nur ein wenig? Ja oder Nein?“

Unerwartete Hoffnung flog in ihrer zittrigen Frage mit, und seine Brust zog sich schmerzhaft zusammen. Er versuchte, nun doch etwas zu sagen, seine Lippen bewegten sich auch dementsprechend, aber nichts kam hervor.

Sarahs Verzweiflung nahm zu.

Würden sie hier länger stehen, verschwand er mit Sicherheit gleich wieder auf dem Absatz und ohne jede Antwort im Regen.
Die junge Frau hielt es nicht länger aus, so konnte es nicht ewig weitergehen.

Alles in ihr schrie nach einer Entscheidung, und zwar einer wirklich endgültigen.

Die junge Hexe holte tief Luft, rechnete sie doch mit dem Schlimmsten, einer weiteren Abfuhr wenn sie ihm ihr bereits mehrfach schwer geflicktes Herz erneut zu Füßen legte.

Aufrecht und ehrlich in sein Gesicht sehend begann sie zu sprechen.

„Severus? Meine Gefühle für dich habe ich jedenfalls nie ablegen können, und dass all die Zeit über, die ich bei dir in Hogwarts sein durfte! Mehr noch! Auch wenn ich sie dir gegenüber ständig verstecken musste, sie sind durch all unsere Gespräche und die Geschehnisse dort unglaublich angewachsen!“

Snape sah völlig ausdruckslos zu ihr hinunter, reagierte nicht, doch in seinem Hirn arbeitete es fieberhaft. Remus hatte ihm genau das Gleiche berichtet! Sarah setzte alles auf diese eine letzte Karte, kam langsam und mutig noch einen Schritt näher.

„Und auch nachdem du mich im St. Mungo warum auch immer vollkommen runtergemacht hast: Ich habe wieder und wieder versucht, dich endlich abzuhaken, doch ich konnte einfach nicht aufhören, an dich zu denken! Frag mich bitte nicht warum, aber ich liebe dich immer noch! Himmel, ich kann Tag für Tag an nichts anderes denken!“

Wieder versuchte er etwas zu sagen, doch seine Worte blieben ihm in Halse stecken.

Sarah konnte nicht anders, hörte auf ihren Bauch, überbrückte den letzten Abstand, nahm vorsichtig seinen Kopf in ihre Hände, zog ihn langsam zu sich herunter, schloss die Augen und wollte ihn küssen, doch er zuckte bevor sie ihn mit den Lippen berührte augenblicklich mit dem Kopf von ihr zurück.

Die junge Hexe machte traurig zwei Schritte rückwärts.

„Ich... ich verstehe! Das ist auch eine Antwort! Also vergiss einfach was ich gesagt habe! Und... vergiss mich! Ein für alle mal! Wir werden uns nicht mehr sehen! Leb wohl!“

Hochenttäuscht sah sie in sein Gesicht, wandte sich ab, rauschte an ihm vorbei und wollte mit schmerzverzerrten, brennendem Gesicht schnellstens zurück in ihre Wohnung.

Das Gewitter über ihnen stand kurz vor dem Ausbruch, die schwarzen Wolkentürme wirkten absolut furchteinflössend, und es rumpelte bereits bedrohlich und lautstark. Doch Sarah nahm nichts mehr um sich herum wahr, sie rannte kopflos mit ihren nackten Füßen über den feuchten Asphalt und ließ ihren Tränen freien Lauf.

Beinahe hätte sie auch ihre Wohnung erreicht, doch der Tränkemeister war ihr sofort gefolgt und schaffte es, sie noch im Vorgarten am Oberarm aufzuhalten.

Die junge Frau drehte sich wütend um und versuchte, sich seinem Griff zu entziehen.

„Severus! Gib mich frei! Es ist besser, wir sehen uns nie wieder, denn ich will mich nicht länger von dir verletzen lassen oder mir bis in alle Ewigkeit etwas vormachen! Du wirst mich nie so sehen wie ich es mir wünsche! Also bitte, lass mich endlich los!“ zischte sie als er sie zu sich umdrehte.

„Nein! Niemals! Sarah, es tut mir leid! Ich war jerade nur so überrascht!“


Doch die junge Frau keifte: „Ich möchte mich nicht weiterhin seelisch kaputtmachen lassen!“

Mit verheultem Gesicht sah sie ihre Freilassung einfordernd zu ihm auf.

„Nein, Nein Sarah! Bitte, verseih mir, ich bin innen letschten Monaten ein solcher Dummkopf gewesen!“ meinte er schnell.

„Schön, dass dir das zum krönenden Abschluss doch noch auffällt! Meinen herzlichsten Glückwunsch! Aber auch egal! Und total betrunken hast du dich zusätzlich auch wieder!“

Sie versuchte weiterhin verzweifelt, sich von ihm zu befreien, wollte einen endgültigen Schlussstrich unter ihre Beziehung ziehen. Doch er hielt sie nur umso energischer mit beiden Händen an den Oberarmen fest.

„Sarah! Hör mir doch su! Danach kannssu machen, was du willst, aber bitte lass dir doch einen Moment lang erklären!“ flehte er hörbar.

Die junge Hexe sah giftig in sein Antlitz, verharrte aber in ihrem Befreiungsversuch. Dann legte Snape nach einem tiefen Atemzug los:

„Sarah! Alles in Hogwarts erinnert mich an dich! Ich konnte nach meiner Jenesung nich arbeiten und nich schlafen, weil ich mich andauernd jefragt habe, wie es dir nachem Streit im St. Mungo geht! Der Grund dafür war: Bis vor kurzem hatte ich Jewissensbisse Ellen gegenüber, wenn ich mich auf `ne neue Beziehung einlasse! Deswegen und auch wegen der Eifersucht auf Scharlie Wischlie hab ich dich aussem Krankenzimmer jescheucht! Doch Remus hat mir heute Abend inner Kneipe die Augen jeöffnet, mir wurde daraufhin klar, wie unheimlich viel du mir bedeutest, und mich hielt es daraufhin nicht länger in Hogwarts! Okay, wir ham beide dabei ordentlich jebechert, doch mittem Aljohol hab ichen nötigen Mut bekommen, endlich hierher zu fahren, damit mir dieser Scharlie nich suvorkommt!“

Der unheimlich warme, ehrliche Blick, der den ihrigen dabei traf, ließ sie in ihrem abwehrenden Verhalten innehalten. Sein Griff lockerte sich daraufhin, er legte seine Hände auf ihre Schultern, kam etwas näher und sprach nun direkt vor ihr stehend etwas ruhiger, sanfter und möglichst nüchtern weiter:

„Sarah, du biss die wunnervollste Frau, die ich nach all den Jahren kennen lernen durfte! Du warst der erste Mensch nach Ellen, der zu mir gesagt hat, daß er um meinetwillen für mich da sein will und das auch wirklich so gemeint hat! Bis ich erkannt hatte, was für einen wertvollen Schatz ich da in Händen halten durfte und mir durch die Finger hab jehen lassen, hat es zwar lange, sehr lange gedauert, doch jetzt lass ich dich nie, nie wieder los!“

Er kam noch etwas näher, war jetzt nur noch einen Hauch von ihrem Antlitz entfernt.

„Bitte, lass mich nicht zu spät gekommen sein! Verlass England nicht! Sag mir, dass da nichts mit diesem Weasley oder einem anderen ist!“ flehte er. Der Giftmischer umschloss jetzt mit den Händen ihr Gesicht, konnte aber nicht sagen, ob das jetzt Regentropfen oder Tränen auf ihren Wangen waren als er sie nachdrücklich ansah.

Sarah war über seine Worte vollkommen fassungslos geworden, während das Gewitter über ihnen alles an verfügbarer Kraft ansammelte, seine hohen Wolkentürme zusammenballte und anscheinend nur auf ein Zeichen der unten Stehenden wartete, um sich endlich in seiner ganzen Energie entladen zu dürfen.

In ihrem Schädel rotierte es.

Hatte sie gerade richtig gehört?

Sie war ihm ein wertvoller Schatz?

Er wollte sie nie mehr gehen lassen?

Er war eifersüchtig auf Charlie?

Schweigen folgte, und Sarah hielt die Stille nicht lange aus. So lange hatte sie auf diese Zuneigungsbezeugung gewartet. *Ich will nicht länger alleine sein!* dachte Sarah sich und wollte mit der Unterhaltung fortfahren, er sollte ihren folgenden Worten uneingeschränkt Glauben schenken können.
Sie griff darum das Thema „Weasley“ wieder auf.

„Ich und England verlassen? Nie im Leben!! Und es gibt niemanden! Mit Charlie hatte ich nie was am Laufen! Wir waren wie gesagt immer nur gute Freunde! Und auch wenn er etwas von mir gewollt hätte, hätte ich ihn abweisen müssen. Es wäre ihm gegenüber nicht fair gewesen, eben weil ich immer nur an dich denken konnte! Ich kann gut auf vieles verzichten: Die jetzige, nervige Berühmtheit, das Hochgejubeltwerden auf Grund von Voldemorts Fall, die verlockenden Arbeitsangebote aus aller Welt! Selbst die Wahnsinns-Magie, die jetzt bestimmt wieder für mehrere Jahrhunderte im Sockel auf ihren nächsten Einsatz wartet, vermisse ich nicht! Während all der Zeit in Hogwarts habe ich mir nichts so sehr gewünscht wie die Zuneigung eines ganz gewissen Professors! Und dieser Professor steht zu diesem Zeitpunkt direkt vor mir, und ich kann ihm noch einmal mitten ins Gesicht sagen, wie unendlich viel er mir bedeutet! Das ich ihn wahnsinnig brauche und liebe!“ erklärte sie betont zu ihm hinauf, um die sprichwörtliche Ruhe vor dem Sturm auf der Straße zu durchbrechen.

Kein Laut war mehr zu hören, selbst der Wind hatte aufgehört zu wehen, wie als wenn das Wetter beiden interessiert lauschen wollte.

Nur ein Nachbar hörte ein paar Häuser weiter wunderbare klassische Musik und hatte wohl noch eines seiner Wohnzimmerfenster offen stehen, so dass die leise romantische Melodie die Situation vor dem Haus wie gestellt untermalte.

Severus Snapes Herz klopfte schneller, er seufzte erleichtert und begann breit zu lächeln, denn Sarah hatte ihn während ihrer wahrheitsgetreuen Worte mit einem ebensolchen Gesicht angesehen, und dass ohne den Blick von ihm zu nehmen.

Er streichelte ihr nun mit seinen beiden Daumen liebevoll über die Wangen.

*Wie der See von Hogwarts in der Abendsonne!* dachte er mit mildem Lächeln, und konnte sich nicht an ihren klaren graublauen Augen sattsehen, die das Licht der Straßenlaterne, unter der sie standen, glitzernd reflektierten.

Ihrer beiden Kleidung wurde bereits durch den leichten Landregen ziemlich klamm, doch das nahmen sie nicht weiter wahr.

Mit dem Daumen der rechten Hand fuhr er jetzt vorsichtig über ihren durch Regentropfen benetzten Mund, fuhr dessen Linien nach. Unwillkürlich schloss sie über diese zärtliche, ja sinnliche Geste die Augen, schmiegte sich in seine Handfläche, fing an zu zittern. Zusätzlich atmete sie schneller. Jeden Moment würde sie den Rest ihrer Zurückhaltung verlieren und sich ihm erneut kopflos an den Hals werfen.

„Severus, bitte, sonst...!“ flehte sie um ihrer Befürchtung zuvorzukommen und wollte dabei seine Hände von ihrem Gesicht nehmen, doch sie hatte nicht länger die Möglichkeit, weiter zu sprechen.

Denn sofort zog er sie selbst von sich aus an seine Brust, umarmte sie kräftigst, und der tiefe, feurige Kuss, den er ihr dabei gab, raubte ihr vollkommen den Verstand, ließ ihre Knie augenblicklich weichwerden. Es hatte regelrecht etwas Verzweifeltes, wie er sie so an sich gepresst festhielt, während Sarah wie automatisch die Arme um seinen Körper schlang, ihren Mund für ihn öffnete, seine ungestüme Art ebenso erwiderte und ihn noch mehr zu sich zog. Wie lange hatte sie sich danach gesehnt!

Knisternde Elektrizität durchströmte dabei ihre Körper, auf beide wirkte es wie ein Rausch.

Nach längerer Zeit drückte er ihren Kopf nach hinten, beide sahen sich um Atem ringend an, ihrer beiden Herzen klopften ihnen bis zum Hals. Der Alkohol schien dank des angestiegenen Adrenalinpegels sehr viel weniger geworden zu sein, denn er lallte nun nicht mehr so schlimm.

„Sarah, hör mir weiter su! Dumbledore hat mir damals eine Chance in Hogwarts jegeben, die ich genutzt habe und doch tatsächlich dadurch vollkommen rehabilitiert werden konnte! Dann die Möglichkeit, durch deine Hilfe eine Freundschaft mit den Lupins aufzubauen, für die ich gar nicht dankbarer sein könnte! Doch jetzt bitte ich dich erneut um etwas sehr wichtiges, ja, etwas lebenswichtiges! Eine Chance für uns! Okay, ich weiß, du hast mir mehr als genug davon gegeben...! Aber Ich flehe dich an! Gib mir noch diese eine letzte...!“

Sarah wollte etwas sagen, doch er machte ein Handzeichen, dass sie schweigen und ihm weiter zuhören sollte.

„Sarah, komm surück! Komm zu mir, nach Hogwarts surück! Ich kann und will nich mehr ohne dich sein! Du bist die wichtigste Person in meinem Leben geworden! Ich brauch und vermiss dich so sehr! Ich vermiss deinen komischen, nun ja, manchmal eigenartigen Humor! Dein so erfrischendes, ansteckendes Lachen! Deine Nähe, in der ich mich immer so wohl fühlte! Die Wärme und Geborgenheit, die ich bei dir stets finden konnte wenn ich sie so nötig brauchte! Stell dir vor: Sogar dein Keifen hat mir gefehlt, wenn du mir ollem Sturkopf mal wieder den Dickschädel hättest surechtrücken müssen! Sarah, ich wünsch mir, dassu in Zukunft bei mir bleibst, dein Leben mit mir susammen in Hogwarts teilen möchtest! Lass mich nicht allein zurückkehren!“ sprach er, und seine tiefe warme und ehrliche Tonlage drang bis in ihr innerstes Mark, ließ sie mehrere Male krampfhaft schlucken.

Severus Snapes Stimme klang so sanft wie nie zuvor, als er noch ein „Sarah, ich liebe dich auch!“ hervorbrachte.

Die Ohren der Hexe klingelten halb betäubt.

Sie wähnte sich ungläubig in einem ihrer Träume, in denen er ihr das Gleiche gesagt hatte und wo sie ihn daraufhin küssen wollte. Doch leider war sie bei der entscheidenden Stelle immer wach geworden, lag allein in ihrem Bett und war natürlich darüber vollkommen enttäuscht.

Auf Grund dessen blieb sie ihm längere Zeit eine Antwort schuldig, wollte dieses Mal nicht so schnell aus dieser wunderbaren Vorstellung aufwachen.

Doch Snape war kein Mann, der lange warten konnte, erst recht nicht in diesem alles entscheidendem Moment. Etwas fauchend meinte er deswegen:

„Sarah, du muss wissen, ich bin kein wortgewandter Poet und weiß nich, was ich sonst noch sagen oder machen könnte, damit du mir endlich glaubst! Aber wennu mich alten, bockigen Kesselpanscher immer noch haben möchtest, dann sag endlich was!“

Sarahs Gesicht wirkte über die Schärfe in seiner Stimme regelrecht erschrocken, dann meinte sie aber ebenso scharf:

„Du bist noch nicht „alt“, Severus! Wie oft soll ich dir das denn noch sagen? Und ja, ich will dich „bockigen Kesselpanscher“ immer noch! Und frag nicht wie sehr!“

Sarah machte ruckartig die Augen zu.
Jetzt würde sie mit Sicherheit gleich aufwachen, allein, und natürlich vollkommen deprimiert.
Vorsichtig öffnete sie die Lider wieder.

Der Tränkemeister lächelte mehr als breit in ihr Antlitz.

Nein! Es war kein Traum wie sie befürchtet hatte, denn sie stand ihm weiterhin gegenüber!

Sarah wusste nicht, ob sie sie über diese Tatsache lachen oder weinen sollte, also tat sie beides. Einsetzende Freudentränen liefen ihre Wangen herunter.

Die klassische Muggel-Musik des Nachbarn setzte zum Finale an.

„Sarah, nicht! Es gibt ab jetzt keinen Grund mehr zu weinen! Hmmm...!“ Seine Stimme klang liebevoll wie nie, doch sie hatte ihm innerhalb von Sekundenbruchteilen schon die Arme um den Nacken geschlungen, zog ihn zu sich herunter und brachte ihn mit einem stürmischen Kuss zum Schweigen. Snape stand ihr sogleich in nichts nach und öffnete erwidernd seinen Mund, presste sie kraftvoll an sich.

Wie zwei Ertrinkende klammerten sie sich aneinander, versanken in einem Strudel aus Emotionen. Ohne zu wissen, wo genau ihre Hände gerade waren, gaben sie sich ganz diesem berauschendem Gefühl hin.

Snapes Synapsen feierten regelrecht Silvester.

Sein Mund wanderte liebkosend über ihre Wange und dann an ihrem Ohr angekommen den Hals hinab. Er schmeckte dabei ihr neu auf der Haut entstandenes Salz, welches auf ihn wie eine Droge wirkte.
Er wollte mehr davon, viel, viel mehr!
Noch dazu ihr Duft, der sämtliche Sinne vollkommen betörte...!

Als er nun ihre Schulter erreicht hatte und diese für seine aufregenden Zärtlichkeiten von dem verdeckenden Stoff befreite, zitterte Sarah bereits wie Espenlaub, eine Gänsehaut überzog ihren gesamten Körper. Ihre Beine bestanden nach dem Gefühl zu urteilen nur noch aus Pudding, und sie wäre zu Boden gefallen, hätte er sie nicht fest an sich geklammert. Sie keuchte in sein Haar, erfasste sein Haupt und zog ihn wieder mit dem Gesicht näher heran.

Beide sahen sich erneut in die Augen, und anhand ihrer Fähigkeiten konnten sie sich gegenseitig bis tief auf den Grund der geöffneten Seele schauen.

Überwältigt von dem, was sie dort zu sehen bekamen, bedachten sie sich erneut mit einem wilden, zügellosen Kuss.

Der junge, lebendige Körper in seinen Armen brachte das Herz des Giftmischers zum Rasen.
Vom Kopf her hatte Snape das Gefühl, als stünde er unter einem tosenden, ohrenbetäubenden Wasserfall, noch dazu brannte es gleichzeitig in ihm!
Lag dieses Wahnsinnsgefühl am hohen Alkoholpegel oder sollte er nun letztendlich doch noch völlig verrückt geworden sein?
Nun, auch egal!
Dann wäre er eben später bei seiner Einweisung ins St. Mungo mit Sicherheit der glücklichste Zwangsjackenträger in ganz England!

Auch Sarahs Kopf platzte regelrecht vor lauter Euphorie.
Lieber Gott!
Er hatte ihr gesagt, dass sie lebenswichtig für ihn sei!
Das er sie braucht, sie wurde von ihm vermisst!
Wahrhaftig, er liebte sie und wollte sogar mit ihr in Hogwarts leben!
Sie hielt abrupt in ihren Gedanken inne, denn sie hatte plötzlich das Gefühl, unbeschreiblich leicht zu sein, wie eine Feder von dem Wind empor gehoben zu werden und davon zu fliegen.

Und tatsächlich:
Als sie seine Lippen nicht mehr auf ihren spürte und sehnsuchtsvoll nach diesen suchend die Augen aufmachte, hatte er sie inmitten des Vorgartens aus dem kalten Regenwasser und von den Betonplatten des Weges auf seinen kräftigen Armen hochgehoben. Ihre Augen trafen sich, und sie konnte erkennen, dass er genauso empfand wie sie.

Sein Blick sagte ihr unmissverständlich, welchen weiteren Schritt er nun zusammen mit ihr machen wollte.

Sarah nickte zustimmend, schlang ihre Arme fest um seinen Hals, seufzte selig, und anhand dieses neugewonnenen Privilegs trug er sie sogleich küssend auf seinen Armen zurück in Richtung Haus.

Während er schwungvoll im engen Flur angekommen mit dem Fuß die Haustür hinter sich schloss, hatte Sarah es bereits erfolgreich geschafft, blind den Verschluss seines Umhanges aufzubekommen. Sie ließ ihn sachte über seinen Rücken zu Boden gleiten und begann nun den Kragen seiner streng zugeknöpften Robe zu öffnen. Der ununterbrochene, leidenschaftliche Kuss, den sich beide seit draußen gaben, wurde dabei noch intensiviert.

Benommen von dem enormen Pheromonbombardement, welches das Paar nun wie ein extrem dicker Nebeltag einhüllte, schaffte es der Tränkemeister sie unter einigen kleinen Unfällen (unter anderem ging im Flur eine Vase zu Bruch als sie durch Sarahs Fuß angekickt von der Kommode fiel, aber Scherben bringen ja bekanntermaßen Glück) bis in ihr erhelltes Schlafzimmer zu tragen...

Das Gewitter entlud sich mit dem Zufallen der Schlafzimmertür wie auf Kommando, beginnend mit einem gewaltigen, weithin sichtbaren Blitz, gefolgt von einem ohrenbetäubenden Donner, heftigem Platzregen und allgemeinem Stromausfall.

Hagelkörner, deren Durchmesser die Größe eines Golfballes erreichten, fielen unter lautem Getöse auf die Straßen und Häuser von London (Am nächsten Tag würde man in der Zeitung lesen können, das der stärkste Gewittersturm seit Jahrzehnten über die Stadt gezogen war, das Elektrizitätswerk ausser Gefecht gesetzt und Schäden in hoher, zweistelliger Millionenhöhe hinterlassen hatte).

Doch die viel zu lange unterdrückten Emotionen, welche nun pfeilschnell in die Freiheit preschten, die irrsinnig starken Urgewalten, welche an diesem Abend in der Schlafkammer der rotblonden Hexe wüteten, machten dem Unwetter vor der Haustür in seiner Heftigkeit spielend leicht Konkurrenz.

Der Tränkemeister und sein Hausdrachen bekamen vom Spektakel da draußen überhaupt nichts mit, da sie in dieser stürmischen Nacht ihren Gefühlen ohne Zurückhaltung nachgaben und sich lange wie leidenschaftlich liebten...


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