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Fanfiction

Das Siegel von Hogwarts Teil 5 von 5 - Ein langes, intensives „Männergespräch“

von Magic_1

Eine halbe Stunde später, die beiden älteren Magier schliefen in ihren auf den Tischen verschränkten Armen, ging erneut die Eingangstür der Wirtsstube auf:

„Severus! Hier finde ich dich also!“ rief Remus, der plötzlich im Rahmen stand.

Marvin McDougall betrachtete den neuen Gast, der seine Räumlichkeiten betreten hatte. Der hochgewachsene Mann wirkte etwas kränklich, weiß wie er war, und hatte zudem ärmlich wirkende Klamotten an.

„Sag mal! Was drückst du Flitwick einfach so deinen Nachtdienst auf und verschwindest danach nach Hogsmeade?“ kam noch von Lupin tadelnd hinterher.

Der Tränkemeister verharrte überrascht über die bekannte Stimme in der Bewegung und stellte das zum Mund geführte Glas zurück auf den Tresen, drehte sich zu seinem Freund um und meinte nur lapidar: „Will mich volllaufen lassen! Was dagegen?“
Ein verdutzter Verteidigungslehrer zog die Tür hinter sich zu und kam näher. „Und was willssu hier?“ wollte der Giftmischer bissig wissen.

„Professor Dumbledore hat mich gebeten, nach dir zu sehen. Er meinte, du hättest Hals über Kopf das Schloss verlassen und wärest ins Dorf verschwunden. Ich sollte dich suchen und mit dir worüber auch immer reden!“

„Aha, du sollst also für mich `ne Art Babysitter spielen? Danke, ich komm gut allein klar!“
knurrte Snape höchst gefährlich.

Doch Remus wollte sich nicht durch seine fiese Art verunsichern lassen, seinem Freund irgendwie bei seinem Problem helfen.

„Komm schon! Warum schüttest du dich so zu, Severus?“

„Hab halt `nen guten Grund dafür! Jetz lass mich allein!“ lallte Snape schon ein wenig.

Doch Lupin ließ nicht locker. „Und welchen?“ fragte der Werwolf hinterher und zog einen Barhocker zu sich, setzte sich direkt neben ihn.
Auch der Barkeeper kam näher, spitzte seine Ohren.
Snape rollte mit den Augen.

Grundgütiger!
Warum konnte man ihn nicht einfach in Ruhe brüten lassen?

Doch der Alkohol hatte die Zunge des Giftmischers schon sehr viel mehr gelockert, als er eigentlich wollte. „Weil ich’n oberflächlicher, egomanischer Vollidiot bin!“ rutschte ihm fauchend heraus und er knallte nach der schnellen Leerung sein Glas auf den Tresen.

„Vollidiot? Du? Ein Meister für Tränke? Der beste Mann von Dumbledore, wenn man dem Tagespropheten glauben darf? Gibt’s nicht!“ erklärte Remus schlicht und einfach, während Snape sein Glas schnellstens wieder auffüllte.

„Nun mal raus damit, Severus! Was ist in letzter Zeit mit dir los? Du führst dich fast wieder so fies auf wie letztes Jahr!“ merkte Remus vorsichtig an, doch auch nach längerer Zeit bekam er außer einem gefährlichen Funkeln keine Antwort.

Der Barkeeper wollte die stockende Unterhaltung der beiden irgendwie „richtig“ zum Laufen bringen, lehnte sich über den Tresen und raunte leise zu Lupin herüber: „So viel habe ich schon in Erfahrung bringen können: Er hat ein typisches Frauenproblem!“

„Gleich haben Sie ein Problem wenn Sie sich weiterhin in mein Privatleben einmischen! Iss und bleibt allein meine Sache, klar? Und jetzt subtrahieren Sie sich gefälligst!“ fauchte der Tränkemeister wieder höchst gefährlich und sandte nebenbei einen tödlichen Blick zum Inhaber hinüber.

Dieser nahm augenblicklich wie gewünscht mehrere Meter Sicherheitsabstand ein.

Remus stutzte über diese Erklärung, wollte sanft weiterfragen: „Nun, wie auch immer, Severus! Du bist schon wieder so eigentümlich, so unausstehlich geworden! Und das gefällt mir und deinen Kollegen ganz und gar nicht! Was ist mit dir los?“

Wieder herrschte eisige Stille im Raum, nur das Knirschen von Snapes Zähnen war deutlich zu vernehmen.

Erneut war es der Barkeeper, der die ganze Zeit zugehört hatte und immer neugieriger über den schwarzgekleideten Mann geworden war. Sein Interesse ging soweit, dass er die stockende Unterhaltung ein weiteres Mal in Gang setzen wollte, dafür mutig näher kam. Vorlehnend winkte er Remus heran und flüsterte, er solle es mal mit „Sarah Hagemann“ probieren.

„W-I-E---B-I-T-T-E?“

brüllte der Werwolf sogleich über den Tresen und starrte dem Tränkemeister völlig fassungslos ins Gesicht.
Dieser warf beiden Männern nun in einem Totalschlag vernichtende Blicke zu.

„HAB ICH IHNEN NICHT GESAGT, SIE SOLLN SICH RAUSHALTEN?“
zischte er dem Inhaber mit einer Tonlage zu, die rasende Mordlust andeutete, und Marvin McDougall begab sich schleunigst sicherheitshalber ans andere Ende der Theke.

Remus begann zu stottern: „Severus...! Du... du haust dir also wegen Sarah so dermaßen die Rübe zu?“

Augenblicklich nahm das Gesicht des sonst so fahlen Professors eine fast gesunde Rotfärbung an, jedoch passierte es mehr aus lauter Wut.

„Meine Sache! Klar? Lass mich jetzt alleine meinen Frust ertränken!“
fauchte er und schenkte sich neu ein.

Lupin starrte seinen Freund fassungslos an.

Anscheinend hatten sich die beiden sich fürchterlich gestritten, und er wollte eine gewisse Zeit neben ihm ausharren, falls Severus nicht doch noch von sich aus über „dieses Problem“ reden wollte. „Für mich auch so einen!“ bestellte Remus beim Wirt und deutete auf Snapes Whiskey.
Der Barkeeper grinste breit, kam wieder näher und gab ihm ein Glas, schenkte ein.
Er konnte sich denken, das der ärmlich gekleidete Mann hier nicht so schnell aufgeben und seinen mürrischen Kollegen in diesem schlechten, emotionalen Zustand alleine sitzen lassen wollte.
Das Ansehen Lupins stieg in seinen Augen deswegen gleich um mehrere Etagen höher.

Die Taktik des Werwolfes schlug auch nach kurzer Zeit bereits positiv an, denn nach drei weiteren, stummen Gläsern hielt der Giftmischer die Stille zwischen Ihnen nicht mehr aus.

„Willssu denn gar nich wissen, warum wir uns nich mal mehr schreiben?“
fauchte er schon ziemlich lallend, doch Remus machte nur ein unergründliches Gesicht, zuckte mit den Schultern, obwohl ihm das Ausbleiben von Post für seinen Freund schon mehrfach morgens aufgefallen war.
„Weil ich sie grundlos aussem Krankenzimmer jebrüllt habe!“ kam lautstark hinterher. „Ich Idiot hab sie aufs Allerübelste beschimpft, obwohl sie jar nichts dafür konnte! Ganz im Jegenteil! Wie ich von Malfoy gehört habe, war Sarah wann immer sie Zeit hatte, bei mir im Krankenhaus, um nach mir su sehen!“

Seine Finger umschlossen fest das dicke Glas mit dem Whiskey darin.

„Zuerst hab ich mich wirklich über ihren Besuch jefreut, doch dann kamen mir die Scheitungsartikel von ihr mit diesem Scharles Wischlie wieder in den Sinn...!“


Snape stürzte den Alkohol hinunter, als hinge sein Leben daran.

„Ich blöder Othello!“ fauchte er, knallte das Glas auf den Tisch und füllte sogleich nach.

Othello?
Hatte Remus da gerade richtig gehört?
Snape war doch nicht etwa eifersüchtig wie dieser Mohr von Shakespeare und hatte sich deswegen Sarah gegenüber so aufgeführt?
Geschahen wirklich noch Zeichen und Wunder?

Auch der Barkeeper hatte in sicherer Entfernung gelauscht. Die Unterhaltung beider Männer war spannender als jede Telenovela im Muggel-Fernsehen., und er lehnte interessiert mit geweiteten Augen seinen Kopf auf den aufgestellten Unterarmen ab. Zusätzlich machte Marvin McDougall nun ein selbstzufriedenes Gesicht. Stolz meinte er, sich auf seine gute Menschenkenntnis halt immer verlassen zu können.

Der schwarze, mürrische Kerl hier war bis über beide Ohren in die Hagemann verliebt!

Jetzt meinte ein strahlender Lupin gerade: „Mensch, Severus, ich glaub`s ja nicht!“ und klopfte ihm anerkennend auf den Rücken.

Snape biss sich auf die Unterlippe, um ja nicht ausfallend zu werden, schnaubte höchst gefährlich durch die Hakennase. Seinen (den Inhaber wieder näher heranwinkenden) Freund musternd fragte sich Snape: Remus würde doch jetzt nicht den Fehler machen und ein „ausführliches Männergespräch“ mit ihm anfangen wollen?
Doch zu spät:

„Herr Wirt? Für uns beide das Stärkste, was ihr Schrank in petto hat!“ feixte Remus laut mit einem mehrfachen Aufpatschen der Fingerunterseiten auf den Tresen.
Der Werwolf zog den Barhocker noch etwas näher zum Giftmischer, während der amüsierte Kneipier seine ‚spezielle Hausmarke’ aus dem Barfach holte und breit grinsend meinte:

„Aber Vorsicht! Ist ein Selbstgebrannter! Der hat’s in sich! Mein sogenannter „Seelentröster“, den gibt’s nur für ‚ganz spezielle Fälle’! Ich denke, dass hier ist so einer!“

Belustigt mit Blick zu einem ihn anfunkelnden Snape stellte er eine große Flasche auf den Tisch. Der Inhalt war farblos, und als Remus sich ans Öffnen machte, entwich dem Behältnis ein besonders starker Alkoholgeruch.

„Meine Güte! Also, der hat seine Umdrehungen! Aber genau das, was wir heute Abend brauchen!“ meinte Lupin nur gut gelaunt und schenkte sich und seinem Freund ein. Dieser grollte höchst bedrohlich in die Umgebung.

„So, auf dich, Severus! Heute gießen wir beide uns mal ordentlich die Lampe zu! Das muss gefeiert werden!“ meinte Lupin und hielt ihm sein Glas entgegen.

„Remus, ich weiß genau, wassu vorhass! Ich hab nich vor, mit dir über mein „seelisches Ungleichgewicht“ zu reden!“ knurrte der Tränkemeister herablassend.

Remus stellte das Glas zurück. „Und warum nicht, wenn ich mal fragen darf? Mit Sarah hast du doch auch immer geredet, wenn es dir schlecht ging! Doch jetzt geht es mal um sie selbst! Warum wendest du dich dann nicht mir zu, einem guten Freund? Oder möchtest du lieber mit Elektra über so was quatschen? Dann doch lieber Mann zu Mann, oder?“

Snape knirschte hörbar.
Die Freundschaft mit Lupin war ja ganz gut und schön, aber sollte er sich wirklich auf das Angebot des ziemlich nervenden Werwolfes einlassen?

Das Glas mit dem starken Inhalt wurde längere Zeit nachdenklich in der Hand hin und hergeschwenkt. Ein mürrisches, kleines Knurren war währenddessen zu hören und ließ Lupin mutiger werden.

„Wenn ich das alles richtig verstehe, hast du dich letztendlich also doch noch in Sarah verliebt?“ begann Remus mit begeisterter Stimmlage.

Im ersten Moment fuhr Snape mit einem mörderischen Gesichtsausdruck herum und wollte Lupin heftigst zusammenschreien, doch er nahm sich sogleich zusammen, als dieser ihn völlig entsetzt darüber anstarrte und ein wenig zurückwich, schnaubte nur erneut höchst gefährlich und senkte den Kopf tiefer zum Tresen hin gerichtet.

Remus meinte mit warmer, ernster Stimme vorsichtig hinterher: „Verstehe mich nicht falsch, Severus! Ich würde mich wahnsinnig darüber freuen!“

Der Mund des Tränkemeisters wurde zu einem gefährlichen Schlitz, fing an zu beben.

„Also?“ Der Werwolf starrte seinem Freund längere Zeit aufs Haupt, jederzeit eine heftige verbale und körperliche Attacke fürchtend.
Doch zu seiner Erleichterung kam doch tatsächlich ein leichtes, kurzes Nicken zum Vorschein!
Der Tränkemeister rechnete nun mit handfestem Gelächter, doch Remus machte überhaupt keine solche Anstalten. Vielmehr griff dieser erneut zum Glas und wollte mit ihm auffordernd anstoßen.

„Komm Severus, stoßen wir an! Auf dich, Sarah und unseren Männerabend!“ meinte er mit fast sangesfreudiger Stimmlage.

Er machte sich kein bisschen über ihn lustig, wie Snape nach einem vorsichtigen Blick zu Seite hin erkannte, und fragte sich sogleich in Gedanken: Sollte er wirklich den Versuch wagen und sich mit ihm über seinen inneren Konflikt unterhalten?

*Warum eigentlich nicht? Er meint es doch wirklich aufrichtig gut mit dir! Jetzt greif schon zum Glas und stoße mit ihm an, du sturer, bockiger Kerl!* meinte der nervende Kobold in seinem Ohr.

„Worauf wartest du noch, Severus? Los, hoch die Tasse! Heute hauen wir uns mal so richtig die Hucke voll!“

Der Giftmischer fällte schnaubend nach langer Überlegung seine Entscheidung: Er würde seinem Freund alles vorhalten, was gegen eine solche Verbindung sprach. Mit grimmigem Gesicht stieß er nun endlich bei Lupin an. Dann stürzten sie auf Ex den „Seelentröster“ hinunter.

Der Barkeeper grinste hämisch und wissend, denn sogleich weiteten sich wie erwartet die Augen beider Männer.

„Potz... *Keuch!* Potz blitz!“ schnaufte Remus, und auch Snape hustete wie verrückt, knallte wie Lupin das Glas auf den Tresen, griff sich reibend an die Kehle.
Beide hatten das Gefühl, als stünde ihr Rachen in Flammen.
Snape kannte das Gefühl nur zu gut...!

Der Inhaber meinte lachend: „Tja, das Rezept habe ich von ihrem Wildhüter, Hagrid. Der war ab und zu hier und hat mir irgendwann die Zubereitung für seinen „Rachenputzer“ verraten. Aber sein Gebräu war mir doch etwas zu stark, so dass ich meine Mischung etwas verdünnt habe. Trotzdem fegt es einem die Nebenhöhlen und den Hals mal so richtig frei! Gut, oder?“

Sichtlich amüsiert putzte er währenddessen den Tresen weiter ab.

Er wollte das Männergespräch der noch immer keuchenden und nun nicht mehr fahlen, sondern hochroten Professoren wieder auf das richtige Gleis bringen und meinte gespielt nachdenklich hinterher:

„Warum er aber die Warnung losließ, niemals, unter keinen Umständen, Ms. Hagemann davon trinken zu lassen, habe ich bis heute nicht verstanden...!“

Remus Augen weiteten sich prompt, sogleich lachte er herzlich und laut auf, und auch der Tränkemeister konnte nicht anders, machte ein höchst amüsiertes Gesicht, als er an eine feuerspuckende Sarah in Hagrids Holzhütte denken musste.

Nach kurzem Durchatmen war es Snape selber, der die Unterhaltung wieder in Gang setzen wollte. „Remus? Eben deshalb werd ich mich in Sukunft nich mehr mit ihr treffen oder ihr schreiben!“ erklärte der Trankmeister schlicht.

„Wie bitte? Und warum nicht, wenn ich mal fragen darf, du Holzkopf? So eine tolle Frau findest du nie, nie wieder!“

Sauer knallte Lupin sein Whiskey-Glas nach dessen Leerung auf den Tresen, griff erneut zum Seelentröster und schenkte sich und seinem Freund ein.

Der Barkeeper lauschte seine Gläser polierend in allernächster Nähe weiter neugierig mit.

Snape sah nachdenklich auf sein Getränk, dann antwortete er ehrlich: „Ich... ich hab Ellen nach ihrem Tod `n Versprechen gegeben, und das will und werd ich halten!“

„Und was für ein Versprechen soll das sein?“ hakte Remus ärgerlich nach.

„Ich versprach ihr, nach ihr niemals wieder `ne Frau an mich ransulassen, nur sie schu lieben!“ erklärte der Giftmischer. „Ich hab wegen diesen Jefühlen für Sarah `n richtig schlechtes Jewissen Ellen gegenüber!“ hängte er noch an.

Der Werwolf schüttelte mit dem Kopf. „Mensch Severus! Überleg mal! Hätte Ellen das wirklich von dir verlangt?“ Der Tränkemeister schwenkte wieder mit steinhartem Antlitz sein Glas hin und her.
Remus fiel etwas Beispielhaftes ein und stieß erneut mit Snape an.
Beide tranken ihren nächsten Schnaps (diesmal in mehreren vorsichtigen Schlucken) aus und der Werwolf sprach sogleich weiter:
„Erinnerst du dich an den Abend, als du damals mich und Elektra vor dem Angriff Voldemorts gebeten hast, sicherheitshalber nach London zu gehen?“

Snape nickte leicht.

„Was du nicht weißt: Wir hatten nach deinem Auftritt in unserer Wohnung noch ein sehr langes Gespräch. Wir sprachen darüber, was passiert, wenn einer von uns beiden wirklich sterben sollte. Elektra und ich kamen überein, dass wir beide uns einen neuen Partner gönnen würden. Was hättest du deiner Ellen gewünscht, wenn du anstatt ihrer gestorben wärest? Das sie sich zurückzieht, arrogant und unnahbar wird, einsam bis zu ihrem Lebensende ihr Dasein fristet und aus Trauer um dich zerfließt? Oder hättest du ihr nicht auch grünes Licht für das Glück mit einem neuen Mann, einer Familie gegeben?“ Remus schwieg daraufhin, ließ seine ernsthaft gemeinten Worte auf den Tränkemeister einwirken.

Dessen Augen wirkten wie gewünscht nachdenklich, er sah starr vor sich her.
Nein, ein Leben wie er es bislang geführt hatte, würde er Ellen nie abverlangt haben.
Ihr Glück lag ihm immer am Herzen.
Selbst jetzt noch.

Remus nahm die Flasche und schenkte sich und ihm neu ein, sprach dabei weiter: „Durch Sarah hattest du dich nach Jahren sehr zum Positiven verändern können! Aus einem tyrannischen Griesgram wurde sogar mein bester Freund! Was würde sie sagen, oder besser, was hätte Ellenwohl gesagt, wenn sie dich nun schon wieder in dem selben Zustand wie vor einem Jahr hier sehen könnte? Kalt, arrogant, launisch, alles und jeden anfauchend, total abweisend? Und würde es Ellen wirklich gutheißen, das du ihretwegen auf ein neues Glück mit Sarah verzichtest? Sie ist ganz genau das, was dir, mir und Hogwarts schon so lange gefehlt hat!“

Wieder sah der Tränkemeister hinüber zum Regal mit den Flaschen, kaute dabei auf der Lippe herum, sagte aber noch immer nichts. Lupin wollte es deswegen mit etwas anderem versuchen.

„Severus? Mal ganz im Ernst: Als ich mit Sarah befreundet war und ich mit ihr zusammen in London Silvester verbracht habe, glaube ja nicht, ich hätte mich nie gefragt, wie es mit ihr als meiner Lebensgefährtin sein könnte! Ja, ich glaube, ich war durchaus ein klein wenig interessiert!“

Das heftig aufflackernde eifersüchtige Funkeln in Snapes Augen ließ ihn sogleich noch ein wenig mutiger werden. Lupin wollte ihn irgendwie endlich aus der Reserve locken und zum Sprechen bringen.

„Nein, wirklich! Sie hat mich wie einen ganz normalen Mann behandelt, gab mir seit Jahren zum ersten Mal das Gefühl, respektiert, gebraucht und gemocht zu werden, und das obwohl sie wusste, das ich ein Werwolf bin! Erst durch sie zog ich überhaupt erstmals in Erwägung, an eine solche Möglichkeit, des Zusammenseins mit einer Frau, zu glauben! Ich blühte regelrecht durch ihre ehrliche Freundschaft und ihren Besuch bei mir im Haus auf!“

Snape zog noch ein wenig mehr verächtlich den Mund zusammen, als er sich das vorstellte:
Lupin und Sarah, verheiratet und mit Kindern.
Nein danke.
Sein Magen zog sich zusammen als er daran zurückdenken musste, wie er mehrfach versucht hatte, beide auseinander zu bringen, und dass nur um Professor Dumbledores Ansehen zu schützen.
Dabei waren beide immer nur Freunde gewesen!
Wie dämlich hatte er sich doch nur aufgeführt...!
Remus durchbrach seine Gedanken.

„Tja, und dann letztes Jahr im Frühjahr, als Professor Vector aus Angst die Schule verlassen hat, kam Elektra nach Hogwarts! Das wäre mir früher nie passiert, doch Hals über Kopf habe ich mich sofort in sie verliebt...!“ schwärmte Lupin. „Hätte Sarah mir zusätzlich nicht kurz vor Valentinstag Mut gemacht, ihr meine Gefühle zu gestehen, dann wäre ich höchstwahrscheinlich immer noch solo, und kein glücklicher Familienvater von Zwillingen!“ erklärte er weiterhin, nun hörbar stolz.

Der Giftmischer schnaubte kurz, als er an den Vorfall zu Valentinstag im vierten Stock hoch über den Gewächshäusern denken musste.

Sarah hatte Remus im Stillen die Daumen gedrückt, als sie ihn und Elektra zufällig unten in Nr. 3 erspäht hatte.

Dann wie er selber und die Rotblonde sich am Fenster immer mehr in einen Streit hineingesteigert hatten, und wie Sarah von ihm blöden Kesselpanscher rabiat zurückgewiesen wurde, als sie ihn erneut mutig umarmt und geküsst hatte...!
Ein filmreifer Kuss war das gewesen, wie er jetzt im Nachhinein fand.
Es begann angenehm zu kribbeln als er sich daran erinnerte, doch sein Gewissen funkte ihm erneut dazwischen.

Auf der Lippe kauend senkte er augenblicklich die Augen aufs volle Glas, stürzte es hinunter und keuchte laut auf. Er hatte vor lauter Grübelei ganz vergessen, wie scharf das Zeug doch war.

Remus grinste, trank ebenfalls, aber sehr viel vorsichtiger, doch da er sonst kaum Alkohol zu sich nahm, machte sich nun auch beim Werwolf das bereits Getrunkene überaus schnell voranschreitend bemerkbar.

„Severus? Hälssu es etwa für Sufall, dass Sarah, erst erwachsen wie sie bereits war, nach Hogwarts jekommen iss? War’s Sufall, dass ausgerechnet sie diese Kräfte bekam, das Siegel zusammenjesucht hat und dadurch Vollemort unschädlich machen konnte? Sie hat so vieln hier geholfen, mächtich viel bewegt, und ganz nebenbei hat sie dein und mein Leben komplett umjekrempelt, positiv, versteht sich!“

Snape kaute noch immer auf der Unterlippe. Wenn er so weitermachte, würde der Trankmeister mit Sicherheit morgen Herpes haben, feixte der Barkeeper für sich in Gedanken, der sich nun auf seinen Ellenbogen stützte und der Unterhaltung beider Männer interessiert lauschte.

„Severus? Ich halt das alles für Bestimmung, auch dasse sich ausjerechnet in dich verliebt hat! Ihr jehört zusammen, janz klar!“

Der Blick des Kesselrührers schwenkte zur Seite, jedoch war kein Funken Verachtung mehr für seinen Freund darin zu sehen, eher sein richtig schlechtes Gewissen.

„Aber sie hasst mich!“ sprach der Trankmeister endlich und sah gequält zurück auf die Flaschen im Regal vor sich.

„Das glaub ich nich! Nie und nimmer!“ wollte Lupin ihn aufbauen.

„Bei den Sachen, die ich ihr im Krankenhaus annen Kopf jeschmissen hab, mussie mich hassen!“ fauchte Snape, doch sein Freund wollte ihn beschwichtigen.

„Ach was, die iss höchstens stocksauer auf dich! Lass dich von mir altem Ehehasen beruhigen, ich kenn mich da aus! (Der Barkeeper unterdrückte ein jähes Auflachen. Wie sollte der schäbig aussehende Mann nach nur einem Jahr Ehe so etwas beurteilen können?). Außerdem bin ich mir bei ihren Jefühlen für dich mehr als nur sicher, weil...!“

Remus geriet ins Stocken, und der Giftmischer sah ihm darüber nun überaus interessiert ins Gesicht.

„Ähm, Scheverusch? Eijentlich darf ich dir das ja gar nich erzählen! Großes Jeheimnis! Also Psssssst!“

Er machte ein entsprechendes Handzeichen vor dem Mund und winkte ihn heran.

Auch der Barkeeper kam ohne Überlegung mit seinem Kopf lauschend noch etwas näher, wurde aber dabei weiterhin (glücklicherweise) von beiden nicht wahrgenommen. Remus meinte:

„Aber ich denke, es iss richtich, wenn iches dir doch verrate! Elektra war vor einijen Tagen auf `nen Besuch bei Scharah!“
„Ja, und?“ fragte der Tränkemeister etwas schnippisch zurück.
„Nun ja, Elektra hatte ihr `ne Andeutung jemacht! Ihr wär während des letschten Jahres aufjefallen, dass Scharah in dich verliebt ist. Nun ja, meine Frau will bei ihr eindeutige Signale gesehen haben, was immer das heißen mag...! Was sie dann zu hörn bekam, hat meine Frau tief beeindruckt. Und mich auch. Scharah liebt dich wirklich immer noch, wagt es aber nich, es dir zu sagen. Sie hat Angst, bei einem erneuten Annäherungsversuch wieder von dir surückjewiesen zu werden und damit die schwer aufjebaute, tiefe Freundschaft zwischen euch ein für allemal kaputt su machen!“

Völlig perplex sah der Giftmischer mit halboffenem Mund ins Gesicht seines Freundes.
Konnte das sein?
Hatte Sarah wirklich immer noch Gefühle für ihn?
Hatte er all ihre „Signale“ dafür übersehen?
War er so blind gewesen?
Aber... die junge Hexe war doch nun mit diesem Drachenhüter zusammen, oder?

„Hörssu? Sie liebt dich, nich diesen Charles Weasley!“ hängte Remus noch betont hinterher, wie als hätte er Snapes Gedanken lesen können. „Sie schweigt, nur um bei dir sein zu können, wennu mal wieder Probleme hass! Tolle Frau mit einem Wahnsinnswillen! Kann einiges aushalten, nimmt so einiges auf sich, nur um dir nahe sein zu können! Also: Ich denke, wenn du mit ihr redest, dein Verhalden im Krankenhaus erklärst und dich dafür entschuldigst...!“

Augenblicklich schnaubte Snape wieder höchst gefährlich, gerade hatte er beider Gläser neu aufgefüllt und knallte die Flasche laut auf den Tresen, verschüttete einige Tropfen.
Remus erschrak, wollte aber nicht in seinen Bemühungen aufgeben.
Der Jargon des Werwolfes wurde schlimmer.

„Mal Butter bei di Fische, Scheverusch! Wie oft hat se dir schon jesagt und jezeigt, dass sie dich mehr als nur mag? Nun, ich weiß bereits von drei direkten Anläufen ihrerscheits, wo sie noch hier sur Schule jing!“

Der Werwolf machte trotz glasiger Augen ein höchst interessiertes Gesicht, doch der Tränkemeister sah weiterhin nur stur auf sein Glas, schwenkte es wieder mit der Flüssigkeit darin hin und her.

Der Barkeeper, der gefahrlos ihrer Unterhaltung gefolgt war, lauschte mit gespitzten Ohren.
Mindestens drei Mal hatte es diese berühmte junge Frau gewagt,ausgerechnet diesem mürrischen, unnahbaren Kerl ihre Liebe zu gestehen?
*Kann nicht sein...!*

Nach einer Weile hielt es Remus nicht mehr aus. „Scheverusch?“ hakte er etwas ärgerlich nach.

Die Antwort kam prompt:

„`Nen Moment Jeduld, ich überschlage noch!“

Lupin stutzte augenblicklich über den feixenden, aber doch irgendwie ernst wirkenden Unterton seines Freundes, und er hatte gemeinsam mit dem Inhaber seinen Mund halbgeöffnet dem schwarzen Tränkemeister zugerichtet, der darüber ein kurzes Zucken der Mundwinkel andeutete. Dann stellte Remus ungläubig und betont die Frage:

„Wie, scho oft?!“

Der Barkeeper schüttelte mit dem Kopf und wirkte höchst verwundert.

Der Giftmischer dachte sogleich jedoch mit Gewissensbissen wieder an seine Ellen, sah erneut mürrisch drein, knurrte vor sich hin.

Remus jedoch ließ in seinem Bestreben, die beiden irgendwie doch noch zusammen zu bringen, nicht locker:

„Scheverusch, bitte! Sie iss `ne bejehrenswerte, hübsche junge Frau, die sich nur nach dir verzehrt. Sie iss meine beste Freundin gleich nach Elektra, und ich wünsche ihr wirklich, das sie mit dem Mann glücklich werden kann, den sie von janzen Herzen liebt!“

„Eben! Du sagst es!“ wurde der Giftmischer gefährlich lauter. „Sie iss `ne junge, hübsche und begehrenswerte Frau! Und ich?!“ Snape hatte dabei ärgerlich in den Spiegel des Regals gesehen, dann drehte er sich abrupt seinem Freund zu und brüllte mit mörderischem Gesichtsausdruck:

„Ja sieh mich doch an!!“

Zuerst war Remus über die Heftigkeit in seiner Stimme total erschrocken, doch ruhig meinte er gleich im Anschluss:

„Wie du`s auch sehen magst: Du scheinst ihr totaler Traumprinz zu sein! Erinnere dich doch mal annen Halloweenball, wo du sogar `nen Preis jewonnen hass! Anscheinend sieht Scharah in dir das, was Elektra in mir sieht! Vergiss nich: Auch meine Frau iss über 18 Jahre jünger, und sie liebt mich trotz der Gefahr die von mir ausgeht. Elektra passt wie `n Schießhund auffe Mondphasen auf! Wir erjänzen uns großartig, und ich bin so richtig glücklich mit ihr! Erst durch sie weissich, wie schön das Leben sein kein! Es würd mich wirklich unheimlich freuen, wenn ihr beiden nu auch susammen kommt! Verjiss einfach den ollen Aldersunnerschied! Sarah jehört su dir! Schluss! Aus! Ende!“

Die Sätze kamen überaus ehrlich hervor, und der Schwarzhaarige weitete darüber nachdenklich geworden seine Augen.

Dann stellte er es sich ein allererstes willentlich Mal vor:

Er und Sarah lebten gemeinsam in den Kerkern von Hogwarts.

Seine Räumlichkeiten wirkten durch ihre Anwesenheit sehr viel wärmer, freundlicher, einladender.

Zwei Kinder spielten mit Sarah abends zu seinen Füßen mit Bauklötzen, und er sah ihnen vom Sofa her zu.

Ein unbeschreibliches Wohlgefühl erfüllte ihn auf Grund dieses mentalen Bildes, dennoch war immer noch ein gewisser Druck im Magen.

„Remus, ehrlich, also ich weiß nich...! Ich bin doch viel su alt für schie! 23 Jahre! Und überhaupt! Wo immer schie auftaucht, strahlt schie eine solch immensche Lebensfreude aus. Und wie wirke ich da neben ihr? Finster, eischig, unschympathisch und einfach nur alt! Nein! Schie wird durch mich nur optisch unterpräschentiert! Wir passen abscholut nicht susammen, und jeder der uns schieht weisch dasch!“ meinte Snape.

Remus verzog das Gesicht und patschte ärgerlich mit der flachen Hand auf den Tisch.
„So ein Stuss!“ fauchte er dabei und funkelte seinem nunmehr verdutzten Sitznachbarn ins Gesicht. „Was kümmert dich auf`m Mal die Meinung anderer? Schon mal was von dem Satz jehört: Gegensätze ziehen sich an? Scharah stand und steht immer noch fest su dir, also stehe auch su ihr! Mach endlich diesen letschten Schritt und sag ihr, wassu für sie empfindest, bevor dir `n anderer suvorkommt! Davon gibt’s mehr als jenuch!“

Der Tränkemeister knurrte mürrisch mit Blick auf sein Glas. Lupin merkte das und hängte noch an:

„Scheverus? Ich geb’ dir hiermit den gleichen Tipp, den Scharah mir damals mit Elektra jegeben hat!“

„Und der wäre?“ wollte der Giftmischer grummelnd wissen, gefolgt von einem: *Hicks!*

„Schreib ihr `nen Brief. Sag ihr darin alles, wassu für sie empfindest. Und dann triffssu dich mit ihr irgendwo janz swanglos. Zum Beispiel in irgendeinem x-beliebigen Restaurant. Der Rest kommt von dann von janz allein!“

Snape schnaupte spöttisch.

„Ich? Und `n Liebesbrief? Ein romantisches Candle-light-Dinner? Für wen hälssu mich? Casanova?“ machte er sich lustig.

Doch Lupin gab einfach nicht auf, denn er meinte: „Scharahs genauer Wortlaut, wo schie mir für Elektra Mut jemacht hat, war: „Mehr als abweischen kann sie dich nich’!“ Und das gleiche trifft auch auf euch beide su! Versuch es doch wenigstens mal! Entweder pro oder contra! Was hassu su verlieren?“

Lupins Stimme beinhaltete einen gewissen erwartungsvollen Unterton. Noch dazu waren beide Augen des Werwolfes durchdringend auf den Giftmischer gerichtet.
Dieser wirkte höchst nachdenklich, bevor er anfing, bruchstückhaft zu sprechen.

„Remus, ich weiß, du meinsses nur gut! Aber... ich... ich bin nich der Typ für sowas...!“

„Jetscht mach hier nich einen auf schüchtern! Du bis doch sons’ auch mittem Kopf durche Wand jegangen, wennes schein musste!“ neckte der Werwolf mutig und zwinkerte ihm aufmunternd zu.

Der Barkeeper grinste immer breiter, wurde aber weiterhin glücklich übersehen.

Snape schüttelte mit dem Kopf.

„Nein, das mein ich damit nich...!“ kam leise vom Tränkemeister hervor. „Nur..., ich wüsste nich’, wie iches anjehen soll, oder was ich su ihr sagen könnte...! Romantik! Auf dem Jebiet bin ich `n hoffnungsloscher Fall, schlimmer noch als jeder Bergtroll...!“ Damit stockte er und sah unter sich.

„Dann grabe mal tief inner Schublade und hole dir die alten Anbaggersprüche für Ellen raus!“ flutschte Remus über die Lippen, und er ärgerte sich sofort über sein loses Mundwerk.

Snapes Augen wurden auch gleich wie erwartet über diesen Satz so richtig sauer, doch nach keinen fünf Sekunden wurde sein Antlitz wieder weicher. Stockend begann er zu sprechen.

„Das... das mit Ellen hat sich über Jahre aufjebaut. Denk ja nicht, wir wären von Anfang an susammen jewesen!“ kam hinterher. „Wir waren in Hogwartsch suerst nur Freunde, haben uns jegenseitig bei verschiedenen Sachen wie Hausaufjaben oder Szsssaubersprüchen jeholfen und uns so immer weiter anjenähert, bis es eines Tages eben schwischen uns inner Bibliothek jefunkt hat...!“

Seine Stimme war zum Ende hin kaum noch hörbar und er sah zurück auf sein Glas, ertrank im Anblick der goldenen Flüssigkeit darin. Sein Blick wirkte auf einmal äußerst traurig. Remus überlegte.

„Hmmm, halt mich für bescheuert, aber jenau das gleiche könnte man su deinem schwierigen Beziehungsaufbau mit Scharah sagen...!“ kam betont daher.

Snapes Augenbrauen rutschten überrascht über diese äußerst richtige Feststellung nach oben.
Lupin hatte Recht!
Gleich darauf entstand der Anflug eines kleinen zustimmenden Lächelns auf Snapes Gesicht.

Remus erwiderte es und meinte: „Siehssu? Jenau wie bei deiner Ellen, oder? Nur, das die Zeit, die Scharah jebraucht hat, etwas kürtscher war!“ Wieder folgte ein zustimmendes, kleines Nicken, der Werwolf war daraufhin bestens gelaunt.

„Knapp schwei Jahre hat sie mich bearbeitet!“ erklärte der Tränkemeister nachdenklich und Lupin räusperte sich amüsiert. Dann herrschte kurzes Schweigen, Snape atmete tief durch, bevor er von selbst mit der Unterhaltung fortfuhr.

„Ähm...Remus? Wie scholl ich mir denn `ne Frau surückerobern können, die ich gleich mehrfach auf gröbste, widerlichste Art und Weise behandelt und äuscherst fies abjewiesen habe?“

Lupin stutzte über die untypische Anfrage, doch von jetzt auf gleich flutschte ihm folgendes über die Lippe:

„Soll ich dir jetscht doch "aktiv" bei deinem ‚seelischen Ungleichgewicht‘ helfen, Scheverusch?“

Wieder biss sich Lupin über sein loses Mundwerk hart auf die Zunge. Doch ohne Grund, denn mit beiden Händen an seinem Glas festhaltend rang sich der Giftmischer zu einem zögerlichen, knappen „Ja!“ durch.

Lupin patschte sich geistig mehrmals stolz auf den Rücken, hatte er doch tatsächlich seinen störrischen Freund endlich so weit gebracht das er sich zu ihr bekannte und Sarah zurückerobern wollte, ließ es sich aber so gut es ging nicht anmerken.

Remus lächelte hochzufrieden, als er den sonst so hochernsten Kollegen jetzt dabei beobachten konnte, wie dieser verlegen mit dem Zeigefinder der rechten Hand die Umrandung des Glases mehrere Male entlangfuhr.

Auf einmal starrte der Giftmischer wieder nach vorn in den Spiegel des Regals. Sein Gesicht wurde erneut steinhart.

„Was, wenn sie sich schwischenzeitlich doch für jemanden anderen interessiert? Was, wenn ich ihr nun doch su alt bin und sie mich nicht mehr haben möchte...?“ fragte er, doch Remus schnitt ihm das Wort ab.

„So’n Quatsch! Jetzt hör aber auf! Und wie sie dich möchte!“ fauchte er ärgerlich und schlug mit der Faust wie zur Bestätigung auf den Tresen.

„Also: Das mit dem Erobern, das erledigscht du noch diesen Monat! Und wennich dich persönlich zu ihr hinschleifen muss! Das klärst du! Klar?“ kam noch befehlstonartig hinterher.

Snape hatte sich erschrocken über Lupins scharfe Tonlage zu ihm gedreht und starrte nun dem für die angedrohte Vorgehensweise festentschlossenem Werwolf ins Antlitz, ohne über die Bevormundung sauer zu werden. Remus Gesicht wurde sogleich wieder weicher, und mit einem kumpelhaften Rückenklopfer meinte er:

„Komm Scheverusch! Lass uns austrinken! Wir solltn langsam wieder surück nach Hogwartsch! Schlaf `ne Nacht drüber! Und wennu wills, helf ich dir morgen oder wann auch immer mittn paar Vorschlägn fürs Surückerobern, okay?“

Seine Stimme lallte schrecklich, war aber sehr, sehr ehrlich dabei. Snape brachte ein kleines, dankbares Nicken zustande, bezahlte für sich und seinen Freund und kämpfte sich am Tresen festhaltend vom Barhocker.

Beide Männer ließen beim Verlassen des (für sie wie auf stürmischer See schwankenden) Etablissements einen sichtlich irritierten Barkeeper zurück.

Die Hagemann liebte diesen mürrischen, viel älteren Kesselpanscher?
Und er liebte sie auch, er wollte sie sich zurückerobern?

Das enttäuschende Gefühl, das Ende dieser wirklich spannenden Love-Story nicht erfahren zu können, war überaus stark.
Nur zu gerne hätte er weiterhin Mäuschen gespielt.
Er griff daraufhin zum Seelentröster, schenkte sich selbst ein Glas ein.
Der Magier nebenan kam zu sich, als die Tür hinter den Professoren ins Schloss gefallen war.
Verdutzt sah er den Barkeeper an, der sein Glas gerade auf Ex nahm.

„Marv? Wassn das fürn spezielles Zeuch? Stinkt ja wie Hölle!“ wollte er wissen und deutete auf die fast leere Flasche, als der Inhaber sich den gesamten Rest einschenkte.
„Genau das, was ich jetzt brauche!“ erklärte er, und stürzte auch dieses zweite Glas hinunter.
„Willsu auch? Ich hab noch `ne Flasche in Reserve!“


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