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Fanfiction

Das Siegel von Hogwarts Teil 5 von 5 - Kopfzerbrechen

von Magic_1

3.30 Uhr in der Früh (13.05.):
Im Zaubereiministerium köpften die wenigen Auroren an diesem frühen Samstagmorgen nach Zustimmung des ranghöchsten Kollegen blendend gelaunt einige Flaschen Sekt. Überall in den Kabinen der Abteilung und auch auf den Gängen schwirrten überdeutlich mehr Memos sowie kleine Feuerwerke durch die Luft, aufgeregt schwatzten die Kollegen miteinander.
„Aber es gibt nur eins für jeden!“ tadelte Moody beim Einschenken seines Glases. Shacklebolt hatte irgendwo noch einen Vorrat Luftschlangen aufgestöbert und verteilte diese gerade hier und da mundausblasend über seine Kollegen. Die Stimmung war ausgelassen und heiter, lachend klopften sich Theophilius, Podmore und o’Brian gegenseitig auf die Schulter, ließen sich ebenfalls gerade ein Glas Sekt einschenken, als eine gewisse rotblonde Hexe von ihrem nächtlichen Einsatz müde wiederkam und noch nichts von dem Grund für diese spontane Party mitbekommen hatte.
Staunend und amüsiert kämpfte Sarah sich seit dem Fahrstuhl durch die feiernde Menge bis hin zu ihrem Büro.
„Was ist denn hier los?“ wollte sie von Isabelle wissen, die gemeinsam mit Franzine Cassidy an der Wand neben ihrer Tür stand und sich bestens gelaunt unterhielt. „Wir haben endlich Snape Senior gefasst! Weißt du das denn noch nicht?“ lachte sie und sah sie verdutzt an. „Alle Todesser haben wir nun geschnappt! Gott sei Dank, es ist vorbei!“ meinte Cassidy und stieß mit Moody an, der gerade auf sie zugekommen war. Dessen Auge hatte wild rotiert und blieb jetzt völlig ruhig stehen. Der Auror hatte es nun direkt auf die rotblonde Aurorin gerichtet.
„Echt wahr? Wo und von wem wurde er denn aufgespürt und gefasst?“ wollte Sarah wissen und machte ein neugieriges Gesicht, als auch Tonks sich mit Sektflasche und schwedenblond zu ihrer Gruppe gesellte. „Snape Manor! Stell dir vor: Sein eigener Sohn hat ihn fertig gemacht!“ antwortete Isabelle, während Tonks nun auch ein Glas für die Rotblonde einschenkte. Sarahs Augen weiteten sich sofort. „Severus? Was wollte der denn dort?“ fragte sie und nahm unbewusst das Glas entgegen.

„Tja, das würde mich auch brennend interessieren!“ meinte Moody. „A... Aber es ist doch hoffentlich alles in Ordnung mit ihm?“ hakte Sarah sogleich besorgt hinterher. Tonks schüttelte mit dem Kopf. „Nö! Der liegt im St. Mungo auf der Intensivstation! Sah richtig bös aus, wo wir ihn in einer Blutlache unten an der Treppe aufgefunden haben. Er hat innere und äußere Verletzungen davongetragen, muss wohl übelst gefoltert worden sein, wie der erstversorgende Heiler auf Anhieb sagen konnte. Mehr tot als lebendig wurde er abtransportiert...!“ meinte der Metamorphmagus.

*KLIRR!*

Das Glas war zu Boden gefallen, Sarah wich wie in Trance entsetzt zurück, starrte dabei Schritt für Schritt einzelnd alle vier Kollegen an, dann drehte sie sich und rannte einige Leute anrempelnd den Weg zurück zum Fahrstuhl.

„Was ist denn mit der los, dass die jetzt so schnell abhaut? Ich denk, wir wollen jetzt so richtig feiern?“
meinte die kunterbunte Hexe.

„Meine Güte, Tonks! Du hast ein Einfühlungsvermögen wie die unkontrollierbare, wildumherschwingende Keule eines Bergtrolls!“ schimpfte Moody und schenkte ihr einen richtig giftigen Blick.

„Wieso? Was hab ich denn jetzt schon wieder falsch gemacht?“ wollte sie mit unschuldiger Mimik wissen. Moody stemmte die Hände in die Hüfte.

„Nun also: Jetzt stell dir mal vor, Fitzgerald Fox würde plötzlich „übelst zugerichtet“ und „mehr tot als lebendig“ auf der Intensivstation liegen, würdest du dir dann keine Sorgen machen, alles stehen und liegen lassen um schnellstmöglichst zu ihm zu kommen?“
kam ärgerlich zurück.

Tonks sah betreten auf den Fahrstuhl, der sich gerade hinter der sichtlich besorgten Rotblonden schloss. Stimmt ja, Severus Snape war doch ein sehr, sehr guter Freund von ihr...!

„Au sch...!“ nuschelte Tonks kaum hörbar.

„Wirklich! Ganz toll gemacht! Ich bin ja mal gespannt, wie die Hagemann gleich nervlich zusteht, wenn ich mich gegen 7.30 Uhr mit Dumbledore im St. Mungo treffe!“

Ihr Abteilungsleiter funkelte wütend zu seiner immer kleiner werdenden Untergebenen, nun mit mausgrauem Haar, höchst bedrohlich hinunter...

**************************

Der Samstagmorgen begann herrlich und Professor Dumbledore hatte sich bereits um 7.00 Uhr angezogen. Doch noch während er seine Schuhe schnürte, flatterte eine überaus wichtig aussehende Eule vor seinem Schlafzimmerfenster hinauf und hinunter. Er öffnete das Fenster und nahm ihr den mitgebrachten Brief ab. Doch gerade, als er die Öffnung schließen wollte, kam noch ein Kauz halsbrecherisch durch den Spalt geflogen. Auch er hielt aufgeregt flatternd eine Nachricht im Schnabel. Professor Dumbledore entließ nach der Übergabe auch dieses Tier, setzte sich auf seine Bettkante und begann den ersten zu lesen.

Er erhielt eine überaus dringende Mitteilung aus dem St. Mungo, und er erschrak, dass Severus Snape sich zu seiner Verwirrung nicht im Kerker, sondern auf der Intensivstation des Krankenhauses befinden sollte!

Auch Moody hatte ihm in einem Brief geschrieben, was sich anscheinend im Anwesen der Snapes in Derbyshire zugetragen hatte, und erwartete ihn nun im Krankenhaus.

Mit hochernstem Gesicht stand der Direktor unverzüglich auf, ging in sein Büro und warf ein wenig Flohpulver in seinen Kamin. „Minerva McGonagall!“ meinte er laut. Augenblicklich erschien inmitten der Flammen der Kopf der in einen Morgenmantel gehüllten Verwandlungshexe mit offenen Haaren.

„Guten Morgen, Professor! Womit kann ich Ihnen so früh behilflich sein?“ fragte sie höflich, aber mit einem leicht ärgerlichen Unterton.

„Minerva, Sie müssen die Leitung der Schule übernehmen. Professor Snape liegt im St. Mungo und ich möchte sofort dorthin reisen, um zu sehen, wie es ihm geht!“ „Was? Wie... wie zum Henker kommt er denn dorthin?“ wollte sie wissen „Keine Ahnung, und ich kann anhand Ihrer Frage entnehmen, dass er sich nicht bei Ihnen während ihres Nachtdienstes abgemeldet hat, oder?“ forschte er nach. „Nein! Ich habe ihn bei meinem Rundgang nicht gesehen! Wie geht es ihm? Ich hoffe, es ist alles in Ordnung mit ihm?“ wollte die Hexe sogleich besorgt wissen. „Das erfahre ich dort genauer! Es sieht so aus, als hätte er dort im Alleingang seinen Vater zur Strecke gebracht!“

Die Verwandlungshexe sog lautstark verblüfft die Luft ein.

Der Direktor sprach weiter: „Anscheinend hat er dabei einiges einstecken müssen, wenn man Moodys Brief und den Brief des zuständigen Chefheilers liest! Es steht sehr ernst um ihn, und er bat mich um mein unverzügliches Kommen...! Ich bitte Sie, Minerva, deshalb solange die Schulleitung zu übernehmen!“ „Selbstverständlich mache ich das, Albus!“ meinte sie mit besorgtem Unterton. „Gut, vielen Dank! Dann mache ich mich sofort auf den Weg! Alles Weitere dann später in meinem Büro!“ „In Ordnung, Professor! Und: Viel Glück für ihn!“ kam zurück. „Danke, Minerva! Das wird er wohl brauchen können!“

Damit ließ er die Flammen verlöschen. Der Direktor ärgerte sich gedanklich: *Warum nur sagt der Querkopf niemandem Bescheid, wenn er mal aus Hogwarts verschwinden will?* Damit nahm er sich erneut eine Handvoll Flohpulver, stellte sich nun mit ganzem Körper in den Kamin. „St. Mungo!“ rief er dieses auf die Scheite werfend, und schon war der Direktor in den grünlichen Flammen verschwunden...

*****************************

Die Gänge waren bereits gut belebt, Tassengeklapper war zu hören, Tee- und Kaffeegeruch hing in der Luft, und durch eine geöffnete Tür drang die Sonne durch das Krankenzimmer bis direkt auf den Flur, tauchte diesen in ein orangerotes, freundliches Licht. Gerade verteilten die Heilerinnen das Frühstück an die nicht ganz so schlimmen Fälle auf der Station.

Niemand achtete großartig auf die rotblonde Hexe, welche sorgenvoll die letzten Stunden auf der unbequemen Sitzbank vor dem Intensivzimmer Nr. 3 verbracht hatte. Ein freundlicher Heiler hatte ihr eine Decke gegeben, falls sie dort auch etwas schlafen wollte. Sie lehnte nun mit dem Rücken an der Wand und die Decke lag über ihren Beinen. Die junge Hexe war erst vor Kurzem im Sitzen eingenickt und schlief trotz des regen Verkehrs auf dem Flur solange weiter, bis sie an der Schulter sanft geweckt wurde.

„Hmm? Wassn los?“ nuschelte sie und sah totmüde hoch.

Ihre Augen weiteten sich, als sie in die Gesichter von Professor Dumbledore und Alastor Moody sehen konnte. „Oh! Sie sind’s, Sir!“ meinte sie überrascht. „Guten Morgen, Sarah! Wie geht es ihm?“ wollte der Direktor sogleich mit warmer Stimme wissen und machte ein besorgtes Gesicht dabei. „Ähm, das wollte man mir nicht sagen! Der Chefheiler meinte, nur sie als Arbeitgeber hätten ein Recht, dass zu erfahren, und hat mich gestern einfach so im Flur abblitzen lassen!“ antwortete sie. „Sie waren also seit ihrem Abgang aus der Abteilung die ganze restliche Nacht hier bei ihm vor der Tür, wenn ich das richtig verstehen darf?“ fragte Moody verschmitzt.

Sarah sah sofort errötend unter sich und nuschelte: „Ähm..., ja, also, ich...!“

„Dann wollen wir uns mal die Meinung dieses Heilers zur Gemüte führen! Und Sie wollen doch sicherlich auch dabei sein, oder Ms. Hagemann?“ fragte der Direx seinen Freund vorgreifend, und sie rappelte sich dankbar darüber, dass sie Moody nicht mehr antworten musste, zum Sitzen hoch. „Ja! Gerne Sir!“ „Gut, dann kommen Sie!“

Sie drückte die Decke an die Seite, legte sie schnell zusammen und folgte beiden Männern zum Büro des Chefheilers, wo der Direktor höflich anklopfte.

„Herein!“

Vorsichtig öffnete der Professor die Tür. Der Chefheiler begrüßte diesen und den Auroren mit warmen Lächeln und mit einem herzlichen Händeschütteln, bei Sarah zuckte er kurz mit der Braue. „Sie darf wie Alastor Moody ruhig wissen, was Sie mir Näheres über Severus Snapes Gesundheitszustand mitzuteilen haben, Orestes!“ meinte der Direx schlicht. Der Heiler faltete autoritär auf dem Tisch seine Hände. „Nun gut! Wie Sie meinen, Professor! Nehmen Sie doch alle Platz!“ bot er ihnen an, und sie setzten sich auf die angebotenen Stühle vor seinem Tisch. Dann begann er zu berichten:

„Severus Snape befindet sich zur Zeit noch immer auf Intensivzimmer 3. Er hat mindestens zwei äußert lange Cruciatus-Flüche allerübelster Art abbekommen, noch dazu eine schlimme Verletzung auf der Brust davongetragen. Wo wir von den Auroren gerufen wurden und ihn aufgefunden hatten, war er durch den hohen Blutverlust schon stark geschwächt und seine Atmung sehr, sehr flach durch die verengte Luftröhre! Seine linke Lunge war nach eingehender Untersuchung durch eine Rippe durchbohrt worden, die rechte war angerissen und gequetscht. Wahrscheinlich hat ihn einer der schrecklichsten dunkelsten Flüche gleich nach dem Avada Kedavra getroffen, die außer den Todessern niemand wagen würde, in den Mund zu nehmen. Er hat auch noch weitere, schwere innere Verletzungen davongetragen, deren Heilung einige Zeit benötigen wird!“

Sarah kaute wieder auf der Unterlippe. Professor Dumbledore fragte: „Aber er wird doch durchkommen?“ Der Heiler atmete tief durch. „Nun, zur Zeit liegt er im Koma, und es ist noch zu früh, um Ihnen Hoffnungen zu machen, Professor! Aber er ist von kräftiger Statur und scheint kämpfen zu wollen! Ich kenne da eine Person, die noch schlimmere Verletzungen abbekommen und diese auch durch seine immense Willenskraft überlebt hat!“ meinte er zur Beruhigung und sah Moody mit verschmitztem Gesichtsausdruck an.

Dieser räusperte sich zur Belustigung der anderen kurz mit rollendem Auge.

„Einen Besuch kann ich leider noch nicht gestatten! Er braucht absolute Ruhe!“ hängte der Heiler an. Damit fiel sein Blick scharf auf Sarah, deren Gesicht aus lauter Enttäuschung noch etwas mehr einfiel. „So, entschuldigen Sie bitte, Professor Dumbledore, aber ich muss mich dann jetzt um meine anderen Fälle kümmern!“ Damit standen die Männer und die Hexe auf. „Danke, Orestes“ meinte der Direx und verabschiedete sich wie Moody und Sarah höflich beim Chefheiler.

„Er schafft das, ganz bestimmt!“ Der warme, ermutigend gemeinte Blick, den Professor Dumbledore zu der nervösen Hexe sandte, ließ die junge, besorgte Frau auf dem Weg zum Ausgang etwas zur Ruhe kommen. Als er ihr noch dazu die Hand auf die Schulter legte und so mit ihr zusammen und Moody durch den Flur ging, verstärkte sich dieses gute Gefühl im Bauch noch. Moody meinte: „Schade, ich dachte, er wäre schon recht bald wieder so weit hergestellt, dass man ihn zum Tathergang befragen könnte. Dieser Hauself von ihm ist mir keine große Hilfe, er schwärmt die ganze Zeit nur von seinem „hochedlen Herrn“, schimpft aber genauso viel über „dessen dreckigen Sohn, der ihn einfach hat sterben lassen“, und so weiter und rammt gleich danach seinen Kopf auf den Tisch, den Stuhl oder gegen die Wand.

Nun, mich würde anhand dieser Aussage brennend interessieren:
Hat Snape in Notwehr gehandelt oder nicht?
Ich meine, was hatte der Giftmischer zu dieser Zeit in dem Anwesen zu schaffen?
Nicht einmal bei euch abgemeldet hat er sich, wie du erzählt hast, Albus...!“

„Natürlich war es Notwehr, was denn sonst?“ wurde Sarah ärgerlich. „Ich kenne ihn! Er mag vielleicht früher so abgebrüht gewesen sein, dass er ohne mit der Wimper zu zucken jemanden einfach so über den Jordan schicken konnte! Aber jetzt nicht mehr! Wie auch immer er seinen Vater getötet haben mag, er tat es bestimmt, weil er keinen anderen Ausweg mehr für sich fand! Keine Ahnung, warum er gerade zu dieser Zeit im Anwesen war, doch er ist unschuldig!! Ich weiß es einfach!! Klar?!!“ verteidigte ihn die Rotblonde heftigst, und der Auror ließ beide Brauen auf Grund der Schärfe in ihrer Stimme höher rutschen. Dann räusperte er sich wissend und meinte mit kühlem Unterton:

„Nun, wir werden ja sehen! Ich kann hier im Moment nichts mehr ausrichten! Albus? Ich verschwinde wieder ins Ministerium, ich möchte meinen Bericht schreiben und eine Stellungnahme für den Tagespropheten vorbereiten. Ich wünsche dir, dass du deinen Trankmeister bald wohlbehalten wiederbekommst und ich bei ihm dann endlich mit meiner Vernehmung anfangen kann!“ „Danke, Alastor! Das wünsche ich mir auch!“ meinte der Direx mit ernstem Unterton.

Zu Sarah gewandt fragte ihr Vorgesetzter tadelnd: „Ich will doch für Sie hoffen, dass Sie auf Grund der Geschehnisse in den letzten Stunden nicht vergessen haben, ob Sie dieses Wochenende Dienst schieben müssen oder nicht, Hagemann?“ fragte Moody und Sarah verneinte sofort mit einem Kopfschütteln. „Ich bin erst Montag wieder dran, Sir!“ „Gut! Glück für Sie! Dann können Sie ja auch für die nächsten zwei Tage im Krankenhaus bleiben und im Sitzen vor der Tür Ihres „Kumpels“ übernachten!“ feixte er und zwinkerte bedeutungsvoll mit seinem normalen Auge.

Sarah weitete augenblicklich (wie gewünscht) über die eindeutige, süffisant betonte Anmerkung ihre Augen, sah tief unter sich.

„Also: Bis Montag morgen dann!“ fügte der Auror noch belustigt hinzu.

Damit drehte er sich triumphal wirkend um und verließ mit seinem Holzbein klonkend die Station.

Sarah wurde auf Grund seines Wissens sichtlich verunsichert. Auch Professor Dumbledore lächelte amüsiert, als sie kurz zu ihm aufsah. Sarah ballte daraufhin die Fäuste und starrte wieder ihrem Chef hinterher, nun wütend, versteht sich. Schlimmer konnte es kaum noch werden, wenn Moody auch Bescheid wusste, oder? Sie sah die täglichen Neckereien schon auf sich zukommen und seufzte diese fürchtend kurz auf. Der Direktor sprach mit der Klinke in der Hand:

„Sarah? Bleiben Sie bei ihm? Ich muss leider wieder nach Hogwarts! Der gute Severus braucht von Ihnen jetzt mehr denn je einen gewaltigen Tritt in den Hintern, um schnell wieder zur Besinnung zu kommen! Und ich denke, Sie können sehr viel besser ausholen als ich!“

Dank dieser saloppen Sätze und der mentalen Vorstellung eines den Tränkemeisters tretenden Direktors drehte sich die Rotblonde zu ihrem verschmitztem Professor um und musste unwillkürlich anfangen zu lachen. Sie nickte ihm zu und der Direktor verließ mit zufriedenem Gesichtsausdruck die Station.

******************************

„Ich – will – nicht - mehr!“ stöhnte Hermine an diesem Nachmittag, verschränkte ihre Arme über einem ganz besonders dicken Wälzer und vergrub ihren Kopf zwischen ihnen. Ihr Schädel dröhnte, sie hatte die letzten Tage ausnahmslos nach dem Unterricht in der Bibliothek zusammen mit Ron, Harry und Draco verbracht, um für die Prüfungen zu lernen. Ron stutzte über die Erkenntnis, das selbst die sonst so wissensdurstige Hermine irgendwann nicht mehr lernen wollte, und er brachte ein mitfühlendes Lächeln hervor, streichelte seiner Flamme liebevoll über den Rücken.

„Du hast Recht! Schluss für heute! Was meint ihr?“ Er sah zu Harry und Draco. Auch deren Köpfe rauchten und ihre Augen brannten vor Müdigkeit. „Jaaah!“ meinte Harry und streckte sich herzlich. „Das die Lehrer aber auch immer mehr an Hausaufgaben aufgeben müssen! 3 Seiten Pergament für Binns! Gemein! Als wenn es uns in späteren Zeiten nützen würde, etwas über die Feenaufstände des elften Jahrhunderts zu wissen!“ fauchte Draco sarkastisch und pfefferte einen dicken Schinken auf den bereits geschriebenen Pergamenthaufen für die anderen Professoren, der in der Mitte des Tisches lag. Ron stimmte eifrig nickend zu.

„Okay, für heute Nachmittag ist Schicht im Schacht, doch die paar Seiten machen wir noch heute Abend im Gemeinschaftsraum fertig, klar?“ tadelte Hermine. Die Freunde sahen sie an, nickten ihr zu. Just in dem Moment rauschte ein dicker Kauz durch ein geöffnetes Fenster herein und ließ einen Brief auf die Mitte des Tisches fallen. „Hmm, von Hagrid!“ meinte Draco als er die krakelige Handschrift erkannte, schlitzte ihn auf und las ihn kurz durch.

„Aha! Er hat endlich seine neue Hütte komplett fertig und lädt uns zur Besichtigung mit Tee und seinen ersten, frischgebackenen Kürbisplätzchen ein!“ las er. „Das passt ja wie die Faust aufs Auge! Wollen wir?“ fragte Harry begeistert seine Freunde und schaute in die Runde. Hermines Augen leuchteten. Eine gute Idee war das, zum Wildhüter zu gehen. „Ja! Tee bei Hagrid!“ meinte sie zustimmend und fing wie die anderen an, ihre Sachen zusammen zu räumen...

*********************************

Einige Stunden später:
Sarah legte sich an diesem Abend nach ihrem langen Aufenthalt im Krankenhaus hundemüde in ihrer Wohnung ins Bett. Mehrere Lehrkräfte waren im Laufe des Tages auf die Station gekommen, um sich (warum auch immer) nach ihrem Kollegen zu erkundigen, doch sie hatten alle keine näheren Auskünfte oder Verbesserungen in Erfahrung bringen können. Besorgt, wie Sarah war, fand sie bettwälzend keine Ruhe. Sie wollte bei ihm sein, doch das Gebot des Chefheilers stand zwischen ihnen. Auf der Unterlippe kauend dachte sie mit Blick zur Decke lange, lange nach. Dann fand sie irgendwann doch noch die Kurve und schlummerte schließlich ein...

Der Raum war dunkel, und nur eine kleine Lampe auf dem Nachttisch spendete etwas Licht. Erstaunt erkannte sie, dass sie sich erneut auf der Intensivstation befand. Instrumente, die sie vorher noch nie gesehen hatten, waren um das Bett aufgebaut worden. Sarah stand dank der Morpheulestik neben Snapes Bett und sah auf ihn hinunter. Er hatte ein hellblaues Krankenhausnachthemd an und lag nichtsahnend auf dem Rücken. Unter dem Hemd zeichneten sich die Bandagen ab, welche die Heiler ihm verpasst hatten.

„Severus...!“ sagte sie leise mitfühlend, setzte sich an sein Bett und nahm seine Hand. „Ich bin es, Sarah! Kannst du mich hören?“

Keine Reaktion.

„Warum hast du nur niemanden mitgenommen, dich ganz allein dieser Gefahr ausgesetzt?“ fragte sie. „Du hättest dabei getötet werden können, du dummer Kerl!“ kam etwas schärfer hervor.

Ohne zu wissen, ob er sie hören konnte, machte sie mit ihren Ausführungen etwas sanfter weiter.

„Bitte, wir machen uns alle Sorgen um dich! Was soll denn aus den Quidditchspielen werden, wenn du als Hauslehrer nicht mehr zum Anfeuern deines Hauses im Stadion stehst? Oder aus deinem Besuch bei mir, zusammen mit den Lupins in den Ferien?“

Doch Snape rührte sich keinen Millimeter, atmete dank der merkwürdigen Apparaturen neben ihm immer wieder nur gleichmäßig ein und aus. Was um Himmels willen konnte sie bloß tun, damit er sich von seiner Bewusstlosigkeit befreien konnte? Aus dem Bauch heraus stand sie auf, beugte sich über sein Bett und legte vorsichtig ihren Kopf halb auf seinen Arm und halb auf seinen Brustkorb, schlang ihren Arm um seine Taille.

„Severus, bitte! Ich möchte, dass du die Augen aufmachst! Wie soll ich es ertragen können, wenn du nicht mehr da bist? Du fehlst mir! Also reiß dich zusammen und mach, das du wieder ins Leben zurück findest!“

Ihre Stimme war zum Ende hin sehr viel schärfer geworden.

„Hogwarts und Professor Dumbledore brauchen dich! Die Lupins brauchen dich! Ich brauche dich, du dummer, blöder Kerl!“ schimpfte sie verzweifelt.

„Du hast ja keine Ahnung, wie sehr...!“ nuschelte sie leise hinterher und drückte dabei schmerzverzerrt ihr Gesicht in sein Nachthemd.

Ohne es zu merken, leuchteten ihre Hände wie bei Theophilius damals erneut für einen kurzen Moment an der Taille des Giftmischers auf. Als Sarah sich nach längerer Zeit erhob, hatte sich sein Zustand aber nicht merkbar verändert.

Auf dem Flur klapperte ein Wagen heran, und anscheinend machte gerade die Nachtheilerin die Runde.

„Severus? Ich muss gehen, eigentlich darf ich gar nicht hier sein! Das würde ein Riesendonnerwetter geben und wahrscheinlich mit einem langanhaltenden Stationsverbot geahndet. Also verdünnisiere ich mich jetzt, doch ich verspreche, jeden Tag hier zu sein und auf ein Zeichen der Besserung von dir zu warten. Ich bin hier. Auch wenn ich arbeiten muss: In Gedanken bin ich immer bei dir! Hörst du?“

Kurz zögerte sie, doch dann landete ein kleiner kräftiger Kuss auf seiner Wange.

Jetzt war der Wagen direkt vor seiner Tür stehen geblieben, der Türknauf bewegte sich und Sarah löste sich rasch wieder auf.

Als die Heilerin nach den Instrumenten sah, bemerkte sie, das der Stoff auf Snapes Arm durch irgendwas zerwühlt worden war. Komischerweise war die Stelle noch dazu etwas feucht. Nach ihrer Überprüfung jedoch war er bestens bandagiert worden, seine Wunden waren dort nicht neu aufgerissen.

Noch einen kurzen Moment über das zerknautschte, klamme Nachthemd stutzend verließ die Hexe das Zimmer, um mit ihren anderen Patienten fortzufahren...


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