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Fanfiction

Das Siegel von Hogwarts Teil 5 von 5 - Unverschuldete Vergeltung

von Magic_1

Zwei Stunden spÀter:
Das Anwesen lag direkt vor ihm im Halbdunkel. Durch die helle Nacht sah es noch verwunschener und ausladender aus als bei seinem ersten Besuch vor einigen Tagen. Der TrĂ€nkemeister landete, steif und durchfroren durch den kalten Gegenwind, direkt im Eingangsbereich, lehnte den Besen gegen die Hauswand und schloss mit klammen Fingern die TĂŒr auf. Er musste niesen und nahm sich vor, sich erst einmal im Salon aufzuwĂ€rmen, bevor ihn Poppy nachher mit einer saftigen ErkĂ€ltung wieder in die Finger bekam. Dort angekommen legte er seinen Rucksack in einen Sessel, entfachte mit einem Schlenker den Kamin und hielt seine HĂ€nde gegen die sofort auflodernden Flammen. Die WĂ€rme tat gut, und dankbar blieb er einige Minuten dort stehen.

„Ach nein, schaut mal! Der schlammblĂŒtige, VerrĂ€ter-Hausherr ist wieder hier!“ meinte ein Bild leise nuschelnd an der Wand, doch Snape ĂŒberhörte es absichtlich. Komisch war nur, dass er sich nicht nur durch die Bilder beobachtet fĂŒhlte. *Bestimmt ist es nur Cramp, der mich still und heimlich ausspioniert!* dachte er bei sich und verdrĂ€ngte das eingetretene Unwohlsein. Mit einem Mal bemerkte er, wie mĂŒde er doch war. Er wollte nun schnell mit dem Einsammeln der gewĂŒnschten Sachen beginnen, bevor ihm das Haus wieder Angst einjagen konnte. Noch war der Adrenalinspiegel hoch genug und ĂŒberdeckte damit seine Furcht. Also nahm er seinen Rucksack und ging mit hellerleuchtetem Zauberstab in die verschiedenen Zimmer, um die Andenken seiner Mutter, seiner Schwester und seines Bruders einzusammeln.

Noch immer hatte er ab und zu das GefĂŒhl, wie als wenn ihm jemand dabei zusah. Snape lief es wieder und wieder eiskalt den RĂŒcken hinunter, und er nahm sich vor, das Haus gleich so schnell wie möglich zu verlassen, um es hoffentlich nie mehr betreten zu mĂŒssen. Nach erledigter Aufgabe schulterte er die prall gefĂŒllte Tasche und ging sogleich in Richtung Treppenhaus. Moment mal! Kam es ihm nur so vor, oder war es mit einem Mal auch sehr viel kĂ€lter hier geworden?
Nein, kein Zweifel!
Von irgendwoher kam ein eisiger Luftzug.
Augenblicklich fĂŒhlte er, wie die dĂŒstere Aura von damals, die er hier als Kind und Jugendlicher viel zu oft auszuhalten hatte, sich breit machte, und ihm stockte der Atem vor Angst.

*Nichts wie raus hier, sonst ersticke ich noch!* meinte er panisch werdend zu sich selbst und rauschte mit Sturmschritt und seinen hellerleuchteten Stab den Gang entlang. Doch er kam nicht weiter als bis zur Empore der Treppe.

„EXPELLIARMUS!“ schrie es hinter ihm und der Zauberstab des Professors flog augenblicklich im hohen Bogen aus seiner Hand. Einen weiteren Fluch spĂ€ter wurde der TrĂ€nkemeister hart mit dem Kopf voran gegen die WandvertĂ€felung geschleudert, seine Brust schmerzte höllisch und zu seinem Schreck sickerte viel Blut hervor. Snapes Augen rissen weit auf, als er sich benommen dem Angreifer zugedreht hatte.

Ein bis auf den Boden reichender Vorhang war zur Seite geschoben worden, sein Erzeuger kam aus dem dahinterliegenden Geheimraum mit hocherhobenem Zauberstab zum Vorschein und sah arrogant zu ihm hinunter. Der Hauself schlich hinter ihm her, grinste hĂ€misch dem jĂŒngeren Snape entgegen.

„Cramp? Du hĂ€ltst dich da raus! Das ist und bleibt eine Familienangelegenheit!“
beherrschte BartholomĂ€us Snape, und das magische Wesen verbeugte sich ehrerbietig, zog sich kalt zum Trankmeister sehend zurĂŒck. Der Ă€ltere Magier, ebenfalls mit schwarzer Robe und höchst bedrohlich wirkend, lĂ€chelte sĂŒffisant auf den Professor hinunter, die Ähnlichkeit mit seinem Sohn war dabei unverkennbar. Die markante Hakennase, die aufrechte Haltung, die hochgewachsene Gestalt und sein kaltes LĂ€cheln taten noch dazu ihr ĂŒbriges. Anders als bei Snape war sein Haar jedoch dank seines fortgeschrittenen Alters mittlerweile von rabenschwarz zu silbergrau ĂŒbergegangen. Dennoch wagte es der TrĂ€nkemeister nicht, den weit ĂŒber 70-jĂ€hrigen in seinen FĂ€higkeiten und seiner Schnelligkeit zu unterschĂ€tzen.

Höchst furchteinflössend war dieser unerwartete Auftritt, und der Professor drĂŒckte sich erschrocken zurĂŒck an die Wand.

„Hallo, Severus! Mein wertloser, dreckiger, verrĂ€terischer Sohn eines unwĂŒrdigen, schlammblĂŒtigen DrecksstĂŒcks von Muggelweib!“ grinste BartholomĂ€us Snape herĂŒber.

„DU!“ fauchte der Trankmeister und sein Gesicht wurde noch eine Spur fahler denn je.

Der Ă€ltere Magier meinte lĂ€ssig: „War gar nicht so einfach, sich hierher durchzuschlagen! Überall Auroren und auch verdeckte Ermittler, und ich habe im Tagespropheten gelesen, sie haben den dummen Flint nun auch geschnappt?“ Severus Snape zuckte als Antwort fĂŒr den Bruchteil einer Sekunde belustigt mit dem Mundwinkel. Der Silberhaarige schnaubte verĂ€chtlich. „Egal! Ich schaffe es auch allein. Wenn der Meister auch fort ist, werde ich sein Werk fortfĂŒhren, neue AnhĂ€nger suchen und die Welt von solch dreckigem Pack wie dir befreien...!“

„Du bist ja völlig verrĂŒckt, dass schaffst du nie!“ zischte der TrĂ€nkemeister Ă€rgerlich und rappelte sich zum Stehen hoch. „Voldemort ist tot, unwiederbringlich! Harry Potter hat ihn besiegen und auch vernichten können! Hast du das immer noch nicht kapiert? Nicht mal ein Knochen ist von dem alten Ungeheuer ĂŒbriggeblieben! Er kann nicht wieder auferstehen! Du bist der Letzte von all seinen AnhĂ€ngern, und auch du wirst das bekommen, was du verdient hast!“

BartholomĂ€us Snapes Gesicht nahm eine fast gesunde FĂ€rbung an. „NENN DEN DUNKLEN LORD NICHT SO!“ brĂŒllte er.

„Ich nenne ihn, wie ich will!“ gab der Professor zurĂŒck.

„BerĂŒhrt es dich denn nicht im Geringsten, was mit ihm, der dir in der Anfangszeit höchste Ehrungen zuteil werden ließ, passiert ist?“ fragte sein Kontrahent grimmig.

Der TrĂ€nkemeister lĂ€chelte eiskalt. „Soll ich dir was sagen, alter Mann? Das einzige GefĂŒhl, dass ich in Zusammenhang mit Voldemorts Tod bringen kann, ist grenzenlose Freude! Ich bin froh, dass der menschenverachtende Mistkerl endlich tot und euer ganzer Verein zerschlagen worden ist!“ meinte Severus Snape fast lĂ€ssig.

Sein Erzeuger wurde nun ĂŒber die Worte, zu denen sein Sohn nicht das Recht hatte sie auszusprechen, zornesrot. „Du VerrĂ€ter! Wechselbalg! CRUCIO!“ brĂŒllte er, und augenblicklich fiel der Giftmischer zu Boden, wand sich zuckend und aufschreiend wie unter StromschlĂ€gen stehend, wĂ€hrend sein Angreifer Welle fĂŒr Welle grĂ¶ĂŸter Qualen ĂŒber ihn mit dem Stab in der Hand sandte. Erst nach Sekunden ließ der Ältere von ihm ab, grinste richtig fies dabei.

„So! Eine kleine Erholung sei dir gegönnt! Aber keine Sorge: Gleich geht’s weiter! Ist lange her, dass ich dich maßregeln musste! Nicht wahr?“ meinte er kalt und sah giftigst hinunter, wĂ€hrend Snape junior keuchend nach Luft rang. Sein Brustkorb war seinem GefĂŒhl nach viel zu klein fĂŒr seine Lungen geworden, und die Verletzung von eben schmerzte auch so schon höllisch.

„CRUCIO!“ wurde abermals nach einigen Sekunden gebrĂŒllt, und wieder wurde der TrĂ€nkemeister vor den FĂŒĂŸen seines Antagonisten schwer misshandelt. Ein irres Funkeln war dabei in BartholomĂ€us Augen zu sehen, grinsend schickte er riesige Wellen grĂ¶ĂŸten Leids hinunter. Die Schmerzen schienen fĂŒr seinen Sohn kein Ende nehmen zu wollen, und er krĂŒmmte sich gellend wĂ€hrend der Folter vor und zurĂŒck. Dann endlich zog der Ältere den Stab erneut zurĂŒck.

„So, und wieder eine kurze Auszeit fĂŒr dich! Macht doch Spaß, oder? Keine Sorge, du bleibst noch lange genug am Leben! Ich will es richtig genießen, wenn ich dir zum Finale den Verstand raube!“ flog eiskalt zum Giftmischer hinunter. Dieser saß angelehnt an der WandvertĂ€felung.

Seine verletzte Brust fĂŒhlte sich an, als wĂŒrde sie gleich explodieren. Sein Herz raste vor Anstrengung, hatte es doch dem Fluch möglichst viel Widerstand entgegen gesetzt. Auch sein Hirn brannte lichterloh, doch der Hass auf seinen Gegenspieler war enorm, gab ihm eine Art Reservekraft, so dass die Sinne des Professors trotz der großen KörperschwĂ€che scharf blieben. Der Trankmeister wusste:
Einen solch lang andauernden und schweren Cruciatus-Fluch noch, und es wÀre vorbei.

Er hatte es schon oft mitansehen mĂŒssen:
Wenn sein Erzeuger folterte, tat er es lange und mit Genuss, ließ seine Opfer leiden, bis sie entweder tot oder vollkommen verrĂŒckt wurden. Dann erledigte er sie, wenn er gute Laune hatte, wenigstens als anschließenden „Gnadenakt“ mit dem Avada Kedavra.

Um nicht total hilflos einen solchen unwĂŒrdigen Abgang verpasst zu bekommen, ĂŒberlegte Severus Snape fieberhaft, womit er sich irgendwie doch noch verteidigen konnte, und erkannte, das seine Lage leider ganz und gar aussichtslos war. Dem Giftmischer war nunmehr alles egal, er nahm sich vor, den Älteren wenigstens noch durch Worte zu verletzten, so gut und tief, wie er es eben nur vermochte. Mit dem Ende rechnend riss sich der TrĂ€nkemeister zusammen, beugte sich kalt grinsend trotz seiner tiefen Wunde am Brustkorb vor und flĂŒsterte ruhig, aber mit kaltem, spitzem Unterton in das darĂŒber völlig ĂŒberraschte Gesicht des Ă€lteren Mannes:

„Eins möchte ich noch zu gern wissen, bevor du mich erledigst: Hast du eigentlich inzwischen herausfinden können, warum du mit deinen anderen Frauen keine Kinder bekommen konntest?“

BartholomĂ€us Snapes Augen weiteten sich völlig ĂŒberrascht, er starrte hinunter in das Antlitz seines schwer verletzten Sohnes, ahnte wohl schlagartig, dass dieser anscheinend irgend etwas damit zu tun hatte. Das Grinsen des Professors verbreitete sich deutlich.

„Und? Stell dir vor, aber ich war kurz nach dem Tod meiner Geschwister und von Mom schon so gut im Erfinden von TrĂ€nken, dass ich dir eines schönen Abends ein passendes, selbstkreiertes Rezept unter den Wein gemischt habe!“

Die Schmerzen auf der Brust von Severus Snape verblassten, es wirkte wie eine Befreiung von vielen Fesseln, als er nun die totale Fassungslosigkeit bei seinem Widersacher sah.

„Was sagst du, hast du mir da angetan?“ fauchte der Ältere betont.

„Hast du nicht verstanden? Ich habe dir unumkehrbar die Möglichkeit genommen, jemals wieder Kinder zu zeugen, die du dann genauso drangsaliert und misshandelt hĂ€ttest, wie du es mit mir, Mutter, Aelius und Aurelia gemacht hast! Du bist schon lange ein absterbender, verfaulender Ast, alter Mann!“

Jedes Wort von Severus Snape war blanker Hohn. Die Augen von BartholomĂ€us glĂŒhten diabolischst auf, er vergaß ganz seinen Zauberstab zu benutzen, preschte kopflos wie ein Raubtier auf seinen geschwĂ€chten Sohn zu, packte ihn hart an der Robe und am Kragen, zog ihn hoch bis auf die Knie und schĂŒttelte ihn durch.

„SAG, DASS DAS NICHT WAHR IST!“ brĂŒllte er.

Dabei presste er den Professor schmerzhaft mit dem RĂŒcken gegen die Wand.

„Doch, es stimmt! Du bist schon seit Jahren ein impotentes, altes Wrack!“ meinte dieser nur belustigt und grinste seinem total entsetzt wirkenden Erzeuger triumphal ins Gesicht.

BartholomĂ€us verlor völlig die Fassung und knallte dem kraft- und dadurch wehrlosen TrĂ€nkemeister mehrere Male heftig die Faust ins Antlitz, brĂŒllte UnverstĂ€ndliches. Doch der nun an der Lippe und an der SchlĂ€fe stark blutende Professor grinste auch nach dem letzten Schlag nur kalt mit SiegerlĂ€cheln zurĂŒck, worĂŒber die Wut seines Angreifers ins Unermessliche stieg. Mit wahnsinniger Miene ergriff der Silberhaarige die Kehle seines Sprösslings, begann nun den TrĂ€nkemeister an der Wand zu wĂŒrgen. Doch Severus Snape sammelte seine letzten, verbliebenen KrĂ€fte, holte aus und befreite sich durch einen gezielten, harten Faustschlag in die Magengrube des Älteren, stieß ihn augenblicklich mit einem weiteren, krĂ€ftigen Fußtritt von sich.

Der Betagte rappelte sich leider viel zu schnell vom Boden hoch, wĂ€hrend er sich mit seiner auf den Leib gepressten Hand nach vorn krĂŒmmte.

„DafĂŒr bezahlst du! Ich hĂ€tte dich damals schon umbringen sollen, Severus! Doch den Fehler mache ich wieder wett! Du wirst mich gleich um ein schnelles, gnĂ€diges Ende regelrecht anbetteln! Aber ich verspreche dir, das wird lange, sehr sehr lange dauern...!“ keuchte BartholomĂ€us wie von Sinnen.

Der Professor lehnte schwer atmend mit dem RĂŒcken an der ihn stĂŒtzenden Wand, blieb unter MĂŒhe stehen und rieb sich dabei seinen Hals, wo bereits rötliche WĂŒrgemale zu sehen waren. Jetzt wĂŒrde sein Gegner zum letzten Schlag ausholen, ihn töten, und Severus Snape nahm sich vor, seinem Ende wenigstens aufrecht und wie ein wahrer Mann zu begegnen, wollte jedwede SchwĂ€che vor seinem Erzeuger vermeiden. Der ganze Schmerz, ja, jedwedes GefĂŒhl war plötzlich aus ihm verschwunden, machte nun einem anderen, weitaus angenehmeren, viel wĂ€rmeren Platz:

Gesichter tauchten vor ihm auf: Die Lupins, Sarah, seine Familie, Professor Dumbledore, seine Kollegen, ja sogar Ellen...!

Sein gesamtes Leben zog an ihm vorbei und er schloss sich aufgebend die Augen, lĂ€chelte sogar ein wenig, denn gleich wĂŒrde er seine Lieben bestimmt wieder in die Arme schließen können...

Der Ă€ltere Zauberer hob auch schon bedrohlich den Stab, wollte seinen nĂ€chsten Fluch auf seinen Sohn aussprechen, ihm rasend vor Wut erst möglichst qualvoll den Verstand rauben und dann genĂŒsslich den Garaus machen.
Doch zu seiner VerblĂŒffung wurden seine Arme mit einem Mal unglaublich schwer und er musste ungewollt sein Mordwerkzeug wieder sacken lassen. Auch seine Beine fingen plötzlich an, sein Gewicht nicht mehr halten zu können, und irritiert suchte er sich schnell eine Sitzgelegenheit an der hinter ihm liegenden WandvertĂ€felung, ließ sich dort auf einem Ledersessel nieder.
Völlig konfus bemerkte der Ă€ltere Magier, wie die KrĂ€fte ihn zunehmend verließen und die Koordination wie auch die Sensibilisierung seiner ExtremitĂ€ten nicht mehr die volle Leistung erbrachten.
Selbst seine Hand wollte ihm nicht mehr lÀnger gehorchen:
Der Stab rutschte ihm durch die kraftlosen Finger einfach so auf den Boden.

Die Verwirrung des Ă€lteren Mannes intensivierte sich und er starrte mit geweiteten Augen an sich herunter, dann auf seinen Sohn, der noch immer aufrecht auf den Tod wartend an der gegenĂŒberliegenden Wand stand.
Doch auch Severus Snape hatte gerade das Klappern des Zauberstabes gehört, öffnete vorsichtig die Augen und erkannte verdutzt, wie sein alter Herr anscheinend einen plötzlichen SchwÀcheanfall bekommen hatte!

Der TrÀnkemeister begann wieder wahrnehmend zu atmen, hielt sich nun die schmerzende Herzstelle, die sich auf Grund der Anstrengung, der Aufregung und der Erleichterung wild pochend bemerkbar machte.

So fĂŒhlte er plötzlich, wie sich dort etwas Hartes, Spitzes in seiner Kleidung befand. Noch dazu befeuchtete es seine Robe und seinen Umhang zusĂ€tzlich, aber es kam komischerweise nicht von seinem Blut. Er starrte nachdenklich auf den großen Fleck unter seiner Hand und realisierte, dass es sich um den Inhalt der „Erzeuger“-Phiole handeln musste, die er bei Elektras Besuch in seinen RĂ€umlichkeiten schnell in die Brusttasche hatte wandern lassen. Der Hals der Phiole musste bei BartholomĂ€us hartem Zugriff abgebrochen worden sein, sie war ausgelaufen und er kam zweifellos mit der FlĂŒssigkeit in BerĂŒhrung...! Das bedeutete ein RiesenglĂŒck fĂŒr den Professor, Pech fĂŒr seinen alten Herrn.

Der nun einsetzende, freudige Gesichtsausdruck des TrÀnkemeisters, der immer breiter und hÀmischer wurde, fiel dem schwÀcher werdenden Magier direkt vor ihm ins Auge. Der Professor nahm sich vor, wieder möglichst aufrecht und voller Kraft vor ihm zu stehen, wollte weiterhin keine SchwÀche zeigen, obwohl seine Brust zu pulsieren begann und die Schmerzen kaum auszuhalten waren.

„Du hast Probleme, dich zu bewegen, nicht wahr?“ fragte Severus Snape wissend mit zuckersĂŒĂŸer, ruhiger Stimme und nun war er es, der sarkastisch auf seinen Erzeuger hinunter sah. „Was ist das fĂŒr ein Zeug?“ fauchte der Silberhaarige und starrte auf den dunklen Fleck, der sich um die Brusttasche seines Filius gebildet hatte, dann auf seine Hand, die mit der FlĂŒssigkeit und Snapes Blut beschmiert war.

Rache war ein Gericht, das am besten kalt zu servieren war, und der TrĂ€nkemeister legte es seinem altem Herrn nun HĂ€ppchen fĂŒr HĂ€ppchen mit allergrĂ¶ĂŸter Genugtuung vor. Er holte sĂŒffisant die Mundwinkel hebend die zwei Teile der Phiole hervor, und hielt sie BartholomĂ€us mit ausgebreiteten HandflĂ€chen vor Augen.

„Dann schau her!“ meinte er mit belustigtem Unterton. Der Ă€ltere Magier starrte auf die HĂ€nde seines Sohnes, wo er noch immer „Erzeuger“ auf dem FlĂ€schchen lesen konnte. Severus Snape erklĂ€rte danach mit tiefer, ja fast stolzer Stimme: „Ich weiß noch nicht, wie ich es nennen soll, aber das Gift ist von mir ganz genau auf deine Gene abgestimmt worden. Was fĂŒr ein Zufall, dass du selbst es bist, der die Phiole zerbrochen hat! Unweigerlich kamst du mit dem Inhalt und damit deinem sicheren Tod in BerĂŒhrung! So muss ich mir nicht mehr die Finger dreckig machen! NĂ€chtelang habe ich daran gebastelt, um dir vor deinem Abtreten einen möglichst langen und schmerzvollen Gang zu bereiten.

Erst bist du der Meinung, immer schwĂ€cher zu werden, wie du bereits spĂŒren kannst, nicht wahr? Dann, nach einigen Minuten, versagt auch deine Stimme, und zum Schluss, genau eine Stunde spĂ€ter, setzen nacheinander deine sĂ€mtlichen Organe aus und damit auch dein Herz. Und mache dir keine Illusion, dass ich ein Gegenmittel dafĂŒr hergestellt hĂ€tte! Mit dieser qualvollen Agonie bin ich in der Lage, dir all das wiederzugeben, was du mir in den Jahren meiner Jugend, unter Voldemorts Fuchtel und auch nach der Aufdeckung meiner Spionage angetan hast!“

Der Àltere Mann wirkte sichtlich entsetzt, als er hörte, auf welch grauenvolle Weise er sterben sollte. BartholomÀus bebte und kÀmpfte verzweifelt gegen die Schwere in seinen Gliedern an. Er wollte aufspringen und sich erneut seinen Sohn schnappen, der ihn auf so unverschÀmte Weise angrinste, jedoch schaffte er es nicht.

„Severus, bist du vollkommen verrĂŒckt? Du tötest damit deinen eigenen Vater!“
fauchte er, doch der Giftmischer schĂŒttelte nur amĂŒsiert leicht mit dem Kopf.
„Nein, du hast mich nur in die Welt gesetzt, du Ungeheuer! Noch vor einigen Augenblicken wolltest du mich möglichst schmerzvoll aus der Welt schaffen! Du hĂ€ttest doch auch schon frĂŒher mit Sicherheit nie gezögert, mich zu töten, wenn ich deinen oder Voldemorts Vorstellungen nicht genĂŒgt hĂ€tte, wie es schon so oft mit anderen, „unfĂ€higen“ Todessern geschehen ist! Ich habe damals und selbst bei Dumbledore in stĂ€ndiger Angst vor euch gelebt, doch jetzt kann ich endlich aufatmen! Voldemort ist bereits von uns in Hogwarts vernichtet worden, sĂ€mtliche seiner Gefolgsleute wurden geschnappt, und auch von dir kann ich mich jetzt endgĂŒltig befreien! Ich empfinde gar nichts fĂŒr dich: Keine Liebe, kein Mitleid! Ja, nicht einmal Hass. Nur ein GefĂŒhl der Freude macht sich in mir breit, da ich dich nun in absehbarer Zeit fĂŒr immer aus meinem Leben streichen kann! Außerdem ist da auch ein GefĂŒhl der Gewissheit, der Sicherheit, denn du wirst niemals wieder jemandem, der mir nahe steht, schaden können!“

„Ich nehme mal an, du denkst da gerade an deine kleine, sĂŒĂŸe Ellen...?“ keuchte BartholomĂ€us mit einem eiskaltem Grinsen, und sah, wie sich die funkelnden Augen seines GegenĂŒbers regelrecht in ihn hineinbohrten.

Der Ältere sprach noch weiter: „Nie wirst du sie wiedersehen! Nie wird sie einem Snape mehr gefĂ€hrlich werden können! Nie wirst du ein Kind mit diesem dreckigen WeibsstĂŒck haben!“

Er begann, sarkastisch zu lachen, doch Severus Snape blieb gelassen und sah ihm hochernst ins Gesicht.

„Du hast recht, Ellen ist tot! Doch sie ist immer bei mir, in mir! Sie lebt in mir weiter und niemand kann sie mir mehr nehmen! Eine solche Liebe, wie uns beide verbindet, geht ĂŒber den Tod hinaus und ist unzerstörbar! Doch ein solches Scheusal, wie du eines bist, wird das niemals verstehen können!“ erklĂ€rte der TrĂ€nkemeister schlicht um ihm keinesfalls zu zeigen, das ihn die Worte seines Erzeugers wie unzĂ€hlige Pfeilspitzen getroffen hatten.

„Du hast auf ganzer Linie versagt, alter Mann! Du hast in mir stets nur dein willenloses Werkzeug gesehen, mit dem du durch dein knallhartes Durchgreifen machen konntest, was du wolltest. Das dieses Werkzeug aber ein eigenes Leben hatte und eigene Entscheidungen fĂŒr sich traf, hast du in deinem blinden Hass und der sinnlosen Ergebenheit zu dem Schreckgespenst Voldemort vollkommen ĂŒbersehen. Ich habe dich und den Kreis der Todesser immer schon verabscheut! Nur zum Schein bin ich bei euch eingetreten, um euren Nachstellungen zu entgehen und meine Beziehung zu Ellen vor euch geheim zu halten! Nur kurz darauf wurde ich ein Spion fĂŒr den Orden des Phönix! Jahrelang habe ich euch unterwandert und dadurch mehrere Coups und Ermordungen verhindern können!“

BartholomĂ€us war außer sich.

„Du... Du bist also von Anfang an ein VerrĂ€ter gewesen? Du bist derjenige, der viele unserer PlĂ€ne immer wieder schon im Vorfeld vereitelt hat, und das ĂŒber eine so lange Zeit...?“

Der TrĂ€nkemeister grinste. „Ganz recht! Professor Dumbledore hat mir gleich nach meiner EinfĂŒhrung bei euch klar gemacht, auf welcher Seite ich zu stehen habe und mir im Austausch fĂŒr Informationen ĂŒber euch Amnestie durch den Zaubergamot angeboten. NatĂŒrlich habe ich weiterhin TrĂ€nke fĂŒr eure Machenschaften angerĂŒhrt, dadurch meine Ergebenheit geheuchelt! Doch durch meine Warnungen, passende Gegengifte und andere TrĂ€nke konnte ich den Schaden möglichst in Grenzen halten. Lange Zeit habe ich mich erfolgreich verstellt, bis dann meine AktivitĂ€ten doch aufgedeckt wurden!“

BartholomĂ€us zorniger Gesichtsausdruck wirkte beinahe euphorisch auf seinen Sohn, und dieser sprach dadurch bestĂ€rkt kĂŒhl weiter: „WĂ€hrend all der Zeit bei euch hat mir der Direktor, wenn ich aus lauter Furcht in meiner SpionagetĂ€tigkeit aufgeben wollte, immer wieder Mut zum Durchhalten gemacht. Ich wollte diese letzte Chance von ihm und dem Orden des Phönix unbedingt nutzen, habe mich auf Grund dessen wissentlich immer wieder in höchste Gefahr begeben! Und der Direktor hielt sein Wort:
So war er es, der mir nach meiner Aufdeckung und Flucht ohne zu Zögern sofortigen Schutz gab! Und auch entlastete er mich nach Voldemorts Verschwinden beim Zaubergamot, hielt ihm meine Arbeit vor Augen, so dass ich auf BewĂ€hrung frei kam! Sogar eine Stellung in Hogwarts gab er mir, damit ich eine neue Aufgabe hatte! Er war es, der mir immer wieder gezeigt hat, dass ich ihm nicht nur als Spion oder als Kollege wichtig war! Er hat mich stĂ€ndig aufgebaut und motiviert! Ich sehe ihn als meinen wirklichen Vater an, denn der Professor hat mir in all den Jahren so viel an Zuneigung geschenkt, wie ich sie niemals von dir erhalten hatte!“

Der Àltere Magier schnaubte verÀchtlich.

„Der alte bescheuerte Tattergreis hĂ€lt große StĂŒcke auf dich! Pah! Was soll’s! Sonst hast du ja niemanden da oben im Schloss, und der macht’s auch nicht mehr lange! Du sollst ja schon seit Jahren völlig einsam und griesgrĂ€mig im Kerker sitzen, wie ich gehört habe! Glaube ja nicht, dass sich das irgendwann Ă€ndern wird! Dein Name, deine Herkunft und deine Vergangenheit wird dich trotz Orden des Merlin noch bis ins Grab verfolgen! Die Leute werden einen weiten Bogen um dich machen!“ sprach sein Erzeuger kalt hinauf in sein Antlitz.

Severus Snape jedoch blieb weiterhin völlig gelassen, ließ sich nicht davon aufziehen. Er wollte seinem GegenĂŒber zeigen, dass er nicht annĂ€hernd so war wie der alte Mann vor ihm behauptet hatte. Noch dazu wollte er ihn mit einer solch negativen Vorstellung von seinem Sohn abtreten lassen.

Jawohl, BartholomÀus Snape sollte mit dem Wissen in die Hölle fahren, dass das Leben des Trankmeisters völlig anders aussah.

„Du irrst dich, alter Mann! Gut, das war vielleicht noch vor einem Jahr so, doch jetzt nicht mehr!“ begann er deshalb schlicht und zog seine Augen zu Schlitzen. „Dank einer gewissen Person habe ich mich in den letzten Monaten völlig verĂ€ndert! Ich habe durch sie neue Freundschaften knĂŒpfen können und komme seit dem besser mit mir, mit meinen Kollegen und meinen SchĂŒlern zurecht. Ich habe, obwohl verschiedene Leute wussten, dass ich ein Todesser war, bei Voldemorts Fall massenhaft Dankesbriefe aus der gesamten Magierwelt erhalten! Selbst vom Zaubergamot bekam ich trotz meiner Vergangenheit den Orden des Merlin 1. Klasse! Ich wurde vollkommen rehabilitiert! Außerdem fĂŒhle ich mich in Hogwarts sehr, sehr wohl! Ich sehe es als mein wahres Zuhause an, mehr als ich es hier in diesem, dĂŒsteren Kasten und auch sonst in deiner Anwesenheit jemals konnte! Ich werde hoffentlich dort noch sehr viele Jahre weiter unter Professor Dumbledore arbeiten! Und dank meiner neugewonnenen Freunde wird mein Leben ab jetzt sehr viel sozialer, sehr viel besser, positiver und freier verlaufen!“

Sein Erzeuger hatte wĂ€hrend der AusfĂŒhrungen weiter gegen die bleierne Schwere angekĂ€mpft, doch er konnte seinem Körper nicht lĂ€nger seinen eisernen Willen aufzwingen. Vor Anstrengung entstanden auf seiner Stirn bereits Schweißtropfen. Sein Sohn grinste hĂ€misch, als er den wehrlosen Mann betrachtete. Das Gesicht des Älteren verfĂ€rbte sich nun vor lauter Wut ĂŒber die Unbeweglichkeit dunkelrot.

BartholomĂ€us wollte nicht mehr lĂ€nger verbal zurĂŒckbleiben, seinen Sohn ebenfalls mit Worten verletzen. „Völlig unmöglich! Deine sogenannten „Freunde“ machen dir was vor und lachen hinter deinem RĂŒcken! Schon mal daran gedacht? Denn wer ist schon so verrĂŒckt und könnte dich einen „Freund“ nennen? Mit einem ehemaligen Todesser, noch dazu mit einer solch dĂŒsteren Vergangenheit, will doch niemand ernsthaft etwas zu tun haben!“ meinte er sĂŒffisant in das Antlitz seines Sohnes.

Doch Severus Snape blieb noch immer gelassen, antwortete trocken: „Du willst echt wissen, wer das bereits macht? Okay! FĂŒr dich das beste Beispiel: Ich kenne da eine gewisse rotblonde Hexe! Obwohl ich sie zu Anfang immer schĂ€rfstens abgelehnt habe, wollte sie nicht aufgeben und drang nach einigem Hin und Her immer weiter zu mir vor! Sie hat mir trotz all der NegativitĂ€t, die ich ihr gegenĂŒber stĂ€ndig an den Tag gelegt habe, immer wieder deutlich gezeigt, dass ihr wirklich unglaublich viel an mir liegt! Schritt fĂŒr Schritt habe ich mich ihr anvertraut, ihr zum Schluss meine gesamte Lebensgeschichte gebeichtet. Durch sie wurde ich von Grund auf neu aufgebaut. Sie hat sĂ€mtliche Mauern von mir eingerissen, und wirkte damit wie ein sprichwörtliches Licht am Ende des fĂŒr mich undurchdringlichen Tunnellabyrinths!“ erklĂ€rte Snape mit einem kleinen, dankbaren LĂ€cheln zu ihm hinunter.

Das Ă€rgerliche Flackern in den Augen des Ă€lteren Magiers blieb dem jĂŒngeren nicht verborgen, der TrĂ€nkemeister fuhr auch gleich in seiner ErlĂ€uterung fort: „Du kennst sie sicherlich vom Namen her: Sarah Hagemann!“

BartholomĂ€us wirkte mit einem Mal vollkommen außer sich.

„Habe ich richtig gehört? Ausgerechnet dieses dreckige Muggelweib mit dem Siegel verhilft dir zu mehr Integration? Du hast deren Geschwister auf dem Gewissen! Weiß sie das?“ keifte der Ältere.

„Ja! Das habe ich ihr bereits im August gesagt! Doch sie hat mir nach einem sehr kurzem, heftigem Wutausbruch Glauben geschenkt, dass ich unter dem Einfluss des Imperius von Voldemort handeln musste und so mit dem Mord nichts zu tun hatte! Zum Beweis habe ich ihr gezeigt, was mir auf seinen Befehl hin als Strafe fĂŒr meine Befehlsverweigerung durch McNair auf den RĂŒcken gebrannt worden ist! Auch durch den Okklumentikunterricht, den ich ihr gab, konnte sie spĂ€ter sehen, wie es wirklich passiert ist. Sie hatte zu meiner Erleichterung anders als Hass regelrecht Mitleid und VerstĂ€ndnis mit mir!“ erklĂ€rte der Trankmeister ruhig. „Aus anfĂ€nglich sich ablehnenden, zweckgebundenen Kollegen wurden gute Freunde. Sarah hat sehr viel mit mir geredet, mir zugehört. Sie half mir besser, als der Direktor es jemals zuvor konnte. Sie hatte immer wieder betont, ich könne mich ihr mit allem anvertrauen! Und als ich mich dann auch wirklich auf dieses Angebot einließ, bemerkte ich jedesmal hinterher, um wieviel besser es mir Sturkopf dadurch ging! Sie ist eine bemerkenswerte Frau, und das nicht nur, weil sie diese KrĂ€fte bekam, Besitzerin des Siegels war und half, Voldemort zu vernichten!“ hĂ€ngte er mit ernstem Unterton an.

BartholomĂ€us keuchte schwerfĂ€llig. „Wie bitte? Dieses junge, vollkommen verdreckte Schlammblut, die dir in Hogsmeade das Leben gerettet und den dunklen Lord so weit geschwĂ€cht hat, das Potter ihn töten konnte, hat fĂŒr dich einen auf „Bezugsperson“ gemacht? Und mit so einer lĂ€sst du dich tatsĂ€chlich ein? Nicht einmal ihr ach so berĂŒhmter Vater hatte auch nur einen einzigen magischen Vorfahren! Sie mag ja vielleicht ganz gut im Bett sein, aber...!“

„SPRICH GEFÄLLIGST NICHT SO ABFÄLLIG VON IHR! SIE IST EINE LADY, KLAR?“

brĂŒllte der Trankmeister zornigst zu ihm hinunter, und sein Erzeuger weitete ĂŒberrascht ĂŒber die unerwartete, Ă€ußerst harte Verteidigung der jungen Frau aus dem Mund seines Sohnes die Augen. Der Professor sprach sogleich beherrschend weiter:

„Wenn Sarah auch muggelstĂ€mmig ist: Sie ist etwas ganz Besonderes! Dank ihr fand ich zurĂŒck zu mir selbst, habe wieder etwas mehr Freude am Leben gefunden! Ich werde mit Sicherheit durch Ellens Liebe, Sarahs Zuneigung und all meiner anderen Freunde und Kollegen in Hogwarts nie, nie mehr allein sein! Ganz im Gegensatz zu dir, wenn ich gleich gehe und dich deinem Schicksal ĂŒberlasse, du Scheusal!“

Die Stimme des TrĂ€nkemeisters klang eiskalt wie nie, das giftige Gesicht seines GegenĂŒbers beeindruckte ihn in keinerlei Weise.

„Du hast doch nicht etwa vor, mit diesem WeibsstĂŒck den gleichen Fehler zu begehen wie damals mit deiner dreckigen Ellen?“ fauchte dieser immer schleppender sprechend, aber genauso boshaft wie ehedem.

Severus Snape erkannte, dass er mit einem Mal einen Ansatzpunkt gefunden hatte, mit dem er seinen Vater am stĂ€rksten treffen konnte, und meinte kĂŒhl grinsend um ihn aufzuziehen: „Um ehrlich zu sein, daran hatte ich bis gerade noch nicht einmal gedacht! Sarah und ich sind wie gesagt zur Zeit nur sehr gute Freunde, Vertraute, außerdem sie ist ĂŒber zwanzig Jahre jĂŒnger...! Aber... warum eigentlich nicht? Eine Überlegung, ja ein Versuch ist es allemal wert! Danke fĂŒr den Tipp!“

Die Augen des Ă€lteren Mannes formten sich wie gewĂŒnscht völlig aufgebracht zu Schlitzen. „Nein! Kein Snape wird je ein solches Muggelw...!“

„DU WIRST DICH NIE WIEDER IN MEIN LEBEN EINMISCHEN!“ wurde er brĂŒllend von seinem Sohn unterbrochen. „Du bist nicht mehr in der Lage, mir das zu nehmen, an dem mir viel liegt! Ich werde völlig neu anfangen, doch fĂŒr dich ist hier und heute Endstation! Schau dich doch an, alter Mann! Deine SchwĂ€che ist nun schon so weit fortgeschritten, dass du nicht einmal mehr die Arme heben kannst! Es dauert nicht mehr lange, dann ist es endlich vorbei mit dir! Dein Tod ist mir genauso gleichgĂŒltig, wie dir mein gefallener Bruder, der Mord an meiner Mutter, an meiner Schwester und meiner Verlobten gewesen ist! Ich bin spĂ€testens seit Moms Tod völlig fertig mit dir!“

Die Augen des Ă€lteren Mannes zogen sich zornig zusammen, doch er war nun zu seinem Entsetzen nicht einmal mehr in der Lage zu sprechen, obwohl er nur zu gern etwas Scharfes erwidert hĂ€tte. Seinem Sohn fiel das auf, und sĂŒffisant grinsend holte dieser zum letzten, vernichtenden Schlag aus:

„Ach ja, ob du es glaubst oder nicht: Mir ist dieses Anwesen ĂŒberschrieben worden, da ich vom Zaubergamot ja völlig rehabilitiert worden bin. Ich hatte vor einigen Tagen schon einen Makler kommen lassen und bin im Moment dabei, diesen alten Kasten so schnell wie möglich zu verkaufen! Ich ĂŒberlege, all das Geld aus dem Erlös und das Geld aus dem Kerker bei Gringotts, welches du grĂ¶ĂŸtenteils fĂŒr deine Untaten erhalten hast, einem wohltĂ€tigen Verein zu spenden, damit es wenigstens einmal zu etwas NĂŒtzlichem gut ist! Ich möchte nichts von deinem Blutgeld anrĂŒhren mĂŒssen...!“
Ein letztes Mal versuchte sich der Ă€ltere Magier, der begierigst wie nie auf Mord aus war, hochzurappeln, doch er schaffte es nicht einmal, seinen schlaffen Hinterkopf aus dem Sessel zu stemmen. Das Gift lĂ€hmte ihn immer mehr, sein Atem begann zu rasseln, und er ließ die Arme schlaff links und rechts am Sessel herunterhĂ€ngen. Severus Snape beugte sich ĂŒber ihn, legte dabei seine HĂ€nde auf den Oberlehnen ab und konnte nun praktisch mit der Nasenspitze die des sitzenden Mannes berĂŒhren.

Dieser wirkte höchst panisch ĂŒber die ungewollte NĂ€he und zitterte dank der eiskalten Aura, die nun vom Trankmeister aus abstrahlte. Jedes weitere Wort wie einen Pfeil auf ihn abschießend hauchte sein Sohn ihm nun in sein Ohr: „Tja, alter Mann! Alles, was du besessen hast, fĂ€llt nun in sich zusammen! Deine Macht, dein Reichtum, deine Lebenskraft, dein Bestreben, alles umsonst! Ich werde dich jetzt verlassen! Und du kannst mir glauben: Du wirst noch genĂŒgend Zeit haben, um ĂŒber alles nachzudenken, was du mir, unserer Familie, Ellen und vielen anderen auch angetan hast! Ich werde dann mal den Auroren Bescheid geben, dass du dich hier in Snape-Manor befindest!“

Severus beugte sich zurĂŒck und hĂ€ngte zum Entsetzen seines sterbenden Erzeugers an: „Ich werde sagen, du liegst hier zusammengesunken im Flur! Kalt! Steif! Tot! Genauso wie ich Ellen damals aufgefunden habe! Mit einem Unterschied: Um dich wird garantiert niemand trauern! Ganz im Gegenteil, wir werden krĂ€ftigst feiern...!“

Der Trankmeister machte mit eiskaltem Gesichtsausdruck einen Schritt zurĂŒck.

„Fahr denn zur Hölle, Vater...!“

Das letzte Wort war pure Verachtung, jedes Wort ein schneidender Messerstich mit anschließender Umdrehung im Brustkorb, wie es der Ältere fĂŒr sich empfand. Das Entsetzen auf dem Gesicht von BartholomĂ€us Snape sprach BĂ€nde:
Er hatte Todesangst, denn selbst das Atmen fiel ihm nun Zug fĂŒr Zug schwerer. Der Anblick des hilflosen Mannes vor ihm wirkte wie regelrechter Balsam fĂŒr die gequĂ€lte Seele des Trankmeisters. Ein fieses, höhnisches Grinsen entstand auf Severus Snapes Gesicht und er starrte belustigt auf den Ă€lteren, völlig verzweifelten Magier vor sich hinunter, der nun einen um Gnade flehenden Blick aufsetzte. Doch Severus Snape kippte lediglich den Kopf amĂŒsiert zur Seite.
Der Professor wirkte in den Augen des zum Sterben Verurteilten nun wie ein VerrĂŒckter, als er wie ein Vampir wirkend theatralisch den schwarzen Umhang um sich zog und den Kopf fast irre und laut auflachend nach hinten kippte. Dann drehte er sich ruckartig um, damit sein Erzeuger in seinen Augen nicht doch noch den plötzlich frisch aufgewĂŒhlten Schmerz aus seiner Vergangenheit sah, nahm seine prall gefĂŒllte Tasche mit den Sachen seiner Angehörigen, wehte mit seinem Umhang die Treppe hinunter und ĂŒberließ den bewegungslosen, stummen BartholomĂ€us Snape mit noch immer durch das Treppenhaus schallendem, kaltem Lachen seiner einsetzenden, vollkommenen Panik, seiner aussichtslosen Suche nach irgendeiner Hilfe und seinem unausweichlichen Schicksal...

Am Treppenende angekommen hielt sich der Professor entkrĂ€ftet und um Haltung bemĂŒht an der WandvertĂ€felung fest. Bis eben hatte er sich zusammengenommen und vor seinem Vater kein bisschen SchwĂ€che gezeigt, doch die viel zu große Kraftanstrengung und die heftigen Cruciatus-FlĂŒche verlangten nun ihren Tribut:
Er stand kurz vorm Umkippen und setzte sich schnell auf eine der Steinstufen.
Laut und autoritĂ€r rief er kurz darauf nach seinem Hauselfen, der sich bis jetzt wie befohlen aus der „Familienangelegenheit“ herausgehalten hatte.

„Cramp? Zeige dich...!“

Nur kurz darauf erschien die kleine Gestalt direkt vor dem Trankmeister.

„...hat den hochedlen Herrn mit Gift geschwĂ€cht, lĂ€sst ihn ganz allein da oben sterben...! Hat keine Moral, hasse den Mörder, den dreckigen Sohn, doch muss ihm gehorchen, muss machen, was der junge schlammblĂŒtige Herr will...!“

Damit haute er seinen Kopf zur Bestrafung ĂŒber die Beleidigung seines Herrn mehrmals gegen das TreppengelĂ€nder.

„Scher dich... sofort zum Zaubereiministerium... und sage einem Auroren, dass ich... meinen Vater hier in Snape-Manor angetroffen... und unschĂ€dlich gemacht habe!“ keuchte der TrĂ€nkemeister unter Atemnot.
Der Hauself knurrte irgendetwas UnverstĂ€ndliches, MĂŒrrisches, doch verneigte er sich demĂŒtig und war sogleich mit einem „Plopp!“ zur AusfĂŒhrung der Anweisung verschwunden.
Bis eben hatte Snape alles an Schmerzen verdrÀngt, doch jetzt waren diese nicht mehr auszuhalten. Er presste die Hand auf seine verletzte Brust und bemerkte erst jetzt das viele Blut, dass er noch immer verlor und seine Robe durchnÀsste.

„Ellen, Mom, Aurelia, Aelius, ich habe euch endlich, endlich rĂ€chen können...!“ murmelte Snape zufrieden. Er lĂ€chelte, als er meinte, in der Eingangshalle alle vier vor sich stehen sehen zu können.
Er meinte noch, von seiner besorgt aussehenden Mutter ein „Severus, nicht einschlafen! Du musst durchhalten...!“ hören zu können, doch dann schwanden ihm zur Seite sackend die Sinne...


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Im Buch wird sie als hĂ€ssliche Kröte beschrieben. Als man mir dann sagte: ,Du wĂ€rst toll in der Rolle‘, antwortete ich: ,Herzlichen Dank!‘ Aber natĂŒrlich habe ich mich gefreut, als man mich darum bat, denn die Rolle ist ein echtes Juwel, es ist einfach traumhaft, in dieser Welt mitmischen zu dĂŒrfen 
 ganz abgesehen davon, dass ich in der Achtung meiner zwölfjĂ€hrigen Tochter deutlich gestiegen bin.
Imelda Staunton