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Fanfiction

Das Siegel von Hogwarts Teil 5 von 5 - Aus dem Bauch heraus

von Magic_1

Gemeinsam stiegen sie in den Kamin ein, nachdem sie das Feuer gelöscht hatten. „Winkelgasse!“ rief Sarah mit dem Flohpulver in der Hand und schon standen sie wieder in der belebten Einkaufspassage.

Mr. Blossom drehte sich zu Snape und sagte: „Also, Sie hören von mir, sobald ich einen Käufer gefunden habe! Ich hoffe, der wird sich schnell finden!“ „Das will ich doch meinen!“ sprach der Tränkemeister kühl und schüttelte mit ihm höchst autoritär wirkend seine Hand zum Abschied.
Zu Sarah gewandt meinte der Makler: „Auf Wiedersehen, Ms. Hagemann! Wenn ich das heute Abend meinen Kindern und meiner Frau erzähle, Sie ebenfalls getroffen zu haben, als Begleitperson für eine solche Berühmtheit wie Professor Snape...! Noch dazu ein solch Riesenauftrag an der Angel...! Die halten mich garantiert für komplett verrückt!“ Sarah schmunzelte, als er verträumt lächelte und den Kopf schüttelte. „Auf Wiedersehen, Mr. Blossom!“ meinte sie höflich und drückte seine Hand ebenfalls.

Dann drehte der Magier sich und verschwand strahlend hinter einem Haus.

Plötzlich drehte sich Snape zu ihr und sah forschend mit seinen schwarzen Augen zu ihr hinunter.

„Was hattest du vorhin noch gesagt? Du bist in die Winkelgasse gekommen um dir etwas im Besengeschäft zu besorgen, nicht wahr? Darf ich dich dorthin begleiten?“ wollte er kühl wissen und bot ohne zu Zögern erneut seinen Arm an.

Ihre Augenbrauen rutschten völlig perplex nach oben.

Er wollte nicht sofort zurück nach Hogwarts und sie noch weiter begleiten, mit ihr sogar hier in der Gasse flanieren gehen?

Sie starrte ihm völlig verblüfft ins Gesicht, doch freute sie sich sogleich riesig über dieses unerwartete, nette Angebot.

„Ja! Stimmt! Gerne! Das hätte ich doch fast vergessen! Danke!“ sagte sie ehrlich und hakte sich umgehend breit lächelnd ein.

Gemeinsam erledigten sie also ihren Einkauf und betraten mit einer vollen Tasche nach 10 Minuten wieder das Pflaster der Gasse. Eine Uhr schlug 17 Uhr, und normalerweise würde er in einer Stunde mit den anderen Professoren und Schülern wieder in der großen Halle sitzen, wie er gerade für sich bemerkte. Doch er verspürte nicht den geringsten Drang zurückzukehren, sondern meinte erneut spontan:

„Hast du noch etwas Zeit? Wir könnten in den tropfenden Kessel gehen, uns noch ein wenig in Ruhe unterhalten und dabei gemeinsam zu Abend essen! Was meinst du? Sehe es als Dank an, weil du mitgekommen bist! Oder von mir aus, weil wir uns längere Zeit nicht gesehen haben!“

Seine Stimme hatte einen warmen, überaus freundlichen Unterton angenommen.
Eine Einladung zum Essen?
Hatte sie gerade richtig gehört?
Sarahs Miene erhellte sich, sie freute sich sichtlich.

„Sehr gerne!“ sagte sie und ließ sich von ihm an seinem wieder angebotenen Arm ausführen.

Mehrere Gäste sahen den schwarzgekleideten Magier taxierend zu, wie er die junge Hexe galant in die Wirtsstube führte und ihr danach sogar gentlemanlike den Umhang abnahm. Die musternden, fast abschätzigen Blicke der Anwesenden auf ihn nahm er mit Gleichgültigkeit wahr, als er ihr sogar den Stuhl herhielt, damit sie sich setzen konnte.
Sarah genoss in vollen Zügen seine Höflichkeit, und als sie ihm gegenüber nun in einer Nische am Tisch saß und nach der Bestellung gestikulierend über die letzten drei Wochen im Ministerium reden konnte, strahlte sie, was die Wangen hergaben.
Snape sah und hörte ihr dabei mit äußerst ernster Miene zu, seine Mundwinkel zuckten nur hin und wieder ansatzweise, doch Sarah konnte mit Leichtigkeit erkennen, dass er dennoch sehr über ihren Gesprächsstoff amüsiert war.

Wie ein Wasserfall erzählte sie weiter, unter anderem von Tonks, die sich als Brautkleid ein sehr farbenfreudiges extravagantes Etwas ausgesucht hatte. Deswegen brach zwischen ihr und Fox vor einigen Tagen ein lautstarker Streit inmitten der Aurorenabteilung aus und die wandelbare Hexe veränderte während des Wortabtausches ihre Haarfarben und ihr Äußeres immer wieder höchst bedrohlich. Verschiedene Auroren hatten sich schnellstens Unheil fürchtend still und heimlich aus dem Gefahrenbereich des Metamorphmagus verzogen, doch Professor Fox ließ sich davon nicht beeindrucken. Er bestand mit verschränkten Armen so lange auf einem weißen Kleid seiner Braut, bis Tonks nach seiner Drohung, die Hochzeit ansonsten abzusagen, doch noch knirschend eingewilligt hatte.

Sarahs herzliches Lachen nach der amüsanten Beschreibung, wie Professor Fox als „Fels in der Brandung“ vor Tonks gewirkt hatte und diese nach ihrer Einsicht im Anschluss zur Versöhnung von ihm lange und kräftig geküsst wurde, während verschiedene Auroren wieder vorsichtig ihre Köpfe aus den Büros hielten, erfüllte die Wirtsstube.

Mehrere Gäste sahen herüber und schmunzelten über die sichtlich amüsierte Hexe, die beide Hände vor das prustende Gesicht hielt. Anscheinend war der düstere Kerl daneben, der nun ebenfalls mehr als auffällig breit grinste, gar nicht so wie er von außen her wirkte, viel eher ein humorvoller Zeitgenosse und hatte die junge Frau wohl gerade so richtig zum Lachen gebracht.

Der Trankmeister wurde nicht weiter pikiert aus den Augenwinkeln angestarrt wie er daraufhin feststellen konnte, und er fühlte sich nicht nur auf Grund dessen sichtlich in Sarahs Gesellschaft wohl.

Fast zwei ganze herrliche Stunden verbrachten sie gemeinsam und unterhielten sich bei untermalender Musik und einer Karaffe Wein angeregt über alles mögliche, von Snapes Stress wegen den bevorstehenden Prüfungen bis hin zu ihrem Arbeitsleben in London. Doch leider fiel sein Blick mit einem Mal auf eine Uhr an der Wand, und er überprüfte erschrocken seine Taschenuhr, die ebenfalls die gleiche Zeit anzeigte.

„Merlin, schon fast Sieben! Meine Kollegen werden sich am Tisch so langsam fragen, wo ich abgeblieben bin! Außerdem habe ich noch jede Menge Arbeit vor mir!“ meinte er und zog sie etwas auf, winkte danach eine Bedienung heran um die Rechnung zu bezahlen. Sarah lächelte sogleich etwas gequält.

„Schade, ich hätte noch ewig mit dir hier sitzen können! Bist du nächste Woche erneut in der Winkelgasse? Wir könnten wieder gemeinsam etwas unternehmen! Was meinst du?“ fragte sie begierig aus dem Bauch heraus und Snape bemerkte, das sie sogleich über sich selbst erschrak, da sie den Blick zur Seite schwenkte, sich kräftigst auf die Lippe biss und sich nun sehr ärgerte, weil ihr diese Sätze ohne zu Überlegen einfach so herausgerutscht waren.

*Au Schei...! So dicke sind wir nicht, als das wir uns regelmäßig einmal die Woche treffen!* dachte sie und wollte versuchen, es möglichst belanglos herunterzuspielen.

Dazu hob sie ihren Kopf vorsichtig an und sprach: „Ich... ich meine ja nur...!“

Seine Brauen rutschten äußerst interessiert immer weiter Richtung Haaransatz, mit seinem durchdringenden, kühlen Blick verunsicherte er sie zusätzlich. Sarah sah augenblicklich erneut unter sich, schnappte gierig nach Luft.

Mist!

Sie war leider nie gut in Schauspielerei gewesen und ärgerte sich maßlos über ihre Unbesonnenheit. Sie sah Snape wiederum mutig ins Gesicht und wollte es deshalb mit der Wahrheit versuchen.

„Nun..., weißt du..., du und Hogwarts...!

Mensch, ihr fehlt mir einfach!“

meinte sie betont und biss sich auf die Unterlippe, sah wieder auf den Tisch und rang darunter mit den Händen. Bestimmt war sie bei ihm mit dieser kleinen, simplen Gefühlsduselei schon wieder viel zu weit gegangen.

Der Tränkemeister zog auch gleich die Augen zu Schlitzen. Er stand nach der Bezahlung mit einem tiefen Atemzug höchst autoritär auf, wirkte damit wie früher total kühl und abweisend. Verschiedene Gäste sahen zu dem bedrohlich, ja, finster aussehendem Kerl herüber, der nun eine spürbare, eiskalte Aura in der Wirtsstube verteilte.
Auch Sarah vernahm das sofort und hätte sich am liebsten selbst geohrfeigt.

*Hättest du nicht deine Klappe halten können? Jetzt hast du den Salat und er ignoriert dich wieder!* schimpfte sie mit sich selbst und kaute Unheil fürchtend auf ihrer Lippe herum.

Doch sie irrte sich.

„Du begleitest mich doch sicherlich noch bis zum Kamin?“ wollte er zu ihrer Überraschung mit sanften Unterton wissen und schien nicht näher auf das soeben Gehörte eingehen zu wollen.

Sarah sah zu ihm auf und stutzte sogleich, denn er hielt ihr wie ein Gentleman ihren Umhang auf. Höchst vorsichtig erhob sie sich, ließ sich diesen von ihm umlegen und nahm seinen wieder angebotenen Arm an. Die Gäste sahen ihnen tuschelnd dabei zu.

Als sie gemeinsam den tropfenden Kessel verlassen hatten und nun die fast leere Winkelgasse betraten, wurde es Sarah richtig schwer ums Herz. Das Ende dieses schönen Beisammenseins war gekommen und wieder fiel es ihr alles andere als leicht, ihn gehen lassen zu müssen.

„Das war ein schöner und aufregender Nachmittag! Der „Ausflug“ zu deinem Landsitz sowie das Essen mit dir hat mir sehr gut gefallen!“ sagte sie ehrlich, aber mit größtmöglichster Bemühung, den traurigen Unterton ihrer Stimme dabei zu unterdrücken. Sie versuchte damit, die Stille seit Verlassen der Wirtsstube zu durchbrechen und den Abschied etwas besser bewältigen zu können. Doch Snape hatte trotzdem mit Leichtigkeit ihre Melancholie heraus gehört.

*Anscheinend will sie jetzt wieder gefestigt und nicht so emotional wie vorhin erscheinen!* dachte er richtig. Sogleich kam ohne Überlegung mit tiefer, ernster Stimme von ihm folgendes als Antwort: „Mir hat der Nachmittag auch gefallen! Ich denke, wir sollten das irgendwann einmal wiederholen!“

Sarah stutzte sofort und blieb stehen, sah ihm überrascht ins Antlitz. Snape ebenfalls, denn er bemerkte verwundert, dass er wirklich meinte, was er da gerade gesagt hatte.

Ein merkwürdiges Gefühl stieg ihm urplötzlich vom Magen her hoch als er zu ihr heruntersah, denn Sarah nickte vorsichtig in sein Antlitz und lächelte auf eine unbeschreiblich warmherzige Weise zu ihm hinauf.

Mit einem Blick zur Seite senkten sich ihre Mundwinkel augenblicklich wieder, denn sie hatte soeben bemerkt, dass sie beide bereits direkt vor dem nächstbesten Kamin standen. Sie wollte den unaufschiebbaren Abschied nun schnell hinter sich bringen. Kurz, knapp und möglichst schmerzlos für sich selbst. Sie stellte entschlossen ihre Tasche auf den Boden.

„Also: Pass gut auf dich auf, Severus! Wir sehen uns dann spätestens in den Ferien wieder, oder auch so, wenn du mal auf eine Tasse Tee bei mir zu Hause vorbeischauen möchtest, oder?“ fragte sie mit möglichst fester Stimme und ernster Mimik.

Er starrte die Hand an, die sie ihm dabei entgegen gestreckt hatte.
Viel zu ruckartig war das passiert, und wieder ärgerte sich Sarah über ihre schlechten schauspielerischen Fähigkeiten.

Snape jedoch schien es nicht bemerkt zu haben, erfasste nickend ihre Hand und schüttelte sie mit einem ebenfalls hochernsten Gesicht. Beide sahen sich dabei einfach nur wortlos an.

Eine Sekunde verging, fünf, zehn, ja, eine halbe Ewigkeit schien zu verstreichen, indem das Schütteln mehr und mehr nachließ. Sarah senkte den Blick und wollte ihre Hand mit einsetzendem flauen Gefühl zurückziehen, doch er entließ sie nicht seinem festen Griff.

Der Wind frischte auf und ließ ihrer beiden Umhänge und das Haar im Wind flattern. Vorsichtig sah sie erneut hoch in sein Antlitz.
Seine ernsten Züge verschwanden zunehmend, wie sie erkennen konnte, sein schwarzer, tunnelartiger Blick hielt den ihren nunmehr eisern gefangen.
Sarahs Magen verkrampfte sich, ihr fiel das Atmen auf Grund des eng zugeschnürten Halses immer schwerer.

Warum... warum nur ließ er sie nicht los?

Dann passierte es:
Bevor er wusste, was er da tat, machte Snape einen kleinen Schritt nach vorn und zog sie kraftvoll an sich. Trotz all der verbliebenen Geschäftsleute, die hier und da ihre Läden schlossen, legte er in aller Öffentlichkeit seine Arme fest um sie.

Sarah sog völlig überrumpelt endlich die so dringend benötigte Luft ein, atmete tief ein und aus. Erst als sie nach vier, fünf Sekunden wieder in der Lage war einigermaßen klar zu denken, hörte sie auf ihr Gefühl und erwiderte den Druck an seiner Brust, indem sie sich mit ihren Händen auf seinem Rücken festhielt und sich an seine Schulter lehnte, nun bewusst sein dezentes Aftershave und den angenehmen Kräuterduft seiner Kleidung einsog.

Snape spürte, wie ihre Wärme und Weichheit ihn durch seinen Umhang und seine Robe erreichte. Er verstärkte dank des eintretenden Wohlgefühls den Druck sogar noch ein wenig, legte zusätzlich ohne Überlegung seine Wange gegen ihren kleineren Kopf. Plötzlich meinte sie wie in Trance hören zu können:

„Sarah? Du hast mir auch gefehlt!“

Seine samtweich gewordene Stimme hatte ihr Ohr durch ihre Haare erreicht, einen Moment stutzte sie, zuckte an seiner Brust zusammen und lockerte erschrocken etwas die Umarmung. *Er... er hat mich auch vermisst?* dachte sie perplex.

„Sehr sogar!“ fügte er noch an, und ohne großartig darüber nachzudenken presste er sie wieder an sich, hielt sie fest an seine Brust gedrückt, vergrub seine Hakennase tiefer in ihrer Frisur, so dass sie seinen Atem an ihrem Ohr hören und spüren konnte. Zusätzlich streichelte er ihren Rücken.

Ein herrliches Gefühl erfüllte die junge Hexe, sie seufzte kaum hörbar und auch Sarahs Umarmung verkräftigte sich, kraulte seine Wirbelsäule. Sie schloss an seiner Schulter die Augen und genoss diese bestimmt nur für kurze Zeit freiwillig gewollte Nähe.

Zwei Hexen traten aus einem Geschäft kommend den Heimweg an und verharrten in der Bewegung, als sie den Trankmeister und Sarah in inniger Umarmung sahen. „Schau mal, Luisa! Ein schönes Paar, nicht wahr?“ meinte die grauhaarige Ältere und die weißlockige, kleinere Hexe nickte zustimmend. Dann gingen die beiden älteren Damen schmunzelnd (und über die gute alte Zeit redend, wo auch sie von dem einen oder anderen Verehrer zu berichten wussten) ihren Weg weiter.

Augenblicklich wurde es dem Tränkemeister auf Grund der Bemerkung der Hexe wieder unangenehm, und er drückte Sarah langsam von sich, beide sahen sich mit einem Schritt Abstand an.

Sich räuspernd baute er mit steinhartem Gesicht wieder seine üblichen Troja-Mauern auf. Sarah fürchtete einen erneuten harten Wortwechsel und kaute deswegen nervös auf ihrer Lippe herum, da sie erkannte, dass der Professor sichtlich sauer wurde. Dieser ballte auch schon die Fäuste und sah funkelnd zur Seite.

Warum hatte er das gerade gemacht und nicht wie sonst seine sorgsam gewahrte Unnahbarkeit vorgezogen?

Ärgerlich über diese höchst eigenartigen, lange nicht mehr verspürten Empfindungen, welche ihm während der Umarmung vom Magen her immer weiter bis in den Hals gestiegen waren und ihn jetzt mehrere Male krampfhaft schlucken ließen, wollte er nun so schnell wie möglich von hier verschwinden. Doch dann bemerkte er den vorsichtigen Blick von Sarah, die anscheinend auf Grund seiner grimmigen Mimik wieder das Schlimmste von ihm befürchtete. Der Tränkemeister wusste nicht, ob die Kühle in seiner Stimme für eine belanglose Herunterspielung des Vorfalles gerade ausreichen würde, doch er wollte sich möglichst neutral von ihr verabschieden, möglichst ohne Streit. Es war ja dieses Mal nicht „ihr Überfall“ gewesen.

„Ähm, ja, also, danke noch mal für deine Begleitung! Dann bis zum nächsten Mal! Vielleicht bringe ich auch die Lupins mit, falls ich dich besuchen kommen sollte!“ erklärte er.

Sarah war äußerst überrascht das er nicht wie befürchtet ausfallend wurde, und nickte ihm leicht lächelnd zu.

Snape drehte sich daraufhin bühnenreif um 180 Grad mit seinem schwarzen Umhang um, schnaubte hörbar, nahm rabiat eine Handvoll Flohpulver in die Hand.

„Ich... ich würde mich jedenfalls sehr darüber freuen, wenn du bei mir in London vorbeischauen würdest!“ brachte sie dann doch noch hervor, als er mit funkelndem Gesicht zu ihr gewandt im Kamin stand.

„Hogwarts! Direktionat!“
rief er laut und deutlich mit ärgerlichem Tonfall.

Sarah sah noch so lange zu ihm, bis auch der letzte Funke der grünlichen Flammen erloschen war.
„Ich... ich habe... ihm gefehlt!“ flüsterte sie stotternd einige Sekunden später zu sich selbst.
Dann hob sie ihre Tasche hoch. Beseelt und ihre Umwelt vergessend machte sie sich auf in Richtung tropfender Kessel, um von dort aus in die Muggelwelt zu ihrem Auto zurückzukehren...

*******************

Den Rest des Tages wollte der Tränkemeister alleine in seinem Büro verbringen, um Klassenarbeiten nachzusehen, damit er sich von dem Vorfall in der Winkelgasse ablenken konnte.
Doch bereits nach fünf Minuten flatterten seine Nerven.
Ärgerlich warf er seine Feder an die Seite und lehnte sich mit herunterhängenden Armen in seinem Stuhl zurück, weil er sich überhaupt nicht konzentrieren konnte.
Was hatte ihn nur geritten, noch ein wenig länger bei ihr zu bleiben, und dann die Hagemann zum krönenden Abschluss auch noch so dermaßen zu umarmen?
Gut, er hatte sie lange nicht gesehen, aber das war keine Entschuldigung für dieses sonderbare, äußerst höfliche Verhalten in der Winkelgasse, die Einladung zum Essen in den tropfenden Kessel, die lange, amüsante Unterhaltung die sie beide miteinander geführt hatten, diesen viel zu nahen, emotional ausgeführten „Ausrutscher“...!

Wieder wallte das sonderbare Gefühl in ihm hoch, als er an die kräftige Umarmung zurückdachte, die er dieses Mal von sich aus mit ihr eingegangen war.

*Mal ehrlich: Dir hat der Nachmittag mit der hübschen Hexe richtig gut gefallen, nicht wahr, du Kesselschmelzer? Und schiebe die anschließende Umarmung nicht auf den Wein, den du getrunken hast!* meinte ein kleiner Mann verschmitzt in seinem Ohr.

„Du magst sie, und das mehr als du zugibst!“

Als der gewaltige Schreck über diese Sätze endlich etwas nachgelassen hatte, knirschte Snape verächtlich, doch (warum auch immer), er konnte es nicht leugnen.

Ja, gut, er mochte sie.
Wie man eine gute Freundin halt eben mochte.


*Wie eine gute Freundin! Also, gleich vergess’ ich mich!* schimpfte sein kleiner Mann ihm ärgerlich lauthals ins Ohr.

Snapes Gesichtszüge wurden von jetzt auf gleich zu einer gefährlichen Fratze, trotzig wollte er diese Meinung aber beibehalten. Der Kobold schnaubte außer sich vor Wut. Dann meinte er mit sarkastisch-zuckersüßer Stimme:

*Du bist ein Riesendickschädel! Aber warte! Dich krieg ich! Spulen wir dafür doch noch einmal kurz zurück in die Winkelgasse...!*

Im Kopf rotierte es augenblicklich, kurz darauf wiederholte sich der Vorfall:

Snape hielt die junge Hexe gedanklich fest in seinen Armen, genoss die Behaglichkeit, spürte ihre Nähe, lehnte seine Wange gegen ihr weiches, dickes Haar, drückte seine Hakennase hinein, roch ihr dezentes, feminines Parfum...!

*MERLIN! JETZT REIß DICH ENDLICH ZUSAMMEN!*

Snape fasste sich an den Kopf, wohlwissend, dass der Kobold darin viel zu breit und hämisch grinste.
Wie zum Henker sollte er nur weiterarbeiten?
Besser er ließ es ganz sein, seine Konzentration und seine harte Selbstbeherrschung ließen ihn heute Abend total im Stich, und es hätte keinen Zweck weiterzumachen!
Dann würde er eben morgen damit fortfahren!
Schnaubend machte er sich kurz nach halb acht auf in Richtung große Halle, um sich noch ein wenig mit den Kollegen zu unterhalten und sich von dem Vorfall abzulenken.

************************************************

An diesem Abend war es in der großen Halle noch ziemlich voll. Snape rauschte bedrohlich mit wehendem Mantel wie eine Fledermaus zum Lehrertisch, und viele junge Leute waren noch anwesend, die ihn während seines Sturmschrittes Schlimmes ahnend entgegen sahen. An die dreißig Schüler saßen noch auf ihren Plätzen, machten Hausaufgaben, übten für eine Zauberkunstprüfung nächste Woche (Seamus Finnigan musste gerade mal wieder nach einer überaus heftigen Explosion von einem Klassenkameraden gelöscht werden) oder spielten Gesellschaftsspiele. Unter anderem saßen Potter und seine Clique noch beisammen, doch in spätestens zwanzig Minuten würden auch sie wie die anderen verschwunden sein.

Der Trankmeister setzte sich zu den Lupins.
Snape fühlte sogleich erneut den durchdringenden, neugierigen Blick des Direktors auf sich, doch er tat, als hätte er es nicht bemerkt.
Professor Dumbledore hatte seinen ehemaligen Zögling gleich nach dessen Rückkehr in seinem Büro so überaus merkwürdig über seine Brille schielend gemustert, und der Trankmeister war nach einem Räuspern und einem knappen Gruß sofort wieder aus den Räumlichkeiten seines Mentors in seinen Kerker geprescht, ohne etwas Einleuchtendes über sein langes Fortbleiben gesagt zu haben.

Remus und Elektra hingegen fragten ihren Freund nun in punkto Snape-Manor regelrecht aus.
Wie sein Anwesen aussehen würde, wie der Zustand des Hauses von außen und innen her wäre.
Ob er mit seinem Makler zufrieden sei?
Der Tränkemeister beantwortete all ihre Fragen mit ungewöhnlicher Lässigkeit und Ruhe, verschwieg aber aus gutem Grund, dass Sarah den ganzen Nachmittag bei ihm gewesen war.
Von der anschließenden herzlichen Umarmung mit ihr ganz zu schweigen.
Das hätte sicherlich nur zu Sticheleien und Andeutungen für die nächsten paar Wochen geführt.

Die Lupins unterhielten sich danach mit ihm über die Ferienzeit und luden ihn erneut nach London ein, wofür der Tränkemeister sich höflich bedankte, aber sich noch überlegen wollte. Nach all dem vielen Erzählen bekam er Durst und zauberte sich einen Kürbissaft. Nachdenklich vor sich hin starrend nippte er hin und wieder daran. Der Tag hatte ihm in der Tat mit seiner gesamten Abwechslung richtig gut getan, ihn ehrlich gesagt seit geraumer Zeit einmal entspannen lassen! Mit Sicherheit würde er diese Nacht durchgehend schlafen können.

Trotzdem knurrte er plötzlich, denn das Gefühl der Umarmung war überaus hartnäckig und stieg erneut lästig und ungewollt in ihm hoch, sein Mund verengte sich zusehends...!

*Kopf hoch! Mit Sicherheit und etwas Glück wiederholt sich das recht bald!*
flüsterte ihm sein kleiner nervender Mann noch zusätzlich verschmitzt im Ohr zu.

Der Giftmischer wirkte von jetzt auf gleich richtig sauer, drehte die Augen zur Decke, funkelte wieder auf den Tisch und stellte knirschend etwas lauter als er eigentlich wollte den Kelch ab. Dann bemerkte er die Blicke seiner Kollegen, die interessiert waren, warum er schon wieder so dermaßen vor sich hin grollte. Snape bemühte sich um ein möglichst neutrales Gesicht und fing aus dem Stehgreif mit Elektra ein Gespräch über London an...

************************************************

Auch Sarah kam nach den restlichen Einkäufen aus einem bis 20 Uhr geöffnetem Supermarkt der Muggel wieder gegen 20.15 Uhr zurück in ihre Wohnung. Sie war sichtlich gut gelaunt, und ihr Kauz Lucky wunderte sich über die 180 Grad-Stimmungsänderung seines Frauchens im Vergleich zu heute morgen.
„Hier, für dich!“ meinte sie mit einem Keks in der Hand, strich ihm liebevoll über das Gefieder und brachte danach ihre neu erworbenen Sachen in den Schrank zu ihrem Besen. Dann ließ sie sich ganz kurz auf ihr Sofa fallen und strahlte das Foto vom Halloween-Ball an.
„Ich habe ihm doch tatsächlich gefehlt!“ murmelte sie kaum hörbar leise vor sich hin und drückte ein großes Kissen an ihre Brust.
Der Duft seines Aftershaves lag ihr noch immer in der Nase und sie lächelte verträumt vor sich her.
Glücklich wie lange nicht mehr sah sie aus, als sie wie um Welten entfernt vor sich hinsah, und ihr gefiederter Freund legte nach Vertilgung des Kekses darüber nachdenklich geworden seinen Kopf schief.

Dann drückte Sarah das Kissen an die Seite, klatschte auf ihre Oberschenkel und erhob sich. „So, ab in die Küche! Ich muss noch die eingekauften Sachen in den Kühlschrank packen! Und dir habe ich auch was Schönes aus der Zoohandlung gleich nebenan mitgebracht! Da haben wir beide noch mal Schwein gehabt, denn die wollten schon etwas früher zumachen! Komm mal mit...!“

Luckys Kopf kippte noch ein wenig mehr zur Seite, als sie vor sich hersummend zur Küche ging. Was war nur mit ihr los? Auf jedem Fall gefiel ihm diese neue Stimmung von ihr sehr viel besser.
Neugierig, was sein so gut gelauntes Frauchen extra für ihn mitgebracht haben mochte, flog er ihr von seiner Stange aus nun in die Küche hinterher...


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