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Fanfiction

Das Siegel von Hogwarts Teil 4 von 5 - Was gibt’s Neues in der Gerüchteküche...?

von Magic_1

7.15 Uhr. „BEEEP! BEEEP! BEEEP!...“ surrte der Wecker von Seamus und ließ die Jungen wach werden. Die Sonne blinzelte verschlafen durch den morgendlichen Nebel und die Sonnenstrahlen fielen auf die Vorhänge.

*Gäääääääähn!* meinte Neville und streckte sich herzhaft. „Morgen, Neville! Gut geschlafen?“ wollte Draco zuckersüß wissen und stand gerade mit Augenringen auf. „Ja! Du auch?“ „Nein!“ fauchte er und pfefferte seine Pyjama Hose auf einen Stuhl. „Ähm...! Warum nicht?“ wollte Neville vorsichtig wissen. „Weil wir anderen es wegen deinem Geschnarche eben nicht konnten!“ maulte Harry, und Dean wie Seamus nickten zustimmend. „Oh, ähm...tschuldigung!“ meinte der Schwarzhaarige und schwenkte betreten seine Füße aus dem Bett.
„Ach menno! Gleich haben wir auch noch Trewlawney! Großartig...!“ maulte Seamus, der gerade auf den Stundenplan sah. „Dann Snape, danach Hagrid und zum krönenden Abschluss Verteidigung gegen die dunklen Künste! Echt spitze!“ fügte Seamus misslaunig hinzu, der in dieser Disziplin noch einiges zu lernen hatte. „Au klasse! Heute haue ich Theophilius wieder aus den Socken!“ meinte Draco und fuchtelte herausfordernd mit seinem Zauberstab in der Luft herum. Harry grinste und schlurfte müde zum Schrank. Die Jungen zogen sich verschlafen an, fingen Hermine im Gemeinschaftsraum ab und machten sich auf dem Weg in die große Halle.

Auch Firenze, der sämtliche Schüler bei weitem überragte, begab sich gerade durch die hohe Tür und quatschte dabei mit Hagrid an seiner Seite. Gemeinsam setzten sich die Schüler auf ihren Platz und ließen es sich schmecken. Schlaftrunken sahen Harry, Draco und Seamus aus der Wäsche, als Ron mit wehendem Umhang und fahlem Gesicht von seiner Wache als Vertauensschüler und seinem Bericht auf ihren Tisch zukam, seinen Freunden leise die unglaubliche Neuigkeit erzählte.

„Ist nicht dein Ernst? Du glaubst wirklich, er hatte was mit Sarah?“ wollte Draco leise, aber höchst interessiert, wissen.
„Wenn ich es euch doch sage: Er kam um halb sieben aus ihren Räumen, unrasiert, lächelte von einem Ohr zum anderen und fühlte sich, als er mich sah, wie soll ich sagen: Ertappt! Er wurde auffallend rot! Und das trotz schlechter Beleuchtung im Gang!“ berichtete Ron flüsternd, noch immer (allein über die Vorstellung der beiden zusammen auf der Bettkante sitzend) entsetzt.
Hermine stand der Mund offen. Konnte das wirklich (doch noch) passiert sein?
Harry konnte nicht mehr an sich halten und lachte plötzlich laut und herzlich auf.
Das fiel so richtig auf, da der junge Mann mit der Blitznarbe in letzter Zeit viel zu sehr seinen Gedanken nachgegangen war, noch dazu fast immer hochernst und vollkommen allein durch die Schule schlurfte. „Was ist los, Harry? Warum machst du dich plötzlich über mich lustig?“ wollte Ron wissen und verschränkte beleidigt seine Arme.
„Nun ja, Sarah hat mir vor kurzem erzählt, dass er schon einmal bei ihr geschlafen hat!“ meinte er und ließ die Wirkung seiner ernsthaft ausgesprochenen Worte in die höchst erstaunten Ohren seiner Zuhörer dringen.

„ER– HAT - WAS?“

brüllten Draco und Ron synchron wie entsetzt und mehrere Schüler drehten sich zu ihnen um. Hermine riss ebenfalls mehr als neugierig geworden die Augen auf. Flüsternd, aber grinsend, sprach Harry weiter.

„Vielleicht hat er das schon viel öfter gemacht, als wir jemals erfahren werden! Ich meine, schaut euch beide doch mal an! Die beiden nennen sich beim Vornamen, duzen sich mittlerweile sogar, besuchen sich gegenseitig in der Wohnung, machen gemeinsame Spaziergänge, fliegen über Hogwarts, gehen zusammen mit den Lupins in Hogsmeade ein und aus, und überhaupt!“

Ron machte ein Gesicht, als wenn er gleich wieder losschreien wollte.

Hermine und Draco hing der Kiefer bis auf den Tisch.

Harry grinste über ihre wilden Vermutungen.

„War nur Spaß! Nicht, was ihr denkt, Leute! Sie hat ihm geholfen, weil er nicht schlafen konnte und hat ihn mittels ihrer Kräfte nur ins Reich der Träume geschickt, auf ihrem Sofa selbstverständlich! Das hat sie mir jedenfalls vor kurzem unter vier Augen erzählt!“ erklärte er und nahm sich cool einen Apfel vom Tisch.

Ron atmete erleichtert tief durch, sackte sichtlich erleichtert zusammen. Die Freunde begannen verhalten zu lachen, als der rothaarige Junge laut aufseufzte und selig vor sich hinlächelte, froh darüber, diese Vorstellung der beiden in inniger Umarmung schnell vergessen zu können.

„Wahrsagen mit der ollen Trewlawney! Merlin! Habe ich eine Lust!“ stöhnte Seamus gerade schräg gegenüber laut auf, legte seinen Kopf auf den Tisch und schlang herzlich gähnend die Arme darüber („Huaaaaaargh!“), brachte die Freunde und Mitschüler ringsherum erneut zum Lachen.

„Guten Morgen, meine Herrschaften!“

Ron fuhr augenblicklich in sich zusammen, als er die ölige Stimme des Trankmeisters vor sich auf der gegenüberliegenden Seite des Tisches erkannte, hatte diesen nicht auf sie zukommen sehen. Dieser blickte dem Gähner augenzusammenziehend aufs Haupt.

„Finnigan, wir haben uns gestern wohl etwas zu lange über dem neuesten Buch der Quidditch-Stars gesessen und deswegen zu wenig Schlaf erhalten? Oder musste Ihnen unser hochgeschätzter Mr. Potter die neuesten Flugmanöver seiner Mannschaft detailgetreu nacherzählen?“ fragte Snape zuckersüß zu Seamus, der ihn erst jetzt wahrnahm, sofort seinen Kopf anhob und sich aufrecht hinsetzte, einen Punktabzug fürchtend über seine Bemerkung für Trewlawney gerade. Harry zog den Mund zusammen.

Der Giftmischer, der sich wie ein Luchs angeschlichen hatte um zu hören, ob der Weasley bereits das Gerücht in Umlauf setzte, brachte ein hämisches Lächeln zustande, als er in die bleichen Gesichter der Gryffindors sah. Ängstlich blickte Ron zu ihm hoch, eine ganz besonders gemeine Strafarbeit oder Schlimmeres als Rache für heute morgen erwartend. Gerade wollte Snape auch so etwas in dieser Richtung sagen, als Rettung für die Freunde auftauchte.

„Guten Morgen, Severus!“ sprach Professor Dumbledore gut gelaunt und stand nun Professor Snape auf der anderen Tischseite hinter Ron gegenüber. Der Professor für Tränke verengte ärgerlich über die unwillkommene Störung die Augen. „Guten Morgen, Sir!“ meinte er kühl mit tiefer Stimme, funkelte aber sogleich wieder zu seinen Schülern hinunter. Der Direktor fragte: „Setzen wir uns gemeinsam an meinen Tisch? Ich habe einen wahnsinnigen Hunger, und da oben lacht mich neben meiner Teetasse ein herrliches Käsebrötchen mit Gurkenscheiben an...!“

Der Trankmeister sah zu seinem Mentor.

Mist!

Jetzt könnte er seiner Lieblingsbeschäftigung nicht nachgehen und den Freunden saftige Punkte abziehen.

Und er sollte bei Professor Dumbledore sitzen?

Das hatte er schon seit Ewigkeiten nicht mehr gemacht.

Snape zog grummelnd den Mund zusammen...

„Nun gut!“ knurrte er unwillig aus dem Bauch heraus und ging wie sein Direktor auch zwischen zwei Tischreihen auf den Lehrertisch zu. Ron seufzte erleichtert auf, als Snape gemeinsam mit dem langbärtigen Zauberer Platz nahm.
Gerade sah der Trankprofessor noch, wie sich die rotblonde Hexe zur Tür hereinkam und sich zu Flitwick gesellte. Einen Moment stutzte Snape, als er zusätzlich Firenze wieder auf sie zukommen sah, der sich an das Kopfende ihres Tisches stellte.
„Guten Morgen Firenze!“ trällerte ihm Sarah fröhlich entgegen und der Zentaur wedelte erfreut mit dem Schweif. „Guten Morgen! Saturn und Uranus bilden mit Pluto eine Dreieckskonstellation, es scheint in naher Zukunft etwas Schwerwiegendes auf uns zuzukommen...!“ meinte er „Aber was der Komet im Haus der Zwillinge dabei zu bedeuten hatte, das würde mich brennend interessieren! Könnten Sie mir dabei weiterhelfen...?“ wollte sie wissen und unterhielt sich weiter mit ihm in dieser astronomischen Fachsimpelei.

Der Trankmeister rollte mit den Augen. *Merlin!* dachte er. Komische, kosmische Gespräche, noch dazu mit einem Zentauren, konnte er heute Morgen am wenigsten gebrauchen und drehte sich weg. Noch immer fürchtete er die Gerüchteküche, die bestimmt gerade ungehindert von Ronald Weasley am Gryffindortisch in Gang gesetzt wurde und funkelte zu den Freunden hinab. Ein hilfloses Gefühl machte sich breit. Doch mit Blick zu Sarah musste er sich an das Gespräch letzte Nacht erinnern.
Nein.
Er war gewiss nicht allein.
Professor Dumbledore war die gesamten letzten Jahre für ihn dagewesen, Sarah und die Lupins waren ihm überaus gute Freunde geworden, und Snape erkannte, dass er diese wenn auch schwierig zustande gebrachten Beziehungen noch sehr lange führen und vertiefen wollte.
Außerdem erfüllte ihn das neugewonnene Wissen, dass Ellen über all die Jahre stets bei ihm gewesen war und auch weiter bei ihm sein würde, mit einer unbeschreiblichen Wärme.

Er sah auf seinen Kürbissaft, und ein kleines Lächeln umspielte seinen Mund.

Wieder begannen mehrere Schüler, die den nachdenklich wirkenden Professor die ganze Zeit gemustert hatten, zu tuscheln.

Er wollte sich augenblicklich ärgerlich geworden davon ablenken und sich (warum auch immer) ein wenig in Tischgesprächen versuchen. So fing er an Professor Dumbledore vorbei ein Gespräch mit McGonagall über Quidditch an, was das Naheliegenste war. Wofür sich die ältere Hexe sonst noch interessieren könnte, wusste er nicht.

Die in dieses Spiel so vernarrte Verwandlungslehrerin staunte nicht schlecht, als der sonst so verschlossene Sauertopf von Kollege Professor Dumbledore und ihr in Details vom Spiel Hufflepuff gegen Ravenclaw erzählte, und was die munteren, quirligen Lupins und die lauthals anfeuernde Hagemann bei dem Spiel Slytherin gegen Ravenclaw aus ‚seinem’, sonst so ruhigen Turm gemacht hatten:

Eine Hüpfburg für Erwachsene...

Die Verwandlungshexe konnte nicht anders und hielt sich den Bauch vor Lachen, auch als Snape erzählte (nun ja, etwas staubtrocken wie sein Direx stillschweigend für sich bemerkte), wie Remus sich mit einem wildfremden Slytherin-Fan auf der Bank stehend nach dem Abpfiff auf die Schulter geklopft hatte und eine Hexe ihm, dem griesgrämigen Trankpanscher, bei einem anderen Spiel heftig um den Hals gefallen war. Professor Dumbledore bedachte Snape während seines Gespräches mit seiner Stellvertreterin mit einem immer größer werdenen, höchst verdutzt wirkenden Blick.

Erstens:
Weil der Giftmischer bereit war, sich nach langer Zeit zu ihm zu setzen

Zweitens:
Weil er von sich aus ein Gespräch mit einer Kollegin angefangen hatte, sie sogar herzlich zum Lachen brachte und sich selbst scherzhaft als „griesgrämigen Trankpanscher“ bezeichnet hatte!

Drittens:
Weil Severus Snape plötzlich selbst einen Hauch die Mundwinkel hochzog, als McGonagall hechelnd um Atem rang.

Auch viele Schüler unten an den Tischen hatten ihn die ganze Zeit gemustert. Überall waren bereits kleine Geflüsterfeuer ausgebrochen. Als der Trankmeister den Blick seines Mentors spürte, schenkte ihm dieser sein so typisch wissendes, freundliches Lächeln. McGonagall war hinterher sichtlich gut gelaunt und machte sich mit Appetit über ihre Tomaten her. Auch Snape hatte seit langem keinen solchen Hunger verspürt und nahm sich zweimal Rührei und Speck nach, worüber die Braue des Direktors erneut belustigt nach oben rutschte. Wieder sah ein nun sichtlich gut gelaunter Professor Dumbledore wissend zu Sarah, die sich gestikulierend mit Flitwick und Firenze ausführlich über das sinnlose Wünschen der Muggel bei Sternschnuppen unterhielt...

Die Gerüchteküche blieb dank des energischen Eingriffes von Hermine Granger in den Redefluss ihres rothaarigen Hausgenossen am Essenstisch von seiner „Entdeckung“ verschont. Jedoch war sie nun im Arithmantikunterricht, und Ron konnte sich in aller Ruhe in Trewlawneys Klassenzimmer über den verhassten Lehrer lustig machen. Er beugte sich über die Kugel, fuchtelte theatralisch und weit ausladend mit den Armen darüber und sprach leise mit rauchiger Stimme. Trewlawney machte ein strahlendes Gesicht, als sie ihn so richtig „in die Sache vertieft“ beobachten konnte. Ron keuchte mit belegter Stimme, so dass er sich fast wie „Der Pate“ anhörte:

„Also (*Keuch!*), in drei Jahren sehe ich: Voldemort ist besiegt, Professor Dumbledore macht Platz für McGonagall, Snape bleibt Lehrer für Zaubertränke (*Keuch!*), da der Kerker nachts besucherfrei ist und keiner merkt, was Sarah und er so treiben...! Die beiden bekommen rasch aufeinander zehn Kinder und panschen auch für andere Leute verschiedene Tränke zusammen (*Keuch!*)! Selbst für Filch und Madame Pince brauen sie einen stärkeren Liebestrank selbstzerstörerischen Ausmaßes! Beide passen nach dessen Genuß nicht auf und stürzen unter wildem Geknutsche von der Klippe (*Keuch!*)...!“

Harry verbog sich vor Lachen. Draco hingegen wurde über soviel kindisches Gehabe, noch dazu über den an den Haaren herbeigezogenen, lästerlichen Tratsch, stocksauer.

„Ron, du hörst jetzt auf, solchen Quatsch zu verzapfen, oder du lernst mich kennen! Du auch, Harry! Es sind genug solcher abstrusen Geschichten in Umlauf!“

Trewlawney zog über Dracos „dreiste und überflüssige“ Störung in der „höchst professionell aussehenden Spiritualität“ des rothaarigen Weasleys stattliche 15 Punkte ab und Sarahs Mündel hatte knirschend seinen Kiefer unnatürlich weit in Richtung Ron vorgeschoben, der stolz über soviel Lob für seine Person zu Harry sah.

Draco funkelte mörderisch zu ihm und Harry, die beide nun krampfhaft versuchten, nicht laut loszuprusten, denn Trewlawney hatte Ron im Nachhinein die Schulter getätschelt und strahlend ermuntert, trotz „Malfoys inneres Auge, welches ständig zu schlafen schien“ weiterzumachen.

Natürlich hingen die anderen Anwesenden hinterher mehr an Dracos wütenden Blicken zu seinen davon höchst amüsierten Freunden als an Trewlawneys und Firenzes langweiliges Gelaber...

Wahrsagen war schnell geschafft, jetzt stand Zaubertränke an. Professor Snape war wie üblich mit heftigem Türknall hereingerauscht gekommen und hatte gleich mehrere schwierige Aufgaben an der Tafel gestellt. Seine Schüler begannen stehend ihre Kessel zu befüllen. Die ganze Stunde war er in seinem Element und zog hier und da Punkte von den Gryffindors ab. Jedoch war er richtig überrascht, als Neville und Ron zum Schluss der Stunde den sehr schwierigen Trank in Rekordzeit anrühren konnten, dabei sogar schneller als die sonst so gute Hermine Granger waren, die mit Harry Potter und Draco Malfoy zusammenarbeitete. Eine Augenbraue rutschte unwillkürlich über soviel Leistungssteigerung Richtung Haaransatz und er verteilte mit kalter, öliger Stimme stattliche 20 Punkte für Gryffindor.

Neville sah wie Ron über soviel Punkte mehr entsetzt als überrascht zum Professor hoch und fuhr nur wenig später über dessen so untypischen Gesichtsausdruck zusammen:

Snape setzte sich hinter sein Lehrerpult, kritzelte in seinem Buch herum, erwiderte Nevilles und Rons Blick und zog plötzlich einen Hauch die Mundwinkel hoch, erweiterte es zu einem breiten Lächeln (weil er kurz an Sarahs positive Nachhilfe für diese jungen Männer denken musste)!

Neville setzte sich über dieses so außergewöhnliche Antlitz seines Lehrers schnellstens kraftlos hin, war dank einer Schwindelattacke einer Ohnmacht nahe und musste von Seamus nebenan gestützt werden.

Mehrere Schüler erschraken ebenfalls. Snape bemerkte, was seine Schüler so aus der Fassung gebracht hatte und ließ sogleich die übliche Griesgramvisage wieder hochfahren:

„Worauf warten Sie denn noch, Longbottom? Und Sie auch, Weasley! Sie sind beide sehr viel schneller fertig geworden, als ich zu hoffen gewagt hätte! Räumen Sie also Ihre Sachen zusammen! Schlagen Sie danach im Buch Seite 217 auf und fangen Sie schon mit der Hausaufgabe an! Nutzen Sie die Zeit, denn erst in 15 Minuten ist der Unterricht zu Ende!“

Ron und Neville starrten nur noch erschrockener hoch. Hatte er sie gerade gelobt? Snape zog nun argwöhnisch die Augen zu Schlitzen.

„IST SONST NOCH ETWAS ODER MUSS ICH IHNEN DIE ZWANZIG PUNKTE ERST WIEDER ABKNÖPFEN, DAMIT SIE SICH ENDLICH IN BEWEGUNG SETZEN?“ fauchte er.

Neville bemühte sich zu antworten, stotterte nun: „N...nein, S...Sir!“

„DANN MACHEN SIE ENDLICH, WAS ICH SAGE! UND DIE ANDEREN SOLLTEN AUCH LANGSAM ZUM SCHLUSS KOMMEN!“ zischte der Professor in seiner so typisch gefährlichen, „normalen“ Stimmlage.

Wieder tauchte der Giftmischer seine Feder tief ins Tintenfass. Bei weitem seine beste siebte Klasse, seitdem er unterrichtete, dachte er zufrieden ins Buch schreibend.

Den Schülern war es durch das nicht zu übersehende kleine Lächeln und das im Hintergrund versteckte kleine Lob des Tränkemeisters vor wenigen Augenblicken eiskalt den Rücken hinunter gelaufen...

Der Unterricht war schnell vorbei und die Schüler rannten mehr, als das sie liefen, aus seinem Klassenzimmer in die große Mittagspause. Der Trankmeister fühlte sich keine zwei Minuten später auf den Weg zu Madame Pince sehr unwohl, denn es gab im Flur wie befürchtet wildes Getuschel hinter seinem Rücken, austauschende Blicke und einige Finger, die auf ihn deuteten. Er war richtig konfus, so schlimm hatte er sich die ganze Geschichte mit Sarah dann doch nicht vorgestellt, denn als jetzt selbst die Gespenster bei seinem Erscheinen im Flur ein nachdenkliches Gesicht zu machen schienen und murmelnd in der nächstbesten Wand verschwanden, bereitete ihm sein Magen Probleme.

Doch zu seiner eigenen Beruhigung konnte er nach nur wenigen Minuten in der Bibliothek hinter einem Regal dem Gespräch dreier Gryffindor-Mädchen des 5. Jahrganges lauschen. Dem Inhalt zufolge hatte dieses Getuschel überhaupt nichts mit der rotblonden Hexe zu tun: Vielmehr mit der Art, wie er sich heute morgen beim Frühstückstisch mit McGonagall ausgiebig unterhalten hatte, sich im Unterricht den Gryffindors gegenüber verhielt und auch sonst hin und wieder (selbst für seine Verhältnisse) gut gelaunt durch die Schule stiefelte.

Die Schülerinnen fragten sich:

Was für ein irres Zeug hatte er sich nur damals zusammengestellt und anscheinend auch heute morgen wieder viel zu hoch dosiert eingepfiffen, dass er nun anscheinend für die nächsten drei Tage überall liebliche, anmutige, kunterbunte Waldelfen Riverdance tanzen sah?

Hatte der mürrische Fiesling wirklich soviel Punkte an Neville Longbottom und Ronald Weasley verteilt, anstatt sie wie üblich abzuziehen, wie sie gerade eben von den Siebtklässlern erfahren hatten?

Und die selbst verabreichten Portionen aus seinem „Kochstudio“, wie sie sein Labor abwertend nannten, oder die neuesten Produkte aus seiner ‚Pillendreherei’ schienen seinem gelegentlichen, ständig breiter werdenden LSD-Lächeln nach zu urteilen immer größer und stärker zu werden!

Noch gruseliger als sonst war es dadurch bei ihm im Unterricht geworden!

„Ganz gewiss nimmt seine tiefe, ausgeprägte Persönlichkeitsstörung jetzt doch noch Überhand!“ meinte eine der Hexen besorgt. „Zweifellos! Irgendwann dreht er garantiert durch! Und dann möchte ich bestimmt nicht in seiner Nähe sein!“ sagte eine andere.

Alle nahmen sich fest vor, ihren Weasley-Vorrat an Toffees für vorgetäuschte Krankheiten aufzustocken, um der nächsten Stunde bei ihm zu entgehen. Nur sicherheitshalber, selbstverständlich.

Snape kam so autoritär wie es nur ging um die Ecke und funkelte allen drei eiskalt ins Antlitz. Die Schülerinnen fuhren zusammen, senkten tiefrot die Köpfe, als sie anhand seines Gesichtes erkannten, dass er alles von ihrer Unterhaltung mitbekommen hatte. Der Trankmeister ging mit engem Mund an ihnen vorbei (nach satten 10 Punkten Abzug für jede Hexe wohlgemerkt) und lieh sich bei Madame Pince die gewünschten Sachen aus.

Snape konnte nicht anders:

Er lachte innerlich über die völlig falsch köchelnde Gerüchteküche, als er sich von der Bibliothek aus in Richtung Treppenhaus aufmachte. Niemand wusste anscheinend, dass er diese Nacht in Sarahs Wohnung geschlafen hatte! Ungläubig schlussfolgerte er, das Ronald Weasley wohl nichts verraten hatte, und dass obwohl er sich sonst immer so fies ihm gegenüber aufgeführt hatte?
Dankbar dachte er an den rothaarigen jungen Mann, der anscheinend schon sehr viel erwachsener war, als er angenommen hatte und die Ehre der guten Freundin wohl nicht in den Schmutz ziehen wollte.
Er nahm sich vor, den Gryffindors diese Woche ausnahmsweise einige Punkte zukommen zu lassen (indem er nicht mehr so viele abzog, wie vorher).
Sein Unwohlsein war mit einem Schlag verpufft und Snape schraubte sein sonst so fieses, theatralisches Auftreten sogar so weit zurück, dass er im Gang über die abstruse Vermutung der Hexen in der Bibliothek (ohne es zu bemerken) sehr breit grinsen musste.

Mehrere Schüler machten mit geweiteten Augen Platz, als der Trankmeister (wie dem Film Matrix entstiegen und mit Sicherheit unter extremen Halluzinogen-Einfluss stehend) mit bauschendem Umhang durch die Gänge wehte.

Sichtlich und stark amüsiert über das immer lauter anschwellende Getuschel hinter ihm ging Snape mit seinen Büchern und Pergamenten hinauf zum Lehrerzimmer. Mit weit hochgezogenen Mundwinkeln begann er nach einer äußerst gut gelaunten und freundlichen Begrüßung der anderen Professoren (die sonst sehr, sehr rar war und dann auch nur knapp und kühl ausfiel) am Tisch etwas nachzuschlagen. Mit seinem Zauberstab bot Snape Professor Flitwick und Professor Sinistra ebenfalls aus Höflichkeit einen Tee an, nachdem er sich einen solchen gezaubert hatte.

Die Kollegen warfen sich ungläubige Blicke zu, begannen sich jetzt ernsthaft Sorgen über den Giftmischer zu machen.

Äußerst schockiert über das mehr als nur befremdliche Benehmen ihres sonst so fiesen, unnahbaren Tränkemeisters hatten auch sie bereits des Öfteren die gleiche Schlussfolgerung wie ihre Schüler gezogen, aber heute war es wirklich außergewöhnlich extrem!

Professor Dumbledore lachte herzlich in seinem Büro auf, als er während des noch folgenden Tages einige besorgte Briefe seiner Professoren, einiger Auroren und vieler, sehr vieler Hogwartsbewohner diesbezüglich erhalten hatte. Er wusste über seinen Giftmischer genauestens Bescheid und das Snape sich an sein Versprechen, keine Drogen und Unmengen an Alkohol mehr einzunehmen, gehalten hatte.
Der Direktor freute sich sichtlich über die hin und wieder zu Tage tretende Menschlichkeit im Wesen des bis noch vor einem Jahr verbohrten, griesgrämigen Einzelgängers, und war sich darüber im Klaren, wem er dieses zu verdanken hatte.

Fawkes, der Phönix, zwitscherte ein gut gelauntes Lied auf seiner Stange, als Professor Dumbledore weiterhin belustigt einen besorgten Brief nach dem anderen las. Er schrieb mehrere Antworten an seine Mitbewohner (die teilweise vor einem bevorstehenden Schulmassaker warnten), in denen er ihnen mitteilte, hundertprozentig versichern zu können, dass mit Professor Snape alles in bester Ordnung sei...

***************************************

Sarah hingegen hatte die nächsten drei Tage den Stress ihres Lebens. Nie zuvor war sie so überarbeitet gewesen und hatte selbst für ihre Freunde kaum Zeit. Harry hatte ihr am Samstag eine schriftliche Entschuldigung für seinen neulichen ‚verbalen Ausrutscher’ im Gang zustellen lassen, die sie natürlich sofort annahm. Allerdings hatte er nicht dabei geschrieben, was ihn so bewegt hatte. Sie schrieb, jederzeit für ein Gespräch dazusein, würde ihn nicht drängen und schickte ihre Antwort mit Hedwig zurück.

Sarah ließ sich in diesen drei Tagen nur kurzfristig (wenn überhaupt) bei den Mahlzeiten blicken, um dann flugs wieder in ihrem Klassenzimmer zu verschwinden und für die Prüfung zu büffeln. Luckys Augen weiteten sich, als ein durchgelesenes Buch auf den riesigen, bedrohlich wankenden Stapel zur Linken von Sarahs Lehrerpult wanderte und dieser wie erwartet umfiel.
„Himmel, A.... und Donnerknispel!“ wetterte sie, die Personen auf den Bildern ließen ein verhaltenes „Nana!“ hören. Sie war sichtlich genervt und gereizt, als sie den Bücherstapel wieder aufrichtete. So war es bereits Sonnstag, als eine Schuleule mit Brief an ihrem Fenster auf und abflatterte, hereingelassen werden wollte. Sarah öffnete ihr, nahm den Brief ab, las das Schreiben und musste schmunzeln:

Severus Snape lud sie zu sich auf eine Verschnaufspause und einen Tee in seinen Räumen ein.

Dankbar nahm sie dieses Angebot an, schickte ihre Zusage zurück und stand um 16 Uhr vor seinem Büro.

*KLOPF! KLOPF!*

„Reinkommen! Es ist offen!“
rief er autoritär aus seinem Labor und Sarah trat ein. „Severus? Wo bist du denn?“ „Im Labor! Geh schon einmal ins Wohnzimmer! Ich komme gleich!“ rief er zurück. „In Ordnung!“ meinte sie und schloss die Tür hinter sich. Jetzt erst, in seinen Räumen, wurde ihr bewusst, wie kalt es doch in ihrem Klassenzimmer gewesen sein musste. Sein Kamin prasselte, der Geruch von Tee hing in der Luft und ihre Augenlider fühlten sich auf einmal so ungeheuer schwer an. Sie setzte sich in einen Ohrensessel um auf ihn zu warten. *Es ist so herrlich ruhig, warm und gemütlich hier...!* dachte sie noch, dann fielen ihre Augen zu...

Severus Snape räumte gerade seine gereiften Experimente in den verborgenen Schrank und hatte noch schnell seine Laborratten gefüttert, als er seine Wohnung betrat. Er stutzte. Es waren nicht einmal zwei Minuten vergangen und die rotblonde Hexe hatte sich, total erschöpft wie sie war, völlig ihrer Übermüdung hingegeben. „Sarah?“ Keine Antwort, doch sie räkelte sich und machte es sich im Sessel etwas bequemer, ließ sich zur Seite gleiten. Der Trankmeister schmunzelte, stand auf und versuchte sie wach zu bekommen. Er erschrak etwas, als er ihre eiskalten Hände bemerkte. War auch er immer so eisig gewesen, wenn er um Hilfe suchend zu ihr gekommen war? Sie rutschte noch mehr zur Seite, die Wärme im Raum genießend, und seufzte dabei schwer auf. Wieder versuchte er sie wachzubekommen und rüttelte sie etwas am Oberarm: „Sarah?“ Doch sie wehrte seine Hand ab und meinte schlaftrunken: „Nich` jetzt, lass mich, Lucky!“ Snape rüttelte sie noch etwas mehr, doch Sarah nuschelte im Halbschlaf: „Lass das! Du bekommst jetzt keinen Keks! Such dir `ne Maus, ich muss lernen...!“

Der Trankmeister schüttelte für seine Verhältnisse belustigt den Kopf. Sie war anscheinend selbst im Traum verbissen am Büffeln. Dann aber fasste er einen Entschluss, denn so konnte sie nicht sitzen bleiben. Er beugte sich zu ihr herunter, griff ihr unter die Kniekehlen, umfasste Sarah unter den Armen und hob sie hoch. Ohne Probleme drehte er sich mit ihr in Richtung Kamin. Ihr Kopf lehnte aufseufzend an seiner rechten Schulter, als er sie durch den Raum trug. Vorsichtig legte er sie auf dem Sofa ab. Sarah wurde dabei nicht einmal wach. Die Kissen wanderten unter ihren Kopf und er drapierte eine Sofadecke über ihr, nachdem er vorsichtig ihre Schuhe ausgezogen hatte. Selig schlief sie weiter.

„Du hast genug gelernt. Ruhe dich hier einen Moment aus! Ich wecke dich später! Morgen stehen die Prüfungen an, und da musst du gut ausgeschlafen sein!“ meinte er danach. Während Sarah nun also auf dem Sofa schlief, nahm er sich das neue Buch von Professor Dumbledore in die Hand, legte eine Muggel-Schallplatte von Tschaikowskij auf, die er leise abspielen ließ und trank einen Tee. Die Ruhe genießend legte er seine Füße auf einen herbeigezogenen Hocker und las weiter.
Später verließ er möglichst leise seine Wohnung, um sie ja nicht zu wecken.
Das Abendessen nahm er gemeinsam mit den anderen ein und fragte Shacklebolt und Moody belanglos, ab wann denn die Prüfungen für die Hagemann morgen beginnen würden. Es fiel nicht weiter auf, das die rotblonde Hexe am Tisch fehlte. Alle waren anscheinend der Meinung, sie würde weiterhin in ihren Räumen lernen. Professor Dumbledore schmunzelte über seinen Professor, unterhielt sich mit McGonagall und Moody über die neuesten Vorkommnisse in London weiter, ohne dass der Tränkemeister sein wissendes Lächeln gesehen hatte.

Wieder im Kerker in seinen Räumlichkeiten angelangt, lag Snapes gute Freundin auf dem Rücken und schlief noch immer, hatte jedoch die Decke weggestrampelt, die er wieder fürsorglich über sie legte. Die Ruhe und Behaglichkeit genießend setzte er sich wieder bei leiser Musik und seinem Buch auf seinen Ohrensessel mit den Beinen auf einem Hocker, las noch etwas.
Erneut blickte er auf und schwenkte sich wundernd seinen Blick zur rotblonden Hexe.
Noch vor einem halben Jahr hatte ihn allein ihre Anwesenheit hier sehr gestört, doch jetzt fand er es richtig angenehm, dass er ihr etwas Ruhe und Erholung verschaffen konnte.
Sollte er sie nachher wecken, damit sie in ihre eigenen Räume gehen konnte?
Oder sollte er sie hier übernachten lassen, so wie sie ihn auch schon öfter bei sich auf dem Sofa hatte schlafen lassen?

Er entschied sich mit leicht zuckenden Mundwinkeln für letzteres. Sie war fix und fertig, brauchte dringend den so wichtigen Schlaf für die Prüfung morgen und wollte sich nur zu gerne auch einmal revanchieren. Gegen Mitternacht ging er in sein Zimmer und stellte sich den Wecker auf halb acht, damit die Hexe am nächsten Tag noch Zeit genug hatte, sich in Ruhe in ihren Räumlichkeiten fertig zu machen.

Sarah schlief die ganze Nacht hindurch und wurde erst am nächsten Morgen (27.02.) durch ein leises Weckersurren und das anschließende Wassergeräusch aus seinem Bad wach. Erschrocken richtete sie sich auf und peilte erst einmal die Lage.

Sie hatte auf dem Sofa des Tränkemeisters geschlafen!

Noch immer standen die Teetassen von gestern auf dem Tisch, ihre Schuhe lagen zusammengestellt neben dem Sofa. Es begann draußen zu dämmern. Sie sah auf die Uhr in seinem Bücherregal. 7.35 Uhr...

„Au Sch...!“
schimpfte sie und drückte die Decke an die Seite. Sie begann damit, ihre Schuhe anzuziehen, als der Trankmeister in seinem Pyjama und mit einer Zahnbürste aus seinem Schlafzimmer stürzte. „Was ist passiert...?“ fragte er dabei besorgt, als sie sich so schnell wie möglich die Schuhe zusammenband. „Ähm..., guten Morgen! Ich habe doch heute meine theoretischen Prüfungen und muss mich deswegen beeilen! Ich fürchte, dass Moody sehr früh mit mir loslegen will...!“ erklärte sie und sprang auf in Richtung Tür. „Nun beruhige dich! Du hast noch das ganze Frühstück vor dir! Vor neun geht es nicht los!“ meinte er ruhig und schmunzelte leicht, als sie abrupt stehen blieb.
Sarah hatte die Klinke schon in der Hand, starrte ihn fragend an.
„Moody hat es am Tisch erzählt, als ich ihn gestern so nebenbei gefragt habe! Ohne etwas zu essen lasse ich dich auch nicht wie ein ausgehungerter Löwe auf die Auroren los!“ kam kühl mit leicht scherzendem Unterton hinterher. Der Stress der rotblonden Hexe ließ augenblicklich nach, sie atmete tief durch und lächelte etwas. „Du... du hast recht! Ohne Unterlage könnte mir Professor Shikaido sonst was antun und quer durch den Gymnastikraum auf die Matte pfeffern!“ Der Trankmeister zog etwas die Mundwinkel hoch, als er sich das mental vorstellte.

Sarah fuhr fort: „Ähm..., bevor ich es vergesse: Danke, dass du mich hier hast schlafen lassen! Das war sehr nett!“ erklärte sie und sah verlegen zu ihm auf. Severus Snape verschränkte seine Arme vor sich mit dem Zahnputzbecher in der Hand. „Ich war aber auch so was von fix und fertig gestern...!“ flog hinterher. „Habe ich gemerkt. Du bist keine zwei Minuten nach deinem Aufkreuzen hier ‚weg gewesen’ und ich konnte dich nicht mehr wachbekommen! Also habe ich dich aus dem Sessel genommen und auf mein Sofa gelegt, bevor du schwerwiegende Haltungsschäden davonträgst! Danach habe ich neben dir im Sessel noch längere Zeit gelesen!“ meinte er erneut kühl.

Sarah errötete bei der romantischen Vorstellung, wie er sie durchs Zimmer trug, auf dem Sofa abgelegte, in eine Decke kuschelte und neben ihrem schlafendem Körper längere Zeit in einem seiner Wälzer schmökerte. Dann fiel ihr ein Scherz ein. „Du und die warme Atmosphäre hier seid halt in eurer ganzen Art seeeehr beruhigend für mich gewesen!“ feixte sie. Der Trankmeister schnaubte. „Das ich nicht lache! Wer hat denn schon so oft für mich meinen sonst so starken Schlaftrank ersetzen und meine alten Knochen wieder auftauen müssen? Ich war dir was schuldig!“ gab er mit hochgezogener Augenbraue zurück. „Ich dachte, du fühlst dich noch nicht ‚so alt’?“ feixte sie aus dem Stehgreif. Snape verzog seinen Mund, knirschte, schnaubte etwas ärgerlich über ihr breit grinsendes Gesicht und meinte kalt wie höhnisch die Augen zusammenkneifend: „Heute schon in den Spiegel geschaut? Du solltest dich mal kämmen...!“ Sarah fasste sich an den Kopf und bemerkte die weit abstehenden Haare. Sofort kam aus dem FF von ihr folgendes zurück: „Deine grünblaue Zahnpasta steht dir aber auch sehr gut! Gibt deinem weißen Gesicht gleich ein wenig mehr Farbe!“ lachte sie. Snapes Augen weiteten sich mit einem diabolischen Glitzern darin, er wischte sich schnell den Mund und die Wangen mit dem Handtuch auf seiner Schulter ab. Sarah fürchtete eine giftige Bemerkung und sagte: „Ich...gehe dann mal, sonst sind nachher wieder die wildesten Gerüchte im Umlauf! Bis gleich, Severus!“ Er nickte, ließ sich aber nicht anmerken, dass er eigentlich höchst amüsiert war.

Dauernd behielt sie das letzte Wort...!

Sarah vergewisserte sich kurz mit geschlossenen Augen, dass kein Vertrauensschüler in der Nähe war und verließ ihre Haare bändigend seine Wohnung.
Sarah schüttelte ungläubig mit dem Kopf, denn sie hatte tatsächlich erst jetzt bemerkt, dass der Tränkemeister keine allzu gelben Zähne mehr hatte.
Hocherfreut darüber, dass er neuerdings von sich aus ein wenig mehr auf sich zu achten schien, marschierte sie die Treppe hoch...


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All unsere Freunde fanden es unheimlich, so nahe am Friedhof zu wohnen, doch wir mochten das. Ich habe noch immer viel für Friedhöfe übrig - sie sind eine großartige Fundgrube für Namen.
Joanne K. Rowling