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Fanfiction

Das Siegel von Hogwarts Teil 4 von 5 - Dauergast bei Poppy / Übermüdung

von Magic_1

Einen Tag später (22.02.): Es war Mittwoch und ein lautes *Klonk! Klonk! Klonk!* ließ Sarah aufhorchen, sie drehte sich von der Seite auf den Rücken. „Hallo Ms. Hagemann! Sind Sie endlich wach?“ Die Mittagssonne schien ihr ins Gesicht, die rotblonde Hexe blinzelte, und wieder kam als erstes ein „Och nööö! Bitte nicht schon wieder!“ aus ihrem Mund. Sie lag mit einem hochgeschlossenen, hellblauen Leinennachthemd, welches Poppy ihr wohl geliehen haben musste, auf der Krankenstation und sah direkt in das überraschte Gesicht von Alastor Moody.

„Ach! So ist das also! Gut, ich kann auch wieder gehen...!“ meinte dieser pikiert und dachte, er wäre gemeint gewesen. Mit verschränkten Armen sah er ärgerlich auf sie hinab. „Nein! Nein! Bitte bleiben Sie, Sir! Ich habe damit nur meinen erneuten Aufenthalt hier gemeint!“ erklärte sie. Moody lachte amüsiert über die einleuchtende Erklärung. „Ja dann...!“ Ihr Ausbilder legte die mitgebrachten Schnittblumen vom Bett auf den Krankentisch und zog sich einen Hocker heran. „Wie fühlen Sie sich?“ wollte er wissen. Erst jetzt bemerkte sie, das mehrere Bandagen überall ihren Körper umschlangen, ihr Oberkörper und Hals schmerzte höllisch, doch sie konnte zu ihrer Überraschung sehen!

„Wie zum Henker...?“ fragte sie und tastete ihre Augen ab.

„Das war der Phönix von Professor Dumbledore, er hat auf seine Bitte hin Tränen auf Ihr Gesicht geweint, damit Sie ihre Sehkraft wieder bekommen! Sie waren dort sehr, sehr schlimm verletzt! Auch Madame Pomfrey konnte Sie wieder gut zusammenflicken!“ erklärte Moody.

„Hätte ich die Dame doch auch nur öfter in Anspruch nehmen können, dann wäre mir so manches erspart geblieben...!“ feixte er, und Sarah grinste, als er sein Holzbein demonstrativ über das andere Bein legte und sein magisches Auge wilder als sonst rotieren ließ.

„Wie lange war ich denn bewusstlos?“ wollte sie wissen. „Nur ein paar Stunden. Wie Professor Snape uns aufgeregt berichtet hat, haben Sie gemeinsam herausgefunden, was es mit den toten, verhungerten Wassermenschen im See auf sich hatte...? Donnerwetter, ganz schön abenteuerlich, was Sie beide da durchgestanden haben!“ „Wie...wie geht es ihm?“ wollte sie sogleich wissen, und ihr Ausbilder schmunzelte über ihre direkte Frage. „Sehr gut, er hat sich zwar anscheinend eine saftige Erkältung eingehandelt, eine Platzwunde am Kopf und ein paar Abschürfungen von den Felsen erhalten, sonst fehlt ihm aber nichts!“

Mental, damit es niemand sonst mitbekam, fügte er hinzu: „Er hat mir und Professor Dumbledore alles haarklein über das Siegel und Ihren Kampf berichtet! Sie haben tatsächlich gegen eine Skylla gekämpft, in Gestalt einer riesigen Seeschlange, um das letzte Stück davon zu ergattern?“ Sarah nickte verhalten, dann tastete sie ihre Brust nach dem Anhänger ab. Er war noch da...

„Sir, bitte, stellen sie mir noch keine Fragen dazu. Ich werde mich zu gegebener Zeit mitteilen und sagen, was es damit auf sich hat! Ja?“ fragte die Rotblonde ebenso mental zurück. Moody nickte und antwortete unverzüglich. „Dumbledore hat auch schon so was erwähnt! Einverstanden! Ich werde warten!“ Sarah ließ ein erleichtertes Durchatmen vernehmen. Doch dann wurde der Auror doch noch sauer und brüllte mit aller Kraft seiner Stimme:

„MEINE GÜTE! DAS NÄCHSTE MAL SAGEN SIE MIR ABER BESCHEID, WENN SIE SOLCH WAGHALSIGE UNTERNEHMUNGEN PLANEN! ICH HABE IMMERHIN DIE VERANTWORTUNG FÜR SIE, HAGEMANN!“

„Sir! Sie hätten mich doch nie gehen lassen, bevor Sie nicht wissen konnten, was mich da unten erwartet, und der Direktor bestimmt auch nicht!“ meinte sie ärgerlich. „Also habe ich mich an Professor Snape gewandt, damit er Ihnen am nächsten Tag sagen konnte, wo ich hingegangen bin, doch er bestand darauf, mich zu begleiten...!“

Sarah sah zur Seite, schwieg eine kurze Weile, in der Moody tief durchatmete. Ja, er hätte sie nicht gehen lassen. Sarah berichtete weiter: „Ich konnte ihn nicht umstimmen! Im Nachhinein bin ich jetzt sogar glücklich darüber! Wenn er nicht gewesen wäre, hätte der Kampf auch anders ausgehen können...!“ Ihre Stimme war sanfter geworden und sie schloss, noch immer sehr müde, dankbar lächelnd ihre Augen. Moody schmunzelte wissend.

„Ruhen Sie sich aus, Ms. Hagemann, denn ich will Ihnen nächste Woche mit Freuden während ihrer schwierigen Abschlussprüfung den Besen unter dem Po wegziehen können!“ feixte er wieder mit sanfter Stimme.

Unwillkürlich musste er laut auflachen, als sie sich erschrocken aufrichtete und er ein lautes „MERLIN! DAS HATTE ICH JA FAST VERGESSEN! UND ICH MUSS NOCH SO VIEL BÜCHER DURCHACKERN!“ zu hören bekam.

„Nun denn, wir sehen uns! Und dieses Mal mache ich Sie garantiert fertig! Nicht umsonst habe ich so viele Stunden in Nahkampf hinter mich gebracht!“ scherzte er mit eingestemmten Händen in den Hüften, hatte sich danach umgedreht und war durch die Krankensaaltür spaziert. „Das wollen wir doch mal sehen!“ meinte Sarah belustigt hinterher.

Auf dem Nachttisch neben ihrem Bett konnte sie nun neben Moodys Frühlingsstrauß die vielen Blumen und Genesungskarten sehen, die sie ebenfalls erhalten hatte. Sarah setzte sich vorsichtig auf, noch immer mit ziemlichen Schmerzen, und las eine Karte nach der anderen. Der Direktor hatte ihr geschrieben: Nur ausgewählte Lehrer und ihren Freunden hatte er von dem Vorfall erzählt, anderen wurde gesagt, sie hätte sich beim Training verletzt. Sie solle auch Stillschweigen darüber bewahren um keine Panik auszulösen. So fanden sich neben den Grüßen von Harry, Ron, Hermine und Draco auch welche von McGonagall, Lemuel, ihren Kollegen und anderen Leuten. Von Flitwick hatte sie sogar wunderschöne, vorgezogene, rote Tulpen bekommen, Hagrid hatte ihr eine viel zu große, selbstgeschnitzte Flöte hingelegt und auch Shawn hatte ihr zusammen mit Isabelle einige Narzissen dagelassen. Dankbar nahm sie jetzt ein gelbes von Berti Botts Bohnen von Professor McGonagall, die ebenfalls auf dem Tisch lagen, und lutschte es vorsichtig. „Oh, Schitrone, endlisch mal wasch Anschtändigesch vom Jeschmack här!“ lachte sie für sich allein, verschränkte die Arme im Nacken und genoss das Bonbon lutschend die Ruhe im sonst leeren Raum.

Langsam döste sie wieder weg und träumte von dem Flug auf dem Rücken eines Phönix...

Gegen 20 Uhr betrat selbiger Zaubertrankprofessor mit bereits hochroter, triefender Hakennase die Krankenstation. Madame Pomfrey wuselte in ihrem Büro, als sie ihren schniefenden Kollegen zu Gesicht bekam. „Oh, Severus! Hat Professor Dumbledore dich doch noch überreden können, zu mir zu kommen?“ fragte sie schelmisch. Der mürrische Magier zog seinen Mund zusammen. In der Tat hatte der Direktor nach dem Abendessen mit ihm gesprochen, damit er zu der Heilerin ging und endlich seine saftige Erkältung loswurde. Aber er dachte nicht daran, seiner Aufforderung zu folgen und der Heilerin die Genugtuung zu geben, dass auch er ihre Heiltränke zu schätzen wusste. Er war eigentlich nur hier, um nach seiner guten Freundin zu sehen.

Gerade meinte Pomfrey: „Ach komm schon! Ein paar Schlucke von meinem Tonikum, und die Erkältung ist Schnee von gestern!“ „Nein danke! Ich verzichte!“ zischte er eiskalt wie üblich. Madame Pomfrey wurde sauer. „Was willst du dann hier?“ fauchte sie, etwas lauter geworden. „Ich wollte Ms. Hagemann besuchen!“ erklärte er monoton. Die Braue der Heilerin rutschte nach oben. Doch der Mund wurde gleich darauf zu einem Strich. „Kommt nicht in Frage! Sie braucht Ruhe! Sie schläft auch im Moment! Verteile deine Viren woanders, du Bazillenmutterschiff! Und bleib gefälligst stehen, wenn ich mit dir schimpfe...!“

Doch der Trankmeister war schon unbeirrt weitergegangen und setzte sich unter leisem, aber energischem Protest der Heilerin auf einen Hocker neben das Bett der rotblonden Hexe. „Also gut, aber nur 10 Minuten! Und sei ja leise!“ fauchte sie resignierend. Damit verschwand sie wieder in ihr Büro, nicht ohne dabei wüst über ihn zu wettern, versteht sich. Severus Snapes Hakennase lief wie ein kleiner Wasserfall und er suchte genervt nach einem Papiertaschentuch in seiner Robe. Seine Erkältung war fürchterlich, doch einen Trank von Poppy wollte er mal wieder um jeden Preis entgehen. Sein Zinken juckte verräterisch, und er konnte gerade noch (glücklicherweise) ein Taschentuch in seinem Umhang finden, als er auch schon ein lautes „HAAATSCHIIII!“ von sich gab. Er wollte nicht wissen, was passiert wäre, hätte er keines zur Verfügung gehabt. Für einen wirren Moment dachte er: *Seinen Riecher in die Bettdecke halten, vielleicht?*

Die junge Frau vor sich bewegte sich, wurde wach und blinzelte verschlafen. „Hmmm? Oh, hallo Severus! Das ist ja nett!“ sagte sie lächelnd. Die Bürotür wurde aufgerissen und eine wütende Heilerin rauschte heraus.

„NUN ALSO! HAST DU ES DOCH NOCH GESCHAFFT, DU ALTER TRANKPFUSCHER?“ fauchte Poppy in alter professioneller Tonart, der das laute Niesen ihres Kollegen auch nicht entgangen war. „Poppy, hör auf, so zu schreien!“ kam zischend zurück. „WAS SOLL ICH DENN SONST MACHEN? DU TUST JA DOCH NICHT, WAS MAN DIR SAGT, ODER?“ Wieder juckte die rote Nase des Trankmeisters und er drückte sie niesend ins Taschentuch, so dass er keine Möglichkeit zu einer scharfen Erwiderung hatte.

„HAAATSCHIIII!“


Madame Pomfrey stemmte (wieder einmal) wie eine keifende Ehefrau ihre Hände in die Hüften, funkelte ihn an. „Vielleicht können Sie ihn überreden, Ms. Hagemann! Er weigert sich strikt, ein Tonikum von mir gegen seine Erkältung einzunehmen! Hat anscheinend die Befürchtung, ich könnte ihn vergiften oder ihn mit meinen Trankkünsten übertrumpfen!“ fauchte die Heilerin.

Der Professor knirschte ärgerlich und rollte mit den Augen, Sarah musste breit über ihren ständigen Zwist grinsen, nickte und zwinkerte der älteren Hexe zustimmend zu, ohne das er es gesehen hatte. Poppy zuckte ansatzweise mit dem Mundwinkel. „Ich lasse Sie zwei dann mal alleine. Vielleicht überlegt es sich dieser undichte Wasserhahn noch einmal, wenn er mit Ihnen gesprochen hat!“ sprach sie ihren Ärger etwas herunterschraubend. Damit drehte sich Poppy und verschwand mit einem lauten WUMM! in ihrem Büro. Wieder drückte Snape augenzusammenkneifend seine Hakennase ins Taschentuch, während Sarah ihn belustigt anschaute.

„HÄÄÄTSCHUUU!“

„Du solltest wirklich was gegen deine Erkältung machen!“ lachte sie ihn an, während er sich schnäuzte. Er kaute danach knirschend mit steinhartem Gesicht auf seiner Unterlippe. „Ich wollte sehen, wie es dir geht. Wie fühlst du dich?“ fragte er themawechselnd. „Wieder ganz gut!“ sagte sie. „Und du?“ „Ein paar Kratzer, eine kleine Beule am Kopf, nichts Schlimmes! Poppy und Professor Dumbledore waren überaus entsetzt, als wir hier mit Fawkes eintrafen! McGonagall hat sich sogar bei deinem schrecklichen Anblick übergeben müssen, Sarah!“

„Vielen Dank für die Blumen!“ feixte sie betont und grinste zu ihm hinauf.

„Hör auf, darüber Witze zu machen! Du hättest tot sein können, warst sehr stark im Gesicht, am Hals und am Oberkörper verletzt! Ich war von dir von oben bis unten blutverschmiert!“ erklärte er tadelnd. „Der Phönix von Professor Dumbledore hat dein Gesicht und die Augen regenerieren lassen. Du hattest sehr viel Blut verloren, doch Poppy hatte zum Glück noch eine blutbildende Phiole auf Lager! Wir hatten zeitweilig richtig Angst um dich, also hör auf, solch dämliche Späße darüber zu machen!“ fauchte er ziemlich ärgerlich. Sarah hörte die Besorgnis für sich heraus und drückte sich zum Sitzen hoch.

„Aber ich lebe noch. Und das habe ich nur dir zu verdanken! Nur durch deine Hilfe konnte ich das vierte Stück erlangen!“ sprach sie warm. Snape schnaubte verächtlich durch die triefende Nase, drückte wieder seinen Zinken trötend ins Taschentuch. „Wirklich Severus! Wenn deine Ablenkungsmanöver nicht gewesen wären, würde ich mit Sicherheit jetzt sehr viel schlimmer zugerichtet hier liegen, wenn überhaupt! Blind wie ich war hattest du mir zum Glück gesagt, wo ich das Biest finden und angreifen konnte, ansonsten hätte ich es bestimmt nicht herunterzerren können! Und ob ich aus der Höhle gekommen wäre, ist noch so eine Frage! Kraftlos wie ich war konnte ich mich kaum bei Fawkes festhalten oder erst recht hinausschwimmen! Du hast mich festgehalten und damit gerettet! Danke Severus!“

Der Trankmeister starrte über all das Lob zur Seite. Er fühlte sich sehr unwohl, war sich aber sicher, dass jederzeit wieder zu machen, wenn sie in Gefahr sein sollte.

Sarah wusste nicht, wie weit sie bei ihrem guten Freund mittlerweile gehen durfte, doch ihrem Bauch verlangte es einfach danach, ihn zu umarmen. Also fragte sie vorsichtig mit halb ausgestreckten Armen, die sie auf der Bettdecke liegen ließ: „Darf... darf ich dich auch mal drücken? Nur ganz kurz?“

Der Tränkemeister sah ihr darüber erschrocken, dann auch funkelnd ins Gesicht. Er erinnerte sich an die Höhle, wo er sie spontan und kurz an sich gezogen hatte. *Merlin! Welcher Hippogreif hat dich da nur wieder geritten?* fragte er sich, und verengte knirschend darüber seinen Mund.

Sarah hängte deshalb ein noch vorsichtigeres „Bitte!“ an.

Der Trankmeister beäugte sie argwöhnisch, schien nun angestrengt darüber nachzudenken, dieser äußerst privaten Anfrage hier in aller Öffentlichkeit nachzukommen, denn er zog zusätzlich die Stirn in Falten und kniff die Augen zusammen. Poppy war in ihrem Büro, niemand sonst außer den dösenden Personen auf den Bildern konnte ihm dabei amüsiert zusehen, wenn er ihrer Bitte nachkam und seine sonst so gewahrte Unnahbarkeit mal für einen Moment an die Seite schob.

Es war nach 20 Uhr, und mit Sicherheit würde kein weiterer Besuch mehr für die rotblonde Hexe durch die Tür hereinspaziert kommen. Er fällte seine Entscheidung und atmete tief durch. Dann stand der Giftmischer auf und setzte sich nah zu ihr auf die Bettkante. Etwas zögerlich breitete er die Arme nach ihr aus und drückte die junge Hexe erneut, aber verhalten an sich. Sarah erwiderte es umso herzlicher, zog ihn kräftig heran und nuschelte an seiner Brust: „Vielen, vielen Dank das du bei mir warst, mir geholfen und mir Mut gegeben hast!“

Der Trankmeister verstärkte dabei ohne es zu merken nun doch noch ein wenig mehr seinen Griff und drückte sie mit den Händen auf ihrem Rücken an seinen Körper. Sarah atmete tief durch und genoss dieses Wohlgefühl, hielt sich an ihm fest. Nach kurzer Zeit ließ er los und setzte sich schleunigst zurück auf seinen Hocker. *Ist doch eigentlich gar nicht so schwer gewesen! Oder?* nervte ihn ein kleiner Mann im Ohr. Sarah sah verbindlich in seine Richtung und dann auf ihre Bettdecke. Die Patienten auf den Bildern an der Wand hatten mit halben Auge zugesehen, taten aber, als würden sie weiterschlafen und schmunzelten verhalten über beide.

Sie saßen sich noch kurze Zeit gegenüber und unterhielten sich über das Geschehene, als der Tränkemeister plötzlich herzhaft gähnte. Er fühlte sich plötzlich sehr, sehr schläfrig. „Ich... ich gehe dann mal wieder, ich bin hundemüde!“ meinte er und stand auf. „Das denke ich auch, du hast heute genug getan, und auch mit Sicherheit wieder viel zu viel gearbeitet, nehme ich an?“ Snape nickte. „Hattest du auch in den letzten Tagen wieder Alpträume?“ wollte sie wissen. Er sah ihr betreten ins Gesicht. „Hin und wieder!“ meinte er, obwohl er eigentlich ‚Ständig’ hatte sagen wollen. „Du weißt, dass du jederzeit wieder zu mir kommen und dir Hilfe abholen darfst!“ erklärte sie ernst. Er nickte. „Danke, aber nicht heute!“ kam nüchtern zurück.
Der Riechkolben des Trankmeisters begann wieder tierisch zu jucken und er drückte ihn in sein Taschentuch.

„HAAATSCHIIII!“

Das Papiertuch hatte die Grenze der Belastbarkeit nun weit überschritten und war noch vor dem Niesvorgang gerissen. Er fluchte leise und wischte sich die nunmehr nassen Hände an der Hose ab. *Igitt!* dachte sie.

„Würdest du mir zuliebe nicht doch das Tonikum von Pomfrey trinken?“ fragte sie ihn daraufhin mit sanften Unterton. Der Giftmischer zog erneut seinen Mund zusammen. „Bitte Severus, sonst habe ich ein schlechtes Gewissen, wenn du wegen mir noch richtig krank wirst!“

Der Trankmeister kaute auf seiner Unterlippe, sah der Rotblonden knirschend ins Gesicht. Er sollte zu Poppy gehen und sich ihre neueste „Kreation“ aus ihrer „Hexenküche“ einpfeifen? Einen kurzen Moment überlegte er, ihr hart und fies all seine Vorbehalte über die „Kochkünste“ dieser Heilerin entgegen zu schleudern, doch diese junge Hexe machte sich wie sein Direktor nur Sorgen um seine Gesundheit, und das ernsthaft. Das war im Moment doch eigentlich seine Aufgabe! Wieder fragte er sich, ob sie etwas von einer Veela hatte, da sie ihn hin und wieder Dinge machen ließ, die er sonst sehr weit von sich zu weisen wusste. Doch sie überließ es ja seiner eigenen, freiwilligen Entscheidung, zur Heilerin zu gehen.

Es war eine Bitte von ihr gewesen, keine Forderung wie vom Direktor, und Snape hatte sich kurz darauf entschlossen, ihrer Befürchtung einer bevorstehenden Erkrankung von ihm Einhalt zu gebieten.

„Nun gut, ich mache es!“ sagte er etwas knurrend, drehte sich, ging durch den Raum und klopfte leise mit engem Mund an die Bürotür von Poppy. Diese schmunzelte, als die Hagemann es (wie auch immer) doch tatsächlich geschafft hatte und nun ein sie anfunkelnder Trankmeister vor ihr stand. Sie sagte aber nichts, gab ihm ausdruckslos ein Glas in die Hand und schüttete etwas von ihrem Tonikum ein, welches er würgend auf Ex herunterschluckte. Sogleich ging es ihm besser, denn das Jucken der Nase verschwand augenblicklich.

„Na also!“ war Pomfreys einziger, kühler Kommentar und die Heilerin verschwand sogleich wieder mit dem Glas und dem Tonikum in ihren Räumen. Einen sicheren, abwertenden Kommentar von ihm über ihre Trankkünste wollte sie nicht hören und schloss die Tür vor seiner hochroten Hakennase. Sarah sah zu Snape herüber, der noch immer die geschlossene Bürotür der Heilerin anfunkelte und sich danach wieder seiner guten Freundin zuwandte. „Gute Nacht!“ grummelte er in ihre Richtung, dann drehte er sich und verschwand mit seinem üblichen Sturmschritt und wehendem Umhang durch die Krankensaaltür.

Er sah und hörte nicht mehr, wie Sarah sich nur Sekunden später das Kissen auf den Kopf drückte und über beide Tränkeanmischer lauthals zu lachen begann...

Die Nacht verlief trotz abschwellender Nase nicht gut für den Zaubertrankprofessor. Er wälzte sich müde von einer auf die andere Seite. „Merlin!“ schimpfte er und lag nun auf dem Rücken. Ellens Bild schwirrte ihm die ganze Zeit über im Kopf herum, ließ ihn nicht zur Ruhe kommen. Ständig sah er ihren toten Körper vor sich, spürte die Kälte, die von ihr ausging. Diese Erinnerung, dieser Anblick ließ ihn frösteln und so langsam aber sicher wahnsinnig werden.
Snape stand genervt auf und setzte sich in sein Wohnzimmer, um diese Nacht mit Lesen zu verbringen. Er brauchte dringend jemanden, bei dem er erneut seinen ganzen ‚Seelenmüll’ abladen konnte, wie er es mittlerweile selbst nannte, und dachte sofort an die junge rotblonde Hexe.

Der Tränkemeister wurde sich bewusst, dass er wirklich jedes Mal, wenn sie ihn mit ihren unschuldigen, aber dennoch allwissenden Augen und diesem ehrlichen Lächeln ansah, das Bedürfnis hatte, eine weitere fest verschlossene Kammer seiner Seele zu öffnen und noch mehr Schmerz und verdrängte Erinnerungen mit ihr zu teilen. Nach längerem Grübeln nahm er sich fest vor, Sarah erneut um Hilfe zu bitten, falls er morgen wieder nicht schlafen oder Albträume haben sollte....

Am darauffolgenden Donnerstag (23.02.) wurde Sarah bereits entlassen. Sie stand noch etwas wackelig auf den Beinen, als sie sich am Treppengeländer festhaltend zum Frühstück bemühte, doch sie riss sich zusammen und erreichte ohne größere Schwierigkeiten ihren Platz neben Professor Flitwick. Sie hatte einen wahnsinnigen Hunger und tat sich zur Belustigung von McGonagall und Professor Dumbledore ordentlich (und randvoll) auf. Die Wache wurde auf Grund ihres angegriffenen Zustandes mit Hestia Jones getauscht und so konnte sie sich die nächsten drei Tage bis zur Prüfung erholen und ganz ihren Büchern widmen.

Auf dem Weg in ihre Räume fiel ihr Harry auf, der alleine und mit tief gesenktem Kopf an einem der Fenster stand. „Harry?“ Der junge Mann drehte sich um und sah seine blasse Freundin auf sich zukommen. „Danke für eure Blumen und Nervennahrung! Das war sehr nett von euch!“ begann sie fröhlich eine Unterhaltung und erfasste freundschaftlich seinen Oberarm. „Ähm, gern geschehen!“ meinte er nur knapp und setzte ein gequältes Lächeln auf. „Was hast du? Liebeskummer? Wieder Ärger mit Snapes Unterricht? Oder klappt es mit dem Quidditch-Training nicht?“ wollte sie wissen. „Ich kann mich irren, aber du machst ein Gesicht, als wenn du gleich hingerichtet werden würdest!“ setzte sie scherzend hinterher, um ihn zum Lachen zu bringen.

Harrys Miene wirkte augenblicklich bestürzt, seine Augen hatten sich geweitet und er drehte sich wieder zur Scheibe um. *Oha, Volltreffer!* bemerkte sie, biss sich auf die Lippe da sie sich von jetzt auf gleich unwohl fühlte. „Entschuldige, das wollte ich nicht! Kann... kann ich dir irgendwie helfen...?“ Ihre Frage war möglichst einfühlsam gestellt worden, wurde jedoch durch ein lautes, keifendes „NEIN! MIR KANN NIEMAND HELFEN! LASS MICH EINFACH IN RUHE!!“ abgewürgt und sie hatte nur noch die Möglichkeit, ihm perplex mit halbgeöffnetem Mund hinterher zu starren, während er mit seinem wehenden Umhang im nächstbesten Gang verschwand.

Sarah kaute weiter schuldbewusst auf ihrer Unterlippe herum.

Sie hatte ihn irgendwie verletzt, und es tat ihr unheimlich leid.

Sie nahm sich vor, es später an anderer Stelle zu versuchen und sich zu entschuldigen...


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