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Fanfiction

Das Siegel von Hogwarts Teil 3 von 5 - Geschenke der ganz besonderen Art

von Magic_1

*Ratsch!* *Ratsch!* *Ratsch!* Harry Potter riss gleichgültig das kleine Geschenk der Dursleys auf. Lustlos holte er einen Kugelschreiber von Onkel Vernons Bohrerfirma heraus und warf ihn auf sein Bett. Da waren das Geschenk von Hermine, Ron und Draco (eine Karte für das Länder-Endspiel im Quidditch in London, wofür sie zusammengelegt hatten) und selbst der gestrickte Pulli von Rons Mom doch sehr viel besser. Nun zog er ein Geschenk von Sarah hervor: Ein toller, roter Umhang mit seinem gelben Nachnamen auf dem Rücken, den er laut ihrer Karte beim nächsten Quidditch-Spiel tragen sollte, gefiel ihm über die Maßen gut. Der andere war bei seinem Sturz vor Wochen von dem Blitz stark in Mitleidenschaft geraten und nicht mehr zu gebrauchen. Auch Ron hatte mehrere Geschenke bekommen und riss begeistert eines nach dem anderen auf. Jetzt hielt Harry ein kleines, dickes und rechteckiges Paket in Händen. Er öffnete es und fand ein Buch mit einer Karte vor.

„Häää? Okklumentik für Fortgeschrittene?!“ las er.

Harry las total baff die eintönige Karte mit nur einem einzigen Schneemann vorne drauf, welcher sich noch nicht mal bewegte. „Da Sie mit dem Okklumentikunterricht gute Fortschritte zu machen scheinen, möchte ich Ihnen dieses Buch ans Herz legen. Es hat mir damals selber gute Dienste geleistet. S.S.“ Ungläubig über das knappe Lob ließ er die Notiz von Snape sinken. „Was ist, Harry?“ fragte Draco, und auch Ron, Seamus, Dean und Neville hielten in ihrer Reißaktion inne. „Snape...!“ antwortete er ungläubig und hielt mit der anderen Hand das Buch und die Karte hoch. Ron nahm sie ihm ab und las sich kurz die Mitteilung durch. „Ein Geschenk? Von dem?!“ fragte sich der rothaarige Weasley laut und schüttelte ungläubig mit dem Kopf.

Nun ja, es war kein ‚tolles’ Geschenk, aber es war wertvoll, praktisch und würde ihm sicherlich somit beim Unterricht helfen. Er nahm sich vor, sich dafür höflich zu bedanken.

Dafür war das nächste schon umso besser: Diane Porter hatte ihm für sein nächstes Spiel gegen die Kälte neue Quidditch-Handschuhe aus Drachenleder geschenkt, mit seinen und ihren Initialen auf der Innenseite, damit es nicht sofort auffiel und sich alle das Maul zerreißen konnten. Die Tatsache, das er seit dem gestrigen schönen Abend fest mit ihr zusammen war, ließ auf seinem Gesicht ein Teenie-Grinsen entstehen. Er dachte an die Situation mit der Ravenclaw-Hexe zurück, die er gestern zum ersten Mal am Tisch unter Dumbledores Mistelzweig vor aller Augen spontan an sich gezogen und leidenschaftlich geküsst hatte. Wieder schoss ihm über seinen enormen Mut nachdenkend Hitze ins Antlitz...

„Schaut mal, Harry wird rot!“ lachte Ron und sofort bemühte sich der schwarzhaarige Junge um ein möglichst gleichgültiges Gesicht. Draco saß nach dem Aufreißen seiner Geschenke auf seiner Bettkante und starrte nachdenklich auf den Boden. „Was ist los, Draco?“ wollte Ron wissen. Doch dieser schüttelte mit dem Kopf. „Ach! Nichts!“ meinte er und räumte seine Papierreste zusammen. „Nun komm schon! Was ist mit dir?“ fragte nun auch Harry und Draco setzte sich wieder auf die Bettkante. „Ach, vor einem Jahr saß ich noch zusammen mit meiner Mutter am Weihnachtstisch!“ erklärte er und ließ seinen Kopf noch tiefer hängen. Die Jungen sagten nichts. „Gut, sie sind Todesser. Mörder. Und doch sind es meine Eltern!“ fügte er leise hinzu. „Ist nur verständlich, wenn du sie vermisst!“ meinte Neville ehrlich und dachte an seinen Vater und seine Mutter, die seit Jahren im Krankenhaus St. Mungo auf der geschlossenen Abteilung lagen. „Doch sie haben dich verstoßen! Jetzt ist Sarah für dich da!“ sagte Seamus und tätschelte kurz nett gemeint seinen Rücken. Draco nickte, brummelte etwas wie: „Hast ja Recht!“ „Was hast du eigentlich von ihr bekommen?“ wollte Ron wissen. Draco meinte kaum hörbar: „Öhem...! Steht an der Wand...!“ Dabei wirkte er auf einmal so richtig beschämt.

Die Jungen sahen sich um in Richtung Fenster. Hinter dem Vorhang lehnte an der Mauer daneben ein Besen. Neville las den Schriftzug auf dem Stielkopf: „Wow, ein Tornado 2005, noch besser als dein Feuerblitz, Harry!“ staunte er. „Der war mit Sicherheit sauteuer!“ schwärmte Harry salopp, nahm ihn von der Wand, legte ihn auf den Boden und sagte „Auf!“. Der stromlinienförmige Auskehrer flog in die Höhe und lag wunderbar in seiner Hand. „Ja, sie meinte, als Auror müsse man einen guten Besen haben, und ich möchte unbedingt einer werden! Meine Noten jedenfalls sind laut McGonagall, Flitwick und Snape dafür gut genug...!“ meinte Draco.

Harry und Neville stand der Mund offen, Ron ließ seinen Pulli fallen.

Er, der noch vor einem Jahr meistgehassteste Junge von ganz Hogwarts, wollte ein Auror werden? Ron schüttelte ungläubig mit dem Kopf.

„Seid ihr fertig?“ wollte Seamus wissen. „Ich habe einen Bärenhunger und freue mich aufs Frühstück!“ Die Jungen nickten und fingen an, sich zu waschen und anzuziehen.

Auch Severus Snape wachte am Weihnachtsmorgen auf und war ziemlich überrascht, als er verschlafen in seinem Pyjama sein Wohnzimmer betrat und einen großen Haufen Geschenke vorfand. In den ganzen Jahren war sein Sessel nie so dermaßen voll gewesen! Er riss das Papier eines großen Umschlags auf und staunte nicht schlecht, als er von Remus und Elektra eine selbst angefertigte Einladung zu einem Neujahrskonzert in Hogsmeade mit anschließendem Essen in den drei Besen erhielt. Elektra schien sich große Mühe mit der selbstangefertigten Karte gemacht zu haben. Auch lag ein Brief mit der Handschrift von Remus dabei, dass beide sich freuen würden, ihn irgendwann zu sich nach London einladen zu können. Gut gelaunt machte er sich an Paket Nr. 2: Professor Dumbledore hatte ihm, anders als sonst, dieses Mal keine Forschungsutensilien geschenkt. Statt dessen hatte der Direktor mehrere klassische Schallplatten aufgetrieben und ihm geschickt. Snape mochte klassische und auch melancholische Musik. Woher wusste der Direktor...? Ach was, sein Mentor wusste doch immer alles!

Von McGonagall bekam er einen neuen, langen warmen Schal und Handschuhe aus Angora-Wolle in Slytherin-Farben, auch von vielen anderen Lehrern bekam er eine Kleinigkeit. Selbst Hagrid hatte ihm einen Flachmann seines selbstgebrannten Schnapses und einige Kekse in einer selbstgeschnitzten Holzdose geschickt. Etwas belustigt brachte er ein Lächeln zustande, als er an den amüsanten Nachmittag bei dem Wildhüter zurückdenken musste. Ein großer Papierhaufen lag nun bereits hinter ihm. Er fragte sich allen Ernstes, ob Sarah ihn vergessen haben könnte. Doch halt:
Der Sessel mit den Geschenken war nun leer, daneben stand allerdings noch ein großes, grünes Paket, es war mit einer üppigen großen, goldenen Schleife versehen. Auf dem Papier lieferte sich eine Kindergruppe eine Schneeballschlacht. Er stellte es auf seinen Wohnzimmertisch und begann es zu öffnen. Zwei große, dicke, schwarze Fotoalben mit Goldrandseiten kamen zum Vorschein. Eine Karte lag dabei:

„Lieber Severus!

Da ich weiß, dass du eine Unmenge Fotos in deiner Truhe kreuz und quer herumfliegen hast, wollte ich dir eine Freude machen und habe für die Bilder deiner Familie ein Fotoalbum gekauft.
Das zweite ist für deine Freunde gedacht, damit du immer weißt, wer für dich da ist, wenn du jemanden brauchen solltest.

Alles Liebe zu Weihnachten wünscht dir deine gute Freundin

Sarah“


Snape nahm beide Wälzer in Augenschein. Der erste war leer und Sarah hatte auf der ersten Seite in altenglischer Kalligrafieschrift „Meine Familie“ hineingeschrieben. Er schlug den anderen Band auf und fand erneut eine Überschrift von ihr: „Meine Freunde“ stand darin. In viel kleinerer Schrift hatte Sarah noch etwas unten auf die Seite geschrieben: „Für meinen guten Freund Severus, von Sarah“ las er. Die rotblonde Hexe hatte sich bereits die Mühe gemacht und mehrere Fotos von Remus, Elektra, sich selbst, von Lehrern und Auroren hineingeklebt. Viele Schnappschüsse fanden sich, unter anderem wie er wimpelschwingend im Ravenclaw-Tower mit seinen Freunden stand und verhalten Sprüche von sich gab, während rundumzu die Masse kochte. Von diesen Schnappschüssen hatte er gar nichts bemerkt. Die Gesichter winkten dem Betrachter mehr oder minder zu. „Colin Creevey!“ bemerkte der Trankmeister und zuckte mit den Mundwinkeln, als er an den dünnen Jungen dachte, der ständig mit einer großen Kamera durch die Gegend lief. Auch Fotos der letzten Festivalitäten und auch Schnappschüsse von Sarahs Kampf mit Moody fanden sich.

Wieder und wieder fiel ihr Ausbilder ausgeknockt wie ein nasser Sack vom Besen.

Niemand sah, wie der Trankmeister sich in seinem Sessel zurücklehnte und sich die Fotos ansah. Es war ein gutes, warmes Gefühl, was sich da in seinem Bauch ausbreitete und er fragte sich, ob die rotblonde Hexe bereits sein Geschenk geöffnet hatte...

Auch Sarah war nun wach. Sie zog sich festlich für das Bankett nachher unten in der Halle an, ein dunkelgrünes, schlichtes Samtkleid mit weißem Hemd darunter, und steckte ihre schulterlangen Haare auf dem Kopf zusammen. Der Anhänger mit dem Teil des Siegels ließ sie in ihren Ausschnitt wandern, nachdem sie die Kette magisch verlängert hatte. Sie ging in ihr Wohnzimmer, hatte viele Geschenke erhalten und öffnete diese vorsichtig. Von Draco bekam sie für ihren Sauberwisch ein Besenpflegeset, von ihren Eltern und Theophilius ein magisches Teleskop, von Remus und Elektra filigrane Ohrringe aus Silber. Harry, Ron und Hermine hatten ebenfalls zusammengelegt und ihr ein teures Buch über Animagi gekauft.

Bei einem kleinen, rechteckigen Geschenk saß sie nun und packte es aus. Sie erkannte sofort, was es war: Ein dunkler Holzkasten, ca. 20 x 20 cm und ziemlich schmal, auf dem sich zwei Schlangen um ein Schwert wanden. Den gleichen hatte sie damals in der Truhe von Snape gesehen! Sie öffnete ihn...

...und fiel beinahe vom Glauben ab.

Ein Collier, bestehend aus einem ca. 4 cm langen Schwert aus Silber, welches unter dem reichverzierten Knauf von zwei Schlangenköpfen umschlungen wurde, glänzte ihr entgegen. Die goldenen Schlangenkörper bildeten die Kette, zwei etwas kleinere gelbe Edelsteine bildeten die Augen. Im Knauf des Schwertes war ein großer, durchsichtiger Stein eingefasst, den sie nicht deuten konnte. „Ist... ist der verrückt geworden?“ fragte sie sich laut und schloss den Kasten wieder. Sprachlos schüttelte Sarah mit dem Kopf und las nun die Karte, die dabei gelegen hatte:

„Hallo Sarah!

Nein, ich bin nicht dem Wahnsinn verfallen, dass ich dir ein solches Geschenk gemacht habe.
Ich habe lange darüber nachgedacht und wüsste niemand anderen, dem ich es schenken möchte.
Meine Mutter, aus deren Familie es stammt, ist tot, ebenfalls meine Schwester und auch Ellen, so dass ich keinen mehr habe, der es tragen könnte.
Du hast mir immer wieder sehr geholfen und so bitte ich dich, diesen Schmuck an dich zu nehmen und in Ehren zu halten. Du wirst ihm mit Sicherheit eine würdige Trägerin sein.

Frohe Weihnachten!

Severus Snape“


Sarah schüttelte erneut mit dem Kopf. Das war zuviel! Viel zu viel! Entsetzt über dieses überaus wertvolle Geschenk ließ sie den Brief sinken, sah völlig außer sich wieder auf den Kasten. Nein! Das konnte sie nicht, durfte sie nicht annehmen! Er war doch noch jung! Zwar an die Fünfzig, aber doch noch jung genug, um nach Voldemorts Fall ein ganz neues Leben anzufangen! Mit Freunden und einer Frau an seiner Seite, vielleicht einer Familie! Und dennoch hatte er sich diesbezüglich anscheinend aufgegeben!
Sarah wurde sauer.
Sie ergriff ihren schwarzen Umhang, knöpfte ihn zu, nahm wütend den Kasten in die Hand und machte sich mit Sturmschritt auf in Richtung Kerker.

Die drei Bilder in ihrem Klassenraum, deren Personen ebenfalls Geschenke aufrissen, sahen ihr ebenso fragend hinterher wie die festlich geschmückten Bilder auf dem Flur, als sie wutentbrannt die Treppen herunterstiefelte.

An seiner Bürotür angekommen hämmerte sie laut dagegen. *BUMM!* *BUMM!* *BUMM!* Der Tränkemeister öffnete in seinem besten, schwarzen Festgewand nach wenigen Sekunden. Sie betrat unaufgefordert sein Büro, warf die Tür mit Schmackes hinter sich zu und fing sogleich an zu wettern:

„Sag mal, hast du sie noch alle? Wenn du das jemanden schenken möchtest, dann lach dir nach Voldemorts Fall eine Frau an und heirate sie!“

Sie drückte ihm mit Kraft den Kasten in die Hand.

„Als ob du schon ein alter Tattergreis wärest und mit keiner neuen Liebe mehr rechnen könntest!“ wetterte sie weiter.

„Wie alt bist du eigentlich? Doch wie Remus erst kurz vor den Fünfzig, oder?“ flog hinterher.

„Es gibt Männer, die fangen in diesem Alter erst an, an eine Familie zu denken! Schau dir Remus und Elektra an! Also: Behalte das und schenk es später einer Frau, die du liebst, nicht mir!“

Sie ging zornentbrannt zurück zur Bürotür und drückte kräftig die Klinke herunter, wurde aber nun von dem bis gerade total verblüfften Tränkemeister am Arm aufgehalten. „Bleib hier, Sarah! Das klären wir, und zwar sofort!“ Er ließ mit seinem kalten Unterton keinen Einwand gelten und zog sie wieder zurück ins Büro. Erst dort ließ er sie los und atmete tief durch.

„Nach Ellens Tod wird es für mich nie wieder eine Frau und eine Familie geben! Das habe ich mir geschworen! Aber das tut hier nichts zur Sache! Und ja, ich werde bald Fünfzig!“ sagte er mit einer knirschenden Stimme, sah dabei auf den Boden. Sarah wurde nur noch ärgerlicher:

„Jetzt hör schon auf! Du hörst dich an, als wenn du bald den Löffel abgeben würdest! Du kannst ein ganz neues Leben aufbauen, wenn Voldemort erst einmal besiegt ist, und da bin ich sehr optimistisch!“ schimpfte sie und ballte vor ihm die Fäuste. Doch Snape schnaubte kurz.

„Nein, ich werde hier in Hogwarts bleiben. Allein. Also, bevor es nur in meiner Truhe verstaubt und am Ende in die Hände einer fremden Person gelangt, der es nichts bedeutet, trage du es! Es liegt mir sehr viel daran, denn es gehörte meiner Mutter!“ sagte er erneut ernst. „Nehme es an dich. Es gehört nun dir!“ Er wollte ihr den Kasten zurückgeben, doch sie drückte ihn wieder kraftvoll von sich.

„Nein, das kann ich nicht, will ich nicht annehmen! Du bist doch nicht alt, Severus! Du kannst noch einmal von vorn anfangen!“ schimpfte sie.

Wieder senkte er den Kopf und meinte: „Nein, Sarah! Das werde ich nicht!“

„DANN BIST DU EIN DUMMKOPF!“ fauchte sie.

Sarah schüttelte mit dem Kopf, schubste ihn zurück, öffnete die Tür und wollte hinaus auf den Flur laufen. Doch Snape hatte gute Reflexe und hielt sie am Handgelenk fest. „Lass mich los, Severus!“ fauchte sie als Sarah zurück in seine Räume gezogen wurde. „Nein! Du kommst jetzt mal mit mir mit! Dieses Mal rücke ich dir den Dickschädel zurecht!“ herrschte er sie nun fauchend an.

Sie erschrak über den lange nicht mehr gehörten, gefährlichen Ton in seiner Stimme. Er führte die sich nun nur noch leicht sträubende Hexe durch sein Büro und seine Wohnung bis vor den Spiegelschrank seines Schlafzimmers und verschloss hinter sich die Zimmertür. Sarah war noch immer von den Socken.

„Da bleibst du jetzt stehen und rührst dich nicht!“ befahl er im scharfen Tonfall, während er den Kasten aufs Bett legte und das Collier herausnahm. Sie versuchte es noch einmal etwas sanfter: „Severus, bitte! Es ist nie zu spät! Du bekommst mit Sicherheit erneut eine Chance, wenn Voldem...!“ „Hör auf!“ zischte er wortabschneidend dazwischen und trat mit dem Schmuck auf sie zu. „Dreh dich um zum Spiegel! Das Collier wird wissen, ob du seine würdige Trägerin bist, oder nicht! Denn der große Stein hier ist magisch!“ meinte er in seiner höchst autoritären Stimme und deutete auf den Schwertknauf. Sie fragte sich: Wie sollte das Juwel darin wissen, ob sie es wert war ihn zu tragen?

Sarah senkte dennoch den Kopf und tat wie er sagte. Er legte ihr den Schmuck an und verschloss ihn im Nacken. „So! Sieh dich an! Wir werden sehen, wie sich der Stein verändert!“ bestimmte er und hielt sie von hinten an den Schultern fest. Sarah sah im Spiegel auf das Geschmeide. Das Juwel inmitten des Schwertknaufes veränderte seine Farbe.
Rosa.
Das hieß Freundschaft, so wusste der Trankmeister, als er den Schmuck betrachtete.
Der Stein wurde aber immer dunkler.
Ein sattes Rot entstand.
Tiefe Gefühle.
Das Sarah sehr viel für ihn empfand, wusste Snape ja bereits. Er hatte ihr den Kopf gerade gerückt und sie mehr als einmal scharf abgewiesen, wollte in dem Punkt nichts von ihr wissen. Sarah hatte es, seitdem sie wieder in Hogwarts war, auch nicht noch einmal versucht. Sie waren jetzt mehr als nur sehr gute Freunde, bestens miteinander vertraut. Sie zeigte ihm stets, dass ihr trotz allem sehr viel an ihm lag.
Welche Farbe hätte es außer Rot sonst schon sein können?
Bei seiner Mom war es in den wenigen glücklichen Jahren ein ebensolches Rot gewesen, bis es sich bei Aufdeckung der Herkunft ihrer Großeltern, der daraufhin eintretenden Eiseskälte seines Vaters zu ihr und dem Tod seines Bruders in Schwarz verwandelte:
Verzweiflung, Trauer.
Kurz dachte er wehmütig an seine Mutter, die das Collier bis zu ihrem Tod getragen hatte.
„Was... was hat das denn nun zu bedeuten?“ wollte Sarah leise wissen. Der Trankmeister sammelte sich wieder, immer noch sauer, dass sie sein Geschenk bis eben nicht annehmen wollte. „Rot! Wie ich dir bereits gesagt habe! Du wirst dem Collier nach meiner Mutter eine würdige Trägerin sein! Ich hoffe, dass siehst du endlich ein!“ erklärte er nur mit einem höchst ärgerlichen Unterton. Sarah sah sein sie anfunkelndes Spiegelbild an, betrachtete dann den Schmuck an ihrem Hals, der warm leuchtete.

Ihre Brust schmerzte, einerseits vor Rührung über ein so persönliches Präsent, andererseits aus Mitleid für ihn, da er es sicherlich Ellen bei ihrer Hochzeit hatte schenken wollen. In ihr fühlte es sich an, als wenn ihr Herz viel zu groß für ihren Brustkorb geworden wäre. Sarah schluckte, entschloss sich für jetzt, das Collier von ihm anzunehmen. Wenn er sich dennoch irgendwann umentscheiden sollte und jemanden für sich fand, würde sie es ihm zurückgeben. „Also, nimmst du es jetzt an?“ fauchte er. Sie gab den Widerstand auf und nickte verhalten. „Merlin, wurde auch Zeit!“ sagte er nach einem längerem, tiefen Atemzug. Er nahm den Kasten vom Bett und gab ihn ihr zurück, öffnete die Schlafzimmertür.

„Kommst du?“ wollte er etwas weicher wissen und sah auf ihre Gestalt, die sich noch immer schüchtern im Spiegel betrachtete und leise fragte: „Severus...?“ „Fang nicht wieder von vorne an!“ drohte er fauchend. „Es gehört dir! Ende!“ „Ja, ist ja gut! Aber...!“ „Nichts ‚Aber’! Komm jetzt! Ich möchte was essen!“ knurrte er und wartete, bis sie, erneut eingeschüchtert, an ihm vorbei aus seinem Schlafzimmer ging.

Ein höchst kostbares Geschenk hatte er ihr gemacht, und sie konnte ihre Gefühle darüber kaum verbergen. Als er diese Tür geschlossen hatte und sich umdrehte, stand sie direkt vor ihm und sah zu ihm hoch. Sie zögerte, doch dann machte sie langsam einen Schritt vorwärts und umarmte ihn, kräftig und herzlich. Er hielt sie etwas überrumpelt fest. „Danke Severus!“ nuschelte sie an seiner Schulter und löste sich augenblicklich wieder, als er begann, sich unwohl fühlend zu verkrampfen. „Du hast es dir verdient, es gehört nun dir, und keine weitere Widerrede!“ sagte er im lauten Tonfall. Wieder sah sie unter sich, zutiefst beschämt. „Okay, ich hab’s ja kapiert!“ sagte sie leise.

Nach kurzer Zeit meinte er etwas freundlicher, indem er sich seinen Umhang umwarf und zuknöpfte: „Du scheinst letztendlich doch noch etwas Passendes für mich zu Weihnachten gefunden zu haben. Ich habe mich sehr über deine zwei Fotoalben und die Bilder gefreut, Sarah! Danke!“ Sie lächelte etwas. „Freut mich, wenn sie dir gefallen! Dann kannst du in den nächsten Tagen die Bilder deiner Familie einkleben und es ist nicht mehr alles so durcheinander!“ Der Trankmeister machte sich daran, seine Lichter in der Wohnung zu löschen. Verlegen fragte sie: „Ähm... bevor nachher am Tisch wieder die wildesten Gerüchte über mich verbreitet werden, könntest du mir jetzt das Collier wieder abnehmen?“ Er nickte und Sarah drehte sich ihm mit dem Rücken zu. Er legte den Schmuck zurück in den Kasten, gab ihr diesen. „Ich verspreche dir, ich werde ihn immer in Ehren halten!“ sagte sie ernst und schaute entschlossen zu ihm auf. Snape zog etwas den Mund nach oben.

„Kommst du eigentlich auch gleich mit, wenn wir zum Konzert nach Hogsmeade wollen?“ wollte sie wissen. „Ja!“ meinte er nur knapp und führte sie aus seiner Wohnung, verschloss seine Räumlichkeiten. Sie liefen nun die Kerkerflure entlang. „Was hältst du eigentlich von meinen Eltern?“ fragte sie, um auf ein anderes Thema zu kommen, als sie die Treppe nach oben betraten. Snape atmete tief durch. „Muggel eben, aber der Magierwelt gegenüber sehr aufgeschlossen, humorvoll, und deine Mutter tanzt sehr gut.“ erklärte er.

„Du meinst wohl, küsst sehr gut, wie?“ feixte sie leise, sah auf den Boden und machte ein verschmitztes Gesicht.

Snape blieb stehen. Seine Augen verformten sich zu Schlitzen. Aber anstatt zu schimpfen meinte er nur kalt: „Normalerweise wäre ich nur eine halbe Stunde zum Essen geblieben. Und so etwas hätte ich früher nie mit mir machen lassen, erst recht nicht mit einem Muggel!“ Ehrlichkeit schwang in seiner Stimme mit.

„Und gerade deswegen habe ich mich ja auch so darüber gefreut!“ meinte sie fröhlich.

Der Trankmeister zog unwillkürlich wieder etwas den Mund nach oben. Sie setzten ihren Gang fort, von vielen Blicken der Bilder an den Wänden gefolgt, die sich gegenseitig ihre Geschenke überreichten. Auf dem Treppenabsatz standen unerwarteterweise Madame Hooch und Professor Lemuel, beide unterhielten sich solange, bis sie beide heraufkommen sahen. Sarah versteckte den Kasten hinter ihrem Rücken. Snape schaute ärgerlich zu beiden hoch.

„Oh! Guten Morgen, Severus! Ms. Hagemann? Frohe Weihnachten!“ begrüßte der ältere Magier beide und wartete auf sie. Der Giftmischer grummelte „Frohe Weihnachten!“ und auch Sarah erwiderte den netten Weihnachtsgruß. „Sie waren schon so früh unten im Kerker, Ms. Hagemann?“ feixte Madame Hooch und Snape schnaubte hörbar.

Er sah es schon kommen:
Gleich würde wieder am Tisch über beide getuschelt werden.

„Ich habe Professor Snape gefragt, ob er auch gleich mit den Lupins und meinen Eltern nach Hogsmeade mitkommen möchte! Ich bin gestern Abend genau wie Remus ganz darüber hinweggekommen! Also, bis gleich, Sir! Um 9 Uhr unten am Tor!“ erklärte sie aus dem Stehgreif und machte sich auf in Richtung 2. Stock, den Kasten verbergend. Lemuel und Hooch sahen ihr Augenbrauen hochziehend nach.

Der Trankmeister war über ihre belanglose Erklärung und das Nichterwähnens ihres Gespräches über den Schmuck in seiner Wohnung froh und ging zusammen mit seinen Kollegen in Richtung Saal.

Die junge Hexe brachte den Schmuck in ihre Wohnung und wollte sich gerade wieder auf den Weg nach unten machen, als ihre Eltern ihre Wohnungstür öffneten. „Guten Morgen Sarah, und frohe Weihnachten!“ flötete ihr Vater ihr entgegen und auch ihre Mutter war besonders gut drauf. „Ja, frohe Weihnachten!“ lachte ihre Tochter. Sie umarmten sich herzlich. „Danke für dein Geschenk!“ strahlte Jane und sah auf ihr langes, warmes, rostrotes Kleid und ihren bodenlangen Umhang aus warmer, schwarzer Wolle. Sie sah aus wie eine wahre Hexe. „Damit fallen wir in Hogsmeade überhaupt nicht auf, hätte nie gedacht, dass ein bodenlanges Kleid so warm sein kann!“ schwärmte sie. „Eurer Geschenk ist aber auch nicht ohne!“ meinte Sarah. Auch ihr Vater hatte ein passendes Outfit und einen bodenlangen Umhang bekommen. „Fehlt nur noch ein Zauberstab, aber Muggel dürfen keinen in die Hand nehmen! Könnte böse ausgehen! Lasst euch mal Moodys Hinterngeschichte erzählen!“ feixte sie und zwinkerte beiden bedeutend zu. Jane lachte auf, und Haralds Magen rumpelte. „Hab ich einen Appetit!“ meinte er, hakte beide Frauen ein und lief mit ihnen in Richtung große Halle.

Filch, der Hausmeister, drückte sich im Flur herum und richtete gerade einen umgefallenen kleinen Weihnachtsbaum wieder auf. „Argus, kommen Sie gleich mit zu uns an den Tisch?“ fragte Professor Dumbledore, der auf der Treppe stand und ihn gut gelaunt musterte. Dieser schüttelte mit dem Kopf und drückte sich wortlos mit hochrotem Kopf an seinem Direktor vorbei, eine große Wolke duftenden Aftershaves hinter sich lassend, und wollte sich schleunigst aus dem Staub machen. „Hmm, wer hinterlässt hier eine wahrhaft zauberhafte Duftwolke?“ Der Hausmeister erstarrte, Madame Pomfrey kam direkt vor ihm aus dem Seitengang, den er eben noch benutzt hatte, und schnüffelte mit hocherhobenem Zinken dem angenehmen Geruch hinterher, was Filch rot werden ließ.

Er rannte nun mehr, als das er schnell ging, in sein Büro.

„Donnerwetter! Ist dem das Parfumfläschchen ins Becken geknallt?“
feixte Moody, der gerade ebenfalls die Treppe herunterkam und rümpfte den Rest seiner Nase. Dumbledore lachte wissend:
Ein, zwei Tropfen hätten gereicht, doch Filch hatte es ein wenig übertrieben. Dabei hatte Sarah ihm doch einen anonymen Zettel dabei gelegt, dass schon einige Tropfen genügen würde, aber nein.
Sogar seine Katze hatte sich den ganzen Morgen, seitdem er es mit den Handflächen (!) aufgetragen hatte, nicht mehr blicken lassen und versteckte sich jetzt wohl irgendwo im sechsten Stock. Alles Abwaschen hatte dem Hausmeister nichts genützt. Die Jones wie Sarah lachten mit den anderen.

In der großen Halle angekommen, bedankten sich gerade verschiedene Professoren gegenseitig für ihre Weihnachtsgeschenke. Sarah ging auf den Schülertisch zu. Draco sah sie kommen, stand auf und fiel ihr regelrecht um den Hals, was sie herzlich erwiderte. „Ein Tornado 2005! Bist du verrückt?“ fragte er an ihrer Schulter. „Nein, das bist du mir einfach wert!“ lachte sie und drückte ihn noch ein wenig mehr. „Frohe Weihnachten Draco!“ fügte sie hinzu und presste ihm kräftig eins auf die Wange. Hermine, Ron und Harry sahen ihnen lächelnd dabei zu. Draco bedachte sie mit einem äußerst liebevollen Blick.
„Kannst du nicht auch mein Vormund werden?“ fragte Harry und machte ein verschmitztes Gesicht. „Damit du auch einen solchen Besen bekommst, wie?“ kam von Sarah schelmisch mit einem Fingerwedler zurück und der schwarzhaarige Junge nickte verschmitzt. Auch er, Ron und Hermine bedankten sich anschließend für ihre Geschenke.
Ron war sofort, wie allen anderen männlichen Wesen auch, Hermines neuer Duft in die Nase gestiegen: Er saß noch näher bei ihr als sonst, um möglichst viel davon aufnehmen zu können.

„Isabelle Dermot hat auch eine Eigenkreation bekommen. Du darfst dir auch den Namen dafür ausdenken, aber ‚Vollkommene Verführung’ ist schon vergeben!“ erklärte Sarah, als sie Hermine drückte. Diese lachte. Ron hatte mitgehört, dachte kurz nach, und meinte dann: „Hmm, wie wäre es mit ‚Astreine Anmache’?“ Das passte herrlich, und Hermine war sofort einverstanden. Sarah sprach weiter: „Übrigens: Filch hat auch ein Aftershave von mir bekommen, hat heute morgen wohl ein wenig viel davon genommen und duftet nun wie jemand, der sich über Nacht darin eingelegt hätte. Der ganze Flur wurde von ihm eingenebelt...!“ Die Freunde lachten.

Ron hatte von ihr ein Buch über magische Geschöpfe bekommen, da er entweder Auror oder wie sein Bruder Drachenhüter werden wollte. Auch Harry bedankte sich für seinen neuen Quidditch-Umhang mit seinem Namen als Leuchtbuchstaben auf dem Rücken, erzählte ihr nebenbei, was er von Snape bekommen hatte. „Ein Buch über Okklumentik!“ sagte er noch immer überrascht, aber nicht maulend, komischerweise. Sarah staunte nicht schlecht darüber, freute sich aber sichtlich über die nette Geste.

„Was hast du eigentlich von Snape bekommen, Sarah?“ wollte Ron neugierig aus dem Stehgreif wissen.

Die Freunde erstarrten über seine direkte indiskrete Frage, waren aber auf ihre Antwort mehr als nur gespannt.

Schweigen.

Die rotblonde Hexe wurde von jetzt auf gleich puterrot, machte ein erschrockenes Gesicht und ihr fiel spontan keine passende Antwort ein.

„Also wirklich! RONALD WEASLEY!!!“
keifte Hermine durch den Saal und Ron zuckte zusammen. Harry und Draco grinsten sich eins.

„Ähm..., also..., ich...ich gehe dann mal wieder!“ meinte Sarah nur und drehte sich auf dem Absatz um.

Die Neugierde der Freunde stieg sogleich ins Unermessliche, nur Hermine funkelte noch immer zum jungen Weasley.

„Muss wohl was ganz, ganz Tolles gewesen sein!“ war Rons höchst ungläubige Bemerkung, der Sarah noch lange mit seinen beiden Kumpels nachdenklich hinterher sah und alle drei Hermines nicht enden wollendes, lautes Gemecker wissentlich überhörten...


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