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Fanfiction

Das Siegel von Hogwarts Teil 3 von 5 - „Eine Kneipenschlägerei!“ „Leute? Nichts wie hin!!!“

von Magic_1

Der Samstag (10.12) begann kalt und wolkenbehangen. Es fing langsam an, zu schneien und Sarah hatte ihre Wache bereits beendet, als sie am Frühstückstisch saß. Ihre Handschuhe und ihren Schal hatte sie auf den leeren Hocker rechts neben sich gelegt. Firenze, der sonst am Tischende stand und mit ihr schwatzte, fehlte.

„Gääääääähn!“ meinte sie und hielt eine Hand vor ihrem weit aufgerissenen Mund. „Kaffee, extra stark!“ tippte sie auf den Tisch und sofort erschien auch ein solcher vor ihr. „Sie hatten Wache?“ wollte Flitwick belustigt wissen. „Ja, ich fühle mich bei dem Wetter, als wenn ich gleich in Winterschlaf fallen würde!“ „Hier!“ meinte Flitwick. „Eine Neuanfertigung für das Spiel nachher, extra für Sie!“ lachte er und hielt ihr einen neuen Anstecker mit dem Adler der Ravenclaws, der den Schnatz fing, entgegen. Im Uhrzeigersinn kreisten ihre beiden Sprüche um den Anstecker, die sich in Intervallen abwechselten und aufleuchteten:
„So schnell kann`s geh`n, da bist du baff, den Ravenclaw schlägt Hufflepuff!“ und: „Der Adler-Besen besser fliegt, den Dachs-Auskehrer schnell besiegt!“
„Spitze! Danke, Sir!“ lachte sie und heftete ihn sich umgehend an ihren Umhang. Flitwick quiekte vergnügt und machte sich weiter über sein Frühstück her. Professor Dumbledore erhob sich und hielt eine kurze Ansprache. „Die Schüler, die über Weihnachten in der Schule bleiben wollen, möchten sich bitte bis zum Ende der Woche in die Liste eintragen, die vor der großen Halle ausgehängt wurde. Außerdem möchte ich nochmals betonen, das verhexte Schneebälle nur draußen gestattet sind und in den Hallen nichts zu suchen haben. Unser Hausmeister hat wahrlich noch andere Aufgaben zu tun, als ständig die Pfützen aufzuwischen. Auch Mrs. Sprout ist heute morgen ausgerutscht und hat sich böse verletzt. Sie lässt sich zur Zeit nochmals von Madame Pomfrey Salbe auf das angeknackste Steißbein schmieren! Dankeschön!“

Trotz großen Mitleides: Sarah lachte wie viele andere auch hinter vorgehaltener Hand und bemerkte nun, das Remus und Elektra sich gerade ebenfalls Anstecker von Flitwick anhefteten. Nur der Giftmischer grummelte über den Button seines Kollegen, der noch vor ihm auf den Tisch lag. Doch Elektra war mit Remus fertig und ‚verarztete’ nun auch ihren Cousin, der nicht sonderlich darüber erfreut war. Remus und Sarah lachten herzlich über seinen verzogenen Mund und das wilde Augenrollen. Professor Dumbledore ließ ebenfalls seinen Anstecker aufblitzen und unterhielt sich angeregt mit Mrs. McGonagall, die mit Mrs. Sprout in den Hufflepuff-Tower gehen würde. Wieder machten sich die Hogsmeade Besucher unter Aufsicht von nunmehr 6 Auroren, neun waren bereits in Hogsmeade stationiert, auf den Weg.

Sarah ging dieses Mal mit ihren jüngeren Freunden ins Dorf. Elektra stieß Remus wieder in die Seite, als er zusätzlich zu seinem Ravenclaw-Anstecker erneut seinen Gryffindor-Button zückte und aufblitzen ließ. „Kindskopf!“ fauchte sie und lachte dennoch herzlich. Snape ließ seinen Anstecker bis zum Spiel wieder in den Umhang wandern. Es war ihm schlichtweg zu kindisch. Gemeinsam mit den Lehrern, Moody, Tonks und Shacklebolt betraten sie erneut die „drei Besen“.

„Hallo, Rosmerta, meine Liebe!“ meinte McGonagall, als diese auf ihren Tisch zugestiefelt kam. Sie bestellten sich etwas zu trinken und unterhielten sich ausgelassen. Elektra stand nach gut 2½ Stunden mit Minerva und den anderen auf, um noch einige ‚Besorgungen’ zu machen. Nur Remus und Snape wollten noch ein wenig gegenüber vom warmen Kamin sitzen bleiben. Auch elf weitere Gäste saßen noch im Gasthaus.

„Aber bitte diesmal keine Scherzschokofrösche, Schatz!“ rief Remus ihr belustigt im Türrahmen hinterher, dann setzte er sich grinsend wieder zu dem Trankmeister. „Frauen! Einkaufen für Weihnachten, wer es glaubt! Geschäfte plündern ist wohl eher der richtige Begriff für Elektras Kaufrausch-Manie!“ feixte er. Der Giftmischer hatte nicht zugehört, nippte über seinen neuesten Trank nachgrübelnd an seinem Butterbier. „Und, Severus? Auch schon alle Weihnachtsgeschenke beisammen?“ wollte der Verteidigungslehrer ein Gespräch anfangen und trank seinen Met weiter.

Snapes Augen weiteten sich.
Weihnachten?
O Gott, das war ja schon in zwei Wochen.

„Nicht?“ fragte Remus und machte ein erschrockenes Gesicht. „Für wen fehlt dir denn noch was? Komm! Wenn ich darf, helfe ich dir beim Überlegen!“ meinte er und schenkte ihm ein warmes Lächeln. „Ich habe noch gar nichts besorgt..!“ knurrte der Trankmeister und sah zur Seite. „Auch nicht für Professor Dumbledore oder McGonagall?“ fragte Remus erneut. Snape schüttelte mit seinem Kopf. Des Werwolfs Miene sah bestürzt aus. „Aber für Sarah hast du dir bestimmt schon was überlegt?“ hakte er nach. Wieder ein Kopfschütteln. Remus wirkte nunmehr sichtlich erschüttert. „Nach allem, was sie für dich, mich und überhaupt getan hat? Also Severus, wirklich...!“ Snape sandte ihm einen kalten Blick, senkte dann aber seinen Kopf. Lupin hatte Recht, und das gefiel ihm ganz und gar nicht. „Ich habe in den letzten Jahren nie Weihnachtsgeschenke besorgt, ich wüsste auch gar nicht, was ich verschenken sollte! Ehrlich gesagt hatte ich es auch dieses Jahr nicht vor...!“ erklärte er knurrend, sah aber nicht auf. „Soll ich dir helfen, mein Freund? Mir fehlt auch noch was für Flitwick und McGonagall!“ versuchte Remus es auf die sanfte Art.

Erst jetzt hob der Trankmeister den Kopf. Forschend beäugte er sein Gegenüber. Nein, Remus sah nicht so aus, als wenn er sich über ihn lustig machen wollte. Und er bot ihm seine Hilfe an?

Außerdem hatte er ihn gerade zum ersten Mal als ‚Freund’ bezeichnet.

Des Giftmischers Bauch sagte ihm wieder was gut für ihn war: „Gerne, das wäre überaus freundlich!“ meinte Snape höflich wie nie und zuckte für einen Moment mit dem Mundwinkel. Remus Braue zuckte verräterisch. „Na denn mal los, bevor Elektra vor uns die Regale leer räumt!“ feixte Lupin und machte ein fröhliches Gesicht. Also standen die beiden ebenfalls auf. An der Eingangstür lief beinahe jemand lauthals lachend in den Trankmeister hinein.....

„POTTER!“ zischte Snape und funkelte bösartigst zu seinem Zögling herunter. „Oh, entschuldigen Sie, Sir. Ich hatte Sie nicht herauskommen sehen!“ meinte sein Schüler mit einer großen Honigtopf-Tüte und sah mehr erschrocken als betreten in sein wütendes Gesicht. Gerade wollte der Trankmeister lauter werden, als er eine gewisse rotblonde Hexe zwischen seinen Freunden entdeckte, die alle noch draußen vor der Tür standen. Bereitwillig, aber mit doch ziemlich engem Mund, machte er der Bagage nun Platz. „Oh, hallo Sarah!“ meinte Remus und sah seine gute Freundin mit einer großen Tüte aus Weasley & Weasley’s Scherzartikelladen eintreten. „Hast du etwa auch was mit Filch vor?“ fragte er verschmitzt, und die junge Hexe grinste auffällig breit. Alle Freunde waren im Gesicht knallrot von einer Schneeballschlacht, die sie sich gerade geliefert hatten, und Hermines Haar hatte sich aus ihrer Befestigung gelöst. „Macht endlich die Tür zu, ihr Gören, es zieht!“ knurrte ein etwa gleichaltriger Mann in Remus Alter und funkelte über seinen Tagespropheten zu ihnen herüber. Er schien genau so mürrisch wie Snape zu sein, und Ron schloss schnell die Eingangstür hinter sich. „Wollt ihr euch auch einen zur Brust nehmen?“ feixte Remus nun weiter. „Ja klar!“ lachte sie. „Ich wurde von Harry zum Essen eingeladen!“ erklärte sie und legte ihre schwere Tasche auf einem Stuhl ab. „Ach so, ja dann...!“ meinte Lupin belustigt.

Die Freunde setzen sich währenddessen an einen von Madame Rosmerta gezeigten Tisch und schwatzten laut drauflos, als wieder die kalte Stimme einsetzte:

„Himmel! Kann man denn nirgends mehr etwas Ruhe haben? Geht in den neuen Laden der Weasleys oder stopft euren Mund mit Süßigkeiten im Honigtopf voll, aber haltet gefälligst den Rand, wenn ihr hier seid, elendes Pack!“ wetterte wieder der ältere Hexenmeister und giftete mit seinen kalten, grauen Augen zu den Freunden hinüber.

„Sir! Wenn Ihnen unsere Unterhaltung auf die Nerven geht, dann bemühen Sie sich doch beim nächsten Mal in den Eberkopf! Dort wird, wie ich gehört habe, nur hinter vorgehaltener Hand getuschelt, und dort trifft man auch nur solch dunkle Gestalten, wie Sie einer sind! Wir sind gut drauf und lassen uns den Spaß von niemanden nehmen, und mag er noch so übel gelaunt sein! Guten Tag!“

Die Freunde machten über Sarahs scharfe Antwort große Augen. Snape und Remus hatten noch nicht den Laden verlassen und schauten entsetzt zurück auf die rotblonde Hexe, die zu den böse dreinblickenden Magiern herüberfunkelte, dann zum knurrenden Zauberer, der sich bei ihrer verbalen Attacke halb erhoben hatte, sich nun wieder dem Magier mit der braunen Robe zudrehte und laut höhnte: „Ein Schlammblut, nehme ich an! Das man sich mit so etwas abgeben muss, oder? Weiß gar nicht, warum Dumbledore, dieser muggelfreundliche, alte Knacker, noch Schüler, Lehrer und Auroren nach Hogwarts lässt, und dann auch noch von dieser dreckigsten Sorte!“ Der Magier lachte lauthals, deutete auf Sarah und die zwei Zauberer ihm gegenüber sitzend nickten zustimmend. Die rotblonde Hexe ärgerte sich maßlos über diese Sätze, sagte aber nichts weiter. „Hat ihm der dunkle Lord nicht schon genug Angst eingejagt?“ fügte er höhnisch hinzu. Auch die anderen an seinem Tisch waren dunkel gekleidet und machten ein vom Wetter gegerbtes, unfreundliches Gesicht. „Ach, regen Sie sich nicht auf, der ist nicht mehr lange Direktor, dafür werden die Todesser schon sorgen!“ höhnte ein anderer Zauberer aus einer weiter hinten liegenden Ecke mit einem violetten Umhang und grinste hämisch mit seinem Gegenüber ebenfalls zu den Freunden. Madame Rosmerta kochte, denn auch sie war der Meinung, diese Unterhaltung war mehr als überflüssig und taktlos.

Snape hatte knirschend zugehört, auch Remus ballte wie er die Fäuste und funkelte zu den fünf Zauberern hinüber. „Das er Schlamm- und Halbblüter unterrichtet und auch einstellt! Seit der verrückte Direktor da ist, geht da oben alles drunter und drüber!“ höhnte der Schwarze weiter.

Snape konnte Beleidigungen auf seine Person abschütteln, ohne auch nur ansatzweise mit der Wimper zu zucken, doch Dumbledore wollte er nur zu gern verteidigen. Soviel hatte sein Mentor für ihn getan, damals wie heute, und er war bereit, nun ihn in Schutz zu nehmen. Er kam so autoritär wie möglich mit aufrechter Haltung zurück in die Mitte des Raumes, leise anschleichend, wie ein Panther, kurz vorm Zuschlagen seiner Beute.

Ron rückte darüber erschrocken noch ein wenig mehr in die Ecke, um auch ja übersehen zu werden.

Remus folgte seinem Kollegen. Auch er war bereit, für Dumbledore einzustehen, hatte er doch die gleichen Ambitionen wie Snape. Die Freunde sahen noch immer entsetzt über die Ausführungen der fünf Zauberer auf der anderen Seite still herüber. Mehrere andere Gäste schauten ebenfalls mehr als betroffen mit offenem Mund über die Unverfrorenheit der fünf Magier zu ihnen.

„Wird Zeit, das der alte, urige Kauz aus Hogwarts fliegt und der ganze Muggel-Saustall mit ihm!“ sprach der schwarzgewandete, alte Zauberer mit dem langen, braunen Bart weiter und lachte kalt. Mit einem Fauchen in ihrer Stimme sprach Rosmerta: „Der einzige, der gleich herausfliegt, sind Sie, wenn Sie in dieser Art weiter reden! Meine Gäste und auch Professor Dumbledore werden nicht beleidigt!“ keifte sie und funkelte was das Zeug hielt. Snape und Remus waren noch näher gekommen, standen nun genau bei den drei Zauberern am Tisch, die nun herzlich Rosmerta auslachten. „Das wollen wir doch mal sehen, Sie dicke Trine, Sie! Dumbledore ist ein bekloppter, alter Narr, der zur Sicherheit von Hogwarts jetzt sogar Auroren aus dem Ausland angefordert haben soll. Warum macht er nicht einfach die Schule dicht, wenn er Angst vor dem dunklen Lord hat? Sicher sitzt er jetzt schlotternd in seinem Büro in einer Ecke und flennt hemmungslos in seinen viel zu langen Bart!“ Die fünf Magier lachten erneut drauflos.

Snape knirschte mit den Zähnen und ballte hörbar die Fäuste. Kurz war das laute Knacken eines Knöchels zu hören.

„Haben Sie irgendwelche Probleme Sir?“ fragte ein Magier in einer dunkelgrünen Robe mit Blick auf die zwei Professoren, die nun unmittelbar hinter dem Schwarzen standen. „Ja! Nehmen Sie das zurück! Professor Dumbledore ist ein hervorragender Direktor! Sie kennen ihn nicht und wissen seine Arbeit überhaupt nicht zu schätzen!“ fauchte der Trankmeister mit seiner höchst autoritären Stimme. „Nun ja, die Meinungen über den bescheuerten Kerl sind Gott-sei-Dank verschieden!“ grinste ein Schwarzhaariger in einer braunen Robe.

„SIE NEHMEN IHRE ANSCHULDIGUNGEN ZURÜCK, SOFORT!“ bellte Snape in seiner schärfsten Tonlage. Ein eiskalter Blick traf die Männer am Tisch noch dazu frontal.

„Und wenn ich das nicht mache? Sind Sie nicht sogar der arrogante, mürrische Trankpfuscher von dem urigen Kauz?“ meinte der sitzende Magier. „Klar ist er das, schau dir doch nur mal seine Haare an! Haben wir zu tief in den Kessel geschaut oder das Pomade-Fass mit Drachenschmalz verwechselt?“ meinte der andere wieder und lachte nun Snape aus. Die anderen Zauberer ebenfalls.

Wieder war ein lautes, widerliches Knöchelknacken zu hören. Remus zog sicherheitshalber schon mal seine Jacke aus.

„Lauter Fehlbesetzungen, der alte Trottel hat sogar einen Werwolf als Verteidigungslehrer eingestellt, soviel wie ich gehört habe! Ein Zentaur unterrichtet mit einer alten Fledermaus von Hexe in Wahrsagen! Ein Wildhüter bringt Kindern bei, mit Harpyien zu arbeiten! Und schaut euch mal hier diese zwei Figuren an: Einer sieht aus, wie gerade der Lumpensammlung entstiegen, der andere ist so weiß im Gesicht, dass man glauben könnte, er leide unter Blutarmut! Dumbledore ist ein Idiot, wenn er glaubt, mit einer solchen Besetzung unsere Kinder zu erziehen, geschweige denn, beschützen zu können! Ist im St. Mungo auf der geschlossenen Abteilung noch Platz für ihn und die anderen?“ machte sich der Schwarzgewandete wieder lustig.

„STEHEN SIE AUF, SIR, UND KOMMEN SIE MIT NACH DRAUßEN! SOFORT!“ fauchte Snape erneut und forderte den Magier damit förmlich zum Duell.

Remus war darüber entsetzt. Die anderen Gäste hielten den Atem an, Sarah schaute mehr als erschrocken zu ihrem Freund. „Und was, wenn ich keine Lust dazu habe?“ sagte der Schwarze amüsiert. „Was, wenn ich mich lieber noch ein wenig weiter über die dicke Wirtin, Sie und ihren schlechtgekleideten Freund, den bärtigen, alten Zausel von Direktor und dieses Schlammblüterpack da vorne am Tisch lustig machen möchte? Was gedenken Sie dann zu tun, Sir?“

Der Schwarze stand bedrohlich auf und zog seinen Zauberstab, grinste dabei aber hämisch und die anderen zwei folgten seinem Beispiel. Auch die zwei in der hinteren Ecke standen auf und zogen ihre Zauberstäbe.

„Raus hier, keine Duelle in meinem Haus!“ fauchte die Wirtin. „Oder ihr lernt mich mal so richtig kennen!“ kam hinterher. „Es wird mir eine wahre Freude sein, Ihnen zu zeigen, wer hier gleich herausfliegen und wie ein Tavernenschild am nächsten Baum hängen wird!“ sagte der Magier in der braunen Robe und funkelte seine Gastgeberin an. „Mir egal, wie ich das anstellen werde, aber Sie werden mein Haus unverzüglich verlassen!“ keifte sie zurück und sah zu den Professoren. Severus Snape beäugte sich mit Remus, beide sahen sich danach zu Rosmerta um und nickten ihr entschlossen zu.

„Eine dicke Trine und zwei Dorftrottel, dass ich nicht lache!“ Der schwarzgewandete Magier fühlte sich anscheinend mit vier Leuten im Rücken viel zu sicher als er höhnisch auflachte. Die Faust sah er nicht kommen, als Snape sich ruckartig zu ihm umdrehte und hart ins Gesicht schlug. Dann ‚kümmerte’ er sich umgehend um die anderen zwei am Tisch die perplex dastanden, drückte ihre Stäbe herunter und stieß sie zu Boden. Remus stürzte sich in dieser Zeit auf die anderen beiden Magier am Tisch daneben, bevor diese ihre Zauberstäbe benutzen konnten.

2 Sekunden später war eine herrliche Keilerei zwischen den fünf Zauberern, Rosmerta, Remus und Snape ausgebrochen. Der erste Magier rappelte sich auf und versuchte, seinen Zauberstab wiederzufinden, der ihm aus der Hand unter die Sitzbank gerutscht war. Auch Sarah wollte helfen, doch Snape fauchte ein: „Mischen Sie sich nicht ein, dass ist unsere Sache!“ zu ihr und den Freunden hinüber. So ließ sie nur allen Anwesenden mit aufleuchtenden Augen die erneut gezückten Zauberstäbe aus den Händen gleiten, damit nichts Schlimmeres geschah und begab sich mit den anderen im hinteren Teil der Gaststätte in Sicherheit.

„Verdammt!“ schrie der Schwarze, als sein Zauberstab mit den anderen nun unauffindbar war, und bekam unverzüglich vom Trankmeister erneut einen Kinnhaken ab, als er nicht aufpasste. Harry staunte, denn Sarah hatte sämtliche Stäbe sicher verwahrt in der Hand.

Die Auroren, die hereingestürzt waren, wurden von Madame Rosmerta scharf nach draußen verwiesen. Den ‚ortsüblichen’ Streit würde sie schon zusammen mit den zwei Professoren hier drinnen klären. Also gingen Moody, Shacklebolt und Franzine Cassidy wieder kopfschüttelnd, aber amüsiert, nach draußen.

Schnell aufeinanderfolgende, heftige Faustschläge waren auf der Straße zu hören. Dean Thomas fragte einen seiner Freunde stirnrunzelnd: „Wird hier heute ein Film mit Bud Spencer und Terence Hill aufgeführt?“ Diejenigen, die beide „Hau-drauf-bis-dein-Gegner-mürbe-ist“-Schlägertypen kannten, lachten herzlich.

Auch Madame Rosmerta half den beiden Männern hilfreich mit, verdrosch sie doch nun mit einer aus dem Spülbecken gezogenen Pfanne die Magier, die gestänkert hatten. Die Gäste, Ron, Harry, Draco, Sarah und Hermine feuerten die Lehrer an, warnten, wenn ein gegnerischer Zauberer es von hinten versuchte. Es stand drei zu fünf, doch Snape und Remus hielten sich zusammen mit Rosmerta wacker. Viel Inventar wurde zerschlagen, und Remus schaffte es, einen Hexenmeister am Kragen und mit einem Faustschlag zur Vordertür hinaus zu befördern.

Ron klatschte begeistert in die Hände und schrie vor Vergnügen: „Klasse!!! Weiter so!“

Viele Leute waren vor den drei Besen stehen geblieben, als sie das anfeuernde Geschrei der Freunde und übrigen Gäste, zersplitterndes Holz und das Geräusch von zerbrechendem Glas und Porzellan hören konnten. Auch der Magier rappelte sich vor der Tür wieder auf und wollte erneut in die Gaststätte stürmen, wurde aber nach einem heftigen Treffer gegen seine Stirn seitens Rosmerta mit der Pfanne (*BOING!*) sogleich wieder an die frische Luft befördert und blieb zwischen den Zuschauern regungslos liegen. Die Eingangstür wurde hinter ihm zugeknallt.

Schüler drückten neugierig ihre Fratzen gegen die kleinen Fenster, die ein wenig den Innenraum erhellt hatten.

Remus und Snape gaben sich Rücken an Rücken Deckung und teilten kräftig aus, Madame Rosmerta kniete nun auf der Theke und schickte gerade ihren zweiten Magier mit einem kräftigen Schwinger ihrer massiven, gusseisernen Pfanne ins Reich der Träume. *BOING!* „Dumbledore zu beleidigen, nicht mit mir!“ kreischte sie dabei. Ron strahlte heldenverehrend zu ‚seiner’ Wirtin. Die jungen Leute und Bewohner Hogwarts hatten ihren Spaß, als sie triumphal wie eine Walküre eine Siegerpose einnahm und für den nächsten Zauberer in ihrer Nähe mit ihrer Pfanne ausholte. Doch sie musste sich ducken, als ein Stuhl in die Bar hinter ihr geworfen wurde. So sauer hatte Ron sie nun noch nie gesehen.

„Mein bester Bourbon und Whiskey ist zum Teufel, Sie Mistkerl!“ schrie sie, stürzte sich mit einem beherzten Hechtsprung auf den Werfer, holte dabei wie ein Tennisspieler aus und traf ihn frontal mit der Pfanne im Gesicht. *BOING!*

Nummer drei fiel in sich zusammen wie ein Mehlsack, Rosmerta oben auf.

„COOL!“ rief Ron anerkennend, und auch die Freunde kreischten begeistert. Lupin und Snape schafften es schließlich gleichzeitig, mit einem gezielten Schlag in den Magen und auf das Kinn die verbliebenen beiden Männer ebenfalls auszuknocken. Madame Rosmerta rappelte sich auf dem bewusstlosen Zauberer Nummer drei hoch, noch immer wüst schimpfend. Die Freunde und Gäste jubelten und klatschten Beifall. Auch Snape und Lupin hatten ziemlich viel einstecken müssen: Remus hatte einen Treffer an der Schläfe abbekommen und Snape hielt sich sein schmerzendes Kinn mit blutender Lippe, ihre Fäuste taten höllisch weh. Beide setzten sich verschnaufend auf eine lange Bank am Fenster.

Madame Rosmerta ließ unter Hilfe zweier unbeteiligter Zauberer die vier benommenen Männer, die gestänkert hatten, zu ihrem ‚Kollegen’ nach draußen befördern. Die Menge machte vor ihrem Etablissement Platz. An ihrer Eingangstür baute sie sich mit eingestemmten Armen in den Hüften auf und brüllte lautstark:

„EURE ZAUBERSTÄBE KÖNNT IHR MORGEN BEI DEN AUROREN ABHOLEN! LASST EUCH HIER JA NICHT MEHR SEHEN! WIR HALTEN ZU DUMBLEDORE UND SEINEN METHODEN UND BRAUCHEN SOLCHES GEMEINES PACK WIE EUCH IN HOGSMEADE NICHT, ALSO VERSCHWINDET!“

fauchte sie und machte sich dann türzuknallend auf in die Küche, um ein wenig Eis für die Beulen der Professoren zu holen. Auch die Menge draußen klatschte nun Beifall, wie die Freunde drinnen lachend zur Kenntnis nahmen. „Mist!“ meinte die kräftig gebaute Wirtin, als sie wiederkam und ihre Pfanne betrachtete. „Die kann ich vergessen, die Dellen sind zu groß, um etwas darin anzurichten!“ erklärte sie, und die Bagage lachte noch mehr, Ron hielt sich seinen Bauch. Sie hatte mehr als nur stark zugeschlagen...

„Denen haben wir es aber ordentlich gezeigt!“ meinte Remus belustigt und hielt sich dabei einen Beutel Eis an die Stirn. Beide Lehrkräfte hatten auf einer Bank unter einem Fenster Platz genommen. Zwei Bedienungen räumten in der Zwischenzeit den Kampfplatz auf, reparierten mit einem Schlenker des Zauberstabes das zerschlagene Mobiliar, Glas und Porzellan. „Dumbledore in den Dreck ziehen, so weit kommt es noch!“ fügte der Werwolf hinzu und ballte erneut die blutende Faust. Lupin hatte Recht und Snape schmunzelte leicht. „Ough!“ war von ihm zu hören, denn jede Muskelbewegung auf seiner linken Wange schmerzte höllisch. Remus grinste über seinen alten Schulkameraden, der sich nun ebenfalls Eis auf die Schwellung drückte. Die Freunde strahlten ihre Lehrer an, was Snape erst jetzt bemerkte. Auch Sarah schüttelte zwischen Ungläubigkeit und Belustigung schwankend den Kopf und gab ein amüsiertes „Mannsvolk“ von sich. Wieder setzte Snape seine sonst so übliche Griesgramvisage auf. Sich so gehen zu lassen, und dann auch noch vor seinen Schülern, erst recht vor Potter, Hagemann und ihren Freunden, stieß ihm sauer auf.

Eine andere Bedienung hatte den jungen Leuten gerade etwas Butterbier gebracht. „Ich trinke auf unsere mutigen Professoren Mr. Snape und Mr. Lupin, die treu zu Professor Dumbledore gestanden und diese Armleuchter von Magiern erfolgreich aufgemischt haben! Und auf Madame Rosmerta, die nicht nur beim Kochen ein hervorragendes Händchen für ihre Pfanne hat!“ meinte Harry laut feixend und erhob seinen Krug. Madame Rosmerta hatte den beiden Männern und sich gerade einen Kräuterschnaps, der aufs Haus ging, eingeschenkt, grinste zu den jungen Leuten, nickte lächelnd und fügte hinzu: „Und auf Professor Dumbledore, den besten Direktor für Hogwarts, und auf euch zwei tatkräftige Helfer hier!“ Remus und Snape erhoben betreten mit ihr ihren Schnaps und erwiderten die Geste, nahmen einen kräftigen Schluck. Die anderen Freunde stutzten nur kurz über die beiden Trinksprüche, folgten aber ihrem Beispiel und stießen lachend miteinander an. Auch die übrigen Gäste erhoben anerkennend ihr Glas und prosteten den beiden Männern, den Freunden und ihrer Wirtin zu.

Wieder meinte der Bauch des Trankmeisters doch allen Ernstes:

Es hatte tierischen Spaß gemacht, da nahm er die Schmerzen gern in Kauf.

Die pulsierenden Stellen waren gar nichts gegen das, was auf die beiden Kollegen noch zukommen sollte, den soeben war Elektra hereingekommen. Sie hatte sich draußen mit Moody unterhalten, durch die noch immer gaffende und lauschende Menge hindurchgedrückt und stand nun ungläubig mit eingestemmten Händen in den Hüften vor ihrem Mann und ihrem Cousin in der Mitte der Wirtsstube, holte tieeeef Luft...

„REMUS LUPIN!“

donnerte sie und er zuckte zusammen, hatte er sie doch nicht bemerkt. Schnell ließ er sein Schnapsglas sinken.

„KANN MAN DICH UND SEVERUS DENN NICHT EINMAL FÜR 20 MINUTEN ALLEINE LASSEN? EINE SCHLÄGEREI, UND DANN AUCH NOCH MITTEN IN EINER BELEBTEN GASTSTÄTTE! GEGEN FÜNF MÄNNER, WIE ICH GEHÖRT HABE! UND SEVERUS, ICH DACHTE, DU WÄREST VIEL VERNÜNFTIGER ALS REMUS UND WÜRDEST IHN IM FALLE DES FALLES ZÜGELN KÖNNEN! ICH HABE ERNSTHAFT GEGLAUBT, ICH KÖNNTE UNBESORGT EINKAUFEN GEHEN! WER HAT MIT DER SCHLÄGEREI ANGEFANGEN?“

„Das war ich!“ knurrte der Trankmeister ehrlich und Elektras Augen weiteten sich überrascht mit Blick auf Snape.

„WIE WUNDERVOLL, ECHT SUPER! JETZT FÄRBST DU SCHON AUF ANDERE AB, WAS REMUS? WIE ZUM DONNER LAUTET EURE ENTSCHULDIGUNG?“

fauchte sie und funkelte ‚ihre’ Männer abwechselnd an. Remus wirkte eingeschüchtert, erklärte kleinlaut: „Die haben Professor Dumbledore auf übelste Art beleidigt, Schatz! Ich...!“

„KOMM MIR NICHT AUF DIE ‚SCHATZ’-TOUR! WAS BILDEST DU DIR EIGENTLICH EIN? DAS HÄTTE BÖSE ENDEN KÖNNEN...! HAST DU VERGESSEN, DASS WIR KINDER HABEN, REMUS? DU BESCHEUERTER, HIRNAMPUTIERTER VOLL… Hmmm!“

Elektra konnte nicht mehr weiter zetern. Der Werwolf war blitzschnell aufgestanden, hatte sie ergriffen und küsste sie, die sich verzweifelt dagegen wehrte, stürmisch. Dann ließ er sie los. Elektra schnappte nach Luft und zeterte etwas leiser weiter:

„GLAUB JA NICHT, DASS DU MIT EINEM KÜSSCHEN WIEDER ALLES UNTER DEN TEPPICH KEHREN KANNST, DU RIESEN...! Hmmm!“

Er hatte sie erneut zu sich gezogen und küsste sie heftig. Wieder versuchte sie sich vergebens zu lösen. Er drückte sie kurz darauf von sich und Elektra funkelte was das Zeug hielt, füllte ihre Lungen:

„NA WARTE, DU..., DU...!“

fauchte sie noch etwas leiserer geworden, doch er ließ ihr keine Möglichkeit zu keifen. Der Kuss, den er ihr nun gab, war lange, zärtlich und raubte ihr vollkommen den Atem. Elektras Füße versagten und Remus hielt sie rückenstreichelnd an sich gepresst fest. Snape rollte mit den Augen. Sarah grinste amüsiert und seufzte leise aus Neid („Ach ja...!“). Als Remus Elektra schließlich losließ, strahlte diese beseelt von einer Seite zur anderen. Die Freunde kicherten erneut. Elektra setzte sich links zu ihrem Mann und sah sich nun besorgt seine Schläfe an. Sie vergaß völlig weiter zu schimpfen. Madame Rosmerta fragte sie, was sie trinken möchte. In dieser Zeit beugte sich Remus zu Snape und flüsterte: „Kleiner Tipp, falls du auch mal eine Freundin haben solltest: Eine schimpfende oder heulende Frau beruhigst du am schnellsten, indem du ihr zeigst, wie gern du sie hast!“ Dabei machte er ein verschmitztes Gesicht. „Ough!“ Wieder bekam er einen Knuff in die linke Seite, denn Elektra hatte sehr gute Ohren. Snape schnaubte verächtlich. Er und noch einmal eine feste Freundin? Nein, nie wieder! Er hielt sich weiter einen Beutel Eis ans Kinn und an die Lippe, ohne dass die anderen seinen traurigen Blick Richtung Boden bemerkten.

Ron strahlte noch immer ungläubig in Richtung seiner Lehrer. Snape hatte mit Lupin zusammen Professor Dumbledore verteidigt! Er würde seinen Brüdern einen ausführlichen Bericht über den Ablauf des Kampfes schreiben...

Die Freunde hatten in der Zwischenzeit etwas zu Mittag bestellt und Harry bedankte sich leise noch einmal herzlich bei Sarah für die Nachhilfestunden und ihre sonstige Hilfe mit Snape, ohne dass es die Lehrer nebenan hören konnten. Diese hatten noch einmal einen Schnaps nachgeschenkt bekommen und stießen nun gemeinsam an. Elektra kicherte bei einem Kristalllikör über Madame Rosmertas Ausführungen und ihre wilden Gesten, wie sie mit der Pfanne ausgeholt und herzhaft zugeschlagen hatte. Gut gelaunt aßen die Freunde ihr Essen und Sarah bemerkte nicht, wie der Trankmeister mit seiner Begleitung verschwand. Dieser hatte sich mit Remus und Elektra erhoben und war nach draußen gegangen. Snape hatte seiner Cousine erzählt, dass Remus ihm bei seinen Einkäufen helfen wollte. Sie bot ihm ebenfalls Hilfe an, die er nach kurzer Überlegung ebenfalls gerne in Anspruch nahm.

Sie betraten etwas lädiert den Honigtopf und deckten sich mit Süßigkeiten ein. Snape war hier das letzte Mal gewesen, als er selber noch in die Schule ging. Viele Schüler, die nichts von dem Vorfall vorhin mitbekommen hatten, starrten den drei Personen irritiert entgegen. Der Trankmeister in einem solchen Laden, und dann auch noch mit dem sonst so von ihm gehassten Kollegen und seiner Frau, die ihm Vorschläge zum Kauf von Süssigkeiten machten! Unheimlich! Und hatten die beiden sich geschlagen? Die dicke Lippe des Giftmischers und die Schrammen auf der Stirn des Verteidigungslehrers ließen jedenfalls darauf schließen! Viele verließen lieber schnell das Geschäft, als Snape funkelnd in die Umgebung sah und dann kurz mit der Verkäuferin sprach.
Danach gingen die drei in einen Bekleidungsladen, wo sich Snape nach einem Gedankenanstoß seitens Remus und unter Beurteilung von Elektra mehrere Decken zeigen ließ. Eine davon, in einem passenden Schottenmuster, kaufte er für McGonagall. Sein Begleiter berichtete, die ältere Hexe hätte im Lehrerzimmer mal erwähnt, ständig abends zu frieren, auch wenn das Feuer im Kamin ihrer Wohnung noch so prächtig prasselte. So besorgte Remus ihr ein Paar dicker Hausschuhe aus Lammwolle. Auch für Flitwick, Hooch, Lemuel und die anderen Lehrer fand sich eine Kleinigkeit. Für Remus, Elektra und Sarah hatte er aber leider nichts gefunden, wollte im Laufe der Woche noch einmal alleine suchen gehen. Voll bepackt mit Sachen machte man sich kurz nach Mittag wieder auf den Rückweg nach Hogwarts. Sarah staunte über ihren ehemaligen Lehrer, der nicht weniger als 5 große Tüten mit sich schleppte. „Ich habe nicht soviel, Severus! Darf ich Ihnen etwas abnehmen?“ fragte sie und er gab ihr dankbar die Tüte mit dem Geschenk für Professor Dumbledore:
Es hatte rotes Papier mit sich bewegenden Schneemännern darauf, eine große, goldene Schleife und roch herrlich nach Süßigkeiten. Remus hatte ihm den Tipp gegeben, anstatt eines guten Buches etwas für das leibliche Wohl einzukaufen. So hatte Snape im Honigtopf einige ausgewählte, exquisite Bonbons und Schokoladensorten zusammenstellen lassen für das Riesen-Schleckermaul, was sein Mentor ja war.

Sarah ging mit der schweren Einkaufstasche den Berg hinauf und brachte ihm die Sachen bis in sein Wohnzimmer. Wieder hielt Snape sich den Kiefer. „Tut’s sehr weh?“ wollte sie wissen und sah verschmitzt auf die Stelle. „Nur, wenn ich lache!“ kam als knappe Antwort und Sarah schüttelte erneut belustigt mit dem Kopf. „Sie Schlingel, Sie! So kannte ich Sie bislang ja gar nicht!“ feixte die junge Hexe. Snape drehte sich zu ihr um und funkelte, was das Zeug hielt. Seine Lippe war sehr viel dicker als vorher, und sie bemühte sich, nicht laut loszulachen, als diese vor lauter Ärger anfing zu zittern. Sarah versuchte, auf ein anderes Thema zu kommen, denn er wurde sichtlich sauer, wahrscheinlich über seine eigene Impulsivität in den ‚drei Besen’ vorhin. „Bevor ich es vergesse: Ich sehe, Sie haben für Weihnachten eingekauft. Ich habe da ein großes Problem...!“ sagte sie und senkte den Kopf zu Boden. „Um was handelt es sich?“ meinte er kühl und legte seine Sachen auf das Sofa. „Nun, ich weiß echt nicht, was ich Ihnen schenken könnte. Haben Sie nicht einen kleinen Tipp für mich? Ein Hobby zum Beispiel, oder benötigen Sie irgendetwas für ihre Wohnung?“ fragte sie.

Der Trankmeister wirkte überaus überrascht. Auch für Sarah hatte er noch nichts gefunden. Und jemandem interessierte, was er sich wünschte? Er wusste schon jetzt, was er von Professor Dumbledore und von McGonagall bekommen würde: Wie jedes Jahr neue Forschungsutensilien und eine mächtig große Flasche schottischen Whiskeys...!

„Und?“ wollte sie wissen und sah ihn erwartungsvoll an. „Ich weiß auch nicht!“ meinte er ehrlich nach längerem Nachdenken. „Aber Sie sagen mir doch schnell Bescheid, wenn Ihnen was einfällt, Severus?“ fragte sie vorsichtig. „Sicher!“ kam kühl und knapp als Antwort, und er begann seine Tüten auszupacken. „Ähm...ich gehe dann mal!“ Sarah ging zurück ins Büro. Mehrere Glasflaschen neben der Tür fielen ihr plötzlich ins Auge. Also hatte Moody sich wirklich bereits innerhalb einer Woche um seinen ‚Unfall’ bei den Prüfungen gekümmert und dem Trankmeister neue Kristallbehälter und Kolben besorgt.

„Severus? Kommen Sie mal! Hier liegt anscheinend eine Überraschung für Sie!“ sagte sie im erstaunt/belustigten Tonfall über die große Anzahl der Glasbehälter. Der Giftmischer kam stirnrunzelnd aus seinem Wohnzimmer und sah nun ebenfalls verblüfft auf den riesigen Kristall-Berg neuen Arbeitsmaterials. Beim Hereintragen seiner vielen Sachen waren sie ihm nicht aufgefallen. „Da liegt ein Zettel, der anscheinend dazugehört!“ bemerkte sie und zeigte auf das Bord, welches am nächsten stand. Snape nahm ihn an sich und las ihn Zeile für Zeile durch. Wieder rutschten seine Brauen Richtung Haaransatz, doch seine Mundwinkel zuckten verräterisch.

„Von ihrem Ausbilder, Alastor Moody, als Entschuldigung für sein ‚Malheur’ bei der Prüfung, eine Art Versöhnungsangebot! Er hatte ganz vergessen sich für sein Missgeschick neulich zu verantworten, wie er schreibt! Deshalb hat er vor einer Woche in der Winkelgasse eine komplett neue Garnitur Trankzubehör geordert und heute morgen durch Hauselfen herbringen lassen!“ erklärte er überrascht. Dann legte er den Zettel wieder auf das Bord und nahm testweise einen Kolben in die Hand. „Sehr gutes Material, viel besser als das, was ich vorher hatte! Er scheint ein schlechtes Gewissen zu haben!“ meinte er wissend und hielt eine andere Flasche gegen das Licht, alles dürfte mit Sicherheit eine ganze Stange Geld gekostet haben. Sarah lächelte. „Freut mich für Sie! Treffen wir uns dann gleich zum Quidditch mit Remus und Elektra am Eingang? Die Schule kocht, Martha Scoggins soll richtig gut geworden sein als Sucher...!“ Snape nickte und prüfte nun eine Phiole. „Dann bis gleich, Severus! Und nicht den Ravenclaw-Anstecker vergessen!“ lachte sie. Er grummelte kurz sein Einverständnis. „Na denn, lasse ich Sie und ihr ‚vorweihnachtliches Geschenk’ allein!“ feixte sie und verschwand zur Tür hinaus.

Wer Severus Snape nicht kannte, hätte gedacht, er wäre wie immer. Kalt, unberechenbar, ein Misanthrop, durch und durch. Doch innerlich freute er sich geradezu darauf, seine neuen Reagenzgläser und Kolben auszutesten. Erneut nahm er die Karte in die Hand. Ein PS stand noch darunter: „Die Kolben sind bruchfest gehext, damit bei der Abschlussprüfung der Hagemann im Februar nicht noch einmal so etwas passiert.“ Snape zog ein fieses Lächeln aus dem Ärmel, soweit es seine Schmerzen zuließen. Mit Sicherheit würde er trotzdem den Auroren und die nette rotblonde Hexe nicht noch einmal in seinem Kerker kämpfen lassen...


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