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Fanfiction

Das Siegel von Hogwarts Teil 3 von 5 - Mit dem Trankmeister bei Hagrid

von Magic_1

Der Sonntag (6.11.) begann ebenfalls trübe und grau. Die Wolken hingen schwer über den Berghängen, als Sarah früh wach wurde. „Uhm, erst 7.30 Uhr!“ sagte sie mit Blick auf ihren Wecker, konnte aber nicht mehr liegen. So machte sie sich fertig und ging wie viele andere auch hinunter zum Frühstück. Noch immer schwärmten die Slytherins von ihrem Sieg gestern, und Flitwick schaute wie Madame Sprout auch sauer auf seinen Kürbissaft, als Thomas Bunting nochmals lauthals einige gute Flugmanöver nacherzählte. Der kleine Zauberkunstlehrer kochte, denn der Punktestandbehälter von Slytherin war nun deutlich vor den anderen Häusern. Das nächste Spiel musste Ravenclaw gegen Hufflepuff gewinnen um einen Ausgleich zu schaffen. Dann erstarrte Flitwick, denn der Trankmeister, der gerade in die große Halle spazierte und auf ihn und Sarah zuschritt, setzte allem die Krone auf:

Er war sichtlich gut gelaunt und zog die Mundwinkel hoch.

Ungewöhnlich fanden sämtliche Anwesenden und starrten in seine Richtung, als er zum Lehrertisch ging. Flitwick grummelte noch mehr vor sich hin. „Guten Morgen!“ sagte der Giftmischer. „Darf ich mich zu Ihnen setzen?“ Sarah sah perplex zu ihm auf. „Sicher doch!“ Snape nahm neben ihr Platz und schenkte sich umgehend Kürbissaft ein. Die Gerüchteküche kochte ein neues Süppchen, überall waren kleine zischende Geflüsterfeuer ausgebrochen. *Auch egal! Sollen die doch denken, was die wollen! Wir sind halt gute Freunde!* dachte sich Sarah. „Sie sind ja heute außergewöhnlich gut drauf, Severus!“ bemerkte die Rotblonde und lächelte herüber. „Ja, erstens hat gestern mein Experiment ganz gut geklappt, zweitens haben wir gegen Ravenclaw gewonnen und drittens habe ich sehr gut geschlafen!“ sagte er (und das fast fröhlich), griff sich ein Brötchen und Sarah schmunzelte mit Blick auf ihre Tomaten.

„Pfhhhhüü!“ kam von der anderen Seite und sie bemerkte, dass Flitwick nebenan schmollte. „Was ist, Sir? Sind Sie immer noch sauer, dass ich Slytherin angefeuert habe?“ fragte sie. „Pfhhhhüüü!“ meinte Flitwick abermals, verschränkte seine Arme und drehte sich weg. „Nächstes Mal komme ich mit Ihnen in den Turm und feuere Ravenclaw an, wenn Sie es wünschen!“ erklärte sie ernst und er drehte sich mit leuchtenden Augen zu ihr. „Wirklich wahr?“ fragte er. „Ja, aber dann dürfen Sie jetzt nicht mehr eingeschnappt sein, in Ordnung?“ Flitwick quiekte. „Heißt anscheinend ‚Ja’!“ feixte sie und lachte zum kleinen Professor hinunter, der nochmals strahlend aufquiekte. Dann drehte sie sich wieder Snape zu.

Dieser hatte beider Unterhaltung mit hochgezogener Augenbraue verfolgt. „Was?“ fragte sie und sah stirnrunzelnd in sein Antlitz. „Nun, Sie schaffen es immer, gut mit allen auszukommen…!“ erklärte er kühl. „Was meinen Sie, wie schwer es war, Sie von dieser ‚Fähigkeit’ zu überzeugen?“ fragte sie schelmisch und trank den Rest ihres Kürbissaft aus, schenkte sich nach. Snape zog seine Augenbraue höher, dann ein wenig seine Mundwinkel, als er sich denken konnte, was sie damit gemeint hatte. „Wir haben uns doch, eben weil wir uns nicht verstanden, öfter als nur einmal gezofft! Wissen Sie noch, die Verteidigungsstunde, wo Moody leider wegmusste und Sie mich vor dem Kronleuchter bewahrt haben?“ fragte sie und grinste. „Oder die Verteidigungsstunde draußen zwischen den Türmen und über dem See, wo ich Sie anschließend ‚abkühlen’ musste?“ Snapes Mundwinkel zuckten kurz verräterisch. Jetzt flüsterte sie nur für ihn hörbar leise: „Oder den Abend, wo Sie sturzbetrunken in meine Wohnung kamen?“ Snapes Miene veränderte sich, und er schnaubte nunmehr verächtlich, wurde aber ungewollt einen Hauch rosa. „Mann, Mann, Mann! Langweilig, das sind Sie bei weitem nicht!“ lachte sie. „Und wie gut wir jetzt miteinander auskommen.“ lobte sie ihn. „Sie haben sich mit Remus vertragen, Sie wollen es ebenfalls heute Nachmittag mit Harry probieren. Sie bitten mich um Hilfe, wenn es Ihnen nicht gut geht oder eine andere Hilfe brauchen! Sie beteiligen sich etwas mehr am sozialen Leben! So wie jetzt gefallen Sie mir und bestimmt den anderen auch richtig gut, Severus!“ lobte sie weiter. „Und ich habe von Ihnen diesen mehr als nur tollen Umhang geschenkt bekommen!“ schwärmte sie und sah auf den Stoff.

Der Trankmeister nahm alles Lob mit gesenktem Haupt entgegen, sah mit ausdrucklosem Gesicht auf seinen Kürbissaft.

Dann folgte kurzes Schweigen, indem sein Hirn das soeben Gehörte verarbeitete.

Wider Erwartens kratzte Snape sich kurz unbewusst am Hinterkopf.

„Vielleicht hätten Sie irgendwann wieder Lust, mit mir und den Lupins samstags nach Hogsmeade zu gehen?“ fragte er gleich darauf mit unüblich höflicher Tonlage und Sarah war sichtlich überrascht. „Severus, also ich muss schon sagen...!“ lobte sie wiederum und klopfte ihm mit einem Lächeln freundschaftlich auf den Rücken. „Was denn?“ wollte er wieder möglichst autoritär auftreten. „Sie machen sich! Ich komme gerne mit!“ gab sie zurück und wirkte sichtlich gut gelaunt. Dann aßen sie weiter.

Professor Dumbledore schielte belustigt über seine Halbmondbrille in beider Richtung und beendete hochzufrieden sein Frühstück. Auch Sarah und Snape waren kurze Zeit später fertig. „Ich möchte Sie bitten, ein wenig mit mir spazieren zu gehen! Ich könnte ein paar Tipps gebrauchen, wenn ich heute Nachmittag mit ‚Potter’ reden muss…!“ meinte der Trankmeister ernst und sah auf seinen Kelch, trank den Rest aus. „Natürlich, gern!“ kam sofort zurück und die Hexe warf sich ihren Umhang um. Gemeinsam gingen sie aus der großen Halle, gefolgt von Geflüsterfeuern und beobachtet von mehreren höchst interessierten Augenpaaren:

Professor Dumbledores Augenbraue war schlagartig nach oben gerutscht, und auch Harry, Ron, Hermine und Draco hatten sie die ganze Zeit über beobachtet. Ron biss sich auf die Lippe, doch dann konnte er seine Neugierde nicht länger zurückhalten: „Ähm, Draco? Hat Sarah dir gegenüber irgendetwas über die momentane Beziehung zu Snape verlauten lassen?“ wollte er möglichst leise wissen, um von Hermine nicht einen erneuten Schlag in den Nacken zu bekommen. Doch auch Harry hatte es mitbekommen und lauschte augenblicklich höchst interessiert ihrer Unterhaltung. Draco stutzte über die Frage. „Ich habe doch schon mal gesagt: Sie sind Freunde, nichts weiter!“ gab er etwas genervt zurück. „Wirklich nicht mehr? Ich meine, du hast die beiden ja gerade selbst erlebt. Dieser „nette“ Umgang ist doch nicht normal, oder? So wie die beiden sich sonst immer angegiftet haben...?“ wollte Ron wissen. Draco machte ein äußerst saures Gesicht, sagte aber nichts weiter und sah demonstrativ zur Seite weg. „Ähm..., mir ist auch vor kurzem auch so was aufgefallen!“ stieg Harry zu Rons Unterstützung in die Unterhaltung mit ein. „Also Draco, wenn es selbst Harry aufgefallen ist, dann raus damit! Was ist mit den beiden los...?“ forderte der Weasley noch ein wenig energischer, wurde aber sogleich unterbrochen.
„Ron! Also wirklich!“ Hermine hatte gute Ohren und funkelte diabolischst zu ihrem Schulfreund hinüber. Harry wollte seinen Kumpel mutig verteidigen. „Nun ja...! Jedenfalls versteht sie sich auffallend gut mit ihm, scheint ihn wirklich zu mögen!“ Dracos Mund bebte, er war sichtlich bemüht, nicht laut los zu schimpfen, was den anderen beiden jungen Männern nun so richtig auffiel. „Nun red schon Draco! Was liegt dir auf der Zunge? Komm schon, spucks aus, sonst laber ich dir garantiert für die nächsten Wochen ununterbrochen die Ohren damit voll...!“ forderte Ron. Hermine grollte hörbar in die Richtung „ihrer“ Jungs. Draco biss sich auf die Lippe, als er den überaus strengen „Halt-ja-die Klappe! Das-geht-die beiden-gar-nichts-an!“-Blick seiner guten Freundin auf sich verstand. Doch Harry hatte diesen auch gesehen und erkannte, dass auch seine gute Freundin anscheinend sehr viel mehr über Snape und Sarah wissen musste, als sie bislang verraten hatte.
„Snape und `ne feste Freundin! Voll krass!“ bemerkte Ron leise und schlug die Hände dank dieser Vorstellung über dem Kopf zusammen. Verschiedene Mitschüler wurden nun langsam auf das Quartett aufmerksam. Dracos Lippe schmerzte höllisch, er behielt sich daraufbeißend nur mit Mühe unter Kontrolle. Sein Gesicht hatte eine häßliche, dunkelrote Farbe angenommen. Auch Hermines Augen und Wangen glühten wutentbrannt, sie wurde wie gewünscht stocksauer anhand des kindischen Verhaltens ihrer Freunde. „Kommt mal mit, ich hab da was themabezogen mit euch zu klären!“ forderte sie scharf und stand demonstrativ ruckartig auf. Die Jungs beäugten sich, fackelten jedoch nicht lange und folgten ihr interessiert bis in einen überdachten Gang des übernächsten, leeren Innenhofes. Die junge wütende Hexe achtete darauf, dass dieser auch wirklich verlassen war.

Dann drehte sie sich dort auf dem Absatz zu ihren Freunden um und fauchte zu Harry und Ron: „Okay! Schluss jetzt! Natürlich ist mir klar, dass Draco von euch beiden mit Sicherheit spätestens im Jungenschlafsaal erneut ins Kreuzfeuer genommen wird! Und der Ärger mit Sarah ist damit vorprogrammiert! Deshalb werde ich es euch erklären, aber nur, wenn ich garantiert darauf vertrauen kann, dass ihr mit niemand anderem sonst darüber sprecht! Das muss unter uns bleiben, klar?“ forderte die junge Hexe.

Rons Augen vergrößerten sich schlagartig. Also war wirklich was an der Geschichte dran?

„Und als Beweis dafür sprecht ihr mir einen Schwur! Wer ihn verletzt, dem wird Schlimmes zuteil! Ihr wisst doch noch, was damals beim Verrat von „Dumbledores Armee“ mit Marietta Edgecombe passiert ist? Was euch danach geschehen kann, ist x-mal schlimmer! Kapiert?“ kam säuerlich von Hermine hinterher.

Die Jungs (auch Draco) wirkten sichtlich eingeschüchtert, kannten sie doch Hermines fabelhafte (und manchmal richtig gruselig anmutende) Hexenkünste nur zu gut. Doch die Neugierde siegte, denn sogleich nickten sie ihr bereitwillig zu. Hermines Zauberstab leuchtete kurz darauf auf, während die erste Hand darüber gehalten wurde. „Ich schwöre, mit niemandem außer meinen drei Freunden über das zu reden, was man mir gleich anvertrauen wird!“ meinte Harry wahrheitsgetreu. Der Zauberstab leuchtete nach diesem geleisteten Schwur ein wenig intensiver. Draco und Ron folgten seinem Beispiel. Hermine winkte nach der Prozedur (etwas zufriedener aussehend) alle drei Freunde heran und steckte mit ihnen die Köpfe zusammen.
„Gut, ich sag es euch: Ja, Sarah mag ihn, hat ihn überaus gern. Sie war im letzten Schuljahr sogar in ihn verliebt, hat es ihm auch gesagt, doch er hat sie eiskalt abblitzen lassen!“ erklärte sie nun gerade so laut, damit es außer den drei jungen Männern niemand mitbekommen konnte, auch wenn sie allein im Hof standen. „Drei Mal!“ hängte sie noch an.

Ron wie Harry fiel beinahe die Ladeluke aus der Frontansicht.

Auch Draco staunte Bauklötze.

„D...drei Mal? Davon hat sie mir aber damals nichts erzählt...!“ meinte er total baff, hielt aber auffällig schnell seine laute Klappe. Die junge Hexe zog neugierig geworden ihre Augen zusammen, was dem jungen Malfoy nicht entging. „Also wusstest du auch darüber Bescheid?“ wollte die Hexe wissen. Draco sah knirschend auf den Boden, doch entschied sich dann doch, ebenfalls sein Wissen preiszugeben, räusperte sich. „Nun... nun ja, Sarah hat es mir am vorletzten Abend vor ihrer Abreise nach Hogwarts erzählt!“ meinte er vorsichtig. „Sie wollte nicht wieder hierher zu ihm und war ziemlich fertig, dass Moody trotzdem darauf bestand! Doch sie hat mir kurz nach ihrer Rückkehr nach Hogwarts über Snape in einem Brief geschrieben: „...wir pflegen nun einen freundschaftlichen, höflichen Umgang. Besser als nichts, oder?“ Seitdem sind ihre Zeilen sehr viel fröhlicher als vorher!“ erklärte Draco und sah in die Runde.

„Über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten. Ausgerechnet der alte, griesgrämige, andersgepolte Reagenzglasverkorkser! Wer solche Freunde hat, braucht keine Feinde mehr! Sie tut mir leid!“ meinte Ron und machte ein mitfühlendes Gesicht.

„RON!“ Hermine funkelte über seine abfällige Bemerkung. „Und jetzt sind die beiden wohl trotzdem sehr dicke Freunde geworden, wie auch immer sie das geschafft hat!“ meinte Harry, der nun Sarahs Röte vor kurzem sehr gut verstand. Sie hatte anscheinend immer noch starke Gefühle für den Trankmeister, doch er behielt das lieber für sich. Harry erinnerte sich mit einem Mal an das ausstehende Gespräch mit ihr und Snape. „Heute Nachmittag will Sarah sogar versuchen, eine Annäherung zwischen ihm und mir zustande zu bringen. Er hat von sich aus vorgeschlagen, sich mit mir zu vertragen! Sarah vermittelt zwischen uns!“ Die Freunde schauten überrascht zu Harry, Ron wusste ja schon Bescheid. „Ist nicht wahr, oder?“ fragte Hermine ungläubig, doch ihr Freund nickte zur Bestätigung. „Das…das ist ja großartig!“ meinte sie sogleich völlig aus dem Häuschen und klatschte hocherfreut in die Hände. „Nun ja, wie man es sieht. Ich jedenfalls habe ein mieses Gefühl, mit ihm zu reden! Bestimmt schreit er mich die ganze Zeit nur wieder an!“ maulte Harry und sah auf den Tisch. „Aber Sarah ist doch dabei!“ warf Ron ein. „Dann kann dir doch nichts passieren!“ fügte er hinzu. Harry sah zu seinem Freund. „Du hast ja Recht!“ meinte er und stand auf. „Lust auf eine Partie Snape explodiert? Bis 15 Uhr ist es noch lange hin…!“

Der Nieselregen hatte noch nicht aufgehört. Trotzdem gingen der Trankmeister und Sarah gemeinsam entlang der Menhire spazieren. „Was meinen Sie? Wollen wir mal Hagrid besuchen und fragen, ob er einen Tee für uns hat?“ wollte sie nach längerer Zeit des Schweigens wissen. „Für einen Spaziergang ist doch viel zu kalt und feucht!“ erklärte sie und zog ihre Kapuze weiter ins Gesicht.

Tee mit dem Wildhüter? Snape überlegte. Freiwillig hatte er das in all den Jahren die er hier war noch nie gemacht! Auch den anderen Lehrern ging er möglichst privat aus dem Weg. Aber... warum eigentlich nicht?

„Nun gut!“ sagte er kühl aus dem Bauch heraus, denn auch ihm war kalt und so klopften sie kurze Zeit später an die Haustür des 3-Meter-Mannes. Der bullige Halbriese öffnete. „Hä?! Professor Snape, was machen Sie denn hier?“ brummte er überrascht, als dieser seine Kapuze herunterzog. „Ach, Sarah ist auch dabei!“ fügte er etwas fröhlicher hinzu, als sie ihre Kopfbedeckung abnahm und freundlich zu ihrem ehemaligen Lehrer für magische Geschöpfe hochsah. „Kommt rein, kommt rein! Ein Mistwetter ist das heute!“ Beide traten in seine runde Hütte und Hagrid bat sie, sich zu setzen. Sie legten ihre Umhänge in die Nähe des Feuers und nahmen am großen Tisch Platz. „Tee?“ fragte er „Ja, gerne!“ antwortete sie dem Wildhüter, der sogleich eine riesige Kanne mit Wasser ins Feuer stellte und einen Flachmann und ein Glas vom Tisch räumte.

*Scharfes Zeug, gaaanz scharfes Zeug!* dachte sie sich, als sie den stark stechenden Alkoholgeruch wahrnahm. „Mir war kalt, und das selbstgebraute Tröpfchen hier zieht bis runter in die Füße!“ sagte Hagrid erklärend, als er Sarahs allessagenden Blick auffing. „Ach so, ja dann...!“ meinte sie neckend. Nach Dracos Erzählungen kannte Ron diesen Kräuterschnaps auch schon, fuchtelte Hagrid doch vor seiner Nase damit herum, als er bewusstlos war. Er hatte wohl weit mehr als nur 60 Umdrehungen (Prozent)...

„Weshalb seid ihr beiden denn hier?“ wollte er von Sarah wissen. „Einerseits wollten wir dich besuchen und uns bei dir aufwärmen, andererseits wollten wir beide uns ein wenig über Harry unterhalten!“ erklärte Sarah. Snape zog seine Augen zusammen, als sie dies freimütig vom Leder ließ. „Über Harry, warum denn das?“ wollte der Wildhüter wissen. „Wir möchten, dass sich Harry mit seinem Lehrer verträgt. Heute Nachmittag will sich Professor Snape hier mit ihm in meiner Wohnung treffen und ein Gespräch versuchen! Vielleicht verstehen Sie sich danach besser!“ sagte sie gut gelaunt. Die Augen des Giftmischers funkelten ärgerlich. Das brauchte doch nicht gleich die ganze Welt zu wissen! Hagrid wirkte sichtlich erstaunt, strahlte dann aber immer mehr und sagte: „Das finde ich großartig, Professor! Wissen Sie, Harry hat oft über sie geschimpft, weil Sie eben mehr als nur gemein und ungerecht zu ihm waren und ihn verschiedener Sachen bezichtigt hatten…!“ Sarah schüttelte bei Hagrids Worten warnend den Kopf. „Und deshalb habe ich vorgeschlagen, ein Gespräch unter Ms. Hagemanns Augen zu führen, damit sie im Falle des Falles eingreifen kann!“ erklärte der Lehrer für Zaubertränke plötzlich. Sarah war erstaunt über die unerwartete, nicht schimpfende Entgegnung ihres Freundes. Sie hatte erwartet, dass er gleich wieder wütend wurde, aber er blieb gelassen und sah fast nachdenklich vor sich hin. Dann stellte Hagrid gut gelaunt die Teetassen, beinahe so groß wie Kochtöpfe, auf den Tisch und goss sie je zur Hälfte mit heißem Tee ein. „Rückt mal ein Stück!“ meinte der Halbriese und setzte sich ebenfalls auf die runde Bank. Eng beieinander saßen sie nun. „Wo sind eigentlich deine Stühle, Hagrid?“ wollte sie wissen. „Ähm, die stehen draußen, überdacht hinter der Hütte, hatten mal wieder einen neuen Anstrich nötig, nachdem mir irgendein Schüler einen Streich mit meinem Schneckenschleim gespielt hat! Das Zeug war so hartnäckig, dass ich beim Saubermachen auch die Farbe mitabschrubben musste!“ erklärte er.

Sarah löffelte sich belustigt Zucker ein und rührte ihren Tee um. Der Trankmeister saß neben ihr und nippte gerade an der viel zu großen Tasse mit dem aufgelöstem Honig darin. „Harry ist ein fabelhafter Junge!“ begann Hagrid, um die Stille zu durchbrechen und schwärmte dem Tranklehrer vor, wie gut er damals in seiner Klasse mitgemacht hätte. Auch erzählte er ihm von der Flugstunde mit den Hippogreifen und wetterte erneut über Malfoy. „Hagrid! Draco hat sich doch total geändert!“ tadelte sie ihn und sah ebenso zum Wildhüter hoch. „Öhm..., tschulldigung!“ meinte er und nuckelte verlegen an seinem Tee. „Und Professor Snape hier hat sich auch zu seinem Vorteil verändert!“ fügte sie etwas wärmer hinzu. Snape sah aus dem Augenwinkel zu ihr herüber. „Ähm, nun ja!“ Der Halbriese schmunzelte.

Wenn der Trankmeister von sich aus schon ein Gespräch mit Harry führen wollte, konnte das nur ein gutes Zeichen sein. Außerdem wäre der mürrische Professor früher nie auf den Gedanken gekommen, auf einen kollegialen Tee zu ihm in die Hütte zu kommen. Sarah hatte anscheinend eine positive Ausstrahlung auf alles und jeden, sogar auf den sonst so verbohrten, unnahbaren Snape. „Ich denke, du wirst das mit beiden schaffen, was Sarah? Du hast bis jetzt ja jede noch so schwierige Hürde genommen.“ lobte Hagrid und zwinkerte ihr, die nun auffällig rote Wangen bekam, zu. Ein winselndes Fiepen war plötzlich zu vernehmen. Fang, der Hund von Hagrid, lag neben Snape, wie er jetzt bemerkte und gähnte herzhaft, ließ seine großen, gelben Fangzähne aufblitzen. „Dir geht das Wetter auch auf die Nerven, was, mein Lieber?“ fragte Sarah und der Hund sah müde aus seinen Augen zu ihr hinauf. Sabbernd legte Fang seinen Kopf wieder auf die Vorderpfoten.

Snape erinnerte sich wieder an die Unterredung um 15 Uhr. „Wie soll ich denn nun dieses Gespräch führen, ohne wieder laut zu werden, Sarah?“ wollte Snape wissen und machte eine erwartungsvolle Miene. Hagrid schenkte in der Zeit nach. „Ich werde Sie und Harry behutsam aufeinander zuführen. Lassen Sie mich zuerst reden. Es wird bestimmt sehr schwierig werden, ohne Zweifel!“ sagte sie. „Was Sie auf jeden Fall nicht machen dürfen, ist, ihn anzuschreien oder Vorwürfe zu machen. Ich werde ihn ebenfalls bitten, nicht laut zu werden und Sie zu beleidigen. Und vergessen Sie nicht: Es ist James Potter, den Sie hassen. Nicht sein Sohn. Einverstanden?“ Der Trankmeister machte ein funkelndes, dann aber nachdenkliches Gesicht. „Was, wenn ich trotzdem die Fassung verliere?“ fragte er erneut. „Ich bin ja da und versuche dann, zu schlichten. Ob Sie oder Harry nun schreien, ich kann es lauter!“ feixte sie betont und Hagrid schmunzelte, denn Snape ließ einen lauten Schnauber vernehmen. „Keine Angst, das schaffen Sie schon, Severus!“ meinte sie und lächelte ihm aufmunternd zu, als er vor sich hin knurrte. Sie klopfte ihm kurz freundschaftlich auf den Rücken.

Längeres Schweigen folgte, und Hagrid beendete die Stille wieder als erster. „Sag mal, Sarah, vor kurzem bist du mit Harry, Ron, Hermine und Draco über Hogwarts geflogen, meinst du, ich darf auch mal…?“ fragte der Wildhüter vorsichtig. Sarah war perplex. „Ist schon seit langem ein Traum von mir, mal mit `nem Drachen zu fliegen, weißt du? Seit Norbert träume ich sehr oft davon…!“ erklärte er. Sarah schmunzelte, nickte aber dem Wildhüter, der sie zugleich bittend wie sehnsuchtsvoll ansah, zu, und Hagrids Gesicht erhellte sich sogleich. Der Trankmeister bedachte beide abwechselnd mit einem irritierten Blick. „Sie sind mit ihren Freunden geflogen? Ich hoffe, Sie hatten eine Genehmigung dafür, Hagemann!“ kam mit fauchendem Unterton daher. „Die hatte ich! Mr. Moody stand mit uns auf dem Söller, hat aber im letzten Moment gekniffen, wo er auch eine Runde hätte drehen können…!“ Hagrid lachte herzlich. „Hat er mir erzählt, hat er mir erzählt! Weißt du, von einem Drachen ist er mal böse verletzt worden und traut seitdem den Tierchen nicht mehr über dem Weg…!“ erklärte er amüsiert. „Oh, deshalb ist er also schnellstens verschwunden als ich ihn aufsitzen lassen wollte…!“ feixte Sarah und beide lachten miteinander, Snape knurrte demonstrativ und nippte verächtlich an seinem Tee. „Wie sieht es mit Ihnen aus, Professor? Sind Sie schon mit Sarah geflogen?“ wollte der Halbriese wissen und sah forschend in seine Richtung. Snape riss die Augen auf. „Ich? Auf einem Drachen?“ fragte er entsetzt. Sarah grinste fies und sagte: „Natürlich! Ich hatte Ihnen doch sowieso noch einen Flug versprochen! Jetzt sind Sie dran! Wie wäre es mit heute Abend, nach dem Gespräch?“ Es kam wie aus dem Stehgreif und Hagrids Augen wurden um das Doppelte größer. „Also, ich bin sofort dabei! Treffen wir uns hier?“ fragte der Wildhüter begeistert und sah mit einem gewissen Glitzern in den Augen zu Sarah. „Von mir aus, gerne! Was ist mit Ihnen, Severus?“ fragte sie erneut und schwenkte ihren Blick erwartungsvoll in seine Richtung. Erschrocken starrte er zurück.

Das war nicht gut, überhaupt nicht gut...

All das ging fiel zu schnell und entsetzt weitete er seine Augen, konnte seine Selbstbeherrschung nur schlecht aufrecht erhalten. „Ähm, Hagemann…!“ versuchte er zu sagen. „Es ist nicht gefährlicher, als mit einem Hippogreifen zu fliegen!“ versuchte sie ihn zu beruhigen. „Und ich verspreche, kein Feuer zu spucken, Severus!“ Hagrids Miene brach ein. „Ooooch, schade!“ meinte er. Der Trankmeister überlegte. „Ich werde ganz vorsichtig fliegen, versprochen!“ Sie umfasste mit ihrer rechten Hand seinen linken Unterarm auf dem Tisch und brachte das netteste Lächeln überhaupt zustande, was er je bei ihr gesehen hatte. „Ich... ich überlege es mir!“ sagte er nur und trank seinen Tee aus. Hagrid war bester Laune und bot Ihnen auch einige seiner frisch gebackenen, untertassengroßen Kürbisplätzchen an. Sie rochen anders als sonst, doch wusste sie, dass Hagrids Backkünste jeden Betonmischer hätten neidisch werden lassen. Sarah nahm sich höflicherweise einen, biss vorsichtig hinein… und staunte. Sie waren butterweich, zergingen auf der Zunge.

„Hmmm! Sach ma, pfi pfind ja echft läcka! Pfie haffu fi fo hut hinfekrigt?“ wollte sie angenehm überrascht sofort mit vollem Mund wissen. Hagrids große Augen waren starr auf sie gerichtet, doch ein gewisses Leuchten war unzweifelbar in ihnen zu erkennen. Snape konnte dank ihrer Aussprache nicht anders:

Er musste sich einfach amüsiert räuspern.

„Oh, Geheimrezept von Madame Pomfrey!“ erklärte der Wildhüter ebenfalls belustigt und zeigte auf ein kleines Fass. „Sie meinte, mit ein wenig Butter würden die noch besser schmecken!“ flüsterte er ihr zu, doch Snape hatte es auch gehört und schmunzelte erneut. Er hatte also immer die Butter vergessen? Deshalb waren seine Backkünste immer so trocken und steinhart wie er gehört hatte. Auch er nahm sich nun probehalber einen Keks. „Die schmecken echt klasse!“ lobte Sarah. „Darf ich noch einen?“ Hagrid strahlte stolz und reichte ihr die Dose.

Nach gut einer halben Stunde verabschiedeten sich die beiden dankend bei ihm und gingen im Nieselregen zurück zum Schloss. Es war rutschig und Snape hakte sie sich ohne Worte unter, falls einer von beiden ausgleiten sollte. „Das war ein schöner Vormittag!“ sagte sie. „Was machen Sie nach dem Mittagessen, Sarah?“ fragte er interessiert. „Lernen. Nächste Woche stehen Zwischenprüfungen an und Moody will mich und Isabelle auch in Verteidigung testen…, wird ganz schön anstrengend werden!“ erklärte sie und atmete seufzend tief ein und aus. „Wird Morpheulestik auch getestet?“ „Ich denke, ja! Aber ich hatte ja einen guten Lehrer, ich glaube nicht, dass Tonks und Moody etwas an mir auszusetzen haben!“ lobte sie den Trankmeister und schenkte ihm einen freundlichen Blick. „Viel Glück wünsche ich Ihnen auf jeden Fall!“ meinte er aufrichtig und betrat mit ihr das überdachte Tor. Nebeneinander liefen sie über die ebenfalls überdachte Brücke zum Burghof, wo er sie aushakte. Dann betraten sie gemeinsam die große Halle und setzten sich zusammen hin. Sarah hatte Flitwick einen riesigen Keks mitgebracht, den er quiekend entgegennahm, sich x-mal dafür bei ihr bedankte und gleich danach genüsslich verspeiste. Viele Schüler tuschelten über den Trankmeister und die Hexe, die nebeneinandersitzend ihr Essen einnahmen. Nach dem Mittagessen verließen sie gemeinsam den Saal und verabschiedeten sich erst unter den Blicken der Jugendlichen im Treppenhaus voneinander. „Also: Bis nachher!“ sagte Sarah und sah ihm noch solange nach, bis er im Kerker verschwunden war...

Die Buschtrommeln im Hintergrund verstärkten sich...


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