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Fanfiction

Das Siegel von Hogwarts Teil 3 von 5 - Ein neuer Umhang

von Magic_1

Am Nachmittag, nach dem Unterricht bei Tonks, fanden sich die drei Lehrer und Sarah am großen Tor ein. Sie hatte sich warm angezogen und stieg nun mit den anderen in eine wartende Kutsche. Es fing bereits an, dunkel zu werden, und die Lichter an der Kutsche flackerten magisch auf. Gut gelaunt unterhielt sich Remus mit ihr über seine Kinder. Diese waren nun bei Madame Pomfrey und schliefen, nachdem er für sie gesungen hatte. Sarah und Elektra kicherten, als er kurz das Lied anstimmte. Snape sah augenrollend und desinteressiert aus der Kutsche.

„Nun Severus, was willst du dir denn besorgen?“ wollte Remus ein Gespräch anfangen. Anstatt zu antworten, reichte der Trankmeister ihm eine Liste mit den Zutaten, die er einzukaufen dachte. „Meine Güte, ganz schön viel! Soll ich dir nachher helfen, die Sachen in die Kutsche zu laden?“ fragte Remus freundlich, gab den Zettel zurück und sah zu seinem ehemaligen Klassenkameraden herüber. Verdutzt über das nette Angebot starrte dieser zurück, funkelnd versteht sich, aber gab keine Antwort. Bis Sarah ihn freundschaftlich leicht in die Seite knuffte und mahnend ansah. „Und?“ fragte Remus. „Gut, danke!“ meinte Snape kalt und sah wieder aus der rumpelnden Kutsche. Es fing an, heftig zu regnen, und die Scheiben beschlugen sich. Innen war es wohlig warm, die Außentemperatur lag nur wenige Grad über den Gefrierpunkt. Sarah sah Remus und Elektra an und zuckte über Snapes Verhalten mit den Schultern. „Vielleicht haben wir nachher noch Zeit, in „die drei Besen“ zu gehen?“ fragte Elektra. „Klasse Idee, etwas Warmes zu trinken bei diesem Sauwetter wäre schön!“ fügte Sarah hinzu. „Gut, Severus? Du kommst doch sicher mit, oder?“ meinte Remus. Der Trankmeister schnaubte verächtlich, doch Sarah knuffte ihn noch einmal leicht in die Seite. Snape schleuderte einen zornigen Blick in ihre Richtung, doch sie schenkte ihm ein nettes, entwaffnendes Lächeln. „Nun gut!“ gab er als knurrige Antwort und sah wieder aus dem Fenster. Elektra und Remus grinsten sich über Sarahs und Snapes ‚freundschaftlichen Umgang’ an.

In Hogsmeade angekommen, gingen sie zuerst in die magische Apotheke, was wohl mehr eine dreifach vergrößerte Version von Snapes Büro mit seinen vielen Gläsern war.
Düster, kalt, unheimlich.
Sarah kannte die meisten Kräuter, die auf einem Bord nach Namen sortiert lagen, sowie die vielen Tiere, eingelegt oder nicht. Einige bewegten sich hin und wieder in ihrem glasigen Gefängnis, wie z. B. die großen Leuchtkäfer aus Wales, die unentwegt mit ihrem Hinterteil Lichtzeichen gaben. Snape stand an der Theke und besprach mit dem Verkäufer, was er genau brauchte. Auch Remus und Elektra sahen sich interessiert um. Jetzt stand Sarah vor einem sehr großen Glasbehälter, in dem sich ein schlangenartiges Gebilde befand, was sie noch nie gesehen hatte. Sie klopfte dreimal sanft dagegen, um zu sehen, ob es auch lebte. Der Trankmeister beobachtete sie während der Zusammenstellung seiner Zutaten schon eine ganze Weile und zog über ihre kindliche Neugierde eine Braue nach oben.

„Das würde ich lieber sein lassen, Hagemann!“ warnte Snape und stand nun mit verschränkten Armen funkelnd vor der Theke. Der Verkäufer wirbelte im Hintergrund, die Sachen zusammen suchend. Als sie wieder zum Glasbehälter sah, hatte das Gebilde die Augen geöffnet und schoss mit seinem nun übergroßen Maul auf Sarahs Gesicht zu. Das Glas hielt, doch der Behälter schwankte bedrohlich. „Waaah!“ schrie sie erschrocken und torkelte zurück in Remus Arme. Dieser und Elektra lachten herzlich, als sie sich errötend aufrappelte. Der Glaszylinder kehrte in seine vorherige, ruhige Position zurück. „Eine schleimige Wasserhydra, sehr selten Miss, aber ihr Gift ist vielfach verwendbar!“ meinte der Verkäufer und lachte ebenfalls ein wenig. Die Wasserhydra klappte ihr übergroßes Maul wieder zu und schien erneut zu schlummern.

Ein riesiges Paket wurde aus dem Lager zu den anderen Sachen gebracht. „Soooo, das hätten wir! Uff!“ keuchte der Mann hinter der Theke namens Temperton und stapelte die Sachen übereinander. „Das macht dann...“ *Kassenklingelingeling!* „...45 Galleonen, 5 Sickel und 12 Knuts, Sir!“ sagte Temperton höflich und Snape bezahlte. Auch für Remus hatte er, damit der Verkäufer nicht argwöhnisch dreinsah und es nicht weiter auffiel, die Zutaten für seinen Wolfsbanntrank gekauft. Dann verließen sie das Geschäft. Remus gab Snape unverzüglich das Geld für seine Zutaten wieder. Gut gelaunt und mit vielen Paketen bepackt, gingen alle vier zurück zur Kutsche, luden ihre Last ab.

Danach wandte sich der Trankmeister zu Remus und Elektra um. „Wenn Ihr möchtet, könnt Ihr schon in „die drei Besen“ gehen, ich habe Ms. Hagemann versprochen, ihren zerstörten Umhang nach der gezielten Attacke von einem meiner Schüler zu ersetzen. Einverstanden?“ fragte er kühl. „Ähm, ja...! Gut, einverstanden!“ sagte Remus, sichtlich stutzig über das soeben Gehörte geworden, aber er klemmte sich umgehend Elektra unter den Arm und machte sich auf den Weg. Severus Snape stiefelte in die entgegen gesetzte Richtung.

Schweigend folgte Sarah dem schnell voranschreitenden Trankmeister durch den Nieselregen, als er in die Zweiggeschäftsstelle für ‚Madame Malkins Anzüge für alle Gelegenheiten’ einkehrte. Dort wurde er von der Verkäuferin freudig begrüßt: „Guten Tag, Sir! Miss! Kann ich Ihnen helfen?“ Kalt sah der Giftmischer auf die große, schlanke Verkäuferin hinunter, die blondes Haar hatte und ein auberginefarbenes Kleid trug. „Das will ich doch hoffen! Diese junge Dame braucht einen neuen Winterumhang, der möglichst viel Wärme speichert! Ich hoffe, Sie haben uns etwas Vernünftiges anzubieten?“ sprach Snape mit seiner autoritären Stimme, so dass die Augen der Verkäuferin immer größer wurden. Mit diesem Herren war sicherlich nicht gut Kirschen essen. „Äh, ja, kommen Sie beide doch einmal mit!“ sagte sie und holte im hinteren Teil des Ladens einen Ballen dicke, feinverarbeitete Schurwolle aus einem Regal. „Nur 3 Galleonen der Meter!“ sagte sie und ließ Snape den Stoff betasten. „Was haben Sie sonst noch?“ fragte er kalt und ließ sich einen Ballen in Angora vorlegen. Gerade wollte die Verkäuferin den Preis sagen, doch Snape sagte kühl: „Es kommt mir nicht auf den Preis an, die Qualität ist entscheidend!“ „Oh, ein Herr mit Geschmack! Dann vielleicht das hier?“ Sie zog erneut einen Ballen aus dem Tuchregal und legte ihn auf einen Tisch. „Feinster Kaschmir, verarbeitet zusammen mit Guanako- und Angora-Wolle! Lässt die Schafskälte so gut wie gar nicht durch!“ Snape betastete den schwarzen Stoff. Dick und nicht zu schwer um ihn zu tragen, wie er fand. „Gut, davon bitte ich, dieser jungen Dame einen Umhang, bodenlang, mit Kapuze, zu nähen!“ Sarah hatte gerade den Preis je Meter entdeckt und fragte entsetzt: „Aber Severus, ist Ihnen das nicht zu teuer? So edel war der vorherige Umhang bei weitem nicht...!“ Die junge Hexe sah mit schlechtem Gewissen zu ihm hinauf. Snape funkelte ärgerlich. „Ich stehe in Ihrer Schuld, Sarah! Mehr als mir lieb ist! Es ist nur recht und billig, wenn ich Ihnen den alten Umhang also ersetze!“ knirschte er dermaßen hervor, dass Sarah einen weiteren Widerspruch nicht wagte. Kurz darauf beobachtete er auf einem bequemen Sessel sitzend, wie sie sich auf ein Podest stellen ließ und die Verkäuferin mit ihrem Zauberstab an Sarah Maß nahm. Innerhalb von 30 Minuten waren sie fertig und verließen das Geschäft, nicht bevor die Verkäuferin halb singend fröhlich sagte:

♪„...und beehren Sie uns bald wieder, Sir!“♪

*Kein Wunder, bei 64 Galleonen für nur einen einzigen Umhang!* dachte Sarah feixend.

„Und? Wie fühlt sich der Umhang an, Sarah?“ wollte der Trankmeister wissen. Sie senkte den Kopf. „Warm. Mollig warm.“ antwortete sie ehrlich, aber kleinlaut und sah noch tiefer unter sich. „Warum tun Sie nun so beschämt?“ wollte er wissen. „Ähm, Sie haben gerade für diesen Umhang ein wahres Vermögen ausgegeben. Ich habe deswegen ein richtig schlechtes Gewissen, Severus!“

Errötend ging sie weiter.
Er blieb stehen.

„Sarah, warten Sie mal!“ bestimmte er und sie drehte sich ihm zu. Er näherte sich ihr, erfasste ihre Schultern und sah ihr hochernst in die Augen. Etwas fauchend meinte er: „Jetzt hören Sie mir mal zu! Sie haben sich diesen Umhang redlich verdient! Sie haben mir schon so oft geholfen, und ich möchte mich damit erkenntlich zeigen! Tragen Sie ihn! Er steht Ihnen! Wer weiß schon, wie kalt der Winter werden kann, und bevor er wieder in Flammen aufgeht, habe ich beim Zusammennähen einen Fluch darüber ausgesprochen. Jetzt ist er auch reiß-, wasser- und feuerfest!“

Sie sah erneut tief beschämt zu Boden.

„Schauen Sie mich an, Sarah!“ forderte er sie laut auf. Zwei blaugraue Augen rutschten nur zögerlich wieder nach oben.

„Sie sind seit Jahren die erste, gute Freundin die ich habe! Und denken Sie bloß nicht, dass ich jemals wieder eine haben wollte! Doch Sie haben mir schon so oft bewiesen, dass Ihnen wirklich viel an mir liegt und ich Ihnen vertrauen kann! Es war mir ein Bedürfnis, mich endlich einmal revanchieren zu können. Verstehen Sie das?“ fauchte er laut und autoritär.

Snape riss die Augen auf, als ihm klar wurde, was er da gerade von sich gegeben hatte. Doch im Nachhinein hielt er diese Sätze für überaus wahr und richtig. Sarah war zuerst überrascht, veränderte ihr Antlitz aber gleich sofort in ein hocherfreutes. Er hatte sie zum ersten Mal bewusst als „gute Freundin“ bezeichnet! Sie behielt ihre Euphorie darüber aber so gut es ging für sich. Bescheiden sprach die junge Hexe: „Ja, aber Sie müssen mir nichts so Teures schenken, um mir ihre Freundschaft zu beweisen!“ und fügte möglichst glaubhaft hinzu: „Ab und zu ein paar nette Worte und Gesten würden mir schon reichen!“

Snape zog anhand dieser unerwarteten Antwort seine Augen zu Schlitzen.

„Nun gut, wie auch immer. Sie behalten doch trotzdem das Geschenk von mir ‚altem Sturkopf’, oder?“ hakte er betont nach, und dass ein wenig ärgerlicher, als er eigentlich wollte. Sarah nickte und ließ im Gegensatz zu ihm ein überaus warmes Lächeln herüber fliegen. „Vielen lieben Dank, Severus!“ hauchte sie kaum hörbar, senkte ihren Kopf erneut und strahlte glücklich, ohne das er dieses sehen konnte. Er nahm die Hände von ihren Schultern und bot ihr keine Miene verziehend nun seinen Arm an. „Kommen Sie!“ forderte er dabei. Überrascht hakte Sarah sich bei ihm unter und gemeinsam gingen sie schweigend hoch in „die drei Besen“.

************************************************

Elektra und Remus hatten noch kurz eine Erledigung gemacht und amüsierten sich nun über die Scherztoffees aus Weasley & Weasley, welche die verrücktesten Sachen mit dem Gesicht anstellen konnten. Lupins violettes Brombeer-Gesicht wich gerade wieder seiner normalen Hautfarbe, und Elektra schüttelte sich vor Vergnügen. „Hallo ihr beiden!“ begrüßte sie Sarah, und das Ehepaar besann sich, vor dem Trankmeister und der jungen Hexe nicht ganz so übertrieben kindisch zu wirken. Snape und Sarah legten ihre Umhänge ab und setzten sich gemeinsam ihnen gegenüber. Sogleich kam Madame Rosmerta und fragte, was es sein durfte. „Einen Honig-Met für mich!“ meinte Remus. „Einen Kristalllikör!“ bestellte Elektra. „Für mich bitte einen Sherry!“ sagte Snape kühl. Heute Abend würde er eine Ausnahme machen und sich mal etwas gönnen. „Für mich ein Butterbier!“ meinte Sarah. Rosmerta verschwand und jetzt erst musterte Elektra den neuen Umhang von Sarah. Sie betastete den Stoff. „Sag mal, Severus, der hat doch bestimmt...!“ „Viel gekostet, ja!“ schnitt er ihr das Wort ab. „Aber er hält wenigstens warm! Und ich war Sarah was schuldig!“ fügte er kühl hinzu. „Noch einmal vielen lieben Dank, Severus!“ bedankte sich Sarah.

Elektra fiel auf, das beide sich plötzlich mit Vornamen ansprachen, doch bevor sie nachhaken konnte lenkte Remus die Aufmerksamkeit glücklicherweise auf ein anderes Thema: „Ähm, nächstes Wochenende spielt Ravenclaw gegen Slytherin. Ich und Elektra wollen es uns ansehen. Kommt ihr mit?“ fragte er. „Eine gute Idee! Oder machst du wieder den Schiedsrichter, Severus?“ wollte Elektra wissen. „Nein, dieses Mal sitzt Madame Hooch auf dem Besen!“ antwortete er zwar kühl, aber ohne zu knurren. Madame Rosmerta kam mit den Getränken. Sie bestellten sich auch etwas zu essen. Remus hob seinen dampfenden Becher hoch, als auch das Essen aufgetragen wurde. „Auf diesen schönen Abend!“ sprach er und sie prosteten sich zu.
Als er seinen Met abgestellt hatte, fragte Remus: „Nun, Severus, gehst du mit uns zum Spiel am Samstag? Ich würde mich freuen!“ „Wir werden damit im Gryffindor-Tower sitzen, nehme ich an?“ fragte dieser kühl. „Ja, wir haben Platz genug!“ meinte der Werwolf. Snape schnaubte verächtlich. „Als ‚Slytherin-Hauslehrer’ soll ich also im ‚Gryffindorturm’ Platz nehmen und wahrscheinlich auch noch ‚Ravenclaw’ anfeuern? So weit kommt es noch...!“ spöttelte er. Sarah knuffte ihm unverzüglich wieder freundschaftlich in die linke Seite, mahnte ihn mit einem Blick und sagte kurz darauf heraus: „Also ich würde sogar mit euch im Slytherin-Tower Platz nehmen, Remus! Ist doch egal, wo man sitzt und wen man anfeuert! Hauptsache, wir haben Spaß, oder?“ Lupin war zuerst völlig von den Socken über diesen Vorschlag, doch dann überlegte er, und kurz darauf hellte sich sein Gesicht auf. „Eine gute Idee, Sarah! Das könnten wir machen. Ist bei euch denn noch was frei, Severus?“

Dieser zog überrascht über soviel Spontanität eine Braue Richtung Haaransatz. Dann stellte er es sich vor:

Anfeuerungen für Slytherin seitens der drei Anwesenden hier. Es dauerte auffällig lange, die er zu seiner Entscheidung brauchte. *Warum eigentlich nicht?* meinte sein kleiner Mann im Ohr.

„Nun, ähm, also... ja!“ antwortete er nach angespannter Ruhepause. Lupin wirkte erleichtert. „Okay, dann geht es mit Elektra und euch beiden am Samstag in den Slytherin-Tower. Bin ja mal gespannt, was die Anwesenden sagen, wenn ich dort meine Gryffindor-Wimpel zücke und damit wedle...!“ feixte Remus. Elektra und Sarah lachten herzlich. „Bitterböse Blicke, vielleicht schmeißt man uns sogar achtkantig raus!“ erweiterte Elektra und lachte weiter. Sarah sog gut gelaunt an ihrem heißen, dampfendem Butterbier weiter. „Weiß einer, ob Dennis Creevey wieder den Stadionsprecher macht? Der war das erste Mal gar nicht so schlecht, finde ich!“ wollte sie wissen. „Soviel ich weiß, ja!“ bemerkte Snape knapp. „Spitze! Wenn der so weiter macht, wird er garantiert die würdige Nachfolge von Lee Jordan antreten!“ feixte Remus. Elektra schob einige Süßigkeiten herüber. „Ähm, das sind jetzt keine von den Weasley-Toffees, oder?“ wollte Sarah wissen. „Nein, die kommen aus dem Honigtopf!“ „Dann danke!“ Sie nahm sich ein grünes von Berti Botts Bohnen und schob es sich in den Mund. „Ühm, Broccoli!“ sagte sie, lutschte es aber weiter.

Der Verteidigungslehrer schnitt ein neues Thema an: „Filch rastet in letzter Zeit in regelmäßigen Abständen aus. So konfus wie heute morgen vor meinem Zimmer habe ich ihn noch nie erlebt!“ meinte Remus und lachte herzlich. „Das war bestimmt gar nichts gegen den Auftritt, den er letzte Woche in meinem Kerker zum Besten gegeben hat...!“ sagte Snape plötzlich amüsiert und zog richtig untypisch für ihn den Mund hoch. Alle drei schauten höchst interessiert in seine Richtung. „Nun, irgendein Schüler hat es doch tatsächlich geschafft, mehrere Raketen im Kerker zu verstecken. Fragt mich nicht wie, doch eine davon ging los... Filch hat sich zur Sicherheit einen meiner großen Glasbehälter auf den Kopf gestülpt, um ja nicht dort angegriffen zu werden, als er versuchte, sie zu löschen. Leider hat er nicht gesehen, dass sich noch einige verzauberte Staurocoskäfer darin befanden...! Sein Kopf hat verschiedene Metamorphosen hinter sich gebracht und wurde so groß wie eine Wassermelone, als sie ihn gebissen hatten. Er füllte den Glaskolben voll aus und zerschmetterte ihn, weil er keine Luft mehr bekam, an der nächstbesten Wand. Dennoch ging er danach seiner Arbeit gewissenhaft nach. Die Weasleys wollte er am liebsten dafür nach Askaban verfrachten lassen! Die ganze Zeit hat er lautstark mit seinem riesigen Kopf über die Zwillinge gewettert und nach den alten, guten Zeiten verlangt, in denen die Schüler im Kerker aufgehängt wurden...!“ Seine Mundwinkel zuckten noch mehr, als er an Filch mit Glasbehälter zurückdachte. Remus, Elektra und Sarah hielten sich vor Lachen die Bäuche. „Hahaha, an den Füßen aufhängen, das hatten wir auch mal mit dir probiert, weißt du noch?!“ lachte Remus und bekam sofort von Elektra einen harten Knuff in die Seite.

Sarah erschrak, denn Snapes Grinsen verschwand augenblicklich und seine Augen flackerten bedrohlich auf, der Mund wurde eng, und Remus merkte, was er da von sich gegeben hatte. Es tat ihm auf der Stelle leid. „Tschuldige, Severus, ist mir so rausgerutscht! Hab nicht nachgedacht! Passiert nicht wieder!“ sagte er sogleich und sah wie ein getretener Hund in seine Richtung. Der Trankmeister funkelte ihm mit engem Mund ins Gesicht, verstand aber seinen reuigen Versöhnungsversuch. „Nun gut! Vergessen wir das!“ sagte er und Remus Gesicht hellte sich wieder auf. Trotzdem war die gute Stimmung dahin. „Ich denke, wir sollten so langsam zurück nach Hogwarts fahren!“ hängte der Trankmeister mit kühler Stimme hinterher. Remus sah auf die Uhr. Es war kurz vor halb acht. „Lasst uns aber in Ruhe austrinken, ja?“ meinte er. „Einverstanden, aber das dauert noch. Mein Glas ist fast noch voll. Zu heiß!“ meinte Sarah und sog weiter an ihrem Butterbier.

Die plötzlich eingetretene Stille schwang wie ein Damokles-Schwert über ihnen. Jederzeit konnte es zwischen Remus und Snape wieder anfangen zu kriseln. Sarah hatte eine Idee: Sie stellte ihr Butterbier auf den Tisch und hob die Arme, streckte sich herzhaft. „Leute, wisst ihr was?“ sagte sie dabei um ein wenig von der angespannten Situation gerade abzulenken und verschränkte ihre Arme im Nacken. „Nein, was?“ wollte Elektra wissen. „Der Ausflug nach Hogsmeade hat sich so was von gelohnt! Mit euch fühle ich mich seit langer Zeit mal wieder so richtig ‚sauwohl’!“ kam salopp daher. Elektra lachte. „Finde ich auch, Sarah! Sollten wir vielleicht öfter machen!“ Remus Blick wanderte zu Snape, der seine ehemalige Schülerin argwöhnisch über ihre plötzliche Lockerheit und Aussprache anstarrte. „Möchtest du noch einen Sherry, Severus? Ich bezahle!“ sagte der Verteidigungslehrer sanft zur weiteren Versöhnung. „Nun gut!“ sagte der Trankmeister und zog seinen Mund wieder etwas nach oben.

Nach circa einer Viertelstunde machten sich die vier auf den Weg zurück zur Kutsche und fuhren im Stockdunklen nach Hogwarts. Der Weg wurde von den magischen Wagenleuchten erhellt. *Gäääähn!* „Ich will gleich nur noch ins Bett!“ gab Elektra müde von sich und kuschelte sich in den Arm ihres Mannes. „Wir sind ja gleich da, Schatz! Und um die Kinder kümmere ich mich, dann kannst du dich schon hinlegen!“ meinte Remus. „Womit habe ich dich nur verdient?“ wollte sie wissen. „Das frage ich mich manchmal auch!“ feixte er. Wieder bekam er einen harten Knuff in die Seite, und Remus johlte auf. „Auaaaa! Severus, lass dir von einem alten Ehemann sagen: Die Ehe kann manchmal ganz schön schmerzhaft sein!“ feixte er und rieb sich die Stelle. Elektra knuffte ihn lachend erneut, kuschelte sich dann wieder an ihn. „Aber ab und zu auch sehr, sehr angenehm!“ fügte Lupin hinzu und lächelte seine selig dreinblickende Frau liebevoll an, streichelte ihren Rücken. Sarah grinste. „Ihr beiden passt echt zusammen wie die Faust aufs Auge!“ bemerkte sie. Snape schnaubte verächtlich, schwenkte seinen Blick zur Seite und sah aus dem Fenster. Wieder regnete es in Strömen.

In der Eingangshalle angekommen, sprach Sarah zu den drei anderen: „Nochmals vielen Dank für den Ausflug!“ Snape nickte nur und schwenkte seinen Zauberstab. „Locomotor Pakete!“ sprach er, und ging mit seinen nun schwebenden Einkäufen in Richtung Kerker. „So, Sarah! Dann gehen wir jetzt auch, bevor mir Elektra noch im Stehen einschläft!“ feixte Remus und seine Frau blickte hundemüde aus ihren blauen Augen zu ihm empor. Sarah drückte beide kurz. „Schlaft gut!“ meinte sie. „Du auch Sarah! Und danke, das du die ‚Situation’ eben entschärft hast!“ raunte Elektra leise hinterher und zwinkerte ihr zu. Damit verschwand die Aurorenauszubildende gut gelaunt und glücklich mit ihrem molligen neuen Umhang in Richtung Treppenhaus.

Der Giftmischer war ziemlich verwundert über sich selbst: Severus Snape, der nun seine Trankzutaten ins Regal räumte, hatte der Abend trotz Remus Ausrutscher doch tatsächlich außergewöhnlich gut gefallen. Endlich hatte er sich bei der Hagemann revanchieren können, was ihm eine gewisse „Schuld“ abnahm. Und am Samstag wäre das Spiel Ravenclaw gegen Slytherin, wo alle drei wieder bei ihm wären. Er malte sich schon aus, wie sie, anders als die anderen im Slytherin-Tower, die immer nur starr und steif das Spiel verfolgten, die Mannschaften lautstark anfeuerten und somit aus dem Rahmen fallen würden. „Auch egal!“ sagte er sich und zuckte mit den Mundwinkeln, räumte weiter seine Sachen ein.

Mit einem Mal stellte Snape verdutzt fest:

Er freute sich richtig darauf.

Nachdenklich über diese Feststellung geworden betrat er sein vorgeheiztes Wohnzimmer, betrachtete noch einen Moment seinen Halloweenpreis, wusch sich, zog sich um und begab sich dann hundemüde zu Bett. Wieder fing er an zu träumen. Nicht von McNair oder Ellens schreckliches Auffinden, sondern von einem Hippogreifen, den er selbst über Hogwarts lenkte, und der sich kurz darauf in einen Drachen verwandelte und mit dem er den Schnatz einzufangen suchte...


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