Forum | Chat | Galerie
 
Startseite | Favoriten
Harry Potter Xperts
Harry Potter Xperts
Startseite
Newsarchiv
Link us
Sitemap
Specials
Shop
Buch 7
Buch 6
Buch 5
Buch 4
Buch 3
Buch 2
Buch 1
Lexikon
Lustige Zitate
Gurkensalat
Hörbücher
Harry, A History
Steckbrief
Biographie
Werke
Erfolgsgeschichte
Interviews
Bilder
Harry Potter & Ich
JKRowling.com
Film 7, Teil 1 & 2
Film 6
Film 5
Film 4
Film 3
Film 2
Film 1
Schauspieler
Autogramme
Galerie
Musik
Videospiele
Downloads
Lesetipps
eBay-Auktionen
Webmaster
RSS-Feed
Geburtstage
Gewinnspiele
Twitter
Fanart
Fanfiction
User-CP
Quiz
Währungsrechner
Forum
F.A.Q.
Ãœber uns
Geschichte
Impressum

Fanfiction

Das Siegel von Hogwarts Teil 3 von 5 - ♪Drache hin, Drache her, Drache sein, das ist nicht schwer!♪

von Magic_1

Auch der Montagmorgen begann strahlend hell. Allerdings hatte es geforen und Hogwarts war erneut unter einer dicken Schicht Raureif begraben worden. Sarah streckte sich und schob die Bettdecke beiseite. „Schade, und dabei habe ich so gut geträumt!“ sagte sie zu sich selbst. Als sie sich fertig gemacht hatte, ging sie die Stufen zur großen Halle hinunter. Viele Jugendliche waren ebenfalls auf dem Weg dorthin.
„Sarah! Saaaraaaahh! Warte bitte!“ rief Draco und drückte sich durch die Schüler zu ihr durch. „Guten Morgen, Draco! Was gibt es denn?“ „Ähm, ich muss mal mit dir reden!“ meinte er und sie ließ sich bereitwillig in eines der leerstehenden Büros auf dem Weg zur Halle ziehen. „So, mein Lieber, was hast du auf dem Herzen...?“ „Ähm, bitte frage Moody und Theophilius, ob ich auch mit Harry zusammen Extra-Unterricht in Verteidigung bekomme!“ sprudelte es aus ihm heraus. Sarah staunte und zog ihre Brauen nach oben. „Ich habe die letzten Tage lange darüber nachgedacht! Wenn ich meinen Vater noch einmal zu Gesicht bekomme, dann möchte ich es sein, der ihn fertigmacht und einbuchtet!“ wetterte er und ballte die Fäuste. „Bitte Sarah, du weißt, ich bin bei weitem nicht so gut wie Harry, geschweige denn wie Moody! Und ich brauche deshalb dringend eure Hilfe!“ Der 17-jährige sah flehend zur rotblonden Hexe. „Draco, zusagen kann ich nichts, aber ich werde beide fragen, einverstanden? Nur, verspreche mir eins wenn du mitmachen darfst: So lange die Auroren nicht sagen, dass du soweit bist, hältst du dich aus eventuellen Duellen heraus, okay?“ Draco machte ein trotziges Gesicht. „Versprich es mir, sonst kannst du das alles gleich vergessen, obwohl ich unheimlich stolz auf deine Bitte bin!“ drohte sie. „Nun gut, ich verspreche es!“ Damit beruhigte sie sich und zog ihn zu sich in die Arme. „Ich habe dich nämlich viel zu gern, als das einer der Todesser dich mir wegnimmt, hörst du?“ Sie drückte ihn herzlich an sich, was er erwiderte. „Ich dich doch auch! Ich verspreche dir, ich werde mich aus eventuellen Duellen heraushalten, Sarah!“ Der junge Ex-Slytherin verstärkte noch ein wenig mehr den Druck. Kurz darauf lösten sie sich wieder voneinander, beide räusperten sich. „Gut! Hast du Hunger? Mein Magen hängt schon zwischen den Knien durch!“ feixte sie. Draco nickte und beide gingen zurück zur großen Halle.

Dort stellte sie sich allein zu Moody und Theophilius und trug Dracos Bitte vor. „Hm, der Junge scheint wirklich ganz und gar nicht nach seinen Eltern zu schlagen!“ meinte Moody anerkennend und sah zu seinen Kollegen. „Lucius Malfoy hat in Brighton zwei Auroren getötet, das ist gerade mal drei Tage her!“ warf Theophilius ein und sah zu Sarah. „Hinterrücks mit dem Todesfluch erledigt, zwei weitere konnten ihm und einem weiteren Todesser entkommen. Wenn ich diesen Feigling jemals in die Finger bekommen sollte...!“ folgte regelrecht furchteinflössend von ihrem „Onkel“, der mit nie gekanntem, mörderischen Gesichtsausdruck vor sich hin knurrte. „Draco darf also mit Harry zusammen Extra-Verteidigungsstunden nehmen?“ fragte sie hoffnungsvoll und sah abwechselnd zwischen beiden Männern hin und her. „Nun gut, ausnahmsweise. Aber er muss sich anstrengen!“ mahnte Moody. „Keine Sorge, dass wird er! Danke!“ sagte sie und Sarah ging daraufhin zwischen den in die Halle strömenden Schülern, die sich langsam setzten, hindurch zum Gryffindortisch. „Und? Was haben sie gesagt?“ fragte Draco schon von weitem und sah ihr gespannt entgegen. Harry, der gerade aus dem Krankenflügel entlassen worden war, starrte neugierig zu seinem Kumpel. Sarah stellte sich zwischen sie und steckte mit ihnen die Köpfe zusammen. „Psssst! Leise! Ihr beiden werdet in Zukunft zusammen Extra-Verteidigungsstunden haben!“ sagte sie flüsternd. „Aber du wirst dich sehr anstrengen müssen, Draco. Wenn Moody das sagt, dann meint er es auch so!“ „Keine Sorge, das kriege ich schon hin!“ antwortete er. Harry staunte Bauklötze, das Draco nun auch mitmachen sollte.

Ron und Hermine kamen näher, lauschten. „Ähm..., Sarah?“ fragte Harry leise, damit es die Slytherins nicht mitbekamen. „Ja?“ „Wann fliegen wir denn jetzt gemeinsam?“ Sarah stutzte, grinste dann aber. *Ach ja, der Drachenflug!* „Hast du heute Zeit?“ fragte er hoffnungsvoll. „Heute Abend wäre gut! Wie wäre es so gegen 19 Uhr oben auf dem Söller des Westturmes, dann ist es schon dunkel und niemand von den anderen Schülern erkennt uns so schnell? Sonst wollen alle einmal!“ Hermine schaute besorgt zu Harry, der seit Tagen das erste Mal die Mundwinkel weit hochzog. „Wovon redet ihr?“ wollte sie wissen. „Von einem Drachenrundflug!“ schwärmte Harry leise zu seiner guten Freundin. „Au klasse! Darf ich auch mit?“ fragte Ron begeistert. „Ich auch?“ wollte Draco wissen. Sarah schnaubte. „Nun gut, eigentlich wollte ich ja nur Harry ein wenig Spaß gönnen! Sagt es niemandem sonst, dann mache ich mit euch allen eine Runde! Aber zieht feuerfeste Unterwäsche an!“ feixte sie. Die Jungen lachten. „Was ist mit dir Hermine? Möchtest du nicht auch?“ fragte Sarah und schaute zur braun-gelockten Hexe, die sichtlich verunsichert wirkte. „Also, ich äh....!“ „Du musst keine Angst haben! Es passiert dir bei mir nichts!“ sagte Sarah leise. Die Jungen schauten fragend zu Hermine. Dann nahm sie sich ein Herz und sagte betonend: „Ach zum Kuckuck! Dann lerne ich eben danach für „die überaus wichtigen Prüfungen“ weiter, wie gewisse andere Leute es auch endlich einmal sollten!“ Dabei sah sie scharf zu Ron, der schlagartig vom Gefühl her heiße Ohren bekam. „Abgemacht, dann heute Abend gegen 19 Uhr oben auf dem Söller!“ sprach Sarah leise. Damit lächelte sie und ging zurück zu ihrem Tisch.

Am Nachmittag saß sie nach den Unterrichtsstunden bei Shacklebolt und Tonks mit ihren Freunden zusammen am Gryffindortisch vor ihren Lehrbüchern. Interessiert sahen einige Schüler, die sich auch für den Beruf als Auror interessierten, auf ihren Lernstoff, wollten wissen, was für Aufgaben dabei auf sie zukam. Sie beantwortete die Fragen der Jugendlichen bereitwillig und viele hingen an ihren Lippen.

Niemand merkte, wie ihr Umhang, den sie etwas weiter weg über die leere Bank gelegt hatte, angefangen hatte zu brennen. Als sie den Brandgeruch bemerkte und sofort die Ursache löschte, war es auch schon zu spät: Ein riesiges Brandloch überzog den Teil, der einmal den Rücken warmgehalten hatte und zog sich weiter bis zur linken Seite. Die Slytherins lachten. Eine junge Hexe mit langen, schwarzen Haaren hatte sie fest in Verdacht. Diese hielt sich abseits und grinste sarkastisch. Sarah konnte jedoch nichts beweisen. Zu dicht war das Gedränge um sie herum gewesen. Sauer stiefelte sie nach einer Stunde in ihre Räumlichkeiten zurück. Den Mantel von Remus und Elektra hatte sie noch nicht einmal drei Monate besessen...

Das Abendessen war wunderbar. Heute war ja der 31.10. und damit Halloween. Überall standen die leckersten Sachen auf den Tischen und noch einmal schwebten die Kürbisköpfe wie beim vorgezogenen Ball durch den Saal. Satt und zufrieden machten sich die Freunde gut gelaunt auf in den Westturm zum eiskalten Söller. Sarah hatte vorher die Auroren um Genehmigung gebeten und gesagt, was sie vorhatte. Moody hatte nur ungläubig mit dem Kopf geschüttelt und gemeint: „DAS will ich sehen!“ So stand er ebenfalls auf dem Söller und schaute der Bagage mit verschränkten Armen zu.
„So, Harry, du als erstes! Halte dich gleich gut an meinen Nackenschuppen fest. Anders als bei den richtigen Drachen bin ich dort nicht kitzelig. Ich fliege auch ganz vorsichtig. Wenn du nicht mehr möchtest, dann sage das bitte!“ meinte Sarah und sah ihm ernst ins Gesicht. „Gut, mache ich!“ Damit trat sie einige Meter zurück und konzentrierte sich auf das, was sie werden wollte. Moody erstarrte, die anderen ebenfalls, als sich ihre Köpermaße veränderten, sich immer weiter dehnten und sie sich in einen riesigen gemeinen Walisischen Grünling verwandelte. Aus ihren Nüstern drangen Rauchwolken und ihre grünen Schuppen rasselten aneinander. Hermine bekam Angst, doch Ron hielt sie zur Beruhigung an der Schulter fest. Sarah schwenkte ihren Drachenkopf zur Seite und ging mit ihren Vorderbeinen in die Knie, hieß Harry damit aufsteigen. Dieser klemmte sich nach kurzem Zögern auf den ersten Halswirbel des Drachenhalses und hielt sich, wie gesagt, an einer Nackenplatte fest. Sarah drehte ihren Kopf zu ihm um, ob er auch richtig saß.

„Kann losgehen!“ meinte Harry mutig, obwohl ihm ein wenig flau im Magen war. Die Freunde traten zurück, als Sarah ihre riesigen Flügel ausbreitete und auf den Söller stieg. Dann schlug sie mehrere Male mit ihnen, und ehe Harry sich versah, waren sie auch schon 10 Meter über der Plattform. Gemeinsam flogen sie hinunter zum Quidditch-Feld, umkurvten es in einer großen Schleife, dann ließ Sarah sich vom Wind über das Wasser des Sees tragen. Wie damals mit dem Hippogreif breitete Harry seine Arme aus und „flog“ mit ihr. „Das ist toll! Einfach spitze!“ brüllte er Sarah zu, die zustimmend einige Rauchschwaden absonderte und wieder höher stieg. Weiter ging es zu Hagrids Hütte, wo sie drachenmäßig einen Laut von sich gab. Sofort stürzte der Wildhüter aus seiner Behausung und sah ungläubig Harry auf einem Walisischen Grünling reiten. „Hi Hagrid! Na? Wie sieht’s aus?“ schrie Harry cool zu ihm hinunter. „Bist du verrückt, Junge? Mitten in der Nacht auf’m Drachen reiten!“ donnerte dieser, doch dann stutzte er: „Wo hast du den überhaupt her?“ wetterte der Wildhüter etwas milder. Harry sah trotz der Entfernung ein gewisses Glitzern in den Augen des in Drachen vernarrten Halbriesen. „Das ist kein richtiger Drache, Hagrid!“ lachte der kleine Zauberer. „Das ist Sarah, sie hatte mir einen Flug versprochen!“

„WAS? SARAH? Ist... ist das wahr?“ wollte der Halbriese wissen. Wieder sonderte der Feuerspucker einige Rauchschwaden ab und nickte sichtlich mit dem riesigen Kopf. Hagrids Fassungslosigkeit wandelte sich in Begeisterung, als sie jetzt zusätzlich noch eine kleine Stichflamme erscheinen ließ. Dann wandte Sarah sich um und stieg erneut höher. Hagrid sah ihnen verträumt hinterher und beneidete Harry inbrünstig. Jetzt durchflogen sie die Haustürme und begaben sich auf die andere Seite von Hogwarts. Aber nicht allzu weit weg vom Schloss. „Sarah? Langsam wird mir kalt!“ rief Harry und sie steuerte sofort wieder den Söller an. Ihr machte die Kälte ja nichts aus. Doch Harrys Gesicht war eisig und knallrot. Als sie gelandet waren, ließ sie, wo niemand stand, mit einer kleinen Stichflamme die Steine einer Wand aufglühen. Dankbar nahm Harry diese Wärmequelle sofort in Anspruch, während er den anderen von seinem Flug vorschwärmte. Dann hieß Sarah den nächsten aufsteigen. Hermine hatte Ron gebeten, mit ihr zusammen zu fliegen, da sie doch etwas Angst hatte. Nur zu gerne willigte Ron ein. Draco machte den Rundflug alleine. Zum Schluss, als sie alle gutgelaunt an der wärmenden Wand standen, beäugte Sarah Moody forschend aus ihren giftgelben Augen, ging wieder in die Knie.

„Ähm, ich nicht! Danke, Hagemann!“ sagte er und verschwand mit schnellem KLONK! KLONK! KLONK! die Wendeltreppe hinunter. Die Freunde stutzten, doch dann lachten sie. Hatte der sonst so unerschrockene Moody etwa Angst vor Drachen? Sarah verwandelte sich zurück und ein sehr gut gelaunter Harry Potter erzählte mit Ron und Draco abends im Schlafraum Dean, Neville und Seamus, was sie gerade Unglaubliches erlebt hatten...

Sarah machte sich ebenfalls auf in ihre Räumlichkeiten. Sie hatte sich bereits hingelegt, als es gegen 1 Uhr in der Nacht wieder klopfte. KLOPF! KLOPF! Mit Augenringen machte sie die Tür auf...

Der Trankmeister stand erneut schlecht aussehend vor ihr.

„Severus! Wieder Schlafprobleme?“ fragte sie müde und er nickte unverzüglich. „Es hat ganz den Anschein, als dass ich Sie zu solch später Stunde noch einmal bemühen müsste, Sarah!“ knurrte er. Es war ihm sichtlich unangenehm, zum wiederholten Male hier vor ihrer Tür zu stehen. Doch sie lächelte nur milde und machte unverzüglich eine einladende Handbewegung. „Kommen Sie doch erstmal herein!“ Er trat in ihr Wohnzimmer und sie schloss die Tür. „Sie sehen sehr schlecht aus, Severus. Sie sollten nachts nicht mehr so lange arbeiten!“ meinte sie besorgt und hieß ihn, sich zu setzen. Wieder strich sie seinen Arm hinab, überprüfte dabei seine Hand. Diese war wie erwartet eiskalt als er sie wegzog und die junge Hexe zauberte ihm unverzüglich einen erneuten Grog, damit er von innen her warm wurde. Schweigend nahm er das Getränk in die Hand, setzte sich auf das Sofa und nippte daran. „Gut, dass ich jetzt mit Ihnen sprechen kann! Ich hatte ohnehin vor, mich noch bei Ihnen zu bedanken!“ begann sie eine Unterhaltung und setzte sich wieder mit einer angewärmten Sofadecke neben ihn. „Warum? Ich bin es doch, der Ihnen für diese Hilfe danken muss!“ meinte er kühl. „Nein! Das hier meine ich nicht! Das mache ich doch gerne! Danke dafür, dass sie Harry beim Quidditch gerade noch retten konnten! Sie wurden dabei sehr schwer verletzt! Bewusstlos wie sie zu diesem Zeitpunkt waren konnte ich Sie und Harry kurz nach ihrer Einlieferung übel zugerichtet im Bett liegen sehen. Ich wollte mich nach Ihnen beiden erkundigen, bevor die Besprechung für meine nächste Wache anfing!“ sagte sie und legte eine Hand auf seine Schulter. „Sie kennen doch genauso wie ich die Prophezeiung! Sie wussten damit, wie wichtig der junge Mann für uns alle ist! Ich brauche Harry, genauso Sie und Professor Dumbledore!“ Belanglos wollte er sein Handeln rechtfertigen: „Er ist ein Schüler, ich war für ihn verantwortlich, dass hätte ich für jeden anderen auch getan!“ Sarah schüttelte den Kopf. „Auch wenn seine Bewahrung von Ihnen im Unterbewusstsein ausgeführt wurde: Ihre Selbstlosigkeit war beispielhaft! Vielen, lieben Dank, Severus!“ Ein warmes Lächeln flog ihm wieder entgegen, und er senkte knirschend den Blick. „Das hätte aber auch ins Auge gehen können!“ fuhr sie tadelnd fort. „Der Überschlag mit dem Besen sah richtig böse aus!“ „Es war meine Pflicht, nichts weiter!“ wollte er es wieder herunterspielen. Doch Sarah legte noch einmal nach: „Sie sind erstens zu bescheiden und zweitens ein verdammt guter Besenreiter!“ Snape griff erneut zum Glas, nahm trotz des großen Lobes ungerührt und mit gesenktem Kopf mehrere Schlucke seines Grogs. „In ihren Räumen ist es sicherlich wieder eisig. Möchten Sie wieder hier neben dem Kamin auf dem Sofa schlafen?“ fragte sie. Snape drehte ihr überrascht den Kopf zu. „Ich muss ehrlich zugeben, das ich inständig auf dieses Angebot gehofft hatte!“ kam mit tiefer Stimme höchst ehrlich hervor. „Natürlich dürfen Sie bleiben. Sie müssen nur fragen. Dann legen Sie schon mal ihre Kleidung ab, ich komme sofort wieder!“ Sarah stand auf und verschwand in ihrem Schlafzimmer. Snape stellte das kurz darauf geleerte Glas weg, legte seinen Umhang ab und knöpfte seine enge Robe auf, zog seine Schuhe aus. Nur mit Hose und weißer Bluse saß er erneut auf ihrem Sofa. Der Kamin war verloschen, versprühte aber immer noch wohlige Wärme. Sein Körper entspannte sich schon merkbar, und unerwartet war da plötzlich tief in ihm eine Stimme zu hören, die doch allen Ernstes steif und fest behauptete, er fühle sich hier auf ihrem Sofa, wie war der saloppe Kraftausdruck der Muggel noch mal dafür? Ach ja:

‚Sauwohl’.

Sofort stutzte er über diese eigenartige Feststellung, ärgerte sich im nächsten Moment allerdings sehr darüber. Seine in Arbeit genommenen Überlegungen, ihre Räumlichkeiten unverzüglich und unter schärfsten Worten zu verlassen, schienen damit nur zu angebracht, wurden aber bereits nach zwei Sekunden wieder verworfen. Sein alter Ego fragte sich sogleich: *Warum haust du ihr keine Vorhaltungen an den Kopf und verschwindest schleunigst? Was ist nur los mit dir?*

Severus Snape fühlte sich regelrecht zwiegespalten.

Denn so merkwürdig, überflüssig und völlig verabscheuungswürdig die eine Hälfte von ihm seine Anwesenheit hier auch fand, die Hilfe der netten, fürsorglichen Hexe nahm die andere wirklich nur zu gern in Anspruch! Was wog nur schwerer? So saß er auf dem Sofa, stützte sich dabei mit den Unterarmen auf seinen Beinen ab, rang mit den Händen und grübelte mit tiefen Blick zu Boden unentschlossen vor sich hin. Die Antwort wurde ihm allerdings unverhofft und überaus schnell gegeben: Denn bei der Rückkehr der jungen Hexe mit ihrem Bettzeug unter dem Arm gab ihr kleines, freundliches Lächeln den entscheidenden Ausschlag und sogleich entschied er sich, hier zu bleiben.

„So, kommen Sie!“ sprach sie sanft, klopfte auf das Sofa, gab ihm eines ihrer Kopfkissen und drapierte nach seinem Hinlegen erneut die Decke über ihn. Bei Pomfrey hatte er über dieses mütterliche Betüddeln gemeckert, wie Sarah von Harry erfahren hatte, und sie wunderte sich nun, dass er das Gleiche nicht auch bei ihr machte. Der Grog entfaltete seine Wirkung. Snape wurde schläfrig. Wieder saugte sein Körper die noch vorhandene Wärme aus ihrer Bettdecke in sich auf. Überall roch es nach dem dezenten Parfum von Sarah, und er schlief, ohne das sie nachhelfen musste, dank der eingetretenen Behaglichkeit umgehend ein. Sarah entfachte währenddessen erneut den Kamin. „Severus?“ fragte sie leise. Keine Antwort, nur ein leises Säuseln verriet ihr, dass er bereits eingenickt war. Trotzdem ließ sie zur Sicherheit ihre Hände an seinen Schläfen aufleuchten. „Schlaf gut!“ flüsterte sie nach einer Stunde und begab sich erneut mit einer Sofadecke in ihr Bett.

Am nächsten Morgen: Am Dienstag (1.11.) gingen sie, wieder ein wenig Zeit zwischen sich lassend, die Treppen zur großen Halle hinunter. Es war schon halb neun, und viele Schüler waren bereits fertig. Dumbledore schmunzelte in die Richtungen seines Professors für Tränke und des Aurorenazubis. Dieser wurde über das wissende Lächeln, was ihm sein Mentor schenkte, verunsichert und senkte ärgerlich den Kopf. Auch der rotblonden Hexe, die sich verhalten räusperte und schnell wieder ihrem Frühstück widmete, nickte der Direktor zu. Die Eulenschwadron flog pünktlich ein und ließ die Briefe und Päckchen in die Hände ihrer Empfänger fallen. Dann verließen die Anwesenden mit ihrer Morgenpost die Halle.
Die Schüler machten sich nun auf zu ihrem Unterricht und auch Sarah stiefelte die Treppen hinauf. Niemand war mehr zu sehen, doch plötzlich konnte sie ein höchst lautes Gezeter hören: Im zweiten Stock öffnete sich gerade eine Tür und Moody machte Tonks lautstark im Ostflügel zur Schnecke.

„...UND SIE WISSEN GENAU, WAS HIER IHRE AUFGABEN, RECHTE UND PFLICHTEN SIND! ALSO KÜMMERN SIE SICH IN ZUKUNFT MEHR UM IHRE ARBEIT, ANSTATT UM IHR LIEBESLEBEN, HABEN SIE VERSTANDEN, TONKS?“

brüllte ihr Vorgesetzter und der Metamorphmagus wurde ganz klein mit Hut. „Ja, Sir!“

„DANN GEHEN SIE JETZT ZU DEN ANDEREN NACH OBEN, LÖSEN CASSIDY AB UND HALTEN WACHE! SOFORT!“

schimpfte Moody und funkelte mit beiden Augen dem nun gelbhaarigen Geschöpf nach.

„VERPENNT! SO WAS VON VERPENNT ABER AUCH! 2 STUNDEN! ABER DAFÜR DEN GANZEN LANGEN ABEND MIT FOX VERBRINGEN, DASS KANN SIE!“

wetterte er einem anderen Auroren zu und verschwand um die Ecke. Sarah stand auf der Plattform zum dritten Stock, Tonks lief, nun verlegen da auch Sarah alles mitbekommen hatte und ihr ein mitleidiges Lächeln schenkte, mit roten Haaren an ihr die Treppen hinauf. Die beiden anderen Auroren begaben sich wieder in die große Halle.

Sarah hatte ebenfalls wieder von 18 bis 24 Uhr auf dem Astronomieturm Wache zu schieben. Ihr graute davor, doch sie sagte sich, der Wintergarten und der neue Kamin würden ihr bestimmt die Wärme geben, die ihr durch den flambierten Umhang fehlten. Tonks hatte nun frei und wollte gerade in die große Halle gehen, als sie ihre Auszubildende aus dem anderen Flügel entgegenkommen sah. Der Metamorphmagus musterte Sarah stirnrunzelnd von oben bis unten. „Sie wollen doch nicht etwa in diesem Aufzug 6 Stunden lang Wache da oben halten?“ fragte sie tadelnd. Sarah hatte ihren dicksten Pullover an und auch ihre Jeans schien einiges an Wärme speichern zu können, aber der Sommerumhang war viel zu dünn und ließ sie bereits jetzt die Kälte hier im Treppenhaus spüren. „Mein Winterumhang wurde zerstört! Ich wollte mir in Hogsmeade bei nächster Gelegenheit unverzüglich einen neuen kaufen!“ antwortete Sarah. „Für heute wird es gehen!“ flog noch hinterher. Tonks wurde ärgerlich. „Ist nicht Ihr Ernst? Sie werden jetzt meinen Umhang nehmen, hören Sie? Auch wenn jetzt ein Kamin da oben steht, ist es doch rattenkalt! Nachher bekomme ich von Moody wieder einen Rüffel, weil ich nicht auf Ihre Gesundheit geachtet habe...!“ Sie löste unverzüglich die Spange und nahm ihren quietschroten Umhang ab. Auch Sarah löste ihre Spange und gab ihren Umhang in die Hände ihrer Ausbilderin, nahm dankbar den dicken Winterumhang entgegen. „Danke, Tonks!“ sagte sie und lächelte warm in das Gesicht ihrer Ausbilderin. „Gute Nacht!“ sagte die Gestaltwandlerin und verschwand mit dem viel zu dünnen Stoff hinunter ins etwas Wärmere der Flure des Westturmes...

Sechs Stunden später hatte auch der Trankmeister um Mitternacht seine Wache beendet. Gerade hatte er sich von Professor Lemuel von seinem Nachtdienst ablösen lassen, als auch Sarah wieder, durch Shacklebolt abgelöst, die Treppe herunterkam. „Guten Abend, Severus!“ kam fröhlich daher. Er musterte den schweren, knallroten Umhang, den sie um sich gezogen hatte und erkannte ihn sofort als Tonks Eigentum. Sarah deutete seinen nachdenklichen Blick. „Tonks hat ihn mir geliehen! Ich wollte so bald wie möglich nach Hogsmeade, um mir einen neuen zu kaufen. Mein alter Umhang wurde von irgend jemanden in Flammen gesetzt!“ sagte sie erklärend und stand nun schräg eine Stufe über ihm, schaute ihm auf gleicher Höhe direkt in die Augen. Snape grübelte, doch dann sagte er aus dem Bauch heraus. „Sarah, ich habe schon gehört, wie das passiert sein muss. Nach eingehender Recherche in meinem Haus war der Täter schnell ausgemacht. Eine meiner Schülerinnen kann Sie absolut nicht leiden und hat ihren Umhang als Mutprobe, wie sie es nannte, zerstört. Diese wurde schon von mir zur Rechenschaft gezogen und wird Sie in Zukunft nicht mehr behelligen!“ Eine kurze Pause entstand, indem der Giftmischer eine Idee bekam, kurz durchatmete, sich so aufrecht wie möglich hinstellte und dann autoritär wie lange nicht mehr zu sprechen begann: „Sarah, ich möchte mich anbieten, den Umhang für Sie schnellstmöglichst zu ersetzen!“ Natürlich schenkte ihm die junge Hexe unverzüglich einen mehr als nur schiefen Blick. „Sie... Sie wollen ihn mir „ersetzen“?“ fragte sie völlig ungläubig. Snape wurde ärgerlich, wollte aber mit seiner Idee fortfahren. „Das habe ich doch gerade gesagt, oder? Ich biete Ihnen deshalb an, mich bei Gelegenheit nach Hogsmeade zu begleiten. Ich muss durch Zufall heute Nachmittag noch einige neue Zaubertrankzutaten holen. Haben Sie vielleicht auch Zeit? Remus und Elektra werde ich auch fragen!“ kam etwas barsch hervor und er taxierte mit seinem kühlen Blick jede ihrer Reaktionen. Sarah war perplex, doch fing sich schnell wieder. „Gerne!“ antwortete sie aus dem Bauch heraus. „Ab 16 Uhr hätte ich Zeit für Sie!“ fügte sie hinzu. „Gut! Gute Nacht!“ sagte der Trankmeister und ging weiter in Richtung Kerker. „Gute Nacht, Severus!“ sprach sie und sah ihm hinterher. *Eine Einladung nach Hogsmeade von ihm!* dachte sie freudig, als sie den Flur zu ihrem Klassenzimmer einschlug. Doch Sarah fragte sich, warum es ihm unbedingt ein Bedürfnis war, ihren Umhang zu ersetzen...

Am Mittwoch (2.11.) ärgerten sich viele Slytherins über ihren über Nacht abgesackten Punktestand. Snape knurrte beim Frühstück deswegen auch vor sich hin. Satte 50 Punkte hatte er der Schülerin seines Hauses für ihr kindisches Verhalten abgeknöpft. Dann wandte er sich zu Remus und Elektra und fragte frostig: „Remus, du brauchst für deinen Trank gewiss noch Zutaten. Ich muss heute Nachmittag nach Hogsmeade, warum kommt ihr beide nicht mit und du besorgst dir die Sachen? Ms. Hagemann möchte auch mitkommen, sie braucht einen neuen Umhang!“ Remus und Elektra sahen sich total verdutzt über sein Angebot an, doch dann strahlte der Verteidigungslehrer. „Danke Severus! Gerne kommen wir mit!“ Auch Elektra nickte ihrem Cousin ins Gesicht. „Gut!“ sagte er kühl zu beiden und wandte sich der rotblonden Hexe auf der gegenüberliegenden Seite zu, die heute neben dem leeren Platz von Flitwick speiste, der Fluraufsicht hatte. Er stand auf, kam herum und stellte sich hinter sie. „Hagemann? 16 Uhr mit den Lupins unten am Tor!“ gab er leise von sich. Sarah nickte. Snape setzte sich gleich danach wieder neben Elektra und nahm seinen Kürbissaft in mehreren Zügen. Professor Dumbledore sah seinen Professor für Tränke total erstaunt über diese Wesensänderung an, hatte er doch noch nie jemanden mit nach Hogsmeade „eingeladen“, wenn er Besorgungen machen wollte. Die ihn sonst begleitenden Lehrer waren für Snape doch sonst immer nur ein „nervendes Anhängsel“ , wie der Direktor eines Abends von einem sauer dreinschauenden Professor Lemuel nach einem solchen „Ausflug“ erfahren hatte. Dumbledores Braue zuckte unaufhörlich, höchst erfreut, versteht sich. Snape stand davon und den mitunter neu eingetretenen Tuscheleien zum Schluss ruckhaft auf und verschwand nach draußen. Auch die übrigen Schüler machten sich kurz darauf in Richtung Treppenhaus.


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel

Twitter
HPXperts-Shop
DVD: Game of Thrones - 3. Staffel
[DVD] [Blu-ray]
Top-News
Suche
Updates
Samstag, 01.07.
Neue FF von SarahGranger
Freitag, 02.06.
Neue FF von Laurien87
Mittwoch, 24.05.
Neue FF von Lily Potter
Zitat
Manchmal nützt es, mich vor all den Leuten lächerlich zu machen, die mich als Autoritätsperson erleben. Auch ich habe nicht auf alles eine Antwort parat, und die Mitarbeiter geben nur ihr Bestes, wenn sie mich nicht für vollkommen halten.
Mike Newell