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Fanfiction

Das Siegel von Hogwarts Teil 3 von 5 - Avada Kedavra!

von Magic_1

Der Krankensaal war schon lange nicht mehr so dermaßen voll gewesen. Madame Pomfrey kümmerte sich trotzdem routiniert um alle, selbst um die 5 Todesser, die von mehreren Auroren bewacht wurden. Diese wurden noch am selben Tag dem Ministerium überführt. Auch Hermine, Ron, Tonks und Moody erholten sich schnell, sie konnten den Raum schon nach einem halben Tag verlassen. Nur Sarah erwachte nicht. Der Avada Kedavra hatte sie zwar nur am Bein gestreift, dennoch wirkte sie mehr tot als lebendig. Mit zwei schlafenden, Weasley-Toffee-geschädigten Schülern lag sie am Dienstag im Krankensaal und bemerkte ihren Besuch nicht. Ihre Freunde, Remus und Elektra, Professor Flitwick und sogar Hagrid kamen ab und zu vorbei, brachten ihr Blumen und erzählten leise von dem Kampf, aus dem Schulalltag, die neuesten Streiche um Filch in den Wahnsinn zu treiben und andere Geschichten, in der Hoffnung, sie würde bald aufwachen. Doch Sarah war noch immer bewusstlos, und Professor Dumbledore begann, sich große Sorgen zu machen. Wenn sie nicht bald aufwachen würde, hätten sie beim nächsten Angriff bestimmt schlechte Karten.

Er stand auf und warf in seinem Büro eine Prise Pulver ins Feuer seines Kamins. „Professor Snape!“ sprach er hinein und augenblicklich war dessen altbekanntes, mürrisches Gesicht im Feuer zu sehen. „Professor, ich muss Sie dringend sprechen!“ sagte der Direktor und wenige Minuten später trat der Trankmeister in sein Büro. Dieser sah sichtlich mitgenommen aus, denn seine Haut wirkte fahler denn je.

„Severus, sie sehen überaus schlecht aus! Alles in Ordnung?“ fragte Dumbledore besorgt und musterte ihn intensiv. „Ja! Ich habe nur die ganze Nacht in meinem Labor verbracht!“ antwortete dieser und knurrte vor sich hin. Jeder einzelne Knochen tat ihm weh. Der Direktor erkannte, dass Snape etwas bedrückte. „Wann haben Sie das letzte Mal gut geschlafen, Severus?“ fragte sein Mentor nach. „Das ist lange her!“ gab dieser etwas barsch zurück. Mehrere schlaflose Nächte hatte er hinter sich gebracht und ansonsten wie üblich Albträume durchlebt. Der Direktor schmunzelte kurz und musterte seinen Kollegen wissend über seine Halbmondgläser. „Ich kann Sie etwas beruhigen, Severus: Sarah Hagemann hat erneut die Barriere verstärkt. So einen starken Bann habe ich mein Lebtag noch nicht gesehen! Leider ist sie immer noch bewusstlos.“ erklärte Dumbledore. „Ich möchte deshalb, das Sie in den Krankensaal gehen und sich ein wenig um sie kümmern! Was sie jetzt braucht ist eine bekannte Stimme! Vielleicht wird sie wach, wenn Sie ein wenig mit ihr reden! Würden Sie das machen?“ fügte er hinzu. Snape stutzte kurz über die außergewöhnliche Bitte seines Mentors, zog die Augen zusammen, nickte aber nach kurzer Überlegung. „Sir, die von Ihnen aufgetragene Arbeit, darf ich die solange an die Seite legen?“ fragte er und sah seinen Direktor bereitwillig ins Gesicht. „Ja, das können Sie auf später verschieben. Das hier ist wichtiger! Lassen Sie sich Zeit!“ antwortete dieser über seinen Schreibtisch. „Danke!“ gab der Trankmeister kühl von sich und verließ auf dem Absatz drehend das Büro, um unverzüglich in Richtung Krankensaal zu gehen. Der Direktor schmunzelte wieder über seinen sonst so kalten Kollegen, der sich ebenfalls Sorgen um die rotblonde Hexe zu machen schien. Dann schickte er erneut eine Eule ins Zaubereiministerium, um nach noch mehr Auroren zu fragen.

Noch immer war Sarah ohne Bewusstsein. Poppy hatte ihr gerade etwas zu Trinken eingeflößt, als Severus Snape den großen Krankensaal betrat. Er verengte seine Augen. An ihrer Seite saß bereits jemand. Und dieser jemand war niemand anderes als:

Harry Potter.

Dieser bemerkte den Trankmeister gar nicht. Schweigend stand Snape in der Tür, kam langsam wie ein anschleichender Gepard näher und lauschte mit zusammengekniffenen Augen dem Jungen, der Sarahs linke Hand ergriffen und zu sich an die Brust gezogen hatte. Kaum hörbar flüsterte Harry zu ihr hinunter. „...und weil wir wussten, dass du auch welche haben wolltest, hatten wir uns noch einmal auf den Weg gemacht, Sarah!“ sagte er gerade. „Hermine und Ron wollten auch mitkommen, um sich welche zu besorgen. Doch dann hat uns Lucius Malfoy von hinten ohne Vorwarnung angegriffen und beide mit einem fiesen Schockzauber flachgelegt. Draco und ich haben uns natürlich sofort in Deckung begeben. Stell dir vor, Draco ist trotzdem aufgestanden und hat seinem Dad ins Gesicht gesagt, was er mittlerweile von ihm und seiner Mutter hält. Du hättest das baffe Gesicht seines Vaters sehen sollen! Nun gut, es war ziemlich gefährlich, aber Draco war so was von in Rage, dass er alles loswerden musste, was ihm auf der Seele lag. Dadurch ist Lucius erst recht hochgefahren und sagte, er hätte keinen Sohn mehr, er wäre eine Missgeburt, die es auszumerzen hieße. Ich musste Draco eine scheuern, damit er sich vor dem Avada Kedavra in Sicherheit brachte. Dann befahl ich ihm, dass er losrennt und Hilfe holt, er ist ja leider bei weitem nicht so gut im Duellieren, wie du weißt...! Danach haben sein Vater und ich miteinander gekämpft...! Die Unterrichtsstunden deines Onkels haben mir sehr geholfen, doch er war trotzdem zu stark, und ich hatte eine Heidenangst! Gott sei Dank seid ihr alle schnell da gewesen. Weißt du, ich verstehe echt nicht, warum du Snape gerettet hast. Mal ernsthaft: Allen macht er doch das Leben regelrecht zur Hölle, dass hast du selbst einmal gesagt...!“

„POTTER!“ brüllte Snape wortabschneidend und bekam keine 2 Sekunden später sofort und kräftig von einer wütend aussehenden Pomfrey eins in den Nacken, während Harry zusammengezuckt dasaß. „Severus, hier liegen auch noch zwei weitere Schüler, die sich mit Scherzartikeln versucht haben und ihre Ruhe brauchen! Klar? Also sei still! Sonst werf ich dich raus!“ keifte diese und deutete auf die zwei anderen Betten auf der anderen Seite, in denen sich zwei Würgzungentoffee-geschädigte Ravenclaws erschrocken aufgesetzt hatten. Die lange 2 ½ -Meter-Zunge des einen Jungen entrollte sich dabei und fiel klatschend vom Bett zu Boden. „Tschuldigung, Poppy!“ sagte Snape sofort kleinlaut hinterher und ging sich den Nacken reibend auf Sarah zu, während sich die Heilerin wütend an das erneute Aufrollen des Sinnesorgans machte. „Potter!“ zischte der Tränkemeister erneut, aber etwas leiser. „Was machen Sie hier?“ Dieser saß ungerührt weiter links von Sarah und hielt ihre Hand fest. „Ich helfe einer Freundin! Ist das etwa verboten?“ gab er kalt zurück und schaute seinen verhassten Lehrer dabei nicht einmal an. „Und Sie? Was wollen Sie hier?“ kam es eisig hinterher. Snapes Mund wurde eng, verdammt eng. Doch mit Blick auf die Hagemann, die noch immer regungslos dalag, unterdrückte er seinen aufwallenden Zorn dem aufmüpfigen Schüler gegenüber und sprach: „Ich wollte ebenfalls nach ihr sehen!“ Damit setzte der Giftmischer sich auf einen herbeigezogenen Hocker und sah auf die Hexe hinab. Harry stutzte, wunderte sich über den sonst so unnahbaren Pauker, der sich plötzlich um ein ‚Schlammblut’ tatsächlich Sorgen zu machen schien. So saß er eine ganze Minute nur stocksteif da und starrte zu Snape, bevor er sich wieder Sarah zuwandte.

Beide Männer schwiegen eine ganze Weile, und Poppy machte sich auf um einen neuen Trank aufzusetzen. Die Atmosphäre zwischen dem Trankmeister und Harry war enorm spannungsgeladen, das Schweigen einfach nur unerträglich. „Du schaffst das, du bist doch stark, nicht wahr Sarah?“ fragte Harry um die Stille zu durchbrechen sowie die Kälte, die Snape abstrahlte, aus seinem Körper zu jagen und starrte auf ihr Gesicht. Der Professor fragte sich, ob er mit dem jungen Mann vielleicht doch etwas Konservation führen sollte, denn auch ihm gefiel diese Stille nicht. Vorsichtshalber versah er die Sichtschutze mit einem schalldichten Bann, damit niemand ihrer Unterhaltung folgen konnte. Harry stutzte. „Ist sie das tatsächlich?!“ fragte der Professor dabei sarkastisch. „Immer muss sie sich für andere einsetzen, immer muss das Wohl anderer vor ihrem eigenen gestellt werden. Sie ist ziemlich naiv!“ fügte der Giftmischer hinzu und sah süffisant auf Sarah hinab. Harry wurde sauer und vergaß alle Vorsicht: „Naiv genug um Ihnen zum x-ten Mal den Hals zu retten, warum auch immer Sarah das getan hat! Eigentlich sollten Sie hier liegen, doch sie hat sich vor Sie geworfen und den Avada Kedavra abbekommen! Warum Sarah überhaupt noch lebt, weiß ich nicht! Wenn sie stirbt, dann nur wegen Ihnen!“ fauchte er, ballte die Fäuste und sah in Snapes dunkle Augen. Dieser taxierte ihn nun diabolischst, doch sein eiskalter Blick wurde von jetzt auf gleich einen Hauch neutraler.
Er hatte plötzlich Sarahs Stimme im Hinterkopf.
Dieser halbstarke Gryffindor hatte Angst.
Nicht nur vor dem dunklen Lord, sondern auch vor ihm.
Dennoch hatte Potter echten Mut bewiesen, als es darauf ankam. Sein Schüler hatte sich nicht nur für Moody, Sarah und die anderen eingesetzt, sondern auch in gewisser Weise für ihn. Ja, er war James Sohn. Der Sohn des toten Mannes, den er in Wirklichkeit hasste und, da er es nicht mehr bei James konnte, nun den ganzen Hass auf seinen Sprössling projizierte. Die Verachtung zwischen beiden war in den letzten Jahren enorm angewachsen und vielleicht niemals beizulegen. Und doch war er in diesem Moment diesem jungen mutigen Mann über die unerwartete Hilfe dankbar.

„Potter, es war gut, dass sie für Moody eingesprungen sind!“ sagte der Trankmeister kühl und traf Harry damit völlig unvorbereitet. Dieser hatte mit einer verbalen Attacke gerechnet und stutzte nun unübersehbar in seine Richtung. „Bilden Sie sich nicht zuviel auf meine Bemerkung ein. Sie haben uns sehr geholfen und wahrscheinlich auch einigen von uns das Leben gerettet, so verrückt und selbstlos Ihr Einsatz auch war!“ sprach Snape mit seiner kalten Stimme weiter. Harry starrte seinen Tranklehrer ungläubig an. Er hatte ihm ein Lob ausgesprochen? Hatte er sich gerade verhört? Wieder schwiegen beide, und Snape zog darüber nachdenkend nach einer Weile ein wenig die Mundwinkel hoch. Die rotblonde Hexe und er schwiegen auch oft, nachdem sie sich gestritten hatten. Wieder sah Harry besorgt auf Sarah, und der Trankmeister merkte das. „Sie haben Recht, Potter. Sie ist sehr stark. Stark wenn es darum geht, ihre Meinung zu vertreten und anderen den Kopf gerade zu rücken!“ meinte der Giftmischer eisig und Harry sah nicht verstehend zu ihm. „Sie ist auch stark aus ihrem Inneren heraus, nicht nur durch die Kräfte, die sie erhalten hat! Sie wird es schaffen, ganz sicher!“ gab Snape von sich und bohrte dabei seine Augen tief in die Harrys, der stirnrunzelnd seinen Worten gelauscht hatte.

Die Silben des Trankmeisters hatten beim letzten Satz irgendwie..., ja, verbindlich geklungen. Doch Snapes völlig ungewöhnliche „Freundlichkeit“, die eigentlich seinen Schüler beruhigen sollte, hatte eine ganz andere Wirkung auf diesen. Harrys Blut begann schäumend aufzukochen. Bestimmt machte sich der schwarze Fiesling hinter seiner ausdruckslosen Visage insgeheim lustig über ihn und seine Sorge für Sarah. Alles konnte er an Häme ertragen, aber das ging ihm entschieden gegen die Hutschnur...!

Snape jedoch sprach trotz Harrys wütendes Gesicht weiter, und dass mit nun überaus unüberhörbarer, warmer Tonlage, während er auf die Hexe hinabsah: „Sie wird nicht sterben, Potter. So wie ich sie mittlerweile kenne, wird sie auch mit einem so schwerwiegenden Fluch wie dem Avada Kedavra fertig...!“ „Und wenn nicht?!!“ brüllte Harry, dem gerade regelrecht der Kragen geplatzt war. „Hören Sie auf, so zu tun, als würde Sie Sarahs Zustand beunruhigen! Was, wenn sie stirbt? Was, wenn die Prophezeiung mit dem Siegel dann für die Tonne ist? Was, wenn Voldemort hier eindringt? Was dann? Ohne Sarah haben wir keine Chance gegen ihn und er wird uns plattmachen!“ fauchte ihm der Gryffindor giftig entgegenund ballte zornig die Fäuste. Snape hob den Blick von der Hexe und richtete ihn felsenfest auf seinen Zögling. „Sie wissen bereits von der neuen Prophezeiung?“ fragte er nur unbeeindruckt und verengte seine Augen. Harrys Zorn verstärkte sich. „Ja! Anders als Sie hat Professor Dumbledore mit mir darüber gesprochen!“ kam fauchend als Antwort. Der Giftmischer holte kurz Luft, bohrte seine Augen tief in die seines Schülers. „Dann müssten sie eigentlich auch wissen, dass ich und Professor Dumbledore an Ihrer Seite stehen werden, Potter! Egal was passiert! Auch wenn Sie es mir nicht glauben wollen, ihr Zustand beunruhigt mich anhand der bevorstehenden Aufgabe wirklich, sogar mehr als ich sagen kann! Doch noch lebt sie, also geben Sie die Hoffnung nicht auf! Niemals!“ zischte der Tränkemeister in gleicher Lautstärke zurück, und Harry sah ihm darüber mehr als verblüfft ins saure Gesicht. Versuchte Snape etwa, ihm gerade Mut zu machen?

Unfassbar, einfach unglaublich...!

Lange saßen Harry Potter und Severus Snape links und rechts neben Sarah Hagemanns Bett, während sie einander anschwiegen. 2 Stunden vergingen, die anderen Schüler waren bereits entlassen worden. Es war schon spät am Nachmittag, als der Trankmeister, der längere Zeit aus dem Fenster gesehen hatte, sich zurück zu Sarah begab. Gerade ging die Sonne unter. Noch immer war sie nicht zu sich gekommen. Theophilius Brenton hatte hin und wieder besorgt vorbeigesehen, auch Draco Malfoy war zwischenzeitlich für längere Zeit dagewesen und hatte Harry Potter abgelöst. Nun war der junge Mann mit der Blitznarbe wieder hier und Malfoy ging nach draußen. Auch Harry erzählte wie Draco die ganze Zeit aus seinem Schulalltag. Snape hatte all diese Geschichten bis jetzt erfolgreich ignoriert. Doch zu Harrys Verdutzen stellte er sich mit einem Mal nahe an ihr Bett, beugte sich halb hinunter, und der junge Gryffindor konnte ohne Zweifel sehen: Snapes Antlitz spiegelte große Besorgnis wieder. „Geben Sie nicht auf, Sarah! Kämpfen Sie! Reißen Sie sich gefälligst zusammen!“ rief der Giftmischer laut und umschloss nun mit beiden Händen ihre linke Hand. Harry starrte den Lehrer argwöhnisch über seinen so untypischen Gesichtsausdruck und Gefühlsausbruch an, fragte sich erst dann in zweiter Linie:

Er nannte sie inzwischen sogar beim Vornamen?

Poppy kam wütend aus ihrem Büro, doch nach einem funkelndem, warnenden Blick des Giftmischers mit angehängtem, ärgerlichen Schnauber machte sie sich schnellstens wieder aus dem Staub. Als hätte Sarah Severus Snape gehört, tat sie mit einem Mal einen tiefen Atemzug und legte ihren Kopf zu Harrys Seite. „S...Sarah?“ fragte Harry und sah gebannt auf sie herab. „Bitte, wach doch auf!“ Er drückte ihre Hand ein wenig fester und auch Snape sah erwartungsvoll auf ihre Züge, also hatte sie auf sein lautes Sprechen reagiert! „Sarah? Hagemann?“ fragte er, doch erneut keine Reaktion. „Merlin! Öffnen Sie die Augen!“ wurde er wieder lauter. Nichts passierte. „Ich dachte, Sie halten sonst immer was Sie versprechen, und Sie hatten mir doch noch einen Flug auf einem Drachen versprochen, erinnern Sie sich?“ fragte er spöttisch, aber mit einem besorgtem Unterton. Den irritierten Blick von Harry bemerkte er nicht. *Drachenflug? Charlie ist doch schon längst weg! Oder meint er Sarah, nachdem sie sich verwandelt hat?* fragte sich der junge Mann. Noch immer tat sich nichts. Snapes Besorgtheit wuchs, und seine Stimme wurde noch lauter:

„Sie sind uns in den vergangenen Wochen ein gutes Teammitglied geworden, Sarah, und ich verliere sie nur ungern.

ALSO BITTE: MACHEN SIE DIE AUGEN AUF, VERDAMMT, DAMIT ICH IHNEN SAGEN KANN, WAS ICH VON IHRER HÖCHST DÄMLICHEN RETTUNGSAKTION HALTE!“


schrie er nun regelrecht. Sarah drehte sich langsam mit dem Kopf zu Snape, wurde wach und blinzelte benommen in das Gesicht des Trankmeisters. „S...Severus, warum brüllen Sie so?“ fragte sie schlaftrunken.

Snape atmete auf.
Schreien half also doch manchmal...!

„Wo... wo bin ich?“ Sie bemerkte die Sichtschutze um sich herum. „O, iss ja nicht wahr, schon wieder bei Pomfrey?“ feixte sie etwas müde, ihre Augen wurden mit jeder Sekunde klarer. „Ja, das sind Sie!“ meinte der Trankmeister und drückte erleichtert ihre Hand ein wenig mehr. „Es... es geht Ihnen gut, Severus? Ihnen ist nichts passiert?“ fragte sie sogleich. Der Kesselumrührer ließ augenblicklich ihre Hand los und sah mehr als nur ärgerlich zu ihr hinunter.

„JA! SIE DUMME, VERRÜCKTE GANS, BEINAHE HÄTTE SIE LUCIUS MALFOY UMGEBRACHT!“

fauchte er sauer. Sarah lächelte über die derbe Beleidigung, dachte nach. „Ich erinnere mich, ich habe zu dem Zeitpunkt nicht nachgedacht und habe Sie einfach so zu Boden gerissen...!“

„Und hast uns damit leider unseren Zaubertranklehrer erhalten!“ knurrte Harry sarkastisch.

„POTTER!“

fauchte Snape, zog aber keine Punkte ab, da Sarah laut über diesen Satz zu lachen begann. Sie drehte dabei belustigt ihren Kopf herum. „Harry! Du sitzt auch hier? Bist du okay?“ wollte sie wissen. „Ja, alles in Ordnung! Aber wir hatten drei Tage Angst um dich. So lange warst du bewusstlos!“ sagte er sichtlich erleichtert. Snape bemerkte nur kalt: „Sehen Sie, Potter? Ich habe doch gesagt, sie schafft es!“ Harrys Blick auf Sarah wirkte nun nachdenklich, dann nickte er kurz darauf zustimmend in die Richtung seines Lehrers. „Ja, Sie hatten Recht, Sir!“ Sarah musterte die Männer abwechselnd. „Habt ihr etwa beide gemeinsam auf mich aufgepasst?“ fragte sie Harry total ungläubig, der daraufhin nickte. Sarah wirkte verdutzt, aber gleichzeitig auch erfreut. „Wie fühlen Sie sich, Hagemann?“ kam vom Trankmeister. „Nun ja, total groggy, hat sich einer die Nummer vom Taxi gemerkt was mich über den Haufen gefahren hat?“ antwortete sie und Harry amüsierte sich.

Auch Snapes Mundwinkel zuckten einen Moment. Sie scherzte, dann konnte es ihr nur gut gehen. Harry reichte ihr ein Glas Wasser, als sie danach verlangte, und Sarah nahm unter seiner Hilfe mehrere große Schlucke, um den fahlen Geschmack im Hals wegzuspülen. „Und, Severus?“ fragte Sarah jetzt sehr viel munterer. „Ja?“ knurrte er. „Haben Sie sich das auch gut überlegt?“ „Hmm? Wovon sprechen Sie?“ wollte er mit engen Augen wissen. „Harry, hat er nicht eben etwas von einem Drachenflug erwähnt?“ fragte sie scherzhaft. Snapes Augen weiteten sich prompt, sahen den jungen Mann warnend an. Der Tränkemeister schüttelte mit dem Kopf, funkelte, was das Zeug hielt, damit Harry ja für ihn log. Dieser funkelte fies zu seinem Lehrer zurück. Endlich konnte er sich für so viele Gemeinheiten rächen! „Ja, das hat er!“ antwortete Harry wahrheitsgemäß, machte ein hämisches Gesicht und der Trankmeister zog giftigst wie nie seinen Mund zusammen. „Gut, dann wäre das geklärt. Ich nehme Sie beim Wort, Professor!“ meinte die junge Hexe. Noch immer grinste der Junge frech zu seinem Lehrer, der diabolischst dessen Blick erwiderte. „Wo ist Madame Pomfrey? Ich habe wahnsinnigen Hunger!“ bemerkte sie nach einem lauten Aufrumpeln ihres Magens. „Ich schaue mal, wo sie ist!“ Harry sprang sogleich hoch und machte sich auf in das Büro der Heilerin.

Der Tränkemeister wirkte völlig außer sich. „Sarah! Wir sind gerade von mehreren Todessern angegriffen worden, Sie wurden fast getötet und trotzdem machen Sie hier Ihre dämlichen Späße!“ herrschte Snape zu ihr hinab. „Sie erkennen wohl nicht den Ernst der Lage! Malfoy hat die Barriere durchbrochen, dann kann es Voldemort erst recht!“ „Nicht mehr! Ich weiß nicht, was mit mir zu jenem Zeitpunkt passiert ist, doch ein Teil von mir hat sie zigfach verstärkt! Ich kann es nicht erklären, doch es ist so!“ Sie erfasste über die Bettkante spontan seine herunterhängende Hand und blickte ermutigend in seine Augen, entließ ihn nicht ihrem Griff als er sich befreien wollte. „Haben Sie keine Angst, Severus! Für jetzt sind wir sicher!“ Sie verstärkte den Druck noch ein wenig mehr. Argwöhnisch schaute er zu ihr herunter, beruhigte sich jedoch.

Warum auch immer, aber irgendetwas in ihm wollte ihr einfach glauben.

Der Trankmeister senkte den Kopf auf die von ihr weiterhin kräftig gehaltene Hand. Die junge Frau ließ ihn kurz darauf wieder los, und sie schwiegen mehrere Sekunden gemeinsam, bevor er vorsichtig fragte: „Sarah, das mit dem Drachenflug war doch gerade sicherlich nur Spaß, oder?“ Ein schelmischer Blick von ihr erfolgte als Antwort. „Wenn ich hier raus bin, müssen Sie in den nächsten Tagen dran glauben, Severus!“ meinte sie doch allen Ernstes und musste breit grinsen, da der Giftmischer ärgerlich seinen Mund verzog. „Wie geht es Ron und Hermine, den Auroren?“ fragte sie um ein anderes Thema anzuknüpfen. Der Trankmeister stutzte. Wieder dachte die Hagemann an andere. „Es geht ihnen gut, sie haben durch die Schockflüche nur ein paar leichte Abschürfungen und Kratzer davon getragen, ein wenig Kopfschmerzen, sonst nichts. Wir konnten 5 Todessern habhaft werden, die jetzt in Askaban sein sollten. Lucius Malfoy hat dank Ihnen einen Abgang an den Tag gelegt, der seinesgleichen sucht! Er ist im hohen Bogen durch die Barriere katapultiert worden und irgendwo im Wald verschwunden...!“ Snape zuckte unwillkürlich mit dem Mundwinkel, ließ aber nach nur einem kurzen Moment seine düstere Miene zurückkommen. Er musste an Malfoys Satz bezüglich seiner Ellen und seinem Vater denken. Ellen war also durch seinen eigenen Vater getötet worden..., und die Hagemann beinahe durch Malfoys Hand...!

„Sarah, Sie hätten sich beinahe für mich töten lassen...!“ begann er leise zu sprechen und sie sah augenblicklich zur Seite. Warum wusste er später auch nicht, aber er kam näher, setzte sich zu ihr, erfasste sie an den Oberarmen und versuchte die junge Hexe zu sich zu drehen. Kaum hörbar fragte er: „Warum...?“ Sie drehte sich mit einem finsteren Gesicht aprupt zurück und schleuderte dem darüber erschrockenen Professor entgegen: „Weil ich Sie mag und nicht will, dass Ihnen etwas passiert. Ich habe nicht überlegt und bin einfach auf Sie zugerannt. Oder hätte ich zuschauen und Sie sterben lassen sollen? Sie schienen geistesabwesend zu sein, und so habe ich Sie an die Seite gerissen! Nehmen Sie sich in Zukunft zusammen! Erstens werden Sie noch dringend gebraucht und zweitens könnte ich den Verlust eines guten Freundes nicht ertragen! Klar?“ Sie hatte es gesagt, wie sie es meinte: Ärgerlich, laut, aufrichtig, mit einer gehörigen Packung Besorgnis in der Stimme und sah mit einem gewissen entschlossenen Funkeln zu ihm hinauf. Außerdem hatte sie ihn als einen ‚guten Freund’ bezeichnet...! Wärme schwang in seiner nunmehr samtig gewordenen Stimme mit, als er sagte: „Sarah...!“

*Wumm!* *Knall!*

Die Büro- und Krankensaaltür flogen gleichzeitig auf und stießen zusammen, Snape ließ augenblicklich die Arme der jungen Hexe los. Poppy funkelte böse über den Krach, jedoch veränderte sich ihr Gesichtsausdruck, als sie Sarah tatsächlich mit offenen Augen im Bett vorfand. „Oh wie schön! Sie sind wirklich endlich wach!“ trällerte sie gut gelaunt, zauberte sich ein großes Tablett mit einer kräftigen Suppe in die Hände und kam mit Professor Dumbledore und Harry im Schlepptau auf ihr Bett zu. Schnell stand Professor Snape auf und stellte sich an ihr Fußende. „Ich wusste doch, das eine bekannte Stimme ihr helfen würde!“ schleuderte der Direktor beiden fröhlich entgegen und lächelte abwechselnd zu Snape und Sarah. „Hallo Professor!“ sagte sie und streckte ihm ihre Hand entgegen, die er in seine nahm und herzlich drückte. „Es geht Ihnen wirklich wieder gut?“ wollte er wissen. „Ich denke! Ich habe einen Bärenhunger und könnte eines von Hagrids XXL-Hühnern verdrücken. Ein gutes Zeichen würde ich sagen!“ feixte Sarah und lachte in das Gesicht ihres Direktors. „Und Späßchen machen kann Sie auch schon wieder!“ meinte dieser und wirkte sichtlich erleichtert. Harry feixte herüber: „Madame Pomfrey hat bereits angedroht, ein Bett nur für dich ganz allein hier in der Ecke des Krankensaales herzurichten, so oft wie du hier mittlerweile stationierst warst!“ Prompt bekam er von der Heilerin, die das Tablett auf den Schoß ihrer Patientin abgestellt hatte, einen Stups in die Seite und einen tadelnden Blick. Die rotblonde Hexe im Bett amüsierte sich. Hungrig setzte sie sich unter Hilfe von Madame Pomfrey auf und begann unter den Augen der Anwesenden zu essen. Noch einmal ließ sie sich von Harry schildern, was nach ihrer Rettungsaktion passiert war. Wieder war die Barriere irgendwie verstärkt worden, garantiert konnte Malfoy nun nicht mehr hindurch. Hogsmeade war viel sicherer als vorher. „Trotzdem werde ich dort ab jetzt immer neun Auroren rund um die Uhr Wache halten lassen!“ grummelte der Auror Alastor Moody, der plötzlich mit verschränkten Armen in der Tür stand und dem Jungen gelauscht hatte. „Sir! Hallo! Kommen Sie doch herein!“ rief Sarah gutgelaunt herüber, winkte ihn heran und er setzte sich bereitwillig zu ihr auf einen herangezogenen Hocker. Dann sah Moody zum Direktor auf. „Willst du wirklich das Halloweenfest nicht absagen, Albus?“ „Nein Alastor. Das Letzte, was wir jetzt brauchen, ist eine Panik, wenn herauskommt, das Todesser trotz Barriere und Aurorenkontrolle in Hogsmeade waren. Draco Malfoy, Ronald Weasley, Harry Potter und Hermine Granger wurden von mir angehalten, nichts über die Vorkommnisse zu erzählen. Außerdem hat unsere Ms. Hagemann hier die Barriere so stark verstärkt, mit Sicherheit kommt kein Todesser mehr hindurch. Noch nie habe ich einen so großen Bannkreis in dieser Machtentfaltung gesehen! Ich sehe keinen Grund, unseren Schülern Halloween zu versauen! Trotzdem lassen wir Vorsicht walten und verstärken die Aurorenanzahl, ich habe schon einen Brief zu Figg ans Zaubereiministerium geschickt!“ sagte Dumbledore und lächelte liebenswürdig in die Umgebung. „Sehr gut! Dann kommen wir mit den Wachablösungen gut aus!“ meinte Moody. Alle freuten sich, wirkten sehr erleichtert, nur der Trankmeister schnaubte laut und ärgerlich mehrere Male auf.

Mist!

Jetzt würde er sich doch in diesem närrischen Kostüm auf dem Fest zeigen müssen...


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