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Fanfiction

Das Siegel von Hogwarts Teil 2 von 5 - Hilfe! Zwillinge!

von Magic_1

Sarah ließ den Okklumentik- und Morpheulestikunterricht bei Snape sausen und gab dafür den Schülern Nachhilfe.

Diese wurden bereits nach kurzer Zeit auffallend gut, und selbst Snape musste sich eingestehen, dass er jetzt die beste Klasse hatte, seitdem er hier an der Schule unterrichtete.
Er hatte sich bei Professor Dumbledore natürlich sofort über die Einmischung beschwert, doch das Wohl seiner Schüler war diesem wichtiger als die Meinung dieses Dickschädels von Trankmeister. Noch immer machte Snape Harry und den anderen das Leben zur Hölle, was aber nichts daran änderte, dass ihre Noten immer besser wurden.
Die rotblonde Hexe mied selbst in den gemeinsamen Verteidigungsstunden konsequent jegliche außerberufliche Unterhaltung und kümmerte sich nur noch um ihre Ausbildung, ihre Nachhilfeschüler und um ihr drittes Buch.
Anders als er konnte sie sich jedenfalls mit verschiedenen Dingen in ihrer Freizeit von dem heftigen Streit ablenken.

Sein schlechtes Gewissen vergrößerte sich von Tag zu Tag, und er wünschte, er hätte es nicht so weit kommen lassen. Zu groß war der Hass auf James Potter gewesen, dass die Hagemann unnötig den Blitzableiter gespielt hatte, und er musste sich knirschend etwas eingestehen:

Merkwürdigerweise fehlten ihm irgendwie ihre gemeinsamen Gespräche und Unterrichtsstunden.
Sehr sogar.

*Merlin! Jedes Wort von ihr war die Wahrheit!*

Wieder rieb er sich die Wange, die nach ihrer kräftigen Attacke längere Zeit knallrot gewesen war und gut zwei Tage lang pochend geschmerzt hatte.
„Sturkopf, dämlicher!“ schimpfte er zu sich selbst.
Das Gespräch bei den Menhiren und im Flur war einfach viel zu heftig gewesen, und mit Sicherheit würde er bei einem neuerlichen Gespräch mit ihr wieder in Rage geraten.
Zu gern wollte er sich bei ihr entschuldigen.
Aber wie nur?
Diese Frage stellte er sich mittlerweile seit 3 Wochen.

An diesem Tag änderte sich die Lage wieder:

************************************************

Dieser Montag, der 10.10., begann völlig normal. Snape riskierte einen flüchtigen Blick zur jungen Hexe, doch Sarah ignorierte ihn noch immer völlig und kümmerte sich um Flitwick, der sich wieder eingesaut hatte. Sie lachte herzlich und legte ihn per Zauberstab erst einmal ‚trocken’, nachdem er seinen Kaffee über seine Klamotten verteilt hatte. Dann sah der Trankmeister, wie Moody um den Tisch herum auf Sarah zuschritt.

KLONK! KLONK! KLONK!

„Ms. Hagemann, darf ich mich einen Moment zu Ihnen setzen?“ fragte er. „Natürlich!“ Er nahm Platz. Heute wurde sein rotierendes Auge von einem großen Hut verdeckt, den er tief ins Gesicht gezogen hatte. „Ich möchte Sie was fragen!“ erklärte er. Sarah stutzte, Moody wirkte anders als sonst, regelrecht unsicher. „Warum haben Sie denn heute diesen Hut auf?“ fragte sie frei heraus und sah stirnrunzelnd auf seine Kopfbedeckung.

„Ähm, ich..., ich...! Ach, weg damit!“ sagte er ärgerlich und zog ihn herunter, starrte grimmig auf die Tischplatte.

„Was ist los, Sir? Worüber wollten Sie mit mir reden?“ Moody sah mit seinem rotierenden Auge herüber und erklärte grummelnd: „Ms. Hagemann, ich wollte Sie fragen, ob Sie mich zum Halloweenfest begleiten möchten! Aber mit diesem Auge und dem Holzbein wird das ja wohl nichts, oder?“ Sarahs Brauen hoben sich deutlich. „Warum machen Sie sich schlechter, als Sie sind, Sir?“ Moody knirschte hörbar. „Nun ja, beim Tanzabend hatten Sie als Einzigste keine Angst, und so dachte ich: Fragen kostet nichts! Und bevor sie vergeben sind, wollte ich mir ein Herz nehmen...!“ Seiner Stimme nach rechnete er jetzt mit einer eiskalten Abfuhr, doch Sarah lächelte nur warm. „Ich komme sehr gerne mit!“ sagte sie freundlich und Moody stutzte. „Wirklich? Sie wollen mit mir zum Fest gehen?“ fragte er laut erstaunt und Sarah nickte bestätigend. Sichtlich erleichtert und sich bedankend machte sich ihr Vorgesetzter gut gelaunt wieder auf zu seinem Platz.

Flitwick nebenan hatte die ganze Zeit zugehört, war bis eben völlig in der Bewegung eingefroren. „Sie gehen mit dem zum Fest?“ fragte er nun maulend. „Ja, na und? Ich wäre auch mit Ihnen gegangen, wenn Sie mich gefragt hätten...!“
„MIST!“ donnerte der kleine Zauberer unverzüglich laut durch den Saal und funkelte, was das Zeug hielt, auf seinen Tisch.
Professor Dumbledore und viele andere lachten. Der Trankmeister sah den Auroren, der sich nun angeregt mit Shacklebolt unterhielt, abschätzig an.
Sein magisches Auge rotierte, dass einem schlecht davon werden konnte.
Und mit dem wollte die Hagemann zum Fest gehen?

Sein Blick wanderte zur knallbunten Tonks und dem verkrüppelten Professor Fox, die seit dem Tanzabend in Hogsmeade offiziell ein Paar waren und bereits oft wild knutschend in mehreren Ecken von Hogwarts erwischt werden konnten. Die ganze Schule tratschte über die beiden.

„Merlin!“ sagte er leise zu sich selbst.

Wenn Moody und die Hagemann nun auch zusammenkommen sollten, würde er sich schnellstens mit Zwangsjacke und Beißring wegsperren lassen...!

Remus und Elektra, die in ihren letzten Tragwochen in ihrem Umfang noch zugenommen hatte, musterten den nachdenklichen Trankmeister, der gerade auf seinen Kelch starrte.
„Und Severus, auch schon jemanden zu Halloween gefunden?“ neckte der Verteidigungslehrer und schmunzelte über den eiskalten Blick, den dieser sofort zurücksandte.
„Also nicht! Frag doch mal Madame Hooch, die ist noch frei, wie ich eben von Mrs. Sprout im Gang gehört habe!“ fuhr Remus fort und Elektra versetzte ihm einen Knuff in die Seite, denn Snapes Mund wurde Wort für Wort zu einem noch gefährlicheren Schlitz...

************************************************

Das Frühstück wurde beendet und Sarah ging zurück in ihre Räumlichkeiten. Sie hätte die nächsten 2 Stunden Zeit für sich und nahm an ihrem Lehrertisch Platz, mehrere Bücher über Verteidigung wälzend, als es nach einer Viertelstunde plötzlich an der Tür klopfte.

„Herein!“ rief sie.

Ein kleiner Ravenclaw stand kurz darauf außer Atem in der Tür und schnaufte.

„Was ist denn los, mein Junge?“ fragte sie, kam hinter ihrem Lehrerpult hervor und ging besorgt auf ihn zu.

„Pr...Professor... Lupin... schickt mich! Soll... Sie holen...! Sie sollen... in den... Krankenflügel kommen! Seine... Frau...!“ brachte er verpustend hervor.

Sarahs Augen weiteten sich.

„Elektra!“ rief sie und rannte an dem Jungen und an den Schülern, die im Gang standen, vorbei Richtung Krankensaal.

Von weitem konnte sie schon das durchdringende Schreien ihrer Freundin hören. Die an der Tür aufgebrachten, tuschelnden Kinder machten für die Heranrennende Platz und Sarah stürzte in den Raum. Remus kam ihr sofort sichtlich besorgt entgegen, als sie die Tür hinter sich geschlossen hatte.

„Gut, das du so schnell gekommen bist! Die heftigen Wehen haben noch am Frühstückstisch angefangen, kurz nachdem du weg warst! Sie ist fünf Wochen zu früh dran! Elektra hat unentwegt nach dir gerufen! Bitte beruhige sie irgendwie!“

Dann führte er sie zu der Stelle, die mit Sichtschutzen umstellt war.
Ihre ältere Freundin lag bereits schweißnass mit angewinkelten Beinen auf einem eigens für sie hergezauberten Gebärstuhl mit einem Tuch über ihren Beinen und Madame Pomfrey saß vor ihr.

„Elektra, da bin ich!“ sagte Sarah, trat noch näher und drückte den Kopf der werdenden Mutter liebevoll an sich.
„Gut, das du kommst! Der Termin war doch erst Anfang Dezember! Bitte bleib bei mir! Dann habe ich nicht so viel Angst!“ schnaufte diese und hielt sich krampfhaft bei einer weiteren Wehe mit der einen Hand an ihr fest und die andere umschloss die Hand ihres Mannes auf der anderen Seite. Wieder schrie sie durchdringend, und Remus sah hilflos zu Sarah. Er wusste nicht, was er für seine Frau tun konnte, die sich unter solch heftigen Schmerzen wand, und hätte sie ihr nur zu gerne abgenommen. Sarah bemerkte seinen mitleidigen Blick.

„Halte sie einfach weiterhin fest, bleibe bei ihr, damit hilfst du ihr schon!“ meinte sie ermutigend zu ihrem Freund und lächelte ihn ebenso an. Elektra hatte zugehört, nickte zustimmend in das Gesicht ihres Mannes, hielt sich krampfhaft mit ihrer rechten Hand weiter an ihm fest und atmete tief ein und aus.

Sarah konnte sich denken, warum ihre Freundin bereits jetzt schon ihre Wehen hatte.
Für ein Kind war der Platz in Elektras zierlichem Körper ausreichend, aber bei Zwillingen sah die Sache schon ganz anders aus...!

„Bitte bleib, Sarah...!“ flehte die Gebärende.
„Natürlich bleibe ich, Elektra! Und jetzt entspanne dich!“ sagte Sarah einfühlsam. „Du hast es bestimmt gleich geschafft und bist eine stolze Mutter!“ versuchte sie ihre Freundin zu beruhigen.
Mitleidig dachte die Rotblonde: *Ich wünschte, ich könnte es ihr leichter machen!*
Daraufhin leuchtete Sarahs Hand ein wenig auf und nahm der blonden Hexe spürbar ein wenig ihrer Schmerzen. Beide Frauen sahen sich überrascht darüber an.
„Weiter tief ein und ausatmen!“ meinte Madame Pomfrey professionell und Elektra lächelte dankbar zu ihrer Freundin hoch, bevor die nächste heftige Wehe kam und sie schmerzhaft das Gesicht verzog.
„Und jetzt pressen, Elektra, gut pressen...!“ forderte die Heilerin.

************************************************

Eine halbe Stunde später:
Die Geburt verlief dank der Hilfe von Pomfrey schnell und ohne Komplikationen (die genauso wie der Heiler in London durch die Voruntersuchungen genau wusste, was auf die werdende Mutter zukam, aber Elektra wie gewünscht nur den gesunden Zustand des Nachwuchses, jedoch nicht die Anzahl mitteilte, AdR).
Das erste Kind war ein Mädchen, doch die Überraschung war perfekt, als Elektra auch noch einen Jungen hervorbrachte.
Remus war völlig aus dem Häuschen und strahlte mit der Sonne um die Wette, nabelte seine Kinder sogar stolz nach der Frage der breit grinsenden Heilerin selber ab.
Er küsste seine Frau danach liebevoll und hauchte ihr etwas ins Ohr, was sie trotz der Erschöpfung lächeln ließ.

„Sag jetzt bloß nicht, du hast es wie Poppy auch gewusst?“ fragte die junge Mutter schweißnass, sah Sarah völlig fertig an. Diese nickte schelmisch zu ihr hinab.

„Seid unserem Du-weißt-schon-was-Gespräch im Büro, Elektra! Ich wollte euch die Überraschung über den hocherfreulichen „Doppelpack“ nicht vermiesen! War gar nicht so einfach, das über Wochen für mich zu behalten, dass darfst du mir glauben, aber es hat sich richtig gelohnt! Alleine dein und Remus völlig verblüfftes Gesicht nach Madame Pomfreys trockener Anweisung, in gleicher Weise weiterzuatmen, denn du wärest mit Kinderkriegen noch nicht ganz fertig...!“ meinte sie mit verschmitztem Grinsen zu ihrer Freundin gewandt, zwinkerte dabei bedeutungsvoll.
Den Werwolf hielt es nicht länger: Er kam von seinen Glücksgefühlen überwältigt mit brennenden Augen hinter dem Gebärstuhl herum und drückte Sarah energisch mit einem freudigen Seufzer an sich.

Madame Pomfrey half später beim Säubern und Anziehen von Elektra, während Sarah sich um die bereits von Poppy versorgten, lauthals schreienden Neugeborenen kümmerte und in je ein Tuch wickelte. Sie waren beide sehr zart, da sie einige Wochen zu früh das Licht der Welt erblickten. Vorsichtig legte sie die Zwillinge nacheinander in die Arme ihrer müden Mutter, die nun in einem Bett lag. Die Eltern schwelgten im doppelten Glück und herzten sich erneut. Sarah nahm ihr später den Jungen ab, während die Mutter das Mädchen stillte, beobachtet vom stolzen Vater. Seufzend sah sie den Lupins mit etwas Neid über das Familienglück zu.

************************************************

Gegen Abend:
Endlich war sie mit ihrem Unterricht fertig und hatte sich erneut in den Krankensaal begeben.
Elektra hatte sich etwas Schlaf gegönnt und sich schnell erholt, war bereits seit kurzem wieder wach. Gerade hatte sie erneut ihre Kinder gestillt.
Die Tür zum Krankenflügel öffnete sich und leise traten mehrere Lehrer ein.
Remus, der ebenfalls bei seiner Frau war, ging auf seine Kollegen zu, bekam mehrere Schulterklopfer und Gratulationen der anwesenden Lehrer. Madame Pomfrey rückte den Sichtschutz an die Seite, und McGonagall nahm Elektra, nachdem sie gratuliert hatte, das Mädchen ab, knuddelte es herzlich. Professor Dumbledore erschien kurz darauf zusammen mit Snape und schritt auf Remus zu.

„Meinen herzlichen Glückwunsch, Remus und Elektra! Gleich zwei auf einmal! Sieht so aus, als wenn wir demnächst einen Kindergarten bräuchten!“ feixte der Direktor und schenkte beiden ein liebenswürdiges Lächeln.

Lemuel schenkte auch, nämlich ein:

Er hatte einen starken Kräuterschnaps mitgebracht und reichte nun ein kleines, bis zum Rand gefülltes Glas dem frischgebackenen Vater entgegen, füllte nach dessen Aufkeuchen dank des brennenden Halses sogar noch einmal grinsend nach.
„Schließlich sind es zwei Kinder! Also runter damit!“ forderte Lemuel betont.
Anschließend ging der Schnaps reihum.

Sarah saß mit dem Jungen auf einem Hocker neben dem Bett und versuchte verzweifelt, vorsichtig ihren Finger aus der kräftigen Hand des Babys zu ziehen. Sie hatte den Trankmeister gar nicht bemerkt, der sie eingehend dabei beobachtete. Auch er gratulierte seiner Cousine und auch Remus streckte er die Hand entgegen. „Meinen Glückwunsch!“ sagte er kurz und knapp.

Der Direktor hatte gerade das Mädchen aus McGonagalls Armen empfangen. „Sie ist bildhübsch, ganz die Mama!“ war sein Kommentar. „Wo ist denn der Junge?“ fragte er nach und sah sich interessiert um. „Hier, Sir!“ Sarah stand auf und schritt mit dem Baby auf ihn zu. Die anwesenden Lehrer betrachteten die Kinder, welche satt zufrieden glucksten.

Snape sah Sarah noch immer forschend an, was plötzlich Remus auffiel. „Nun altes Haus? Wann darf man dir denn gratulieren?“ rutschte ihm mit einem Schulterklopfer heraus und die Lehrer lachten. Bösartigst wie nie war der Blick, den der Trankmeister herübersandte, so dass Remus gute Stimmung fast verflog.
Dann veränderte sich Snapes Miene.
Hass wie üblich war nicht der richtige Begriff für seinen so untypischen Gesichtsausdruck Remus gegenüber.
Das Antlitz des Giftmischers spiegelte Enttäuschung, ja Leid, wieder.
Er drehte sich abrupt und verschwand mit sich bauschendem Umhang aus dem Krankensaal.
Die Anwesenden wunderten sich nicht weiter darüber, theatralische Abgänge dieser Art war man ja bereits seit langem von ihm gewöhnt.
Doch Sarah wusste sofort, was los war und drückte McGonagall nach einer Minute liebevoll den Jungen in die Arme.
Dann ging sie ebenfalls nach draußen in den Flur und schloss die Augen, suchte ihn mittels ihrer Magie.
Wo zum Henker war er nur?

Sarah fand ihn an den Klippen.
Der Wind war jetzt im Oktober bereits eiskalt und kam vom See herauf, pfiff ihr um die Ohren. Mit angewinkelten Beinen saß er auf einem der Steine und starrte geistesabwesend auf das schwarz wirkende Wasser.

„Sie werden sich noch den Tod holen!“ sagte sie mahnend, als sie schon dicht hinter ihm stand.

Snape erschrak und drehte sich zu ihr um.

„Was wollen Sie hier? Verschwinden Sie!“ knurrte er unverzüglich, wandte sich wieder dem See zu und warf ärgerlich einen Stein in die Tiefe.

*Warum folgt sie mir?* dachte er.

*Was will ich eigentlich von ihm?* fragte sich Sarah.

Sie hatten sich gestritten, sehr sogar.
Und doch war sie ihm gerade nachgelaufen.
Sie setzte sich einen halben Meter entfernt zu ihm. Die junge Hexe versuchte ein Gespräch anzufangen und sah forschend auf seine rechte Gesichtshälfte.
Vorsichtig sprach sie:

„Sir, es ist nicht gut, wenn wir uns weiter streiten, wollen wir uns nicht wieder vertragen?“

Snape schnaubte verächtlich und warf erneut einen Stein hinunter. Und doch stieg trotz der aufsteigenden Kälte des Sees auch Wärme in ihm auf.
Warum war es nur so schwer, ihr ins Gesicht zu sehen und um Verzeihung zu bitten?
Ach ja, seine streng einstudierte Unnahbarkeit war daran schuld...!

„Warum reden Sie nicht mit mir? Das hatten wir doch schon mal, oder?“ fragte sie. „Und nach unserem Friedensschluss hatten wir uns doch ganz gut verstanden. Ich weiß nicht, wie es Ihnen dabei ging, aber mir hat es gefallen: Ihre kleinen Scherze, der Flug auf dem Hippogreif, ihr Unterricht....!“

Snape schnaubte erneut verächtlich, senkte aber augenblicklich den Kopf.
Auch ihm hatte es gefallen...!

„Jetzt sehen Sie mich einmal an und sagen Sie mir, was gerade mit Ihnen los war. Sie haben an Ellen gedacht, oder?“ fragte sie möglichst einfühlsam und erfasste seinen rechten Oberarm. Irgendwie musste er doch aus der Reserve zu locken sein und zum Sprechen gebracht werden können.

Er schüttelte ihre Hand ab, sein Funkeln hätte jeden anderen zum Zurückweichen getrieben, doch Sarah hielt dem stand.
Der Blick veränderte sich, er war wieder wie der im Krankensaal:
Einsam, enttäuscht, voller Leid.
Schnell senkte er den Kopf.

„Ich habe also Recht!“

Eiskalter Wind ließ beide frösteln und das Haar im Wind tanzen. Sie rückte näher, saß nun nah bei ihm und strich im vorsichtig über den Arm.

Die Wärme von ihr, die ihn nun durch seine Kleidung erreichte, tat gut, wegstoßen wollte er sie seltsamerweise ganz und gar nicht. Auf Grund dessen nahm sich der Trankmeister nun doch ein Herz:
„Hagemann, ich...!“ begann er, biss sich aber sofort wieder auf die Lippe. „Was?“ fragte sie und sah ihm erwartungsvoll in die Augen.
Es musste raus, es musste einfach, sagte er sich. So schwer konnte das doch nicht sein!
„Ich... ich habe mich Ihnen gegenüber nicht richtig verhalten!“ knurrte er und sah zurück auf den See. Sarah stutzte, lächelte etwas. *Stimmt!* dachte sie, blieb aber stumm. Snape fuhr fort:

„Ich habe in den letzten Wochen länger darüber nachgedacht, was Sie mir damals an den Kopf geworfen hatten. Sein Sohn kann wirklich nichts dafür, was James Potter mir in meiner Jugend alles angetan hat!“ Er presste es mehr heraus als das er es sagte. Sarah war überrascht, aber nickte ihm zu.
„Und gerade eben, als sie mit dem Baby im Krankensaal standen, dachte ich...!“ Seine Stimme stockte erneut und er sah zur anderen Seite. „Hatten Sie gedacht...?“ fragte sie vorsichtig nach, intensivierte dabei ihre freundschaftlichen Berührungen. Der Tränkemeister ließ es zu und wollte sich erklären:
„Ich... ich dachte, Ellen mit unserem Kind vor mir stehen zu sehen! Dann kam die Bemerkung von Lupin...! Es... es wurde mir einfach zuviel!“

Er senkte den Kopf zur Brust und zuckte verräterisch mit den Schultern, oder war es mehr ein Zittern?
Kein Wunder, es war kalt hier, empfindlich kalt, erst recht der eisige Wind der den Hügel heraufwehte, und die grimmige Kälte kroch so langsam auch in ihre Knochen.
Doch Sarah nahm trotzdem ihren Mantel ab und legte ihn um seine Schultern.
Überrascht über die erneute, fremde Wärme sah er ihr ins Gesicht. Aus dem Bauch heraus meinte er:
„Es ist wahr, ich bin ein Armleuchter, ein sturer Bock und was Sie noch alles zu mir gesagt haben!“
Sarah saß perplex neben ihm, dann meinte sie verlegen: „Ähm, das habe ich nicht so gemeint, es kam einfach so über mich...! Auch was danach passiert ist...!“

„Nein, Sie hatten absolut Recht!“ hängte er knirschend an. Sarah streichelte weiterhin zur Beruhigung über seinen Oberarm.
„Hagemann, die kräftige Ohrfeige hatte ich schlichtweg verdient! Es tut mir leid, Sie wieder ein „verdrecktes Schlammblut“ genannt zu haben!“ meinte er, bevor er einen Augenblick dazwischen lassend noch ein „Wirklich!“ anhängte.
Jetzt legte sie ihm fest eine Hand auf seine Schulter. Sie wollte ihm sagen, sie würde ihm verzeihen, sie wollte ab jetzt wieder eine gute Freundin für ihn sein. Doch brachte sie nur folgendes hervor, was wohl alles ausdrückte, was sie fühlte:

„Ich habe Sie sehr vermisst, Sir!“

Ein warmer Blick und ein nettes Lächeln flogen ihm entgegen, als der Wind stärker auffrischte. Der Trankmeister sah forschend in ihre Richtung und bemerkte mit einem Mal, wie Sarah unter der eisigen Kälte heftig zu zittern begann.
„Vertragen wir uns wieder?“ fügte sie bereits hörbar schlotternd hinzu und Snape nickte ohne zu zögern. Dann nahm er unverzüglich ihren Mantel von seinem Körper, legte ihn schnell zurück um ihre Schultern, erfasste danach Sarah am Oberarm und sprach fürsorglich:
„Wir sollten langsam aufstehen, sonst landen wir beide auch noch mit einer saftigen Erkältung bei Poppy!“
Damit erhob er sich und half ihr sogar hoch. Gemeinsam gingen sie zum Schloss zurück. Auf dem Weg dorthin fragte er kühl:
„Hagemann?“
„Ja?“
„Machen Sie weiter mit dem Nachhilfeunterricht? Ich hatte bei weitem noch nie solch gute Abschlussklassen!“
Seine Stimme klang richtig ehrlich dabei, hatte sogar einen warmen Unterton angenommen. Sarah war im ersten Moment total verblüfft, schmunzelte dann aber über das große, völlig untypische Lob.
„Sicher doch, Sir!“ kam als Antwort.

Er blieb mit einem Mal stutzend stehen und überlegte. Der Tränkemeister wusste später selber nicht, warum er es gesagt hatte, hielt es aber im Nachhinein trotzdem für überaus richtig.
Kühl, aber bestimmt, meinte er mit ernstem Blick zu ihr:

„Es heißt nicht ‚Sir’, sondern Severus!“

Jetzt war es sie, die wieder stutzte, denn sie dachte, sie hätte sich total verhört. Doch dann strahlte die rotblonde Hexe ihn über diesen großen Freundesbeweis an und erklärte betont:

„Danke, Severus! Dann bin ich Sarah!“

Sie reichte ihm freudig ihre Hand, die er unverzüglich annahm und kurz schüttelte. Der Trankmeister nickte dabei mit einem kurzen Hochziehen der Mundwinkel.
Für Sarah war die Kälte mit einem Schlag komplett vergessen, eine unbeschreibliche Wärme breitete sich in ihr aus.
Gemeinsam gingen sie schweigend Seite an Seite zurück ins Schloss.
Glücklich wie lange nicht mehr fiel die junge Hexe an diesem Abend in ihr Bett und schlief selig dank der Versöhnung ein.


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Die Entschlüsselung der Namen ist gut und schön, aber manchmal habe ich den Eindruck, dass dem zuviel Bedeutung beigemessen wird. Überspitzt gesagt, könnte Malfoy auch Müller-Lüdenscheid heißen, er würde aber dieselbe finstere Figur bleiben.
Klaus Fritz