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Fanfiction

Das Siegel von Hogwarts Teil 2 von 5 - Taffes Training mit dem Trankverpfuscher

von Magic_1

Am Samstag, sie hatte das Schreiben bei Gringotts vorgelegt und dann schnellstmöglichst zum Zaubereiministerium geschickt, war sie wie versprochen bereits um 8.45 Uhr wieder in Hogwarts. Sie frühstückte ausgiebig, denn heute würde sie sich mit Moody duellieren und bräuchte dementsprechend eine Unterlage. Sie hatte sich vor dem Frühstück noch schnell umgezogen und saß nun wieder mit einer bequemen Stretch-Jeans, einem dünnen Pulli und ihrem Umhang am Tisch.

„Hagemann? Professor Snape? Wir treffen uns gleich im Klassenzimmer zur Verteidigung gegen die dunklen Künste! Ich muss noch kurz was erledigen, komme aber gleich nach!“ meinte Moody, sein Auge rotierte zwischen beiden hin und her, dann verließ er nach dem Nicken der beiden klonkend die Halle.

Sarah funkelte wütend zu ihrem Giftmischer herüber.

*Kannst du mich nicht alleine mit Moody trainieren lassen, du Depp?* dachte sie und stand nach einer Viertelstunde ärgerlich über die bevorstehende Unterrichtsstunde mit dem übel gelaunten Professor auf.
Sie hatte keinen Appetit mehr und wollte schon vor Snape im VgddK-Zimmer sein, um ja nicht mit ihm auf dem Weg dorthin reden zu müssen.

Doch der Zaubertrankmeister ließ seinen noch vollen Kürbissaft stehen und folgte ihr entschlossen.

„Hagemann, hätten Sie wohl die Güte auf mich zu warten?“ rief er frostig hinter ihr her. Sie verharrte in der Bewegung, ließ die Schultern sacken, schaute sich aber nicht um und rollte mit den Augen. *Au Sch..., was will der denn?* Jetzt stand er neben ihr und meinte: „Ich möchte Sie bitten, nach dem Unterricht in meinen Räumen zu erscheinen!“
Es war keine ‚Bitte’, sondern mehr ein Befehl, seine Stimme war ölig, eiskalt wie immer.

„Haben Sie keine Angst, dass ich Sie wieder mit Porzellan attackiere?“ fragte Sarah spitz ohne ihn anzusehen und setzte ihren Gang ohne eine Antwort abzuwarten schnurstraks fort. Frostig sprach er neben ihr hergehend weiter: „Ich möchte mich nicht mit Ihnen streiten, sondern mich nur mit Ihnen über etwas Wichtiges unterhalten, Hagemann!“ Snape funkelte eindringlich herüber, aber sie ignorierte das und ging stur geradeaus zum Klassenzimmer weiter.

Mist!

Moody war noch nicht da.

„Hagemann, es ist überaus wichtig! Ich muss mit Ihnen sprechen!“ forderte er, und das ziemlich scharf. Wieder spitz antwortete sie: „Ich wüsste nicht, was es noch zu besprechen gäbe. Sie hatten ihre Verachtung mir gegenüber doch zum Jahresende mehr als nur klar und deutlich zum Ausdruck gebracht!“ Snape schnaubte, laut und ärgerlich. „Darum geht es nicht, Hagemann! Ich habe eine Bitte an Sie! Es geht um die Sicherheit der Bewohner Hogwarts, insbesondere um Potter, Sie und Ihre Freunde!“ knirschte er eisig. „Und um Sie wahrscheinlich auch! Hat es was mit Voldemort zu tun?“ fragte sie mit hörbar bissigem Unterton. Snapes Augen weiteten sich erschrocken, als sie seinen ehemaligen Meister ohne jedwede Angst einfach so bei seiner richtigen Bezeichnung nannte.

„JA, SO IST ES! UND NENNEN SIE DEN DUNKLEN LORD NICHT BEIM NAMEN!“ schnauzte er sie an.

Hermines Brief kam ihr wieder in den Sinn. Sarah zog ihre Augen zu gefährlichen Schlitzen was ihn im ersten Moment völlig verdutzte, ihr Gesicht wirkte nunmehr sauer wie nie zuvor, und noch dazu holte die junge rotblonde, furchtlose Hexe jetzt tiiiiief Luft:

„ICH NENNE DEN MÖRDER MEINER ELTERN WIE ICH WILL! UND MERKEN SIE SICH EINS: ICH BIN SCHON LANGE KEINE SCHÜLERIN MEHR VON IHNEN, DIE MAN EINSCHÜCHTERN KANN, SONDERN EINE ERWACHSENE FRAU! ALSO BEHANDELN SIE MICH AUCH SO! SONST LERNEN SIE MICH MAL RICHTIG KENNEN! ICH KANN AUCH GANZ ANDERS! KLAR?“ fauchte sie lautstark zurück und funkelte grimmig in sein Gesicht.

Snape wirkte nur im ersten Moment erschrocken, stand mit halboffenem Mund vor ihr. Doch dann stemmte er, während er sich bedrohlich vor ihr aufbaute, die Hände in die Hüften. *Wie kann dieses Weib nur so mit mir sprechen?* Er hätte sie jetzt am liebsten wie sonst auch zusammengefaltet, doch Punkte abziehen oder Strafarbeiten aufgeben konnte er nicht mehr, so besann er sich auf sehr viel besseres, etwas, worin er sehr gute Übung hatte:
Beleidigen, und das kräftigst.
Beide standen sich angiftend gegenüber.

„WERDEN SIE NUN KOMMEN, SIE SCHLAMMBLÜTIGE MÖCHTEGERNAURORIN?“ zischte er mit einem fiesen diabolischen Glitzern in den Augen.

*Klonk!* *Klonk!* *Klonk!*


Moody hatte bei ihrer Lautstärke Leichtigkeit gehabt, beiden schon längere Zeit zuzuhören, kam nun um die Ecke und sah beide Streithähne sich anfunkeln.

Sarah hatte ihn nicht bemerkt, so in Rage, wie sie jetzt gerade war.

„NUN GUT, DAS VON IHNEN SOGENANNTE ‚SCHLAMMBLUT’ ERKLÄRT SICH MIT DEM VORSCHLAG DES ‚GRIESGRÄMIGEN, FETTHAARIGEN, REINBLÜTIGEN GIFTMISCHERS’ EINVERSTANDEN!“ zischte sie zu ihrem ehemaligen Trankmeister herüber.

Dieser verengte bei dieser mehr als beleidigenden Bemerkung seine Augen und stand mit halboffenem Mund fassungslos da. *WAS hatte sie gerade gesagt?*

Wenn sein Kopf gekonnt hätte, wäre er vor Zorn explodiert.

Moody grinste amüsiert, der Trankmeister hatte sie eben erst beleidigt und die Retourkutsche kam flugs heftigst und unerschrocken von seinem Azubi zurück. Belustigt über die Zornesröte im Gesicht von Snape (die ihm fast eine gute Gesundheit bescheinigte) und seiner kratzbürstig ausehenden Untergebenen machte er sich nun bemerkbar.

*Räusper!*

Sarah sah wie der Trankmeister augenblicklich höchst ärgerlich über die ungewollte Störung ihres Streits in die Richtung ihres Ausbilders.

„Na, dann wollen wir mal!“ meinte Moody und trat gut gelaunt mit beiden ins Klassenzimmer. Das fing ja gut an, beide hatten sich schon vorbereitet und verbal warm gemacht, gleich würden sie unter seiner Aufsicht so richtig aufeinander losgehen und sich abreagieren können! Aber irgendwie schien es zwischen den beiden auch zu knistern, oder hatte er sich da gerade getäuscht...?

„Hagemann, stellen Sie sich da drüben auf, Professor Snape? Stellen Sie sich ihr gegenüber. Lassen Sie mich Ihnen zuerst zeigen...!“

„MR. MOODY! SIE WERDEN DRINGEND IM ZAUBEREIMINISTERIUM VERLANGT, ES IST DRINGEND!“

Hestia Jones rauschte vom Flur durch die Tür herein und machte ein sorgenvolles Gesicht.

„Nun, schade, dann ein anderes Mal!“ sagte der Auror, klonkte auf Mrs. Jones zu und verschwand mit der Hexe eiligst nach draußen. Er hätte nur zu gerne gesehen, wie die beiden Kontrahenten sich fetzten.

Sarah und Snape sahen ihnen nach, beide hatten immer noch ihre Zauberstäbe in der Hand.
*Wenn du mir jetzt komisch kommst, gibt es Ärger, du Lackaffe!* dachte sie mit grimmiger Miene in seine Richtung.
„Wir werden trotzdem ein wenig üben?“ fragte er plötzlich kühl von oben herab. Sarkasmus pur stand ihr mit einem Mal ins Gesicht geschrieben, und der Tränkemeister zog wieder verblüfft eine Braue höher.
„Dieses Mal können Sie mir aber „leider, leider“ keine Punkte bei einer Niederlage abziehen, Sir!“ sagte Sarah spitz, wollte ihn so aus der Reserve locken.
Er funkelte natürlich sofort giftig zu ihr herüber, doch dann fragte er interessiert: „Warum hatten Sie mich eigentlich damals in Verteidigung nach dem Punktabzug so hämisch angegrinst, Hagemann?“
„Weil ich wusste, das Sie das tierisch auf die Palme bringt!“ erwiderte sie, verengte ihre Augen und musste noch ein wenig mehr grinsen, denn sein zorniges Funkeln verstärkte sich sogleich enorm.
„Geben Sie Ihr Bestes, ich werde Sie heute auch nicht so hart rannehmen!“ meinte er eisig und ging in die Angriffsstellung.

„DAS ICH NICHT LACHE! WER HAT HIER DEN WEN DAS LETZTE MAL BESIEGT? UND WER WAR HIER DER SCHLECHTE VERLIERER UND HAT PUNKTE ABGEZOGEN? WAR DAS VIELLEICHT DER ARROGANTE, UNSOZIALE, KESSELUMRÜHRENDE ‚TRANKVERPFUSCHER’ VON HOGWARTS, WELCHER IMMER NUR AUF SEINEN EIGENEN VORTEIL BEDACHT IST UND SEINE GESAMTE UMWELT NICHT AUSSTEHEN KANN?“ fragte Sarah sarkastisch.

Alle Vorsicht war vergessen.

Seine Augen wurden zu gefährlichen Schlitzen, denn fuchsteufelswild war für seinen momentanen Gesichtsausdruck noch untertrieben.
So sauer war er noch nicht einmal auf diesen Potter-Jungen gewesen und nahm sich vor, ihr zu zeigen, mit was für einer Kapazität in Sachen Duellieren sie sich da angelegt hatte.

„STUPOR!“ schrie er ohne Vorwarnung und richtete dabei pfeilschnell seinen Zauberstab auf ihren Körper.

Sie rollte sich geistesgegenwärtig zur Seite, entging dem Fluch und schleuderte ihm als Antwort einen ebensolchen starken Zauber entgegen. Diesen wusste er jedoch abzublocken und so ging es eine lange Zeit (die Wut aufeinander abreagierend) zwischen den beiden hin und her.
Dieses Mal würde sie ihn fertigmachen, Sarah war jedenfalls fest dazu entschlossen. Das VgddK-Zimmer wurde dabei arg verwüstet. Sarah und Snape gingen ohne Zurückhaltung aufeinander los, Training oder nicht, und verschanzten sich Deckung suchend hinter den Tischen oder Regalen. Wieder wackelte der Kronleuchter bedrohlich.

„EXPELLIARMUS!“ riefen beide mit einem Mal gleichzeitig, womit sie auch beide Erfolg hatten.

Sarahs Stab flutschte ihr aus der Hand und kam direkt unter dem wild schaukelnden Kronleuchter zum Liegen. Snapes Zauberstab landete weit hinter ihm an der Tür, was ihn einen Moment von der jungen Frau ablenkte und er sich umdrehen musste, um ihn zurückzuholen. Die junge Hexe nutzte diese Chance, kam hinter ihrem Tisch hervor und lief auf ihren Stab zu, hob ihn auf.
Ein bedrohliches Knacken aus der Decke ließ Snape auf dem Absatz umdrehen und er bemerkte unverzüglich, wie der Kronleuchter begann, sich aus seiner Verankerung zu lösen. Die Hagemann stand direkt darunter und sah perplex hoch, vor Schreck anscheinend unfähig, sich schnellstens in Sicherheit zu bringen.

„Hagemann!!! Vorsicht!!“ brüllte er.

Ohne lange nachzudenken rannte er zurück und riss sie springend mit sich zu Boden. Gerade noch rechtzeitig, denn der schwere Kronleuchter kam nur kurz hinter seinen Füßen zu Fall. Der Tränkemeister lag auf ihr, beide schwer atmend vom Duell und durch dem Beinahe-Unfall. Sarah hatte noch immer ihren Zauberstab festumklammert in der Hand, noch immer durch den Schock gelähmt.
Dann erst, nach einigen Sekunden, begann sie ihre Umwelt wieder bewusst wahrzunehmen:
Der Staub, den der Kronleuchter aufgewirbelt hatte, landete sacht auf ihnen und ließ ihre Augen brennen. Sein Kopf lag an ihrer Schulter und seine fettigen, schwarzen Haare fielen ihr teilweise ins Gesicht. Der während ihrer Schulzeit manchmal wahrgenommene, angenehme Kräutergeruch seiner Kleidung drang in ihre Nase. Snape hustete mehrere Male wie seine ehemalige Schülerin, seine Unterarme schmerzten, denn er war zusammen mit dem Gewicht der jungen Hexe auf sie gefallen. Sarah wollte sich von ihm befreien, doch er war zu schwer.
„Alles in Ordnung, Sir?“ fragte sie vorsichtig und versuchte möglichst ruhig in dieser ‚Situation’ zu bleiben. Er drückte sich nun ruckartig hoch, erhob sich und sah wie eh und je eiskalt zu ihr hinunter.
„Ja! Sie auch?“ kam als Antwort, jedoch schien es ihn anhand seiner Tonlage nicht sonderlich zu interessieren. Seine Arme entstaubend stand er vor ihr. Sarah wollte sich aufsetzen.
„Ougha! Nicht ganz! Würden Sie mir hochhelfen? Ich bin hart auf den Rücken gefallen!“ Damit hielt sie ihre Hand zu ihm hoch und er zog sie knirschend auf die Füße.

Das Zimmer sah aus wie auf einem Schlachtfeld.

„Danke, Sir! Das war verdammt knapp!“ sagte die junge Hexe mit Blick auf den Kronleuchter. Mit einem Schwenk ihres Zauberstabes brachte sie seine Schäden in Ordnung, zauberte ihn wieder an die Decke und klopfte sich danach ebenfalls den Staub aus den Sachen.
„Machen wir dann weiter?“ fragte sie, wie als wenn nichts gewesen wäre. Snape, seine Robe säubernd, stutzte über ihre Frage.
„Womit? Mit duellieren, streiten, oder...?“
Er stockte plötzlich.
„Oder mit was?“ hakte Sarah interessiert nach.

„Mit Kronleuchterrettungsaktionen!“ hängte er kühl an und verschränkte seine Arme.

Irgendwie hatte sie komischerweise das Gefühl, er hatte was anderes sagen wollen. Die Augen zusammenkneifend meinte sie:
„Ich glaube, mit duellieren geht’s weiter, streiten können wir uns nachher noch beim Tee, und den Kronleuchter zaubern wir am besten erst einmal ganz weg! Evanesco!“

Sein Mund wurde wieder so schmal wie der von Mrs. McGonagall.
Sie scherzte trotz der Gefahr, der sie beide gerade nur knapp entkommen waren?
Er nahm sich vor, ihren gekünstelten Mut mit fiesen Bemerkungen im Keim zu ersticken, sie zu verunsichern.

„Wollen Sie das wirklich, Hagemann? Sie wären gerade beinahe durch ihre ‚lächerlichen Zauberkunststückchen’ verletzt worden!“ bemerkte er schnippisch und ein gemeines Lächeln flog hinterher.
„Nun, ein bisschen Schwund ist immer!“ feixte sie nur zurück und ein diabolisches Glitzern in den Augen flog mit hinterher.
Snape stutzte über die unerwartet rasche Antwort, erst recht über diesen neckenden Blick.
„Sie sind ein guter Duellant, Professor! Ein würdiger Gegner! Es macht einen Heidenspaß, Sie fertig zu machen!“ setzte sie noch verschmitzt einen drauf.
Der Giftmischer wirkte, als würde er gleich explodieren.
Sie wollte ihn anscheinend mit seinen eigenen Waffen schlagen, und seine enorme Wut auf die schlagfertige Hexe kehrte zurück.
Schnell hob er seinen Zauberstab vor der Tür hoch.
Es machte ihr Vergnügen, mit ihm zu kämpfen?
Sie machte sich lustig über ihn!
Er hätte sie unter dem Kronleuchter stehen lassen sollen....!
Die eingetretene Stille ließ Sarah noch mutiger werden.

„Nun, was ist, Professor? Oder haben sie etwa Angst vor mir bekommen?“ fragte sie herausfordernd und ging sicherheitshalber schon einmal in die Verteidigungsstellung.
Er biss sich höchst ärgerlich über diesen Satz auf die Unterlippe, seine stark angeschwollene Halsschlagader pumpte auf Höchsttouren.

„ICH? VOR IHNEN? NIEMALS!“ schrie er.

Erneut bekämpften sich die beiden ohne zu zögern bis aufs Blut.

************************************************

Um Atem ringend, standen sie sich nach weiteren 20 Minuten fix und fertig gegenüber. Das Klassenzimmer sah erneut so aus, als hätte eine Bombe eingeschlagen. Snape lehnte sich gebückt nach vorn und stützte sich auf seinen Oberschenkeln auf.

„Ich würde sagen, Gleichstand!“ brachte er keuchend hervor. Er hätte seine ehemalige Schülerin am liebsten bezwungen, musste aber einsehen, dass die Hexe gleichstark war.
„Einverstanden!“ japste Sarah.
„Schluss für heute!“ sagte Snape und brachte mit einem Schlenker seines Zauberstabes das Zimmer wieder in Ordnung.

Beide setzten sich danach verkehrt herum und etwas Platz zwischen sich lassend auf eine Schülerbank am hinteren Ende der Klasse um zu verschnaufen.

„Ganz ordentlich, Hagemann!“ meinte der Trankbrauer nach einiger Zeit, aber im herablassenden Tonfall.
„Ach, sagen Sie bloß! Dann waren meine ‚lächerlichen Zauberkunststückchen’ also doch nicht so schlecht? Na dann will ich mal auch nicht so sein: Ihre Kampfkunst kann sich auch sehen lassen!“ scherzte sie sarkastisch als Antwort.

Snape funkelte natürlich erneut dämonisch in ihre Richtung, doch fragte er kühl nach: „Shacklebolt sagte, Sie wären tatsächlich von Moody in die Aurorenklasse 6 eingestuft worden?“
„Ja, so ist es!“ bemerkte sie sogleich knapp.
Snape zog beide Brauen höher.
„Alle Achtung!“ war sein knapp abschließender, kühler, aber hörbar ehrlicher Kommentar. Sarah stutzte augenblicklich.

„Nanü?? Ein höchst seltenes Lob aus dem Mund von dem sonst so komplimentarmen Severus Snape?“ fragte sie spitz. „Meine Güte! Ich fühle mich überaus geehrt!“

Sie grinste überaus frech dabei, und er zog ärgerlich über sich selbst die Augen zusammen. Sarah wunderte sich plötzlich über die amüsante Unterhaltung und schwenkte den Blick von ihm nach unten auf das Holzbein eines Stuhles.
Warum scherzte sie nur mit diesem Kerl?
Er war der größte Armleuchter in ganz England!
Und dennoch meldete sich das Kribbeln in ihrem Bauch wieder...!
Nein!
Sie wollte diese Gefühle für ihn nicht mehr.
Aber sie musste wenigstens die Zeit, die sie hier war, irgendwie mit ihm zusammen durchstehen.
Sarah bekam eine passable Idee.

Nach einer kurzen Atempause sagte sie: „Wissen Sie was, Professor? Ich habe gar keine Lust, mich mit Ihnen beim anschließenden Tee zu zanken! Warum sollten wir beide nicht in der Lage sein, uns wie Erwachsene zu benehmen? Ich habe es satt, Ihnen ständig so gut es geht aus dem Weg zu gehen oder mich bei jedem neuen Treffen mit Ihnen verbal zu überwerfen!“

Er starrte höchst verwundert herüber.

Sehr ernst fuhr sie nun mit ihrer Idee fort: „Sir! Es geht mir darum: Wir müssen in nächster Zeit öfter und auch enger zusammenarbeiten. Es wäre deshalb gut, wenn wir beide solange, wie ich hier bin, wenigstens wie normale, zivilisierte Menschen miteinander umgehen könnten! Ein freundschaftlicher Umgang mit Ihnen wäre mein Vorschlag!“

Sie konnte ein langsames, schweres Ein- und Ausatmen hören und sah ihm vorsichtig ins Antlitz. Es schien fast so, als würde er eingehend darüber nachdenken, denn er fixierte einen Punkt am Boden.

„Etwa so eine „Freundschaft“ wie mit Lupin?“ fragte er höchst verächtlich im eisigen Unterton und schürzte die Lippen.

Sarah wurde darüber ärgerlich und meinte hochernst: „Nein, dass ist etwas ganz anderes! Wir beide sind mehr als nur gute Freunde geworden, er ist eine Art großer Bruder für mich.“ Sie machte eine kurze Pause und sah ihm hochernst in die Augen, welche tiefschwarz zu ihr herüber funkelten.
Sie fuhr unbeirrt weiter fort:
„Professor! Ich habe großen Respekt vor Ihnen, doch ein wenig Achtung und Akzeptanz verlange ich im Gegenzug auch! Ich wollte nicht zurück nach Hogwarts, bin also nicht freiwillig hier, sondern auf Anordnung von Mr. Moody! Und bitte: Hören Sie auf mich immer so giftig anzufunkeln! Das macht mich noch wahnsinnig!“

Sie schaute noch ernster in sein Gesicht, welches doch tatsächlich sofort etwas weicher wurde.

„Danke!“ sagte Sarah. „Gut! Fangen wir also von vorne an! Wie wäre es, wenn Sie zur Abwechslung auf einen kollegialen Tee zu mir kommen?“ betonte sie.
Er starrte ihr noch verdutzter ins Antlitz.

„Tee im Gemeinschaftsraum der Gryffindors? Nein danke, ich verzichte!“ höhnte er gleich wieder herablassend und verzog den Mund.

„Nein! Da doch nicht! Ich bin doch keine Schülerin mehr! McGonagall hat mir die Räumlichkeiten einer alten Lehrerwohnung zur Verfügung gestellt, im zweiten Stock des Westflügels! Es scheint, als wäre es früher für weiße Magie benutzt worden!“

Snape verengte die Augen zu Schlitzen.
Warum nur gab sie nicht einfach diesen verrückten Vorschlag auf?

Sarah wirkte wirklich etwas durch seinen erneuten funkelnden Blick verunsichert, sah zu Boden und atmete tief durch, sprach dann aber weiter: „Sie wissen doch auch, dass wir durch Gekeife und Anschweigerei nicht weiterkommen! Durch einen besseren Umgang hingegen könnten wir gemeinsam bei Mr. Moody neue Duelltaktiken erlernen, ohne das VgddK-Zimmer zu zerstören! Vielleicht wären sie sogar so freundlich, mir einen Weg zu zeigen, wie ich meinen geistähnlichen Zustand mehr beherrschen kann? Und eventuelle Besprechungen vergehen dann mit Sicherheit ruhig und ohne „Polterabend“! Nun? Was halten Sie davon?“

Er sah während der gesamten Zeit ihrer Ausführungen schweigend in ihre Richtung, doch bei diesen Sätzen formten sich seine Mundwinkel zu einem süffisanten Lächeln.

„Es liegt Ihnen wohl immer noch viel an mir, das Sie einen solch „durchdachten“ Vorschlag machen?“ fragte er gehässig mit zusammengekniffenen Augen und einem spitzen Unterton.

Sarah wurde sauer, riss sich aber zusammen. „Ich werde Sie nur noch als Kollegen ansehen. Das war damals ein dummer Fehler meinerseits, den ich so schnell wie möglich vergessen möchte!“ antwortete sie kühl und sah im dabei aufrecht und fest in die Augen.

Dann streckte sie ihm ihre Hand entgegen.

„Also! Frieden?“ kam hinterher und die Hexe schaute hochernst zu ihm auf.

Der Tränkemeister starrte sichtlich verwundert zurück.

Diese junge, hartnäckige Frau wollte ihm, dem unnahbaren, fiesen, bald 50jährigen Professor, tatsächlich einen freundschaftlichen Umgang anbieten?
Er hatte sie im letzten Schuljahr immer äußerst hart von sich gewiesen, wenn sie sich ihm näherte, und sie hatte ihm so schnell verziehen?
Er hatte hier Leute, mit denen er sich mehr oder minder gut verstand.
Oder besser gesagt, verstehen musste:
Sämtliche Lehrer und vor allem Professor Dumbledore.

Aber diese Freundschaft mit der Hagemann wäre anders.
Tiefer.
Noch dazu freiwillig, denn sie überließ es ja seiner eigenen Entscheidung.
Snape konnte die Hand annehmen oder es ganz einfach bleiben lassen, seine große Distanz in solchen Angelegenheiten aufrecht erhalten.

Im ersten Moment wollte er sich auch schon auf und davon machen, doch ungläubig über das angenehme, warme Gefühl, was sich da plötzlich in seiner Magengegend ausbreitete, blieb er wie festgeklebt auf der Bank sitzen.
Wieder überlegte er fieberhaft hin und her, ob er sich mit ihr weitgehendst vertragen konnte oder ob er sie weiter mit Verachtung strafen sollte, doch mit Letzterem würde er sicherlich den heftigen Groll des Direktors auf sich ziehen. So verging eine kurze Zeit, in der er die Hexe vor sich nur durchdringend anstarrte.

„Sir?“ Sie hatte noch immer ihre Hand ausgestreckt, wartete nun schon eine ganze Zeit auf seine Antwort, ob positiv oder negativ.
„Sie geben wohl nie auf?“ wollte er süffisant wissen.
„Richtig!“ erwiderte sie. „Erst recht, wenn es der Sicherheit Hogwarts und unserer zukünftigen Teamarbeit zugute kommt! Also?“ kam erwartungsvoll hinterher.

Sein Bauch übernahm plötzlich ganz die Kontrolle, er entschied sich, der Bitte des Direktors nachzukommen. Wie in Trance ergriff er ihre Hand und drückte sie kurz fest.

„Frieden!“ sagte er dabei kühl und ließ sie gleich wieder los.

Sarahs Mundwinkel hoben sich deutlich.
Snape hingegen atmete tief durch, da er endlich seine Selbstbeherrschung wiedergefunden und seinen Bauch erfolgreich unter Kontrolle gebracht hatte.
Der Tränkemeister erhob sich ruckartig und ging ohne ein weiteres Wort schnellen Schrittes aus dem Klassenzimmer hinaus in Richtung Kerker, um sich umzuziehen.

Auch Sarah war stark verschwitzt und suchte zufrieden über die (nun ja: eingeforderte) Basis mit Snape ihre Räumlichkeiten auf.

************************************************

Nachdem sich Snape umgezogen hatte, machte er sich auf ins Lehrerzimmer, wissend, dass Professor Dumbledore dort um diese Zeit mit den Lehrern eine kurze Besprechung führen wollte. Ihm war schon vor des Duells mit Sarah eine sehr gute Idee gekommen und er wollte seinen Mentor bei dieser Gelegenheit davon überzeugen, diese in die Tat umzusetzen.

Er sprach vor versammelter Mannschaft von der Notwendigkeit eines erneuten Duellierclubs für die Schüler, bevor Potter oder verschiedene andere Gestalten wieder auf den Gedanken kamen, im Verborgenen einen solchen zu gründen. Sehr viele Lehrkräfte waren nach anfänglicher Verblüffung sofort dafür, Poppy hatte allerdings Einwände, falls ausgerechnet der Trankmeister diesen Unterricht führen sollte...! Doch Professor Dumbledore schmunzelte milde über seinen ehemaligen Schüler.

„Sie wissen, dass Sie sich auf eine ganze Menge mehr Arbeit gefasst machen müssen, Severus?“ fragte er und sah taxierend über seine Halbmondbrille zu Snape. „Ja, aber überlassen Sie das mir! Ich habe genaue Vorstellungen, die Klassen zu unterrichten!“ kam kühl zurück. „Wenn Ihre sonstige Arbeit nicht darunter leidet, bin ich einverstanden, Severus!“ meinte der Direktor. „Sie wird nicht zu kurz kommen, Sir!“ sagte er entschlossen und Professor Dumbledore nickte wissend, dass der Tränkemeister damit nicht den Schulunterricht, sondern seine Experimente für den Orden gemeint hatte. „Gut, ich verlasse mich auf Sie! Bereiten Sie alles vor! Sie haben hiermit freie Hand, Severus!“ erklärte der langbärtige Zauberer. „Danke, Sir!“

Der Toxikologe verließ für seine Verhältnisse bestens gelaunt mit wehendem Umhang den Raum, argwöhnisch betrachtet von seinen miteinander tuschelnden Kollegen...


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