Forum | Chat | Galerie
 
Startseite | Favoriten
Harry Potter Xperts
Harry Potter Xperts
Startseite
Newsarchiv
Link us
Sitemap
Specials
Shop
Buch 7
Buch 6
Buch 5
Buch 4
Buch 3
Buch 2
Buch 1
Lexikon
Lustige Zitate
Gurkensalat
Hörbücher
Harry, A History
Steckbrief
Biographie
Werke
Erfolgsgeschichte
Interviews
Bilder
Harry Potter & Ich
JKRowling.com
Film 7, Teil 1 & 2
Film 6
Film 5
Film 4
Film 3
Film 2
Film 1
Schauspieler
Autogramme
Galerie
Musik
Videospiele
Downloads
Lesetipps
eBay-Auktionen
Webmaster
RSS-Feed
Geburtstage
Gewinnspiele
Twitter
Fanart
Fanfiction
User-CP
Quiz
Währungsrechner
Forum
F.A.Q.
Über uns
Geschichte
Impressum

Fanfiction

Das Siegel von Hogwarts Teil 1 von 5 - Ein "besorgter" Trankmeister?

von Magic_1

Sarah setzte sich auf ihren Stuhl und schmunzelte über Flitwick, der sich soeben Marmelade von seinem Umhang wischte. Sie trank noch eine Tasse Kakao, als auch Remus wieder im Raum erschien, jedoch fiel ihr auf, das Snape verschwunden war. Im Stillen dankbar für Lupins aufmunternde Worte aß sie ihr Brötchen auf. Zusammen mit Ron, Hermine, Harry und Neville gingen sie nach Beendigung des Frühstücks ins Verlies zu ‚Zaubertränke’. Ron stöhnte den ganzen langen Weg dorthin, in letzter Zeit war er nicht so gut, er würde heute versuchen es besser zu machen, wenn Snape ihn doch nur einmal in Ruhe ließe.

„Ach Ron, du weißt doch, wenn er dir eins reinwürgt, bei mir kann er es immer noch toppen!“ sprach Harry aufmunternd. „Außerdem haben wir nur eine Stunde, Sarah musste es manchmal zwei Doppelstunden bei ihm aushalten!“ Ron lächelte mitfühlend, als Sarah mit einem Nicken wütend aufschnaubte. Sie setzten sich in das Klassenzimmer und brachten ihre Kessel in Position.

WUMM!!! Die Tür flog auf und ein sichtlich sauer wirkender Snape kam reingerauscht, übelst gelaunt wie schon seit Wochen nicht mehr. Die ganze Stunde lang malträtierte er seine Schüler, funkelte Ron an, faltete Hermine zusammen, Harry bekam saftigst Punkte abgezogen, Neville erlitt einen halben Nervenzusammenbruch und Sarahs Zaubertrank ließ er achtlos fallen. „Nein, das tut mir aber leid! Tja, null Punkte für Sie!“ meinte er sarkastisch und funkelte die junge Frau mörderisch an. Was war mit ihm los? Sie räumte hochrot vor Ärger ihre Sachen auf, murmelte Hermine ein Schimpfwort für Snape zu, das ihre jüngere Freundin zum Stutzen brachte und verließ den Klassenraum.

„Sarah, solche Wörter nimmst du in den Mund? So kenne ich dich ja gar nicht!“ meinte Hermine überrascht nach Verlassen des Klassenzimmers. Harry und Ron lachten auf Grund von Sarahs harter Mimik. Wahrsagen, Magische Geschöpfe und Geschichte gingen heute schnell vorbei. Alle freuten sich nun auf Verteidigung gegen die dunklen Künste bei Lupin. Dieser wartete auch schon im Klassenraum. Harry hatte nicht zuviel versprochen, denn er benutzte die Bücher nur wenig und ließ die Schüler verschiedene Zauber gegeneinander ausprobieren. Harry übte mit Ron, Hermine mit Neville. Jeder hatte einen Partner, nur Sarah nicht. „Komm, stelle dich da drüben auf!“ Remus Lupin winkte sie zu sich heran und deutete auf einen leeren Platz. Sie tat wie ihr geheißen. „Welche Zauber kennst du denn schon Sarah? Probiere sie an mir aus!“ Mehrere Köpfe drehten sich zu ihnen um. Hatte er die Hexe gerade nicht beim Vornamen genannt und sie geduzt? Auch Sarah war das nicht entgangen, doch wie auch immer. Sie schleuderte ihm also alle Flüche entgegen, die sie kannte. Es war ihm jedoch ein Leichtes sie abzublocken. Damit es die anderen nicht mitbekamen, kam er näher und sprach leise zu ihr: „Nun, du bist schon ziemlich weit, aber trotzdem bleibt es bei heute Abend.“ Sie nickte unter vielen, auf sie beide gerichteten, interessierten Augenpaaren. Dann war die Stunde auch schon zu Ende.

Das Mittagessen ließ Sarah wieder ausfallen, lief in den Gryffindorturm und machte dort ihre Hausaufgaben. Noch war es einigermaßen warm draußen. Sie war lange nicht mehr zum See gegangen, also fragte sie Harry und die anderen, ob sie nicht mitkommen wollten. „Tut mir leid, aber wir haben heute Quidditch-Training!“ seufzte Harry. „Ron und ich wollen noch kurz nach Hogsmeade, Trankzutaten nachkaufen!“ sagte Hermine. „Und ich muss bei McGonagall nachsitzen!“ schmollte Neville. „Schade, Pech gehabt, dann muss ich ja wohl alleine gehen!“ Sarah warf sich ihren Mantel über und machte sich auf in Richtung See, setzte sich aber diesmal mit Absicht in die Nähe anderer Schüler ans Ufer. Sie hatte noch eine halbe Stunde, bevor sie zu Professor Lupin musste. Sie schielte nach links, denn hinter den anderen Schülern im Wald hatte sich etwas bewegt. Sarah schaute unauffällig weiter hin.

Dort standen Snape und Remus Lupin, welche sich heftigst stritten. Es sah so aus, als wollten die beiden sich schlagen, denn Snape hatte soeben den Werwolf rabiat am Kragen gepackt und schüttelte ihn kräftigst durch. Ohne nachzudenken stand sie auf und ging besorgt auf beide zu.

„...Severus! Hast du das jetzt verstanden? Oder bist du immer noch so begriffsstutzig wie damals? Denkst du etwa, ich fand es lustig, dass du vor 3 Jahren ausgeplaudert hat, dass ich ein Werwolf bin, so dass ich freiwillig Hogwarts verlassen habe? Damit Dumbledore ja keinen Ärger wegen mir bekommt? Nur damit du es weißt: Er bestand regelrecht darauf, das ich die Stelle für Verteidigung noch einmal annehme!“ fauchte Lupin den Trankmeister gerade ins Gesicht.

Als die Hexe bemerkt wurde, ließ Snape knurrend den Kragen von Lupin los. Beider Augen glühten vor Zorn, so aus der Haut gefahren, hatte Sarah ihre Lehrer noch nie erlebt. Lupin machte zur Hexe hin gewandt schnell ein freundliches Gesicht, drehte sich dann aber mit einem letzten zornigen Blick zu Snape um und ging zurück ins Schloss. Sarah sah hinter ihm her. Zu Snape gewandt fragte sie: „Sir? Was war denn l....?“

„DAS GEHT SIE JA WOHL ÜBERHAUPT NICHTS AN, SIE NEUGIERIGE ZIEGE!“ brüllte er ihr ins Antlitz.

Aufgebracht erwiderte sie: „Sie... Sie...!!!!“ Am liebsten hätte sie ihn jetzt ein derbes Schimpfwort an den Kopf geworfen. Darüber so richtig in Rage geraten, bedachte sie ihn mit einem mörderischen Blick und unterdrückte ihr auf der Zunge liegendes „Riesen-Ekelpaket!“, biss sich auf die Lippe. Konnte er denn nicht sehen, dass sie sich gerade nur Sorgen um beide Lehrer gemacht hatte?

„KÜMMERN SIE SICH UM IHRE EIGENEN SACHEN UND HALTEN SIE IHRE NASE AUS MEINEN ANGELEGENHEITEN, HAGEMANN!“ fauchte er.

Sie drehte sich auf dem Absatz um und ging mit Sturmschritt ebenfalls wütend zurück ins Schloss. Das hatte sie nicht nötig. Sarah wollte ärgerlich gerade wieder den langen Gang zum Treppenhaus einschlagen, als sie hinter sich ihren Namen hörte.

„Hagemann? Stehenbleiben!“ zischte der Trankmeister.

Sarah drehte sich, doch bevor sie etwas Passendes entgegnen konnte, wurde sie von Snape bereits hart am Arm gepackt und in ein Büro geführt, welches schon lange nicht mehr benutzt wurde. Dort ließ er sie los, ließ hinter sich die Tür ins Schloss fallen und ging so lange höchst bedrohlich wirkend auf sie zu, bis sie den Aktenschrank im Rücken hatte. Wieder umfasste er hart ihre Oberarme und presste sie gegen den Schrank.

„WAS LÄUFT ZWISCHEN IHNEN UND LUPIN?“ schrie er nur Zentimeter vor ihr stehend.

Perplex schaute Sarah ihm ins Antlitz. *Wie bitte?* dachte sie und öffnete ungläubig ihren Mund. Snape deutete ihren fragenden Gesichtsausdruck und setzte hinterher:

„SIND SIE SCHWER VON BEGRIFF? ICH WILL WISSEN, WAS ZWISCHEN IHNEN LÄUFT! ERST BEKOMMEN SIE EINEN BRIEF VON IHM UND TREFFEN SICH DANN HINTERHER IN EINEM DUNKLEN GANG, WO ER SIE AM KINN BERÜHRT HAT! DANN HABE ICH GEHÖRT, WIE SIE MIT IHM ZUSAMMEN IN DER SCHULSTUNDE GEÜBT HABEN UND ER SIE HÖCHST VERTRAUT BEHANDELT UND GEDUZT HABEN SOLL! EBEN IST ER IHNEN ZUM SEE NACHGELAUFEN UND DA ERZÄHLT ER MIR, DASS SIE HEUTE ABEND SOGAR „NACHHILFESTUNDEN“ BEI IHM BEKOMMEN SOLLEN!!!“

Snapes sonst so fahle Wangen hatten eine ungewöhnliche Rotfärbung. Noch immer hielt er sie fest umklammert. War er eifersüchtig? Oder machte er sich Sorgen um eine Schutzbefohlene? So ruhig wie möglich versuchte sie zu antworten:

„Erstens, Professor: Im Brief bat er mich im Namen von Professor Dumbledore, mir Nachhilfestunden zu geben, da mir noch viele Grundkenntnisse fehlen. Im Gang hat er mir Mut zugesprochen, weil ich Angst vor dem morgigen Zaubergamot habe.

Zweitens: In der Schulstunde war ich als Einzigste übrig, die keinen Partner zum Üben hatte. Warum er mich duzt oder so vertraulich behandelt habe ich keine Ahnung. Ich habe ihn nicht darum gebeten, aber mir soll’s recht sein!

Drittens: Vielleicht wollte er nur spazieren gehen so wie sie auch! Mit mir verabredet oder hinterher gelaufen ist er mit Sicherheit nicht!

Und viertens: Sie tun mir weh!!

Die letzten 4 Wörter sprach sie zischend aus. Funkelnd schaute Sarah ihn an. Er ließ sie augenblicklich los und Sarah rieb sich ihre Arme. Dann ranzte sie:

„Was bilden Sie sich eigentlich ein? Ich will nichts von ihm! Aber Professor Lupin ist im Gegensatz zu Ihnen einer der nettesten Lehrer hier! Und mich so anzuschreien verbitte ich mir in Zukunft, haben Sie mich verstanden? Ich bin zwar Ihre Schülerin, aber immerhin 25 Jahre alt und verdiene etwas Respekt!“

Snape war für einen Moment sichtlich überrascht über ihre scharfe Zurechtweisung, riss sich aber schnell wieder zusammen und fauchte:

„20 Punkte Abzug für diesen Anflug von Hochnäsigkeit! Wie auch immer Ihre Beziehung zueinander ist: Er ist ein Werwolf, vergessen Sie das nicht! Und nun machen Sie, dass Sie pünktlich zu Ihrem Unterricht kommen!“

Damit drehte er sich und verließ mit wehendem Umhang das Büro. Sie löste sich vom Aktenschrank und ging aufgebracht auf die offene Tür zu. Zufällig lief gerade Hermine diesen Gang hinunter, als Snape aus dem Büro trat. Er machte ein höchst zufriedenes Gesicht, was die junge Hexe stutzen ließ. Dann stiefelte direkt hinter ihm Sarah aus dem gleichen Büro, starrte seinen Hinterkopf diabolischst vor der Tür stehend an.
Stinksauer war sie auf den Tränkemeister, was leicht zu erkennen war, denn sie zog die Tür etwas lauter hinter sich zu als es eigentlich nötig gewesen wäre.
Anscheinend hatte sie ihre jüngere Freundin nicht bemerkt, denn Sarah drehte sich nun in die entgegen gesetzte Richtung.

„Sarah?“ rief Hermine, als Snape schon an ihr mit Sturmschritt keines Blickes würdigend vorbei gerauscht war. Die junge Frau blieb stehen und wartete auf ihre 16jährige Freundin. „Was ist denn los gewesen?“ fragte Hermine interessiert die rotblonde, aufgebrachte, 9 Jahre ältere Hausgenossin.

„Och, Professor Snape hat mir 20 Punkte abgezogen! Er war der Meinung, ich würde ‚Schäferstündchen’ mit Professor Lupin verbringen, aber hoffentlich weiß er nun, dass dem nicht so ist!“ gab sie so laut und spitz von sich, dass er sich noch einmal giftigst funkelnd umsah, doch es war ihr egal.

Für einen Moment überlegte er, ihr noch einmal Punkte abzuziehen. Doch dann rauschte er mit wehendem Mantel um die nächste Ecke davon. Hermine grinste. „Tut mir leid, aber ich muss jetzt hoch, Nachhilfe bei Professor Lupin!“ knurrte Sarah. „Viel Vergnügen!“ meinte Hermine und machte sich auf zu Ron und Harry. Sie fragte sich unterwegs: Hatte Snape Interesse? Oder grinste er, weil er Sarah so viele Punkte abziehen konnte...?

************************************

Etwas abreagiert und frisch umgezogen stand Sarah um 17.30 Uhr vor dem Klassenzimmer von Professor Lupin. Dieser öffnete und ließ sie rein, sah sie zunächst nur prüfend an, doch dann fragte er: „Läuft da was zwischen dir und Snape?“ „Sie bitte nicht auch noch!“ stöhnte sie und fasste sich genervt an den Kopf. „Und?“ wollte Remus wissen.

„Gar nichts, und! Da läuft bestimmt nichts! Wär ja noch schöner! Und überhaupt! Was fällt Ihnen ein? Mit wem ich mich abgebe, geht Sie gar nichts an!!“

Er betrachtete sie durchdringend. „Ich denke schon, immerhin ist er dein Lehrer!“

„MIT DEM PUNKTEABZIEHENDEN, UNAUSSTEHLICHEN KESSELUMRÜHRENDEN, ALLES ANFAUCHENDEN GRIESGRAM VON FETTHAARIGEN GIFTPANSCHER LÄUFT ABSOLUT NICHTS!“ betonte sie noch einmal laut und deutlich, biss sich auf die Lippe, einen Tadel fürchtend, doch er lachte nur über diese derbe Beleidigung seines Kollegen.

„Na gut, dann fangen wir jetzt mit den Grundkenntnissen an! Stelle dich bitte dort drüben auf!“ Sie übten eine ganze Weile die unterschiedlichen Bewegungen des Zauberstabes und die Grundstellung für Angriff und Verteidigung. Es machte ihr tierischen Spaß und sie lernte schnell. Nach einer geraumen Zeit meinte er: „So, für heute ist es genug. Bitte komme morgen um die gleiche Zeit wieder!“ „Ja, Sir!“ Sie drehte sich und verschwand durch die Tür zurück in den Gryffindorturm.

**************************************

Um 19 Uhr ging Sarah hinunter in die große Halle. Beim Abendessen unterhielt sich die junge Frau mit Flitwick, sie hatte Probleme einen bestimmten, höheren Zauber anzuwenden, den ihr der kleine Professor gern noch einmal zeigte. Interessiert schauten mehrere Lehrer zu, ob sie diese Kunst bereits beherrschen würde. Doch leider kam der Apfel, der sich vor Sarah schwebend nun selbst schälen sollte, in Schnetzeln wieder herunter. Die rotblonde Hexe vergrub ihr Gesicht in den Armen und stöhnte feixend, sie könne halt bislang höchstens Apfelmus herstellen.

Der kleine Lehrer lachte nur und meinte zur Aufmunterung: „Wieso? Schmeckt doch auch! Nur nicht aufgeben, das klappt schon noch! Hier, ich habe noch einen Boskop!“ Sarah nickte zaghaft, riss sich zusammen, versuchte es erneut und diesmal klappte es doch tatsächlich, wenn auch noch nicht ganz so sauber abgeschält. Strahlend nahm sie unter einem „Na also!“ von Flitwick ihr Werk in die Hand, als jemand sie von hinten antippte. McGonagall stand hinter ihr und sprach leise: „Ms. Hagemann? Professor Dumbledore möchte, dass sie sich morgen um 10 Uhr bei ihm im Büro melden. Sie wissen warum!“ Sarah schluckte. „Ja, Mam!“ Ihr Gesichtsausdruck war von jetzt auf gleich wieder angsterfüllt.

************************************

In dieser Nacht konnte sie auf Grund dessen natürlich schlecht schlafen. Sarah drehte sich oft von einer Seite auf die andere, träumte von einem dunklen Raum. In der Mitte stand ein Stuhl der Ketten links und rechts hatte. Über und hinter ihr standen dunkle Gestalten. Die Eisenglieder rasselten. Eine Hexe sah gebannt von einem Podest auf sie herunter. Sarah wurde von unsichtbaren Händen auf den Stuhl gedrückt. Die Ketten fesselten sie und schnürten ihr wie eine Python die Luft ab. Eine Panikattacke überrollte sie. Sie schrie so laut sie nur konnte...!

„Sarah, Sarah!!!! Was ist los? Wach doch auf, Sarah!!!“

Hermine rüttelte sie wach. Die junge Frau wachte schweißgebadet auf. Tränen liefen ihre Wangen hinunter. „Alles in Ordnung?“ wollte Hermine besorgt wissen. Auch Parvati und Lavender standen an ihrem Bett. „Ja, ich....ich hatte nur einen Alptraum...! Entschuldigt bitte, wenn ich euch geweckt habe!“ Sie hörte auf zu weinen, zitterte aber immer noch. „Wir müssen ohnehin jetzt aufstehen! Geht es wieder?“ wollte Lavender wissen. „Ja, danke!“ kam als Antwort. Hermine meinte als die beiden anderen Mädchen sich entfernt hatten: „Das kommt bestimmt nur von der Aufregung vor dem Gamot! Mach dir keinen Kopf, Sarah! Dir kann doch eigentlich nichts geschehen, solange Professor Dumbledore und die anderen bei dir bleiben!“ Die junge Hexe nickte ihr daraufhin dankbar lächelnd zu.

Sie zogen sich an und gingen zum Frühstück. Sarah hatte aufgrund ihres Unwohlseins keinen besonderen Appetit. Sie nippte nur wenig an ihrem Tee und aß etwas Wurstbrot, doch dann schob sie den Teller von sich, denn ihr wurde selbst von den paar Bissen schlecht. „Essen Sie das, dann wird es Ihnen gleich besser gehen!“ Die Heilerin hatte Sarahs käsiges Gesicht bemerkt, stand fürsorglich hinter ihr und reichte ihr etwas, das aussah wie eine kleine Tafel Schokolade. Freundlich lächelnd meinte die junge Hexe: „Danke, Madame Pomfrey!“ Sarah entfaltete die Verpackung und aß das braune Etwas. Es war bitter und schmeckte nach Lakritze, aber sogleich entstand in ihrem Bauch eine wohlige Wärme. Der jungen Frau ging es im Nu besser und so trank sie ihren Tee komplett aus.
Nachdem das Frühstück beendet war, die Tische sich von Zauberhand säuberten und alle ihre Klassenräume betreten hatten, war die große Halle unheimlich still. Sarah saß verkehrt herum alleine auf ihrem Platz am Lehrertisch. *Eine Stunde noch, bis ich zu Professor Dumbledore ins Büro muss!* dachte sie mit Blick auf eine Uhr. Eine eisige, aber dennoch sarkastisch-zuckersüße Stimme riss sie aus ihren Gedanken.

„Sie machen sich also Sorgen. Sind Sie sich etwa doch einer Schuld bewusst?“

Snape stand schräg rechts vor ihr und schaute auf Sarah mit kaltem, höhnischem Gesicht herunter. Sie hatte ihn bis gerade gar nicht bemerkt. „Nein, bin ich nicht!“ sagte sie ärgerlich. Dann setzte er sich unaufgefordert neben ihr auf Flitwicks Hocker. „Komisch! Ich habe Sie heute morgen beobachtet und meinte sehen zu können, dass Sie Angst haben!“ Seine Stimme war nun nicht mehr so eisig, aber trotzdem war der Spott nicht zu überhören gewesen. Er berührte prüfend ihre zitternde Hand. Die Hagemann war eiskalt und natürlich sehr angespannt, weil sie beim Zaubergamot vorstellig werden musste. Sarah entzog ihm unverzüglich die Finger und funkelte wegen dem nichtgewollten Körperkontakt in sein Antlitz.

Snape stand ruckartig auf, griff ihr unter dem Arm, zog sie energisch mit zum lodernden Kamin und sprach mit typisch kalter Stimme: „Hinsetzen!“

Sarah folgte etwas ärgerlich, doch die Wärme des Kamins tat richtig gut. Snape baute sich autoritär mit verschränkten Armen vor ihr auf. „Sie werden also heute befragt werden, wie sie zu diesen Kräften gekommen sind. Seien Sie also gewarnt: Versuchen Sie auf keinen Fall die Unwahrheit zu sagen. Unter den Zauberern sitzen Auroren. Die bemerken so etwas sofort!“ Der Trankmeister setzte sich ohne Aufforderung wieder neben sie und sprach eisig dabei weiter: „Ich an Ihrer Stelle würde alles so berichten, wie es sich tatsächlich zugetragen hat. Auch Träume können von Bedeutung sein!“

Sarah wunderte sich, dass der unnahbare Kerl ihr das alles erzählte. Zwar kalt und mit einem süffisanten Grinsen, doch irgendwie hatte seine Stimme auch etwas Beruhigendes, Wohltuendes an sich...!
Ach was!
Konnte ihm doch völlig gleich sein, was mit ihr passieren würde, oder war sie ihm als seine Schülerin doch nicht völlig egal?

Vorsichtig fragte sie: „Werden denn meine Lehrer bei mir bleiben? Ich würde mich unwohl fühlen, wenn ich ganz allein vor so vielen fremden Leuten...!“ Sofort biss sie sich auf die Unterlippe und schimpfte mit sich selbst, denn ein hämisches Funkeln stand augenblicklich in seinen Augen. „Also doch Schuldgefühle, wie?“ kam auch sogleich belustigt vom Tränkemeister daher. Sarah wurde sauer und verzog ihren Mund.

„Nein, ich habe nichts getan, was in irgendeiner Form verboten wäre! Klar?“ fauchte sie wahrheitsgemäß.

„Wenn Sie das sagen...!“ meinte er nur spöttisch und zuckte mit dem Mund. „Wir werden wahrscheinlich zuerst befragt werden, während Sie draußen zu warten haben! Also würde ich mir an Ihrer Stelle eine recht gute Geschichte zurechtlegen!“ kam noch hinterher. In Snapes schwarzen Augen spiegelte sich neben seiner offensichtlichen Belustigung, sie aufgezogen zu haben, das Kaminfeuer wieder. Sarah sah stocksauer zur Seite und schwieg, bevor ihr etwas Gemeines über die Lippen rutschte. Sie hatte ein „selbstgefälliger, blöder Essenzanrührer'“ auf der Zunge. Sie mochte ihn nicht, und er mochte sie nicht. Jeder Blinde konnte das sehen. Also was dachte sich Hermine damals dabei?

„Severus?“ Professor Dumbledore stand wie aus dem Nichts erschienen hinter ihnen. „Ja, Sir?” „Ich muss mit Ihnen sprechen, könnten Sie bitte für einen Moment mitkommen?” Beide verließen die große Halle, und Sarah saß wieder alleine an dem großen Schülertisch. Aus dem Flur, wo die beiden Professoren verschwunden waren, drangen Gesprächsfetzen. „...Nein, Herr Direktor, ich werde nicht damit aufhören!“ fauchte Snape. „Severus, Sie müssen davon ausgehen, dass Sie das so nicht machen können! Sie wissen genau, was...!“ „Halten Sie mich nicht davon ab! Er muss unschädlich gemacht werden, egal wie! Er würde nicht zögern, einen solchen Schritt zu machen, wenn sich ihm die Gelegenheit bietet! Immerhin gehört er zu seinem engsten Kreis!“ Snapes Stimme war barsch und noch etwas lauter als sonst. Niemand sonst hätte sich erlaubt in einer solch rüden Art mit Professor Dumbledore zu sprechen. „Ich kann Ihre Meinung dazu ja verstehen, Severus. Er kennt keine solch moralischen Grenzen, die wir leider nun auch des öfteren überschreiten müssen! Machen Sie also erst einmal weiter wie wir es zu Anfang besprochen hatten, vielleicht findet sich ja doch eine andere Möglichkeit...!“ meinte der Direktor beschwichtigend mit sanftem Unterton, doch wurde ihm der Rest des Satzes durch einen lauten, verächtlichen Schnauber des Giftmischers abgewürgt. Snape kam mit wehendem Umhang wieder in die große Halle, noch immer sichtlich aufgebracht, da er seine Hände zu Fäusten geballt hatte.

Als er Sarah ansah und ihre Neugierde im Gesicht erkannte, riss er sich mit wütendem Gesichtsausdruck zusammen. „Alles in Ordnung?“ wollte sie vorsichtig wissen, und biss sich sofort auf die Lippe. Was ging sie das an was er mit dem Direktor zu besprechen hatte? „Ja!“ knurrte er, setzte sich wieder zu ihr und schaute ins Kaminfeuer. Er nahm den Schürhaken von der Wand und stieß diesen brutal in einen glühenden Holzscheit. „Ja, außer einer Meinungsverschiedenheit bei einem Zaubertrankrezept alles in Ordnung.“ flog noch hinterher. Warum erzählte er ihr das, fragte Snape sich ärgerlich und dachte längere Zeit weiter mit dem Schürhaken im Feuer herumstochernd nach.

Kühl und mit gesenktem Kopf sprach er kurz darauf plötzlich: „Sagen Sie jetzt bitte nichts, Ms. Hagemann! Ich habe mich gestern Ihnen gegenüber nicht korrekt verhalten und Sie ziemlich hart angefasst. Ich bitte Sie daher um Entschuldigung!“ Sarah stutzte, sah sprachlos auf die von der Glut erhellte, nachdenklich wirkende Gesichtshälfte des Tränkemeisters. Es klang zwar belanglos, als wenn seine Bitte ihm nichts bedeutete, aber es war eine Entschuldigung.
Sie schwieg.
Nicht, weil er sie darum bat, sondern weil sie ihn so noch nie erlebt hatte. Normalerweise glaubte er doch immer, alles mit seinen Schülern machen zu können, ohne sich entschuldigen zu müssen!
Einen kurzen Moment herrschte eisige Stille zwischen beiden, doch dann antwortete sie: „Vergessen wir es, ich nehme Ihre Entschuldigung an!“

Über sich selbst wundernd hielt sie neben ihm sitzend den Flammen ihre eiskalten Finger entgegen um sich noch mehr aufzuwärmen, während er mit unergründlicher Miene weiterhin im Feuer herumstocherte...


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel

Twitter
HPXperts-Shop
Soundtrack: Der Hobbit 3
Top-News
Suche
Updates
Samstag, 01.07.
Neue FF von SarahGranger
Freitag, 02.06.
Neue FF von Laurien87
Mittwoch, 24.05.
Neue FF von Lily Potter
Zitat
Wenn man wie ich über Böses schreibt und wenn einer der beschriebenen Figuren im Grunde ein Psychopath ist, hat man die Pflicht, das wirklich Böse zu zeigen, nämlich, dass Menschen getötet werden.
Joanne K. Rowling