Forum | Chat | Galerie
 
Startseite | Favoriten
Harry Potter Xperts
Harry Potter Xperts
Startseite
Newsarchiv
Link us
Sitemap
Specials
Shop
Buch 7
Buch 6
Buch 5
Buch 4
Buch 3
Buch 2
Buch 1
Lexikon
Lustige Zitate
Gurkensalat
Hörbücher
Harry, A History
Steckbrief
Biographie
Werke
Erfolgsgeschichte
Interviews
Bilder
Harry Potter & Ich
JKRowling.com
Film 7, Teil 1 & 2
Film 6
Film 5
Film 4
Film 3
Film 2
Film 1
Schauspieler
Autogramme
Galerie
Musik
Videospiele
Downloads
Lesetipps
eBay-Auktionen
Webmaster
RSS-Feed
Geburtstage
Gewinnspiele
Twitter
Fanart
Fanfiction
User-CP
Quiz
Währungsrechner
Forum
F.A.Q.
Über uns
Geschichte
Impressum

Fanfiction

Das Siegel von Hogwarts Teil 1 von 5 - Begegnung mit der Wahrheit

von Magic_1

Seit Tagen wurde Sarah von einem jungen Mann verfolgt. Jedes Mal, wenn sie aus dem Auto stieg oder zu ihrem Fahrzeug gehen wollte, wurde sie von einem Mitarbeiter bedrängt. Sarah hatte ihren Chef bereits informiert, aber auch nach der Verwarnung ließ er nicht locker.

„Linus, ich will nichts von dir!“ „Das sagst du doch nur, um mich noch etwas zappeln zu lassen!“

Er hatte sie mal wieder in der Tiefgarage des Geschäftshauses abgefangen.

„Verschwinde! Ich hasse dich!“ schrie sie ihm ins Gesicht. Mehrere Kolleginnen und Kollegen sahen belustigt zu, erkannten nicht die Situation. Niemand half.

Linus ergriff ihre Hände und presste sie mit seinem Körper gegen den Wagen. Noch immer schritt niemand ein, im Gegenteil, viele lachten.

„Linus! Du lässt mich jetzt sofort los, oder es passiert was!“ „Ach ja? Und was?“ Er presste seinen Mund an ihre Halsbeuge. „DAS!“

Sie hatte ihr Knie erhoben und wollte es dahin rammen, wo es besonders wehtat. Doch sie traf nicht richtig, viel zu schnell rappelte er sich leider wieder auf und schlug ihr ins Gesicht.

„Du billiges, kleines Flittchen! Na warte, dir zeig ich es!“ zischte er, packte sie am Oberarm und drängte sie immer weiter in eine abgelegene Hallenecke, weg von den Leuten. Sarah bekam Panik. *Er will mich doch nicht etwa...?* Er hielt ihre Hände nun mit einer Hand kraftvoll fest und drückte sie mit seinem Körper gegen die Hallenwand, seine andere Hand hielt ihren Kopf fest und sofort hatte er seinen Mund auf ihren gepresst. Keuchend sagte er:

„Stell dich nicht so an, komm schon, du willst es doch auch....!“ Sein Blick war lüstern und seine Finger begrapschten sie. Sarah konnte sich nicht mehr wehren. Sie wurde richtig panisch, als er ihren Rock hochschob und seine Hose öffnete, dann schlug ihre Angst in Wut um und sie dachte: *Er will mich mit Gewalt nehmen! Mich vor aller Augen demütigen! Ich wünschte, die anderen würden sich einmal über dich lustig machen, Linus!*

Sofort danach stutzte sie, denn Linus hatte sie losgelassen. Er starrte erschrocken über den plötzlichen Luftzug an sich herunter, denn er hatte überhaupt keine Sachen mehr an. Splitterfasernackt, wie Gott ihn schuf, stand er vor ihr.
Schweigen.
Eine merkwürdige Stille, doch dann prustete jemand im Hintergrund los, andere folgten. Neue Mitarbeiter und Gäste kamen hinzu, zeigten mit Fingern auf Linus und amüsierten sich. Dieser versteckte sich verwirrt hinter einem Auto. Sarah wusste nicht, was passiert war, sie stand noch zu sehr unter Schock. Plötzlich wurde sie von einem großen, älteren Mann mit Hut an die Seite gezogen und erneut gegen eine Wand gestellt.

„Warten Sie hier!“ sagte er beherrschend zu Sarah, die ganz perplex da stand und nur noch nicken konnte. „J...ja!“ meinte sie stotternd. Der Mann ging auf die Leute zu, er holte einen Stab aus seiner Tasche und richtete ihn auf die Menschen. Er sagte etwas, was alle im Raum erstarren ließ, ging dann auf alle einzelnd zu und sprach: „Obliviate!“ Die Personen nahmen sogleich einen skurillen Gesichtsausdruck an, schauten dümmlich aus der Wäsche. Linus gab er neue Klamotten, die er wundersamerweise sofort am Körper trug. Dann löste er die Starre wieder. Sarahs Mitarbeiter und auch Linus gingen nach oben, als ob nichts geschehen wäre. Anscheinend hatten sie den Vorfall komplett vergessen!

Der Mann mit dem Stab kam wieder auf sie zu. „Alles in Ordnung? Da hatten Sie aber Glück, das ich heute zufällig hier etwas zu erledigen hatte!“ Sarah versuchte, den Schock über die versuchte Vergewaltigung zu bewältigen, und riss die Tränen zurück. „Was... was war das? Wer sind Sie? Sie haben gerade alle erstarren lassen...!“ „Weiß ich, weiß ich, Kindchen! Sie sind eine Hexe, richtig?“ fragte er. Sarah stutzte. „Ich... ich bin eine was?“

Der Mann zog verblüfft über ihre Gegenfrage eine Braue höher, jedoch meinte er nach einem kurzen verärgertem Räuspern: „Also erst einmal: Mein Name ist Theophilius Brenton, Mitglied des Ministeriums für Hexerei und Zauberei, und mit wem habe ich das Vergnügen?“ „Ministeriums für was?“ betonte Sarah und schaute ungläubig in sein Antlitz, und der Mann über ihre Unwissenheit ebenfalls. „Für Hexerei und Zauberei! Oder was meinen Sie, was ich hier gerade mit diesen Leuten gemacht habe?“ Sarah schluckte. „Sie wissen echt nicht, dass Sie eine Hexe sind? Sie hätten doch sonst nie diesem Playboy die Sachen wegzaubern können...!“

Er lachte so herzlich, das sich ihre Anspannung ein wenig löste und sie schmunzeln musste. „Sarah Hagemann.“ sprach sie daraufhin leise, um seine Frage nach ihrem Namen zu beantworten. Erstaunt brachte er ein lautes „Bitte??“ hervor. Sie wiederholte deswegen noch einmal: „Mein Name: Sarah Hagemann!“ Der Zauberer schaute ihr nun höchst verblüfft und durchdringend mit herunterhängendem Unterkiefer ins Gesicht. „Ihr... ihr Vater hieß nicht zufällig Stefan Hagemann?“ wollte er vorsichtig wissen. Sarah stutzte. „Doch, woher wissen Sie das...?“ Der ältere Mann schluckte einen Kloß im Hals hinunter. „Das.. das ist ja ein Zufall! Ob Sie es glauben oder nicht, aber ihr Vater war vor 20 Jahren ein Kollege von mir! Wir haben beide im Ministerium gearbeitet, bis zu diesem schrecklichen Vorfall damals...!“ Sarah blinzelte mit gerunzelter Stirn und halboffenem Mund. „Sie... Sie kannten wirklich meinen Vater?“ hakte Sarah interessiert nach. „Ja! Wir waren sogar sehr gute Freunde! Können Sie sich denn gar nicht an mich erinnern?“ fragte er.

Sarah musterte ihn nachdenklich, doch dann schüttelte sie mit dem Kopf. „Nun, ich würde mich gerne einmal mit Ihnen über ihn und ihre Familie unterhalten, das heißt, wenn Sie nichts dagegen haben!“ erklärte er. „Wie wäre es heute Abend im Cafe ‚Venezia’, welches hier gleich um die Ecke liegt? So gegen 19 Uhr, nur auf eine Tasse Kaffee? Dann erzähle ich Ihnen alles, was Sie wissen möchten!“ Sarah überlegte. Sie wusste nicht viel über ihre Familie, und sie wollte gerne mehr erfahren. Außerdem machte dieser Mann nicht den Eindruck, dass er diese Geschichte einfach so aus dem Ärmel geschüttelt hatte...!

„Sarah? Saaaaaraaaaah!“

Eine junge Frau stand in der Tür Richtung Erdgeschoss und sah sie und den älteren Mann an einem Stützpfeiler stehen.

„Sarah! Es ist schon nach 8 Uhr! Der Chef wird sauer sein, wenn du nicht bald da bist und ihm die geforderten Blaupausen vorlegen kannst!“ rief sie der rotblonden jungen Frau zu.

„Danke Veronica, ich komme!“

Die Kollegin verschwand. Sarah drehte sich wieder Mr. Brenton zu. Sie hatte ihren Entschluss bereits gefasst. „Einverstanden! Also dann im Cafè Venezia um 19 Uhr!“ Sie lächelte kurz in seine Richtung und rannte nach seinem Zunicken unverzüglich nach oben in ihr Büro.

************************************************

Der Tag verflog schnell. Sarah saß bereits um 18.45 Uhr im Cafè und wartete. Der Schock über Linus Versuch saß noch immer tief, aber sie verbarg ihn nach außen, unterdrückte ihn. Als Mr. Brenton hereinkam, entledigte er sich seines Mantels und der anderen Utensilien. Dann bestellten sie sich einen Kaffee.

„Das ist ja wirklich ein Zufall, dass wir beide uns heute getroffen haben! Die Tochter meines besten Freundes! Und genau so hübsch wie die Mutter, wie ich feststellen darf!“ meinte er mit fröhlich-ehrlicher Stimme. Sarah schaute verlegen weg. „Hier, schauen Sie mal! Ich habe immer ein Foto von Ihrem Vater, Ihrer Mutter und von mir dabei!“ Mr. Brenton zog seine Geldbörse und präsentierte das älter wirkende Bild, auf dem sich die Personen überraschenderweise richtig bewegen konnten.

Ihr Vater hatte gerade seinen Arm um seine Frau zu seiner linken und um Mr. Brenton zu seiner rechten gelegt. Alle drei strahlten den Betrachter an. Sarah staunte, ein sich selbst bewegendes Bild hatte sie noch nie zuvor gesehen, doch nach kurzem Zögern nahm sie es entgegen und strich liebevoll über die Gesichter der Personen.

„Was können Sie mir über meinen Vater erzählen?“ wollte sie wissen. Der Mann seufzte. „Wie gesagt, wir waren Kollegen, bis er...!“ Mr. Brenton geriet ins Stocken, rang mit den Händen. „....bis er ermordet wurde!“ beendete Sarah den Satz. Er schaute ihr forschend ins Antlitz. „Wissen Sie auch noch, wer es war?“ wollte er wissen. „Nein, ich kann mich an nichts mehr aus dieser Zeit erinnern. Irgend etwas sperrt sich in mir dagegen.“ Mr. Brenton sprach: „Ich will Ihnen sagen, wie der Mann heißt. Es gab nur einen einzigen, der damals zu einer solch feigen Schandtat fähig war. Sein Name ist Voldemort.“ „Voldemort? Den Namen habe ich irgendwo schon einmal gehört...!“ meinte Sarah nachdenklich. „Ihnen kommt der Name bekannt vor? Sie müssen wissen, Ihr Vater war genau so wie ich ein Auror. Er hatte sich dem Kampf gegen den Missbrauch der Magie verschrieben. Nun, es gab einen Zauberer, der böser wurde als alle anderen!“ „Und das war dieser Voldemort?“ „Richtig! Wir konnten ihm damals oft einen Strich durch die Rechnung machen, dafür hat Ihre Familie mit dem Leben bezahlen müssen. Wie ich in Erfahrung bringen konnte, haben Sie nur überlebt, weil Sie sich auf dem Spitzboden versteckt hatten!“

*Spitzboden?*

Sarah erinnerte sich plötzlich fleckenhaft, das Sie aus einem kleinen Fenster gesehen hatte, mehrere Leute standen unten. Unwillkürlich begann sie wieder zu zittern, was ihm nicht verborgen blieb, und er fasste ihr freundschaftlich gemeint auf den rechten Unterarm, so dass sie zurückzuckte und aus ihren Gedanken gerissen wurde. „Ms. Hagemann? Alles in Ordnung?“ wollte er vorsichtig wissen. „Äh, ja, alles in Ordnung! Mein Vater war also ein Auror?“ „Ja, und zwar ein sehr guter! Und wie gesagt: Mein bester Freund. Bei zweien Ihrer Brüder durfte ich sogar den Paten spielen! Erinnern Sie sich jetzt vielleicht an mich? Onkel Theo?“

Sarah brachte ein unsicheres Lächeln hervor.

„Nein, tut mir leid!“ Mr. Brenton machte gleich darauf einen traurigen, enttäuschten Seufzer, fragte aber nach einer kurzen Weile, indem er die Stirn kraus zog: „Ms. Hagemann? Wollen Sie mir wirklich klarmachen, niemand, auch nicht Ihr Onkel, hätte Ihnen gesagt, was Sie wirklich sind?“ Sarahs Blick zu ihm wirkte überaus überrascht. „Mein Onkel wollte gar nichts von mir wissen. Zuerst kam ich in ein Waisenhaus, aber mein Adoptivvater hat mich dort schon nach einem Tag herausgeholt!“ „Sie wurden adoptiert? Deshalb also wissen sie nichts über sich! Ich wollte aber konnte Sie zu diesem Zeitpunkt nicht bei mir aufnehmen, da der dunkle Lord auch hinter mir her war und ich mich von einem Versteck zum nächsten bewegen musste. Das wäre nichts für ein kleines Mädchen gewesen und außerdem viel zu gefährlich. Ich sagte mir ständig, dass sie bei Ihrem Onkel besser aufgehoben seien, und als ich mich sechs Jahre später nach dem Fall des dunklen Lords nach Ihnen im Zaubereiministerium erkundigte und mir mitgeteilt wurde, dass Sie keine Einladung zum Besuch der Schule für Magie bekommen hatten, beruhigte mich das noch ein wenig mehr. Anscheinend besaßen sie keine magischen Kräfte wie Ihr Vater, das passiert hin und wieder, und wären damit als ganz normaler Mensch bei ihren Verwandten aufgewachsen. Ich beließ es dann dabei. Aber dass Ihre Magie jetzt nach all den Jahren doch noch durchbricht, sehr merkwürdig...! Haben Sie in Ihrer Jugend nie Dinge gemacht, die außergewöhnlich waren, z.B. wenn Sie einen Gefühlsausbruch hatten?“ hakte er interessiert nach.

„Doch, hin und wieder passierten so komische Sachen...!“

Sarah verdrückte eine Träne. „Jetzt weinen Sie nicht! Weinen Sie wegen ihrem Onkel? Seien Sie froh, dass Sie nicht bei ihm untergekommen sind! Sie müssen wissen: Der Bruder Ihrer Mutter war schon immer sehr herrisch. Er hatte Ihrer Mutter verboten, sich mit Ihrem Vater zu treffen. Sie ist ihm weggelaufen und hat Ihren Dad in Deutschland geheiratet. Danach hat er jeglichen Kontakt zu ihr verboten, weil Ihr Vater eben ‚anders’ war.“ Mr. Brenton reichte ihr ein Taschentuch, welches sie dankbar annahm. „Und Sie sind eben auch ‚anders’!“ fügte er hinzu. Sarah schnäuzte ihre Nase. Mr. Brenton sprach noch weiter:

„Ich möchte Sie bitten, ihre unkontrollierten Zauberkräfte schulen zu lassen. Es gibt eine hervorragende Schule dafür! Der Direktor ist ebenfalls ein guter Freund von mir. Wenn ich Ihn und das Zaubereiministerium bitte, könnten Sie diese besuchen! Oder möchten Sie diesem Möchtegern-Playboy oder Ihrem Chef bei dem nächsten Wutanfall wieder die Klamotten vor versammelter Mannschaft wegzaubern?“

Die junge Frau musste unwillkürlich lachen, als sie sich beide (mit Aktenordnern die Blöße verbergend) nackt vor versammelter Mannschaft inmitten des Großraumbüros vorstellte. „Nein, bestimmt nicht!“ kam belustigt als Antwort.

Der ältere Mann betrachtete Sarah mit einem Schmunzeln. „Sagen Sie, wie klären Sie das mit Ihren Adoptiv-Eltern?“ wollte er wissen. Sarah erschrak augenblicklich über die Frage. „Meine Eltern, wenn sie erfahren, was ich bin...!“ „Sie haben Angst vor deren Reaktion?“ „Ja! Die halten mich bestimmt für völlig verrückt!“ antwortete sie ehrlich. „Soll ich mit Ihnen kommen, damit man Ihren Worten Glauben schenken kann?“ Sarah sah in sein überaus warmes Gesicht. Dankbar über sein Angebot ihr beizustehen erwiderte sie: „Bitte, das wäre sehr, sehr nett!“

Er legte ihr zur Aufmunterung eine Hand auf die Schulter, und die Sympathie für diesen Herrn nahm schlagartig noch ein wenig mehr zu. Mr. Brenton sagte: „In Zukunft können wir doch ‚DU’ zueinander sagen, oder?“ Sie sah ihm in seine freundlichen Augen.
Ja, diesem Mann hatte sie von Anfang an vertraut. Sarah schenkte ihm ein zustimmendes Lächeln und nickte.

************************************************

Sie tranken ihren Kaffee aus und machten sich dann gegen acht auf den Heimweg zu Sarah. Sie schloss die Haustür auf und rief: „Mom? Dad? Ich will euch nicht überfallen, aber ich habe Besuch mitgebracht!“
Ihre Eltern kamen aus dem Wohnzimmer. Sie musterten den merkwürdig aussehenden Mann mit dem langen Bart eindringlich. Sarah meinte: „Darf ich vorstellen: Theophilius Brenton, ein ehemaliger Kollege und Freund meines leiblichen Vaters! Das hier sind meine Eltern: Jane und Harald Jones!“ „Freut mich Sie kennen zu lernen, Mr. und Mrs. Jones!“ Er ging mit ausgestreckter Hand auf sie zu. „Uns ebenfalls, Mr. Brenton!“ sagte ihr Dad. „Wir haben etwas Wichtiges mit euch zu besprechen!“ sagte Sarah. „Ähm, ja, gut! Dann setzen wir uns doch ins Wohnzimmer, was meint ihr?“ sprach ihre Mutter. Das taten sie dann auch.

Theophilius erzählte im Sessel sitzend, was sich in der Tiefgarage ereignet hatte (zum Glück ohne die versuchte Vergewaltigung zu erwähnen, nur das Sarah einen heftigen Streit mit Linus hatte) und was er von Berufswegen war.

Ungläubig lachten die Jones ihn natürlich augenblicklich aus. Als er aber zum Beweis mit seinem Zauberstab verschiedene Gegenstände in den Schwebezustand brachte und mitten im Raum verschwand, um an anderer Stelle wieder aufzutauchen, standen die Jones wie erwartet mehr oder minder unter Schock. Sarah setzte sich zwischen ihnen auf das Sofa.

„Ihr habt doch auch schon früh gemerkt, das ich „anders“ bin! Ihr habt mir trotzdem immer wieder so viel Zuneigung und Geborgenheit geschenkt wie ihr nur konntet! Ich kann gar nicht sagen, wie dankbar ich euch dafür bin!“ Sie sah abwechselnd zwischen beiden hin und her. „Bitte, habt keine Angst! Ich bin und bleibe immer noch eure alte Sarah!“

Theophilius räusperte sich und sprach: „Mr. und Mrs. Jones. Die Kräfte Ihrer Tochter müssen endlich kontrolliert werden können. Mit Ihrer Erlaubnis möchte ich sie noch einmal auf die beste magische Schule Englands schicken!“

„Unsere... Sarah... ist eine Zauberin?“ fragte Mrs. Jones ungläubig, die bis eben mit halboffenem Mund stocksteif auf dem Sofa gesessen hatte.

„Hexe, Mom! Aber eine gute!“ lachte Sarah in ihre Richtung. „Mein Vater war ein Auror, sozusagen Polizist, genau wie du, Dad!“ Jetzt sah sie ihrem Dad ins Antlitz. Dieser machte eine höchst nachdenkliche Miene. „Sarah, ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll...!“ meinte er vorsichtig zu seiner Tochter gewandt, doch seine Tochter erklärte: „Ich fand es nur fair, euch sofort die Wahrheit zu sagen. Ihr habt mich aufgenommen und mich großgezogen. Ich liebe euch beide über alles, habe euch soviel zu verdanken und wollte es euch deshalb nicht verheimlichen!“ Sie umarmte beide herzlich nacheinander und ihre Augen wurden ungewollt feucht.

„Bitte, erlaubt mir auf die Schule zu gehen!“ nuschelte sie an Janes Schulter gelehnt.

„Da musst du uns nicht fragen, Schatz, du bist doch schon lange alt genug um deine eigenen Entscheidungen zu treffen!“ sagte ihre Mutter.

„Schon klar, aber euren Segen hätte ich doch ganz gern gehabt!“ erklärte die rotblonde, junge Frau.

Ihre Eltern unterhielten sich mit Blicken, nickten sich nach einem kurzen Moment einander zu. „Den hast du, Sarah! Wirst du uns denn ab und zu besuchen kommen?“ Theophilius schüttelte mit dem Kopf. „Das geht nicht, Mr. Jones, das ist eine Ganztagsschule, und sie würde nur in den Ferien zu Ihnen kommen können. Aber ich denke, das sie Ihnen sehr oft schreiben wird und so den engen Kontakt zu Ihnen hält, oder Sarah?“ Diese sah zu Theophilius und nickte. Dieser hängte noch hinterher: „Übrigens: Der Direktor ist ein sehr guter Freund von mir. Sein Name lautet Albus Dumbledore. Ich schreibe ihm noch heute Abend einen Brief und kläre es auch mit dem Zaubereiministerium ab, ob du als Volljährige doch noch auf die Schule gehen kannst. Aber ich denke, dass sie bei dir eine Ausnahme machen und es keine Schwierigkeiten geben wird!“

Theophilius stand auf, legte wieder seinen Mantel um und wandte sich zum Gehen. Die Jones und die junge Frau begleiteten ihn noch bis zur Tür. „Also, Sarah, wir hören in den nächsten Tagen voneinander!“ meinte er noch, tätschelte liebevoll ihre Schulter und verschwand mit einem aufmunternden Lächeln nach draußen.

Als er gegangen war, diskutierten ihre Eltern noch lange über das gerade Gehörte. Sarah hingegen war so müde, das sie sich nur noch ins Bett legen wollte.

************************************************

2 Tage später. Sarah hatte ihren Eltern nichts von Linus Versuch erzählt. Sie wollte sie nicht zusätzlich nervlich aufreiben. Es war Gott sei Dank ja nichts passiert und sie wusste sich bei einem erneuten Angriff nun entsprechend zu wehren. Trotzdem zitterte sie noch immer, wenn sie daran dachte. Am besten sie unterdrückte es und versuchte es schnell zu vergessen.

Die Jones waren gerade am frühstücken, als mit einem Mal 3 Briefe durch den Briefkasten fielen. Allerdings war es noch reichlich früh für die Post. Sarah hob die Schreiben im Flur vom Boden auf. „Mom! Dad! Ich glaube, die Antworten sind da!“ Gespannt öffnete sie am Küchentisch den 1. Brief vom Zaubereiministerium:

„Sehr geehrte Ms. Hagemann. Auf Grund der vor uns liegenden Briefe von Professor Dumbledore und Mr. Brenton, und in Augenscheinnahme ihrer gegenwärtigen Situation, ist es uns ein Vergnügen, die Erlaubnis zum Besuch der Schule für Hexerei und Zauberei zu erteilen. Mit freundlichen Grüßen, Phädra Limerick, 4. Untersekretärin von Cornelius Fudge, Zaubereiminister.“

Sarah wirkte bestens gelaunt und reichte den Brief an ihre Eltern weiter. Nun öffnete sie den 2. Brief von Hogwarts.

„Sehr geehrte Ms. Hagemann. Es freut mich, Sie an der Schule für Hexerei und Zauberei begrüßen zu können. Bitte finden Sie sich bis zum 01.09. diesen Jahres bei uns ein und bringen Sie folgendes mit: Drei Garnituren einfache Arbeitskleidung (dunkle Farben, bodenlang, schlicht), Einen einfachen Spitzhut (schwarz) für tagsüber, ein Paar Schutzhandschuhe (Drachenhaut o. ä.), einen Winterumhang (schwarz, mit silbernen Schnallen).“

Es folgte die Liste der Bücher, die Sie für die unterschiedlichen Jahrgänge brauchte. „Wahnsinn! Da schleppe ich ja meine eigene Bibliothek mit mir herum!“ feixte sie.

„Ferner werden benötigt: Einen Kessel, Zinn, Normgröße 2, einen Zauberstab, ein Sortiment Glas- oder Kristallfläschchen, ein Teleskop, eine Waage aus Messing! Es sei daran erinnert, das Sie noch keinen eigenen Besen besitzen dürfen. Ihr Albus Dumbledore, Direktor.“

Sie reichte den Brief an ihren Vater weiter. Dann machte sie sich an den 3. Brief.

„Hallo Sarah! Ich hoffe, du hast bereits Nachricht vom Ministerium und von Professor Dumbledore. Ich möchte dich bitten, deine Sachen bis zum Dienstag-Abend des 31.08. zu packen. Wir werden nach London fahren und uns dort deine Schulsachen besorgen. Grüße deine Eltern von mir! Theophilius Brenton“

Auch diesen Brief gab sie an ihre Eltern weiter. „So bald schon?“ fragte Jane . Sarah nickte und sah zu ihrer traurig wirkenden Mutter. „Er wird schon auf mich aufpassen. Hat er euch erzählt, dass er der Taufpate von zweien meiner Geschwister war?“ Sie versuchte ihre Eltern damit zu beruhigen. „Macht euch keine Sorgen! Ich schreibe auch jede Woche, versprochen! Einverstanden?“ Sie tätschelte ihrer nickenden Mutter ermutigend den Arm. Am nächsten Tag kündigte Sarah ihre Stellung fristlos.

************************************************

Der Tag kam und Theophilius holte Sarah am Abend ab. Jane war total aufgelöst und klammerte sich an ihr fest. Harald musste sie lösen. „Pass auf dich auf, Schatz!“ schluchzte Jane und küsste sie kurz auf die Stirn. „Mache ich! Versprochen!“ Winkend verschwand sie mit dem älteren Zauberer um die Häuserecke. Hier, wo es dunkel war und niemand auf der Straße lief, hob Theophilius seine Hand mit dem Zauberstab. Augenblicklich stoppte ein merkwürdig aussehender Bus direkt vor ihnen. Ein Mann namens Stan Shunpike begrüßte sie. „Guten Abend, Sir! Miss! Willkommen im fahrenden Ritter! Wo möchten Sie aussteigen?“ „London, Winkelgasse!“ meinte Theophilius, bezahlte, und setzte sich mit Sarah auf je ein Bett, die mitten im Raum standen.

Sie hatte eine solche Wahnsinnsfahrt noch nie erlebt (okay, wenn man den bekloppten Busfahrer von einer Klassenfahrt im 8. Schuljahr ausklammert), aber als sie sich im wahrsten Sinne des Wortes durch den regen Verkehr Londons ‚schlängelten’, wurde ihr schlecht. Sie krallte sich am Bettpfosten fest und schloss die Augen. Hoffentlich waren sie bald da! Der Bus hielt plötzlich abrupt, und sie hatte Mühe, sich festzuhalten. „London, Winkelgasse! Bitte aussteigen!“ meinte Stan. Verschiedene Hexen und Zauberer stiegen (mit mehr oder weniger grünen Gesichtern) aus, ebenso Theophilius und Sarah. „Wusch!“ und weg war der dreistöckige Bus.

Sie betraten beide eine unscheinbare Gaststätte namens ‚Tropfender Kessel’, bestellten bei einem Wirt namens Tom etwas zu essen und 2 Einzelzimmer. Sie wurden sogleich von einer Bedienung an einen Tisch in der Ecke des Raumes geleitet. Die Wirtsstube war zum Bersten gefüllt, komisch klingende Musik kam aus einem alten Grammophon, die Luft war voller eigenartiger Gerüche und verschiedene Männer sonderten aus ihren Pfeifen die abstraktesten Rauchbilder ab. Viele Personen waren bereits am Essen bzw. standen dichtgedrängt an der Bar und unterhielten sich. Sarah staunte über all das Neue. Sie wunderte sich über die merkwürdig aussehenden Gestalten, den Tellern im Regal hinter der Rezeption, die einfach unmöglich übereinander gestapelt waren, sie müssten eigentlich jeden Moment aus dem Schrank fallen. Oder die Zauberer und Hexen, die sich schwebend Essen vom Buffet kommen ließen. „Sarah?“ Theophilius sah sie schmunzelnd an, die mit halboffenem Mund in die Runde starrte. „Iss etwas! Sonst wird’s kalt!” Sie aßen gemeinsam auf, morgen wollten sie in der Winkelgasse die Sachen besorgen gehen.

************************************************

In Little Whinging, im Haus der Dursleys, war an diesem Abend mal wieder der Teufel los.
Onkel Vernon und Tante Petunia weigerten sich strikt, Harry am nächsten Tag zum Tropfenden Kessel zu bringen.

„Na, dann muss ich wohl wieder meinen Paten bemühen!“ fauchte Harry seinen Onkel an, der schlagartig eine noch rötere Gesichtsfarbe annahm.

„WAS GLAUBST DU EIGENTLICH, WER DU BIST?“ brüllte er zurück.

„Das Patenkind eines gewissen Sirius Black?“ sagte der schwarzhaarige Junge mit den viel zu großen Sachen für seinen Körper. Harry hatte verschwiegen, das Sirius tot sein sollte. Onkel Vernon wusste, von wem er sprach, da die Weasleys, eine rothaarige, unmöglich aussehende Großfamilie und Freunde von Harry, ihn am Bahnhof auf ihn angesprochen hatten. Er sollte aus dem Gefängnis ausgebrochen sein...., und so etwas sollte hier in seiner Straße auftauchen? Onkel Vernon sah seine verängstigte Frau an. Sein Sohn Dudley, dick und breit in dem viel zu kleinen Sessel für seinen Hintern vor dem Fernseher seine Chips essend, schaute ebenfalls sich fürchtend zu den dreien herüber.

„NUN GUT, ICH BRINGE DICH ZU DIESER..., ZU DIESER.... SPELUNKE, ABER ICH WILL VON SIRIUS BLACK ODER SONSTIGEN ZAUBERERN NICHTS MEHR HÖREN! UND JETZT RAUF AUF DEIN ZIMMER!“ brüllte er.

Harry drehte sich um und verschwand mit einem Siegerlächeln nach oben. Er schrieb zwei Briefe, einen an Ron und einen an Hermine, das sie sich morgen wie verabredet in der Winkelgasse treffen würden, um anschließend mit dem Zug nach Hogwarts zu reisen. Seine Eule Hedwig nahm diese entgegen und flatterte hinaus in die Nacht.
Müde legte sich Harry auf das Bett.
So viel war in den letzten fünf Jahren geschehen.
Im ersten musste er den Stein der Weisen beschützen und traf das erste Mal mit Voldemort zusammen, der seine Eltern getötet hatte.
Im zweiten wurden mehrere Schüler angegriffen und Voldemort versuchte erneut, durch eine Tagebucherinnerung Harry durch einen Basilisken in der Kammer des Schreckens zu töten.
Im dritten wurde er angeblich von Sirius Black verfolgt, der sich aber zum Schluss als sein Pate herausstellte. Er und Sirius standen sich danach so nahe, wie Vater-Sohn oder älterer und jüngerer Bruder. Rons Ratte war ein Animagus-Todesser namens Peter Pettigrew, der damals seine Eltern an Voldemort verraten hatte. Seine Tarnung flog auf, doch konnte er fliehen.
Im vierten Jahr hatte er unter höchster Gefahr den Trimagischen Pokal gewonnen und Voldemort kehrte zurück.
Im fünften Jahr war die schrecklichste Lehrerin überhaupt, Dolores Umbrigde, in Hogwarts, niemand glaubte ihm und Professor Dumbledore, das der dunkle Lord wieder da war, und doch konnten sie es zum Schluss beweisen. Harry erinnerte sich an den heftigen Kampf im Atrium des Zaubereiministeriums. An den Tod von Sirius. Seine Augen füllten sich mit Tränen, die er schnell wegwischte. Wenigstens wussten alle, das Voldemort wieder zurück war, niemand würde ihn mehr einen Aufschneider oder Lügner nennen.

Oh ja, es waren sehr harte, aber auch schöne Jahre. Er würde sich morgen bereits auf den Weg nach Hogwarts befinden. Hogwarts, die Zaubererschule, in der er und seine Freunde schon so viele Abenteuer erlebt hatten.
Was es dieses Jahr wohl geben würde?
Langsam döste er weg und träumte vom Quidditch-Spiel gegen Slytherin, bei dem er dem eingebildeten Draco den Schnatz direkt vor der Nase wegschnappte....


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel

Twitter
HPXperts-Shop
Buch: Der Heckenritter von Westeros: Das Urteil der Sieben
Top-News
Suche
Updates
Samstag, 01.07.
Neue FF von SarahGranger
Freitag, 02.06.
Neue FF von Laurien87
Mittwoch, 24.05.
Neue FF von Lily Potter
Zitat
Unerschöpflich detailversessen und zum Schreien komisch ist Joanne Rowlings Fantasie.
Mannheimer Morgen