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Späte Rache - 21. Kapitel

von Dardevil

Als er mit seiner Last über die Wiese zum Schloss lief, regte sich Enola. Sie stöhnte leise vor sich hin.
Er griff nach und hob sie höher, so dass ihr Kopf jetzt an seinem Hals zu liegen kam.
„Jetzt muss ich Sie schon das dritte Mal schleppen, Miss Adams. Ich hoffe, das war das letzte Mal in Ihrer Schulzeit hier, Sie werden mit zunehmenden Alter nämlich immer schwerer...“, brummte er leise zu ihr. Er wusste nicht, ob sie ihn hörte, aber er wusste, dass sie starke Schmerzen haben musste, und wollte sie irgendwie ablenken.
„Troll...“, nuschelte sie und drückte wieder mal ihr Gesicht in seine Halsbeuge.
Er schmunzelte und drückte sie automatisch etwas fester an sich...

Madam Pomfrey kümmerte sich sogleich um sie. Sie untersuchte sie ausgiebig und versorgte Enola mit aller nötigen Medizin. Prof. Snape indessen machte sich auf den Rückweg zu Prof. Dumbledore.

Enola wurde von Poppy noch der Traumlostrank verabreicht, weil sie wusste, dass nach dem unverzeihlichem Fluch, dem Crucio, immer schlimme Träume auftraten. Manch einer hatte sich deswegen schon umgebracht, so schlimm waren sie.

* * * *

Im Festsaal waren mittlerweile dreißig Auroren erschienen, die sorgsam die Todesser einsammelten, die Lebenden sowie die Toten.
Prof. Dumbledore machte sich jetzt mit Prof. Snape auf den Weg zum Orden in den Grimmauldplatz Nr. zwölf.
Dort wurde noch die halbe Nacht diskutiert, wie es die Todesser schaffen konnten, durch die Schutzzauber zu gelangen, die um das Anwesen des Festes gelegen hatten.
„Es muss einen Verräter im Ministerium geben“, sagte schließlich Sirius Black in die Runde , die in der Küche um den großen Holztisch saß.
„Crouch Junior“, warf Prof. Snape dunkel ein. „Meinst du, er könnte bis zu den Schutzzaubern des Ministeriums gelangt sein?“, fuhr er zu Prof. Dumbledore gewandt fort.
Dieser sah ihn zweifelnd an, genau wie alle anderen.
„Hm, ich weiß nicht, ob Barty soweit gehen würde, es seinem Sohn zu erzählen“, erwiderte Dumbledore nun nach einigem Überlegen.
So grübelten sie noch eine Weile über den verheerenden Anschlag des Dunklen Lords nach, bevor sie sich spät am Morgen voneinander verabschiedeten.

* * * *

Zur gleichen Zeit in dem alten Herrschaftshaus neben dem verwitterten Friedhof...
Die Todesser standen im großen Saal und hielten alle ein Glas Wein in der Hand.
„Lasst uns anstoßen, meine Freunde, auf den gelungenen Anschlag!“, zischte Voldemort vor ihnen stehend und erhob sein Glas, worauf es ihm alle sofort nachmachten.
„Leider mussten wir ein paar Verluste hinnehmen. Aber sie werden sich durch Nachkömmlinge wieder auffüllen“, sprach er belanglos weiter, nachdem sie getrunken hatten.
„Bellatrix, wo ist Gibbon?“, fragte er sie kalt.
Sie trat humpelnd sofort vor und fiel auf die Knie.
„Mein Lord, er wurde leider geschnappt“, erwiderte sie ihm keusch.
„Erzähle“, befahl er ernst. Und sie fing beschämt an, ihm von der jungen Frau zu erzählen.
„Was, euch drei hat eine Frau fast fertig gemacht? So schwach seid ihr?“, sagte er kalt lachend. Bellatrix erwähnte nun ihren Namen. „Ach, eine Adams? Vielleicht eine Verwandte von Pandoras Adams?“, fragte er nun überlegend.
„Das kann ich nicht sagen, mein Lord. Ich weiß nur, dass sie für ihr Alter sehr stark war. Sie zauberte ohne zu sprechen“, erwiderte Bellatrix vorsichtig.
„Finde es heraus, Bellatrix... , und dann bringe sie zu mir“, sagte er nun und schickte sie zurück in den Kreis.
Kurze Zeit später wurde das Treffen aufgelöst.

* * * *

Prof. Snape und Prof. Dumbledore gingen trotz der späten Uhrzeit noch mal in den Krankenflügel, um nach Enola zu sehen. Sie lag in tiefem Schlaf, bis zum Kinn zugedeckt, in einem der Betten. Besorgt betrachteten sie die junge Frau.
Madam Pomfrey trat im Nachthemd leise zu ihnen und sie berichteten ihr erst mal, was überhaupt alles passiert war. Erschrocken hielt sie sich die Hand vor den Mund.
„Ist denn Hogwarts noch sicher, Albus?“, fragte sie besorgt und scheu.
Prof. Dumbledore zwinkerte ihr schließlich beruhigend zu.
„So lange ich hier bin, Poppy, ist Hogwarts sicher, darauf kannst du dich verlassen“, erwiderte er ihr.
Sie blickten wieder zu Enola, die still ruhte.
„Ich habe ihr den Traumlostrank gegeben, wegen der schlimmen Träume...“, sagte sie jetzt in die Stille.
„Gut“, erwiderte Snape, seine schwarzen Augen auf Enolas Gesicht gerichtet.
„Und sonst ist sie soweit in Ordnung, Poppy?“, fragte sie jetzt Dumbledore.
Sie beugte sich vor und strich Enola eine vorwitzige Locke aus dem Gesicht, die sich dort breit gemacht hatte. „Nun ja, ich weiß nicht, wie ihr Körper die zwei Crucios überstehen wird, aber ich hoffe natürlich das Beste“, sagte sie dabei.
, Zwei? Sie hat bestimmt ihren vorlauten Mund nicht gehalten .... Dummes Mädchen!', dachte Snape erschrocken.
„Jedenfalls hat sie alles bekommen, was es ihr erleichtert. So nun macht, dass ihr in eure Betten kommt, es ist schon spät“, sagte sie resolut und schob die beiden viel größeren Männer kurzerhand hinaus.
Sie wünschten sich alle noch eine gute Nacht und begaben sich zur Nachtruhe, falls man das um sechs Uhr morgens noch so nennen konnte.

In der gesamten Zaubererwelt erregte dieser Anschlag des Dunklen Lords großes Aufsehen. Sämtliche Tageszeitungen berichteten darüber, und es wurde viel hinter vorgehaltener Hand gemunkelt.

Den paar Schülern, die ihre Ferien in Hogwarts verbrachten, wurde erst einmal absolute Ausgangssperre erteilt.

Enola erwachte nach zwei Tagen tiefen, traumlosen Schlafes. Zögernd machte sie die Augen auf und blinzelte in das helle Licht des sonnendurchfluteten Krankenzimmers.
Sie sah neben sich auf dem kleinen Nachttisch ein Glas Wasser stehen und streckte durstig ihren Arm danach aus, was ihr ziemlich schwer viel, da ihr alle Knochen weh taten, wie sie bemerkte.
Als sie es geleert hatte, setzte sie sich etwas auf und blickte sich suchend nach Madam Pomfrey um. Ihr Magen knurrte laut und sie spürte ihren großen Hunger.
„Hallo? ...Madam Pomfrey?“, rief Enola verhalten, dabei bemerkte sie ihre Kopfschmerzen, die beim lauten Rufen einsetzten. , Oh, mein Kopf...'

Nach einem Rascheln kam Madam Pomfrey zu ihr gewuselt. Lächelnd streichelte sie ihr die Wange.
„Na mein Kind, sind Sie endlich wieder wach, was. Und, wie geht es Ihnen?“, fragte sie sogleich.
„Hm, ich habe Kopfschmerzen. Und großen Hunger“, antwortete Enola ihr.
Sofort gab Poppy ihr einen Trank gegen Kopfschmerzen, der auch schnell half. Dann brachte ihr ein Hauself einen Teller Mittag und eine Schale mit Obst. Enola aß sich erst mal satt, dann lehnte sie sich zufrieden zurück.
Madam Pomfrey kam schließlich wieder an ihr Bett und untersuchte sie noch einmal.
„Sie haben noch mal Glück gehabt, Miss Adams. Alles in Ordnung. Morgen können Sie den Krankenflügel wieder verlassen“, sagte Poppy, als sie fertig war.
„Morgen erst? Ich wollte eigentlich heute schon nach Hause, ich muss wissen, wie es meinen Eltern und meinem Bruder geht“, sagte Enola enttäuscht.
„Es geht ihnen gut“, hörte sie plötzlich die tiefe Stimme von Prof. Snape neben sich, der leise in den Krankenflügel getreten war und nun seitlich an ihrem Bett stand. Enola drehte ihren Kopf zu ihm und blickte ihn an. Seine tief schwarzen Augen blickten ruhig in ihre, und sie schenkte ihm schließlich ein warmes Lächeln, dass er kurz für Sekunden erwiderte.
„Guten Tag Prof. Snape“, sagte sie leise.
Er zauberte sich einen Stuhl herbei und setzte sich an ihre Seite. Madam Pomfrey verschwand nach hinten.
„Na, geht es Ihnen wieder gut?“, fragte er schließlich dunkel und ließ seinen Blick besorgt über ihr Gesicht gleiten, das noch ziemlich blass war. Innerlich erstaunt, nahm sie seine Besorgnis im Blick wahr. Irgendetwas in ihr freute sich darüber...
„Sie sagten, meinen Eltern und meinen Bruder geht es gut?“, fragte sie ihn vorsichtig.
„Ja, sie sind wohlauf. Und bei Ihnen? Irgendwelche Nachwirkungen? Oder bleibende Schäden?“, fragte er mit lauerndem Blick.
„Na ich hoffe doch nicht, Professor. Nein“, sagte sie wieder leise.
„Erzählen Sie mir bitte, wie es dazu kam, dass Ihnen zwei Crucios verpasst wurden, Miss Adams“, sagte er nun in erstaunlich sanftem Befehlston. Sein Blick lag jetzt fragend in ihrem, und sie konnte ihre Augen nicht aus seinen lösen. Ruhig erzählte sie ihm, was sich alles auf der Terrasse zugetragen hatte.
„...ja und dann bin ich wohl bewusstlos geworden. Ich weiß nur, dass ich wieder zu mir kam, und da waren Sie schon bei mir, ...Gott sei dank“, sagte sie leicht errötend. Sie blickte jetzt auf ihre Bettdecke, und er nachdenklich durch den Krankensaal.

„Sie haben mich wieder mal gerettet, nicht wahr, Professor?“, sagte Enola jetzt leise und blickte in sein Gesicht, das mit abwesendem Blick neben ihren Bett war.
Er sah kurz zu ihr und brummte nur etwas unverständliches.

„Sie wissen, dass Sie sich damit jetzt Feinde geschaffen haben, Miss Adams? Gefährliche Feinde. Ich denke, der Dunkle Lord wird sich demnächst um Sie kümmern“, sagte er jetzt ernst zu ihr.
Sie blickte ihn ängstlich an.
„Aber hier auf Hogwarts sind Sie vor ihm sicher, Sie brauchen keine Angst zu haben“, sagte er beruhigend, als er ihren ängstlichen Gesichtsausdruck sah.
„Ich werde aber nicht hier auf Hogwarts bleiben, Prof. Snape. Ich denke nicht daran, noch mal meine Ferien hier zu verbringen. Nächste Woche ist mein siebzehnter Geburtstag, und ich werde ihn zu Hause feiern“
„Das glaube ich nicht. Sie werden hier bleiben“, sagte er jetzt mit dunkler Stimme wissend zu ihr.
„Mit Sicherheit nicht. Ich gehe wieder nach Hause, zu meiner Familie“, antwortete sie mit festem Blick zu ihm. Seine Augen nahmen nun einen leicht verärgerten Ausdruck an.
„Nein“, sagte er jetzt kühl und knapp.
„Doch“, erwiderte sie mit sturem Blick, genauso kühl und knapp.
„Ich verbiete es Ihnen“, sagte er unfreundlich.
„Sie können es mir gar nicht verbieten, es sind Ferien“, erwiderte sie ihm wieder stur.
„Ich verbiete es Ihnen trotzdem“, sagte er wieder unfreundlich.
„Pff, werden wir ja sehen“, antwortete sie nun bockig und verschränkte ihre Arme übereinander.
Prof. Snape stand jetzt auf und blickte dunkel auf sie herab. „Benehmen Sie sich nicht immer wie ein kleines Kind, Miss Adams“, sagte er dann wütend.
„Ich benehme mich nicht wie ein kleines Kind“, erwiderte sie und blickte zur Seite.
„Doch, genauso bockig“, knurrte er jetzt, worauf sie ihm einen bösen Blick zuwarf.
„Und Sie so stur wie ein...“, sagte sie dabei, ließ aber den Rest des Satzes lieber offen.
„Ja? Wie denn?“, fragte er nun lauernd und beugte sich leicht zu ihrem Gesicht herunter.
„Wie ein... ein...“, stotterte sie nun, nach hinten in die Kissen zurückweichend.
„Troll?“, raunte er jetzt fragend leise, mit wissendem Blick.
„Das haben Sie jetzt gesagt“, erwiderte sie trotz allem frech, mit rosa Wangen und dem für sie typischen Trotz im Blick.
„Ich warne Sie, treiben Sie es nicht zu weit. Sie bleiben erst einmal hier, und damit basta“, sagte er nun kalt und richtete sich wieder auf
„Das werden wir ja sehen“, sagte sie nun wieder stur.
„Ja, werden wir“, erwiderte er kalt, dabei schenkte er ihr einen giftigen Blick. Dann drehte er sich wütend um und lief mit aufgebauschtem Umhang zur Tür.
„Ja, verschwinden Sie bloß, Sie machen mich krank!“, rief sie ihm mit Tränen in den Augen nach. Doch er reagierte nicht darauf, sondern warf nur mit lautem Knall die Tür hinter sich zu.

Nachmittags kam Prof. Dumbledore zu ihr und erklärte ihr noch einmal, dass es besser wäre, wenn sie erst mal auf Hogwarts bliebe. Doch Enola weigerte sich strikt.
So gab Dumbledore seufzend nach, und Enolas Vater holte sie drei Tage später ab. Prof. Snape ließ sich nicht einmal mehr blicken, und nachdem ihr Vater ihr erklärt hatte, wie sehr sich Prof. Snape um sie gekümmert hatte, tat es ihr nun leid, ihn so angefahren zu haben. Vor allem, da sie sich ja immer noch nicht richtig für ihre Rettung bei ihm bedankt hatte.

Als ihr Vater mit ihr nach Hause appariert war, und sie alle freudig begrüßt hatte, setzte sie sich sogleich in ihr Zimmer an den Tisch und schrieb einen Brief an Prof. Snape, den sie mit ihrer Hauseule , Floddy' abschickte.

Prof. Snape war immer noch sauer darüber, dass Enola so unvorsichtig war, tatsächlich wieder für den Rest der Ferien nach Hause zu reisen. , Wie kann man nur so dumm sein. Warum ist sie nur so stur?'
Er wartete jeden Tag darauf, vom Dunklen Lord gerufen zu werden.
Nach dessen Anschlag hatte er merkwürdigerweise immer noch nichts von ihm gehört.
So in Gedanken säuberte er gerade sein Labor, als er ein kratzendes Geräusch an seinem Kerkerfenster hörte. Verwundert blickte er auf die ihm fremde Eule, die durch die Scheibe zu ihm starrte, dabei immer wieder mit ihrem Schnabel gegen das Glas pickend.
Neugierig öffnete er das Fenster, worauf die Eule sofort auf seine Schulter flog, und ihm ins Ohrläppchen biss.
„Aua! Dummes Vieh!“, schimpfte Snape und schubste sie von sich. Sie flog jetzt auf seinen Arbeitstisch, dabei ein paar Federn lassend, und hielt ihm ihr Bein entgegen, an dem eine kleine Pergamentrolle befestigt war. Zögernd streckte er seine Hand zu ihr hin. „Wenn du mich noch einmal beisst, stecke ich dich in den Kessel“, drohte er ihr. Sie schuhute nur einmal. Er nahm ihr die Pergamentrolle ab und schmiss sie raus.
Nachdem er das Fenster geschlossen hatte, rollte er das Blatt auf und las.


Hallo Prof. Snape!

Erst einmal möchte ich mich dafür bedanken, dass Sie mich (mal wieder ) gerettet und sich um mich gekümmert haben.
Und nein, ich wurde nicht dazu gezwungen, den Brief zu schreiben, es war meine Idee.
Ich wollte mich auch dafür entschuldigen, dass ich Ihnen in der Krankenstation so widersprochen habe. Natürlich ist es sehr leichtsinnig nach alledem von mir, mich hier aufzuhalten. Vor allem, da ich ja nun auch keinen Zauberstab mehr besitze.
Hätten Sie nicht Zeit, mit mir einen kaufen zu gehen? Ich würde nämlich nur ungern alleine in die Winkelgasse gehen. Und mein Vater ist im Ministerium unabkömmlich, er reist nach dem Anschlag ständig umher.
Vielleicht haben Sie zufällig selber ein paar Besorgungen dort zu tätigen?
Ich würde Sie auch nicht nerven. (Versuche ich zu mindestens )
Ich erwarte Ihre Antwort,
viele Grüße aus der Muggelwelt!
E.A.

P.S. : Ich entschuldige mich auch für unsere Eule, die Sie ins Ohr gebissen hat. Hat sie doch, oder?

Schmunzelnd rollte Prof. Snape den Brief wieder zusammen. Dann begab er sich in seine privaten Räume und goss sich ein Glas Rotwein ein. , So, sie will sich mit mir treffen, ja? Sehr mutig von ihr. Und die Eule hat mich also in ihrem Auftrag gebissen? Na warte...', dachte er und setzte sich an seinen Schreibtisch, nahm sich ein Blatt und fing an zu schreiben...

Enola saß mit ihrer Oma vor dem Fernseher, als es laut an der Wohnzimmerscheibe kratzte. Sie ging schnell nachsehen, draußen saß ein schwarzer Rabe und kratzte mit seinem spitzen Schnabel an die Scheibe. Erstaunt ließ sie ihn rein. Er flog einen Kreis im Wohnzimmer, landete schließlich auf dem Fernseher und hielt sein rechtes Bein ausgestreckt, an dem ein Brief fest gemacht war. Enola nahm ihn ab und schickte den Raben wieder hinaus in die Nacht.
„Na, hast du Post bekommen, mein Kind? Wer schreibt denn?“, fragte ihre Oma.
„Mal sehen Omi“, antwortete Enola ihr, und öffnete hoffnungsvoll den kleinen Brief.

Miss Adams,

es erstaunt mich sehr, dass Sie fähig sind, Ihre Fehler einmal einzusehen. Werden Sie etwa langsam erwachsen?
Ich habe tatsächlich in der Winkelgasse ein paar Besorgungen zu tätigen.
Ãœbermorgen, 10.00 h.
Und wagen Sie sich nicht, alleine dort hin zu gehen!

Prof. Snape

P.S.: Das mit Ihrer Eule müssen Sie mir noch erklären...

, Ui, er geht tatsächlich mit mir dorthin. Das ist toll, ...na ja, so toll ist es natürlich auch nicht. Aber so brauche ich wenigstens niemanden zu fürchten.'

„Und wer hat denn nun geschrieben, du strahlst ja so?“, holte ihre Oma sie fragend aus ihren Gedanken.
„Oh, mein Lehrer, Omi. Er geht mit mir übermorgen einen neuen Zauberstab kaufen“, erwiderte sie.
„Aha. Er ist wohl sehr nett?“, fragte sie wieder, worauf Enola etwas errötete.
„Nun, eigentlich eher das Gegenteil. Aber er passt auf mich auf“, antwortete sie ihr ernst.
„Hm, dann ist es ja gut“, erwiderte jetzt ihre Oma, dabei studierte sie grübelnd Enolas Gesicht.

Am nächsten Tag hatte Enola Geburtstag, und sie feierten im Rahmen ihrer Familie. Sheena hatte ihr mit einer Eule ihr Geschenk geschickt, ein schickes Bauchfreies rotes T-Shirt, was ein goldenes Pentagramm vorne drauf hatte, mit leichtem V- Ausschnitt. Von ihren Eltern hatte sie sich Geld gewünscht, und mit ihrer Oma war sie schon vor zwei Tagen ihre Geschenke kaufen gegangen, eine schwarze enge Hüfthose, und zwei Bücher - Abenteuerromane. Von ihren Brüdern hatte sie viele Süßigkeiten und auch ein paar Bücher bekommen - auch Abenteuerromane, Enola las sie eben sehr gerne.
So feierten sie nicht allzu lange, und Enola lag schon um zwölf Uhr bei ihrer Oma im Bett. , Morgen muss ich mich benehmen...Shit', dachte sie, bevor sie einschlief.

Um zehn Uhr morgens klingelte eine große schwarze Gestalt an der Wohnungstür der Fam. Adams. Kurze Zeit später kam Enolas Mutter verschlafen zur Tür und öffnete sie. Verwundert blickte sie den Professor an.
„Guten Morgen, Prof. Snape. Was kann ich für Sie tun?“, fragte sie ihn erkennend. Snape blickte sie ebenso verwundert an. Ihre Haare waren verwuschelt, und sie hatte nur einen dünnen Morgenmantel an. Sie sah so verschlafen trotzdem gut aus, fand er.
Er räusperte sich. „Guten Morgen, Miss Adams. Ich wollte Ihre Tochter abholen, wir wollten einen neuen Zauberstab besorgen gehen“, erwiderte er höflich.
„Oh. Das hat Enola gar nicht erzählt. Wissen Sie, wir haben gestern ein wenig gefeiert, sie hatte doch ihren siebzehnten Geburtstag. Aber wenn Sie verabredet sind, wird sie auch wach sein, nehme ich an. Sie wohnt in den Ferien immer bei ihrer Oma, zwei Häuser weiter. Hat sie das Ihnen nicht gesagt?“, fragte sie erstaunt.
Er schüttelte nur seinen Kopf und verabschiedete sich knapp. Dann ging er die zwei Häuser weiter und klingelte dort. P. und M. Adams stand an der Klingel.
„Oma! Mach mal bitte auf, es muss der Professor sein. Ich komme gleich! Gib ihm einen Kaffee oder so“, rief Enola von oben.

Eine ältere Dame öffnete ihm die Tür und musterte ihn sogleich intensiv. „Prof. Snape?“, fragte sie freundlich, aber reserviert.
Er nickte. „Mrs. Adams. Ist Ihre Enkelin fertig?“, fragte er.
Sie machte nun Platz an der Tür. „Bitte treten Sie ein, es dauert noch einen Augenblick, sie hat verschlafen. Und lassen Sie sie um Gottes willen einen Kaffee trinken, bevor Sie gehen. Sie ist sonst unausstehlich“, flüsterte sie die letzten Worte zu ihm. Er blickte die alte Dame mit hochgezogener Augenbraue an.
„Oh darauf verzichte ich gerne“, erwiderte er dunkel und folgte ihrer Einladung in die Küche.
„Darf ich Ihnen auch einen Kaffee anbieten, Professor? Und haben Sie schon gefrühstückt?“, fragte Enolas Oma ihn nun und schenkte ihm auch schon einfach ein.
„Milch? Zucker?“, fragte sie, und er verneinte. „Danke, ich möchte nichts essen“, sagte er noch höflich, dann trank er schweigend den Kaffee.

Enola rauschte kurze Zeit später barfuss in die Küche, ihre Haare genauso verwuschelt wie die ihrer Mutter...
Sie sah ihren Zaubertrankprofessor kauend am Tisch sitzen, einen Kaffeebecher in der einen und eine Gabel in der anderen Hand, vor sich einen Teller mit Rühreiern und Speck. Enolas Oma hatte ihm einfach den Teller vor die Nase gesetzt. „Sie können doch nicht mit leerem Magen auf die Straße gehen“, hatte sie dabei resolut gesagt. Und seufzend hatte er sich mit seinem Schicksal abgefunden.
Nun blickte er zu Enola, die ihn grinsend betrachtete.
„Guten Morgen, Prof. Snape. Entschuldigung, ich habe verschlafen. Aber wie ich sehe, hat Omi Sie schon unter ihre Fittiche genommen“, begrüßte sie ihn.
Jetzt stellte ihre Oma ihm noch einen ausgepressten Orangensaft hin, worauf er Enola nun einen drängenden Blick zuwarf. Sie setzte sich jetzt ihm gegenüber, und ihre Oma stellte ihr einen Kaffee hin.
„Danke, Oma“, sagte Enola.
„Zieh dir bitte was an die Füße und kämm dir erst mal die Haare, Enola. Wie siehst du denn aus!“, schimpfte diese.
Enola verdrehte ihre Augen. „Ja Omi. Und meine Haare habe ich doch gekämmt.“, antwortete sie ihr, worauf Prof. Snape einen skeptischen Blick auf Enolas Haare warf.
Ihre Oma stellte ihr nun ebenso einen Teller mit Rührei und Speck hin.
„Oma, ich habe noch keinen Hunger. Ich esse unterwegs etwas“, sagte Enola mit verzogenem Gesicht auf den Teller.
„Es wird erst etwas gegessen, basta“, erwiderte diese und legte ihr eine Gabel daneben. Enola seufzte mit einem leidenden Blick zu Prof. Snape, der still die Debatte der beiden verfolgt hatte.
Enolas Oma nahm jetzt seinen leeren Teller weg. „Möchten Sie noch etwas, Professor?“, fragte sie dabei.
„Nein danke, ich bin wirklich satt“, erwiderte er schnell. Da schenkte sie ihm einfach noch etwas Kaffee nach und verschwand aus der Küche.

Stumm betrachteten sie sich gegenseitig. Snape blickte wieder auf ihre Haare. „Sie sind gekämmt?“, fragte er dann dunkel, mit einem leichten Schmunzeln.
„Haha. Ja. Wie geht es Ihnen?“, fragte Enola ihn nun, dabei trank sie ihren Kaffee leer.
„Ich bin sehr satt und viel zu spät unterwegs, da Sie ja verschlafen mussten. Können wir jetzt los, Miss Adams, bevor ich hier noch irgendetwas anderes essen muss?“, fragte er drängend, mit dem Blick zur Tür, ob ihre Oma wiederkäme.
Enola schmunzelte jetzt. Sie goss sich noch einen Kaffee ein und stand auf. „OK, ich mache mich fertig, Sir. Trinken Sie noch ihren Saft aus, sonst gibt's Mecker...“, verulkte sie ihn und verschwand ebenfalls mit ihrem Kaffee in der Hand durch die Tür.
Er blickte ihr dumpf hinterher, trank tatsächlich den Saft, sich dabei in der Küche umsehend. Es war eine hölzerne, gemütliche Küche.
Ihre Oma kam jetzt wieder herein und setzte sich auf Enolas Platz ihm gegenüber, dabei musterte sie ihn wieder kurz. Ihm war dabei etwas unwohl, er mochte so etwas nicht.
„Und Sie unterrichten Enola?“, fragte sie schließlich.
„Ja“, erwiderte er nur kurz, dabei blickte er sie dunkel an.
„Und benimmt sich meine Enkelin wenigstens in diesem Internat?“, wollte sie nun weiter wissen.
„Meistens“, erwiderte Snape.
Sie blickte ihn jetzt verstehend an. „Ich weiß, sie ist etwas schwierig. Aber an sich ist sie ein herzensguter Mensch, das können Sie mir glauben, Professor“, sagte sie nun.
„Hm“, machte Snape nur und blickte dann zur Tür, wo jetzt Enola erschien. Sie hatte wohl doch noch etwas mit ihren Haaren gemacht, sie trug jetzt jedenfalls einen Pferdeschwanz, der allerdings recht frech bei ihr wirkte.
Sie hatte ihre neue enge schwarze Hüfthose mit dem roten bauchfreien T-Shirt von Sheena dazu an. In der Hand hielt sie ihren Umhang.
„Können wir?“, fragte sie ihn. Prof. Snapes Blick ruhte kurz auf ihrem nackten Bauchnabel, dann glitt er an ihr hoch, bis er in ihren Augen hängen blieb. Er meinte, dass sie geschminkt war, dezent, aber geschminkt. Ein schwarzer Lidstrich ließ ihre hübschen blauen Augen leuchten.
Er nickte und stand auf. Sie lächelte, drehte sich um und lief zur Haustür, worauf sein Blick nun unweigerlich an ihrem Hintern hängen blieb, der in dieser engen Hose knackig hervorstach. Er war sich sicher, dass sie darunter keine Unterhose trug. Es war jedenfalls nicht das geringste Anzeichen dafür zu sehen. Als sie ihren Umhang umlegte, atmete er innerlich erleichtert auf, nicht mehr magisch dort hinblicken zu müssen.

Enola legte sich grinsend ihren Umhang um. , So, nach seinem Gesicht zu urteilen, weiß er jetzt endlich, dass ich sehr wohl schon erwachsen bin', dachte sie sich. Sie hatte extra diese Sachen gewählt, um ihm zu zeigen, dass sie kein kleines Kind mehr war.

Im Hausflur verabschiedeten sie sich von Enolas Oma, und Prof. Snape reichte Enola schließlich stumm seine Hand, und sie ergriff sie ohne zu zögern. Mit einem „Plopp“ apparierten sie zur Winkelgasse, wo sie in einer Seitenstraße landeten.
Sofort ließ er sie wieder los. „Alles in Ordnung?“, fragte er dunkel. Sie nickte. „Gut, dann kommen Sie jetzt“, sagte er wieder, dann machten sie sich auf in das Gewühle der Winkelgasse.
Enola blickte sich nun das erste Mal in Ruhe um, soweit es der schnelle Schritt von Prof. Snape zuließ...
Zuerst machten sie sich auf den Weg zu Ollivanders - das Zauberstabgeschäft. Enola war ja schon einmal dort gewesen, damals mit ihrem Vater, um dort ihren Zauberstab zu kaufen. Sie blickte kurz im Schaufenster auf den einzelnen Zauberstab, der dort auf einem roten Kissen ruhte.
Prof. Snape öffnete schon die Tür, und die kleine helle Ladenglocke ertönte. Sie eilte schnell zu ihm, verwundert darüber, dass er mit hineinkam. Der ziemlich dunkle Innenraum wirkte sehr alt, eng und karg, seine Atmosphäre war etwas spannungsgeladen. Die einzige Einrichtung des leer wirkenden Ladens war ein storchbeiniger Stuhl und Dutzende von Regalen an den Wänden, die vom Boden bis zur Decke mit länglichen Schachteln gefüllt waren. In jeder dieser Schachteln befand sich ein sorgsam verpackter Zauberstab. In den rückwärtigen Räumen befand sich wohl die Werkstatt und das Lager für die Zauberstab-Ausgangsmaterialien. Enola blickte wartend dorthin, in der Annahme, dass der Verkäufer dort war.
Endlich hörte man schlurfende Schritte und Mr. Ollivander trat aus dem Dunkeln hinter der Theke in das etwas hellere Halbdunkel des Ladens.
„Guten Tag, Miss... Adams, Pandoras Adams Enkelin. Oh, Prof. Snape, welch eine Freude, Sie einmal wieder in meinem Geschäft begrüßen zu dürfen“, sagte der alte Zauberer mit einer sanften Stimme zu ihnen, dabei musterte er beide mit seinen großen leuchtenden blasssilbernen Augen, die nie blinzelten...
„Mr. Ollivander“, grüßte Snape ihn nickend.
Er blickte jetzt wieder auf die junge Frau vor sich. „Und was kann ich für Sie tun, mein Fräulein?“, fragte er sie.
„Oh, wissen Sie, mir ist mein Zauberstab zerbrochen, ich brauche einen neuen“, sagte sie vorsichtig, dabei versuchte sie seinem bohrenden Blick auszuweichen, mit dem er sie betrachtete. , Schlimmer als Snapes Blick', dachte sie dabei.
„So, zerbrochen also? Hm, ich erinnere mich, Eibe, zwei Zoll, Einhornhaar. Wollen mal sehen“, sagte er und ging zum Regal, wo er mehrere Schachteln raussuchte. Enola drehte sich kurz um zu Prof. Snape, der stumm Mr. Ollivander beobachtete, ihr dann kurz einen ruhigen Blick zuwarf. Enola drehte sich wieder zurück.
„So hier haben wir zwei. Einer ist aus Weide, drei Zoll, Einhornhaar, der andere ist Ihrem vorigen sehr ähnlich, Eibe, zwei Zoll, aber das Herz ist aus Phönixfedern. Probieren Sie“, sagte er, und Enola wedelte kurz mit beiden, aber es passierte nichts. Er wollte sich gerade wieder zu seinem Regal wenden, als sie ihn aufhielt.
„Sir? Wissen Sie noch, welchen Zauberstab mein Opa besaß?“, fragte sie ihn neugierig, worauf er sich umdrehte, und sie betrachtete. Dann kam er wieder näher.
„Sicher. Ich erinnere mich an jeden Zauberstab, den ich jemals verkauft habe“, sagte er dann sanft.
„Es war ein sehr mächtiger Zauberstab, wirklich sehr mächtig. Schwer zu führen, nur von einem wirklich erfahrenem Zauberer. Olivenholz, fünf Zoll, als Kern Drachenherzfaser“, beendete er seinen Vortrag.
„Ich möchte auch so einen“, sagte Enola nun prompt. Prof. Snape trat jetzt neugierig näher.
Mr. Ollivander sah ihr einen Moment ruhig in die Augen, und sie hatte das Gefühl, er blickte in ihre Seele.
„Es könnte sein... man könnte fast meinen... probieren wir es“, murmelte er vor sich hin und ging wieder zu seinem Regal, wo er lange suchte, dabei vor sich hin murmelnd.
Dann kam er schließlich mit einer Schachtel wieder und legte sie vor Enola hin.
„Hier, Olivenholz, drei Zoll, als Kern Drachenherzfaser des gleichen Drachens wie im Zauberstab Ihres Großvaters... Sehr mächtiger Stab. Probieren Sie, probieren Sie“, sagte er und öffnete den Deckel.
Zögernd griff Enola zu, sofort merkte sie das mächtige warme Gefühl, das sie ergriff, als sie den Stab in die Luft hob. Sie schwenkte einmal damit, und sofort zeigte sich ein Funkenregen aus der Zauberstabspitze und auf ihrem Gesicht erschien ein stolzes, glückliches Lächeln.
„Ich nehme ihn“, sagte sie sofort.
„Sicher nehmen Sie ihn“, erwiderte Mr. Ollivander. Und zu Snape gewandt sagte er:
„Prof. Snape, Sie haben noch viel von der jungen Dame zu erwarten, oh ja.“ Worauf ihn Snape mit hochgezogener Augenbraue stumm ansah.
„Und dieses Mal hat es wenigstens nicht zwei Stunden gedauert, wie damals, nicht wahr?“, sagte Mr. Ollivander noch feststellend. Prof. Snape sah darauf Enola fragend an, aber sie senkte nur errötend den Blick.
Enola steckte den Zauberstab sogleich ein und holte ihren Geldbeutel raus, um zu bezahlen. Prof. Snape schob sie aus einem Impuls heraus beiseite.
„Lassen Sie mal Ihr Geld stecken, Miss Adams. Ich bezahle ihn“, sagte er dunkel. Verblüfft sah sie ihn an.
„Bitte? Sie? Wieso denn? Nein, lassen Sie mal, ich habe mein eigenes Geld“, erwiderte sie und schob sich wieder vor ihm an die Theke.
Er nahm jetzt ihren Arm und zog sie beiseite. „Ich sagte doch, dass ich ihn bezahle. Sie müssten doch langsam wissen, dass ich mich nicht gerne wiederhole“, sagte er dabei unfreundlich und wandte sich schließlich Mr. Ollivander zu, der an der Theke stand und sie beobachtete.
Enola sagte erst mal nichts mehr und beobachtete Snape dabei, wie er bezahlte, dann verließen sie den Laden. Draußen hielt sie Prof. Snape am Arm fest und blickte ihn wütend in die Augen.
„Was sollte das, Sir? Warum haben Sie das gemacht?“, fragte sie ihn, und ihre Augen funkelten wütend.
Er blickte sie kurz stumm und dunkel an, dann sagte er in erstaunlich ruhigem Tonfall:
„Sehen Sie es als Erinnerungsgeschenk Ihres Zaubertranklehrers an. Oder als Geburtstagsgeschenk, wie Sie wollen. Und wehe, Sie erzählen es irgendjemandem“, drohte er zum Schluss.
Enola blickte ihn verständnislos an, dann lächelte sie plötzlich.
„Gut. Danke schön, Prof. Snape“, sagte sie dann. „Aber ich erzähle es nur nicht, wenn Sie mir dafür etwas versprechen“, fuhr sie lächelnd fort. Sein Blick wurde sofort argwöhnisch. Eine Augenbraue fuhr fragend nach oben.
„Was?“, fragte er mit dunkler lauernder Stimme. Sie grinste jetzt über seinen Argwohn, der sich in seinen Augen wiederspiegelte.
„In einem Jahr, den ersten Tanz der Damenwahl“, erwiderte sie jetzt leiser, mit leicht roten Wangen, aber mit festem Blick in seine Augen. Sein Blick wurde jetzt an den Tanz denkend dunkler, und er fixierte sie damit.
„Vielleicht sind Sie in einem Jahr mit Ihrem Liebsten auf dem Ball und müssten dann mit Ihrem verhassten Zaubertranklehrer tanzen, obwohl Sie das gar nicht wollen“, erwiderte er ihr schließlich dunkel.
„Versprechen Sie es nun?“, drängte sie weiter, gar nicht auf seinen Einwurf eingehend.
Er grinste nun ebenso kurz. „Wenn Sie es unbedingt verlangen, meinetwegen“, erwiderte er schließlich.
Sie lächelte ihn an. „Gut.“
„So, kommen Sie jetzt, Adams, ich muss noch in drei Läden, bevor ich Sie wieder nach Hause bringe“, sagte er kühl, drehte sich um und lief einfach los.
Erst gingen sie in die Apotheke, wo er ein paar Zaubertrankzutaten kaufte, die er ihr dann reichte. Schweigend nahm Enola sie. Dann gingen sie zu Flourish und Blotts - die Zauberbuchhandlung. Dort war Enola sogleich in der Abteilung für Zauberspruchbücher verschwunden, während Prof. Snape an der Theke seine Bestellung aufgab. Als er fertig war, ging er zu ihr und musste sie zweimal ansprechen, so war sie in ein Buch vertieft. Er nahm es ihr schließlich aus der Hand und las den Titel: Abwehrsprüche, Band III
„Und ist es ein gutes Buch, Professor?“, fragte sie ihn neugierig. Er stellte es brummend zurück in das Regal. „Ich habe es, Sie können es sich mal leihen, wenn Sie wollen“, erwiderte er nur und schob sie aus dem Laden raus.
„Oh, Sie haben es. Was haben Sie denn noch so für Bücher?“, fragte sie sogleich, worauf er aufseufzte. , Warum hab ich das nur wieder gesagt?'
„Bei Gelegenheit können Sie ja mal gucken kommen, Miss Adams“, erwiderte er ruhig, während sie die volle Straße entlang liefen.
„Yes“, sagte sie freudig.
„Ich sagte nur: gucken“, setzte er ihr schnell einen Dämpfer auf. Enola erblickte nun auf der anderen Straßenseite eine Eisdiele. Florean Fortescues Eissalon, stand in großen Buchstaben darüber. Sie blieb stehen und da er hinter ihr lief, blieb er auch stehen. Enola sah zu ihm auf. „Ich würde Sie gerne zu einem Eis einladen, Prof. Snape“, sagte sie zur Eisdiele rüber zeigend.
„Ich will kein Eis, Miss Adams“, erwiderte er bloß und wollte weitergehen. Doch Enola hielt ihn einfach am Arm fest.
„Dann trinken Sie eben einen Kaffee oder so. Nun haben Sie sich nicht so, oder schämen Sie sich etwa mit mir? Hier kennt uns doch keiner“, redete sie auf ihn ein. Er blickte jetzt dunkel auf sie herab und sagte keinen Ton.
„Was denn nun? Los, kommen Sie jetzt, Sie haben mir schließlich auch einfach den Zauberstab gekauft, da werde ich Ihnen ja wohl einen Kaffee spendieren dürfen“, fuhr sie fort und schob ihn einfach über die Straße. Sie hatten Glück und ergatterten drinnen am Fenster einen kleinen Tisch und konnten so auf die Straße blicken. „Und, möchten Sie nun wirklich nur einen Kaffee, oder vielleicht doch ein Eis? Oder einen Eiskaffee?“, fragte sie jetzt.
„Hm, einen Eiskaffee“, sagte er nur mürrisch. Enola legte ihren Umhang ab und ging nach vorne zur Theke. Prof. Snape und nicht wenige männliche Gäste blickten ihr dabei hinterher...
„Ja, sie hat sich ganz schön gemausert, die kleine Miss Adams, was, Severus?', sagte jetzt seine innere Stimme zu ihm, und er blickte schnell aus dem Fenster.
,Wie komme ich eigentlich dazu, ihren Zauberstab zu bezahlen? Und hier mit ihr rein zu gehen?', dachte er über sich selbst verärgert, als sie schon wiederkam. Sie setzte sich ihm gegenüber, und er blickte kurz mürrisch auf das goldene Pentagramm auf ihrem T-Shirt. Enola bemerkte seinen nun kühlen Blick.
„Ist irgendetwas nicht in Ordnung, Prof. Snape?“, fragte sie vorsichtig. Bevor er antworten konnte, kam die Kellnerin und stellte seinen Eiskaffee und ihren Erdbeerbecher auf den Tisch. Es war eine ca. dreißigjährige, langhaarige, hübsche Hexe, die Prof. Snape unverblümt anlächelte.
„Bitte Sir, Ihr Eiskaffee“, sagte sie flötend zu ihm.
„Danke“, erwiderte er samtig und ließ ebenso kurz ein charmantes Lächeln auf seinen Gesicht erscheinen.
„Wenn Sie noch einen Wunsch haben, Sir, ich bin für Sie da“, sagte sie wieder lächelnd, dabei verschlang sie ihn mit den Augen. Dann drehte sie sich um und ging mit wiegenden Schritten zurück zur Theke, er sah ihr interessiert hinterher.
Enola blickte kurz verärgert.
,Warum ärgert es dich, Enola? Es geht dich doch gar nichts an', dachte sie dann und beschäftigte sich schnell mit ihrem großen Erdbeerbecher.
,Männer. Pff, sind doch alle gleich', dachte sie wütend weiter und stocherte unbewusst brutal in ihrem Eisbecher herum.
Prof. Snape blickte nun mit hochgezogener Augenbraue ihren verbissenen Gesichtsausdruck an, und ihr so brutales Vorgehen dem Eis gegenüber.
Enola piekte gerade eine Erdbeere brutal auseinander, als sie seinen Blick auf sich spürte.
„Was?“, fragte sie unfreundlich hochblickend. Er blickte kurz amüsiert auf ihr Eis, dann trank er ruhig seinen Eiskaffee weiter.
„Erdbeeren sind wohl Ihre Leibspeise“, sagte er nun, nach einen Moment des Schweigens.
„Ja“, erwiderte sie nur. Als sie nun die Kellnerin wieder vorbeilaufen sah, und er ihr hinterher schielte, schob sie ihr halbaufgegessenes Eis zurück, ihr war der Appetit vergangen.
„Wollen wir gehen, Professor?“, fragte sie nun ernst.
Er blickte wieder zu ihr. Verwundert sah er auf ihr Eis, dann in ihre Augen. Er zuckte mit den Schultern und stand auf. „Von mir aus. Ich muss nur noch mal auf die Toilette“, erwiderte er nur.
Sie stand auch auf. „Ich gehe schon vor die Tür, Sir“, sagte sie ohne ihn anzublicken.
„Gut, aber entfernen Sie sich nicht“, befahl er. Enola nickte nur und ging schnell hinaus.
Draußen legte sie sich schnell den Umhang um. Grummelnd wartete sie. Als sie nun durch die Scheibe in die Eisdiele sah, schluckte sie hart. Prof. Snape stand an der Theke und unterhielt sich scheinbar angeregt mit der hübschen Kellnerin, die ihn verführerisch anlächelte. Er schenkte ihr noch einen Handkuss und drehte sich dann zur Tür. Enola drehte sich schnell weg und sah auf die Leute, die vorbeiliefen. Kurz darauf trat er neben sie, scheinbar sichtlich zufrieden.
„So, jetzt können wir. Wollten Sie noch irgendwo hinein, oder sind Sie fertig?“, fragte er fast freundlich.
Enola schüttelte nur ihren Kopf. Verwundert blickte er sie an. „Gut, dann lassen Sie uns zu Ihnen nach Hause gehen“, erwiderte er schließlich und hielt ihr seine Hand hin. Sie griff aber nur seinen Arm und ließ seine Hand links liegen. Er blickte fragend zu ihr, aber Enola sah nicht auf und sagte auch keinen Ton.

Als sie bei Enolas Oma angekommen waren, und sie immer noch keinen Ton gesagt hatte, hielt er sie am Arm fest. Sie standen im Flur, ihre Oma war nicht zu Hause.
„Ich würde gerne wissen, warum Sie so stumm sind, Miss Adams. Ist irgendetwas passiert, was Ihnen die Stimmbänder beschädigt hat?“, wollte er jetzt mit kühler Stimme wissen. Enola blickte nun hoch, direkt in seine tief schwarzen Augen, forschend fixierte er sie damit. Er las eine gewisse Trauer in ihrem Blick, wusste sie aber nicht zu deuten.
,Enola, du benimmst dich wie ein eifersüchtiges Huhn. Es geht dich doch wirklich nichts an, was er macht. Freue dich lieber darüber, dass er dir den Zauberstab geschenkt hat und dich überhaupt dahin mitgenommen hat', dachte sie ihn jetzt betrachtend.
„Es ist schon gut, Professor. Ich habe nur Bauchweh, muss wohl von dem Eis kommen. Ich mache mir jetzt einen Tee, wollen Sie vielleicht auch einen?“, sagte sie nun, dabei lächelte sie ihn entschuldigend an.
„Hm, gern. Aber nur, wenn Ihre Oma in der Zeit nicht wiederkommt, und ich dann wieder Unmengen an Essen und Vitaminen zu mir nehmen muss“, antwortete er grinsend.
Enola lächelte ihn wieder an. „Das kann ich Ihnen leider nicht versprechen, Sir. Aber nun sehen Sie mal, wie ich immer leiden muss“, kicherte sie jetzt. Amüsiert blickte er auf ihr kicherndes Gesicht.
,Ja, sie ist doch noch sehr jung.'
Sie tranken noch eine Tasse Tee in der Küche, und Enola betrachtete zwischendurch immer wieder stolz ihren Zauberstab, der jetzt auf dem Küchentisch lag.
Dann versuchte sie ihn wieder auszufragen, was er für Bücher in seiner Bibliothek hatte. Doch Snape blockte gekonnt ab.
„So, ich muss jetzt langsam los. Wir sehen uns ja dann wieder im Unterricht, Miss Adams“, sagte er aufstehend. Enola begleitete ihn noch zur Tür.
„Auf Wiedersehen, Prof. Snape, und danke, dass Sie mich mitgenommen haben, ...und natürlich für den tollen Zauberstab“, bedankte sie sich freudig, beugte sich kurz vor, dabei auf ihren Zehenspitzen stehend und küsste ihn kurz auf die Wange, schnell ging sie danach einen Schritt zurück.
Er stand ihr verdattert an der Tür gegenüber und blickte kurz noch einmal fasziniert auf ihr Lächeln, das sie ihm jetzt schenkte. Dann nickte er ihr zu und apparierte mit einem „Plopp“ zu den Landesgrenzen von Hogwarts.
Auf dem Weg zum Schloss fuhr er sich mit seinem Zeigefinger grinsend über die Wange.


Zwei Tage später traf er sich mit der Kellnerin...

.........

So, wieder gleich zwei, dank meiner fleißigen Beta Itzy!
Vielen Dank für Eure Kommis!

Und wie haben Sie Euch gefallen?
Ob sie sich langsam vertragen werden?


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