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Späte Rache - 20. Kapitel

von Dardevil

Zweimal erwischte Prof. Snape sie vor den Ferien noch.
Das erste Mal ging sie gerade in einem Buch lesend aus der Bibliothek, als er plötzlich vor ihr stand. Sie sah erschrocken auf, und da hatte er es schon geschafft. Mühelos drang er in ihren Geist.
Hinterher maulte er sie unfreundlich an:
„Sie sind schwach, Adams! So werden Sie nie eine Aurorin, vergessen Sie Ihren Berufswunsch“, sagte er schneidend und verschwand im nächsten Gang.
Wütend blickte sie ihm hinterher. ,Du wirst dich noch wundern. Ich bin nicht schwach. Affe!' Und ab diesem Erlebnis versuchte sie so oft wie möglich ihren Geist unter Kontrolle zu halten.
Das zweite Mal saß sie bei ihm im Unterricht und schrieb einen Test. Sie grübelte verzweifelt über eine Frage, als sie den Schatten vor sich bemerkte und nervös aufblickte, sofort bohrte er seine Schwärze in sie hinein. ,Ich hab dafür jetzt keine Zeit' dachte sie automatisch und schmiss ihn einfach aus ihrem Kopf raus, worauf er zurückzuckte. Verdutzt blickten sie sich gegenseitig an. Dann schenkte er ihr einen kurzen lobenden Blick und schritt weiter an den anderen Schultischen entlang.
Als die Stunde zu Ende war, wollte sie genauso schnell wie die anderen das Klassenzimmer verlassen.
„Adams, auf ein Wort“, zischte er von seinem Pult, ohne hochzublicken. Sie verdrehte genervt die Augen zu Sheena und blieb zurück.
„Ja, Professor?“, fragte sie höflich.
Er schrieb noch einen Satz, dann legte er die Feder beiseite. Stumm blickte er zu ihr herunter und musterte sie kurz. Sie schien ihm schon wieder recht aufmüpfig zu gucken, aber irgendwie störte es ihn nicht mehr so wie am Anfang ihrer Schulzeit. Es passte irgendwie zu ihr, fand er.
„Also, ich war vorhin doch etwas verwundert, dass Sie gerade in so einer Situation, wo Sie so abgelenkt waren, mich so schnell heraushauen konnten. Wie haben Sie das angestellt, Miss Adams?“, fragte er dunkel. Er legte jetzt seine Fingerspitzen aneinander und betrachtete sie, auf eine Antwort wartend.
Sie blickte ihm ehrlich entgegen. „Ich weiß es nicht. Ich wollte einfach nicht, dass Sie schon wieder in meinem Kopf rumschnüffeln“, antwortete Enola ihm dann ruhig.
„Hm. Nun gut, Sie werden ja auch übermorgen in die Ferien gehen. Vergessen Sie nicht zu üben. Auch den Schwebezauber, den Sie, wie ich annehme, ja immer noch nicht beherrschen werden“, sagte er sie an damals erinnernd. Doch Enola bekam jetzt ein stolzes Funkeln in ihren blauen Augen.
„Oh, das meinen Sie. Tut mir leid, Sie enttäuschen zu müssen, aber das hat mir Harry in der Zwischenzeit beigebracht. Und so, wie er mir es gezeigt hat, war es auch ganz einfach“, sagte sie locker lächelnd.
,Potter!' Prof. Snapes Augen verdunkelten sich merklich kühler. „Ach, hat er das, ja? Und. er hat es anders gemacht als ich? Wie denn, wenn ich fragen darf?“, fragte er lauernd.
Enola feixte sich innerlich einen, aber äußerlich blieb sie ganz ruhig. ,Ja, dass Harry mir was beibringt, das passt dir nicht... Ha!'
„Oh, darüber möchte ich eigentlich nicht reden, ....nun ja, es war Ihrer Art ein wenig ähnlich, ...aber eben viel intensiver....“, sagte sie errötend, und blickte beschämt zu Boden. Befriedigt hörte sie ihn verärgert aufschnaufen. ,Ha, hab ich ihn...', dachte sie erfreut.
„Na, wenn es Ihnen hilft. Bloß wird Potter ja, Gott sei Dank Hogwarts verlassen. Was machen Sie denn jetzt mit Ihrem Training?“, fragte er kühl.
Enola blickte auf und sah seine Verlogenheit.
„Hm, na falls Ihr Angebot nicht mehr steht, mich zu trainieren, werde ich Prof. Dumbledore wieder nach einem Trainingspartner für mich fragen. Vielleicht hätte ja Prof. Lupin Interesse, der ist ja auch voll nett“, sagte sie mit ruhiger Stimme.
,Lupin? Der Schwächling!', dachte Prof. Snape wütend.
„Ich glaube nicht, dass ich soviel Zeit für Sie übrig haben werde, Miss Adams. Dafür ist mir Ihr Training auch nicht wichtig genug, also eigentlich interessiert es mich überhaupt nicht“, sagte er jetzt unfreundlich. Er sah, wie es kurz in ihren Augen zuckte.
„Was fragen Sie dann erst?“, fauchte sie nun. Dann schenkte sie ihm noch einen giftigen Blick und lief zur Tür.
„Vergessen Sie nicht, in den Ferien zu üben, Miss Adams!“, rief er ihr noch höhnisch grinsend nach. Sie drehte sich noch mal an der Tür zu ihm um, und fixierte ihn böse. ,Ich wünschte, du könntest jetzt meine Gedanken lesen, du Obertroll! Brech dir doch ein Bein, Idiot!', fluchte sie in Gedanken zu ihm, drehte sich um und entschwand.
Er sah ihr grinsend hinterher. ,Obertroll? Freche Göre.'

Endlich waren Ferien. Enola hatte sich traurig von Harry, Ron und Hermine verabschiedet. Auch Draco wurde kurz von ihr gedrückt. Sheena war für die letzten zwei Ferienwochen von ihm nach Hause eingeladen worden, sie war mehr als aufgeregt.
Enola war endlich zu Hause. Sofort war sie zu ihrer Oma rüber gezogen. Sie zogen sich Unmengen an Süßigkeiten und alte Filme rein, und Enola fühlte sich so wohl wie lange nicht mehr. Mittags gingen sie zu ihren Eltern rüber zum essen. Dort blieben sie meistens den ganzen Nachmittag, aber der Abend und die Nächte gehörte nur ihnen beiden...


Eine Woche später war der große Jahresball des Zaubereiministeriums. Dieser fiel immer im großen Rahmen aus, und es waren alle hohen Tiere sowie die großen Berühmtheiten der Zaubererwelt und natürlich auch alle Angestellten des Zaubereiministeriums dazu eingeladen. So waren auch die Adams anwesend.
Enolas Vater hatte einen schicken schwarzen Anzug an und stand, mit einem Glas Champagner in der Hand, mit seiner Frau am Rande der großen weißen marmornen Tanzfläche, als plötzlich Prof. Dumbledore mit Prof. Snape im Schlepptau zu ihnen trat.
„Oh, guten Abend, Mr. Adams, Mrs. Adams, wie ich annehme? Habe die Ehre“, sagte Prof. Dumbledore und schenkte Enolas Mutter verzückt einen Handkuss. Prof. Snape sagte auch dunkel guten Tag, wobei er Mrs. Adams verstohlen musterte. Sie war eine schlanke, recht hübsche Frau, musste er zugeben. Jetzt wusste er auch, woher Enola ihre schwarzen Locken hatte.
„Oh, guten Abend, Prof. Dumbledore, Prof. Snape. Ich freue mich, Sie endlich einmal wiederzusehen. Wie geht es Ihnen?“, fragte Enolas Vater sogleich.
„Danke, recht gut, Mr. Adams“, antwortete Dumbledore. „Ist es nicht fantastisch hier?“, fuhr er fort und blickte sich um. Der riesige Saal war festlich geschmückt, und Tausende von Kerzen und riesige goldene Kronleuchter verbreiteten ein festliches Licht. Eine Band, bestehend aus Elfen, sorgte für atemberaubende Musik.
„Ja, das ist es. Das Zaubereiministerium hat sich mal wieder alle Mühe gegeben“, erwiderte Mr. Adams.
Nun fing die Musik wieder an zu spielen, und sofort wippte Prof. Dumbledore mit seinem Fuß. Dann blickte er zu Mrs. Adams. „Darf ich bitten, meine Schöne? Sie haben doch nichts dagegen, Mr. Adams?“, fragte er ihn.

Doch der lächelte nur abwinkend. „Nein, gerne doch. Meine Frau will sowieso immer den ganzen Abend tanzen, da bin ich froh, wenn ich mal nicht daran glauben muss“, sagte er lachend.
„Junos, bitte!“, sagte jetzt Mrs. Adams gespielt scheltend zu ihm und ließ sich lachend von Prof. Dumbledore auf die Tanzfläche entführen.
Prof. Snape sah ihr leicht fasziniert hinterher. Sie hatte die gleiche Stimme und das gleiche Lächeln wie ihre Tochter, nur eben etwas älter.
Die beiden zurückgebliebenen Männer sahen den Tanzenden einen Moment schweigend zu. Prof. Dumbledores tiefblau schimmerndes Festgewand schillerte bei jeder Bewegung von ihm. Und die Sterne, die darauf abgebildet waren, wechselten ständig magisch die Farbe.
„Und, Prof. Snape, wie kommen Sie mit meiner Tochter klar, wenn ich fragen darf?“, fragte nun Mr. Adams ihn. Snape blickte ihn kurz überlegend an.
„Nun ja, was soll ich sagen. Sie hat doch gute Noten, oder?“, erwiderte er ausweichend.
Prof. Dumbledore tanzte indessen den zweiten Tanz mit Enolas Mutter, die das sichtlich genoss, sie kicherte vergnügt über eine Bemerkung des Schulleiters.
„Ja, das freut mich natürlich sehr, dass sie so gut in der Schule ist. Nachdem sie erst gar nicht hingehen wollte...“, antwortete Mr. Adams. Er grinste kurz kopfschüttelnd, daran denkend, wie er sie hinzerren musste. Prof. Snape grinste auch kurz daran denkend, wie Enola in Hogwarts ankam... am Arm hinterhergezogen...
Nun kamen die beiden Tanzenden wieder zu ihnen zurück.
„Sie ist hier, Professor“, fuhr Mr. Adams zu Prof. Snape gewandt, fort.
Der blickte ihn jetzt mit hochgezogener Augenbraue an.
„Wer ist hier?“, fragte jetzt Dumbledore neugierig.
„Meine Tochter, Prof. Dumbledore“, erwiderte Mr. Adams.
„Oh, ich dachte, sie mag solche Veranstaltungen nicht? Sie meidet sie auf Hogwarts leider immer“, sagte Prof. Dumbledore bedauernd.
„Das habe ich mir schon gedacht, Sir. Aber glauben Sie mir, es war nicht gerade leicht, sie hierher zu bringen. Ich musste sie fast fesseln“, erwiderte Mr. Adams lachend und blickte zu Prof. Snape. „Es war so ähnlich wie damals“, fuhr er zu ihm gewandt fort. Dieser nickte verstehend. ,Ich musste ja auch hierher, obwohl ich diesen Humbug hasse!', dachte Snape grummlig.
„Wo ist sie denn?“, wollte jetzt Prof. Dumbledore wissen und blickte suchend um sich. Doch sie war in den Massen nicht zu sehen. Es mussten so an die tausend Menschen anwesend sein.
„Sie verschwand direkt als wir hier ankamen. Enola war sehr verärgert darüber, dass ich sie zwang, mit hierher zu kommen. Ich hoffe, sie seilt sich nicht einfach ab. Ich habe ihr gedroht, sie solle es sich nicht wagen. Aber bei meiner Tochter weiß man nie so genau, was als nächstes kommt. Sie hat leider viel von meiner Mutter geerbt. Vor allem ihr Temperament“, erzählte er nun augenverdrehend.
Prof. Snape indessen blickte sich auch suchend um, aber er sah sie auch nicht.
Prof. Dumbledore forderte nun Mrs. Adams auf ein neues auf und verschwand mit ihr auf der Tanzfläche.
Prof. Snape nickte Mr. Adams noch einmal zu und mischte sich unters Volk. Er hasste solche Schickimicki-Typen, die hier rumstanden und große Reden hielten.
Er meinte, am Ende des großen Saales das Büffet gesehen zu haben und steuerte in diese Richtung.
Als er kurz davor war, bemerkte er den lüsternen Blick einer ziemlich korpulenten Blondine auf sich ruhen und schmiss ihr einen seiner giftigsten Blicke zu. Aber sie zwinkerte ihm nur lächelnd zu, und er machte, dass er weiterkam. ,Ich hasse solche Veranstaltungen...', dachte er schlechtgelaunt.
Am Büffet angekommen, nahm er sich erst mal ein Glas Whisky und trank es auf ex. Er nahm sich noch eins und blickte, mit dem Glas in der Hand, gelangweilt das riesige Büffet entlang. Es waren alle Arten von Essen darauf angerichtet, die es gab. Und in der Mitte stand aus glitzerndem Eis ein riesiger Zentaur, der in ein Horn blies, er war an die sieben Meter hoch, schätzte Prof. Snape. Am hinteren Ende sah er nun eine junge Frau mit dem Rücken zu ihm stehen, die seine männliche Aufmerksamkeit auf sich zog. Sie hatte ein knallrotes schulterfreies Kleid an, das ihre zarte Figur bis zur Hüfte eng umschmeichelte, von da an fiel es in einer weiten Glocke bis zum Boden. Sie trug eine aufgesteckte Frisur, aus der nur ein paar vereinzelte schwarze zarte Locken bis auf die nackten Schultern hinab fielen.
Langsam schlenderte er näher, ab und zu an seinem Glas nippend. Jetzt kam ein junger Mann zu ihr, und es sah so aus, als ob er sie zum Tanzen aufforderte, er zeigte jedenfalls mit einer Hand zur Tanzfläche. Doch sie schüttelte sichtlich genervt den Kopf, worauf der junge Mann enttäuscht wieder abzog. Sie sah jetzt zu der riesigen Torte neben ihr, und Prof. Snape sah belustigt, wie sie sich blitzschnell von oben eine von den Erdbeeren stibitze, die dort als Verzierung angebracht waren. Als er sie erreicht hatte und auf ihren Rücken blickte, schlich sich wieder ihre Hand zu den Erdbeeren nach oben.
„Ich glaube, das Büffet ist noch nicht eröffnet, junge Frau“, sagte er mit dunkler samtiger Stimme zu ihr, worauf sie förmlich erstarrte. Wie in Zeitlupe drehte sie sich zu ihm um, und er hatte, begreifend auf ihre dunklen hochgesteckten Locken blickend, im selben Augenblick ihren Vanilleduft schon wahrgenommen.
Enola war sowieso vollkommen genervt. Andauernd fragte sie irgendein Idiot, ob sie tanzen wolle. Sie wollte aber nicht tanzen, sie wollte gar nicht hier sein. Sie wollte nach Hause, das war alles, was sie wollte.
Ihr Vater hatte sie mal wieder gezwungen. Das würde sie ihm nicht vergessen.
Und nun stand sie hier, nichts böses ahnend, und hörte des Teufels Stimme in ihrem Rücken. Sie drehte sich langsam um und blickte in die ihr verhassten schwarzen Augen, die sie neugierig musterten. Sie meinte sogar kurz so etwas wie Bewunderung darin zu sehen, aber er blickte schon wieder undurchdringlich zu ihr. Stumm trank er aus seinem Glas, sie dabei weiterhin fixierend. Sein Blick glitt kurz über ihre nackten Schultern, die ihre zarte Haut zeigten.
Sie mustere ihn nun auch. Er hatte heute seine Festrobe an, natürlich schwarz, allerdings blitzte ein weißer Hemdkragen darunter hervor. Und sein Umhang war aus dunkelgrüner Seide, statt aus schwarzer.
„Und, amüsieren Sie sich gut hier?“, unterbrach er schließlich die Stille zwischen ihnen. Sie blickte ihn gelangweilt an, griff sich blitzschnell eine Erdbeere und steckte sie sich in den Mund. Kauend blickte sie zur Tanzfläche. Er schmunzelte jetzt.
„Und Sie? Amüsieren sich bestimmt genauso, oder?“, fragte sie, als sie aufgekaut hatte, weiterhin mit dem Blick zur Tanzfläche.
„Ja“, antwortete er nur knapp und blickte ebenso gelangweilt auf die Tanzfläche. Nun kam ein Kellner vorbei gelaufen mit einem Tablett voller Champagnergläser, er hielt es Enola fragend hin. Sie nahm sich gleich zwei. Verdutzt ging der Kellner weiter.
„Na, vertragen Sie das auch?“, fragte Prof. Snape nun zynisch.
„Warum gehen Sie nicht einfach weiter, Prof. Snape?“, erwiderte Enola bissig, trank ein Glas auf ex und stellte es auf dem Büffet ab. Am Rand hatte es jetzt den roten Abdruck ihrer Lippen. Sie war dezent geschminkt, und ihre Lippen hatten einen zarten roten Schimmer.
„Oh, ich glaube, hier bei Ihnen kann ich mich wenigstens ein wenig amüsieren“, erwiderte er gelassen.
Die Musik hörte auf zu spielen, und irgendjemand machte eine Ansage. Snape blickte wieder aus den Augenwinkeln an Enola herab und musste ehrlich zugeben, dass sie in dem Kleid verdammt gut aussah. Dabei hörte er ein paar vereinzelte Wörter des Ansagers, vor allem das Wort Damenwahl stach ihm dabei ins Ohr, als er auch schon die korpulente Blondine von vorhin grinsend auf sich zu kommen sah. Nervös bemerkte er, dass er nicht mehr flüchten konnte. Enola blickte weiterhin gelangweilt vor sich hin. Als die Blondine ihn mit einem siegessicheren Lächeln im Gesicht fast erreicht hatte, nahm Prof. Snape Enola blitzschnell das Glas aus der Hand und stellte es ab, dabei griff er mit der anderen Hand ihren Arm und zog sie auf die Tanzfläche.
„Was... was soll das?“, murrte sie an ihrem Arm zottelnd.
„Wir tanzen jetzt. Das ist alles“, antwortete er nur dunkel, mit Blick zurück zu der ziemlich wütend dreinblickenden Blondine. Er grinste fies zu ihr, worauf sie sich wütend davon machte.
„Ich will nicht tanzen, mit Ihnen schon gar nicht“, meckerte Enola ihn an. Sie standen jetzt voreinander, und er blickte sie unfreundlich an. Sie erwiderte nur störrisch seinen Blick.
„Ich kann auch gar nicht tanzen“, sagte Enola noch und wollte wieder von der Tanzfläche verschwinden, aber er hielt sie blitzschnell fest, und zog sie zu sich ran.
„Hier geblieben. Wir tanzen jetzt, die Leute schauen ja schon, benehmen Sie sich, Adams“, sagte er wieder unfreundlich.
„OK, Snape“, giftete sie. Er schmunzelte wieder kurz. „Seien Sie nicht so frech, mein Fräulein“, flüsterte er jetzt, da setzte die Musik auch schon ein, natürlich ein langsames Stück, schließlich war ja Damenwahl gewesen... Er legte seine Hand um ihre Taille, und die andere griff ihre Hand. Sie legte ihre freie an seine Schulter. Murrend blickte sie auf seine Brust, als sie anfingen zu tanzen. „Wollen Sie eigentlich, dass noch jemand zwischen uns tanzt, oder habe ich eine ansteckende Krankheit? Oder haben Sie einfach nur Angst vor mir, Miss Adams?“, fragte er höhnisch auf den riesigen Abstand zwischen ihnen deutend. Sie blickte ihm sofort fest in die Augen, dort las sie seinen Hohn ihr gegenüber. ,Alter eingebildeter Stinker! Na warte', dachte sie verärgert, dann lächelte sie ihn zuckersüß an und schmiegte sich plötzlich an ihn. Verdutzt kam er kurz aus dem Schritt, fasste sich aber sogleich wieder. Enola schmunzelte kurz gehässig darüber.
„So eng habe ich es aber nicht gemeint“, raunte er jetzt samtig in ihr Ohr.
„Pech“, erwiderte sie leise, frech.
„OK“, raunte er wieder samtig und schmiegte seine Wange an ihre Schläfe. Dann umfasste er sie fester, seine Hand umschloss jetzt ihre ganz, und er drückte sie zart an seine Brust. So wiegten sie sich zu der Musik. Enola schluckte jetzt nervös. Als er nun anfing, mit seinen Daumen ihre Taille zu streicheln, wurde ihr warm. Sie spürte jetzt seinen heißen Atem an ihrem Hals, und ihr Puls beschleunigte sich automatisch.
„Ist Ihnen warm?“, fragte er leise in ihr Ohr, und dabei streifte er wie ein Hauch mit seinen Lippen darüber. Befriedigt bemerkte er ihren Schauer, der sich daraufhin auf ihrer Haut bildete.
„Lassen Sie das“, sagte sie mit ungewöhnlich rauer Stimme zu ihm. Er schmunzelte wieder. Als er aufsah, bemerkte er mehrere neidische Blicke junger Männer zu ihm.
„Was meinen Sie?“, fragte er wieder samtig und streifte wieder mit seinen Lippen über ihr Ohrläppchen, dabei wieder einen Schauer auf ihrer Haut erzeugend, worauf Enola leise aufkeuchte. Sie kniff ihn in die Schulter.
„Wenn Sie das noch einmal machen, trete ich Ihnen wohin. Und Ihre Stimme wird dann um einige Oktaven höher sein, das schwöre ich Ihnen“, knurrte sie jetzt leise gegen seine Wange. Sie roch sein Aftershave, das er heute benutzt haben musste. Es roch gut...
Er lachte jetzt leise und dunkel. Sie staunte, es war das erste Mal, dass sie ihn lachen hörte. ,Er kann lachen? Bei Merlin', dachte sie. Dann tanzten sie einfach schweigend weiter. Er führte gut, wie sie bemerkte, und sie fing sogar an, sich der Musik hinzugeben. Snape fühlte sich erstaunlicher Weise auch ganz wohl. Er roch intensiv ihren Vanilleduft und den ihrer jungen Haut. Er merkte jetzt auch, wie sie sich langsam entspannte, ihr zarter Körper passte sich dem seinen an und machte jede seiner Bewegungen mit. Er genoss es tatsächlich.
Dann war das Lied zu Ende und sie gingen einen Schritt auseinander, und Prof. Snape war versucht, sie tatsächlich zu einem weiteren Tanz aufzufordern, er meinte sogar so etwas wie eine Aufforderung dazu in ihrem Blick zu lesen, als sich hinter ihr ein junger, gutaussehender Mann aufbaute und über ihre Schulter lächelnd zu Prof. Snape sagte:
„Darf ich abklatschen Mister?“
Enolas Augen wurden bei seiner Stimme groß, und mit einem Aufschrei fuhr sie herum und sprang ihm an den Hals.
„Paul! Oh Paul, du bist es wirklich!“, rief sie laut und küsste ihn stürmisch auf dem Mund, worauf er sie lachend an sich drückte.
Prof. Snapes Blick wurde wieder undurchdringlich dunkel, er wandte sich ab und verließ die Tanzfläche. ,Ob dich jemals jemand so begrüßt? Na eher wohl nicht... Und dann noch vor allen Leuten, dass sie sich nicht schämt', dachte er griesgrämig, aber eigentlich wusste er, dass er nur neidisch war...
Er blickte vom Büffet noch mal zu ihr, sie tanzte jetzt mit dem jungen Mann, dabei schwatzte sie lachend. Snape nahm sich einen neuen Whisky und beobachtete sie heimlich.

„Wo kommst du denn jetzt her, Paul? Bist du zur Zeit in London?“, fragte sie aufgeregt den jungen Mann in ihren Armen.
„Nein, Dad hat mich hergeholt. Er hatte mich schon vor Wochen gefragt, ob ich herkommen wollte, da meine kleine Schwester auch hier ist. Da habe ich natürlich zugesagt“, antwortete er sie drehend.
„Und warum kommst du erst so spät?“, wollte sie nun wieder wissen.
„Ich musste noch arbeiten, Schwesterchen. Schließlich bin ich jetzt Anwalt, da kann ich nicht einfach gehen, wann ich will“, antwortete er ihr lachend.
,Wo ist der Professor?', dachte plötzlich Enola, ihn suchend, und sah ihm am Büffet stehen, einen Drink in der Hand. Sie wartete, bis er zu ihr blickte, dann winkte sie ihm kurz lächelnd, er nickte nur kurz. Bei der nächsten Drehung konnte sie ihn nicht mehr finden, er war mal wieder davon geschlichen.
„Wer war denn das, der mit dir getanzt hatte?“, wollte er nun wissen.
„Oh, das ist ein Lehrer von mir. Er unterrichtet Zaubertränke“, antwortete sie schnell.
„Hm, dafür habt ihr aber ziemlich eng getanzt, dafür, dass er ein Lehrer von dir ist“, sagte er jetzt ernst.
„Ja? Fandest du?“, fragte sie belanglos, aber stark errötend.
Paul grinste jetzt. „Ist er nicht ein wenig zu alt für dich, Enola?“, stichelte er weiter.
Sie blickte entsetzt zu ihm, dann lachte sie. „Du bist blöd, Paul“, sagte sie dabei. Dann war das Lied zu Ende, und sie zog ihn von der Tanzfläche. Sie holten sich am Büffet etwas zu trinken. „Wollen wir etwas hinausgehen? Mir ist warm“, sagte Enola schließlich und zog ihn schon mit sich. Hand in Hand gingen sie durch den Saal auf die gegenüberliegende große Terrasse zu, durch einer der großen Türen traten sie jetzt ins Freie.
Prof. Snape wandte sich jetzt ab, als er sah, wie sie Hand in Hand nach draußen verschwanden. Ungewollt hatte sich jetzt eine große Enttäuschung in ihm breit gemacht.
,Was hast du denn gedacht, dass sie den ganzen Abend mit dir tanzt? Oder dass so ein hübsches Ding keinen Freund hat? Ihr liegen garantiert reihenweise die Männer zu Füßen. Was schert es dich überhaupt, alter Narr? Mach das du nach Hause kommst', dachte er Dumbledore suchend.
Enola stand indessen mit ihrem Bruder schwatzend am Geländer der Terrasse des riesigen Herrschaftshauses und blickte mit ihm über den dunklen Park.
„Ich freue mich jedenfalls, dich endlich mal wieder zu sehen, Schwesterchen. Und du bist überhaupt sehr groß geworden und auch sehr hübsch, muss ich sagen“, schmeichelte er ihr. Sie lehnte sich an ihn. „Ich freue mich auch wahnsinnig, dich wiederzusehen, Paul. Und wenn ich im nächsten Jahr meinen Apparierschein mache, dann komme ich dich ganz oft besuchen, das ver...“, verstummte sie plötzlich. Ihre Augen zogen sich zu Schlitzen, und sie fixierte den stockdunklen Park. Ihre Sinne mussten ihr einen Streich gespielt haben, denn sie meinte, dort unten eben eine vermummte Gestalt gesehen zu haben.
„Was wolltest du sagen, Enola, was ist denn?“, fragte ihr Bruder, nun ebenso suchend in den Park blickend.
Sie lächelte jetzt wieder zu ihm. „Ist schon gut, Paul. Ich hatte mich geirrt“, sagte sie schließlich, und sie redeten weiter. Enola blickte aber immer wieder in den Park, ein ungutes Gefühl hatte sich jetzt in ihr breit gemacht.
Prof. Snape hatte inzwischen Prof. Dumbledore gefunden, der gerade ziemlich verschwitzt, aber hoch amüsiert von der Tanzfläche kam.
„Hallo Severus. Wo warst du denn die ganze Zeit? Hast du dich auch so amüsiert? Ein fantastisches Fest, wirklich“, sabbelte der Schulleiter ihn sogleich voll.
„Ja, wirklich toll, Albus. Ich werde jetzt gehen. Ich nehme an, du bleibst noch?“ Es war mehr eine Feststellung als eine Frage.
„Was, du gehst schon? Ja, ich bleibe noch. Jetzt wird es...“, verstummte Dumbledore, als die ersten Schreie zu hören waren, und die Musik verstummte. Sofort waren Prof. Dumbledore und Prof. Snape hellwach und hatten in einer kaum wahrnehmbaren Geschwindigkeit ihre Zauberstäbe gezückt, als auch schon eine Panik losbrach, und das schaurige Wort Todesser zu ihnen drang.

Enola hörte auch die Schreie aus dem Saal und hob ihren Rock, um ihren Zauberstab aus ihrem Strumpfband zu ziehen.
„Enola, was ist los?“, fragte ihr Bruder sie nervös und wollte in den Saal. Enola hörte das Wort Todesser und hielt ihn am Arm fest.
„Paul, nein! Du bleibst hier und versteckst dich, du hast keine Chance“, sagte sie schnell.
„Ich gehe jetzt da rein, Enola! Dort drin sind Mum und Dad“, erwiderte er. Sie schickte kurzerhand einen Petrificus Totalus zu ihm, und als er wie ein Brett umfiel, fing sie ihn noch halb auf und zog ihn an den Rand der Terrasse, dann schob sie kurzerhand einen der Tische über ihn. „Tut mir leid, Paul“, sagte sie dabei zu den sie anklagenden Augen, die waren nämlich das einzige, was er noch bewegen konnte.
Hinter sich hörte sie nun schon laut Flüche und Schreie, verbunden mit lautem Gepolter.
,Mum, Dad!', dachte sie panisch und wollte in den Saal rennen, als sie an der Tür wieder zurückwich, zurück vor den drei Gestalten, die eine schwarze Kutte trugen, die Kapuze tief ins Gesicht gezogen, das zusätzlich von einer grässlichen Maske verborgen war. Todesser.


Prof. Snape und Prof. Dumbledore schickten ständig schwere Flüche zu den Todessern, die das Fest förmlich überrannt hatten.
Plötzlich kam Mr. Adams mit seinem Zauberstab in der einen und seiner Frau an der anderen Hand angerannt. An seiner Stirn blutete er stark.
„Prof. Dumbledore, haben Sie meine Kinder gesehen?“, fragte er panisch. Prof. Dumbledore blickte unruhig zu Snape.
„Kinder?“, fragte dieser ihn.
„Ja, Enola und mein Sohn Paul, er kam erst später nach und wollte sie suchen. Ich mache mir solche Sorgen. Er ist kein Zauberer, wissen Sie“, sagte er besorgt und seine Frau fing heftig an zu weinen.
„Mr. Adams, bringen Sie Ihre Frau in Sicherheit, ich suche Ihre Kinder“, erwiderte Snape und eilte auch schon los, durch die kämpfenden Gestalten, hier und da einen Fluch loslassend.
,Er ist ihr Bruder', war komischerweise sein erfreuter Gedanke.

Enola wich zurück, aber mit Absicht weg von ihrem Bruder.
„Oh, wen haben wir denn da. Was für ein liebreizender Anblick“, sagte eine dunkle Stimme hinter der Maske des rechten Todessers zu ihr.
„Ich will sie. Du hast sonst immer die schönen, McNair“, erwiderte ihm jetzt der Linke.
„Es wird überhaupt niemand mitgenommen, ihr habt doch gehört, was der Dunkel Lord befohlen hat“, zischte jetzt eine Frauenstimme von der mittleren Gestalt.
„Bella, sei nicht so. Dann nehme ich sie eben hier“, erwiderte jetzt wieder der Linke und trat vor. Enola zielte mit dem Zauberstab auf ihn, ihre Hand zitterte dabei.
Er lachte höhnisch, als er das sah.
„Na Kleine, willst du den nicht lieber runternehmen? Nachher tust du damit noch jemanden weh“, höhnte er lachend, und die anderen beiden lachten jetzt auch.
Enola gingen tausend Gedanken durch den Kopf. ,Sie haben Opa und Dean getötet. Sie sind Mörder. Vielleicht leben deine Eltern schon nicht mehr. Und der Professor... Snape. Beruhige dic, und mach sie fertig', dachte sie ihre Schultern straffend, sich konzentrierend.
,Levicorpus', dachte sie auch schon auf ihn zeigend, und eine Sekunde später hing er Kopf über in der Luft. Die beiden anderen blickten verwirrt auf ihren Partner.

,Expelliarmus', dachte Enola schon wieder auf den rechten zeigend, worauf ihn ein Funkenstrahl aus ihrem Zauberstab traf und ihm mit verblüfften Gesicht sein Zauberstab aus der Hand flog.
„Stupor!“, rief jetzt die Frau, und Enola duckte sich noch, wurde aber trotzdem hart in die Brust getroffen. Sie keuchte kurz schmerzhaft auf und brach zusammen. Vornüber gebeugt kniete sie keuchend auf dem kalten Steinboden, dabei umklammerte sie immer noch fest ihren Zauberstab.
Plötzlich spürte sie, wie ihr ein Zauberstab in den Nacken gedrückt wurde.
„Lass ihn fallen. Sofort!“, zischte die Frauenstimme zu ihr. Enola überlegte kurz, dann kam sie zu dem Schluss, dass sie sowieso sterben würde, aber nicht kampflos. Sie wollte hoch zucken, als sie schon der „Crucio!“ traf.
Enola hatte immer gedacht, dass es keinen schlimmeren Schmerz gab, als den, als ihr Opa und danach ihr Bruder gestorben waren. Aber sie hatte sich geirrt. Was sie nun traf, war das Schlimmste, was sie je gespürt hatte. Ihr Körper verkrampfte sich schmerzhaft, und sie zuckte willenlos. Sie schrie laut und furchtbar. Sie meinte, ihre Organe würden zerrissen und ihre Haut verbrannt. Ihre Lunge schien platzen zu wollen. Sie wurde von Krämpfen nur so geschüttelt und längst lief ihr Blut aus Mund und Nase. Aber plötzlich war es vorbei. Sie konnte kaum Luft holen, so schmerzte ihre Lunge beim Atmen. Und als sie hustete, spuckte sie Blut.
„Na, wie gefällt dir das, du Miststück?“, zischte die dunkle Gestalt dicht zu ihr gebeugt. Enola spuckte sie an, unfähig zu sprechen.
„Wie heißt du?“, fragte die Frau nun. „Ich möchte wissen, wen ich getötet habe“, fuhr sie fort.
Enola riss sich zusammen, so stark sie konnte und sah die Frau höhnisch an. „ ...Adams“, flüsterte sie schließlich unter Anstrengung.
Nun lachte die Frau auf. „Adams? Na dann, Adams, leb wohl!“, zischte sie und zielte mit ihrem Zauberstab wieder auf Enola, diese hatte aber ihren, den sie erstaunlicher weise immer noch in der Hand hielt, auf sie gerichtet, und schickte ihr stumm einen Brandfluch, der sie auch am Bein traf.
Bellatrix keuchte auf und hielt sich ihr schmerzendes Bein.
„Los, schick ihr noch mal einen Crucio“, sagte nun der entwaffnete Todesser fies, der mittlerweile seinen Zauberstab wieder in der Hand hielt und wieder zu ihr getreten war.
„Ja gerne, McNair. Crucio!“, sagte die Frau wieder und schickte ihn zu Enola, die, als sie der Fluch wieder traf, nun mit allem abschloss. Sie verkrampfte so ihre Hände, dass sie ihren eigenen Zauberstab darin zerbrach. Sie schrie nicht mal mehr, sondern zuckte nur noch, und irgendwann glitt sie stöhnend in die Dunkelheit.
Bellatrix ließ schließlich von ihr ab.
„Los, bring es hinter dich, wir wollen verschwinden, Dumbledore ist hier“, sagte der Todesser jetzt wieder.
„Was, und das sagst du mir erst jetzt?“, antwortete sie jetzt nervös und zielte zu dem nun reglosen Frauenkörper.



Prof. Snape eilte besorgt durch das Gewühle. Er musste sich zwei Duelle liefern, wobei seine Gegner natürlich den Kürzeren zogen. Dann lief er Lucius Malfoy in die Arme, der auch gerade einen Todesser erledigt hatte.
Sie nickten sich begrüßend zu.
„Severus. Hast du das gewusst?“, fragte Lucius ihn.
„Nein, ich wusste auch nichts davon, Lucius“, erwiderte Snape.
Dann ging er auch schon weiter.
So dauerte es eine Weile, bis er endlich die Terrasse erreichte, wo er hoffte, dass sich Enola noch dort aufhielt.
Als er die Terrasse betrat, sah er sofort die dunklen Gestalten stehen. Auch die Person in dem roten Kleid, die reglos auf der Erde lag, stach ihm sofort ins Auge, und sein Magen zog sich zusammen.
„Avada Ke...“, rief gerade die dunkle Gestalt mit auf Enola zielendem Zauberstab, als sie der „Expelliarmus“ von Snape entwaffnete. Sie fuhren erschrocken zu ihm herum.
„Snape! Los, lass uns abhauen!“, rief McNair zu Bellatrix und griff sie am Arm und sie disapparierten.

Prof. Snape versah den verkehrt herum in der Luft hängenden Todesser mit magischen Fesseln, dann ließ er ihn einfach auf die Erde fallen, dumpf schlug er auf.
Er kniete sich vorsichtig neben Enola auf den Boden. Sie lag seltsam verkrümmt, und ihr lief ein Blutrinnsal aus dem rechten Mundwinkel, ebenso aus ihrer Nase. Er wusste, was es bedeutete. ,Sie haben sie mit dem Crucio gequält', dachte er erschrocken, und sein Magen zog sich wieder zusammen.
Er fühlte vorsichtig ihren Puls am Hals, schwach schlug er ihm gegen seine Fingerspitze...
Schnell nahm er seinen Umhang ab und deckte sie damit zu.
Dann nahm er ihr den zerbrochenen Zauberstab aus der Hand und schmiss ihn weg. Als er eine schwarze Locke aus ihrem Gesicht schob und dann mit seinem Daumen das Blut an ihrem Kinn wegwischte, fingen ihre Lieder an zu flattern.

Enola kam wieder zu sich. Sie hörte alles nur gedämpft, und ihr Körper fühlte sich an, als ob eine Walze über sie gefahren war. Alles schmerzte in ihr, jeder Knochen, jeder Muskel, jedes Organ... selbst ihre Haut brannte wie Feuer. Trotzdem zwang sie sich, ihre Augen zu öffnen.
Und verschwommen nahm sie das Gesicht ihres Zaubertranklehrers vor sich wahr. Nur langsam wurde ihr Blick klarer. Er blickte besorgt zu ihr. Seine sonst so höhnischen, kalten Augen hatten tatsächlich einen warmen Ausdruck.
Sie wollte etwas sagen, doch sie musste husten, und ein Schwall Blut trat dabei aus ihrem Mund.
„Sagen Sie jetzt nichts, bleiben Sie ganz ruhig liegen“, sagte er sanft zu ihr und strich ihr kurz über ihre Wange.
„Bin ich tot?“, flüsterte sie schließlich angestrengt. Er brachte so etwas wie ein verkrampftes Lächeln zustande.
„Nein, nur k.o.“, erwiderte er schließlich dunkel.
Kurz schloss sie ihre Augen. ,Paul! Mum, Dad!', fiel ihr ein. Sie blickte ihn wieder an.
„Meine Eltern?“, fragte sie nun wieder leise, unter großer Anstrengung. Ihr Kopf wummerte schmerzvoll bei jedem Wort. Er blickte sie dunkel an. „Sie sollten jetzt nicht reden. Ihre Eltern habe ich vorhin noch gesehen, Ihr Vater hat Ihre Mutter weggebracht“, erwiderte er.
„Mein Bruder... unter dem Tisch, bitte helfen Sie ihm“, flüsterte sie wieder, dann fiel sie wieder in die Dunkelheit. Er brummte und blickte sich um, als er auch schon den Tisch sah, wo jemand darunter zu liegen schien. Er stand auf und ging hin. Nachdem er den Tisch entfernt hatte, befreite er Enolas Bruder von dem Fluch. Meckernd stand dieser auf.
„Dieses Aas! Mich einfach flach zu legen“, fluchte er und blickte sich um. Die Kämpfe hatten sichtlich aufgehört, man hörte keine Flüche mehr, auch nur noch vereinzelnd einen Schrei.
Snape stand vor Enolas Bruder und sah ihm fest in die Augen.
„Seien Sie froh, dass Ihre Schwester das gemacht hat. Sie wären sonst mit Sicherheit tot, Mr. Adams. Und nun kommen Sie mit“, sagte Snape kühl und zog ihn zu Enola. Besorgt hockte er sich sofort zu seiner Schwester.
„He Kleine! Enola! Sag doch was. Was hat sie, Mister?“, fragte er besorgt Prof. Snape. Der hockte sich jetzt neben ihn.
„Sie bleiben jetzt hier bei ihr. Ich komme gleich wieder, ich muss drinnen nach dem Rechten schauen. Haben Sie das verstanden, Mr. Adams? Lassen Sie sie nicht alleine“, sagte Snape eindringlich zu ihm, worauf Paul nickte und zart ihren Kopf auf seinen Schoß legte. Dann eilte Prof. Snape wieder in den Saal.
Drinnen sah es aus wie nach einem Krieg. Die Kronleuchter lagen größtenteils zerschlagen auf dem Boden. Die langen Vorhänge an den Fenstern kokelten vor sich hin.
Die weiße marmorne Tanzfläche hatte tiefe Risse und Löcher. Das lange Büffet lag umgekippt auf der Erde, und der Zentaur war in tausend Eissplitter zerbrochen...
Überall lagen Verletzte und Tote. Auch Todesser waren darunter. Er sah jetzt endlich Prof. Dumbledore. Dieser stand mit dem Zaubereiminister und drei weiteren Männern, darunter zwei Auroren, zusammen und diskutierte heftig.
„Severus, hast du sie gefunden?“, fragte Prof. Dumbledore ihn sogleich, als er ihn kommen sah. Er nickte den anderen zu und berichtete dann kurz.

Da kam Enolas Vater schon mit besorgten Gesicht auf ihn zugeeilt.
„Haben Sie meine Kinder gefunden, Professor?“, fragte er sofort.
„Ja, es geht ihnen soweit gut, nur Ihre Tochter muss jetzt dringend ärztlich versorgt werden, Sie entschuldigen mich jetzt bitte?“, sagte Prof. Snape und rauschte davon. Enolas Vater folgte ihm sofort.
Als sie auf der Terrasse ankamen, kniete sich Mr. Adams sofort zu seinen Kindern runter. Stumm drückte er kurz seinen Sohn an sich. Dann blickte er entsetzt auf seine Tochter. Wenigstens hatte ihr Bruder das Blut aus ihrem Gesicht gewischt, er hielt immer noch das blutige Taschentuch in seiner Hand.
Prof. Snape räusperte sich nun, dann ging er in die Knie, griff unter Enola und hob sie auf seine Arme.
„Bringen Sie sie ins St. Mungo's?“, fragte ihr Vater und stand ebenso auf.
„Nein. Ich bringe sie nach Hogwarts. Das St. Mungo's wird wohl heute ziemlich voll werden...“, antwortete er mit seinem Blick zum Saal deutend.
„Oh ja, sicher“, antwortete ihr Vater ihm, sich nervös durch sein Haar fahrend.
„Keine Angst, Mr. Adams. In Hogwarts ist sie gut aufgehoben. Ich gebe Ihnen Bescheid“, sagte Snape dunkel. Enolas Vater kam zu ihm und küsste Enola noch mal zart auf ihre Stirn. „Passen Sie bitte auf sie auf, Prof. Snape. Und danke, vielen Dank für alles“, sagte Mr. Adams ehrlich.
Prof. Snape nickte ihm noch einmal zu. Dann apparierte er mit einem „Plopp“ zur Landesgrenze von Hogwarts.


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