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Späte Rache - 18. Kapitel

von Dardevil

Enola machte am nächsten Tag missmutig ihren Aufsatz für Snape fertig und ließ ihn von Madam Pomfrey mittels eines Hauselfen zu ihm schicken. Sie hoffte, dass er dadurch nicht herkam. Und so war es auch, er ließ sich den ganzen Tag nicht blicken.
Abends kam noch mal Harry, und er spielte mit ihr Snape explodiert, ein tolles Spiel, wie Enola fand. Schließlich gab es Abendbrot, danach las sie noch ein wenig, bevor sie gähnend das Licht löschte und einschlief.
Mitten in der Nacht wurde sie wach. Sie hatte soviel geschlafen, dass es ihr sichtlich schwer fiel, wieder einzuschlafen. Gelangweilt blickte sie um sich, bis ihr Blick an dem großem Fenster hängen blieb, und sie schließlich aufstand und sich dort hin begab.
Sie hatte sich ihre Bettdecke umgeschlungen und sich so eingekuschelt auf das breite Fensterbrett gesetzt. Sie konnte von hier aus Hagrids Hütte sehen und den Rand des Verbotenen Waldes. Dieser hob sich dunkel vom Horizont ab, und Enola schüttelte es kurz. ,Bah, da gehe ich nie wieder rein', dachte sie und blickte weiter in die Nacht.

Prof. Snape lief seine Nachtwache durchs Schloss, als er den Gang zum Krankenflügel einschlug. ,Hat sie mich ja heute schön ausgetrickst ,...mir einfach den Aufsatz zu schicken', dachte er mit der Hand auf der Türklinke. Leise glitt er hinein. Er war jede Nacht einmal hier gewesen... nur zur Kontrolle.
Er schlich zu ihrem Bett und blieb verwundert stehen. ,Wo ist sie?' Suchend blickte er sich um und sah sie am Fenster sitzen. Ein gemeines Grinsen stahl sich kurz auf seine Lippen, als er näher schlich.

Enola träumte gerade vor sich hin, als „Auf einer Krankenstation haben die Patienten nachts in ihrem Bett zu liegen“, eine ihr wohlbekannte Stimme ihr dunkel ins Ohr raunte.
„Ahh!“, rief Enola laut und wäre wohl vor Schreck vom Fensterbrett gefallen, wenn Prof. Snape sie nicht mit einem schnellen Griff festgehalten hätte.
Mit starkem Herzklopfen und großen Augen blickte sie ihn erschrocken an. „Oh mein Gott“, sagte sie nur.
„Sie können mich ruhig weiterhin Prof. Snape nennen, die Anrede reicht mir“, erwiderte er kurz fies grinsend und ließ sie los.
Enola fasste sich wieder schnell. „Mann, müssen Sie das immer wieder tun? Irgendwann bekomme ich wirklich noch mal einen Herzinfarkt wegen Ihnen“, meckerte sie ihn an. Dann schlang sie ihre Decke wieder fest um sich, setzte sich wieder auf das Fensterbrett und sah hinaus. Er setzte sich auch auf das Fensterbrett ihr gegenüber und blickte ebenso hinaus. Sie drehte nun ihren Kopf zu ihm und musterte ihn. Er saß still da und blickte übers Land. Seine schwarzen langen Haare ließen sein Gesicht nicht erkennen und sein Umhang schmiegte sich schützend um ihn. ,Was er wohl jetzt denkt? Wie unheimlich er aussieht.' Er blickte plötzlich zu ihr, stumm sahen sie sich im Halbdunkeln einen Moment an. „Was machen Sie hier eigentlich?“, fragte er schließlich ruhig.
„Ich konnte nicht schlafen“, antwortete sie ihm.
„So“, sagte er nur.
„Und was machen Sie hier?“, fragte sie nun ebenso.
„Sie kontrollieren“, erwiderte er.
„Aha. Muss man das, ja?“, fragte sie jetzt weiter, leicht verärgert.
Er nickte und blickte sie weiterhin an.
Enola drehte ihren Kopf und sah jetzt wieder aus dem Fenster. „Und hat Ihnen mein Aufsatz zugesagt? Sir“, fragte sie mit dem Gesicht zur Scheibe.
Er brummte nur.
,Na toll, jetzt sitzt er hier und redet nicht mal mit mir', dachte sie beleidigt und stand auf. Die Decke um sich geschlungen tapste sie barfuss zu ihrem Bett und legte sich wieder hinein.
Prof. Snape verfolgte sie dabei mit seinen Augen. Dann blickte er noch einen Moment hinaus, bevor er auch aufstand. Er lief zu ihr und wollte noch etwas sagen, aber sie schlief schon wieder. Kurz betrachtete er sie, dann stibitzte er sich zwei Stückchen Lakritze von ihrem Nachttisch und verließ geräuschlos den Krankenflügel.

Zwei Tage später durfte sie endlich die Krankenstation verlassen. Sie ging sogleich in den Slytherinschen Gemeinschaftsraum und in ihr Zimmer. Dort duschte sie erst mal ausgiebig und zog sich um.
So machte sie sich auf den Weg in die Große Halle, es gab gleich Mittag. An ihrem Haustisch wurde sie erst mal ausgefragt. Und wieder erzählte sie genervt ihre Geschichte... Als sie zum Lehrertisch blickte, zwinkerte Prof. Dumbledore ihr zu, und sie lächelte freundlich zurück. Prof. Snape blickte wie immer missmutig durch die Halle.
„Enola, ich muss dir etwas wichtiges sagen“, sagte Sheena jetzt leise zu ihr. Enola blickte sie fragend an. „Ja, Sheena, was ist denn los?“, fragte sie.
„Ich gehe jetzt mit Draco“, antwortete sie leise, aber voller Stolz in der Stimme.
„Oh. Das ist ja... großartig, Sheena“, antwortete Enola verdattert. ,Hat er es also geschafft. Na hoffentlich meint er es wirklich ehrlich', dachte sie dann, mit dem Blick zu ihm. Er blickte nun zurück und lächelte kurz. Sie erwiderte das Lächeln.
„Und du glaubst gar nicht, wie gut er küssen kann. Er ist so fantastisch“, schwärmte Sheena nun weiter. So musste Enola sich das gesamte Mittagessen anhören, wie toll Draco Malfoy war. Nach dem Essen verabschiedete sie sich schnell von Sheena, mit der Begründung, noch ihren Zauberstab von Prof. Snape holen zu müssen. Sie blickte zum Lehrertisch, er saß noch da und unterhielt sich mit dem Schulleiter. Sie lief in die Vorhalle, setzte sich einfach auf die oberste Treppenstufe der Kerkertreppe und wartete.
Nach zehn Minuten kam er angelaufen, sie sprang schnell auf. „Prof. Snape, ich bräuchte meinen Zauberstab“, sagte sie schnell. Er blieb vor ihr stehen und musterte sie mit dunklem Blick. „Wenn's sein muss, kommen Sie“, sagte er dann kühl und lief die Treppe hinunter. Sie folgte ihm in einigem Abstand.
An seiner Bürotür angekommen murmelte er etwas, und die Tür sprang auf. „Warten Sie hier“, sagte er unfreundlich und lief hinein. ,Ich bin auch nicht erpicht darauf, da rein zu gehen', dachte sie sich.
Er kam wieder zur Tür, und reichte ihr den Zauberstab. Enola nahm ihn glücklich entgegen. „Danke, Professor“, sagte sie freundlich.
„Morgen, zwanzig Uhr, pünktlich“, sagte er wieder unfreundlich und schloss die Tür vor ihrer Nase.
Verdattert blickte sie auf das Holz vor sich. „Troll!“, murmelte sie böse und wollte weggehen, als die Tür wieder aufgerissen wurde. „Sagten Sie noch irgendetwas, Miss Adams?“, fragte Prof. Snape sie kühl, mit kaltem lauernden Blick. Enola blickte ihn erschrocken an.
„Nein, Sir“, sagte sie schnell und machte, dass sie wegkam. Er blickte ihr mit gekräuselter Oberlippe hinterher, dann schloss er die Tür.

Am nächsten Abend klopfte sie pünktlich um zwanzig Uhr an Prof. Snapes Tür.
„Herein!“, rief er unfreundlich von drinnen. Enola seufzte und trat ein. Er saß wie immer an seinem Schreibtisch. Sie schloss die Tür und ging zu ihm, still stellte sie sich vor ihn hin.
„Sie können schon ins Labor gehen“, sagte er ohne aufzublicken, hob aber die Hand mit seinem Zauberstab in die Richtung, wo an der Wand eine Tür war, und diese öffnete sich geräuschlos.
Enola ging dorthin. Staunend betrat sie das große Labor, lief hin und her, alles genauestens betrachtend. Sie sah ein Holzkästchen auf dem Arbeitstisch und wollte gerade danach greifen.
„Fassen Sie da ja nichts ohne meine Erlaubnis an!“, rief er unfreundlich zu ihr.
Enola blickte zur Tür und streckte die Zunge raus. „Troll!“, flüsterte sie zur Tür. Dann setzte sie sich einfach hinter den Schreibtisch, der in einer Ecke stand.
Plötzlich erschien er im Türrahmen. Giftig fixierte er sie. „Habe ich Ihnen erlaubt, sich an meinen Schreibtisch zu setzten, Miss Adams?“, zischte er sie an, worauf Enola sogleich aufsprang.
„Nein, Professor“, erwiderte sie schnell.
Er blickte sie noch einen Moment starr an, dann nahm er seinen Umhang ab, und legte ihn auf den Stuhl, wo sie eben noch gesessen hatte.
„Kommen Sie“, sagte er und ging zu einer weiteren Tür, die er durch ein gemurmeltes Passwort öffnete. Es war sein persönlicher Zutatenraum. Er reichte ihr einen kleinen Korb und ein Blatt, wo ein Rezept darauf stand.
„Bitte, bedienen Sie sich“, sagte er und ließ sie vorbei. Erstaunt nahm Enola die Vielfalt an verschiedenen Zaubertrankzutaten war. Dann fing sie mit einem Blick auf das Rezept an, alles zusammenzusuchen.
Als sie wieder zu ihm trat, hatte er mittlerweile ein Feuer entfacht und den Kessel schon angeheizt.
„Dort drüben finden Sie alles, was Sie brauchen. Fangen Sie an, der Trank dauert drei Stunden, da er dazwischen eine Ruhephase von einer Stunde hat. Und ich möchte heute noch fertig werden“, murrte er und zeigte auf die Arbeitsplatte an der Wand, wo alle möglichen Schneid-, Hobel- und Reibewerkzeuge lagen.
„Ja, Sir“, sagte sie nur und ging hinüber. ,Mann, hat der wieder mal eine Laune“, dachte sie, sich ein Brett und zwei verschiedengroße Messer nehmend. Dann trat sie wieder zu ihm und fing an die Zutaten zurecht zu schneiden.
Er fing schon mit dem Brauen an, und sie reichte ihm nach und nach die Zutaten.
„Haben Sie die Ginsterwurzel fertig?“, fragte er kühl und hielt ihr die Hand hin.
„Ja, Sir“, antwortete sie, ihm das Brett mit der kleingeschnittenen Wurzel reichend.
„Jetzt das Mondkraut.“
„Ja, Sir.“
„Die Bärenbohnen.“
„Ja, Sir.“
„Die geriebenen Sodonuskörner.“
„Jaaaa, Sir“, murrte sie ihn nun an, worauf er sie sogleich böse anblickte.
„Ich kann die Reihenfolge auf dem Rezept lesen, Sir. Ich bin schon über sechs“, sagte sie wütend und hielt ihm die nächste Zutat, ein gelbes Pulver, unter die Nase.
„Beherrschen Sie sich, Adams“, zischte er zurück, und nahm es ihr aus der Hand.
,Idiot, blöder...', dachte sie und gab ihm die vorerst letzte Zutat, eine Froschleber. Er rührte jetzt um, und sie blickte neugierig in den Kessel, der Trank hatte eine bräunliche Farbe angenommen und köchelte langsam vor sich hin.
„So, jetzt müssen wir ihn eine Stunde ruhen lassen. Hier, lernen Sie in der Zeit das Rezept für morgen“, sagte er nun ruhiger und reichte ihr ein Blatt Pergament. Enola gähnte, sie war wieder müde, außerdem war ihr hier drin kalt.
„Prof. Snape, darf ich mich die Stunde an den Kamin setzen? Mir ist hier drin so kalt“, fragte sie ihn höflich. Snape blickte sie an, dann zog er eine Augenbraue hoch. „Wagen Sie sich ja nicht irgendetwas in meinem Büro anzufassen, Adams“, knurrte er.
Sie lächelte kurz. „Nein, ich schwöre. Danke“, sagte sie und war schon draußen. Das Feuer im Büro war fast runtergebrannt, leise entfachte sie es wieder stärker. Sie schob den Sessel näher an die Flammen, zog ihre Schuhe aus und kuschelte sich in den Sessel. ,Herrlich. Schön warm.'
Dann begann sie das Rezept zu lesen, aber sie musste immer wieder gähnen. Schließlich rollte sie sich zusammen, mit dem Kopf auf der Armlehne und blickte in die Flammen, bis ihr entgültig die Augen zufielen und sie einschlief. Das Rezept entglitt ihren Händen und schwebte zur Erde.
Als die Stunde fast um war, ging Snape in sein Büro, um Enola zu holen. Zögernd blieb er vor dem Sessel stehen. Sie lag zusammengerollt wie eine Katze in diesem und schlief. Ihr Kopf ruhte auf der Armlehne und einige vereinzelte Locken hingen darüber hinunter bis auf den Boden. Er seufzte und hob das Rezept auf. Dann zauberte er eine Decke herbei und legte sie über Enola. Kurz blickte er sie noch an, dann ging er leise ins Labor und machte den Trank fertig. Als er eine halbe Stunde später das Feuer unter dem Kessel löschte und das Labor magisch verschloss, schlief sie immer noch.

Enola erwachte und wusste erst gar nicht, wo sie war. Dann blickte sie auf den Kamin und es fiel ihr wieder ein. ,Oh, bin wohl kurz eingenickt.' Ihre Hände strichen nun über die weiche Decke, die über ihr lag. ,Nanu, wo kommt denn die Decke her? Snape?...Oh wie peinlich...' Schnell stand sie auf. Sie sah ihn am Schreibtisch sitzen und schreiben. Leise legte sie die Decke ordentlich zusammen.
„Na, ausgeschlafen?“, fragte er dunkel ohne aufzublicken.
Enola wurde rot und trat zu ihm. Als sie kurz zum Labor blickte, sah sie, das es verschlossen war.
„Entschuldigung, Prof. Snape. Ich bin wohl kurz eingeschlafen“, sagte sie.
Er blickte jetzt auf, und sie bemerkte ein amüsiertes Funkeln in seinem Blick. „Kurz?“, sagte er dunkel und zeigte zur Uhr, die an der Wand hing. Enola blickte dorthin und stöhnte kurz auf, dabei errötend.
„Oh....äh,...ach sieh mal an, so spät schon“, stotterte sie verlegen.
Er blickte sie weiterhin amüsiert an. „Ja, so spät schon. Ich bin hier gleich fertig und bringe Sie zu Ihrem Gemeinschaftsraum. Sie sollten nicht um zwei Uhr nachts alleine im Schloss herumlaufen“, sagte er wieder dunkel und schrieb weiter. Enola wartete beschämt. ,Oh schon zwei. Da habe ich ja richtig gut geschlafen. Warum hat er mich denn nicht geweckt? Was wenn ich jetzt nicht wach geworden wäre, hätte er mich dann hier durchschlafen lassen?'

Prof. Snape brachte sie schließlich in ihre Räume und verabschiedete sich dann knapp. „Morgen, gleiche Zeit.“
„Gute Nacht, Professor“, sagte sie schnell und verschwand im Slytherinschen Gemeinschaftsraum.

Am nächsten Tag war Sonntag, und Enola schlief bis neun. Sie schaffte gerade noch so das Frühstück. Sheena hatte sie nicht geweckt, sie hatte ja jetzt neuerdings wenig Zeit für Enola ...dank Draco.
Schnell schaufelte Enola sich den Teller voll.
„Danke, dass du mich geweckt hast, Sheena“, sagte Enola nun zu ihr, aber sie hörte gar nicht zu, sondern lächelte nur verliebt zu Malfoy.
„Sheena?“, fragte Enola nun barsch, worauf Sheena den Kopf zu ihr drehte.
„Hattest Du etwas gesagt, Enola?“, fragte sie verwirrt. Enola seufzte. „Schon gut, vergiss es“, sagte Enola jetzt, stand auf und verließ die große Halle. Sie holte ihr Zaubereibuch und ging zum See, wo sie sich ein ungestörtes Fleckchen suchte, um dort in Ruhe den Schwebezauber zu üben. Sie las alles noch mal sorgfältig durch. ,Hm, die vier gibt es: Wingardium Leviosa, Locomotor, Mobiliarbus und Mobilcorpus'
Dann stellte sie sich vor einen größeren Stein und zielte mit ihrem Zauberstab auf ihn. „Locomotor Stein“, dachte sie dabei, doch der Stein blieb da, wo er war. Verärgert machte sie es noch mal, doch jetzt sprach sie den Spruch dabei laut aus. Der Stein regte sich nicht. Wütend blätterte sie wieder in ihrem Buch. ,Den Mobilcorpus benützt man, um Menschen zu transportieren. Aber den Mobiliarbus kann ich noch ausprobieren', dachte Enola, schmiss ihr Buch hin und zielte wieder auf den Stein.
„Mobiliarbus!“, flüsterte sie, wieder geschah nichts. ,Verdammt!'
Sie hob wieder ihr Buch hoch.
Dass sie inzwischen einen Zuschauer hatte, bemerkte sie nicht.
Ihr Buch flog wieder auf die Wiese. Fast wütend richtete sie jetzt ihren Zauberstab auf den Stein und mit einer wedelnden Handbewegung sprach sie: „Wingardium Leviosa!“ Der Stein blieb ruhig auf seinem Platz liegen.
Prof. Snape, der etwas entfernt an einem Baum gelehnt stand, hob verwundert eine Augenbraue. ,Kann sie doch nicht alles? Na, sie macht es ja auch ganz falsch', dachte er, sie weiter beobachtend.
„Wingardium Leviosa!“, rief sie jetzt laut und wedelte mit ihrer Hand umher. Es schoss nur ein Funkenstrahl heraus und ein Loch in den Boden.
„Verdammt!“, rief sie jetzt verärgert und schoss mit einem Funkenstrahl den Stein in tausend Teile. Dann hob sie ihr Buch auf und machte sich wütend auf den Weg ins Schloss. Als sie den Professor am Baum bemerkte, blieb sie kurz vor ihm stehen.
„Na, haben Sie sich wenigstens gut amüsiert, Professor?“, zischte sie ihn mit giftigen Blick an. Er blickte nur höhnisch zurück. „Unzufrieden, Miss Adams?“, schnarrte er schließlich.
„Pff!“, stieß sie noch aus, dann lief sie hocherhobenen Kopfes weiter.
,So ein Scheiß Zauber. Warum bekomme ich ihn nicht hin? Klappt doch sonst alles. Mist. Und er muss das auch noch mitbekommen. Na, da hat er ja wieder was zum lästern, dieser Troll“, grübelte sie vor sich hin, während sie zum Schloss lief. Prof. Snape hatte sie indessen unbemerkt eingeholt und lief jetzt dicht hinter ihr.
Als sie in die Vorhalle trat und zur Treppe laufen wollte, hörte sie seine dunkle Stimme im Rücken.
„Miss Adams? Kommen Sie bitte mit“, befahl er.
Sie drehte sich zu ihm um. Er stand vor ihr und fixierte sie erwartungsvoll.
„Wieso?“, fragte sie frech.
Er holte tief Luft. Dann verkniff er sich aber einer unfreundliche Antwort, sondern zeigte nur mit seiner Hand zur Kerkertreppe. Seine Augen waren nun kalt auf sie gerichtet, und sie lief schnell an ihm vorbei die Kerkertreppe hinunter. Sie war gerade am Klassenzimmer vorbei als:
„Halt! Hier hinein“, befahl er wieder und öffnete die Tür zum Klassenzimmer. Zögernd trat Enola ein.
Er schritt ihr nach und verschloss die Tür. Dann ließ er mit einem Schwenk seines Zauberstabes die Tische und Stühle an den Rand rutschen, so dass es in der Mitte des Raumes mehr Platz gab. Verwundert sah Enola ihm dabei zu. Ruhig legte er seinen Umhang ab und trat zu ihr. Dicht vor ihr blieb er stehen, sie presste ihr Buch schützend vor ihre Brust. Er blickte dies bemerkend mit zynischem Gesichtsausdruck auf sie. Dann hob er seine Hand, öffnete den Verschluss ihres Umhanges und nahm ihn ihr ab. Versteinert ließ Enola sich das gefallen, ebenso wie er jetzt ihr Buch aus ihren Händen nahm. Er blätterte vor ihr stehend kurz darin herum, dann gab er es ihr offen zurück.
„Vorlesen“, befahl er knapp. Sie blickte ihn verdutzt an, dann auf die Seite. Mit einem nochmaligen kurzen Blick zu ihm fing sie schließlich an vorzulesen:
„ Mit dem Zauberstab in der Hand macht man eine flinke Bewegung mit dem Handgelenk - »Wutschen und schnipsen«! -, spricht die Worte »Wingardium Leviosa«, und schon erhebt sich der verzauberte Gegenstand.“ Sie hörte auf und blickte ihn wartend an.
Prof. Snape zauberte einen Stuhl herbei und ließ ihn in der Mitte stehen.
„So, nun machen Sie es“, befahl er wieder knapp.
Enola seufzte, holte ihren Zauberstab heraus und wedelte aus dem Handgelenk „Wingardium Leviosa“, sagte sie auf den Stuhl zielend, aber außer einem Zittern des Stuhles passierte gar nichts. Er schnaufte laut unwillig. Dann trat er neben sie. „Sehen Sie mir zu“, befahl er wieder kühl. Dann wedelte er kurz zu dem Stuhl und ließ den Zauberspruch unausgesprochen auf den Stuhl los, dieser hob sogleich vom Boden ab, und er ließ ihn ein paar Meter daneben wieder sanft runter. Enola blickte fasziniert darauf.
„So, jetzt Sie noch mal“, befahl er wieder. Sie probierte es wieder, aber es klappte nicht. Er schnaufte wieder genervt auf, als er ihr falsches Wedeln sah.
„Ihre ganze Stellung ist falsch, Miss Adams, weder Ihre Körperhaltung, noch Ihr Wedeln ist richtig. Es muss mehr aus dem Handgelenk kommen. Ich zeige es Ihnen noch einmal“, erklärte er jetzt ruhig und führte den Zauber noch einmal vor. Sie sah genau zu und versuchte es sofort genauso nachzumachen, sie stellte sich auch etwas zum Stuhl gebeugt, und probierte ebenso locker aus dem Handgelenk zu wedeln, dabei sprach sie leise den Zauberspruch. Diesmal passierte endlich etwas, der Stuhl hatte jetzt ein Loch...
Prof. Snape gab wieder einen Laut des Missfalles von sich und Enola ließ enttäuscht ihren Zauberstab sinken.
„Ich kann das eben nicht. Trotzdem danke für Ihre Mühe“, sagte sie jetzt enttäuscht, ihn nicht anblickend und wollte sich ihren Umhang vom Tisch nehmen, als er ihren Arm griff.
Zögernd blickte sie auf, direkt in seine schwarzen Seen.
„Probieren Sie es weiter“, sagte er jetzt ruhig, nicht mehr im Befehlston, sondern fast sanft. Sie nickte nur und stellte sich wieder vor den Stuhl. ,Na gut, aber nur noch einmal.' Dann konzentrierte sie sich und nahm Stellung ein, als sie zusammenzuckte, weil er jetzt hinter sie geglitten war und an ihrem ausgestreckten Arm die Hand mit ihrem Zauberstab mit seiner umfasste, seine andere Hand um ihre Taille legte und sie so fest an sich heran drückte. Seine Wange war jetzt an ihrem Ohr und seine schulterlangen schwarzen Haare kitzelten sie am Kinn. Enola hielt augenblicklich die Luft an, doch sie wagte nicht, etwas zu sagen.

„So müssen Sie stehen, und so wedeln“, raunte er jetzt samtig in ihr Ohr, und er machte dazu die passenden Bewegungen, die sie so fest an ihm dran automatisch mitmachen musste. Sie roch wieder seinen Duft nach Kräutern, sie spürte seinen männlichen starken Körper, und eine ihr unbekannte Hitze breitete sich in ihr aus. Eigentlich wollte sie, dass er sie so schnell wie möglich losließ, aber eine andere, ihr fremde innere Stimme wollte, dass er sie weiterhin festhielt. Ihr Atem war schwerer geworden, sie war vollkommen durcheinander.
„Haben Sie es jetzt verstanden?“, raunte er wieder, mit dieser für sie hypnotischen Stimme, und spontan flüsterte sie: „Nein.“
Prof. Snape wusste selber nicht warum er ihr so nahe gekommen war. Es war eigentlich nicht seine Art, Schüler zu berühren, aber ihm fiel nichts anderes mehr ein, wie er es ihr zeigen sollte. ,Außerdem habe ich sie schon zweimal getragen, da ist das dann etwas anderes', probierte er sich selber zu beruhigen. Denn der junge warme Körper in seinem Arm machte ihm schon zu schaffen, er war schließlich auch nur ein Mann. Aber dank seiner jahrelangen Selbstbeherrschung schaffte er es sich abzulenken. Doch ihr geflüstertes ,Nein' hatte so einen seltsamen Klang, und er bemerkte jetzt ihren schweren Atem, erstaunt drehte er seinen Kopf und sah sie von der Seite an. Sie blickte jetzt auch zu ihm, und er sah etwas in ihren Augen was er noch nie bei ihr gesehen hatte. Verlangen. Eigentlich hätte er sich spätestens jetzt von ihr lösen müssen, aber er hing gebannt in ihrem Blick fest. Ihre Gesichter waren direkt voreinander, und er roch ihren Vanilleduft, der von ihren Haaren ausging. Er hatte sie immer für ein naives, dummes Mädchen gehalten, aber ihr Blick zu ihm war eindeutig der einer jungen neugierigen Frau.
Stumm blickten sie sich an, den Atem des anderen auf ihrer Haut spürend. Mitten in dem Zauber fing plötzlich sein dunkles Mal auf seinem Unterarm stark zu brennen an, und er schubste sie von sich, dann hielt er sich den Arm. Verstört blickte sie zu ihm.
„Verschwinden Sie!“, fauchte er sie an. Sein schwarzer Blick war wieder undurchdringbar kalt.
Enola verstand die Welt nicht mehr.
„Sie sollen verschwinden!“, bellte er wieder, worauf ihr nun Tränen in die Augen traten. Sie ging zum Pult und nahm ihr Buch und ihren Umhang, dann ging sie ohne einen Gruß.

Vollkommen durcheinander betrat sie ihr Zimmer und legte sich aufs Bett. ,Warum war er plötzlich wieder so unfreundlich? Mein Gott, hat er eine Stimme, wenn er will. Und tolle Augen, schwarz und tief. Aber er benimmt sich meistens wie ein Troll. Idiot. Der sieht mich heute nicht mehr. Soll er doch seine Tränke alleine brauen', grübelte sie enttäuscht und schlief darüber ein.

Prof. Snape war eh nicht anwesend. Er war bei Lord Voldemort und stand mal wieder als sein persönlicher Berater an seiner Seite neben dem hohen Lehnstuhl, der einem Thron sehr ähnlich sah...
Sie waren wieder einmal in das alte Herrschaftsgebäude gerufen worden, wo der Dunkle Lord sich meistens aufhielt.
„Meine teuren Freunde, wieder einmal ist uns ein Schachzug gelungen. Wir konnten den Sohn des Zaubereiministers auf unsere Seite ziehen, und wir haben somit einen Spion in den ersten Reihen des Zaubereiministeriums“, sprach er mit dunkler heiserer Stimme zu den vor ihm knienden vermummten Gestalten, die sogleich applaudierten.
„Und, Snape, was sagst du dazu?“, zischte Voldemort dem dunklen Mann an seiner Seite zu.
„Vortrefflich, mein Lord. Barty Crouch Junior, eine gute Wahl“, erwiderte Snape ehrfürchtig.
„Jetzt werden wir genauestens über die Angelegenheiten des Ministeriums Bescheid wissen. Dumbledore, der alte Narr, wird sich wundern“, sagte der Dunkle Lord.
„Ja, das wird er“, erwiderte Snape.
Und Lord Voldemort redete noch weiter über seine in Zukunft hohen Siege über das Zaubereiministerium und Dumbledore, und Prof. Snape musste ihm aufmerksam zuhören und ihm nach dem Munde reden...
Nach zwei Stunden durfte er endlich den Kreis des Dunklen Lords verlassen.

Wenig später kam er in Hogwarts an, wo er sogleich den Schulleiter über die Neuigkeiten informierte.
„Gut, Severus, dann werde ich Moody informieren, er soll den Orden zusammenrufen. Wir treffen uns dann morgen Nachmittag bei Sirius. Geh jetzt schlafen“, sagte Dumbledore zu ihm.
„Gute Nacht, Albus“, sagte Snape und stand auf. Dann machte er sich auf den Weg in die Kerker. Als er an seinem Klassenzimmer vorbeikam, fiel ihm die Sache mit Enola wieder ein.
,Hm, ich habe sie ja ganz schön angefahren. Was wagt sie sich auch, mich so anzusehen. Die bildet sich ja eine ganze Menge ein, das soll sie sich nicht noch einmal wagen', dachte er verbissen, bekam aber ihren Blick trotzdem nicht mehr aus seinen Kopf...


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