von Dardevil
In dem gleichen kleinen Vorort von London, ... zwei Jahre später ...
,,Ich gehe nicht dorthin! Ich will das nicht, und es interessiert mich nicht die Bohne, das du auch dort warst, Dad!'', rief das kleine Mädchen aufgebracht mit roten Wangen.
,,Sei nicht wieder so vorlaut, Enola!'', antwortete wütend ihr Vater.
Sie standen sich in der kleinen Diele gegenüber, die elfjährige Enola Adams, und ihr Vater, Junos Adams. Sie war recht klein für ihr Alter, hatte schwarze schulterlange wilde Locken, und blaue Augen, die immer etwas aufmüpfig blickten. Ihr Gesicht war noch sehr Kindlich, und man konnte nur immer wieder Staunen, was für Wörter aus ihr herauskamen.....
Ihr Vater war groß und schlank, er hatte braunes kurzes Haar, und ebenfalls blaue Augen. Er war ein Zauberer. Eigentlich hatte er ein recht gutmütiges Gesicht, aber im Moment war er wieder mehr als genervt, von seiner bockigen Tochter. So blickte er verärgert zu ihr runter.
Sie wohnten in einem kleinen Reihenhaus, bei London. Er arbeitete im Zaubereiministerium, im Archiv für Muggelverzaubereien. Kein besonders gutbezahlter Job, aber es reichte immerhin, um seine Familie ein einigermaßen angenehmes Leben zu bieten. Seine Frau Sophie, eine Muggel, arbeitete halbtags, in einem Kaufhaus in der City. Sie hatten noch drei Söhne, der Älteste, Paul, wohnte schon nicht mehr zu Hause. Jim, war zwanzig, und würde dieses Jahr Abitur machen. Dean war sechzehn, er fing gerade eine Lehre als KFZ - Schlosser an.
Sie alle waren nicht magisch. Nur Enola schlug nach ihrem Vater, sie war eine Hexe. Und das passte ihr nun gar nicht. Sie war sowieso immer leicht aufzuregen, das Temperament hatte sie von ihrer Oma geerbt. Diese war oft, genauso bockig, und unüberzeugbar, wie sie. Ihr Großvater, war auch ein Zauberer gewesen. Sogar ein sehr guter. Er hatte als Auror, lange Zeit für das Zaubereiministerium gearbeitet. Bis ihn vor zwei Jahren Lord Voldemorts Todesser, mit einem Fluch ermordeten, da er mehrfach tiefe Lücken in Voldemorts Reihen gebracht hatte.
Enola war damals neun gewesen, als er starb. Sie hatte sehr daran gelitten, denn sie hatte ihren Großvater sehr geliebt.
Ihre Großmutter lebte nur drei Häuser weiter, und Enola besuchte sie oft. Sie erzählte Enola immer die abenteuerlichsten Geschichten, die sie mit Enolas Großvater erlebt hatte.
Jedenfalls kam gestern dieser große braune Brief, und Enolas Vater strahlte stolz, als er ihn am Frühstückstisch öffnete, und laut verkündete das Enola nun in Hogwarts zur Schule gehen dürfte. Worauf ihr, gleich alle Farbe aus dem Gesicht wich, und sie laut zu protestieren anfing.
Seid gestern früh gab es darum streit, im Hause Adams.
,,Nein. Das könnt ihr gleich vergessen. Ich gehe weiter mit meinen Freunden hier in die Schule.'', sagte Enola sofort.
,,Du bist eine Hexe, Enola. Du musst auf eine Hexenschule.'', erwiderte schnell ihr Vater, das schlimmste ahnend.
,,Muss ich nicht. Ich brauch nicht zaubern, es interessiert mich sowieso nicht.'', erwiderte sie mit sturem Blick.
,,Doch musst du. Und du wirst dort hingehen. Sei froh, das ist die beste Hexenschule, die es gibt. Du kannst stolz sein dort hinzu gehen.'', sagte er nun verärgert.
,,Pff! Nein.'' , sagte Enola stur.
,,Enola! Du wirst dort hingehen!'', sagte er nun lauter.
,,Nö. Und schon gar nicht in ein Internat. Ihr wollt mich nur loswerden!'', giftete sie nun.
,,Liebling, tu was dein Vater sagt, bitte sei lieb.'', warf jetzt ihre Mutter ein.
,,Du hast doch gar keine Ahnung davon, Mum.'', sagte sie nun zu ihrer Mutter.
,,Rede nicht so mit deiner Mutter. Natürlich wollen wir dich nicht loswerden. Du bist doch in den Ferien bei uns.'', erwiderte ihr Vater jetzt sanft.
,,Und meine Freunde? Und Oma?'', versuchte sie es jetzt.
,,Deine Freunde kannst du in den Ferien sehen. Und um Oma mach dir mal keine Sorgen. Da kümmern wir uns schon drum.'', sagte ihr Vater.
,,Ich gehe trotzdem nicht.'', kam es wieder trotzig.
,,Du gehst!'', sagte ihr Vater wieder.
Enola verschränkte nun ihre Arme übereinander, und blickte stumm zur Seite. Ihr Vater seufzte. Jetzt fängt sie gleich an zu weinen. Dachte er, ihre Haltung betrachtend.
,,Hör mal Kleines.'', fing er jetzt vorsichtig an zu reden. ,,Du musst diese Schule besuchen. Sonst werden sie dich von der Zaubererwelt ausschließen.'', erklärte er ihr.
,,Das ist mir scheißegal. Mich interessiert diese Welt nicht.'', antwortete sie jetzt schniefend.
,,Enola! Mäßige deine Aussprache! Die Zaubererwelt wird dir gefallen. Sie ist einfach fantastisch! Du wirst schon sehen.''
,,Ich werde nicht dort hingehen, Dad! Das ist mein letztes Wort!'', sagte sie heulend, sprang auf, und rannte in ihr Zimmer, wobei sie laut die Tür zu schmiss.
Ihr Vater stand auf und ging ihr hinterher. Er öffnete die Tür und sah sie mit dem Bauch auf ihren Bett liegen, den Kopf in die Kissen vergraben. Sie weinte.
,,Ich habe mir übermorgen frei genommen, Enola. Wir werden dann deine Schulsachen besorgen gehen.'', rief er von der Tür aus, zu ihr.
,,Ich bin übermorgen nicht da.'', antwortete sie dumpf, durch das Kissen.
,,Wage es dir!'', rief ihr Vater nun böse, und knallte die Tür wieder zu.
Eine halbe Stunde später marschierte sie stolzerhobenen Kopfes aus dem Haus, mit den Worten: ,,Ich gehe zu Oma. Die hat mich wenigstens lieb.''
Ihr Vater blickte ihr nur kopfschüttelnd hinterher. Ich ahne schlimmes.....
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