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Fanfiction

Rote Tränen - Sich rote Tränen ritzend (Oneshot)

von Gimli Gloinssohn

Cho stand im Bad der Ravenclaw-Siebtklässerinnen. Es war vier Uhr morgens und sie hoffte, die anderen würden schlafen. Müde sah sie in den Spiegel und sah sich doch nicht. Und wieder gingen ihr die gleichen Gedanken durch den Kopf. Warum hatte Harry sie nur verlassen? Hatte er das überhaupt jemals richtig? Was war denn schief gelaufen? Sie hatten sich doch geliebt… zumindest wusste sie, dass sie ihn geliebt hatte. Und auch jetzt liebte sie ihn mehr als je zuvor. Lange Zeit hatte sie versucht, ihre Gefühle zu verstecken, ganz tief in ihr zu vergraben, doch kamen sie ständig wieder hoch. Und jetzt hatte sie die Quidditchmeisterschaft verloren. Ja, nicht Ravenclaw hatte verloren, sondern sie. Dabei war sie so nah am Schnatz dran gewesen. In jedem Training hätte sie ihn locker mehrmals gefangen… doch an diesem Tag ging es nicht… genau in diesem verdammten Moment waren ihre Gedanken zu Harry gewandert und sie hatte ins Leere gegriffen. Stattdessen hatte die kleine Weasley den Schnatz gefangen.

Und die war jetzt Harrys Freundin. Sie hatte die beiden vor ein paar Tagen am See beim Knutschen gesehen. Irgendwie hatte sich bei ihr der Gedanke festgesetzt, dass sie, hätte sie den Schnatz gefangen, dort neben Harry am Seeufer gesessen wäre. Und dafür hasste sie sich. Sie hasste sich, weil sie Ravenclaw den Quidditchpokal verdorben hatte, sie hasste sich, weil sie noch an Harry dachte, sie hasste sich, weil sie sich die Chance genommen hatte, wieder mit ihm zusammen zu sein, sie hasste sich, weil sie sich nicht einmal traute, mit ihm zu sprechen. Obwohl sie ihn doch so sehr liebte, mehr als alles andere.

Wirklich mehr als alles andere..? Cedric… Cedric. Sie war nie richtig über ihn hinweg gekommen. Damals, vor fast zwei Jahren… es sollte ein glücklicher Tag werden, die Finalrunde des Trimagischen Turniers… und auf einmal wurde es der schlimmste Tag ihres Lebens. Bis dato war ihre ganze Sorge, dass sie sich zwischen Harry und Cedric hatte entscheiden müssen… und mit einem Schlag war ihre kleine Welt zusammengebrochen. Harry kam mit dem toten Cedric zurück… erzählte von der Rückkehr Voldemorts. Sie hatte geweint, geweint… richtige Tränen hatte sie geweint… heute war sie dazu nicht mehr im Stande, heute musste etwas anders her, damit sie ihrer Trauer Ausdruck verleihen, überhaupt trauern konnte. Sie blickte in den Spiegel und meinte Cedrics freundliches Lachen zu hören oder zu sehen, wie sie zusammen in diesem Café in Hogsmeade gewesen waren. Wie sie sich geküsst und geliebt hatten. Ja, damals war die Welt noch in Ordnung, damals war noch alles gut, da gab es noch Gefühle, da konnte sie noch lachen und hätte auch trauern können.

Und dann kamen die Bilder in ihr hoch, wie sie mit Harry in diesem Café gesessen war. Warum hatte er nur von dieser Hermine angefangen? Warum nur? Hatte er sie überhaupt je richtig geliebt? Harry war die Liebe ihres Lebens und sie wusste es nicht wirklich… weil sie sich nicht traute mit der Liebe ihres Lebens zu sprechen. Und dann hatte sie angefangen, von Cedric zu sprechen und hatte geweint… nun, wenigstes das könnte ihr heute nicht mehr passieren. Warum wollte Harry eigentlich nie mit ihr über ihn sprechen? Immerhin war er bei seinem Tod dabei gewesen! Und sie war Cedrics Freundin gewesen, also hätten die beiden, wenn überhaupt jemand in Hogwarts, Grund gehabt, darüber zu sprechen. Und letzes Jahr, da hatten sie sich doch immerhin geküsst… im Raum der Wünsche. Heute hasste sie sich, weil nicht mehr daraus geworden war und sie hasste sich, weil sie sich überhaupt darauf eingelassen hatte. Denn verriet sie nicht Cedric schon, wenn sie auch nur an Harry dachte?

Im Grunde hatte sie sich immer noch nicht zwischen den beiden entschieden. Doch was hätte es für einen Sinn, sich für Cedric zu entscheiden, wenn er doch jetzt tot war? Wie konnte sie nur so herzlos gewesen sein und überhaupt schon wieder an eine Beziehung gedacht haben, nachdem ihr Freund damals doch noch nicht mal ein Jahr tot gewesen war. Das war richtig… nuttig… schlimmer als das, er war tot, sie betrug ihn nicht nur, nein sie verriet ihn sogar, obwohl er schon im Leben so hatte leiden müssen und sie fing einfach eine neue Beziehung an. Oder war es eben doch nicht schlimmer? Weil sie ihm nicht das Herz brechen konnte, wenn er tot war? Wusste sie das denn? Auf jeden Fall war heute Harry ihre Liebe, Harry und nur Harry. Genau genommen war er auch ihr ganzer Lebensinhalt. Die Schule vernachlässigte sie zusehens. In vielen Fächern verstand sie mittlerweile überhaupt nichts mehr. Ihr graute, wenn sie an die Abschlussprüfungen dieses Jahr dachte und bis dahin war es auch gar nicht mehr so lange. Und jetzt stand sie mitten in der Nacht im Bad, im Begriff etwas sehr dummes zu tun, von dem sie wusste, dass es dumm war und in gut fünf Stunden sollte sie einen Aufsatz für Snape fertig haben und verstand nicht einmal das Thema und für Verwandlungen hatte sie nichts geübt und für Kräuterkunde nichts gelernt… dort war sie noch am stärksten gewesen, doch langsam aber sicher, verstand auch hier nichts mehr. Doch eigentlich war ihr das alles egal. Vielleicht, so hoffte sie, würde sie etwas fühlen, wenn man sie bestrafen würde, irgendwie Empörung, oder Ärger, oder Reue, oder irgendetwas, statt dieser erdrückenden Gleichgültigkeit, diesem verdammten Vakuum, dieser Leere.

Ihre Gedanken wanderten wieder zu jenem schicksalshaften Quidditchspiel. An jenem Tag war alles erst richtig schlimm geworden. Da hatte sie angefangen, in der Nacht im Bad zu stehen. Und auf einmal hatte sie diese Klinge in der Hand gehabt… Sie hatte sich die ganze Zeit darauf gefreut, gegen Harry spielen zu dürfen. Das Duell in der Luft hätte die beiden zumindest gezwungen sich für einige Sekunden wieder ins Auge zu sehen, nicht so tun zu können, als gäbe es den anderen nicht. Nach dem Spiel, hätten sie Harry zum Sieg gratulieren können und die beiden hätten vielleicht über das Spiel gesprochen und wären sich wieder näher gekommen. Oder für den eher unwahrscheinlichen Fall, dass sie ihm den Schanz weggeschnappt hätte, hätte sie ihn trösten können, ihm sagen, er habe gut gespielt und die beiden wären sich so wieder näher gekommen. Aber Harry hatte gar nicht gespielt. Er hatte sich gedrückt. Fast vermutete sie, er habe sich das Nachsitzen oder was auch immer seine Ausrede war absichtlich eingebrockt, weil er sich nicht traue, ihr zu nahe zu kommen. Doch hatte sie diesen Gedanken schnell wieder verworfen; Harry würde bestimmt nicht nur wegen ihr auf Quidditch verzichten. Sie bedeute ihm nichts mehr. Und wieder hasste sie sich; dieses Mal für ihre maßlose Selbstüberschätzung, Harry würde für sie ein Spiel sausen lassen. Oder überhaupt den Gedanken durchzuspielen, dass sie gegen ihn gewinnen könnte.

Wie gern sie doch weinen würde. So unendlich gern, doch es ging nicht. Am liebsten würde sie sich an Harrys Schulter ausweinen. Sie würde so unendlich gerne von diesem Jungen in den Arm genommen werden, getröstet werden. So wünschte sich jemand zum Reden, dem sie sich ganz anvertrauen konnte.

Ihre ganzen Freundinnen, die waren alle so oberflächlich. Mit keiner von denen konnte man wirklich richtig reden. Wenn man glücklich war, ja, dann konnte man mit denen seinen Spaß haben, blöde Witze machen, über Lehrer schimpfen und Jungs nachgucken. Aber jetzt… sie hatte gemerkt, dass sie eine Maske aufsetzen musste, wenn sie mit ihnen zusammen war; irgendwas vorlügen, dass sie glücklich wäre, dass sie keine Probleme hätte. Die würden sie nicht mehr wollen, wenn sie ihnen erzählen würde, was sie des Nachts in diesem Bad tat, das spürte sie. Und darum war es auch so wichtig, dass es niemand merkte. Und darum hatte sie seit Tagen nicht richtig geschlafen. Neulich war sie im Unterricht eingenickt. Ihr Spiegelbild sah dementsprechend aus. Und die Gedanken der Leere gingen weiter. So dachte sie daran, dass sie, so wie sie momentan aussah, sowie nie ein Junge haben wolle. Auch generell litt sie seit neuesten unter ihrem Aussehen. Sie bildete sich ein, dass sie fett geworden war, dass sie Tränensäcke unter den Augen hätte, dass sie schwarze Zähne bekäme, ihr Hintern zu dick und ihre Busen zu klein wären. Vor ein paar Jahren waren die ja noch in Ordnung, aber immerhin war sie ja jetzt siebzehn, dachte sie sich.

Aber das war alles nichts gegen das, für was sie sich am meisten hasste. Und das war das, was sie jetzt vorhatte, was sie tat, weil sie sich hasste und was sie zwang, sich noch mehr zu hassen. Cho wollte fühlen. Das war alles. Oh, wie schön wäre es, wenn jetzt Harry käme und sie davon abhielte. Er würde sie in den Arm nehmen und etwas wie „Ich liebe dich“ und „das stehen wir zusammen durch“ sagen, würde ihr übers Gesicht streicheln und sie liebevoll und zärtlich küssen. Und sie würde sich in seinen starken, schützenden, behütenden Armen ausweinen, sich an ihm wärmen. Doch niemand kam. Niemand umarmte sie, niemand sagt ihr, dass er sie liebe.

Also musste sie wieder das tun, was am schlimmsten und am schönsten war. Das einzige Gefühl am Tag, der Höhepunkt. Die einzige Erholung. Das einzige Ventil. Sie würde durch ihre Adern all das Gift nach draußen spülen… bis zum nächsten Mal. Schmerz trieb jeden Schmerz heraus. Satt Wärme gab es nur Kälte. Kälte in den Menschen. Und die kalte Klinge. Zitternd krempelte sie sich den linken Ärmel ihres Nachthemdes hoch und nahm die kleine, scharfe Rasierklinge in die Rechte. Ihr Unterarm war mit Narben und Wunden übersät. Die von gestern waren noch nicht richtig verheilt. Das würde sie nützen können. Sie hielte den linken Arm, mit dem Unterarm nach oben, ins Waschbecken und setze die Klinge an. Ein kleiner, flacher Schnitt und das herrliche Gefühl kam. Dieses wunderbare Gefühl. Es schmerzte und Cho fühlte, fühlte etwas. Dieser Schmerz war das Beste auf der Welt. Allmählich wurde ihr warm. Rot sickerte das Blut heraus und floss in einer dünnen Rinnsal in das Waschbecken. Es glühte und brannte an der Wunde und Cho genoss diese Abwärme. Dieser Schmerz tröste sie wie eine Umarmung. Sie genoss es. Und andererseits konnte sie sich so bestrafen. Für die ganzen Fehler in ihrem Leben. Denn sie wusste, dass es falsch und gefährlich war und es war ihre Bürde. Sie fühlte sich frei und rein. Mit jedem Tropfen Blut verließ sie eine ihrer Sorgen, für den Moment zumindest. Ja, es war unglaublich reinigend und wohltuend.

Ein zweiter Schnitt; dieses Mal hatte sie eine Wunde von gestern wieder geöffnet und ein klein wenig vertieft. Fast schon zu tief, denn es blutete recht stark. Doch solange sie nicht die Pulsader traf, war das nicht so schlimm. Vielleicht würde sie die aber auch einmal absichtlich öffnen… wenn es noch schlimmer wurde, vielleicht. Das Dunkelrot hatte eine beruhigende Wirkung. Fürwahr, diese Wunde blutete sehr stark. Doch umso größer loderte das reinigende Fegefeuer in ihr. Die Wunde pulsierte mit jedem Herzschlag. Jeder Herzschlag brachte neuen Trost. Jede Stelle in ihrem Körper schrie in Ekstase. Schrie vor Schmerz, vor Glück, vor Glück darüber empfinden zu können, vor Erleichterung, vor Befriedigung. So, und nur so, konnte sich Cho ausleben, ihrem Leben Sinn und etwas wie Gefühl einhauchen und sich gleichzeitig für ihre Dummheit bestrafen. Nur so konnte sie glücklich sein und ihren Trost finden und weinen. Sie konnte nicht mehr mit den Augen weinen, aber dafür mit dem Arm. Leise rannen die Tränen ins Waschbecken. Und so stand Cho alleine da und weinte ihre stummen, roten Tränen.



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